Folgen
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„Ich war eigentlich da schon angewidert, denn es ging viel um mein Äußeres und es war klar, dass Wolfgang Fellner ein Machtmensch ist, einer, der alles bestimmt“, erinnert sich die Journalistin zurück. Das war 2019, bei ihrem Vorstellungsgespräch. Vier Jahre später, im Frühling 2023, waren dann alle gerichtlichen Belange erledigt. Scharf klagte Wolfgang Fellner und gewann bzw. verglich sich. Es ging um Machtmissbrauch und es ging um sexuelle Belästigung. Dass sie überhaupt klagen konnte, hatte sie ihrer Rechtsschutzversicherung zu verdanken, dass ihr geglaubt wurde, ihrer peniblen Dokumentation von Chats und einer Art Zufall, denn ein entscheidendes Tondokument hatte ein Kollege in der Regie erstellt. Er hatte den Ton mitlaufen lassen, während Fellner die noch voll verkabelte Scharf in seinem Büro "zur Sau gemacht hat" (Scharf).
Wie es zu all dem kam, was im Prozess passiert ist, wie es ihr psychisch und danach auch beruflich im sehr kleinen österreichischen Medien-Arbeitsmarkt ging, das habe ich mit ihr besprochen.
Und auch, wie es konstruktiv nach diesem Trauma weitergehen kann. Scharf, und auch andere betroffene Journalistinnen, haben sich in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht, welche Strukturen Frauen helfen könnten, und sind zu einem Ergebnis gekommen. Es soll eine Vertrauensstelle geben, die weiterhilft. Und ein erster Schritt dahin ist bereits gesetzt, der Verein „Columna V“ hat sich gegründet, Scharf ist die Vorstandsvorsitzende. Eine bereits durchgeführte Online-Umfrage zeigte, dass es sich bei diesem Thema nicht um ein spezielles „Fellner-Problem“ handelt, mehr als 220 Frauen schilderten darin ihre Erlebnisse.
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Warum nerven die "Klimakleber" eigentlich so viele? These: Weil sie nicht im stillen, akademischen Kulturumfeld ihren Aktionismus zeigen, sondern im öffentlichen Raum. Unter dem Titel "Aktivismus in der Kunst. Muss das sein?" machte ich einen "fair&female" Live-Podcast imGrazer Kunsthaus (am 14. Novemberf 2023). Mit dabei Annette Rainer (Graz Museum, Co-Kuratorin der Ausstellung "Protest"), Leonhard Rabensteiner (IG Kultur, werbefrei, Forum Stadtpark) und David Kranzelbinder (Pavelhaus). Wir haben über eine Klimaaktivismus, aber auch darüber gesprochen, ob es wirklich zulässig ist, wegzuschauen, oder wie Leonhard meinte "wir uns das leisten können". Wir haben in einem "TV-Beitrag" Kinder gesehen, die lernen, wie man SUVs die Luft aus den Reifen lässt und wir haben auf die lange aktivistische Tradition von Graz geblickt und uns gefragt, ob der große Provokateur und Theatermacher Christoph Schlingensief , der Graz mehrfach in Schnappatmung versetzte, heute überhaupt noch so ungehindert provozieren und aufzeigen könnte, wie damals.
Diese Diskussion ist Teil einer Kooperation zwischen dem Grazer Kunsthaus und der Kleinen Zeitung
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Fehlende Folgen?
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„Mit den Pseudowissenschaften, wie Genderwissenschaften, wird unsere Gesellschaft gespalten und wer nicht mitmacht, wird diffamiert und exekutiert!“ Das sagt Zana Ramadani (39). Puh, also es geht gegen Wokeness und die Frau, die das sagt, ist selbst linke Feministin und eine migrantische Frau, die als Femen-Aktivistin mit nacktem Busen bei „Germanys next Topmodel“ gegen die sexistische Show auftrat. Und dann sagt sie auch noch, dass woke an sich schon gut sei, weil man ja nicht nicht gegen Rassismus, Sexismus oder klimaschädliches Verhalten sein kann. Aber heute würde eine Minderheit, die sich vor allem an den Universitäten und in einer Klasse befände, die von den Lebensrealitäten ohnehin keine Ahnung habe, sich als moralisierende Mehrheit generieren. Und das würde, so Ramadani, unsere Gesellschaft nachhaltig zersetzen. „Man darf nur noch was sagen, wenn man ausreichend Opfer-Punkte auf der Opferkarte hat. Erst dann ist es einem erlaubt, was zu sagen. Und sonst soll man seine Privilegien checken und ruhig sein.“ In ihrem aktuellen Buch „Woke“ hat sie sich gemeinsam mit ihrem Co-Autor Peter Köpf zu all den Kampfbegriffen und Entwicklungen Gedanken gemacht. Eine muslimisch-migrantische Feministin und ein »alter weißer Mann« fürchten: Unsere Demokratie ist in Gefahr. Und ich habe mit ihr im aktuellen fair&female-Podcast darüber diskutiert, ob es wirklich eine so große Gefahr ist, wenn die Perspektiven von Minderheiten stärker wahrgenommen werden.
Hier gehts zum Buch.
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131 Jahre. So lange dauert es also noch, bis wir eine Gleichstellung zwischen Mann und Frau haben. Das sagt zumindest das Weltwirtschaftsforum, das Österreich heuer auf den 47. Platz herabgestuft hat. Aber was wäre, wenn es vielleicht gar nicht so lange dauern würde, weil wir eben nicht gleich weitermachen wie bisher, sondern schneller oder anders? Diese Hoffnung hat zumindest die Unternehmensberaterin und Ökonomin Henrike von Platen, die im „Fair-Play“-Monat der Kleinen Zeitung ihre Expertise via fair&female-Podcast teilt.
Aber sie hat nicht nur Hoffnung im Gepäck, auch schaurige Begriffe, wie „Wurf-Prämie“, die vor Kurzem noch in einem Unternehmen bezahlt wurde, wenn ein Mann Vater wurde. Im fair&female-Podcast analysiert von Platen die historischen Gründe für die ungleiche Bezahlung und schildert anschaulich, was auch die aktuelle Wirtschaftswissenschaften-Nobelpreisträgerin Claudia Goldin skizziert: dass es nämlich drei Faktoren gibt, die Frauen daran hindern, gleichwertig bezahlt zu werden. Durch die Mutterschafts-Strafe, die Vaterschafts-Prämie und den Preis dafür, einfach eine Frau zu sein.
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Eine junge Russin, die gegen den Krieg auftritt, während sie von ihrer Familie als „Verräterin“ bezeichnet wird, eine ukrainische Frau, die durch den Krieg ihr ungeborenes Kind verloren hat und nach Russland flüchten muss, um medizinische Hilfe zu bekommen. ORF-Korrespondentin Miriam Beller erzählt von Schicksalen, die im Krieg oft keinen Platz haben.
Jene Frau, die am 14. März 2022 als erste gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Fernsehen auftrat, wurde mittlerweile zu acht Jahren Haft verurteilt. Sie hielt ein Plakat in die Kamera, auf dem „No War“ stand. Nur ein Schicksal, das die Dynamik des Krieges verdeutlicht. Miriam Beller (34) hat zwei Jahre in Moskau von diesem Krieg, aber vor allem auch von diesem Land berichtet, das durch permanente Propaganda von der Wirklichkeit des Krieges ferngehalten wird. Im aktuellen fair&female-Podcast erzählt sie von Geschichten, die in erster Linie Frauen seit dem 24. Februar 2022 betreffen.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen, Paul Krisai, hat sie das Buch „Russland von innen“ geschrieben. In der Kleinen Zeitung haben beide über ihre Erfahrungen erzählt - nachzulesen hier.
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Was unter dem Begriff Regretting Motherhood für viel Diskussion gesorgt hat, ist in Wahrheit ein Tabu, das bis heute ganz fest an Frauen und vor allem Müttern klebt. Nicht Mutter werden zu wollen, ist eines, aber als Mutter das eigene Kind zu verlassen, ist ein Move, der von einer überwiegenden Mehrheit bei uns nicht einmal denkbar scheint. Umso stärker wirkt natürlich genau diese Geschichte in einer Zeit, die sich Regisseurin Barbara Albert nun in "Die Mittagsfrau" (hier ein Trailer - extrem famos übrigens Mala Emde) vorgenommen hat. Der Film, angelehnt an den Romanbestseller von Julia Frank, zeigt die Geschichte einer Frau, einer Halbjüdin, einer Mutter. Und das in einer Zeit, in der sie das eine nicht sein durfte und das andere nicht sein wollte. Mit der fantastisch schlauen Barbara Albert habe ich im Podcast versucht, dieses Gefühl und die gesellschaftliche Ablehnung zu ergründen und auch versucht zu besprechen, was Film und Kino als gesellschaftlicher Hebel hier verändern kann. Und wir sprechen über Feminismus über Frauenrechte, über die #MeToo Entwicklungen in der Filmbranche und wo es berechtigte Hoffnung auf ein besseres Miteinander gibt.
Schaut euch den Film an - er läuft ab 25. Oktober in den heimischen Kinos, das Buch ist sowieso lesenswert.
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Was ist eine Freundschaft wert? Wie wählen wir Freund:innen aus und was passiert, wenn die Distanz zu groß wird? Mit uns persönlich, aber auch gesellschaftlich? In dieser Episode geht es also darum, was uns als Menschen verbindet. Es geht um darum, warum es sich lohnt gerade in Zeiten, wo alles oft nur noch schwarz oder weiß scheint, an Freundschaften dran zu bleiben. Und dann klären wir auch noch die Frage, warum Freundschaften früher offenbar reine Männersache waren und weshalb man Frauen diese Fähigkeit kategorisch abgesprochen hat. Und freundschaftlich besprochen habe ich das mit ORF-Moderatorin und Autorin Birgit Fenderl.
Wer mehr wissen mag, kann in ihrem Buch "Was uns zusammenhält" 13 schöne Freundschaftsgeschichten lesen.
Und alle fair&female Episoden gibt es hier zum Nachhören oder auf dem Player eurer Wahl.
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Helga Kromp-Kolb ist Österreichs führende und wohl auch die am längsten aktive Klimawissenschaftlerin. Und sie ist aufgrund ihres Alters vielleicht eine Brücke zwischen den oft gescholtenen "Boomern", die für die aktuelle Situation verantwortlich gemacht werden und jener "Letzten Generation", die mit ihren Aktionen oft Unverständnis auslösen. Beim "female future meet up" am 28. September in Graz habe ich sie in dieser Live-Podcastfolge gefragt, wo denn eigentlich die guten, zuversichtlichen Nachrichten in Sachen Klima sind, wie wir zu einem anderen Bild von Utopien kommen, was positive Anreize sein könnten und wie sich Arbeit, Klima und ein gutes Leben vereinbaren lassen können. Spoiler: Es gibt viele reizvolle Ausssichten. Und nicht immer ist das Wort "Verzicht" dabei.
Am 12. Oktober 2023 erscheint ihr aktuelles Buch im Molden Verlag. Es heißt "Für Pessimismus ist es zu spät"
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Der Meinungskorridor wird immer enger, die "cancel culture" greift um sich, sobald eine Ansicht ein bisschen weniger woke ist. Hört man. Aber ist das eine wirklich belegbare Tatsache? Der Journalist und Autor Herbert Lackner hat sich genau angesehen, was es mit cancel culture im letzten Jahrhundert auf sich hatte, wer warum und vor allem in welcher Form aus dem Diskurs geworfen wurde und wie Politik, aber auch Kirche mit Menschen verfahren sind, deren Ansichten sie als "gefährlich" einstuften. Es geht um antisemitisches und moralisches "Canceln" und angesichts dessen ist die heutige Debatte durchaus in einem anderen Licht zu sehen. Warum es trotzdem nicht geht, Indianer zu sagen oder das N-Wort zu benutzen, darüber diskutiere (und streite) ich mit Herbert. Sein Buch heißt "Als Schnitzler mit dem Kanzler stritt" und ist im Ueberreuter-Verlag erschienen.
Am 20. Oktober kommt Herbert Lackner in den Grazer Skyroom der Kleinen Zeitung und wird mit Ernst Sittinger aus der Chefredaktion live diese historisch spannenden Beispiele diskutieren. Eintritt ist frei. Anmeldungen bitte an mich: [email protected]
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Leben wir in einem "stupid age", also in einem Zeitalter, das man rückblickend nur als "dumm" bezeichnen kann? Mit der Philosophin Lisz Hirn habe ich über den Ursprung des "überschätzten Menschen "gesprochen, der den Ast, auf dem er sitzt, so genüsslich abschneidet. Sie hat sich in ihrem neuen Essay "Der überschätzte Mensch" (Zsolnay) philosophische Gedanken zum Selbstbild des Menschen gemacht und im Gespräch kommen wir auf interessante Aspekte. Dass nämlich das Essen und was wir essen genauso in diese egozentristische Weltsicht passt, wie unser Umgang mit Ressourcen in anderen Bereichen. Im Grunde brauchen wir die Umwelt und die Natur und wir gehören auch voll und ganz dazu. Gleichwertig, nicht darüber stehend. Diese Einsicht, so Lisz Hirn, würde uns enorm in der Beurteilung helfen, um zu wissen, was jetzt zu tun ist, um unsere Existenzgrundlage nicht weiter zu vernichten.
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Die strahlend schöne und humorvolle Frau, die erfolgreiche Grazer Schauspielerin, die im deutschsprachigen Raum mit vielen eigenen Formaten Furore gemacht hat. Selbstverständlich bedeutet das Film- und TV-Preise, eine glückliche Familie, ein tolles Leben. Und dann sagt Aglaia Szyszkowitz: "Es ging mir echt beschissen und ich wusste nicht, dass ein so großer Anteil in mir nicht strahlend und auch nicht selbstbewusst ist." Ein Break-Down, ausgelöst durch Rückenschmerzen, zwingt Szyszkowitz zu einer Pause, in der sie ihr gesamtes Leben in Frage stellt. Angstzustände, Schlafstörungen und Schmerzen, deren Ursache nicht gefunden werden können, sind Auslöser einer Erkenntnis, die Szyszkowitz 30 Jahre lang nicht kannte: Rollen abzusagen und sieben Monate auf die Stopp-Taste zu drücken. In der aktuellen Episode spreche ich mit Aglaia Szyszkowitz über die Momente, die dunkel waren und den langen und mühsamen Weg zurück ins Leben.
Wer sie live erleben möchte, sie präsentiert ihr erste Buch "Von der Rolle" (Molden Verlag) am 17. September in Wien und am
19. September bei Moser in Graz.Und hier noch ein Podcast-Tipp für alle, die neugierig auf unser erstes Gespräch geworden sind: Hier könnt ihr hören, was sie sagte, als es ihr schon sehr schlecht ging, sie aber weiterhin die Fassade aufrecht erhalten wollte.
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Christina Tropper ist Zwillings-Mama, Bloggerin, Autorin und hat jetzt das Thema aller arbeitender Mütter: Drum schnauft sie lachend ins Mikro: "Puh, das Leben als Mama, die arbeitet, ist anstrengend!" Was genau es aber auch toll macht, warum Mütter oft aus Unsicherheit andere beurteilen und wieso sie aber zugleich ins mittlere Management gehören, das klären wir in diesem Gespräch. Es ist teils politisch, es geht um Kinderarmut und um ungleiche Startbedingungen für Kinder, aber es ist auch lustig und genau deshalb ist Christinas Blog: "Einer schreit immer" wohl auch so erfolgreich. Den betreibt sie übrigens gemeinsam mit ihren Co-Autorinnen: Lisbeth Koch, Barbara Kranz-Ulz und Jennifer Baro.
Die „Süddeutsche Zeitung“ findet: „Troppers Spitzen können jeden treffen: ihre Kinder, andere Eltern, ihren Mann oder sie selbst." Dem kann ich mich nur anschließen.
Viel Spaß - und für alle Eltern, die schon die erste Woche hinter sich haben, oder ab morgen ins Semester starten:
Fingers crossed!
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Doris Knecht ist genervt. Davon, dass immer nur Frauen diskutieren, wenn es um Gleichstellung und Feminismus geht. "Wo sind die Männer, die diesen Diskurs vorantreiben und sich wirklich für Frauenrechte einsetzen?", fragt die Autorin und Kolumnistin in unserem Gespräch, das wir aufgrund ihres aktuellen Buches "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" (Hanser) geführt haben. In ihrem autofiktionalen Roman geht es um eine Frau, die viele feministische Themen streift, aber es ist so schön und geschmeidig zu lesen, dass die Härte dabei gut zu tragen ist. Eine Frau, die alleine Dinge schafft, alleine Kinder aufzieht, alleine wohnt und darin Freiheit erlebt. Nicht nur, aber auch. Wir reden also auch über diese Freiheit, darüber, dass das "empty nest"-Syndrom nicht automatisch kommt, sobald die Kinder ausziehen. Und wir sprechen auch darüber, was wir alle mit unseren Erinnerungen machen, warum wir sie in unserem Sinne überschreiben und warum das Vergessen oft einfacher ist als das Verzeihen.
Im Oktober kommt übrigens eine neue Buch-Verfilmung von Doris Knecht ins Kino. Elisabeth Scharang hat "Wald" filmisch neu umgesetzt. Auch in dieser Erzählung steht die Entscheidung einer Frau im Mittelpunkt.
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Egal, ob küssende Fußball-Chefs, Schlankheits-Spritzen oder die Verteilung von Care-Arbeit. Das beherrschende Gesellschafts-System benachteiligt Frauen und weiblich gelesene Personen. Und das heißt weiter: "Das Patriarchat ist die Wurzel allen Übels". So beschreibt es die österreichischen Influencerin und Autorin Christl Clear (40) und mit ihr geht es in dieser Podcastfolge von "fair&female" um viele Diskriminierungen und darum, warum man genau deshalb Feminismus intersektional denken muss, also mehr Menschen mitnehmen sollte.
Was noch? Die Frage, warum Österreich ein Kommunikationsproblem hat, wo das herkommt und dann geht es auch noch um ein sehr persönliches und emotionales Thema: Kinderwunsch. Nämlich den von Christl Clear und warum sie als 40-jährige Frau mit dem Tabu eines IVF-Prozesses aufräumen möchte.
Noch mehr von der höchst charismatischen Wienerin: ihr Buch "Let me be Christl Clear"
Save the date: 28. September. Wer nämlich da zum Female Future meet up in Graz möchte, kann genau hier Tickets gewinnen. Ich mache dort zum Thema "Her mit den Utopien" einen Live-Podcast mit Dr. Helga Kromp-Kolb und verlose 2x2 Tickets für das gesamte Meet up. Wie gehts? Einfach mir schreiben an [email protected] - Freu mich auf euch!
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„Let me know when your whole life goes up in smoke. Means it`s time for a promotion“. Das ist ein Zitat aus dem sehr erfolgreichen und auch durchaus ironischen Film "Der Teufel trägt Prada". Doch dieser Satz beschreibt nicht nur ein System, das Menschen genüsslich ausbeutet, sondern auch, dass Ehrgeiz gerne toxisch sein darf. Mit dem Phänomen "Ehrgeiz" beschäftigt sich die Autorin und Publizistin Andrea Stift-Laube in ihrem neuen Buch "Ehrgeiz" (Verlag: Kremayr&Scheriau, Edition übermorgen, ET 28.8.2023). Warum macht Ehrgeiz süchtig, wieso steht Ehrgeiz in Unternehmen, im Privatleben und auch in unserer kapitalistischen Gesellschaft noch immer so hoch im Kurs und wie soll man sich aber andererseits überhaupt entwickeln, wenn man immer schön zufrieden ist? In der Episode versuchen wir einen ehrlichen und reflektierten Blick auf das Thema und ich stelle Andrea die Frage, ob uns Ehrgeiz wirklich unsere Zufriedenheit vergiftet.
Andrea Stift-Laube ist mit ihrem Buch Ehrgeiz auch auf Lesetour. Hier könnt ihr sie live in den kommenden Monaten beobachten.
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Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind. Das ist die simple Formel hinter einem gesellschaftlichen Phänomen, das sich um Besitzanspruch, Machtmissbrauch und Kränkung dreht. Die Verliererinnen: immer Frauen. Und in Österreich ist man hier leider an der Spitze, bei uns werden mehr Frauen als Männer getötet und auch in diesem Jahr steigt die Zahl der Opfer - aktuell 15 Femizide und 29 Mordversuche. Journalistin und Autorin Eva Reisinger hat nun versucht eine Art Gegenerzählung zu finden. In ihrem Debütroman "Männer töten" geht es in der Doppeldeutigkeit des Titels genau darum. Warum Eva durch eine journalistische Femizid-Recherche auf diesen Erzähl-Plot gekommen ist und ob sich die Gewalt des Patriarchats wirklich nur durch neue Gewalt eindämmen lässt, darum geht es in der aktuellen Podcast-Folge von "fair&female".
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Für Clara Luzia ist es keine leichte Sache, sich zu entscheiden. Dennoch hat das bei der erfolgreichen Singersong-Writerin nichts mit der Social Media Krankheit FOMO (fear of missing out) zu tun. In dieser Episode geht es also erst mal darum, wie man den eigenen Weg findet in einer Welt, die so viele Möglichkeiten offen hält.
"When the world ends" ist ein schönes Lied und Teil des neuen Albums von Clara Luzia. Aber "das Ende der Welt" ist ja eigentlich keine so schöne Botschaft. Trotzdem können traurige Lieder ein Trost sein. Unser Hörsinn ist sehr eng mit dem limbischen System verknüpft – das sich für unsere Gefühle und unser Triebverhalten verantwortlich zeichnet. Wenn wir also ein trauriges Lied hören, wird sofort der emotionale Teil unseres Gehirns angesprochen. Und auch darum geht es in diesem Gespräch.
In ihrem neuen Album „Howl At The Moon, Gaze At The Stars!“ beschreibt Clara Luzia aber nicht nur schöne Popmusik, sondern sie verhandelt dabei auch ihren großen Schmerzpunkt: Den rücksichtslosen Umgang mit Umwelt und Natur. Und deswegen reden wir auch noch über die ganz schirchen Bezirksstädte - in der Steiermark und in Niederösterreich (wo Clara wohnt).
Wer Clara Luzia live hören mag, kann das am 9. August in Minimundus in Klagenfurt.
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Melanie Wolfers ist Bestseller-Autorin, Philosophin, Podcasterin, aber auch Ordensfrau und damit Geistliche. In der aktuellen Episode spreche ich mit ihr über Selbstwirksamkeit in Zeiten von Unsicherheit.
"Nimm der Ohnmacht ihre Macht!" Das propagiert die Geistliche und Bestseller-Autorin Melanie Wolfers nicht nur in ihrem aktuellen Buch, sondern auch im fair&female-Podcast, der sich in dieser Woche ganz um ein Gefühl dreht, das gerade in unsicheren Zeiten viel Raum einzunehmen scheint: Es geht um Ohnmacht.
Warum führe ich so ein Gespräch mit Melanie? Es geht darum, zu sehen, was wir Menschen tun können, um unmittelbar wirksam zu werden. Denn vielleicht geht dann die Welt doch nicht den Bach runter geht.
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Als Sohn von Zukunftsforscher Matthias Horx hat Tristan schon in der eigenen Familie einen waschechten Generationen-Konflikt, doch der junge Zukunftsforscher versucht eigentlich zu erklären, warum die Generationen generell heute an so vielen Punkten aneinandergeraten. In dieser Episode schauen wir zu Beginn, was es denn mit der "alten, weißen Frau" auf sich hat und ob es wirklich stimmt, dass sie das Pendant zum gescholtenen alten, weißen Mann ist. Doch damit nicht genug. Wir klären außerdem, wie wir die großen Themen generationenübergreifend angehen könnten: Arbeitsmarkt und Klima-Debatte. Es wird hitzig in unserem Gespräch, Tristan als Vertreter der Millennials und ich als Generation X - wir feiern die Reibepunkte und bleiben dennoch sehr freundlich miteinander. Denke ich zumindest.
Zwei Literatur-Empfehlungen von Tristan Horx: "Unsere fucking Zukunft" und "Sinnmaximierung" - einen Blick darauf gibt es hier
Und hier noch ein Interview mit ihm, das meine Kollegin Manuela Tschida-Swoboda geführt hat
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"Das Patriarchat gibt es nicht mehr! Und wenn Frauen nicht vorkommen, dann haben sie sich zu wenig angestrengt!" Genau so sehen es noch immer viele Männer, und zwar nicht automatisch jene Männer, die schon im ersten Moment verdächtig sexistisch sind. Das erzählt die Arbeitsrechtlerin Dr. Katharina Körber-Risak, die schon eine ganze Menge #MeToo Fälle auf ihrem Schreibtisch hatte. Wir reden in dieser Episode über den Status Quo von #MeToo in Österreich, über die fehlenden Namen in der Filmbranche, die fehlenden Kosequenzen in der Medienbranche und warum der Fall Rammstein hier noch einmal in einer ganz anderen Liga spielt. Unterschiedliche settings und doch geht es in allen Situationen um Machtmissbrauch. Es geht nämlich so gut wie nie um Sex, sondern darum, dass dort, wo Geld und Macht geparkt sind, auch Besitzansprüche erhoben werden.
Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand noch nicht fest, dass es einen neuen Verhandlungstermin im Fall Teichtmeister gibt, daher wurde darauf nicht eingegangen.
Hier findet ihr Anlaufstellen, wenn ihr von sexueller Belästigung oder anderer sexualisierter Gewalt betroffen seid.
Im Fall der Anlaufstelle für Frauen in den Medien, gibt es noch keine Stelle, sie wird aber gerade von Raphaela Scharf und auch dem Frauennetzwerk Medien aufgebaut. Hier könnt ihr - wenn ihr Frauen in einem Medienberuf seid - an einer anonymisierten Umfrage teilnehmen, um zu helfen, die Situation und die Brennpunkte gut einzuschätzen.
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