Episoder
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In der 60. Folge graben wir uns mit Prof. Dr. Alex Lübbe tief durch den Maschinenraum der Prozesswelt – von der grauen Theorie bis zur goldenen Kreditkarte für die große Automatisierungs-Show. Daniel, Matúš und Alex fragen sich: Bringt uns die nächste Uni-Generation wirklich voran – oder brauchen wir eher mehr Prozess-Breitensport statt elitäre Spezialisten?
Wir sprechen darüber, warum BPMN ohne Menschen nichts wert ist, warum Alex die Sendung mit der Maus für Prozesse fordert und warum Schatten-IT manchmal der schnellere Weg ist, wenn die interne IT erst 2029 liefern kann. Zwischendurch träumen wir von Grundschülern, die Low-Code-Apps bauen, und Techniker:innen, die Maschinen per AR-Brille aus dem Homeoffice warten.
Zum Schluss werfen wir einen Blick auf den neuen Hype: Hyperautomation mit Robotern, GenAI und Metaverse – alles spannend, alles möglich, aber nur mit Menschen, die Lust haben, ihre Arbeit wirklich zu verändern. Danke fürs Zuhören – teilt eure Gedanken zur Folge mit uns auf LinkedIn und bleibt neugierig! -
In Folge 59 der Prozessphilosophen sitzen Matúš und Daniel diesmal mit einem Gast, der die Brücke von BPMN-Standards bis zu haptischen Workshop-Koffern schlägt: Prof. Dr. Alex Lübbe. Alex erzählt, wie er schon als junger Forscher in Australien mit an den Grundlagen von BPMN gearbeitet hat, warum Standardisierung so oft an den Menschen scheitert und wieso gute Prozessarbeit oft nicht an 150 Symbolen, sondern an 4 greifbaren Formen auf Plexiglas liegt.
Wir erfahren, warum er trotz technischer Lösungen bis heute überzeugt ist, dass erfolgreiche Prozessarbeit nur funktioniert, wenn Menschen mitmachen — und was seine beliebte Workshop-Methode mit einem einfachen Koffer voller Formen möglich macht. Gemeinsam diskutieren wir, warum Notationen wie EPK und BPMN nie wirklich aussterben, was der Unterschied zu S-BPM ist und ob neue Generationen wirklich alles radikal neu denken müssen.
Außerdem geht es um die Frage: Warum ist Prozessmanagement immer noch ein ewiger „Hype“, der doch gleichzeitig nicht überall ankommt? Und warum sind Erfolgsgeschichten von mutigen Citizen Developern und Low-Code-Projekten so wichtig? Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn — und ein klares Plädoyer dafür, Prozesse nie ohne Menschen zu denken. -
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In Folge 58 sind wir – Matúš, Christoph und Daniel – endlich mal wieder zu dritt am Mikrofon. Und wie gewohnt geht’s direkt los mit klarer Meinung: Daniel berichtet frisch vom BPM Summit in Frankfurt, wo er nicht nur aufs Networking setzt, sondern auch einige Slides und AI-Versprechen kritisch hinterfragt. Was bringt der x-te Vortrag mit „AI everywhere“, wenn die Folien noch nicht mal KI gesehen haben? Gleichzeitig reden wir über gute Speaker und woran man merkt, ob jemand wirklich mit dem Thema verbunden ist – egal ob auf Deutsch oder Englisch.
Christoph reflektiert über die Qualität von Podcasts im Prozessmanagement und warum es manchmal weh tut, wenn Bullshit verbreitet wird. Wir sprechen darüber, wie wir unsere eigene Arbeit in nur drei Sätzen erklären – gar nicht so einfach, wenn man als Prozessmensch nicht als Nerd klingen will. Matúš erzählt von spannenden Meetups mit Use-Case-Fokus, Christoph bereitet sich auf die SBPM-Konferenz vor und Daniel freut sich über echte Verbindungen durch LinkedIn. Und: Warum kommen uns die besten Prozessideen eigentlich unter der Dusche?
Am Ende wird’s noch philosophisch, wenn es um AI-Security, Prompt-Injection und den Ressourcenverbrauch von KI geht – inklusive Diskussion um Katzenbilder und digitale Eitelkeiten. Wie immer mit Humor, Ehrlichkeit und einem Appell für mehr Substanz in der digitalen Prozesswelt. -
In dieser Folge gehen wir mit Prof. Gabriel Juhás in die zweite Runde – und es wird konkret. Nachdem wir in Episode 56 über die Ursprünge der Petri-Netze gesprochen haben, werfen wir diesmal einen Blick auf ihre praktische Anwendung und ihre Rolle in modernen IT-Lösungen.
Gabriel erklärt, warum viele Modellierungssprachen wie BPMN zwar populär, aber nicht immer die beste Wahl für technische Umsetzungen sind. Wir diskutieren, warum Entwickler oft anders denken als Business-Analysten – und wie Petri-Netze dabei helfen können, beide Welten zusammenzubringen.
Besonders spannend: Gabriels Plattform NetGrif, die auf Petri-Netzen basiert und bereits in Versicherungen, Energieunternehmen und dem Gesundheitswesen eingesetzt wird. Wir sprechen über konkrete Use Cases, die Herausforderungen bei Tool-Auswahl und über die Zukunft des Prozessmanagements – von Process Mining über AI-Agents bis hin zu Low-Code-Plattformen.
Zum Abschluss wird’s nochmal philosophisch: Warum brauchen wir mehr analytisches Denken statt noch mehr Syntax-Wissen? Und wie sollten wir junge Menschen auf eine digitale Zukunft vorbereiten? -
Für unsere 56. Folge haben wir einen ganz besonderen Gast: Prof. Gabriel Juhás – langjähriger Petri-Netz-Forscher, ehemaliger Professor in Deutschland und der Slowakei, und enger Wegbegleiter unseres Hosts Matúš. Gemeinsam mit Daniel blickt das Trio zurück auf eine Geschichte, die in den 80er Jahren mit einer Diplomarbeit über Petri-Netze begann – und bis heute tief in die Welt des modernen Prozessmanagements hineinreicht.
Gabriel nimmt uns mit auf seine Reise von Bratislava nach Berlin und Dänemark, vorbei an Forschungssymposien in echten Schlössern („Schloss Dagstuhl“) und wissenschaftlichem Austausch auf höchstem Niveau. Er erzählt, wie er als junger Doktorand einen Fehler in einem renommierten Forschungsprojekt entdeckte – und damit unbeabsichtigt den Grundstein für seine Berufung nach Deutschland legte.
Doch es bleibt nicht bei Anekdoten: Wir lernen, warum Petri-Netze bis heute als formales Rückgrat für viele Modellierungssprachen dienen – auch wenn sie oft unsichtbar bleiben. Gabriel erklärt anschaulich, wie BPMN-Modelle in Petri-Netze übersetzt werden können, was das für Analyse und Verifikation bedeutet, und warum diese Verbindung nie Konkurrenz, sondern immer Ergänzung ist.
Ob Simplified Petri, Deadlocks oder der Hidden Code hinter Signavio und Process Mining – diese Folge schlägt die Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Modell und Maschine. Und sie zeigt, wie viel Geschichte in unseren heutigen Tools steckt – wenn man nur genau hinsieht. -
In Folge 55 blicken wir mit Prof. Wil van der Aalst – dem Godfather of Process Mining – nach vorn: Wie verändert KI unser Verständnis von Prozessen? Warum wird Object-Centric Process Mining zum neuen Standard? Und was braucht es wirklich, damit Process Intelligence mehr wird als ein Buzzword?
Ein ehrliches, tiefgehendes Gespräch über die nächsten 15 Jahre BPM, die Grenzen generativer KI – und warum analytisches Denken wichtiger wird als je zuvor.
Gemeinsam mit Daniel und Matúš denkt Wil van der Aalst darüber nach, wie sich Process Mining und BPM in Zeiten von KI weiterentwickeln. Er erklärt, warum klassische Dashboards keineswegs ausgedient haben, wo Low-Code-Interfaces wirklich helfen – und warum echte Intelligenz in Prozessen nur mit Daten und Kontext möglich ist. Besonders deutlich wird das im Vergleich von Case- und Object-Centric Process Mining, den Wil anschaulich mit Beispielen aus Amazon-Bestellungen, Krankenhaus-IT und ERP-Datenmodellen illustriert.
Im zweiten Teil sprechen wir über die Ausbildung der nächsten Generation: Warum „analytisches Denken“ oft durch schöne Prompts verdrängt wird, weshalb viele Organisationen auf juristische statt datenbasierte Expertise setzen – und was das mit politischen Entscheidungen zu tun hat. Wil bleibt gewohnt offen, kritisch und zuversichtlich: Process Mining sei kein Hype, sondern ein Werkzeug, das unsere Prozesse sichtbar macht – und damit Veränderung überhaupt erst ermöglicht.
Ein Muss für alle, die BPM nicht nur als Technik, sondern als Zukunftsthema verstehen. -
In dieser Folge begrüßen wir niemand Geringeren als Professor Wil van der Aalst – den international anerkannten Begründer des Process Mining. Gemeinsam mit Daniel und Matúš taucht er tief in die Ursprünge der Disziplin ein, erzählt von seinen frühen Forschungsideen in den 90ern, der schwierigen Anfangszeit ohne Mitstreiter und seiner Mission, Prozesse endlich datenbasiert sichtbar zu machen. Dabei erklärt er, warum selbst Konzerne wie SAP oder IBM sein Konzept jahrelang ignorierten – und wieso echte Veränderung erst dann passiert, wenn der Druck groß genug ist.
đ§ Inhalt & Highlights
Mit erfrischender Offenheit spricht Professor van der Aalst darüber, wie aus seiner Frustration über schlecht funktionierende Workflow-Systeme eine neue Methode entstand: Statt Prozesse erst auf dem Papier zu modellieren, analysierte er einfach reale Daten – und legte damit den Grundstein für das Process Mining, wie wir es heute kennen. Er berichtet, wie es war, über zehn Jahre quasi alleine mit Studierenden an Algorithmen zu tüfteln, bevor Tools wie Fluxicon oder Celonis seine Ideen in die Wirtschaft trugen.
Wir erfahren, warum Process Mining zwar logisch ist, aber lange kaum Beachtung fand – und was das mit fehlenden Datenzugängen, politischem Zögern und organisatorischer Trägheit zu tun hat. Besonders eindrücklich: Seine Anekdoten über SAP-Vorträge, die „verboten“ wurden, und Unternehmen, bei denen die Abrechnung einer Kaffeepause länger dauerte als der gesamte Aufwand wert war.
Diese Folge ist nicht nur ein Rückblick auf eine wissenschaftliche Pionierleistung, sondern auch ein Appell: Transparenz, Daten und Mut zur Veränderung sind unerlässlich – gerade, wenn Prozesse „eigentlich“ schon da sind, aber niemand hinschaut. -
In dieser 53. Folge sitzen wir drei Prozessphilosophen – Matúš, Daniel und unser geschätzter Gast Professor August-Wilhelm Scheer – ein weiteres Mal virtuell beisammen, um den Blick von historischen Entwicklungen in die Zukunft des Prozessmanagements zu verlagern. Nachdem Professor Scheer uns bereits im ersten Teil seine vier „Leben“ als Professor, Unternehmer, politischer Impulsgeber und Jazzmusiker schilderte, richten wir unseren Fokus jetzt auf die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, wenn sie ihr Prozessmanagement zukunftsfähig aufstellen wollen.
Professor Scheer bringt es gleich zum Auftakt auf den Punkt: Wer heute in dynamischen Märkten bestehen will, muss nicht nur flexibel dezentral organisieren, sondern auch die passende Systemarchitektur dafür wählen. Ein monolithisches ERP-System, das in langen Release-Zyklen gehalten wird, bremst jede dezentrale Marktreaktion aus. Stattdessen braucht es eine Plattformarchitektur – also lose gekoppelter Business-Komponenten, die sich bei Bedarf schnell ersetzen oder ergänzen lassen. Genauso wichtig wird die Integration mit externen Partnern: In Weltmärkten, in denen Produktentwicklung, Materiallogistik und Qualitätskontrollen über Unternehmensgrenzen hinweg ablaufen, muss ein verlässlicher Datenaustausch gewährleistet sein. Prof. Scheer erzählt, wie Projekte wie „Factory X“ und „Catena X“ bereits daran arbeiten, standardisierte Data-Spaces zu etablieren, in denen Rechte, Mengen und Preise für Datentransfers eindeutig vertraglich geregelt sind – ohne dass jeder Lieferant jeden Datenaustausch selbst managen muss.
Doch wie setzen Unternehmen darauf aufbauend ein schlankes, sich selbst optimierendes Prozessmanagement um? Professor Scheer warnt davor, das notwendige Mindset und die richtige Organisation zu vernachlässigen. Wer Prozesse flexibel halten möchte, darf nicht nur an der Daten- und System-Ebene optimieren – in der eigenen Firmenkultur muss der Wille zur dezentralen Weiterentwicklung verankert sein. Gerade Start-ups zeigen, wie wichtig es ist, heterogene Teams zu gründen, die sich gegenseitig hinterfragen anstatt in alten Denkmustern zu verharren. Und während die Politik in Deutschland endlich ein Digitalministerium installiert hat, mahnt Prof. Scheer an, dass es ohne einen verbindlichen Standard für Public-Sector-Systeme und ohne klare Plattform-Strategien schwerfällt, in die internationale Spitze zurückzufinden.
Nicht zuletzt widmet sich Professor Scheer dem Thema Lehre: Statt starrer Vorlesungen aus dem Mittelalter setzt seine neue „School of Information Management“ auf lebenslanges Lernen, situative Kompetenzen und die sinnvolle Einbindung von KI-Tools ins Studium. Seine Botschaft ist klar: Wer sich heute ausbilden lässt, muss flexibel genug sein, die Methoden von BPM, Plattformdesign und Data-Spaces nicht nur zu verstehen, sondern in vernetzten Geschäftsmodellen umzusetzen – ohne digitales Neuland vorab verbieten zu wollen. Am Ende bleibt das Versprechen, dass jeder Teilnehmende etwas für seine persönliche und unternehmerische Zukunft mitnimmt: von der Bedeutung dezentraler Organisation bis hin zum Mut, mit seinen Ideen global durchzustarten.
Seid gespannt auf unsere nächste Episode, wenn wir erneut mit innovativen Vordenkern darüber sprechen, wie Prozessmanagement und Digitalisierung die Unternehmen von morgen gestalten. -
In dieser besonderen Spezialfolge begrüßen wir Professor August-Wilhelm Scheer, eine Legende im deutschsprachigen Prozessmanagement, die bis heute vier parallele Karrieren führt: Universitätsprofessor, Unternehmer, politischer Berater und leidenschaftlicher Jazzmusiker. Professor Scheer erzählt, wie er in den 1970er-Jahren als junger Wirtschaftsinformatiker in Hamburg begann, Datenmodelle zu entwickeln, und damit den Grundstein für ERP-Systeme legte. Seine Vision, Geschäftsprozesse nicht über Hardware-Details, sondern über eine einheitliche Datenbank und klare Funktionabläufe zu beschreiben, führte direkt zur Gründung seines Start-ups IDS Scheer und zur späteren Entwicklung des ARIS-Toolsets. Wir erfahren, warum Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) so erfolgreich wurden, welche Rolle die Kooperation mit SAP spielte und wie Scheer heute über Prozessmodelle wie BPMN und das Potenzial von KI-Agents denkt. Ein faszinierender Einblick in die Entstehungsgeschichte des modernen Prozessmanagements – von den ersten Datenbankskizzen bis hin zu künftigen Automatisierungsstrategien.
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Ein Jahr „Die Prozess Philosophen“ – wir feiern unsere 51. Folge und blicken zurück auf wilde Anfänge, ehrliche Lernkurven und (fast) 5.000 Downloads ohne großes Marketing-Tamtam. In dieser besonderen Folge sprechen wir offen über unsere Reise, unsere Community und was jetzt kommt: eine exklusive Professoren-Staffel mit den einflussreichsten Köpfen im Prozessmanagement. Warum wir das machen? Weil Wissenschaft und Praxis noch viel häufiger an einem Tisch sitzen sollten – gerne bei uns im Podcast.
Daniel, Matúš und Christoph stoßen auf 52 Wochen Prozessphilosophie an – und nehmen euch mit hinter die Kulissen: Warum wir anfangs Folgen „gebunkert“ haben, wieso Daniel immer noch mit den Analytics kämpft und weshalb Christoph regelmäßig kein Feedback bekommt. Es wird reflektiert, gescherzt, diskutiert – mit viel Liebe für die Community und ehrlichem Stolz auf das, was ohne Werbung und PR-Tricks entstanden ist.
Dann enthüllen wir, worauf ihr euch ab Folge 52 freuen dürft: eine eigene Staffel mit den prägenden Persönlichkeiten des Prozessmanagements. Professor Scheer, Prof. Lübbe, Prof. van der Aalst und weitere Koryphäen sprechen mit uns über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fachs. Matúš erzählt, wie er (fast) alle zum Mitmachen überreden konnte, Daniel berichtet vom Saxophon-Jazzabend mit Idolpotenzial – und Christoph verrät, wie eine einzige Vorlesung sein Leben verändert hat.
Zum Schluss noch ein Blick auf Konferenzen, Meetups und Community-Aktionen von München bis Berlin, auf denen ihr uns trefft – und eine Einladung an euch: Schickt uns Fragen, Feedback oder Gästevorschläge direkt, denn unsere Kommentarspalte ist (noch) kein Hochleistungsprozess. -
Die Jubiläumsfolge beginnt mit Magen-Darm-Anekdoten, Heuschnupfen-Gejammer und einem randvollen Meetup in München – doch schon nach wenigen Minuten landen Matúš, Christoph und Daniel bei den eigentlich brennenden Fragen: Warum wird HR in vielen Unternehmen noch immer als Kostenstelle statt als Prozess-Goldgrube wahrgenommen? Weshalb reicht ein neues Tool à la Personio nicht, wenn Arbeitsverträge weiter ausgedruckt und gestempelt werden? Und was passiert, wenn Firmen nach drei Jahren Remote-Work plötzlich 60 Prozent Präsenz verlangen – samt satten Abfindungen für jene, die 300 Kilometer entfernt wohnen?
Im Gespräch diskutiert Matúš, weshalb „Process Intelligence“ erst greift, wenn ein sauber modellierter Soll-Prozess existiert („No AI without PI“). Christoph mahnt, Automatisierung nicht mit Optimierung zu verwechseln, und Daniel plädiert dafür, den Ist-Prozess als gemeinsame Diskussionsbasis zu nehmen, bevor man sich in visionären Lastenheften verliert. Die Drei diskutieren, warum Community-Treffen oft mehr bewirken als jede Beratungsstudie. Zum Schluss gibt’s die gewohnten Over-/Under-Ratings: Pflichtpräsenz ist überschätzt, gelebte Community und HR-Verbesserungen sind gnadenlos unterschätzt. -
In der 49. Folge steigen wir tief in die Welt von RPA und Event-Orga ein: Daniel und Matúš vermissen den kranken Christoph und heißen erstmals einen Gast willkommen – David, RPA-Developer bei der Messe Stuttgart. David nimmt uns mit auf seine Reise von der App-Entwicklung im Bachelor über sein Master-Studium der Wirtschaftsinformatik bis zur Etablierung des "hauseigenen" Messe Stuttgart RPA-Centers. Er erzählt, wie er als Werkstudent die ersten Klick-Bots gebaut, Tücken von Templates und Orchestrierung gemeistert und erst durch kollegialen Austausch richtig in die Tiefe stieg.
Im zweiten Teil berichten Daniel, Matúš und David, wie aus dem Prototyp „All About Process Management (AAPM)“ eine Konferenz wurde, die Prozessmethoden ganzheitlich zusammenbringt. Sie geben Einblick in ihre Vision, Zuhörer über Roundtables hinaus zu vernetzen, und verraten, wie man die Messe Stuttgart in eine Plattform für Best Practices, Networking und kontinuierliches Community-Building verwandelt. Ganz ohne Marketing-Buzz steht am Ende eines: Wer in Stuttgart dabei sein will, sichert sich jetzt sein Ticket – mit dem exklusiven Code „Prozessphilosophen“! -
In der 48. Folge wagen wir uns vom weißen Blatt BPMN bis zur verstopften Einfahrt vor und fragen uns: Wie viel Automatisierung braucht ein Prozess wirklich – und welches Tool passt am besten? Daniel, Matúš und Christoph debattieren ihre Erfahrungen mit Camunda, Flowable & Co., entlarven Mythen rund um VendorâLockâIn und ModularitätsâFantasien und zeigen, warum einfache LowâCodeâTräume ohne echte EnterpriseâArchitektur oft im Chaos enden.
Anschließend tauschen wir uns über zwei Alltagsprozesse aus, die wir kaum noch hinterfragen: Die Transparenz und Schnelligkeit von DHLâSendungen als Paradebeispiel für gelungene Prozessketten – gegenüber dem LieferâFrust bei Segmüller, wo man Tag und Uhrzeit nicht planen kann und bei andern Anbietern, wo Möbel oft nur mit Kraftausbrüchen ins vierte Stockwerk gelangen.
Zum Abschluss richten wir den Blick auf Overâ und Underrated: Überbewertet sind Systeme aus einem Guss, die angeblich jederzeit austauschbar sein sollen, in Wahrheit aber zum großen Migrationsprojekt mutieren. Unterbewertet bleibt der Einsatz von echten Experten, die AutomatisierungsâVorhaben begleiten und so frustige Fehlstarts vermeiden. Danke an alle Zuhörerinnen und Zuhörer – teilt eure Prozess-Perlen mit uns auf LinkedIn und seid gespannt auf unser großes 50âFolgenâSpecial! -
In Episode 47 tauchen wir tief in die spannende Frage ein, ob wir im Kopf eher schnelle Automatismen abspulen oder bewusst Denkmuster aktivieren sollten – und was das für unser Verständnis von Ursache und Wirkung bedeutet, wenn Algorithmen/KI nur auf Wahrscheinlichkeiten statt auf festen Regeln basieren. Alwine fragt: Wie verändert KI unser Verständnis von Ursache und Wirkung, wenn sie auf Wahrscheinlichkeiten statt auf festen Regeln basiert?
Anschließend schicken wir euch auf die Fernstrecke: Matúš war kürzlich auf dem Weg durch Österreich und feiert die digitale Vignetten-Bestellung aus dem Auto – keine Zettelwirtschaft mehr an der Tanke, sondern Vignette per App in Minuten. Daran schließt Christoph an: In Wien kommt die Parkscheibe jetzt per Apps und Kennzeicheneingabe, statt im Tabakladen umständlich einen Papierschein zu besorgen.
Wir verabschieden uns mit einem Ausblick auf unsere #ProcessPhilosophen-Badges für wirklich schlaue Beiträge, der Vorfreude auf Episode 50 und dem
Aufruf: Teilt unsere gute Laune, wenn ihr den Podcast mögt, und besucht uns auf der All About Process Management in Stuttgart – wir freuen uns auf euch! -
In Episode 46 entlarven wir wieder schräge Workflow-Mythen, die LinkedIn gerade so bietet: Was traditionelles BPM und „agentic“ Prozesse sein sollen – vermarktet mit ein paar Buzzwords und falschen BPM-Notationselementen. Wir merken an, dass wir dringend eine „Process Police“ samt PP-Approved-Badge brauchen, um solche Marketing-Folkloreschinken ein für alle Mal abzustempeln.
Thema 2: Furth im Wald und andere mittelgroße Städte haben ihre Bürgerdienste vollständig digitalisiert – vom neuen Pass bis zur Hundemeldung gibt es alles per Mausklick, für überschaubare 26 000 € (Furth im Wald) und mit Fördermitteln. Wir diskutieren, warum genau diese Kommunen im Wettlauf um smarte Verwaltungen vorne liegen (bspw. Nettetal), während Großstädte in Bürokratien versanden und kleine Gemeinden meist an Budget und IT-Kompetenz scheitern. Am Ende laden wir euch ein, uns auf der All About Process Management 2025 in Stuttgart zu treffen, und sagen schon jetzt, wie ihr euch für unseren Michelin-ähnlichen Prüf-Badge für echte Prozessprofis bewerben könnt. -
Wir hüpfen mit viel FrühlingsâEnergie in Folge 45:
Zuerst erzählen wir, wie bei uns Ostern aussieht – vom sorbischen EierâHandwerk in Daniels Lausitz über Christophs Familiennest bis zu Matúš’ slowakischer Tradition, bei der wir Frauen mit Wasser begießen … samt minutiös durchgeplanter Routen. Auch jahrhundertealte Bräuche sind schließlich nichts anderes als Prozessoptimierung.
Best of Alltagsprozesse:
Mit drei GoogleâMapsâFiltern (4,5 Sterne, glutenfrei, geöffnet) finden wir in Sekunden das perfekte Restaurant – ganz ohne TripadvisorâMarathon.
Wellpass ersetzt sieben Clubkarten: Ein QRâCode am Eingang reicht, und wir stehen im Gym oder in der Sauna. Für uns das SingleâSignâOn der Fitnesswelt.
Gleichzeitig fragen wir uns, warum Supermärkte Payback verlassen und alle ihr eigenes LoyaltyâAppâSüppchen kochen – Datenhunger versus echter Kundennutzen.
Außerdem packen wir ins Osternest:
Eine Buchverlosung – stellt uns eure spannendste ProzessâFrage und gewinnt Rolands Buch „Successful Architecture Implementation“. -
In dieser Folge sprechen Matúš, Christoph und Daniel über die Gefahr, komplexe Projekte mit vermeintlich schnellen YouTube-Tutorials zu unterschätzen. Während Christoph die Bedeutung von echtem Expertenwissen hervorhebt, fragt sich Matúš, wieso viele Manager unreflektiert sagen „Kann ja nicht so schwer sein“. Ob Marathonläufe bei Wind und Wetter oder lästige Arztbesuche aufgrund von Allergien – sie finden immer wieder Best-Practice-Beispiele, wo gute digitale Prozesse im Alltag schon längst punkten. Andererseits offenbaren sie jede Menge kognitiver Verzerrungen, die uns bei Projektentscheidungen in die Irre führen können. Keine Frage: Wer kurzsichtige „Wird-schon“-Mentalität durch echte Fachexpertise ersetzt, landet oft erfolgreicher – und muss am Ende weniger meckern.
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In dieser Folge reden Daniel, Christoph und Matúš über die rasante Verschmelzung von KI-Technologien mit klassischem Prozessmanagement. Matúš staunt, wie schnell AI Agents plötzlich Prozesse übernehmen, Christoph sieht BPMN trotz seiner Verbreitung in der Kritik, weil es jahrelang kaum weiterentwickelt wurde, und Daniel hinterfragt, ob wir nicht bald ein eigenes „Prozess-Protokoll“ für KI brauchen. Die Herausforderung, Tools wie N8n oder Make zu nutzen und dabei den Überblick zu bewahren, führt zur Diskussion, ob sich standardisierte Modelle durchsetzen oder jeder Anbieter sein eigenes Süppchen kocht. Im Alltagscheck beschwert sich Matúš über endlose Versicherungsformulare – die KI könnte es besser lösen, wenn wir nur endlich kluge Notationen und dynamische Sichten hätten. Die drei plädieren dafür, dass Prozessmanager stärker auf KI setzten und in Unternehmen dafür sorgen, dass Automatisierung, Dokumentation und menschlicher Überblick zusammenfließen.
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In dieser Folge fragen wir uns, ob nicht nur das Schulsystem frische Impulse braucht, sondern auch lang etablierte Modellierungs-Standards wie BPMN. Matúš wundert sich über immer leichter werdende Mathematik-Aufgaben und sieht viele Eltern, die sich zu sehr auf die „Schule als Allheilmittel“ verlassen. Christoph zieht daraus den Bogen zu einer möglichen Trägheit im BPMN-Standard selbst: Warum bleibt er seit Jahren praktisch unverändert, wenn unsere Arbeitswelt doch rasanten Wandel durchläuft? Daniel erzählt nebenbei von sportlichen Highlights, sinniert aber ebenso darüber, wie KI neue Freiräume schafft, ohne dass wir die fundamentalen „W’s“ im Prozess (Wer, Was, Warum, Wann und Womit) vergessen. Ist am Ende das eigenverantwortliche Mitdenken – in Schule wie Prozessmanagement – der Schlüssel? Wir sagen: Standards müssen sich weiterentwickeln, sonst geraten sie schnell ins Museum.
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In unserer 41. Folge schalten wir einen Gang hoch und begrüßen einen ganz besonderen Gast: Roland Woldt, Gründer des „What’s Your Baseline?“-Podcasts und frisch gebackener Autor. Er verrät, wie ihn lange Jahre als Berater, Architekt und Offizier dazu inspiriert haben, endlich ein Buch zu schreiben, das nicht nur an der Oberfläche von BPM und Enterprise-Architecture-Themen kratzt. Matúš will wissen, wie Roland die Zeit zwischen Tippfehlern und Grafiken-Zurechtschubsen überlebt hat, während Christoph sich interessiert, ob ohne strategische Planung jedes IT-Projekt scheitern muss. Daniel staunt über das Print-on-Demand-System von Amazon, bei dem plötzlich jeder zum Self-Publisher werden kann – sofern man nicht vor Hürden wie ISBN-Kosten und endlosem Lektorat zurückschreckt. Am Ende sind wir uns einig: Wer sich nur ein schickes Tool kauft, ohne an Methodik, Kultur und Nachhaltigkeit zu denken, läuft ins Leere. Das gilt beim Bücher-Schreiben wie bei jedem Prozess-Vorhaben.
- Se mer