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  • ZfW_054 - Körperpolitiken

    Zu Gast: Gundula Ludwig

    Was haben Körper und Politik miteinander zu tun - und was bedeutet das Zusammenspiel fĂŒr die Demokratie? Die Geschlechterforscherin Gundula Ludwig befasst sich mit den vielseitigen Aspekten der „anwesenden abwesenden“ Körper in unserer Gesellschaft und den damit verbundenen Auswirkungen auf Macht- und GewaltverhĂ€ltnisse vor dem Hintergrund multipler Krisen.

    Politik wird mit und durch Körper gemacht, schreibt Ludwig im einleitenden Kapitel zur ihrer kĂŒrzlich als Buch erschienen Habilitationsschrift „Körperpolitiken und Demokratie: Eine Geschichte medizinischer Wissensresgime". Mit Melanie Bartos bespricht die Wissenschaftlerin ihre Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Körperpolitiken und erklĂ€rt, wie Vorstellungen ĂŒber Körper demokratische Partizipation, politische Gemeinschaft und politische Subjekte geprĂ€gt haben und prĂ€gen. Vor diesem Hintergrund plĂ€diert Ludwig fĂŒr eine Erweiterung der politischen Theorie durch verstĂ€rkte körpertheoretische Blickwinkel.
    Gundula Ludwig ist Professorin fĂŒr Sozialwissenschaftliche Theorien der GeschlechterverhĂ€ltnisse und Leiterin des Center InterdisziplinĂ€re Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) und der zugehörigen Forschungsplattform an der Uni Innsbruck.

    Gundula Ludwig
    Forschungsplattform Center InterdisziplinÀre Geschlechterforschung Innsbruck

  • ZfW_053 - Geschlechtergerechte Sprache

    Zu Gast: Karoline Irschara

    Von „Zystchen“ und „gut drei Zentimeter“: Mehr als fĂŒnf Millionen medizinische Befunde hat Karoline Irschara auf sprachliche Besonderheiten untersucht. Der Fokus der Sprachwissenschaftlerin lag dabei auf geschlechtsspezifischen Unterschieden.

    Wie hĂ€ngen Sprache, Geschlecht und Medizin zusammen? Diese Frage versucht Karoline Irschara durch die Analyse hunderttausender medizinischer Befunde zu beantworten. Die Expertin auf dem Gebiet der Genderlinguistik liefert mit ihrer Arbeit Einblicke in den sprachwissenschaftlichen Hintergrund einer hĂ€ufig emotional gefĂŒhrten Debatte rund um die Anwendung geschlechtergerechter Sprache im Deutschen. Im ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch erzĂ€hlt die Wissenschaftlerin von ihrer Forschung mit Millionen von DatensĂ€tzen und die Herausforderungen in der Sensibilisierung fĂŒr ein emotional behaftetes Thema. Außerdem gibt Irschara Tipps fĂŒr geschlechtergerechte Sprache im Alltag – und einem sachlichen Umgang mit sprachlichem Wandel.

    Karoline Irschara

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  • ZfW_052 - Deepfakes

    Zu Gast: Viorela Dan

    Viorela Dan vom Institut fĂŒr Medien, Gesellschaft und Kommunikation beschĂ€ftigt sich mit Fehlinformationen im Spiegel des (technologischen) Medienwandels. Warum und wie gefĂ€lschte Inhalte in der Gesellschaft stets auf fruchtbaren Boden fallen, sieht sich die Kommunikationswissenschaftlerin unter anderem am Beispiel der so genannten Deepfakes an.

    Viorela Dan war zu Gast in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ und bietet Einblicke in ihre Arbeit, die von einer allgemeinen EinschĂ€tzung des Medien- und Gesellschaftswandels bis hin zur Erstellung von Fake-Deepfake-Videos reicht.

    Ass.-Prof.in Viorela Dan

  • ZfW_051 - Recht auf Reparatur

    Zu Gast: Susanne Augenhofer

    Umtausch oder Austausch? Durch eine Initiative zum nachhaltigen Konsum von GĂŒtern will die EU-Kommission in ihrem „Green Deal“ Reparatur und Wiederverwertung auf gesetzliche Beine stellen und die Wahlfreiheit weitgehend einschrĂ€nken. Die Juristin Susanne Augenhofer hat sich den Ansatz genauer angesehen und sowohl Vorteile auch als große Herausforderungen identifiziert.

    Univ.-Prof.in Susanne Augenhofer vom Institut fĂŒr Unternehmens- und Steuerrecht der UniversitĂ€t Innsbruck befasst sich mit zahlreichen komplexen Aspekten des Verbraucher*innenrechts - aus einer nationalen und internationalen Perspektive. Was bedeutet „Recht auf Reparatur“? Wie kann Recht zum Umweltschutz beitragen? Wo versteckt sich Greenwashing? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Professorin fĂŒr Unternehmensrecht im ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch.
    Prof.in Susanne Augenhofer

  • ZfW_050 - Flussnetzwerke

    Zu Gast: Gabriel Singer

    BĂ€che und FlĂŒsse – und alles, was sie in ihrem Fluss möglicherweise stört – stehen im Fokus des Interesses von Gabriel Singer. Der Ökologe erforscht FließgewĂ€ssernetzwerke und ihre vielfĂ€ltigen, aber gefĂ€hrdeten LebensrĂ€ume weltweit. Engagement im Umweltschutz sieht Singer als wichtigen Teil seiner Arbeit als Forscher.

    Im ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch erzĂ€hlt Gabriel Singer vom Institut fĂŒr Ökologie mehr ĂŒber seine Arbeit in der Natur und im Labor, die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation und Engagement im Umweltschutz – und was vom Kajakfahren fĂŒr die Forschung gelernt werden kann. Auch die Frage, wie grĂŒn „grĂŒner Strom“ heute wirklich noch sein kann, ist Thema in der 50. Episode von „Zeit fĂŒr Wissenschaft“.

    Prof. Gabriel Singer

    Arbeitsgruppe Fluvial Ecosystem Ecology

  • ZfW_049 - Neophyten

    Zu Gast: Konrad Pagitz

    Gekommen, um zu bleiben? Ob Ragweed, DrĂŒsiges Springkraut, Sommerflieder oder die Kanadische Goldrute – einige dieser Pflanzen scheinen fast schon zur SelbstverstĂ€ndlichkeit geworden zu sein. Sie sind so genannte Neophyten, in unseren Breiten nicht ursprĂŒnglich und durch menschliche Einwirkung verbreitet worden. Konrad Pagitz ist Experte fĂŒr diese „Neu-Pflanzen“.

    Pagitz forscht am Institut fĂŒr Botanik der UniversitĂ€t Innsbruck im Bereich der „EvolutionĂ€ren Systematik“ und ist Leiter des Kompetenzzentrums Neophyten in Tirol in Kooperation mit der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol. Seit Jahren sind die vielfĂ€ltigen „Neu-Pflanzen“ und der Umgang mit ihnen ein wesentlicher Teil seiner Arbeit.
    Das GesprÀch wurde im September 2020 aufgezeichnet.

    Neophyten-Kompetenzzentrum Tirol
    Konrad Pagitz
    ZfW_049 - Neophyten - auf der Website des Podcasts ZEIT FÜR WISSENSCHAFT

  • ZfW_048 - GeldwĂ€sche

    Zu Gast: Severin Glaser

    Severin Glaser ist Professor fĂŒr Finanz- und Wirtschaftsstrafrecht am Institut fĂŒr Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie. Auf dem breiten Feld der WirtschaftskriminalitĂ€t hat sich der Jurist auf den Themenbereich GeldwĂ€sche spezialisiert. In „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ gibt er Einblicke in sein im wahrsten Sinne des Wortes weltumspannendes Forschungsthema. Das GesprĂ€ch wurde im Oktober 2020 aufgezeichnet.

    Seit MĂ€rz 2020 ist Prof. Severin Glaser an der UniversitĂ€t Innsbruck tĂ€tig. Neben GeldwĂ€sche spielen auch Korruption, Marktmissbrauch und Kartellstrafrecht eine wichtige Rolle in seiner wissenschaftlichen Arbeit. Im GesprĂ€ch erfahren wir außerdem mehr ĂŒber das Spannungsfeld zwischen nationalem und EU-Recht und gehen der Frage nach, wo eventuell „ultra vires“ gehandelt wird.

    Severin Glaser
    Institut fĂŒr Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie
    ZfW_048 - GeldwĂ€sche - auf der Website des Podcasts ZEIT FÜR WISSENSCHAFT

  • ZfW_047 - Weltraummedizin

    Zu Gast: Carmen Possnig

    Die Medizinerin Carmen Possnig verbrachte fĂŒr die EuropĂ€ische Weltraumorganisation ESA ein Jahr in der Antarktis auf der Forschungsstation Concordia, um einen Mars-Aufenthalt zu simulieren. Warum minus 80 Grad und völlige Finsternis so faszinierend sind, erzĂ€hlt sie in ihrem Buch „SĂŒdlich vom Ende der Welt“. Aktuell forscht sie am Institut fĂŒr Sportwissenschaft der UniversitĂ€t Innsbruck zum Thema Weltraummedizin.

    In einem ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch erzĂ€hlt sie ĂŒber den Alltag in der Antarktis mit eingefrorenen Fingern, abenteuerlichen Zahnbehandlungen und atemberaubenden Sternenhimmeln. Sie verrĂ€t ihre Strategien im Umgang mit Extremsituationen und gibt Einblick in das spannende Feld der Weltraummedizin inklusive der Frage, wie der Mensch lange Aufenthalte im Weltraum kĂŒnftig wohl ĂŒberstehen könnte.

    Buchtipp: SĂŒdlich vom Ende der Welt

    Durch die Arktische Nacht: Blog von Carmen Possnig

    Institut fĂŒr Sportwissenschaft der UniversitĂ€t Innsbruck

    ZfW_047 - Weltraummedizin - auf der Website des Podcasts ZEIT FÜR WISSENSCHAFT

  • ZfW_046 - Depressionen

    Zu Gast: Alexander Karabatsiakis

    Depressionen stehen im Mittelpunkt des Interesses von Alexander Karabatsiakis am Institut fĂŒr Psychologie. Als Molekularbiologe und Systemischer Neurowissenschaftler arbeitet er auf der Ebene der Psychoneuroimmunologie, einem noch jungen Forschungsfeld.

    MĂŒdigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen oder Apathie – viele Menschen leiden unter den Symptomen chronischer Stressbelastungen, die sich zu Depressionen entwickeln können. Seit Januar 2020 untersucht Alexander Karabatsiakis am Institut fĂŒr Psychologie die biologischen VerĂ€nderungen im körpereigenen Energiesystem, den Mitochondrien.
    Zu Gast in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ erzĂ€hlt er mehr ĂŒber sein interdisziplinĂ€res Forschungsfeld und neue AnsĂ€tze in der Untersuchung sowie Behandlung von Depressionen.
    Alexander Karabatsiakis

    European Depression Association EDA

  • ZfW_045 - Verschwörungstheorien

    Zu Gast: Claus Oberhauser

    Krisen­zeiten bieten Verschwörungs­theorien eine perfekte BĂŒhne. Der Historiker Claus Oberhauser untersucht die GrĂŒnde fĂŒr ihre Entstehung und wirft einen historischen Entwicklung auf ihre Entwicklungsstufen als stete „Begleiterinnen“ in der Menschheitsgeschichte.

    Chemtrails, Zwangsimpfungen, Handystrahlung, undurchsichtige Netzwerke im „Deep State“, die eigentlich alles im Hintergrund lenken. Und: Die Erde ist eine Scheibe. Die Liste an Themenbereichen, um die sich teils abenteuerliche Theorien ranken, könnte beinahe endlos weitergefĂŒhrt werden. Und im Zweifel schĂŒtzt ein Aluminiumhut vor den vermeintlichen Gefahren. Verschwörungstheorien sind keineswegs ein neues PhĂ€nomen, sondern begleiten die Menschheit bereits seit Jahrhunderten. Krisenzeiten befördern die Entstehung dieses gefĂ€hrlichen Mixes aus Fakten und Fiktion. Dass die Corona-Krise ein idealer NĂ€hrboden fĂŒr die Entstehung solcher Theorien ist und war, ĂŒberrascht wohl kaum. Dr. Claus Oberhauser beschĂ€ftigt sich seit Jahren mit Verschwörungstheorien und ihrer Geschichte. Der Historiker war einige Monate nach Ausbruch der Corona-Pandemie zu Gast in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ und spricht ĂŒber zunehmend gefĂ€hrliche gesellschaftliche Entwicklungen durch Verschwörungstheorien und ĂŒber mögliche „Gegenmittel.

    Claus Oberhauser

    Projekt COMPACT - Comparative Analysis of Conspiracy Theories

    VollstÀndiges Transkript von ZfW_045

  • Die Literatur- und Medienwissenschaftlerin Maren Lickhardt beschĂ€ftigt sich mit Pop-Kultur in verschiedensten AusprĂ€gungen. Die Assistenzprofessorin fĂŒr Neue deutsche Literaturwissenschaft am Institut fĂŒr Germanistik der Uni Innsbruck untersucht dabei sowohl „alte“ als auch heutige PhĂ€nomene.
    Ihre Leidenschaft gilt den frĂŒhesten AusprĂ€gungen von Pop-Kultur im Berlin der 20er Jahre und ihrer Abbildung in der damaligen (Frauen-)Literatur. Lickhardt bezeichnet sich selbst darĂŒber hinaus als schon seit den 80er Jahren „seriensĂŒchtig“ - und wirft einen wissenschaftlichen Blick auf Serien und ihre Rezeption vor dem Hintergrund popkultureller Aspekte. Am Anfang des GesprĂ€chs steht aber zunĂ€chst die Frage: Was ist eigentlich Pop-Kultur?
    Links:
    VollstÀndiges Transkript
    Maren Lickhardt

  • „Was existiert, existiert in der Zeit. Umgekehrt setzt Zeit voraus, dass etwas existiert und sich dabei verĂ€ndert." Aber was ist eigentlich die Zeit? Und was bedeutet es, zu existieren? In einer neuen Ausgabe von „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ geht es um das Zeitvergehen aus verschiedenen Perspektiven.
    Prof. Peter KĂŒgler ist Leiter des Instituts fĂŒr Philosophie der Uni Innsbruck. Ende 2018 erschien sein Buch „Zeit und zeitliche Existenz“, in dem er sich dem Thema Zeit und deren VerstĂ€ndnis aus verschiedenen Perspektiven annĂ€hert. Ein GesprĂ€ch ĂŒber die Frage, was Zeit eigentlich ist - von Aristoteles bis zur Quantentheorie.
    Links:
    Peter KĂŒgler

  • Ein interaktives Transkript des GesprĂ€chs gibt es hier: https://www.uibk.ac.at/podcast/zeit/sendungen/transkripte/zfw_042/

    Das Salz der Demokratie: Die Philosophin Marie-Luisa Frick beschĂ€ftigt sich mit Fragen politischer Ethik und plĂ€diert fĂŒr ein „zivilisiertes Streiten“.
    Konflikte sieht die Wissenschaftlerin vom Institut fĂŒr Philosophie der UniversitĂ€t Innsbruck sogar als wichtigen Teil demokratischer Gesellschaften: Nicht das Lösen von Konflikten sei zentral, sondern die Art ihrer Austragung. Marie-Luisa Frick zu Gast in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ zum Thema Demokratie.

    Links:
    Marie-Luisa Frick
    Institut fĂŒr Philosophie

  • Ein interaktives Transkript des GesprĂ€chs gibt es hier: https://www.uibk.ac.at/podcast/zeit/sendungen/transkripte/zfw_041/

    Auf der Suche nach dem Jungbrunnen: Hildegard Mack untersucht die Prozesse im menschlichen Körper, die uns Àlter werden lassen. Als Modell dient ihr dazu der Fadenwurm C. elegans.

    Wir alle haben eine ungefĂ€hre Vorstellung davon, was zu einer lĂ€ngeren gesunden Lebensspanne fĂŒhrt: weniger essen und mehr Bewegung. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen in der Alternsforschung haben die positiven Effekte dieser Lebensweise auf die Lebensspanne bereits bestĂ€tigt. Hildegard Mack will die GrĂŒnde dafĂŒr aber auch auf molekularer Ebene verstehen - und damit viele nach wie vor bestehende RĂ€tsel rund um das menschliche Altern entschlĂŒsseln. Die gesunde Lebensspanne der Menschen verlĂ€ngern – das ist das erklĂ€rte Ziel am Forschungsinstitut fĂŒr Biomedizinische Alternsforschung der Uni Innsbruck.

    - Arbeitsgruppe von Hildegard Mack am Forschungsinstitut fĂŒr Biomedizinische Alternsforschung

    - Hildegard Mack beim Science Slam in Innsbruck 2016

  • Ein interaktives Transkript des GesprĂ€chs gibt es hier: https://www.uibk.ac.at/podcast/zeit/sendungen/transkripte/zfw_040/

    Die Entwicklung des Meeresspiegels ist ein vielfĂ€ltiges Zusammenspiel verschiedenster Faktoren und eine der folgenschwersten Konsequenzen des Klimawandels. Die Ozeanografin Kristin Richter vom Institut fĂŒr AtmosphĂ€ren- und KryosphĂ€renwissenschaften will die natĂŒrlichen und menschlich verursachten Einflussfaktoren in unterschiedlichen Regionen unserer Erde verstehen.

    Schmelzende Gebirgsgletscher und die Ausdehnung der Ozeane aufgrund der steigenden Wassertemperaturen haben allein im 20. Jahrhundert zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 17cm gefĂŒhrt, der schnellste Anstieg in den letzten 3000 Jahren; bis zum Ende des Jahrhunderts wird mit etwa einem Meter gerechnet. Gemeinsam mit internationalen Kolleginnen und Kollegen untersuchte die Ozeanografin Kristin Richter dabei auch den Einfluss des Menschen auf diese Änderung: „Der Anstieg des Meeresspiegels wurde seit 1970 zu zwei Drittel durch menschliche Treibhausgasemissionen verursacht“, sagt Richter in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“.

    Links:
    Institut fĂŒr AtmosphĂ€ren- und KryosphĂ€renwissenschaften
    Kristin Richter

  • „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt." - Dieser berĂŒhmte Ausspruch des Philosophen Ludwig Wittgenstein ist in großen Lettern auf einem Plakat im BĂŒro von Prof. Manfred Kienpointner zu lesen. „Grenzenlos“ ist auch die Leidenschaft des Sprachwissenschaftlers: Kienpointner interessiert sich besonders fĂŒr gefĂ€hrdete, aber auch kĂŒnstlich erschaffene Sprachen.

    „KaltxĂŹ!“ - „Hallo!“: So lautet die BegrĂŒĂŸung in „Na’vi“, einer speziell fĂŒr den Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ entwickelten Sprache. Kunstsprachen sind in der Literatur- und Filmwelt weit verbreitet. Manfred Kienpointner, Professor am Institut fĂŒr Sprachen und Literaturen der UniversitĂ€t Innsbruck, untersucht die Entstehung und linguistische Bedeutung von Kunstsprachen aus aller Welt. Seit vielen Jahren beschĂ€ftigt sich der Linguist mit der Vielfalt der Sprachen auf unserer Erde. Sein Fokus liegt dabei nicht nur auf erfundenen sondern auch auf aussterbenden Sprachen.

    Das Kreieren von Kunstsprachen ist in der Film- und Serienindustrie sehr populĂ€r. Dass viele der bestehenden „natĂŒrlichen“ Sprachen in ihrer Existenz gefĂ€hrdet sind, ist vielen allerdings nicht bewusst. Manfred Kienpointner sieht besonders kleine Sprachen von den großen „killer languages“ wie Arabisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch oder Spanisch bedroht. Da mit Sprachen Weltanschauungen, Mythologien, Religionen, gesellschaftliches Wissen und Kunst verloren gehen, plĂ€diert der Wissenschaftler fĂŒr mehr BemĂŒhungen um den Erhalt der Sprachenvielfalt auf unserer Erde.
    Links:
    Institut fĂŒr Sprachwissenschaft
    Manfred Kienpointner
    Manfred Kienpointner beim Innsbruck Science Slam 2015
    Manfred Kienpointner im Video-PortrÀt

  • Nimmt man es ganz genau, ist ihre Bezeichnung etwas irrefĂŒhrend: Blaualgen, deren Fachbegriff Cyanobakterien lautet, sind keine Algen. Die Mikroorganismen werden zu den Bakterien gezĂ€hlt und kommen weltweit in SĂŒĂŸ-, Brack- und Salzwasser sowie ĂŒberall im Boden vor. Ihre Bedeutung - und zwar sowohl historisch als auch gegenwĂ€rtig - kann gar nicht hoch genug eingeschĂ€tzt werden: Cyanobakterien sind ein wichtiger Faktor im globalen Kohlenstoff- sowie Stickstoffkreislauf und in der Evolution der Pflanzen. Rainer Kurmayer beschĂ€ftigt sich am Forschungsinstitut fĂŒr Limnologie der Uni Innsbruck in Mondsee (Oberösterreich) seit vielen Jahren mit den faszinierenden Lebewesen.

    Auch aus erdgeschichtlicher Perspektive sind die Cyanobakterien von besonderem Interesse: Sie sind in der Lage, Photosynthese zu betreiben, Sauerstoff zu bilden und waren die allerersten Sauerstoff produzierenden Organismen. Sie sind sehr wahrscheinlich fĂŒr die erste Anreicherung der ErdatmosphĂ€re mit Sauerstoff vor etwa 2,3 Milliarden Jahren verantwortlich. Damit sind Blaualgen die VorlĂ€ufer aller grĂŒnen Pflanzen auf der Erde. Die enorme AnpassungsfĂ€higkeit und Vielfalt macht Cyanobakterien zum Problem und HoffungstrĂ€ger auf vielen Ebenen gleichzeitig. In „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ gibt uns Rainer Kurmayer einen Einblick in die an vielen Stellen noch nicht verstandene Welt der Blaualgen.
    Links:
    Rainer Kurmayer
    Forschungsinstitut fĂŒr Limnologie

  • Seefahrt, Trachten, Religion, Ekel, Elternsein: Prof. Timo Heimerdinger vom Institut fĂŒr Geschichtswissenschaften und EuropĂ€ische Ethnologie beschĂ€ftigt sich mit unserem alltĂ€glichen Leben. Der Ethnologe sucht und beschreibt das Fremde im vermeintlich Bekannten.

    Die Forschungsinteressen von Timo Heimerdinger sind vielfĂ€ltig und betreffen verschiedene Themenbereiche unseres Alltages. In „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ erzĂ€hlt Heimerdinger, wie ein differenziertes Zugehen auf SelbstverstĂ€ndliches gelingen kann, warum ein geisteswissenschaftlicher Blick auch ĂŒber UniversitĂ€ten hinaus so wichtig ist und warum er den Begriff „Elfenbeinturm“ nicht mehr hören kann.

    Links:
    Timo Heimerdinger
    Institut fĂŒr Geschichtswissenschaften und EuropĂ€ische Ethnologie

  • Argentinien ist einer der grĂ¶ĂŸten Sojaproduzenten der Welt, ein großer Teil wird im Nordwesten des Landes angebaut. Die Umwelt in der Provinz Salta wurde dadurch massiv verĂ€ndert, Proteste gibt es dennoch nicht. Die Bevölkerung nimmt das weitgehend hin – warum, hat der Geograph Robert Hafner erforscht. Von seiner Arbeit und seinen Reisen erzĂ€hlt er in „Zeit fĂŒr Wissenschaft“.

    Als Tierfutter, in GetrĂ€nken, als gesunde Eiweiß-Quelle in der Nahrung und Fleischersatz, als Öl, gesund, nahrhaft, ein Mittel gegen Armut und Hunger: Soja gilt als Wunderpflanze, zumindest, wenn man dem Marketing der Lebensmittelkonzerne glaubt. Dass es beim Sojaanbau auch zu Problemen kommen kann und die Pflanze keineswegs nur positiv zu sehen ist, beschĂ€ftigt den Geographen Robert Hafner, BA MSc. Dazu untersuchte Hafner insbesondere den Sojaanbau in der Provinz Salta im Nordwesten Argentiniens.

    Links:
    Robert Hafner
    Institut fĂŒr Geographie der Uni Innsbruck
    Video: Robert Hafner beim Science Slam

  • In die Geschichte der Erde blicken, um ihre Zukunft zu verstehen: Prof. Michael Strasser vom Institut fĂŒr Geologie nutzt See- und Meeresböden als Archiv und begibt sich mithilfe von Bohrkernen auf die Suche nach Spuren vergangener Erdbeben und Extremereignisse. In „Zeit fĂŒr Wissenschaft“ erzĂ€hlt Strasser ĂŒber seine leidenschaftliche Arbeit in einer noch jungen Disziplin.

    „Der Ozeanboden ist schlechter erforscht als der Mond", sagt der Sedimentgeologe Michael Strasser. Seit mehreren Jahren beschĂ€ftigt sich der Forscher daher bereits mit den vielen „Unbekannten“, die in unseren Seen und Meeren schlummern. Dazu entnimmt er im Rahmen nationaler und internationaler Forschungsprojekte Bohrkerne aus Seen und dem Ozean. Durch die Analyse will Strasser wichtiges Datenmaterial sammeln, um das Wissen ĂŒber Erdbeben und Tsunamis zu erweitern und einen ersten Schritt in Richtung ihrer Prognostizierbarkeit zu gehen. Anfang Oktober 2016 stach er als Expeditionsleiter mit einem der modernsten Forschungsschiffe weltweit, dem Forschungsschiff Sonne, vor der KĂŒste Japans in See. Das ForscherInnen-Team entnahm Proben aus einer Tiefe von bis zu 6000 Metern und untersuchte mit hochmodernen Unterwasserrobotern Schlammvulkane. Die dort erarbeiteten Informationen sind weltweit von Relevanz: „Wir mĂŒssen auf Ozeanschiffe gehen, um die Berge zu verstehen", verdeutlicht Strasser und lĂ€sst uns wissen, warum er seine Arbeit gerne als „CSI Geology" bezeichnet.

    Persönliche Website
    Blog: Live vom Forschungsschiff Sonne
    Arbeitsgruppe Sedimentgeologie