Folgen
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In dieser Episode nimmt uns unser Gast Martin Kluge, Leiter für Wissenschaft & Vermittlung des Museums Basler Papiermühle, mit auf eine grosse Entdeckungsreise zu einer der komplexesten und bis heute anhaltendenen Ausforschung von Möglichkeiten, gesprochene Inhalte mit Hilfe von Zeichen, Schrift, Druck und anderen Technologien, möglichst akurat und wortgetreu in die Zukunft fortzutragen und verfügbar zu machen. Das Bedürfnis, der Nachwelt Wissen (und auch Unwissen) zu hinterlassen begann dabei bereits vor vielen Tausend Jahren – und auf der ganzen Welt nahezu parallel.
Ein gewisser Herr Johannes Gensfleisch, besser bekannt unter dem Namen Gutenberg, hat mit seiner Erfindung des Buchdrucks mit auswechselbaren Lettern Schrift und Druck einen echten Karriereschub beschehrt, dessen Echos bis heute lesbar sind und die Gesellschaft nachhaltig verändert haben. Dabei steht seine Erfindung lediglich als Zwischenstand in einem langen technischen und kulturellen Entwicklungsprozess und fiel keinesfalls vom Himmel. Mythen, Legenden, Religionen, Gesetze – sie alle wären nur halb so wirkmächtig ohne das geschriebene, gedruckte oder auf Monitoren abgebildeten Zeichen. Und beinahe nebenbei erfahren wir, wie, nicht ganz zufällig, wissenschaftliches Arbeiten Anhand von Quellenkritik begonnen hat und warum eine gewisse Idee namens G_tt daran einen (imaginierten) Anteil daran hatte.
Quellen:
Internetpräsenz des Museums Basler Papiermühle
Wikipedia Artikel über Johannes Gensfleisch aka Gutenberg
Wikipedia Artikel über den Buchdruck
Wikipedia Artikel über den Vorgang des Gautschens
Wikipedia Artikel über die Geschichte des Alphabets
Wikipedia Artikel über die Ausbreitung des Buchdrucks
Wikipedia Artikel über Inkunabeln
Ein Häckchen macht den Unterschied: Artikel des Deutschen Uhrenmuseums zur römischen 4
Schriftengattungen und Typographie
Antiqua vs Fraktur
Wikipedia Artikel über die Entstehungsgeschichte und Wirkmacht des »Hexenhammers« (Malleus Maleficarum)
Wem hat Luther »aufs Maul geschaut«? – Luthers Einfluss auf die Sprache
Die von Al Gore geschührte Legende in einem Artikel des Newsportals »The Asian« (in englischer Sprache)
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Am Anfang war es ein Wort im Nibelungenlied. Heute ist es ein Kulturphänomen. Wenn wir heute Menschen kennenlernen fragen wir oft: »…und was machst du so?« und meinen damit meist, was unser Gegenüber beruflich macht. Identität, Status, Machtverhältnisse und Religion – so vieles steckt im Wort »Arbeit.«
Wie kam es eigentlich dazu, dass ein Wort in seiner Bedeutung und Bewertung einen Paradigmenwechsel durchlief und warum wirkt es heute oftmals kulturell so überformt? In dieser Folge nähern wir uns historisch diesem kleinen Wort, von dem eine so grosse Wirkung ausgeht. Und gleichzeitig beginnen wir eine kleine, lose Serie zum Wort »Arbeit.« Vielleicht lernen wir etwas über uns selbst im Spiegel dieses kulturellen Phänomens.
Quellen:
Ausschnitt aus dem Nibelungenlied in Mittelhochdeutsch und Hochdeutsch
Wikipedia Artikel zum »Nibelungenlied«
Spannender Artikel über die Geschichte der »Work-Life-Balance«
James Suzmans Buch »Sie nannten es Arbeit«
Wikipedia Artikel zum Sündenfall aus der Bibel
Wikipedia Artikel zum Moloch
Wikipedia Artikel zum Wort »Maloche«
Johannes Calvin: Der Erfinder der Arbeitsmoral
NZZ Artikel zu Max Webers These vom Zusammenhang zwischen Protestantismus und Kapitalismus
SZ Artikel, der sich mit dem Dogma der 40-Stunden-Woche auseinandersetzt.
Wikipedia Artikel zu Max Webers Werk »Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus«
Wikipedia Artikel zur Arbeitsethik
Wikipedia Artikel zur Definition von Patriarchat
Wikipedia Artikel zum Taylorismus
SZ Artikel zur Wirkung des Protestantismus auf die Arbeitswelt
Sammlung von Sprichwörtern zum Thema Arbeit
Sind Protestanten fleissiger?
Warum Martin Luther für Juden eine problematische Person ist
Wikipedia Artikel zum Film »Enthusiasm« von Dziga Vertov
Johanna von Koczian - Das bisschen Haushalt, sagt mein Mann
»Ich möchte ein winziges Schräubchen sein« aus »Im Windschatten des roten Sturms: Die chinesische Kulturrevolution«
Was Weber Wrong? Eine Studie zur Wax Webers These, dass die Arbeitsethik protestantischer Menschen wirtschaftliche Vorteile gegenüber der katholischer Menschen hat
... und ein Artikel des Schweizer Tagesanzeigers dazu.
Auch der Deutschlandfunk Kultur berichtet über die Studie.
Profil von Heidi Jürgens, Sprecherin unseres Nibelungen-Intros
Website von Ralf Grabuschnig / Déjà-Vu-Podcast
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Fehlende Folgen?
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Sprachgewalt und Adultismus sind kulturell und traditionell verankert und auch heute noch präsent. So wird beispielsweise aus der Diskussionsverweigerung »Weil ich es sage!« gerade für Kinder unter Umständen ein fürs Leben prägendes Erlebnis. Oftmals ist den Sprechenden gar nicht bewusst, dass ein als »normal« empfundener Satz bei Kindern ein Leben lang tiefe Spuren hinterlässt. Kinder empfinden sich als »nicht richtig« und in ihren Gefühlen nicht ernst- und wahrgenommen. Diese Form von Gewalt schreibt sich ein und erfährt bei mangelnder oder gar ausbleibenden Reflexion eine Fortschreibung.
Lea Wedewardt ist Kindheitspädagogin, Autorin und Podcasterin. In ihrem Buch »Wörterzauber statt Sprachgewalt« beschreibt sie niedrig-schwellig die verbale Alltagsgewalt, denen Kinder im Elternhaus und in der Kita ausgesetzt sind und wie sie diese formt. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass wir Erwachsenen nicht ausgeliefert sind, die Prägungen unserer eigenen Kindheit zu weiterzugeben und beschreibt anhand vieler alltagstauglicher Beispiele, wie wir den Teufelskreis der verbalen Gewalt abmildern können.
Quellen:
Website von Lea Wedewardt
Lea's Instagram-Kanal
Lea's Podcast
Übersicht der Veröffentlichungen von Lea Wedewardt durch den Herder Verlag
Sich seiner selbst bewusst sein – Neustes Buch von Lea und Anja Cantzler
Partizipation – Definition der Bundeszentrale für politische Bildung
Partizipation – Wikipedia Artikel
Manipulation – Definition von spektrum.de
Manipulation – Wikipedia Artikel
Rosenthal Effekt – Definition des Online Lexikons für Psychologie und Pädagogik
Rosenthal Effekt – Wikipedia Artikel
–Ismus – Definition von duden.de
-Ismus – Wikipedia Artikel
Infos zu Geschichte, Verbot & Auswirkungen der Prügelstrafe auf kita.de
Kein Züchtigungsverbot in der Schweiz. Ein Bericht des SRF.
Artikel über »Elterliches Züchtigungsrecht« auf juraforum.de
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Wir vemuten, dass Menschen oftmals nur höflich sein wollen. Und dann passiert es, dass das Gegenüber in der Kommunikation rhetorisch in einer Art Mithaftung genommen wird. Anhand eines anekdotischen und persönlichen Beispiels, sowie zweier öffentlicher Texte versuchen wir uns einem Sprachphänomen zu nähern, dass tief in der Alltagssprache verwurzelt ist und unter Umständen verletzend und ausgrenzend sein kann – obwohl das Gegenteil intendiert ist.
Quellen:
Der Artikel aus der NWZ erschien am 04.05.2022. Online ist er hinter einer Bezahlschranke abrufbar.
Wikipedia Artikel zum »Inklusiven und exklusiven Ich«
Wikipedia Artikel über »Das hoheitliche Wir«
Wikipedia Artikel über »Das wohlwollende Wir«
»Wie geht es uns denn heute?«
Frau Ruth Wodak, Sprachsoziologin und Diskursforscherin, prägte denBegriff »Pluralis hospitalis«
Keynote der NY Times über die Rhetorik des Tucker Carlson (Fox News)
Rückseite des Covers der Skinny Puppy 12" »Worlock« (1990) zum »A« rating.
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»Im Eifer des Gefechts« haben wir manchmal nicht »auf dem Schirm«, wie stark militärische Einflüsse unsere Alltagssprache geprägt haben und diese immer noch prägen. In dieser durchaus kurzweiligen Episode gehen wir anhand einiger Beispiele dem Hintergrund dieser Begriffe auf dem Grund und entdecken dabei, dass dieser Einfluss im Zusammenhang mit Ereignissen steht, die Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt prägen. In zwanzig Jahren werden wir vielleicht vielmehr Begriffe aus der Virologie in unserem Alltag finden. Gesprochene Sprache ist eben immer im Fluss und ein Kind ihrer jeweiligen Zeit.
Leider haben sich auch dieses Mal einige Unschärfen eingeschlichen, so wie dies in einem Live-Gespräch ja immer wieder vorkommt. Korrekturen findet ihr in unseren Quellen und Shownotes. Vielen Dank für euer Verständnis!
Quellen:
Der Artikel aus der NWZ erschien mit grosser Wahrscheinlichkeit am 07.03.2022 in der Printausgabe. Online haben wir diesen nicht gefunden.
Bernd Harder
Die Rentierstaats-Theorie
Skinny Puppy – VX Gas Attack
Nicht Sepp - sondern Gerd war der »Bomber der Nation«
SWR2 Wissen schreibt über »Punktlandung und Bombenwetter«
Die Deutsche Welle über militärische Redensarten
Noch mehr DW zum Thema Redensarten
Die taz über »Kriegsrhetorik in der Pandemie«
Funke Interaktiv über den »Trenchcoat« und anderes
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Wie ist es eigentlich, anderen Menschen und Texten seine Stimme zur Verfügung zu stellen. Ist es am Ende nur ein Job wie viele andere? Und welche Wirkung hat eigentlich die Sprache der Anderen auf die eigene? Über Vielfalt, Wirkung und Kunst der Spechens und Sprache sprechen wir in dieser Episode mit Martin Heckmann. Und obwohl wir Martin seit vielen Jahren kennen, wurden auch wir das eine oder andere Mal schlichtweg überrascht! Wir laden euch ein auf eine spannende Reise in die Welt der Sprecher:innen-Stimme.
Quellen:
Martin Heckmann, der Sprecher
Martin Heckmann, der Rezitator
Martin Heckmann, der Sänger
Will Quadflieg, Schauspieler und Hörspielsprecher
Hans Paetsch, Schauspieler und Hörspiel-, Synchronsprecher
Warum »Anthroposophie« ein Triggerwort für Mirco & Christoffer ist
Zum Nachlesen: Oscar Wilde »Der junge König«
Martins szenische Lesung »Flintenweiber und Untermenschen«
Christoffers Lieblingshörspiel von 1984
Das sehr zu empfehlende SWR2 Archivradio
Loriots »Rede des Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Stiegler«
Gemeinsame Kunst: DE3IVAT mit Martin Heckmann & Heidi Jürgens »Climate-Controlled Conflict«
DE3IVAT zerschneiden Wayne LaPierre
Wikipedia Artikel zu Wayne LaPierre
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Sprache ist in ständiger Entwicklung. Wir alle gestalten ihren Gebrauch im Alltag mit.
Da geschieht es schon einmal, dass ein Begriff, der gestern noch en vogue war, heute passé ist oder gar eine völlig andere Bedeutung erfahren hat. Wir zeigen anhand einiger weniger Beispiele, wie sich Begriffe in ihrer Bedeutung wandeln. Und wir zeigen einige Mechanismen, wie sich bestimmten Gruppen diesen Vorgang für ihre Zwecke zu nutze machen. Und wie dabei auch bestimmte Begriffe für eine sehr lange Zeit vergiftet werden können.
Holen wir uns deshalb die Deutungshoheit zurück! Aber sind wir deshalb wirklich »die Guten«?
Quellen:
Artikel der NWZ online vom Zugunfall
Wikipedia Artikel zum Thema »Bedeutungswandel«
Eine Pandemie und ihre Wortneuschöpfungen
Wikipedia Artikel zur sprachwissenschaftlichen Funktion von Umdeutungen
Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema
Kommentar von Dorothee Krings in der RP Online zum Missbrauch des Begriffs »spazieren gehen«
Beitrag zu unserem Beispiel »Proud Boys« der Deutschen Welle
Beitrag der Landeszentrale für politische Bildung zur Sprache der »neuen« Rechten
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Untergang, o Untergang, wie wohlig klingt dein Glockenklang.
Dieser von uns selbstverständlich als ironisch gemeinter Satz beschreibt recht deutlich jene Emotion, die wir insbesondere während der SARS CoV-2 Pandemie besonders dann erleben, wenn wir destruktive Gemeinschaften lautstark auf den Strassen erleben.
Aber was genau steckt dahinter? Was macht die Sprache des Niedergangs für einige Menschen so attraktiv? Und welche Codes finden immer wieder Verwendung und wirken auch vielen Jahrzehnten noch? Und – wann schliessen wir im Alltag Menschen durch unsere eigenen Sprachcodes andere aus?
Gemeinsam mit Fabian vom Secta Podcast nähern wir uns Antworten auf diesen komplexen Fragen und starten damit am Ende doch gar nicht so dunkel ins Jahr 2022.
Quellen:
Website des Secta Podcast
The Language of Destructive Cults
Charles Manson: The Language of Cults
Cultish - The Language of Fanaticism by Amanda Montell
Wikipedia Artikel zu den »Protokollen der Weisen von Zion«
Musikstück von :Zoviet*France: »Ram« ©1984 Touch. Herzlicher Dank an Jon Wozencroft und Mark Spybey.
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Ich würde mir wünschen, dass…
Dieser Satz ist häufig zu vernehmen und nur sehr selten hören wir die Gegenfrage: Warum wünscht du es dir nicht? Was hält dich ab?
Diese und andere Irritationen bearbeiten wir in dieser letzten Episode des Jahres 2021. Und weil es nun endlich und zum ersten Mal Shownotes gibt, hier die Links unserer Recherche.Quellen:
Artikel im Neue Narrative Magazin
Wikipedia Artikel zum Gesichtskonzept
Wissenschaftliches PDF zum Gesichtkonzept
Symbolische Verletzbarkeit und sprachliche Gewalt
Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum FlugzeugabsturzWikipedia Artikel zu Charles Ives Werk »The Unanswered Question«
The Unanswered Question zum Anhören auf YouTube
Hier geht es zur Unterstützung unseres Crowdfundings -
Text und Links folgen in Kürze
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Text und Links folgen in Kürze
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Schon wieder ein neuer Podcast! Um was geht es denn hier und vor allem, wer und was steckt hinter »Sprech Aktiv«? Kurzweilige Antworten sind in unserer kurzen Einführungsepisode zu hören.