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Mehr als zehn Jahre lang hatten Naturschutzorganisationen, Forscher:innen, Musiker:innen, Künstler:innen und Anwält:innen gegen Kraftwerksprojekte und für den Schutz des Flusses Vjosa in Albanien gekämpft und hatten schließlich Erfolg: Im März 2023 wurde die Vjosa zum ersten Wildfluss Nationalpark Europas erklärt. Doch noch sind nicht alle Gefahren gebannt.
Gestaltung: Sonja Bettel. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 24. 01. 2025.
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Die Vjosa und ihre frei fließenden Nebenflüsse bilden ein Ökosystem mit einer großen biologischen Vielfalt von nationaler und globaler Bedeutung. Sie in ihrer natürlichen Form zu erhalten, ist wichtig für die Biodiversität, aber auch für die Wissenschaft, um die natürlichen Prozesse eines Flusses zu erforschen. Die Vjosa kann damit als Referenz für die Renaturierung von Flüssen in Europa dienen.
Gestaltung: Sonja Bettel. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 25. 01. 2025.
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Beim Festakt zur Nationalparkerklärung im März 2023 machte der albanische Premier Edi Rama klar, dass er den Vjosa Nationalpark als wertvoll für sein Land erachtet, allerdings eher als Grundlage für die Entwicklung von Luxus-Tourismus, als für die Natur. Dafür werden gerade ein internationaler Flughafen mitten im ökologisch wertvollen und unter Naturschutz stehenden Delta der Vjosa und eine Trinkwasserableitung an einem ihrer Zuflüsse gebaut.
Gestaltung: Sonja Bettel. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 26. 01. 2025.
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Der Kampf um die Vjosa war erfolgreich, aber er ist noch nicht zu Ende. Denn werden die Pläne der Regierung weitergeführt und all das umgesetzt, was gerüchteweise geplant ist, wird der junge Wildfluss Nationalpark schon im dritten Jahr seines Bestehens wieder beschnitten und in wichtigen Teilen zerstört werden. NGOs, Forscherinnen und Forscher und Anwälte arbeiten deshalb weiter. Ihr bisheriger Einsatz hat jedoch gezeigt, dass Widerstand wirkt.
Gestaltung: Sonja Bettel. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 27. 01. 2025.
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Vom Liegen.
Am Anfang des Lebens spielt sich alles in der Horizontalen ab. Wir schweben im Fruchtwasser des Mutterleibs und liegen nach der Geburt in den Armen unserer Eltern. Wir spüren den eigenen Körper noch nicht im Unterschied zum anderen, wachsen aber langsam in unsere eigenen Bewegungen hinein, drehen uns, heben den Kopf, können ihn schließlich selbst halten. Eltern, Entwicklungspsychologen, Hebammen und Kinderärzte erfahren und beobachten, wie sich der Säugling vom Liegen bis ins Sitzen, Stehen, Gehen entwickelt. Auch auf der Psychoanalysecouch ist sind Bewegungen und Körperspannungen wichtige Hinweise für den Therapeuten. Im Liegen sind wir weniger wach, sind eher unseren Fantasien und Gefühlen ausgeliefert als im Sitzen oder Stehen. Genau darum kann das Liegen andere Körper-Gefühle hervorbringen als im Sitzen.Gestaltung: Katrin Mackowski. Redaktion. Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 17. 02. 2025.
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Vom Sitzen.
Das Sitzen ist eine Haltung, um Körperkontrolle zu erhalten. Abstraktes und räumliches Denken, sogar lernen, ist im Sitzen leichter als im Gehen oder Stehen. Aber nicht immer wird die Sitzhaltung für aktives Denken eingenommen. Sitzen ist einfach eine Angewohnheit, und wir tun es gern. Im Schnitt 7, 5 Stunden pro Tag: beim Frühstück, in Bus oder Bahn, während Konferenzen, in der Kantine, überall. Abends ist es der Fernsehsessel oder wir sitzen vor dem Rechner.Gestaltung: Katrin Mackowski. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 18. 02. 2025.
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Vom Stehen.
Stehen ist eine ungesicherte Haltung, wir schwanken. Selbst der Gardewachsoldat schafft keinen ganz sicheren Stand. Füße zusammen, gerader Rücken, Kopf zurück, ist die Devise. Die militärische Haltung soll Bewegung verhindern. Wenn Haltung tatsächlich unseren Startpunkt für Bewegung festlegt, dann stellt sich die Frage: Warum diese Haltung, wenn wir doch kaum mehr stehen müssen? Ausgenommen davon sind jedoch Menschen, die beruflich stehen müssen - dabei ist die natürlichste Bewegungsform für unseren Körper das Gehen. Wie passt das mit Berufen zusammen, die stundenlanges Stehen erfordern?Gestaltung: Katrin Mackowski. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 19. 02. 2025.
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Vom Gehen.
Erst der aufrechte Gang unterscheidet den Menschen bekanntlich von anderen Primaten. Tanztherapeutin Susanne Bender erzählt wie psychische und physische Entwicklung vom Liegen über das Sitzen, Stehen bis zum Gehen ineinandergreifen und gibt weitere Einblicke in das Kestenberg Movement Profile, entwickelt von der US-amerikanischen Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin Judith Kestenberg. Und schließlich gilt ganz allgemein für unseren Alltag: Wer länger sitzt, stirbt früher. Das gilt als gesichert. Wissenschaftler:innen warnen vor den gesundheitlichen Gefahren des Bewegungsmangels und propagieren ein simples, aber effektives Wundermittel: Schlichtes Gehen. Es wirkt wie Medizin auf Körper und Geist. Der tägliche Spaziergang schützt vor Krankheiten, macht das Gehirn leistungsfähiger und ist gut für die Psyche.Gestaltung: Katrin Mackowski. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 20. 02. 2025.
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"Lechts und rinks kann man nicht velwechsern", dichtete Ernst Jandl Mitte der 1960er-Jahre. Um gleich darauf festzustellen: "Werch ein illtum!" Auf die Mesalliance von rechts und links, eine kreative Vermischung der Sphären, haben in der Weimarer Republik auch revolutionäre Nationalsozialisten und "nationale Bolschewisten" gesetzt. Eine Strategie, die unter dem Label "Querfront" bekannt wurde. Heute, im Zeitalter zunehmender politischer Verwirrtheit, erleben Querfront-Konzepte ein unerwartetes Comeback. Denn: Rechts und Links kann man sehr wohl verwechseln.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 17. 02. 2025.
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Was haben radikale Linke und extreme Rechte gemeinsam? Manchmal mehr, als man denken mag. In den Jahren der Weimarer Republik etwa wurde der Begriff der "Querfront" geprägt.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 18. 02. 2025.
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Wenn der Schweizer Vortragsredner Daniele Ganser zu einem seiner Speaking-Spektakel bittet, strömen die Massen herbei - und zahlen dafür gerne bis zu 50 Euro Eintritt. Ob in Berlin oder Wien, in Zürich, Erfurt oder Wels: Daniele Ganser begeistert seine Fans. Oft stehen sie stundenlang an, um den Ausführungen ihres Idols lauschen zu dürfen. Wenn Ganser dann - rhetorisch versiert - gegen die Nato oder das Weltwirtschaftsforum in Davos polemisiert, ist ihm der Beifall seiner Anhänger sicher. Der Berliner Zeithistoriker Wolfgang Benz hält den Schweizer für einen Scharlatan. "Als Historiker nehme ich den Mann nicht ernst. Daniele Ganser ist in erster Linie Geschäftsmann, einer, der seine Bücher mit manipulativer Demagogie an den Mann und an die Frau bringt."
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 19. 02. 2025.
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Die Kritik am Zins, etwa durch Theologen des Mittelalters, ist so alt wie das Finanzwesen selbst. Seit der Wirtschaftstheoretiker Silvio Gesell, dem Anarchismus nahe stehend, seine Kritik am Zinssystem auch im zwanzigsten Jahrhundert formulierte, gilt Zinskritik als irgendwie "fortschrittlich". Zu Unrecht, denn sie greift zu kurz.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 20. 02. 2025.
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Müdigkeit und Erschöpfung? In unserer Gesellschaft? Nicht erwünscht! Die Depression scheint weiterhin ein Tabu zu sein. In sozialen Foren hingegen, also auf Instagram und TikTok, erzählen immer mehr Menschen, wie sich eine Depression anfühlt. Wie geht es den Depressiven im digitalen Zeitalter?
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 11.02. 2025.
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Rund siebzig Prozent der Menschen nehmen Antidepressiva nicht wie vereinbart ein, sagt Psychiater Roger Pycha. Nicht für jede Person ist die Behandlung einer Depression mit Medikamenten zielführend. Die Psychiatrie setzt schon lange nicht mehr rein auf die Gabe von Antidepressiva. Im Idealfall einigen sich Psychiater:in und Patient:in gemeinsam auf einen Fahrplan.
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 11.02. 2025.
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Die Insta-Userin @gruenesherzimschatten malt Bilder über das Verdrängen von Gefühlen und über Perfektionsstreben und stellt diese auf ihren Account. Nora Wunderwald erzählt auf YouTube von ihrem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Joyce als @partial_print teilt in einer Story, wie sie sich nach wochenlanger Care-Arbeit mit kranken Kindern zu Hause einsam und ausgelaugt fühlt. Sie geht frische Luft schnappen, vor allem für den Kopf. Psychische Gesundheit wird bei den Jungen mittlerweile großgeschrieben, ist auch der Psychologe und Bestsellerautor Lukas Klaschinski überzeugt. Viele Studien weisen darauf hin, dass seit der Einführung von Social Media psychische Erkrankungen zunehmen. Wie damit umgehen?
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 12.02. 2025.
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Wie weiter leben nach einer (postpartalen) Depression? Festhalten an Routinen? Einhalten von Ruhephasen? Genügend Schlaf? Malen oder Puzzles lösen? Was hilft wirklich? Die Musikerin Violetta Parisini und die Lyrikerin Ulrike Schrimpf gehen ihren Weg über die Kunst, während Richard Santifaller in Vereinen mitwirkt, die sich für psychische Gesundheit einsetzen.
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 13.02. 2025.
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Bis zum Zweiten Weltkrieg war die sprachliche Färbung nicht weiter wichtig, erst nach 1945 begann sich eine sprachliche Identität in Österreich zu entwickeln. Einfluss darauf nahmen unter anderem das Bundesministerium für Unterricht, aber auch die Besatzungsmächte. Die Ö1 Sprachviertelstunde widmet sich in vier Folgen den Eigenmerkmalen des österreichischen Deutsch.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 10. 02. 2025.
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Wie viele Begriffe hat die Sprache des Nazismus geschändet und vergiftet!", bemerkte der deutsche Philologe und Politiker, Viktor Klemperer, 1947 zur Sprache des Dritten Reiches. Manche wurden damals auch erst geschaffen und lebten noch lange weiter: "bis zur Vergasung" für "bis zur Erschöpfung" wurde viele Jahre bedenkenlos verwendet, aber auch scheinbar neuere Begriffe, wie die der "Lügenpresse" gehen auf die Nazi-Zeit zurück. Und feste Begriffe, die heute neutral gebraucht werden und zum alltäglichen Sprachschatz gehören, haben ihren Ursprung in der NS-Zeit: die Autobahn, die Luftwaffe oder auch der Volkswagen gehören dazu. Nur wenige Jahre später brachten die Besatzer - vor allem englische - Wörter, die im Original oder in deutscher Übersetzung blieben. Der Kaugummi, der Jeep oder die Jeans sind heute nicht mehr wegzudenken.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 11. 02. 2025.
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Ein neuer Staat braucht eine eigene Sprachenpolitik: Konzepte für den Schulunterricht gab es bald nach Kriegsende. Unterrichtsminister Hurdes entschied zum Beispiel, dass das Schulfach "Deutsch" durch "Unterrichtssprache" ersetzt werden sollte, um nicht an das Deutsche Reich zu erinnern. Darüber hinaus verlangen die Alliierten die Einführung eines zweisprachigen Unterrichts für die Sprachminderheiten. Die erste slowenischsprachige Sendung, "Dober dan, Koroska" (Guten Tag, Kärnten) wurde am 2. Mai 1958 im Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt. Der 1955 gegründete ORF legte außerdem Wert auf regionalsprachliche Vielfalt und ein Deutsch mit österreichischer Färbung.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 12.02. 2025.
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"Österreichisch ist Deutsch mit Schlagobers." Glaubt man dem Zitat, dessen Verfasser:in nicht sicher belegt ist, gilt es als besonders charmant, dieses österreichische Deutsch. Wie sahen die Österreicher:innen und wie die Deutschen "ihre" Sprachen in der Nachkriegszeit? Was dachten Germanist:innen, Intellektuelle, Schriftsteller:innen seit der Zeit des Nationalismus darüber?
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 13. 02. 2025.
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