Episodes

  • In der neuesten Folge des Podcasts "Augen zu" von ZEIT und ZEIT ONLINE
    widmen sich Florian Illies und Giovanni di Lorenzo einem der weltweit
    bekanntesten Künstler überhaupt, der zugleich bis heute einer der
    umstrittensten ist: Salvador Dalí. Er erlebte in den Zwanzigerjahren
    einen kometenhaften Aufstieg, als er mit Luis Buñuel den Film "Der
    andalusische Hund" drehte und kurz darauf zu einem Fixstern der Pariser
    Surrealisten wurde.

    Mit seiner exzentrischen Partnerin Gala, die auch seine Managerin und
    geistige Dompteuse war, entwickelte er in wenigen Jahren ein
    künstlerisches Universum von größter Unverwechselbarkeit: Wie in
    Fieberträumen zerfließen auf seinen Bildern, etwa dem berühmten "Die
    Beständigkeit der Erinnerung" von 1933, die Uhren, die auf toten Bäumen
    hängen, die Gliedmaßen der Menschen und der Tiere verlängern sich ins
    Unendliche und über allem scheint eine fahle Sonne, als sei es mit der
    ganzen Erde bald vorbei. Diese verstörenden Endzeitszenarien zogen die
    Menschen in ihren Bann – erst in Europa, dann in Amerika, wo der
    exzentrische Dalí mit Glöckchen in den Taschen durch New York spazierte,
    damit er auch ja von allen Passanten gesehen wurde.

    Er war selbstsüchtig, größenwahnsinnig, egoman und geldgierig, hatte
    zahllose perverse Neigungen, die er in seiner Kunst verarbeitete – und
    eventuell waren die Werke aus den zehn Jahren von 1929 bis 1939 doch
    entscheidend für die Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts. Obwohl Dalís
    Werke als Poster in Millionen Jugendzimmern gehangen haben. Obwohl es
    ihm am Ende nur ums Geld und nicht mehr um die Kunst ging. Das Fazit von
    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo: Dalí ist ein Beispiel dafür, wie
    schwer es oft ist, Werk und Autor voneinander zu trennen. Aber manchmal,
    wie hier, muss die Nachwelt ein kühnes Schaffen auch vor seinem
    politisch, emotional und sozial verwirrten Schöpfer schützen.

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  • In “Augen zu”, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, geht es in der
    neuesten Folge um einen ganz besonderen Außenseiter der Kunst des
    französischen Impressionismus: um Pierre-Auguste Renoir (1841–1919).
    Selbst seine Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1871 und sein
    Erleben des Ersten Weltkrieges trübten nicht seine heitere, sinnenfrohe
    Weltsicht: Er wollte, anders als so viele Künstler seiner Zeit, nicht
    die Moderne vorantreiben oder die Gesellschaft umwälzen. Er wollte
    einfach nur Frauen malen, Licht in den Bäumen und Obst auf dem Teller.
    Aber wie er das machte, mit unglaublicher technischer Meisterschaft und
    größtem Einfühlungsvermögen – das brachte ihm den Respekt und die Liebe
    der größten Maler seiner Zeit ein. Seit Studientagen war er eng
    befreundet mit Monet und Manet – und Cézanne bewunderte ihn genauso wie
    der Schriftsteller Marcel Proust. Renoir wurde als Porzellanmaler
    ausgebildet und war deshalb von Anfang an dem Dekorativen zugetan, seine
    freie Zeit verbrachte er im Museum und im Garten, den Fortschritt hielt
    er für überbewertet.

    Florian Illies und Giovanni die Lorenzo fragen in ihrem Podcast “Augen
    zu”: Was kann uns diese vor Lebensfreude strotzende Kunst heute in einer
    Zeit der Verzagtheit schenken? Was hat Renoir zu tun mit dem
    Lebensgefühl des französischen Rokoko? Und was hatte er für ein
    Frauenbild?

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  • Otto Dix zog in den Ersten Weltkrieg voller Neugier und Patriotismus –
    und das malte er auch. Er hörte aber auch nicht auf zu zeichnen und zu
    malen, als er die Schrecken des Kriegs, die Schmerzen, das Leid, die
    Hoffnungslosigkeit als Soldat am eigenen Leib erleben musste. Seine
    Werke aus dem Krieg sind Jahrhundertzeugnisse – und im Jahre 1929, zehn
    Jahre nach Kriegsende, war er dann in der Lage, die Traumata als Malerei
    neu verarbeiten: in dem spektakulären Werk "Der Krieg", das wie ein
    Altargemälde als Triptychon aufgebaut ist und auf eine so unmittelbare
    wie entrückte Weise aus der Herzkammer des Unheils erzählt.

    In der neuesten Folge von "Augen zu", dem Pocast von ZEIT und ZEIT
    ONLINE, tauchen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo tief ein in das
    Werk des 1891 in Gera geborenen Otto Dix: Es durchzieht auf einzigartige
    Weise die Geschichte von vier deutschen Staaten. Es hebt an im späten
    Kaiserreich, tobt sich aus im Krieg, erfasst dann auf singuläre Weise
    die Eitelkeiten und Desaster der Weimarer Republik in seinen
    neusachlichen Gemälden aus Berlin, um dann im "Dritten Reich" in eine
    dreifache innere Emigration zu gehen (in die Landschaft des Bodensees,
    in die biblische Thematik und in die Malweise der Alten Meister). Nach
    1945 dann setzt Dix auf kernig unbekümmerte Weise sein Werk fort – sein
    unbarmherziger Blick auf den Menschen in Ausnahmesituationen ist
    unerreicht für die deutsche Kunst des 20. Jahrhunderts.

    In den Hamburger Deichtorhallen zeigt bis zum 1. April die Ausstellung
    "Dix und die Gegenwart", wie gerade seine Sensibilität für die
    Zeitläufte Dix bis heute zu einer zentralen Inspirationsquelle für die
    zeitgenössische Kunst machen.

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  • Es gibt vielleicht keinen lebendigeren, wilderen Jesus als jenen, der
    sich auf der berühmten "Darmstädter Madonna" vom Arm seiner Mutter den
    Betrachtern entgegenreckt. Aber der kühne, kalte, große Hans Holbein hat
    auch den toten Jesus gemalt, liegend, in Lebensgröße, und nie hat man
    einen toteren Jesus gesehen – der Schriftsteller Dostojewski war so
    geschockt davon, dass er einen Ohnmachtsanfall erlitt.

    Und egal, ob man vor seinen Werken vor Begeisterung oder vor Schrecken
    in Ohnmacht fällt, Hans Holbein besticht bis heute mit der Schönheit und
    Brillanz seines Werkes, obwohl seine Bilder vor 500 Jahren entstanden
    sind.

    In Augsburg, woher er stammte, dann in Basel, wo er seine großen
    Altarwerke schuf und schließlich in London, wo er am Hofe Portraits von
    bestechender Genauigkeit malte. Anna von Kleve malte er aber so schön,
    dass Heinrich der 8. von England sie auf der Stelle heiraten wollte -
    als das lebende Modell aber keineswegs der Schönheit des gemalten
    Portraits entsprach, da fiel Holbein beim König in Ungnade und die
    auserkorene Braut genauso.

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  • Es waren Jackson Pollocks wilde "Drip Paintings", die sie inspirierten,
    anders mit der Leinwand und der Farbe um zu gehen – aber Helen
    Frankenthaler fand ihren ganz eigenen Weg. Ihr ist die neueste Folge von
    "Augen zu" gewidmet, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE.

    Helen Frankenthaler legte die Leinwand auch auf den Boden, aber dann
    ließ sie das Rot und das Blau darauf verfließen. Sie bearbeitete es mit
    Gegenständen und verdünnte es mit Terpentin. Daraus entstand Helen
    Frankenthalers eigener Beitrag zum abstrakten Expressionismus und der
    Farbfeldmalerei im New York der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Bei ihr
    scheint die Farbe zu leben und zu atmen, ihre Bilder haben Noblesse und
    Chic und sie trotzen damit bis heute der kraftmeierischen gestischen
    Malerei ihrer männlichen Kollegen.

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  • In der neuesten Folge des Podcasts Augen zu von ZEIT und ZEIT ONLINE
    widmen sich Florian Illies und Giovanni die Lorenzo einem Maler, den
    sich zahllose Hörerinnen und Hörer gewünscht hatten: Edvard Munch.

    Anhand seiner Malerei aus der Zeit um 1890 gehen die beiden Gastgeber
    der Frage nach, was eigentlich das "Neue" in der Kunst ist – und wie es
    gelingt, dass etwas Neues auch 150 Jahre später noch revolutionär wirken
    kann.

    Edvard Munch ist dafür ein exzellentes Beispiel: Mit ihm wurde das
    Innere des Menschen, sein Seelenleben, seine Ängste und Hoffnungen zum
    zentralen Bildthema – er entdeckte also gleichzeitig mit Sigmund Freud
    das Unbewusste und er verstand es, Bilder dafür zu finden.

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  • William Turner (1775 bis 1851) zog schon zu Lebzeiten die Menschen in
    seinen Bann – und diese Faszinationskraft hat bis heute nicht
    nachgelassen. Turner gelang es auf einzigartige Weise, die Elemente auf
    seinen Gemälden darzustellen, vor allem die Kraft des Lichts, das auch
    200 Jahre später noch von seinen Leinwänden strahlt.

    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo erzählen in der neuesten Folge
    von Augen zu, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, aus dem Leben
    des englischen Ausnahmekünstlers und von seinen wichtigsten Werken.

    Am besten kann man Turner in der Londoner Tate Gallery bewundern, die
    seine Hauptwerke besitzt. Und um sich seinem schillernden Leben zu
    nähern, empfehlen Illies und di Lorenzo den für vier Oscars nominierten
    Film Mr. Turner.

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  • Zeit für eine kleine sommerliche Zwischenbilanz: Nach zwei Jahren und 24
    Folgen erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo diesmal von den
    Hintergründen ihres Kunstpodcasts und gewähren Einblicke in ihre Arbeit.
    Es geht um die Frage, welche Künstlerin oder welcher Künstler ausgewählt
    wird, warum beide ohne ein Skript arbeiten und sich spontan austauschen.
    Es geht auch um die ersten Kunsterlebnisse, die beide in ihren
    Kinderjahren prägten. Und Giovanni di Lorenzo will unbedingt von Florian
    Illies wissen, ob er schon einmal vor einem Kunstwerk geweint hat.

    Diese Folge von "Augen zu" wurde vor Publikum beim ZEIT ONLINE
    Podcast-Festival aufgezeichnet. Und so reagieren die beiden Gastgeber
    des Podcasts auch auf Fragen von Zuhörerinnen und Zuhörern: Es geht um
    den Wert von Kunst, über die Frage nach Malerei aus der DDR und über die
    jeweiligen Lieblingskünstler. Und natürlich auch um die große Frage,
    wann sich die beiden überhaupt nicht einig waren – bei Edward Hopper
    nämlich, bei Gabriele Münter und bei Joseph Beuys.

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  • In der neuesten Folge von Augen zu, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT
    ONLINE, unterhalten sich Florian Illies und Giovanni di Lorenzo über den
    ungewöhnlichen Werdegang von Gabriele Münter. 1899 reiste sie durch die
    USA und schuf dort Fotografien von großer Prägnanz. Dann studierte sie
    bei Wassily Kandinsky in München und wurde zu seiner Lebensgefährtin, um
    an seiner Seite eine der wichtigsten deutschen Expressionistinnen zu
    werden. Die Ölstudien von ihr und Kandinsky aus den Jahren 1906 und 1907
    sind stilistisch so eng verwandt, dass die Experten bis heute streiten,
    wem sie zuzuschreiben sind.

    Im Blauen Land um Murnau entdeckte Münter später die Landschaft, der sie
    sich am tiefsten verbunden fühlte und der sie ihre schönsten Gemälde
    entlockte: Farbteppiche aus leuchtenden Tönen, die bis heute für das
    stehen, was die Künstlergruppe Blauer Reiter ausmacht. 1923 lebte Münter
    in Schloss Elmau, um dort Gäste und Landschaft zu malen. 100 Jahre
    später sprachen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo live vor Publikum
    über Münters bewegtes Leben.

    Neben ihren eigenen Werken hat die Künstlerin der Nachwelt ein weiteres,
    besonderes Geschenk gemacht: Im Keller ihres Hauses verwahrte sie über
    den Zweiten Weltkrieg eine einzigartige Sammlung mit Werken der Künstler
    des Blauen Reiters, die heute ein Schmuckstück in der Sammlung des
    Münchner Lenbachhauses sind.

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  • In der neuesten Folge des Kunstpodcasts „Augen zu“ von ZEIT und ZEIT
    ONLINE schauen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo auf ein
    atemberaubendes Leben und auf nicht weniger atemnehmende Kunst: die
    Leinwände von Jean-Michel Basquiat, der 1960 in New York geboren wurde
    und schon 1988 an einer Überdosis Drogen starb.

    Sehr früh verfielen ihm Madonna und Andy Warhol – und der internationale
    Kunstmarkt. Basqiuat war der erste zeitgenössische Künstler, dessen
    Bilder über 100 Millionen Dollar kosteten. Dennoch haben seine wilden
    Leinwände, auf denen Expressionismus, Graffiti-Bildsprache und wütende
    politische Aussagen souverän verschmelzen, ihre Zartheit und Rohheit bis
    heute bewahrt.

    1982 war Basquiat der jüngste Künstler, der je auf einer documenta
    ausgestellt wurde – sechs Jahre später war er bereits tot. Der Tod
    seines Inspirators und Freundes Andy Warhol hatte ihn in eine tiefe
    Krise gestürzt. Er gilt inzwischen nicht nur als eine frühe Ikone der
    Black-Lives-Matter-Bewegung, sondern auch als einer der zentralen
    Erneuerer der gegenständlichen Malerei. Ja, er hat längst tatsächlich
    jene goldene Krone auf, die er in so viele seiner Kompositionen trotzig
    hineingemalt hat.

    In der Ausstellung "Painting Four Hands" der Pariser Fondation Louis
    Vuitton sind bis zum 28. August 2023 über 80 Gemälde zu sehen, die
    Basquiat gemeinsam mit Andy Warhol gemalt hat.

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  • Eine der wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts war lange Zeit
    nur dafür berühmt, am 30. April 1945 in Adolf Hitlers Münchner Badewanne
    abgelichtet worden zu sein – an jenem Tag, als dieser in Berlin Suizid
    beging. Sehr viele Details im Leben von Lee Miller (1907–1977) klingen,
    als stammten sie aus einem Hollywoodfilm oder einem Grimmschen Märchen:
    Etwa dass sie als Zwanzigjährige in New York auf der Straße von einem
    Mann vor einem herannahenden Laster gerettet wurde, der sich als Condé
    Nast entpuppte – also als der mächtigste Zeitschriftenverleger der Welt.
    Schon wenige Tage später zierte Lee Millers Gesicht das Cover von dessen
    Vogue. Sie war die Gefährtin von Man Ray und Charlie Chaplin und wurde
    später zur berühmten Kriegsfotografin. Florian Illies und Giovanni di
    Lorenzo widmen sich Lee Miller in der neuesten Folge von Augen zu, dem
    Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE.

    Das Bucerius Kunst Forum in Hamburg zeigt vom 10. Juni bis zum 24.
    September die große Ausstellung Lee Miller. Fotografien zwischen Glamour
    und Krieg.

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  • Kaum ein Maler der italienischen Frührenaissance schlägt uns bis heute
    so in den Bann wie Piero della Francesca (1412/20–1492). Er war ein
    echtes Universalgenie im Umkreis der italienischen Humanisten,
    philosophisch und theologisch hochgebildet und Autor mehrerer
    mathematischer Traktate. All dies ist in seine Darstellungen meist
    biblischer Themen eingeflossen – doch seine Darstellung der schwangeren
    Maria oder des auferstandenen Christus verblüffen in ihrer
    Unmittelbarkeit bis heute auch all jene, die weder in diesen
    theoretischen Debatten zu Hause sind noch im christlichen Glauben
    verankert wie die Betrachter in den Kirchen zu Entstehungszeit der
    Bilder.

    Am besten kann man Piero della Francesca bei einer Reise nach Arezzo,
    nach Rimini, nach Monterchi oder in seine Heimatstadt Sansepolcro
    kennenlernen. Dort könne man die Pinien, die geschwungenen Wege und den
    hohen blauen Himmel sehen, den er in den Hintergründen seiner Fresken
    und Gemälde verewigt hat.

    Außerdem erzählt Giovanni di Lorenzo in dieser Folge davon, wie er, der
    in Rimini aufgewachsen ist, nicht nur von früher Kindheit an mit dem
    Werk Pieros bekannt gemacht wurde – sondern dass es auch später sehr
    enge biografische Bezüge zu seiner Kunst bei ihm gab, als er filmische
    "Briefe aus Italien" schrieb.

    Genau an dem Tag, an dem Piero starb, dem 12. Oktober 1492, natürlich in
    seinem geliebten Sansepolcro, betrat übrigens sein Landsmann Kolumbus
    das erste Mal Amerika – so endete eine große Kulturepoche und es begann
    gleichzeitig eine neue.

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  • Ernst Ludwig Kirchner war kein jugendliches Genie, wie so viele große
    Figuren der Kunstgeschichte. Nein, Ernst Ludwig Kirchner begann sogar
    zunächst Architektur zu studieren, bevor er dann 1905 in Dresden mit
    anderen Studenten die Künstlergruppe Die Brücke gründete. Und damit jene
    heißblütige, grellfarbige Form des Expressionismus in Deutschland
    begründete, die das Ungestüme betonte – ganz anders als die Maler des
    Blauen Reiter um Wassily Kandinsky, August Macke und Franz Marc, deren
    elegische Erdverbundenheit gleichzeitig eine ganz andere
    expressionistische Spielart etablierte. Doch was macht Ernst Ludwig
    Kirchner zum wichtigsten deutschen Expressionisten? Diese Frage
    diskutieren Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in der neuesten Folge
    von Augen zu, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE.

    Wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit war Kirchner durchlässig,
    saugte die Eindrücke seiner Umgebung in sich auf und setzte sie direkt
    in seinen Zeichnungen und Aquarellen um. Solange er in Dresden wirkte,
    in den Jahren von 1905 bis 1911, ist sein Stil weich, farbenfroh,
    geprägt von der barocken Sinnlichkeit der Stadt an der Elbe. Mit seinem
    Umzug nach Berlin wird Kirchner dann zu einem besessenen Erfasser der
    Beschleunigung in der explodierenden Metropole – seine Figuren werden
    kantiger, zackiger, sein Stil wirkt so hektisch wie der Verkehr auf dem
    Potsdamer Platz. Und genau wegen dieser Kongenialität sind seine
    Zeichnungen und Gemälde der Straßenszenen vom Potsdamer Platz, die in
    den Jahren 1913 und 1914 erscheinen, wohl die gültigsten Darstellungen
    der Moderne, die es in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland
    je gegeben hat. Anders als die italienischen Maler des Futurismus, die
    die rasende Zeit bejubelten, legt Kirchner in seinen Werken die
    Sollbruchstellen im Verhältnis der Menschen zur Stadt und innerhalb der
    Geschlechter offen. Die Künstlergruppe Brücke überlebt den Umzug nach
    Berlin nicht.

    Der Erste Weltkrieg dann ist für den hypersensiblen Künstler ein
    traumatischer Schock – obwohl er nicht kämpfen muss. Allein die
    Ausbildungszeit im Militär stürzt ihn in tiefe Depressionen und
    Angstzustände, sein "Selbstbildnis als Soldat" von 1915 gibt davon
    Auskunft: Seine rechte Hand, mit der er malt und zeichnet, hat er
    verstümmelt dargestellt, bildhafter Ausdruck einer gefürchteten
    künstlerischen Impotenz durch die Schrecken des Krieges. Kirchner fällt
    in die Abhängigkeit von Drogen und Morphium, und es folgt eine lange
    Zeit in Sanatorien, die dann zu seinem finalen Umzug nach Davos führt.
    Hier, ganz oben in den Alpen, fühlt er sich den menschlichen Zumutungen
    so weit als möglich enthoben, nur Erna Schilling, seine Gefährtin seit
    Berliner Tagen, begleitet ihn.

    In den Zwanziger- und Dreißigerjahren versucht Kirchner hier, sich zu
    beruhigen und einen neuen Stil zu finden – die Bilder wirken, als wolle
    er immer aufs Neue die Puzzlesteine, in die sein Leben zerfallen ist,
    zusammenzufügen. Weil er unzufrieden ist mit den Reaktionen auf sein
    Werk, erfindet er mit Louis de Marsalle einen fiktiven Kunstkritiker,
    unter dessen Pseudonym er überall Lobpreisungen auf seine eigene Kunst
    veröffentlicht – nur so hatte er das Gefühl, die Kontrolle über sein
    Werk zu behalten. 1938 dann, nach dem Anschluss Österreichs, angesichts
    der herannahenden deutschen Truppen, der völligen Vergessenheit seines
    Namens und der gerade erfolgten Aktion "Entartete Kunst" in den
    deutschen Museen, die zahllose seiner Werke abhängte, nahm er sich
    verzweifelt das Leben. Hätte er nur gewusst, dass wir heute in ihm genau
    jene singuläre Künstlerfigur des deutschen Expressionismus sehen, als
    die er sich selbst empfunden hat.

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  • Artemisia Gentileschi (1593–1654) hat wirklich Geschichte geschrieben:
    Dank ihr wurden im italienischen Barock endlich auch die Gefühle der
    weiblichen Figuren der Mythologie und der biblischen Geschichte
    anschaulich. Plötzlich wurden Judith, Kleopatra, Lucretia und Maria
    Magdalena nicht wie all die Jahrhunderte zuvor aus männlicher Sicht
    dargestellt, sondern mit ganz neuartigen Merkmalen und sichtbaren
    Ausdrücken von Verletzlichkeit, Wut, Schmerz und Scham gezeigt. Schon
    als junges Mädchen, im Atelier ihres Vaters Orazio, verblüffte Artemisia
    die Kunstwelt durch ihre Fertigkeiten. Doch als sie als 17-Jährige von
    ihrem Kunstlehrer Agostino Tassi vergewaltigt wurde, drohte ihre
    Karriere als vermeintlich entehrte Frau im katholischen Italien der
    Gegenreformation schon beendet zu sein, bevor sie begonnen hatte. Doch
    es kam anders.

    In “Augen zu”, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT Online, erzählen
    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo von der einzigartigen
    künstlerischen Laufbahn dieser Ausnahmefigur, bei deren Bildern es immer
    ums Ganze geht: um Liebe, um Hass, um entfesselte Lust und um
    entfesselte Gewalt. Gentileschi besaß nicht nur handwerklich ein großes
    Talent, sie war vor allem dazu in der Lage, die klassischen biblischen
    und mythologischen Themen auf eine neuartige Weise zu erzählen – und
    zwar in der Mimik und Gestik. Bei ihr entwickeln sich die Szenarien und
    Kompositionen aus dem Innern der Figuren – und nicht aus dem Drehbuch
    der Handlung. Nachdem Gentileschi für fast drei Jahrhunderte vergessen
    wurde, ist sie nun mit aller Macht in den Kanon der Kunstgeschichte
    zurückgekehrt.

    Wer ihre Kunst sehen will, kann dies in Deutschland im Schloss
    Pommersfelden tun, wo ihr erstes dokumentiertes Bild hängt, die "Susanna
    im Bade" aus dem Jahre 1610. Bis zum 23. März ist zudem in der Gallerie
    d’Italia in Neapel eine bahnbrechende Ausstellung über Artemisia
    Gentileschis Wirken in Neapel zu sehen.

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  • Die Kunst Chagalls aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erzählt von
    nichts anderem als seiner Herkunft – aus dem jüdischen Ansiedlungsrayon
    zwischen Litauen und dem Schwarzen Meer, in dem die osteuropäischen
    Juden nach der polnischen Teilung am Rande Russlands angesiedelt wurden.
    Von diesem Frühwerk erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in
    der neuesten Folge von Augen zu, dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE.

    In der Frankfurter Schirn wirft die Ausstellung "Chagall. Welt in
    Aufruhr" aktuell einen genauen Blick auf seine Kunst der Dreißiger- und
    Vierzigerjahre, als sich sein Werk angesichts der Bedrohungen der
    nationalsozialistischen Terrorherrschaft verdunkelt.

    Erst nach Kriegsende, als er sich in Südfrankreich niederlässt, entsteht
    jene Kunst Chagalls, die dann weltberühmt wird – und die immer wieder
    den Vorwurf auf sich zieht, zu süßlich zu sein. Aber vielleicht sollten
    wir anfangen, genau darin eine Qualität zu sehen.

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  • Henri Matisse (1869–1954) war ein künstlerischer Spätzünder. Er
    studierte zunächst Jura, um dann mit erst zwanzig Jahren die Malerei für
    sich zu entdecken. Aber auch innerhalb der Kunst blieb er ein Suchender,
    probierte die Stile aus wie andere die Hemden.

    Er fand seine Art zu malen 1905 an der südlichen Riviera, an der Küste
    des Mittelmeeres, wo er den Fauvismus mitbegründete. Dort, in
    Frankreich, aber auch in Nordafrika gab es jenes Licht, jene Ornamente,
    jene stehende warme Luft, die zu seinem unverkennbaren Markenzeichen
    wurden. In Augen zu, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen
    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo diesmal über den langen Weg von
    Henri Matisse zur Kunst und seinen noch längeren zum Ruhm: War er ein
    rückwärtsgewandter Orientalist und Schönheitssüchtiger oder ein
    Neuerfinder der Farbe und der Form?

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  • Der Name klingt wie ausgedacht, doch Niki de Saint Phalle (1930–2002)
    entstammt wirklich einem der ältesten französischen Adelsgeschlechter,
    das im Namen die Heiligkeit des Phallus feiert. Und so steht auch ihr
    ganzes künstlerisches Werk, dem sich die neuste Folge des Podcasts
    "Augen zu" widmet, im Zeichen des Dramas und des Lustspiels zwischen
    Mann und Frau.

    Zunächst flüchtete die 1930 geborene Tochter aus gutem Hause in eine Ehe
    und bekam zwei Kinder. Doch dann floh sie nach einem Nervenzusammenbruch
    auch aus dieser scheinbaren Familienidylle, ließ die Kinder zurück – und
    wurde Künstlerin. Sie machte öffentlich, dass sie in ihrer Jugend von
    ihrem Vater missbraucht worden war – und versuchte sich von diesem
    Trauma mit einer spektakulären Kunstaktion in Paris zu befreien: Sie
    nahm ein Gewehr und schoss auf Leinwände, in denen Farbbeutel versteckt
    waren. Diese "Schießbilder" aus den Sechzigerjahren sind nicht nur
    herausragende Dokumente einer Selbstbefreiung, sondern auch die
    Gründungsakte einer neuen feministischen Performancekunst.

    Gerade Niki de Saint Phalles tiefe seelische Verletzungen und ihre
    wütenden, radikalen Reaktionen darauf sind zentral, um die "Nanas"
    besser einordnen zu können, jene scheinbar unbekümmerten, rundlichen
    Frauenfiguren, mit denen sie später weltberühmt werden sollte. Die "body
    positivity", die sie ausstrahlen, ist die Folge einer langen
    Selbsttherapie in Form von Kunst.

    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo besprechen in der neuesten Folge
    von "Augen zu", dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, das Leben und das
    Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Giovanni di Lorenzo erzählt
    dabei, dass er zweimal an wichtigen Orten seines Lebens in direktem
    Kontakt zu bedeutenden Werken von Niki de Saint Phalle kam: einmal in
    Hannover, wohin sie große Skulpturen stiftete. Und außerdem in Capalbio
    in der südlichen Toskana, wo sie in jahrzehntelanger Arbeit einen
    riesigen Skulpturengarten mit ihren Nanas bevölkerte.

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    Niki-de-Saint-Phalle-Retrospektive im Kunsthaus Zürich

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  • Bis heute ziehen Mark Rothkos leuchtende Farbfelder aus den Fünfziger-
    und Sechzigerjahren die Menschen in ihren Bann. Geboren wurde diese
    Leuchtkraft aus einer tiefen Depression: Rothkos Leben, das schließlich
    im Jahre 1970 in seinem Freitod endete, war eines in Melancholie und
    voll manisch-depressivem Sturm. Im Podcast "Augen zu" beschreiben
    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo, wie er gerade in seinem Wissen
    um den Untergang Bilder schuf, die unsinkbar sind und wie der
    Untröstliche Trost zu spenden vermag durch seine Kunst.

    Die Folge ist im Museum Barberini in Potsdam entstanden, wo gerade in
    der Ausstellung "Die Form der Freiheit" vier großformatige Gemälde von
    Rothko zu bestaunen sind, ist diese Folge von "Augen zu" entstanden –
    erstmals vor einem Live-Publikum. Diese direkte Auseinandersetzung mit
    den Originalen gab dem Gespräch von Florian Illies und Giovanni di
    Lorenzo eine zusätzliche Dimension.

    Bereichert wird die Folge zudem durch einen ganz besonderen
    Telefonjoker: Christopher Rothko, der Sohn des Malers, war für das
    Gespräch zugeschaltet und beschreibt anschaulich, wie das Wesen von
    Rothkos Bildern seiner Persönlichkeit gleicht. Und wieso er als
    Psychoanalytiker glaubt, dass die Wirkung von Rothkos abstrakter
    Farbfeldmalerei nur mit der Wirkung großer musikalischer Kompositionen
    verglichen werden kann.

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  • Er ist der bekannteste Surrealist und bis heute geben seine schwebenden
    Bilder jedem Betrachter unlösbare Rätsel auf: René Magritte. In der
    neuesten Folge des Podcasts Augen zu von ZEIT und ZEIT ONLINE gehen
    Florian Illies und Giovanni di Lorenzo der Frage nach, wie es Magritte
    gelang, die Kunst der Moderne mit der Magie des Alltäglichen zu
    bereichern.

    Seine Motive gehören zu den bekanntesten Bilderfindungen des 20.
    Jahrhunderts: das sich unter Decken umarmende Paar, der riesige Apfel in
    einem Zimmer, die Wolken, die durch ein Haus ziehen – und natürlich Ceci
    n'est pas une pipe, Das ist keine Pfeife, geschrieben unter das Bild
    einer Pfeife, damit wir auf immer realisieren, dass nichts so ist, wie
    es scheint. Und dass ein Bild immer ein Bild bleibt und nie eine
    Wirklichkeit wird.

    1898 in Belgien geboren fand Magritte in den Zwanzigerjahren zu seinem
    charakteristischen Stil einer verschobenen Realität. Er hatte es sich
    zur Aufgabe gemacht, herkömmliche Sehgewohnheiten nachhaltig zu
    irritieren – und zwar in einem altmeisterlich genauen Malstil, mit dem
    er scheinbar romantische Szenerien durch kleine, aber entscheidende
    Eingriffe logisch durcheinanderwirbelte.

    In der neuen Folge von „Augen zu“ diskutieren Florian Illies und
    Giovanni di Lorenzo leidenschaftlich darüber, ob die jahrzehntelange
    Variation dieses Prinzips einer nachhaltigen Wirklichkeitsverwirrung
    ausreicht, um ihn zu einem der größten Künstler des 20. Jahrhunderts zu
    zählen. Einig sind sich die beiden Gastgeber des Podcasts aber bei der
    Frage nach ihrem Lieblingsbild Magrittes: Es ist Das Reich der Lichter
    (L’Empire des Lumières) von 1961, eine verstörende Verschränkung einer
    nächtlichen Häuserzeile mit beleuchteten Fenstern mit einem taghellen
    Himmel darüber hat beide in ihren Bann gezogen. In diesem Frühjahr wurde
    das Bild, das sich seit der Entstehung im Familienbesitz befand, für 71
    Millionen Euro versteigert. Es ist damit nicht nur das betörendste,
    sondern auch das teuerste Bild Magrittes.

    Am besten kennenlernen kann man das Werk Magrittes in seiner belgischen
    Heimatstadt Brüssel – und zwar nicht nur im Magritte-Museum, sondern
    auch in seinem ehemaligen Wohnhaus mit der originalen Einrichtung, wo
    man sieht, wie auf einer Staffelei in einem bürgerlichen Esszimmer
    einige der nachhaltigsten Erschütterungen der bürgerlichen
    Sehgewohnheiten des 20. Jahrhunderts entstanden sind.

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  • Er war voll unbändiger Energie, voll Lust aufs Leben und voll Angst, er
    traute sich selbst nicht über den Weg und niemand anderem: Egon Schiele
    ist sicherlich eine der wichtigsten und schillerndsten Künstlerfiguren
    am Anfang unserer Moderne. Worin liegt seine Außergewöhnlichkeit, was
    machte er mit dem Bleistift und dem Pinsel sichtbar, was anderen
    verborgen blieb? Das diskutieren Florian Illies und Giovanni di Lorenzo
    in der neuesten Folge des Podcasts Augen zu.

    Es war ein kurzes Leben, aber eines im Geschwindigkeitsrausch. Von 1890
    bis 1918 lebte Egon Schiele nur – aber in den zwölf Lebensjahren, die
    ihm ab seinem Wechsel auf die Wiener Kunstakademie 1906 blieben, schuf
    er über 3.000 Werke auf Papier und über 300 Gemälde. Schiele war von
    einer ungeheuren Rastlosigkeit, er konnte nicht still sitzen, er zog
    Grimassen, wenn er sich selbst malte, verdrehte sich, als sei das Leben
    ein einziges Schleudertrauma. Erst als er 1911 Wally Neuzil im Atelier
    seines Förderers Gustav Klimt kennenlernt und sie zu ihm überwechselt,
    erst als Modell, dann als Geliebte, kommt eine gewisse Ruhe in seine
    furiose Kunst. Er lässt sich Zeit, ihren Körper nachzuzeichnen und er
    schaut auf sich selbst in seinen zahllosen Selbstbildnissen nicht immer
    nur mit den aufgerissenen Augen des Entsetzens.

    Wien um 1900 – das war ein singulärer Zeitpunkt, an dem die Welt neu
    durchschaut wurde: Sigmund Freud blickte in die Seelen, Ludwig
    Wittgenstein ins Gehirn, Karl Kraus bis zu den Sprachwurzeln, Arthur
    Schnitzler in die Herzkammern, Georg Trakl hörte das Gras wachsen und
    Arnold Schönberg die Tonlagen der Zukunft. Und zwischen dem malenden
    Berserker Oskar Kokoschka und dem elegischen Frauenausschmücker Gustav
    Klimt betrat plötzlich dieser Egon Schiele die Bühne und entdeckte in
    seiner Kunst Mann und Frau neu als Körper. Die Zeitgenossen waren
    verschreckt von seiner Drastik und Sexualisierung – doch Schiele
    antwortete mit seiner Privatmythologie: "Auch das erotische Kunstwerk
    hat Heiligkeit". Wie blicken wir heute auf diese Darstellungen der Frau?
    Silke Hohmann, Kunstkritikerin des Magazins Monopol, äußert sich im
    Podcast zu der Frage, wie Schieles Zeichnungen und Gemälde innerhalb der
    Geschlechterdiskurse unserer Gegenwart bestehen können.

    Mit Schiele wird die erotische Aktzeichnung zu einem autonomen Kunstwerk
    – und das Selbstbildnis zu einem Schlachtfeld, zu einem ewigen,
    zweifelnden "Ecce Homo". Aus den Ruinen des Subjekts baute er ein neues
    Weltbild und lehrte, dass Leben eben Lust und Leiden heißt – auch
    deshalb ist Egon Schieles Faszinationskraft bis heute ungebrochen. Es
    geht um tiefe Traurigkeit in seinem Werk, um Ernst und Würde – und er
    kann all das eben nicht nur in den Körpern finden, sondern auch in einem
    Buchenwald und in den Häuserlandschaften Böhmens, in die er sich
    zurückzog, um sich von sich selbst zu erholen. Er stirbt an der
    Spanischen Grippe, als der Erste Weltkrieg endete. Doch seinen Kampf für
    einen Platz im ewigen Kanon der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts hat
    er gewonnen.

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