エピソード

  • Er schien eine böse Vorahnung zu haben. Als Abraham Lincoln sich im
    Februar 1861 von den Menschen seiner Heimatstadt Springfield im
    US-Bundesstaat Illinois verabschiedet, sagt er: "Ich verlasse euch, und
    ich weiß nicht, wann oder ob ich zurückkehren werde. Vor mir liegt eine
    Aufgabe, die größer als jene ist, die auf George Washington lastete."
    Lincoln ist gerade zum 16. Präsidenten der USA gewählt worden, und zwar
    als profilierter Gegner der Sklaverei. 

    In der Tat steht Lincoln vor kaum zu bewältigenden Aufgaben: Er muss die
    Union der Vereinigten Staaten von Amerika zusammenhalten. Und er hat
    sich zum Ziel gesetzt, die Sklaverei, die er für ein Unrecht hält,
    einzudämmen. Auf lange Sicht, so ist Lincoln überzeugt, gefährdet sie
    den Charakter der USA als Demokratie. Wie kann ein Land mit dieser
    Staatsform Millionen Einwohner ihrer Menschen- und Bürgerrechte
    berauben? Im Süden gilt Lincoln wegen seiner Haltung als Feind und
    Tyrann. Schon kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten verkündet die
    Mehrheit der Staaten zwischen Virginia und Texas ihre Abspaltung. Ein
    Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Wenige Monate später, im April 1861,
    greifen Südstaatler in South Carolina ein Fort der Bundestruppen an –
    der Bürgerkrieg beginnt, eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte der
    USA.

    In der neuen Folge von Wie war das noch mal? blicken wir ausführlich auf
    die Jahre vor Lincolns Wahl und dem Beginn des Kriegs: Wir sprechen mit
    dem in den USA lebenden Historiker und Journalisten Ronald D. Gerste
    darüber, wie sehr die Gewalt sich schon in den 1850er-Jahren in den USA
    ausbreitete und warum gerade Kansas, damals ein kaum erschlossenes
    Territorium in der Mitte des Landes, etwas damit zu tun hat. Wir
    zeichnen Abraham Lincolns Weg nach, der aus der einfachen Blockhütte an
    der frontier bis ins Weiße Haus führte. Und wir diskutieren, was die
    Gegenwart in den USA 2024 mit der Zeit um 1860 verbindet – welche
    Konflikte waren es damals, die schließlich dazu führten, dass Amerikaner
    auf Amerikaner schossen? Was ist ähnlich? Was ist 2024 anders? Stehen
    die USA tatsächlich kurz vor einem Bürgerkrieg?

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit dem
    Politologen Stephan Bierling über die Spaltung der USA in der Gegenwart
    sowie alle Präsidenten von George Washington bis Joe Biden, finden Sie
    in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.

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    Wir haben einige Bücher im Podcast erwähnt und für die Vorbereitung
    benutzt, die wir gerne zur vertiefenden Lektüre empfehlen wollen:

    Ronald D. Gerste: Abraham Lincoln. Begründer des modernen Amerika,
    Pustet Verlag, 2008.

    Jill Lepore: Diese Wahrheiten. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten
    von Amerika, C. H. Beck Verlag, 2018.

    Christof Mauch: Die Präsidenten der USA. Historische Porträts von George
    Washington bis Joe Biden, C. H. Beck Verlag, 2021.

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  • Es ist die größte Fahndungsaktion in der Geschichte der Gestapo. Kein
    Beteiligter der Verschwörung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg soll
    davonkommen. Am 21. Juli 1944, einen Tag nach dem missglückten Attentat
    auf Hitler, bildet sich eine Sonderkommission, die Hunderte Verdächtige
    verhaftet und viele unter Folter verhört. Angehörige von
    Widerstandskämpfern werden als "Sippenhäftlinge" verschleppt, Tausende
    Unbeteiligte in Gefängnisse oder Konzentrationslager gesperrt, weil sie
    als NS-Gegner gelten.

    Das Schicksal der Verschwörer gibt Hitler persönlich vor: Der
    berüchtigte Volksgerichtshof soll Todesurteile liefern. Dessen Präsident
    ist Roland Freisler, ein fanatischer Nationalsozialist, der bereits die
    Geschwister Scholl und viele weitere Widerstandskämpfer zum Tode
    verurteilt hat. 

    In der neuen Folge von Wie war das noch mal? rekonstruieren wir die
    Folgen des 20. Juli und die Vergeltung des NS-Regimes. Wie groß ist das
    Netz der Verschwörer, das die Gestapo aufdeckt? Wie treten die
    Angeklagten dem "Blutrichter" Freisler entgegen? Und welcher künftige 
    Bundeskanzler sitzt mit Sondererlaubnis als Zuschauer im Gerichtssaal?

    Anhand der erhalten gebliebenen Filmaufnahmen hören wir in die
    Verhandlungen hinein. Und stellen sechs Verschwörer näher vor – wie etwa
    Erwin von Witzleben, den einzigen Generalfeldmarschall im Widerstand,
    oder den Diplomaten Adam von Trott zu Solz, der heimlich Kontakte zu den
    Alliierten geknüpft hat. Ihre Geschichten verdeutlichen, wie vielfältig
    der Widerstand gegen Hitler war, obwohl nur eine winzige Minderheit der
    Deutschen zu ihm zählten.

    Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20.
    Juli 1944 und dem militärischen Widerstand im "Dritten Reich". Darin
    zeichnen wir die dramatischen Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach.
    Wir erzählen, wie Hitler schon in der Nacht des Anschlags auf Rache sann
    – und wie der 20. Juli in der deutschen Geschichte bis heute nachwirkt.
    Die 
    Journalistin Ruth Hoffmann etwa untersucht das widersprüchliche Gedenken
    an die Verschwörer, die in der jungen Bundesrepublik als Verräter galten
    und dennoch zu Gründungshelden wurden. Peter Kümmel beleuchtet, wie das
    Kino den Blick auf Stauffenberg mitgeprägt hat. Jochen Bittner,
    ZEIT-Korrespondent in London, berichtet von einer britischen 
    Spezialeinheit, die auf abenteuerliche Ideen für ein Attentat auf Hitler
    kam – sei es durch Gift im Wassertank des "Führersonderzugs" oder
    Hypnose.

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  • Beinahe hätte der 20. Juli 1944 den Lauf der Geschichte geändert: Vor 80
    Jahren zündet Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe im
    „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Ostpreußen – als Auftakt eines
    Staatsstreichs unter dem Decknamen „Walküre“. Das Datum steht wie kein
    Zweites für den Widerstand gegen Adolf Hitler. Stauffenberg – der
    charismatische, kriegsversehrte Attentäter mit der Augenklappe – wird
    zunächst als Verräter verdammt und später zur Ikone.   

    Doch er wendet sich erst spät gegen Hitler, zu einer Zeit, als die
    Verschwörer in der Wehrmacht bereits seit Jahren Attentats- und
    Umsturzpläne schmiedeten. Es ist das Komplott einer kleinen Minderheit
    von Offizieren in Verbindung mit oppositionellen Zivilisten, die Pläne
    für ein Deutschland nach Hitler entwerfen: Sie wollen die „Majestät des
    Rechts“ wiederherstellen und die Verfolgung der Juden beenden. Doch ihre
    Motive sind vielfältig, viele Offiziere treibt vor allem die Furcht vor
    einer deutschen Kriegsniederlage in den Widerstand – und nicht wenige
    sind selbst in die Verbrechen des NS-Regimes verstrickt. 

    In der neuen Folge von „Wie war das noch mal“ rekonstruieren wir die
    dramatischen Ereignisse des 20. Juli 1944 – und erzählen auch deren
    Vorgeschichte. Wieso kam es nicht schon viel früher zum Staatsstreich?
    Wie groß war das Netz der Verschwörer? Warum scheitert an jenem
    schicksalshaften Tag die Operation „Walküre“? Und hätte der Umsturz
    gelingen können, obwohl Hitler die Explosion der Bombe überlebt?

    Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20.
    Juli und dem Widerstand in der Wehrmacht. Darin zeichnen wir die
    Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach und erzählen, wie Hitler schon in
    der Nacht des Anschlags auf Rache sann. Die Ausgabe schildert die
    Geschichte des militärischen Widerstands von seinen Anfängen im Jahr
    1938 an und blickt dabei auch auf weniger bekannte Bespiele wie etwa
    Helmuth Groscurth, der 1941 in der Sowjetunion gegen die Erschießung
    jüdischer Kinder protestierte. Die Historikerin Linda von
    Keyserlingk-Rehbein spürt zudem der Frage nach, wieso die am
    Umsturzversuch des 20. Juli beteiligten Frauen so lange unsichtbar
    geblieben sind. 

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  • "Wonder Woman hat gelebt", titelt die Washington Post im September 2017.
    Gemeint ist eine Kriegerin, die seit mehr als 1.000 Jahren tot ist, aber
    zugleich gerade auf die Welt kommt. In Schweden teilt damals ein
    Forscherteam der Weltöffentlichkeit mit, dass in einem der bekanntesten
    Kriegergräber der Wikingerzeit nicht etwa ein Mann, sondern in
    Wirklichkeit eine Frau liegt, zwischen einem großen Arsenal von Waffen.
    Das haben DNA-Analysen an den uralten Knochen ergeben. Doch was bedeutet
    das?

    Liegt hier eine leibhaftige Schildmaid begraben, eine waffentragende
    Frau, einer Walküre gleich, wie sie in der nordischen Sagaliteratur
    beschrieben wird? Bis dahin hatte es keinen archäologischen Hinweis
    darauf gegeben, dass es diese nordischen Amazonen tatsächlich gab. 

    Wir begeben uns in unserer neuen Folge von Wie war das noch mal? auf die
    heiße Spur der Kriegerin von Birka und wollen wissen: Wer liegt dort
    seit Jahrhunderten im Grab auf einer Insel bei Stockholm? Was sagt uns
    der Fund über Frauen in der Wikingerzeit – und über ihr Zeitalter?
    Darüber sprechen wir mit Matthias Toplak, dem Leiter des Wikinger
    Museums Haithabu, der uns unter anderem erzählt, warum Knochen, die bei
    archäologischen Grabungen gefunden werden, manchmal abhandenkommen – und
    warum der nordische Gott Odin auch eine queere Seite hatte. 

    Sehr empfehlen kann die ZEIT-Geschichte-Redaktion einen Besuch im
    Wikinger Museum Haithabu in Schleswig-Holstein, Näheres unter
    haithabu.de.

    Die Tonsequenz zu Beginn der Sendung stammt aus der sechsten Episode der
    sechsten und bisher letzten Staffel der Serie Vikings. Die Paper der
    schwedischen Forschergruppe, die in der Sendung erwähnt werden, sind
    hier zu finden:

    - A female Viking warrior confirmed by genomics von 2017
    - Viking warrior women? Reassessing Birka chamber grave Bj.581 von
    2019

    Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte widmet sich der
    Wikingerzeit. 

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  • Im Sommer des Jahres 793 tauchen Schiffe am Horizont vor der
    nordenglischen Küste auf. Es sind Seefahrer aus Nordeuropa, die kommen,
    um zu plündern. Der Überfall auf das Kloster Lindisfarne ist der erste
    Auftritt der Wikinger auf der Weltbühne, die Räuber aus Skandinavien
    sind mit ihren pfeilschnellen Kriegsschiffen mitten in die
    Weltgeschichte gesegelt. Doch was macht die Skandinavier zu solch
    überragenden Bootsbauern? Wie konstruieren sie ihre Kriegs- und
    Handelsschiffe? Und wie kam das bislang größte bekannte Frachtschiff der
    Wikinger in den Schlick am Ufer der Schlei, eines Ostseearms in
    Norddeutschland, wo es bis heute versunken ist?

    Diesen Fragen gehen Urs Willmann, Redakteur im Ressort Wissen der ZEIT,
    und Judith Scholter in der neuen Folge von "Wie war das noch mal?" nach
    und sprechen unter anderem mit Matthias Toplak, dem Leiter des Museums
    von Haithabu.

    Auch das neue Heft von ZEIT Geschichte begibt sich auf die Spuren der
    Wikinger. Die Ausgabe zeigt, dass die Skandinavier nicht nur plünderten
    und mordeten, sondern auch große Handelsnetzwerke betrieben. Und es geht
    um das Nachleben der Wikinger: Warum spielen sie für die rechtsextreme
    Szene eine so große Rolle? 

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    Empfehlungen aus dem Podcast:  

    - Eine digitale Rekonstruktion von Wrack 3 aus Haithabu

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  • 53-mal "Ja", zwölfmal "Nein" – spät am Abend des 8. Mai 1949 bekommt das
    Grundgesetz eine satte Mehrheit. Der Parlamentarische Rat in Bonn hat so
    lange debattiert, dass sein Vorsitzender Konrad Adenauer zur Eile mahnt
    – das symbolische Datum, der vierte Jahrestag des Kriegsendes, soll auf
    jeden Fall eingehalten werden. Und die Abstimmung vor Mitternacht
    gelingt, das Grundgesetz ist beschlossen.

    Aber wer waren eigentlich die Menschen, die sich in Bonn im Herbst 1948
    trafen? Welche Vorstellungen hatten sie, was war ihre Motivation? Wie
    liefen die Debatten ab und an welchem Ort traf man sich? Unsere neue
    Folge ist eine Nahaufnahme vom Parlamentarischen Rat und besonders von
    seinem Präsidenten Konrad Adenauer. Wir hören in Tondokumenten von
    damals nach, wie heftig gestritten wurde, zum Beispiel von dem
    Sozialdemokraten Carlo Schmid oder dem Kommunisten Max Reimann.

    Wir diskutieren die Frage, warum Bonn eigentlich wirklich Hauptstadt der
    Bundesrepublik wurde. Und der Historiker Harald Biermann, Vorsitzender
    der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn, spricht über die
    gesamtdeutschen politischen Hintergründe der Jahre 1948/49. Auch die
    aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich mit dem
    Grundgesetz und dem Parlamentarischen Rat. Darin schreibt der Historiker
    Norbert Frei über den Einfluss der Westalliierten auf das Grundgesetz
    und die Bundesrepublik sowie die politische Atmosphäre in der
    Bevölkerung. Mit der ehemaligen Justizministerin Sabine
    Leutheusser-Schnarrenberger und dem Historiker Ulrich Herbert erörtern
    wir die Frage, ob unsere Demokratie in der Gegenwart noch wehrhaft genug
    ist – und der Verfassungsrechtler Benjamin Lahusen analysiert, welche
    Lehren aus Weimar im Grundgesetz stecken.

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  • Am 18. Januar 1949 schlägt im Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates
    in Bonn eine schicksalhafte Stunde für die Sache der Frauen. Denn zum
    zweiten Mal steht der Vorschlag der Juristin und Sozialdemokratin
    Elisabeth Selbert für Artikel 3, Absatz 2 zur Abstimmung: "Männer und
    Frauen sind gleichberechtigt." In der ersten Abstimmung wenige Wochen
    zuvor war Selbert noch am Widerstand der bürgerlichen Parteien
    gescheitert. Mit neun zu elf Stimmen war die Formulierung abgelehnt
    worden.

    Wie es Elisabeth Selbert schließlich doch noch gelingt, die
    Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz gegen alle
    Widerstände durchzusetzen, erzählen Marlen Farina uns Judith Scholter in
    dieser Folge von "Wie war das noch mal?".
    Das Host-Team reist zurück in die Zeit des Kaiserreichs, als sie in
    Kassel geboren wird, und folgt Elisabeth Selbert auf ihrem
    unwahrscheinlichen Weg ins Jurastudium und in die Politik bis in die
    Nachkriegszeit und in den Parlamentarischen Rat in Bonn. Dort gewinnt
    sie schließlich den jahrzehntelangen Kampf um die formale
    Gleichberechtigung. Die rechtliche Entwicklung nach 1949 ordnet die
    Berliner Rechtswissenschaftlerin und Verfassungsrichterin Ulrike Lembke
    ein. 

    Mit vielen anderen Fragen rund um die Entstehung des Grundgesetzes und
    der DDR vor 75 Jahren beschäftigt sich das aktuelle Heft von ZEIT
    Geschichte. Es heißt "Die wehrhafte Demokratie". Unter anderem geht es
    darin um die Frage, wie man das Grundgesetz vor Demokratiefeinden
    schützen kann. Darüber diskutieren der Historiker Ulrich Herbert und die
    ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die
    Gründung der DDR beleuchtet der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in
    einem großen Text, und auch ein Agentenkrimi ist in ZEIT Geschichte zu
    lesen: 1954 tauchte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto
    John, plötzlich in Ost-Berlin auf. Ging er freiwillig oder wurde er
    entführt? Die Ereignisse und die bis heute offenen Fragen rekonstruiert
    unser Autor Andreas Molitor.

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  • Wie sah Immanuel Kants Königsberg aus, wie lebte er dort in Ostpreußens
    einziger Großstadt, was machte Kants Zeit aus, das 18. Jahrhundert? Wie
    hat sich die Stadt danach entwickelt – bis sie Ende des Zweiten
    Weltkrieges vorerst aufhörte zu existieren und als Kaliningrad wieder
    aufgebaut wurde? Hat bis heute etwas von Kants Königsberg überlebt? Und
    wie sieht es nun, zum 300. Geburtstag Kants, dort aus?   

    Für die neue Folge von "Wie war das noch mal?" begeben wir uns auf die
    Fährte des alten Königsbergs. Wir haben das Ostpreußische Landesmuseum
    in Lüneburg besucht und uns dort vom Kant-Experten Tim Kunze auf eine
    Reise in die Vergangenheit mitnehmen lassen. Außerdem hat uns der
    ZEIT-Korrespondent in Russland, Michael Thumann, von seinen Eindrücken
    aus Kaliningrad erzählt. 

    Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich
    mit Kant. Darin schreibt der in Zürich lehrende Philosoph Michael Hampe
    über die "Kritik der reinen Vernunft", die Jenaer Kant-Expertin Andrea
    Esser beschäftigt sich mit Kants Rassismus, und der Philosoph Markus
    Gabriel spricht im Interview über Kant, künstliche Intelligenz und die
    Moral von Maschinen.
     

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  • "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender
    Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken
    damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische
    Gesetz in mir." 
    Als Philosoph mit erhobenem Zeigefinger, als Apostel der Moral und
    Pflichtneurotiker ist Immanuel Kant verschrien, bekannt ist er als
    Meister der Vernunft und als Autor komplizierter, fast unverständlicher
    Texte. Doch in diesem berühmten Zitat aus der "Kritik der praktischen
    Vernunft" von 1788 steckt mit funkelnder Klarheit und einem Schuss
    Pathos alles, was Kant sein Leben lang beschäftigt hat. Das sind vor
    allem vier Fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich
    hoffen? Und: Was ist der Mensch? Kant fand auf diese grundlegenden
    Fragen Antworten, die weit über seine Zeit hinauswiesen und die
    Philosophie noch heute beschäftigen. 

    Für die neue Folge von "Wie war das noch mal?" haben wir uns mit Marcus
    Willaschek getroffen, Professor für Philosophie der Neuzeit in Frankfurt
    am Main und Autor des Buchs "Kant. Die Revolution des Denkens", das im
    vergangenen Jahr erschienen ist. Mit ihm haben wir uns über Kant
    unterhalten: Wie gelang dem Jungen, der vor 300 Jahren, am 22. April
    1724, als viertes Kind einer Familie von Sattlern und Riemern in
    Königsberg geboren wurde, der Aufstieg zum Professor für Logik und
    Metaphysik und zum Star-Philosophen seiner (und unserer) Zeit? Was ist
    eigentlich Metaphysik? Was kann der Mensch nach Kant wissen? Und: 
    Kann man heute noch Universalist sein oder hat die Aufklärung ihre
    Prinzipien verraten?

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  • "Seize this chance", ergreifen Sie diese Chance, ruft US-Präsident Bill
    Clinton seinen Zuhörern zu. Er spricht am 14. Dezember 1995 in Paris zu
    den Präsidenten Kroatiens, Serbiens und Bosnien-Herzegowinas. Sie
    unterzeichnen an diesem Tag ein Abkommen, das den Krieg im
    auseinandergebrochenen Jugoslawien beilegen soll.

    Unter Druck einer internationalen Koalition von Vermittlern wurde das
    Thema aufgeschoben. Was hier zum Erfolg führte, war an anderer Stelle
    kein Rezept für Frieden: In den Minsker Abkommen einigten sich die
    Ukraine und Russland unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs auf
    das Einfrieren der Kämpfe in der Ostukraine, die 2014 durch die Annexion
    der Krim begonnen hatten. Doch weder ließen die Abkommen von Minsk die
    Kämpfe wirklich enden, noch waren sie hier ein Rezept für Frieden, wie
    sich spätestens im Februar 2022 zeigte, als Russland seinen Angriff auf
    die gesamte Ukraine begann.

    In der zweiten Folge unseres Podcasts zur Frage "Frieden schließen –
    aber wie" vergleichen wir zwei gegenwärtige Konflikte im Osten Europas
    und sprechen über die Versuche, sie zu beenden. Wir widmen uns besonders
    der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben als Technik und
    Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt hat; ist es
    wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der Geschichte
    von Friedensschlüssen?

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  • In gleich zwei neuen Folgen von "Wie war das noch mal?" fragen wir nach
    den Bedingungen, unter denen ein Frieden gelingen kann. Dabei widmen wir
    uns besonders der Frage, welche Rolle das Ausklammern und Aufschieben
    als Technik und Taktik bei Friedensschlüssen und Verhandlungen gespielt
    hat; ist es wirklich der Trick, der Kniff, das Erfolgsgeheimnis in der
    Geschichte von Friedensschlüssen?

    In diesem ersten Teil reisen wir dabei weit zurück in die Frühe Neuzeit,
    als Religionskriege Mitteleuropa erschütterten und der Kampf um den
    rechten Glauben den Kontinent verheerte. Wir fragen, warum es im
    Augsburger Religionsfrieden schließlich gelang, einen Weg aus dem
    Religionsstreit zu weisen und wie diese Einigung die Geschicke Europas
    über den großen Krieg, den Dreißigjährigen von 1618 bis 1648, hinaus
    prägte. Danach begeben wir uns in die jüngere Geschichte des Nahen
    Ostens, einer Region, in der sich ähnlich wie im Europa der Frühen
    Neuzeit Konflikte um Religion und Macht überlagern. Warum schien der
    Frieden im Nahen Osten 1993 möglich?

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  • Im Jahr 1906, es ist die Zeit des deutschen Kaiserreichs und des
    deutschen Kolonialismus, erscheint das Buch Peter Moors Fahrt nach
    Südwest. Ein Feldzugsbericht. In dem Roman erzählt der Autor Gustav
    Frenssen von den Erlebnissen des fiktiven jungen Soldaten Peter Moor,
    der 1904 zum Zeugen und zum Beteiligten am Krieg gegen die Ovaherero und
    Nama wird – einem Krieg, der in einen Völkermord mündete. Es starben
    damals in der deutschen Kolonie, dem heutigen Namibia, bis zu 100.000
    Männer, Frauen und Kinder. Ein großer Teil der Ovaherero kam ums Leben,
    als die deutschen Truppen ihnen keinen anderen Ausweg ließen, als in die
    Omaheke-Wüste zu fliehen. Frenssens Roman, der den Krieg verherrlicht
    und den Völkermord nachträglich rechtfertigt, wird im Kaiserreich zum
    Bestseller und zur Schullektüre.

    In der neuen Podcastfolge von Wie war das noch mal? reisen Judith
    Scholter und Annekatrin Stoll zurück in Zeit der Anfänge der Kolonie,
    die auf einen Schwindel gründet und für die Deutschen nur durch den
    steten Einsatz von Gewalt überhaupt beherrschbar ist. Wir versetzen uns
    zurück in die Zeit des Kaiserreichs, auch akustisch, und sprechen über
    den Umgang der Deutschen mit den Kolonien.

    Mit der Afrika-Korrespondentin der ZEIT, Andrea Böhm, erörtern wir
    außerdem, wie es heute um das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik
    Deutschland und der Republik Namibia steht. Beziehungsstatus:
    kompliziert.

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    Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT
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    Quellen und weiterführende Links:

    Der Originalton von Paul von Lettow-Vorbeck ist mit freundlicher
    Genehmigung der im Hörverlag bei der Verlagsgruppe Penguin Random House
    erschienenen Edition Jahrhundertstimmen 1900–1945 entnommen.

    Der Roman Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht von Gustav
    Frenssen ist 1906 in der G. Grote'schen Verlagsbuchhandlung erschienen.

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  • Für einen Moment sah der Bismarck aus wie ein Gespenst: Die Plane, in
    die er gehüllt war, blieb kurz am Kopf hängen, als das Monument am 2.
    Juni 1906 eingeweiht wurde. Bei Wind und Regen musste die Gruppe von
    einigen Dutzend Hamburger Honoratioren, die sich im Alten Elbpark
    versammelt hatte, den Hut festhalten und ausharren, bis die Hymne
    abgesungen war, ein paar Reden gehalten und der Bismarck endlich
    barhäuptig und aus schwindelnder Höhe über Elbe und Stadt blickte. Der
    alte Reichskanzler war fast acht Jahre zuvor gestorben. Vor allem in der
    Rückschau wurde er immer beliebter, seine Verdienste um die deutsche
    Reichseinigung schienen immer weiter anzuwachsen.

    Es folgten zwei Weltkriege, und der Blick auf Bismarck änderte sich im
    Laufe des 21. Jahrhunderts stark. In der sogenannten Berliner Republik
    schien das Denkmal langsam in Vergessenheit zu geraten, wie viele
    Relikte des Kaiserreichs. Die Bäume verdeckten ihn bald, sodass man auch
    nicht sah, wie dieser Bismarck mit Graffiti verziert worden war.

    Doch seit ein paar Jahren wird wieder über das koloniale Erbe
    diskutiert. Im Fahrwasser der Black-Lives-Matter-Bewegung ist diese
    Debatte von Forschung und Fachpublikum in den Alltag der Deutschen
    getragen worden: Wie rassistisch ist Deutschland heute noch? Wie viel
    koloniales Raubgut befindet sich in den Museen? Wie gehen wir mit
    Straßen um, die kontroverse Namen tragen – und wie mit Denkmälern?

    Auch der Hamburger Bismarck steht auf einmal mitten in dieser Debatte,
    gilt er doch manch einem – wie dem Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer
    – als "Deutschlands höchstes Kolonialdenkmal". Wir haben mit ihm darüber
    gesprochen – und wir haben uns selbst auf den Weg gemacht zum Bismarck,
    auf eine historische Erkundungstour zusammen mit dem Hamburger
    Kunsthistoriker Jörg Schilling, der uns erzählt, wie das Denkmal einmal
    gemeint war.

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein sehr ausführliches Gespräch mit Jürgen
    Zimmerer über die deutschen Kolonialverbrechen, die aktuelle Debatte und
    den Historikerstreit über die deutsche Gedenkkultur sowie Beiträge zur
    Geschichte des Rassismus und der Rassentheorien lesen Sie in der
    aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können
    Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum Testen bestellen. Sie
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    Alle Folgen von "Wie war das noch mal?" hören Sie hier. Die Redaktion
    erreichen Sie per Mail unter [email protected].

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  • 1954 wird Deutschland Fußballweltmeister, ein Jahr später läuft Käfer
    Nummer eine Million vom Band. "Wir sind wieder wer!" ist das Gefühl der
    Zeit. Die Bundesrepublik ist im Wirtschaftswunder angekommen und das
    kugelige Gefährt aus Wolfsburg steht für diese Jahre wie nichts anderes.
    Nur in den Rückspiegel, zu den Anfängen des Käfers, blickt man in den
    Fünfzigern nicht so gern.

    In der neuen Podcastfolge von Wie war das nochmal? unternehmen wir einen
    weiten Ausflug mit dem Käfer in die Vergangenheit und begeben uns auf
    eine Zeitreise zu seinen verschiedenen Geburtstagen, etwa in die Zeit
    des Nationalsozialismus in den Dreißigerjahren, als Ferdinand Porsche
    den Auftrag erhielt, einen Wagen für die Massen zu entwerfen.

    Im Automuseum Prototyp in der Hamburger Hafencity besichtigen wir einen
    der ersten Käfer aus dem Jahr 1939. Wir befragen den ehemaligen
    Feuilletonchef der ZEIT, Jens Jessen, nach der kulturgeschichtlichen
    Bedeutung dieses Autos – und wir erkennen bei all dem, dass der Käfer
    noch immer mitten unter uns ist.

    Mehr zum Thema lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT
    Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT
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    Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter [email protected].

    Quellen und weiterführende Links:

    - Kleiner Wagen, große Liebe (1948/49)
    - Aus eigener Kraft (1953/54)
    - Wochenschau-Beitrag: "Als der Käfer laufen lernte"
    - Käfer-Chronik von Bernd Wiersch (2005 im DeliusKlasing Verlag
    erschienen)

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  • Am 19. September 1941 marschiert die Wehrmacht in Kiew ein, kaum zehn
    Tage später, am 28. September, tauchen Plakate in der Stadt auf, mit
    denen die jüdische Bevölkerung aufgefordert wird, zu einer Sammelstelle
    zu kommen. Gerüchte von einer Evakuierung machen die Runde. Doch die
    jüdischen Männer, Frauen und Kinder werden nicht weggebracht – sondern
    in der Schlucht von Babyn Jar ermordet. Es ist das größte Einzelmassaker
    im deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. 33.771 Menschen
    werden am 29. und 30. September 1941 in Babyn Jar von den Männern des
    Sonderkommandos 4a erschossen.

    Dina Pronitschewa ist Puppenspielerin an einem Theater, mit einem Russen
    verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie ist Jüdin und sie ist eine
    der wenigen Überlebenden des Massakers. In der neuen Folge von Wie war
    das noch mal? erzählen wir ihre Geschichte: Wie Dina Pronitschewa durch
    ihren bewundernswerten Mut die Erschießungen überlebt, wie sie in den
    folgenden Jahren den Deutschen mehrfach entkommt – und wie sie mehr als
    25 Jahre nach dem Massaker im Land der Täter als Zeugin vor Gericht
    auftritt.

    Wir sprechen über den "Holocaust by bullets", das massenhafte Morden der
    Deutschen an den Erschießungsgruben im Osten, das den Vergasungen in den
    Vernichtungslagern vorausging und für das Babyn Jar stellvertretend
    steht. Wir fragen auch nach den Motiven der Täter, die das Mordprogramm
    der Nationalsozialisten auf grausam-effiziente Weise vollstreckten. Und
    nicht zuletzt sprechen wir auch darüber, warum diese Geschichte, die in
    der Ukraine spielt, in Deutschland so lange verdrängt wurde.

    Unser Heft über die Geschichte der Ukraine heißt "Die Ukraine, Russland
    und wir". Darin finden Sie mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit
    dem Germanisten Jurko Prochasko und der Historikerin Franziska Davies
    über die Gründe für die Unsichtbarkeit der Ukraine in Deutschland.

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    bestellen. Sie bekommen das Heft im Handel oder online im ZEIT-Shop.

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    Unsere Leserumfrage finden Sie unter dem Link
    www.zeit.de/geschichte-umfrage. Wie gefällt Ihnen Zeit Geschichte und
    unser Podcast, und was können wir verbessern?

    Weitere Links zur Folge:

    - Zwei der Originaltöne finden Sie online bei Babyn Jar. Context.
    - Dina Pronitschewas Aussage
    - Boris Drachenfels Aussage
    - Otto Ohlendorfs Aussage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
    hat das Robert H. Jackson Center auszugsweise zur Verfügung
    gestellt.

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  • Mitten im Fluss Dnipro, auf einer Flussinsel, errichten Kosaken um die
    Mitte des 16. Jahrhunderts eine Festung: Man kennt sie bald unter dem
    Namen "Saporoger Sitsch", was in etwa "Festung hinter den
    Stromschnellen" bedeutet. Die Kosaken leben und jagen an der Peripherie
    der großen Mächte der Zeit – Polen-Litauen, Russland und das Osmanische
    Reich – und sind Gemeinschaften von Ausgestoßenen, Geflohenen und
    Abenteurern.

    Ähnliche Gruppen gibt es an vielen Strömen Osteuropas und Zentralasiens,
    doch nur die Kosaken vom Dnipro, auch die Saporoger Kosaken genannt,
    schwingen sich im 17. Jahrhundert zu Akteuren der europäischen
    Geschichte auf: Mit ihrem Hetman – dem Anführer – Bohdan Chmelnyzkyj an
    der Spitze proben sie 1648 den Aufstand gegen die Obrigkeit, von der sie
    sich besonders bedrängt und ausgebeutet fühlen: die Adelsrepublik
    Polen-Litauen. Die Saporoger gewinnen eine Schlacht nach der anderen und
    bald schließen sich auch ukrainische Bauern und die Stadtbewohner ihrer
    Rebellion an. Ein blutiger Aufstand bricht los, dem auch Zehntausende
    Polen und Juden zum Opfer fallen.

    In der neuen Folge des ZEIT-Geschichte-Podcasts Wie war das noch mal?
    begeben sich Judith Scholter, Markus Flohr und Laura Wallenfels auf die
    Spuren der Kosaken und ihres Mythos und fragen, wie bedeutsam der
    Aufstand der Saporoger Sitsch für das Entstehen der ukrainischen Nation
    war – und wie es kommt, dass die Kosaken sowohl ein Teil der
    ukrainischen als auch der russischen Erinnerungskultur sind. Wir
    sprechen mit dem schweizerisch-österreichischen Historiker Andreas
    Kappeler, der sich lange mit der Geschichte der Ukraine, Russlands und
    vor allem auch der Kosaken beschäftigt hat – und schließlich gibt es
    auch einen echten Kosakenchor zu hören.

    _Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Gespräch mit Jurko Prochasko und
    Franziska Davies über den deutschen Blick auf die Ukraine sowie zwei
    kurze Essays von Andrij Portnow und Martin Schulze Wessel über die
    deutsch-ukrainischen Beziehungen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des
    Magazins ZEIT Geschichte.

    Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum
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    Alle Folgen von Wie war das noch mal? hören Sie hier. Die Redaktion
    erreichen Sie per Mail unter [email protected]._

    Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Taras
    Kompanitschenko und dem Chorea Kozacka (Хорея Козацька), dessen Lieder
    man im eigenen YouTube-Kanal anschauen und nachhören kann oder auch auf
    Spotify, Apple Music und anderen Plattformen. Ein Dankeschön auch an
    Martin Dietze vom Deutsch-Ukrainischen Kulturverein für die freundliche
    Vermittlung. Viele der Bücher des Historikers Andreas Kappeler sind bei
    C. H. Beck erschienen, drei besonders empfehlenswerte Titel sind:

    - Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur
    Gegenwart, München 2022
    - Kleine Geschichte der Ukraine, München 2022
    - Die Kosaken. Geschichte und Legenden, München 2013

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  • "Enough of blood and tears, enough!" Genug Blut, genug Tränen sind schon
    vergossen worden – mit eindringlichen Worten bekennt sich Israels
    Ministerpräsident Izchak Rabin im September 1993 vor dem Weißen Haus zum
    Frieden mit den Palästinensern. Er reicht Palästinenserführer Jassir
    Arafat an diesem Tag in Washington die Hand, mit ein wenig Nachhilfe von
    US-Präsident Bill Clinton. Das Bild geht um die Welt, Frieden im Nahen
    Osten scheint plötzlich möglich.

    Doch nicht alle wollen den Frieden. Gut zwei Jahre nach dem historischen
    Handschlag, im November 1995, wird Rabin am Rande einer großen
    Kundgebung in Tel Aviv erschossen. Der Täter ist ein strenggläubiger
    rechtsnationaler Jude.

    16 Jahre zuvor, im März 1979, haben Ägyptens Präsident Anwar al-Sadat
    und Israels Ministerpräsident Menachem Begin ebenfalls einen
    Friedensvertrag vor dem Weißen Haus unterzeichnet. Den ersten
    Friedensschluss Israels mit einem seiner arabischen Nachbarn, 30 Jahre
    nach der Gründung des jüdischen Staates. In diesem Fall ist es der
    Ägypter Sadat, der seinen Willen zum Frieden mit dem Tod bezahlt. 1981
    wird er bei einer Militärparade von fanatischen Islamisten erschossen.

    Zwei Friedensschlüsse, zwei Attentate – hat der Frieden im Nahen Osten
    überhaupt eine Chance? Das fragen wir in der neuen Folge des
    ZEIT-Geschichtspodcasts Wie war das noch mal? Wie kann man Frieden in
    dieser Konfliktregion erreichen? Welche Versuche gab es? Und was ist aus
    ihnen geworden? Diese Folge des Podcasts haben wir live beim ZEIT ONLINE
    Podcast-Festival im Großen Saal des Westhafen Event & Convention Center
    in Berlin aufgenommen.

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Interview mit dem Historiker Dan Diner
    zum Zweiten Weltkrieg im Nahen Osten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
    des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine
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  • Ein britischer Archäologe reitet an der Spitze der Arabischen Revolte,
    ein jüdisches Geschwisterpaar gründet einen Geheimdienstring für die
    Briten. Sie alle kämpfen, um das Osmanische Reich zu Fall zu bringen,
    für die Zukunft eines freien Palästinas – doch sie malen es sich sehr
    unterschiedlich aus. Im Ersten Weltkrieg stehen die Urgroßeltern der
    Kontrahenten der Gegenwart – Israelis und Palästinenser – noch Seite an
    Seite als Alliierte gegen die osmanischen Herren. Und doch liegen in den
    Ereignissen dieser Jahre zwischen 1914 und 1918 auch die Wurzeln des
    Nahostkonflikts von heute.

    In unserer neuen Folge des ZEIT Geschichtspodcasts Wie war das noch mal?
    folgen Judith Scholter, Markus Flohr und Katharina Edele der
    atemberaubenden Geschichte des berühmten Thomas Edward Lawrence, besser
    bekannt als "Lawrence of Arabia" und seinem Kampf an der Seite der
    aufständischen Araber in den Wüsten und Wadis Arabiens. Wir hören auch
    seine eigenen Worte, in einigen Sequenzen aus einem autobiografischen
    Roman, den er später veröffentlicht.

    Wir lernen aber auch Aaron und Sarah Aaronsohn kennen, Juden aus
    Palästina, die an der Mittelmeerküste eine landwirtschaftliche
    Versuchsstation betreiben, die im Krieg zum Hauptquartier eines
    Spionagerings wird. Wir erinnern an den Völkermord an den Armeniern und
    Assyrern und anderen christlichen Gruppen im Osmanischen Reich und
    zeichnen nach, welche Schockwellen er durch das wankende islamische
    Großreich schickte.

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Interview mit dem Historiker Dan Diner
    zum Zweiten Weltkrieg im Nahen Osten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
    des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine
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  • "Es ist unglaublich, aber eine Tatsache, wir werden wieder von deutschen
    Leopard-Panzern bedroht" – das sagte Wladimir Putin in einer Rede am 2.
    Februar dieses Jahres in Wolgograd. 80 Jahre zuvor war dort die Schlacht
    von Stalingrad zu Ende gegangen, die schon zu sowjetischen Zeiten ein
    Mythos war, wirkmächtig inszeniert in einem eigenen Museum und mit einer
    monumentalen Gedenkstätte gewürdigt. Heute wird die Erinnerung an diese
    Schlacht wieder genutzt: zur Rechtfertigung des russischen
    Angriffskrieges gegen die Ukraine.

    Doch wie entstand der Mythos in der Sowjetunion? Warum wurde die Stadt,
    um die im Winter 1942/43 so erbittert gekämpft wurde, knapp zwanzig
    Jahre später umbenannt? Und wie hat man sich eigentlich in Deutschland
    an die Schlacht von Stalingrad erinnert?

    Wir zeichnen in unserer neuen Folge das Nachleben der Schlacht von
    Stalingrad in der Erinnerungskultur der Sowjetunion und der
    Bundesrepublik nach. Dazu sprechen wir mit Mark Edele, Professor für
    sowjetische Geschichte an der Universität Melbourne, und mit dem
    Moskau-Korrespondenten der ZEIT, Michael Thumann. Gemeinsam ordnen wir
    die Konjunkturen des Gedenkens in die Geschichte der Nachkriegszeit ein
    und zeigen am Beispiel Stalingrads, welche wichtige Rolle die
    Vergangenheit für den aktuellen Krieg Wladimir Putins spielt.

    Mehr zum Thema lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT
    Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine Gratisausgabe von ZEIT
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  • Wie kaum etwas anderes steht die Schlacht von Stalingrad heute für das
    Grauen des Zweiten Weltkriegs und gerade in diesen Tagen jährt sie sich
    zum 80. Mal. In einer Doppelfolge unseres ZEIT-Geschichte-Podcasts Wie
    war das noch mal? sprechen wir über die Schlacht und hören zahlreiche
    eingelesene Feldpostbriefe von Soldaten, die an ihr beteiligt waren,
    deutsche wie sowjetische. ZEIT-Geschichte-Chefredakteur Frank Werner
    ordnet die Briefe ein, erläutert ihre Besonderheiten und diskutiert
    zusammen mit Markus Flohr, welche Botschaften in diesen Briefen zu
    finden sind, was sie über ihre Autoren verraten, was sie verschweigen –
    und welche Geheimnisse sie noch heute bergen.

    Im zweiten Teil tritt die eisige Kälte von Stalingrad in den
    Vordergrund, der Hunger und die immer deutlicher werdende Niederlage.
    Und wir widmen uns "letzten Briefen", also Nachrichten von Soldaten, die
    ahnen, dass sie ihre Abschiedsworte niederschreiben. In beiden Teilen
    hören wir auch Stimmen von sowjetischen Soldaten.

    Mehr zum Thema, zum Beispiel ein Interview mit dem Militärhistoriker
    Sönke Neitzel zur Schlacht von Stalingrad, lesen Sie in der aktuellen
    Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Unter diesem Link können Sie eine
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    Die Redaktion erreichen Sie per Mail unter [email protected]

    Die eingelesenen Briefe stammen aus einer Produktion des
    Deutschlandfunks und der ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Unter
    der Leitung des Berliner Historikers Jens Ebert wurde zum 60. Jahrestag
    der Schlacht 2003 eine große Zahl von Briefen gesammelt und ediert.
    Daraus entstand eine Sendereihe mit Briefcollagen, die der
    Deutschlandfunk ausstrahlte, außerdem eine CD, die noch antiquarisch
    erhältlich ist. Jens Ebert veröffentlichte ein Buch, das unter dem Titel
    „Feldpostbriefe aus Stalingrad“ erschienen ist. Wir bedanken uns beim
    Deutschlandfunk und bei Jens Ebert für die freundliche Unterstützung und
    die Erlaubnis, die Briefzitate in unsere Sendung einbinden zu dürfen.

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