Episodes
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"Die Zeit ist reif für den Wandel“, sagt sich der Bauingenieur Boris Peter, verlässt seine Position als Gesellschafter des großen Ingenieurbüros knippershelbig und gründet das kleine Ingenieurbüro "Change 4 Engineers“, um, wie er sagt, die Bauwende konsequenter voranzutreiben. Unter Architekt*innen, die kreislaufgerecht planen und bauen, ist Peter als beratender Bauingenieur schon lange bekannt und geschätzt. Ein viel beachtetes kreislaufgerechtes Projekt, bei dem er noch bei knippershelbig beratend tätig war, ist zum Beispiel der REWE Supermarkt in Wiesbaden des Architekturbüros ACME. Die Neugründung, so Peter, ermögliche es, unbekannte Wege zu erproben: Das Büro ist nicht klassisch hierarchisch aufgebaut, sondern von einem Gemeinschaftsgedanken getragen. Das gesamte Team ergründet gemeinsam die Frage, wie Arbeit anders gedacht werden kann. Als Mitglied im Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft sucht c4 Engineers zum Beispiel nach alternativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Wie das in unserer Marktwirtschaft aussehen kann und was "Purpose Economy" ist, darüber spreche ich mit Boris Peter in dieser Episode.
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Während sich die Branche am Beginn einer Bauwende wähnt, spricht Prof. Dr.-Ing. Angelika Mettke von einer Renaissance des kreislaufgerechten Bauens. Schon seit den 1980er Jahren beschäftigt sie sich mit der Frage, wie alte Bauteile demontiert und wieder verwenden werden können. An der BTU Cottbus-Senftenberg forscht sie seit mehr als 20 Jahren zum Thema Betonrecycling. Sie hat nachgewiesen, dass gebrauchte Betonbauteile genauso hochwertig sind wie neue und dass jährlich zwei Millionen Tonnen Bauschutt vermieden werden könnten. Warum der Einsatz von sogenanntem RC-Betons noch nicht Standard ist und wie Planerinnen und Planer den Hebel umlegen können, damit die Bauwende Fahrt aufnimmt, erfahrt Ihr in dieser Episode.
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Elise Pischetsrieder, Geschäftsführerin von weberbrunner Berlin, engagiert sich als Architektin und in verschiedenen Ehrenämtern für die Bauwende . Sie mahnt, die Evolution des Planens und Bauens zuzulassen und ökologisches Bauen, nicht als Konkurrenz zu einer vermeintlich heilen Welt zu sehen. Vor allem, wenn Planung, Handwerk und Industrie gut zusammenarbeiten, könnten wir alle fachlich gut weiterkommen. Diese gute Zusammenarbeit und den intensiven Austausch hat Pischetsrieder in ihrer Zeit bei weberbrunner in Zürich kennen gelernt und etabliert diese erfolgreiche Strategie heute am Standort Berlin. Warum Effizienz in der Architektur nicht das Wichtigste ist und worauf es stattdessen ankommt, erzählt sie in dieser Episode.
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Die Brüder Philipp und Moritz Auer führen gemeinsam mit drei weiteren Geschäftsführern das große Architekturbüro Auer Weber, das 1980 von ihrem Vater Fritz Auer und dessen Partner Carlo Weber gegründet wurde. Fritz Auer war seinerzeit maßgeblich am Bau des Münchner Olympiageländes beteiligt. Seitdem hat das Büro einige bedeutende Beiträge geleistet. Heute steht ein anderes Münchner Vorzeigeprojekt im Zentrum der Aufmerksamkeit: Der Münchner Hauptbahnhof, den Auer Weber derzeit realisiert. Im Interview erzählt Philipp Auer von seinem Werdegang in der Architektenfamilie und wie es ist, ein so großes Büro zu führen: „Es reicht nicht, als Architekturbüro einen Namen zu haben . Die Jungen fragen, wofür das Büro steht.“ Die junge Generation, stellt völlig neue Anforderungen an ihren Arbeitsplatz und die Arbeit als Architekt*in, wie er damit umgeht, erzählt Auer in dieser Episode.
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Concular arbeitet seit geraumer Zeit an der Optimierung des zirkulären Bauens. Mit der professionellen Bestandserfassung, der Beratung beim Planen und Bauen mit gebrauchten Bauteilen, dem Verkauf demontierter Bauteile und dem Gebäudepass bietet Concular ein komplettes Portfolio für eine kreislaufgerechte Bauwirtschaft. Rebekka Steinlein erläutert die Arbeit des Unternehmens, dessen Ziel es ist, die enormen Abfallmengen der Bauwirtschaft zu minimieren. Die Zeitachse spiele dabei eine große Rolle. Wann werden die ausgebauten Materialien wo gebraucht? Wie lange müssen sie zwischengelagert werden? Das Schreckgespenst der Lagerung wird oft als Hemmnis angeführt, warum Kreislaufwirtschaft nicht funktionieren kann. Concular arbeitet mit Kommunen und Partnern zusammen, um Hallen oder leere große Räume für die Zwischenlagerung zu organisieren und zeigt damit, dass auch dieses Problem lösbar ist. Und wie plant man zirkulär? In welcher Planungsphase beginnt man am besten damit? Diese und andere Fragen beantwortet Steinlein in dieser Episode.
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madaster arbeitet an einer Richtungsänderung der Stoffströme: Weg von der Einbahnstraße in Richtung Mülldeponie, hin zum Material- bzw. Bauteilkreislauf. Franziska Albrecht spricht über die Akteur*innen der Bauwirtschaft, auf die es ankommt: schlichtweg alle. Nur Hand in Hand kann die Kreislaufwirtschaft großmaßstäblich umgesetzt werden. Dafür müssen alle verstehen, wie die Prozesse von der Herstellung bis zum Abriss eines Gebäudes funktionieren. Und wie sie verändert werden müssen. Planerinnen und Planer können schon am Schreibtisch Gutes tun, indem sie kreislaufgerecht planen. Und dann kommt es auf die gute Zusammenarbeit mit denen an, die die Pläne in die Tat umsetzen. Welche Rolle madaster dabei spielt, wie die Daten der Bauteile eines Bauwerks erfasst werden, und wofür genau, erklärt Franziska Albrecht in dieser Episode.
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Prof. Andrea Klinge gehört zu den Vorreiter*innen des kreislaufgerechten Bauens. Besonders stark ist das Büro ZRS in der Verknüpfung von Forschung und Praxis in Lehm- und Holzbau. Klinge, die als Professorin am KIT und in Basel lehrt, weiß: „Es gibt ganz viele, die sich gegen den Begriff Bauwende sperren, weil es bedeutet, dass man Sachen drastisch überdenken muss und weil die Richtung noch nicht ganz klar ist.“ Besonders stutzig macht sie die Tatsache, dass die aktuelle Bauministerin Geywitz unter dem Begriff leider gar nichts Gutes versteht. Was genau und wer zusätzlich zur Bauwende auch eine „Abrüstung des Bausektors“ fordert, erfahrt Ihr in dieser Episode.
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Martin Jasper spricht über das riesige Umbau-Projekt „Up“ am Berliner Ostbahnhof. Jasper wurde in Ecuador geboren, wuchs in Europa und Lateinamerika auf und studierte in Berlin, Chile, China und Mailand, bevor er in Buenos Aires 2008 Jasper Architects gründete.
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Der Tragwerksplaner Prof. Patrick Teuffel plant, forscht und berät zum Thema ressourceneffizientes Bauen und kreislauffähige Tragwerksplanung. Besonders beschäftigt ihn die Frage, wie man Materialien auf Bauteilebene im Kreislauf halten kann. Außerdem erforscht er, wie man mit Biokompositen, also biologischen Verbundwerkstoffen, Tragwerke entwickeln kann, zum Beispiel für den Brückenbau. Teuffel ist Professor for Innovation and Sustainability Strategies an der Berlin School of Technology. Und er ist europaweit vernetzt mit anderen Forschenden, die die Bauwende durch kreislaufgerechte Prototypen voran bringen wollen. Wie die Kreislaufwirtschaft sinnvoll umgesetzt werden kann, erzählt er in dieser Episode.
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Jonathan Barth ist politischer Berater bei ZOE, Institut für zukunftsfähige Ökonomien. Er agiert als Sprecher des Fachrates "Energieunabhängigkeit" in Brüssel, der ein Konzept entwickelt hat, das die Wärmewende voran bringen soll. Die Grundidee stellt das bisherige Modell ordentlich auf den Kopf und öffnet neue Märkte. "Es gibt Geschäftsmodelle, die passen mehr und solche, die passen weniger dazu.
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Werden CO2-Grenzwerte zur Grundlage für eine Baugenehmigung? Im Moment ist die Frage der CO2-Emissionen in Deutschland noch eine Frage der Förderung, aber in anderen Ländern Europas muss man für eine Baugenehmigung einen CO2-Grenzwert unterschreiten. Wenn dies hierzulande ebenso gilt, dann ist gut beraten, wer eine Ökobilanzierung von Bauteilen und Gebäuden versteht und aufstellen kann. Stefan Anders und Samuel Ebert sprechen in dieser Episode über eine Software zur einfache Bilanzierung eines komplexen Systems.
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Spengler Wiescholek haben Glück mit Ihrer Bauherrin, der Umweltbank in Nürnberg: Sie wollte ein Haus, das alle derzeitigen Standards der Nachhaltigkeit erfüllt und dadurch die Philosophie der Bank repräsentiert: Energie- und Ressourceneinsparung, regenerative Energiegewinnung, wiederverwendbare, umweltfreundliche Materialien. Die Zeiten, in denen Banken mit Marmor aus Italien und Tropenholz aus Brasilien beeindrucken können, sind dann wohl endgültig vorbei. Dieses Vorzeige-Projekt begreift das Hochhaus als Energieerntefeld: Rundherum ist es in smaragdgrün schimmmernden Photovoltaikelemten eingekleidet, um Solarstrom zu generieren und dabei noch attraktiv zu sein. Ingrid Spengler spricht über den Entwurf, die Zusammenarbeit mit der Umweltbank und wie sie in Zukunft gerne (weiter-)bauen möchte.
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Mikala Samsøe wünscht sich radikale Veränderungen beim Bauen durch Umwidmung von Gebäuden und gebrauchter Baumaterialien. Dies bringe völlig neue kreative Herausforderungen mit sich. Der Anspruch im Entwurf bleibt gleich hoch, steht aber unter völlig neuen Vorzeichen. Welche räumlichen Qualitäten lassen sich zum Beispiel in einem Parkhaus schaffen mit seinen niedrigen Decken? "Der gute Durchschnitt ist nicht nur langweilig, sondern auch ressourcenintensiv", sagt Mikala und sieht lustvoll dem Paradigmenwechsel entgegen: Gestern galt "Neu, Wachstum, Fortschritt", heute gilt: Pflege, Wartung, Reparatur. Warum das nicht weniger sexy ist, verrät sie in dieser Episode.
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Dr. Barbara Hendricks, Präsidentin des IBU und ehemalige Bundesumweltministerin, debattiert gemeinsam mit vier weiteren Akteurinnen aus der Baubranche beim Eröffnungspanel des Heinze Klimafestivals. Das Motto lautet „Die planenden Berufe und die Bau- und Immobilienwirtschaft haben es in der Hand, den entscheidenden Beitrag für klimafreundliches Bauen und Betreiben zu leisten". Stimmt das? Wenn ja, wie genau? Und wer entscheidet auf welcher Grundlage, wie gebaut wird, wenn die Bauwende kommt? Darüber spricht sie als Gast im Heinze Podcast Architekturfunk.
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Stefano Boeri became internationally recognised with his award-winning "Bosco Vertikale" (vertical forest) high-rise in Milan. What does he think of the experimental "prototype" today, ten years on? Boeri is an all-rounder among architects: He runs his own office, was editor-in-chief of the architecture magazines Domus and Abitare for six years. He is an exhibition curator and professor of urban planning at the Politecnico in Milan. He also put his architectural career on hold for three years in order to become actively involved in politics. About the relationship between the two disciplines with the same character, he says: "Attractive, delicate and crucial." In this episode, he reveals why he designs houses not only for people, but also for trees and birds.
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Sophie Reiner, studioeuropa, über „auferlegte Hausigkeit“ und wie sie die Kreativität junger Architekturbüros beflügeln kann. Außerdem: Wie kann man in teuren Städten räumlich expandieren, ohne dabei horrende Mieten zahlen zu müssen?
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