Episodes
-
Ab dem Jahr 634 strömten islamische Armeen aus der arabischen Halbinsel in die Levante. Ins palästinische Gebiet kamen sie, vor allem über Eilat, also den südlichsten Zipfel des heutigen Israel, und nur wenige Jahre später hatten sie auch die gesamte Region, die heute Israel, Gaza und die umstrittenen Gebiete heißt, komplett unterjocht. Aber die Region war ja schon lange nicht mehr jüdisch beherrscht gewesen. Christen hatten es übernommen und die Juden hatten genug damit zu tun, ihr Überleben in ihrer angestammten Heimat zu organisieren. Und die Muslime? Die wussten offenbar gar nicht so viel über die Region, die sie gerade eroberten. Nicht mal der Name Jerusalems war bei allen gebräuchlich.
Es war immerhin rund 500 Jahren her, dass der römische Kaiser Hadrian ihn entfernt, und die Stadt in Aelia Capitalina umbenannt hatte, was die Christen dann allerdings bald danach wieder rückgeändert hatten. Nur eben sich diese Rückänderung hat sich bis zur Arabischen Halbinsel offenbar nicht mehr flächendeckend herumgesprochen. Der britsiche britische Historiker Guy le Strange, schreibt, dass der Name Aelia Capitalina für die Goldene Stadt den Arabern sogar noch unter dem Abbasidischen Reich im 13. Jahrhundert geläufig war, nur hatten sie keine Ahnung, warum sie die Stadt so nannten. Aus Aelia war Iliya geworden, und der Frühmittelalterliche arabische Wissenschaftler Yaqut al Hamawi schrieb, das sei eben der Name der Frau gewesen, die die Stadt erbaut hatte.
Ich finde, diese Geschichte zeigt auch, wie wichtig, beziehungsweise unwichtig die goldene Stadt für die neuen Besatzer war. Aber das sollte sich bekanntlich noch ändern. Und das geschah so.
Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf [mena-watch.com](https://www.mena-watch.com). -
Missing episodes?
-
Der Islam spaltet sich in Sunniten und Schiiten (7.Jhdt.)
-
Eine der schnellsten Eroberungen aller Zeiten (6. bis 7. Jhdt.)
-
Eine neue Weltreligion entsteht (6. bis 7. Jhdt.)
-
Sassaniden und noch mehr Religioten (6. bis 7. Jhdt.)
-
Aufstieg des Monotheismus (4. bis 7. Jhdt.)
-
Konstantin, drei heilige Kreuze und deren Nägel (4. bis 6. Jhdt.)
-
Das Römische Reich ist am Zersplittern (3.–4. Jhdt.)
-
Simon bar Kosiba ist tot, tausende Juden werden von den Römern getötet oder sterben auf der Flucht. Schwere Zeiten brechen an.
-
Der dritte jüdisch-römische Krieg von 132 bis 135 war der letzte bewaffnete Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Ihren Anführer nannten die Juden »Sohn des Sterns« (Bar Kochba). Er starb als Prinz von Israel.
-
Im Jahre 76 wird der spätere Kaiser Hadrian geboren. Er ist schön, klug, charmant und diplomatisch. Zur selben Zeit wird Leben der Juden in Judäa unerträglich.
-
Wir schreiben das Jahr 70 unserer Zeitrechnung. Der heilige Tempel ist zerstört, hunderttausende Juden sind gestorben, Jerusalem ist dem Erdboden gleichgemacht. Doch dieses Ende ist ein neuer Anfang.
-
Kaiser Vespasian: Mörder der Judenheit
-
Jesus ist da. Aber wie wichtig ist er gerade? Und was geschieht mit dem aufgeteilten Land?
-
Herodes wird wahnsinnig. Und dann stirbt er so grausam, dass man wieder Mitleid mit ihm bekommen könnte. Was macht das mit Israel?
-
Wie kam Herodes an die Macht? Und hat er irgendetwas geleistet, außer sich den Ruf als Kindermörder einzuhandeln?
-
Nach Pompeius treten Cäsar, Cleopatra und Marcus Antonius auf den Plan, und mit ihnen der begabteste jüdische Politiker dieser Zeit.
-
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
-
Vom Aufstieg und Fall einer Dynastie. Der Abstieg von Judea beginnt mit einem Bruderkrieg.
(2. Jahrhundert v.d.Z.) - Show more