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  • Seit gut einem Jahr ist Sebastian Bielski Finanzchef des Online-Lotterieanbieters Zeal Network. In seiner Karriere hat er verschiedene Stationen durchlaufen, er begann bei Goldman Sachs im Investmentbanking, wechselte zum australischen Finanzinvestor Archer Capital und hatte eine wichtige Funktion beim Essenslieferanten Delivery Hero. Vor Zeal war Bielski dann noch sieben Jahre lang CFO des Kreditvermittlers Smava.

    Welche Erfahrungen hat Sebastian Bielski in seiner Karriere gesammelt? Was können aspirierende CFOs von seiner Vita mitnehmen? Und wie arbeitsintensiv war es bei Delivery Hero wirklich?

    All diese Fragen beantwortet Bielski im GesprĂ€ch mit FINANCE-Redakteur Jakob Eich und Headhunter Paul Taaffe von FINANCE People Solutions in der neuen Folge des CFO-Karriere-Podcasts „Future CFO“.

  • Am 27. und 28. November geht die Structured FINANCE an der Messe Stuttgart in ihre 20. Ausgabe. Das JubilĂ€um fĂ€llt in ein Jahr, in dem CFOs etwas Entlastung von der Zinsseite erfahren, dafĂŒr aber in vielen anderen DomĂ€nen gefordert sind. „FĂŒr viele CFOs – gerade von Unternehmen, die gerade inmitten einer Transformation stecken – gilt es jetzt, die Finanzierung zukunftssicher aufzustellen. Die CFOs sind aber auch darin gefordert, ihre Unternehmen umzubauen, zum Teil sogar neu zu erfinden. Es ist auffallend, dass im SF-Programm ein stĂ€rkerer Fokus als sonst in diesem Jahr auf dem Risikomanagement liegt“, berichtet FINANCE-Chefredakteur Markus Dentz in einer kleinen „Sneak Preview“ bei FINANCE-TV.

    Beim in den vergangenen Jahren strategisch dominierenden Thema ESG / Green Finance stehen Dentz zufolge in diesem Jahr eher Fragen der Anwendung im Vordergrund: „Was bringen ESG-Links? Welche KPIs sind die richtigen? Und sind die ambitioniert genug? Das ist ein ganz anderer Dialog zwischen den Unternehmen, den Banken und den Investoren als frĂŒher.“

    Auch die Treasurer – die zweite Kernzielgruppe der Veranstaltung – sind gerade stark gefordert. Bei diesen „sind die Zinsen gerade ein heißes Eisen“, beobachtet Dentz. „Es gibt aber auch viele Workshops, die sich mit der weiteren Digitalisierung im Treasury beschĂ€ftigen.“

    Was fĂŒr Trends sich aus den Themen der rund 100 Workshops herauslesen lassen und was sich das Event-Team speziell zum 20. Geburtstag der SF hat einfallen lassen – die Vorschau auf die Structured FINANCE 2024 mit FINANCE-Chefredakteur Markus Dentz.

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  • Wohl kaum ein Vorhaben rĂŒttelt den deutschen Mittelstand derart durch wie die BemĂŒhungen, neben der Stromerzeugung auch noch die industrielle Produktion zu dekarbonisieren. Die Kosten und Schwierigkeiten, die mit der Energietransformation verbunden sind, haben einen erheblichen Anteil an der schwachen Performance der Industrie in Deutschland.

    Andi Klein, Managing Partner des Smaller-Midcap-Fonds beim PE-Haus Triton, sieht die Transformationsphase positiver, als die Makrodaten es suggerieren: „Die Energietransformation macht in Deutschland gewaltige Fortschritte“, sagt er im GesprĂ€ch mit FINANCE-TV. „Aber das wird ĂŒberschattet von der BĂŒrokratie, die da dranhĂ€ngt.“

    Eigentlich bieten Phasen der Unsicherheit rĂŒckblickend meistens gute Investitionsgelegenheiten fĂŒr Private Equity. Klein glaubt, dass das auch diesmal so sein wird: „Immer, wenn es in einem Markt Disruption gibt, fĂŒhrt das unweigerlich zu einer Konsolidierung. GrĂ¶ĂŸere Unternehmen können die damit verbundenen Themen einfach besser abarbeiten.“

    FĂŒr Private Equity böten sich da interessante Gelegenheiten. Dennoch mĂŒsse man „als Investor aufpassen, wenn man sich engagieren will“, warnt der Triton-Manager, „insbesondere dort, wo es gerade zu großen technologischen VerĂ€nderungen kommt.“ Doch dies betreffe nur einen Teil des potentiellen Zielmarktes fĂŒr PE-Deals: „Der Dienstleistungsbereich rund um die Energiewende ist durchaus eine interessante Investitionsgelegenheit. In diesen indirekten Bereichen, die mithelfen, die Transformation zu bewĂ€ltigen, fĂŒhlen wir uns bei Triton als Investor sehr wohl.“

    Welche Strategie Triton in Deutschland bei dem auf KÀltetechnik spezialisierten Portfoliounternehmen Bluu Unit und im Windanlagenbau bei Fairwind verfolgt und ob das PE-Haus den Anteil von Transformations-Cases an seinem Portfolio noch weiter ausbauen will, verrÀt Andi Klein bei FINANCE-TV.

  • Die EZB hat die Leitzinsen seit dem Sommer zweimal um 25 Basispunkte gesenkt, die US-Notenbank Fed sogar in einem einzigen Schritt gleich um 50 Basispunkte. An den FinanzierungsmĂ€rkten ist das positiv aufgenommen worden – spielentscheidend ist es aber nicht, glaubt man Oliver Wolter, dem Leveraged-Finance-Chef der SMBC-Bank in der DACH-Region. „Der Markt hat ĂŒber den Sommer tatsĂ€chlich Schwung aufgenommen. Das liegt aber eher am Zwang der PE-Szene, VerkĂ€ufe realisieren zu mĂŒssen. Die Zinswende ist nicht der ausschlaggebende Punkt“, sagte Wolter gegenĂŒber FINANCE-TV.

    Als einen der aktuellen Trends im Leveraged-Finance-GeschĂ€ft macht der Banker die wachsende GrĂ¶ĂŸe von Unitranche-Finanzierungen aus, die aktuell in einer gewissen RegelmĂ€ĂŸigkeit schon eine Höhe von 2 bis 3 Milliarden Euro erreichen – ein aus frĂŒherer Sicht gewaltiges Niveau. Wolter sieht darin eine Konkurrenz sowohl zu Banken als auch zum Bondmarkt, aber noch keine einschneidende MarktverĂ€nderung. „Aktuell gewinnen Banken und der Kapitalmarkt schon wieder Marktanteile zurĂŒck. Die KrĂ€fteverteilung in diesem Markt ist ganz einfach volatil.“

    Was die Zinswende und das große Finanzierungsangebot fĂŒr die Margen der Player im Leveraged-Finance-GeschĂ€ft bedeuten und welche Produktinnovationen in Leveraged Finance er gerade interessant findet – das MarktgesprĂ€ch mit Oliver Wolter hier bei FINANCE-TV.

  • Ist die „New Space“-Industrie in Deutschland schon bankable? Und wie managen Banken die besonderen Branchenrisiken? Das beantwortet Stephan Miller von der BayernLB bei FINANCE-TV.

    Unternehmen wie SpaceX machen mit Hilfe immer effizienterer TrĂ€gerraketen den Zugang zum Weltraum gĂŒnstiger und gĂŒnstiger. Infolgedessen entsteht ein gewaltiges GeschĂ€ft: Weltweit soll sich der Markt fĂŒr weltraumgestĂŒtzte Lösungen Marktforschern zufolge von zuletzt gut 300 Milliarden Euro bis 2040 in etwa vervierfachen.

    In Deutschland stehen gleich eine ganze Reihe New-Space-Start-ups vor dem Durchbruch: Dazu gehören Raketenbauer, Satellitenbetreiber, aber auch technische Dienstleister, die Weltrauminfrastruktur nutzen, um ihrerseits Dienste anzubieten. „Jetzt geht es um die VerknĂŒpfung von Raumfahrtanwendungen mit der herkömmlichen Industrie“, erklĂ€rt Stephan Miller, der im Branchencluster „Aviation & Space“ der BayernLB die Branche in Deutschland begleitet. Beispiele sind etwa satellitengestĂŒtzte Navigation im Verkehrs- und Logistikbereich oder die Optimierung der Felderbewirtschaftung in der Landwirtschaft.

    „Die Branche ist auf jeden Fall bankable“, gibt sich Miller im Interview mit FINANCE-TV ĂŒberzeugt. Die Finanzierungslösungen fĂŒr New-Space-Unternehmen in Deutschland umfassen schon weit mehr als nur den klassischen Bank- oder Investitionskredit. „Wir sehen bereits Schuldscheine in diesem Bereich, auch Asset-based Finanzierungslösungen verbreiten sich“, so Miller.

    Doch die Risiken sind höher als in anderen Branchen. New Space steht fĂŒr experimentelle Technik an der Grenze des Machbaren, FehlschlĂ€ge gehören zum GeschĂ€ft – eigentlich kein klassisches BetĂ€tigungsfeld fĂŒr Banken. Wie Banken wie die BayernLB mit diesem Kreditprofil umgehen und worauf die Institute bei der Finanzierung dieser Wachstumsbranche achten – unser Ausflug in den Weltraum mit Stephan Miller bei FINANCE-TV.

  • Nur zwei Jahre nach der GrĂŒndung ist PAS mit der US-Beratung CFGI fusioniert. Was hinter diesem Deal steckt und was nun die PlĂ€ne sind, haben wir bei FINANCE-TV PAS-Chef Markus Groß gefragt.

    Anfang Mai hat das CFO-Beratungshaus PAS – selbst erst vor zwei Jahren aus FAS hervorgegangen – den Verkauf an die US-Consultingfirma CFGI bekanntgegeben. Bei FINANCE-TV erklĂ€rt PAS-Chef Markus Groß nun die HintergrĂŒnde dieser Transaktion und Ă€ußert sich auch zu den weiteren WachstumsplĂ€nen von PAS, hinter der nun via CFGI die beiden PE-HĂ€user CVC und Carlyle stehen.

    „Wir sind seit unserer GrĂŒndung gut vorangekommen und konnten unsere Mitarbeiterzahl in den ersten zwei Jahren auf 125 Köpfe verdreifachen. FĂŒr das Zusammengehen mit CFGI haben wir uns vor allem entschieden, um jetzt noch schneller skalieren zu können, vor allem international“, erklĂ€rt Groß im FINANCE-Talk.

    Nun will der PAS-Chef die UnternehmensgrĂ¶ĂŸe bis Ende 2026 – gemessen an der Mitarbeiterzahl – noch einmal mehr als verdoppeln. Angestrebt wird eine TeamgrĂ¶ĂŸe von 300. Das Wachstum soll auch durch die Eröffnung von Auslandsstandorten erzielt werden, zum Beispiel in Österreich, der Schweiz und in Spanien.

    Inhaltlich nennt er Cybersecurity als eines der zentralen Wachstumsfelder. Aber auch die kapitalmarktnahe Beratung von CFOs soll weiter ausgebaut werden. „Wir orientieren uns als Peer Group an den Big Four – insbesondere jetzt, da wir auch international prĂ€sent sind“, erklĂ€rt er weiter. „Aber sehr wichtig ist es uns, trotz der wachsenden GrĂ¶ĂŸe agil zu bleiben, wie es eher fĂŒr die Next Six typisch ist.“

    Welche Unterschiede es bei den VergĂŒtungs- und Incentive-Paketen der Partner zwischen der nun Private-Equity-finanzierten PAS und den Big-Four-Gesellschaften gibt und wie sichergestellt werden soll, dass die SchlĂŒsselpersonen auch unter dem Dach des neuen Hauptgesellschafters den eingeschlagenen Weg weiter mitgehen werden, das erklĂ€rt Markus Groß im FINANCE-TV-Interview.

  • „Interim to Perm“: Funktioniert der Service, von dem sich Headhunter so viel versprechen? Paul Taaffe, Chef von FPS Finance People Solutions, zieht eine Bilanz.

    Der Zeitdruck bei der Nachbesetzung vakanter Managementpositionen im Mittelstand wird nicht gerade geringer, je schneller sich die Transformationsspirale dreht. Entsprechend stark ist in den vergangenen Jahren der Markt fĂŒr Interim-Manager gewachsen, die ĂŒbergangsweise einspringen, um Vakanzen zu ĂŒberbrĂŒcken oder zeitlich begrenzte Projekte abzuschließen.

    Vor vier Jahren haben die CFO-Headhunter von FPS Finance People Solutions einen Service namens „Interim to Perm“ am Markt lanciert. Bei FINANCE-TV resĂŒmiert FPS-GrĂŒnder Paul Taaffe, ob sich dieses Produkt wie erhofft am Markt etabliert hat.

    FPS hat Taaffe zufolge inzwischen schon ĂŒber 100 „Interim to Perm“-Mandate besetzt. Mit dieser Marktakzeptanz zeigt er sich im Großen und Ganzen zufrieden. Doch es ist immer noch AufklĂ€rungsarbeit zu leisten: „Manche Kunden – Unternehmen wie auch PE-HĂ€user – haben eine gewisse Skepsis, dass die Interimer zu schnell wieder weiterziehen wollen, obwohl ‚Interim to Perm‘ das Ziel ist“, berichtet Taaffe.

    Der Headhunter, der frĂŒher selbst CFO in PE-finanzierten Unternehmen war, sieht darin ein MissverstĂ€ndnis und sagt: „Die meisten Interimer haben in Wirklichkeit sogar großes Interesse daran, lĂ€nger zu bleiben. Die wollen nicht alle sechs Monate auf ein neues Projekt – vor allem nicht im PE-Umfeld“. Kein Wunder, winken dort den Managern bei einem erfolgreichen Exit des PE-Investors doch stattliche Sonderzahlungen. „Gute Interimer in unseren Pool zu bekommen, war daher nie ein Problem“, so Taaffe weiter. „Eher war es so, dass manche Kunden etwas lĂ€nger von Interim to Perm ĂŒberzeugt werden mussten. Aber Fakt ist: Keine Firma hat heutzutage noch die Zeit, sechs oder neun Monate auf einen neuen CEO oder CFO zu warten.“

    Welche Situationen und Herausforderungen sich in der Interim-to-Perm-Praxis als mitunter problematisch herausgestellt haben und in welcher Hinsicht sich der Service reibungsloser etabliert hat als von ihm erwartet, das verrÀt Paul Taaffe im FINANCE-TV-Talk.

  • Die Funding-Flaute bei Tech-Unicorns scheint vorbei, es gibt wieder Zugang zu Kapital. Bringen sich parallel Strategen in Stellung? Das Tech-M&A-Update von GP Bullhounds DACH-Chef Martin Rezaie.

    Mehr als 90 Prozent der europĂ€ischen „Unicorns“ – Start- oder Scale-ups mit einem Unternehmenswert von ĂŒber 1 Milliarde Euro – haben zuletzt 2021 oder 2022 Finanzierungsrunden platzieren können. Seitdem herrscht Ebbe, und viele Unicorns versuchen, ihre „Cash Runway“ zu verlĂ€ngern, indem sie ihre WachstumsplĂ€ne zurechtstutzen und dem Sprung in die Gewinnzone den Vorrang geben.

    „Denjenigen, die den Cash-Breakeven geschafft haben, gibt das jetzt die Freiheit, nicht auf neue Funding-Runden oder M&A-Exits um jeden Preis angewiesen zu sein“, lobt der Tech-Investmentbanker Martin Rezaie, DACH-Chef von GP Bullhound, gegenĂŒber FINANCE-TV die Überwinterungsstrategie der meisten Management-Teams.

    Nun aber scheint sich das Bild zu wandeln: „Die Funding-Flaute bei Tech-Unicorns ist vorbei. Gute Unternehmen haben wieder Zugang zu Kapital“, berichtet Rezaie. Und just zu diesem Zeitpunkt scheint – glaubt man dem M&A-Berater – auch das Interesse strategischer KĂ€ufer an Akquisitionen starker Tech-Unternehmen neu zu erwachen.

    Was die großen Konzerne aktuell noch davon abhĂ€lt, die schwierige Finanzierungslage mancher Unicorns entschlossener fĂŒr M&A-Offerten auszunutzen und ob sich auch Chancen fĂŒr Midcap-PE-Investoren ergeben könnten – die Antworten hier bei FINANCE-TV.

  • Die Flaute am deutschen Private-Equity-Markt nimmt fĂŒr den einen oder anderen Marktteilnehmer bedenkliche Ausmaße an: Nach wie vor kommen nicht genĂŒgend Exits aus den PE-Portfolien zum Abschluss, und das verĂ€rgert die institutionellen Investoren, die „LPs“, von denen die Private-Equity-Fonds ihre Investitionsmittel erhalten. Manche HĂ€user bringt das in BedrĂ€ngnis, weil die LPs aufgrund ausbleibender RĂŒckflĂŒsse wenig Bereitschaft zeigen, im Rahmen von Fundraisings neue Gelder zuzusagen. 

    Branchenveteran Holger Kleingarn, Deutschlandchef des Upper-Midcap-Investors HIG Capital, sieht, dass sich diese Situation auf die verschiedenen Player am PE-Markt auswirkt: „Der Conversion-Druck im M&A-Markt wird höher“, sagt Kleingarn gegenĂŒber FINANCE-TV. Mit „Conversion“ meint er, dass angefangene Deals dann auch wirklich bis zum erfolgreichen Abschluss durchgezogen werden. „Und diesen Druck haben natĂŒrlich auch Private-Equity-Investoren, denn zu deren GeschĂ€ft gehört das Verkaufen ja dazu“, so Kleingarn. 

    HIG hat rĂŒckblickend gutes Timing bewiesen: Die beiden zentralen Fonds fĂŒr das Investment-Team in der DACH-Region wurden Ende 2020 beziehungsweise im Jahr 2021 aufgelegt, mit einem Gesamtvolumen von ĂŒber 3 Milliarden Euro. Kleingarn und sein Team befinden sich also mitten in der Investitionsphase und scheinen darauf zu hoffen, von der schwierigen Marktlage zu profitieren: „FĂŒr KĂ€ufer ist es momentan extrem attraktiv“, sagt Kleingarn. „Der M&A-Markt bietet viele Optionen, und die Preise haben sich in die richtige Richtung bewegt.“ 

    Wird es nun bald zu einem Dammbruch an aufgestauten Private-Equity-Exits kommen? Und wie viele PE-HĂ€user werden am Ende der Flaute in Deutschland aus dem GeschĂ€ft ausscheiden mĂŒssen? Holger Kleingarns EinschĂ€tzungen hier bei FINANCE-TV.  

  • Möglicherweise wird der nĂ€chste US-PrĂ€sident ein alter Bekannter sein – Donald Trump. Die zum Teil brachiale Steuer-, Wirtschafts- und Handelspolitik seiner ersten Amtszeit ist vielen noch in Erinnerung. Womit aber könnten beziehungsweise mĂŒssten deutsche Unternehmen in einer möglichen zweiten Amtszeit des Republikaners rechnen?

    Ein Research-Team von Roland Berger hat verschiedene ökonomische Politikfelder analysiert und kommt zu einem erstaunlichen Schluss: „Wir erwarten auf ökonomischem Gebiet keine Disruption im Falle einer zweiten Amtszeit fĂŒr Donald Trump“, sagt David Born, Leiter des hauseigenen Thinktanks „Roland Berger Institute“, im Interview mit FINANCE-TV. Der erstaunliche Grund: Nach Borns Ansicht habe die Biden-Administration wesentliche Teile von Trumps Wirtschaftspolitik fortgesetzt, beispielsweise Steuersenkungen oder die harte Haltung im Außenhandel mit China.

    Im Haushaltsbereich erwartet Roland Berger eine VerlĂ€ngerung der umfangreichen Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit – diese laufen 2025 eigentlich aus. Eine Vertrauenskrise des Kapitalmarkts hinsichtlich der SoliditĂ€t der US-Staatsfinanzen befĂŒrchtet Born trotzdem nicht, zumindest nicht kurzfristig.

    Auch das fĂŒr deutsche Unternehmen wichtige Subventionsprogramm „Inflation Reduction Act“ (IRA) werde Trump nicht einkassieren, so Born. Und in der Handelspolitik sei zwar mit scharfer Rhetorik zu rechnen, am Ende aber dann doch eher mit verschiedenen „Deals“ als einem großangelegten Handelskrieg der USA gegen China oder die EU. „In Summe könnte der Wirtschaftsstandort USA fĂŒr deutsche Unternehmen unter Trump sogar noch attraktiver werden“, resĂŒmiert Born die Analyse seines Teams.

    Was genau Roland Berger ökonomisch von Trump 2.0 erwartet und welche Analyse deutsche Unternehmen jetzt in der verbleibenden Zeit bis zur US-PrÀsidentschaftswahl unbedingt noch anstellen sollten, verrÀt David Born im FINANCE-TV-Talk.

  • ï»żEin eher ungeliebter, an Arbeit und Dokumentationspflichten reicher Teil der CFO-DomĂ€ne steht vor einer tiefgreifenden Transformation, meint Fritz Esterer, Chef des Beratungshauses WTS: „KI wird die Arbeit von Steuerabteilungen in Unternehmen revolutionieren, wir stehen vor einer Zeitenwende“, erklĂ€rte er im Interview mit FINANCE-TV.

    Die Transformation befindet sich Esterer zufolge bereits in voller Fahrt: „Die Unternehmen haben die Notwendigkeit von KI definitiv begriffen, und die Berater werden von ihren Mandanten dazu gedrĂ€ngt. Auch die Finanzverwaltungen haben erkannt, dass sie diese Entwicklung mitgehen mĂŒssen. Und soweit ich weiß, stellen die LĂ€nder ihren Finanzverwaltungen auch die dafĂŒr nötigen finanziellen Mittel bereit.“

    Den grĂ¶ĂŸten Nutzen der KI-Transformation im Steuerbereich seiner Unternehmenskunden sieht Esterer in der BetriebsprĂŒfung. „Heute dauern BetriebsprĂŒfungen ewig, und die PrĂŒfung reicht manchmal zehn, zwölf Jahre zurĂŒck. Es war schon immer ein großes Anliegen der Unternehmen, BetriebsprĂŒfungen schneller zu machen. Und das kann dank KĂŒnstlicher Intelligenz jetzt bald gelingen.“

    Trotzdem ist der KI-Boom nach Esterers DafĂŒrhalten fĂŒr Unternehmen „kein reiner Segen“. Zum einen mĂŒssen die internen Teams KI-fit gemacht werden, zum anderen wird die QualitĂ€t der steuerrelevanten Daten im KI-Zeitalter wichtiger denn je. Und nicht zu vergessen: Auch die FinanzĂ€mter bekommen mit KI ein sehr scharfes Schwert in die Hand, um mögliche FĂ€lle von Steuerhinterziehung aufzudecken. Wie Unternehmen sich darauf vorbereiten sollten und was die KI-Disruption fĂŒr das SteuerberatungsgeschĂ€ft seines eigenen Hauses bedeutet – das beantwortet WTS-Chef Fritz Esterer im FINANCE-TV-Talk.

  • Viele Family Offices haben sich mit Private-Equity-Investments die Finger verbrannt. Warum und wie sie darauf reagieren, analysiert Holger Rossbach von Palladio Partners bei FINANCE-TV.

    Bis zu 800 Single Family Offices gibt es mittlerweile in Deutschland, „und die große Mehrheit davon hat Appetit auf Private Equity“, wie Holger Rossbach, Co-Head Private Equity und Venture Capital bei dem Asset-Manager Palladio Partners, im Interview mit FINANCE-TV berichtet. Der Grund dafĂŒr liegt auf der Hand: Das Kapital dieser Investoren stammt hĂ€ufig aus dem (ehemaligen) eigenen Familienunternehmen und die unternehmerische Art zu investieren ist tief in der DNA dieser Investorengruppe verankert.

    Manche Family Offices haben sich Rossbach zufolge fĂŒr Direktinvestitionen in Unternehmen entschieden, andere fĂŒr eine Allokation ihres Kapitals in mehrere Private-Equity-Fonds. „Interessanterweise haben wir oft auch eine Mischform dieser zwei Wege gesehen.“

    Doch vielfach seien die Private-Equity-Investments nicht so gelaufen, wie von den Verantwortlichen erhofft. Die Probleme sind Rossbach zufolge interessanterweise „vermehrt im Direktbeteiligungsbereich aufgetreten“, insbesondere dort, wo es „unglaublich ambitionierte Vorstellungen“ auf Seiten der Family Offices gegeben habe. „Dort haben die Verantwortlichen jetzt vielerorts auf die Bremse getreten und einen Investitionsstopp verhĂ€ngt“, erklĂ€rt er weiter. Immerhin: „Perspektivisch scheinen diese Anbieter der Assetklasse treu zu bleiben, wenn auch eher ĂŒber Fonds-Investments.“

    Ob sich die Private-Equity-Branche in Zukunft mit weniger Geld aus der Family-Office-Welt begnĂŒgen muss, was die Probleme mit der GrĂ¶ĂŸe der Investment-Teams in vielen Family Offices zu tun haben und ob Family Offices die aktuelle MarktschwĂ€che gerade nutzen, um sich mit guten Leuten aus der PE-Branche zu verstĂ€rken – die Antworten gibt Holger Rossbach bei FINANCE-TV.

  • Auch Familienunternehmen leiden unter der Flaute am M&A-Markt. Allerdings scheint in diesem Bereich des M&A-Marktes die Motivation, einen einmal gestarteten Deal tatsĂ€chlich durchzuziehen, grĂ¶ĂŸer ausgeprĂ€gt zu sein als in anderen Teilbereichen. „Der M&A-Markt fĂŒr Familienunternehmen aus dem Mittelstand ist absolut intakt“, berichtet Christian Rödl, Kenner von Familienunternehmen und Chef des Beratungshauses Rödl & Partner, im GesprĂ€ch mit FINANCE-TV. Aber er schrĂ€nkt seine positive Marktsicht auch ein wenig ein: „NatĂŒrlich mĂŒssen auch verkaufsbereite Unternehmer beziehungsweise Unternehmerfamilien vorab das aktuell geltende Preisumfeld am M&A-Markt akzeptieren.“

    Bei den GrĂŒnden dafĂŒr, die Unternehmensnachfolge ausgerechnet ĂŒber einen M&A-Prozess zu regeln und das dann auch durchzuziehen, sieht Rödl VerĂ€nderungen: „In der Altersstruktur hat sich etwas verschoben. Der Anteil der Ă€lteren Unternehmer, die gerade ihr Unternehmen zum Verkauf stellen, ist deutlich niedriger als das frĂŒher der Fall war.“ Jetzt verkaufen eher jĂŒngere Unternehmer mit einem klaren Plan, was sie noch mit ihrem Leben und ihrem Vermögen anfangen möchten.

    Ob Private Equity unter den Familienunternehmen in Deutschland inzwischen als M&A-Transaktionspartner komplett akzeptiert ist und wie die Unternehmer speziell auf Turnaround-Investoren blicken – dies und mehr im FINANCE-TV-Talk mit Christian Rödl.

  • Bemerkenswerte Entwicklung: In den vergangenen zehn Jahren sind die UmsĂ€tze der Autozulieferer in Deutschland nicht einmal halb so stark gewachsen wie die der Autohersteller. Aber an einem „Branchensterben“ liegt das noch nicht, wie Constantin Gall, Automobilexperte von EY, im GesprĂ€ch mit FINANCE-TV einordnet: „Es sind gar nicht so viele Zulieferer vom Markt verschwunden“, so Gall. „Viele sind in einer ersten Konsolidierungswelle von anderen Anbietern ĂŒbernommen worden.“

    Jetzt kommt aber noch eine zusĂ€tzliche Herausforderung hinzu: der RĂŒckschlag beim Hochfahren der E-MobilitĂ€t in Deutschland. „Durch die fehlenden StĂŒckzahlen erreichen die Zulieferer nicht die notwendige Kostendegression, und das ist fatal“, meint Gall.

    EY ist der Ansicht, dass die Folgen dieser Entwicklung auch am M&A-Markt zu sehen sein werden – in Form einer weiteren Automotive-Konsolidierungswelle, diesmal jedoch weiter oben in der Wertschöpfungskette, bei den Tier-1- und Tier-2-Zulieferern. „Das Thema Konsolidierung beziehungsweise Partnerschaften steht im Moment weit oben auf den Strategie-Boards der großen Player im Markt“, sagt Gall und verweist auf die USA: „Dort haben sich in den vergangenen sechs Monaten schon einige große Zulieferer zusammengeschlossen.“

    Welche Player als Konsolidierer bei deutschen Autozulieferern auftreten könnten – große Namen aus Deutschland, auslĂ€ndische Strategen, vielleicht sogar Private-Equity-HĂ€user – und welche Rolle „Last Man Standing“-Strategien, wie sie Mutares beispielsweise verfolgt, dabei spielen werden – die M&A-bezogene Marktanalyse mit Constantin Gall hier bei FINANCE-TV.

  • Am M&A-Markt ist nach wie vor der Wurm drin, viele angestoßene Transaktionen werden im Lauf des Prozesses wieder abgebrochen oder auf Eis gelegt. Das liegt nicht immer nur an unterschiedlichen Preisvorstellungen, sondern wie man hört auch daran, dass ein nennenswerter Anteil der Deals nicht sorgfĂ€ltig genug vorbereitet wird.

    „Aber eine gute Exit-Vorbereitung ist im aktuellen Umfeld alles“, meint Andi Klein, Managing Partner des Triton Smaller-Midcap-Fonds. Dem deutsch-skandinavischen PE-Haus sind in den vergangenen 18 Monaten mehrere Exits gelungen, etwa bei Norstat und Norres, die an das Family Office der Ikea-Familie gingen, aber auch bei Eqos und Bormioli, die in Trade Sales von den strategischen KĂ€ufern Eiffage beziehungsweise Gerresheimer ĂŒbernommen wurden.

    „Das Exit-Handwerk muss im Moment besser gemacht werden als frĂŒher“, sagt Klein gegenĂŒber FINANCE-TV. Auf welchen Feldern der Exit Readiness Triton bei seinen jĂŒngsten Exits intensiver gearbeitet hat als in der Vergangenheit und ob dieser Mehraufwand auch die Beraterkosten treibt – Andi Kleins Antworten hier bei FINANCE-TV.

  • Die Banken verdienen so gut wie lange nicht mehr. Aber diese Kraft mĂŒssen sie jetzt auch fĂŒr strategische Projekte einsetzen, rĂ€t ZEB-Chef Markus Thiesmeyer. Die Details im FINANCE-TV-Talk.

    So sehr die harsche Zinswende der Konjunkturdynamik schadet, so sehr hat sie den Banken genutzt: Viele Institute verdienen so gut wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Nach EinschĂ€tzung von Markus Thiesmeyer, Chef des auf die Finanzbranche spezialisierten Beratungshauses ZEB, liegt das gute Abschneiden der Banken aber nicht nur an der Zinswelle, die gut geritten wurde: „DarĂŒber hinaus haben die Banken ihre Risiken im Griff, und auch die Kosten haben sie gut gemanagt. So konnten sie sehr stark vom Zinsanstieg seit Februar 2022 profitieren“, sagte Thiesmeyer im Interview mit FINANCE-TV.

    Doch jetzt, da der RĂŒckenwind von der Zinsseite abebbt, könnte sich die Performance der einzelnen Banken wieder stĂ€rker ausdifferenzieren, erwartet Thiesmeyer: „Die Zinsen haben ihren Höhepunkt ĂŒberschritten. Deshalb glaube ich nicht, dass wir bei den Banken in Summe noch viel bessere Ergebnisse sehen werden als 2023.“ Im Vergleich innerhalb der Banken werde es nun „stark darauf ankommen, wie gut ein Haus gemanagt wird“.

    Welche Stellhebel der Strategieberater fĂŒr die wichtigsten hĂ€lt und auf welchen Feldern die Banken ihre wiedergewonnene StĂ€rke jetzt unbedingt in krĂ€ftige Investitionen ummĂŒnzen sollten – das Banken-StrategiegesprĂ€ch von FINANCE-TV mit ZEB-Chef Thiesmeyer.

  • ï»żDas 2020 gestartete Projekt des internationalen PE-Fonds SGT in Deutschland fand im MĂ€rz ein abruptes Ende: Die in Deutschland börsennotierte Managementholding stoppte die Zusammenarbeit und kĂŒndigte an, nicht mehr als börsennotierter Private-Equity-Asset-Manager agieren zu wollen. Die Reaktion der Investoren war harsch: Die Aktie brach um mehr als die HĂ€lfte ein.

    Bei FINANCE-TV erlĂ€utert CEO Christoph Gerlinger erstmals öffentlich die GrĂŒnde fĂŒr das Scheitern des Projekts: „Das Private-Equity-Team, mit dem wir uns 2020 zusammengetan haben, ist beim Fundraising und der Anzahl der durchgefĂŒhrten Transaktionen weit hinter den eigenen Erwartungen zurĂŒckgeblieben.“ Konkreter Auslöser fĂŒr das Auflösen der Partnerschaft sei ein fest vereinbarter Deal gewesen, der dann aber doch nicht umgesetzt werden konnte. Dies habe 2023 einen nicht erwarteten Jahresverlust der börsennotierten Gesellschaft ausgelöst. „Es war auch keine positive Ertragsperspektive mehr da“, begrĂŒndet Gerlinger seine Entscheidung, die Allianz aufzulösen.

    GegenĂŒber FINANCE-TV legt der Unternehmer und Investor dar, wie das neue GeschĂ€fts- und Investitionsmodell der Gruppe aussehen soll. Es fokussiert sich auf KĂŒnstliche Intelligenz und ist eine Mischung aus operativen GeschĂ€ften sowie Investitionen in KI-bezogene Unternehmen. „Wir wollen gute Leute mit AI-Wissen an uns binden, unter anderem eine AI-Akademie grĂŒnden und von dieser Basis aus dann auch AI-Start-ups aufbauen und zusammen mit Partnern in AI-Unternehmen investieren.“

    Wie groß die Finanzkraft der Gruppe nach dem gescheiterten Ausflug in die PE-Welt noch ist und welche Rolle bei der Anschubfinanzierung der KI-Strategie das noch vorhandene Beteiligungsportfolio spielen wird – Christoph Gerlingers Antworten hier bei FINANCE-TV.

  • Was verĂ€ndert sich durch den Merger von Allen & Overy und Shearman & Sterling fĂŒr CFO- und PE-Kunden in Deutschland? Das fragen wir Wolf Bussian, Deutschlandchef der fusionierten Kanzlei.

    Anfang Mai wurde die Mega-Fusion der beiden Großkanzleien Allen & Overy und Shearman & Sterling abgeschlossen. Entstanden ist eine der fĂŒnf grĂ¶ĂŸten Law Firms der Welt. Die strategische Logik ist offensichtlich: Die vor allem in Europa starke „Magic Circle“-Kanzlei A&O und das Wall-Street-Haus Shearman & Sterling schließen zusammen die jeweiligen regionalen Schwachstellen des Fusionspartners. „Es ist kein Geheimnis, dass wir schon lange nach einem Partner in den USA gesucht haben, um unsere strategische Tiefe am US-Markt zu verstĂ€rken – und eine Fusion ist da der Königsweg“, berichtet Wolf Bussian, Deutschlandchef von A&O Shearman, im GesprĂ€ch mit FINANCE-TV.

    Aber Fusionen zwischen Großkanzleien haben in der Vergangenheit langfristig nicht immer den Nutzen gebracht, auf den beim Signing gesetzt wurde. Und die Integrationsarbeit ist bei Kanzleien mindestens genauso schwer wie bei Industriefusionen. „Ein Netzwerkansatz oder eine Allianz passen aber nicht zu unserer Strategie, eine global voll integrierte Kanzlei zu sein, in der alle Partner an einem Strang ziehen – zumindest nicht in großen MĂ€rkten wie den USA“, so Bussian.

    FĂŒr Deutschland und die hier ansĂ€ssigen Kunden der fusionierten Kanzlei sei der Merger „ganz besonders wichtig, weil keine andere Wirtschaftsnation so viele Verbindungen in die USA hat wie Deutschland“. Deshalb mĂŒsse der Wachstumskurs der neu formierten Kanzlei hierzulande „auch nochmal verstĂ€rkt werden“.

    Welche Bereiche in Deutschland nun im Wachstumsfokus stehen und was sich durch die neue Aufstellung von A&O Shearman speziell fĂŒr CFO- und Private-Equity-Kunden der Kanzlei verĂ€ndern könnte, das verrĂ€t Wolf Bussian im FINANCE-TV-Talk.

  • In Finanzabteilungen dringt KĂŒnstliche Intelligenz nur langsam vor – und das, obwohl sie dort einen Fortschritt bringen kann. Was eine KI fĂŒr Finanzchefs kĂŒnftig leisten könnte, sagt Björn Maaß von Board.

    Die Finanzabteilungen gehören offenbar zu jenen Bereichen, in die KĂŒnstliche Intelligenz am langsamsten vordringt. „Gerade im Controlling muss bei den allermeisten Unternehmen noch viel Grundlagenarbeit geleistet werden, bevor KI richtig eingesetzt werden kann. Aber natĂŒrlich zĂ€hlt der Finanzbereich zu den großen nĂ€chsten Feldern, wo KI einen Fortschritt bringen kann“, ordnet Björn Maaß, KI-Experte bei Board, einem Anbieter von digitalen Management-Informationssystemen, den Stand der Dinge gegenĂŒber FINANCE-TV ein.

    Aber er berichtet auch, dass „manche Finanzabteilungen schon konkrete AnwendungsfĂ€lle mit KI haben“. Die Adaption nimmt also langsam an Fahrt auf, und das Zielbild ist attraktiv. Die „Königsdisziplin“ fĂŒr den Einsatz von KI in der Finanzabteilung sieht Maaß im Bereich der Entscheidungsfindung. Dort könnte der Nutzen von KI vor allem darin liegen, dass Daten „unvoreingenommen“ ausgewertet werden, was menschlichen Analytikern naturgemĂ€ĂŸ nicht leichtfĂ€llt.

    Welche Informationen eine KI Finanzchefs in Zukunft an die Hand geben könnte, wann umfassende KI-Anwendungen in Finanzabteilungen Standard sein werden und warum es dann dort ein bisschen wie bei Star Trek zugehen könnte – der FINANCE-TV-Talk zu KI in der Finanzabteilung.

  • Analytics, KI und digitale Transformation: Jeder CFO braucht Digital-Know-how im Team. Doch wie holt man diese Tech-Experten in die Finanzabteilung? Die Antworten gibt Sarah Fischer von Treuenfels bei FINANCE-TV.

    In den Finanzabteilungen wÀchst der Anteil der Stellen, auf denen tiefes Tech- und Digitalisierungs-Know-how gefragt ist, um die Finanzprozesse KI- und transformationsfÀhig zu machen. Aber gerade hier ist der Stellenmarkt besonders leergefegt, weshalb schon viele CFOs schlechte Erfahrungen beim Aufbau digitaler Skills in ihren Teams gemacht haben.

    „Die Recruiting-Zeiten bei diesen sehr gefragten Spezialisten sind tatsĂ€chlich hĂ€ufig sehr lang, und die Suche ist schwierig“, bestĂ€tigt die Recruiterin Sarah Fischer von Treuenfels Projects diesen Befund. Ihr Rat: „Die CFOs mĂŒssen sich unbedingt in die Beschreibung der Anforderungsprofile einbringen, damit die Recruiter die passenden Spezialisten finden können“, erklĂ€rte sie gegenĂŒber FINANCE-TV.

    Zwei klassische „Work-arounds“ greifen bei solchen Suchen nur bedingt, so Fischer: „Viele gute Kandidaten finden sich im Ausland. Aber vor deren Einstellung ist in vielen Unternehmen leider noch Kulturarbeit zu leisten.“ Auch der Weg, sich die Spezialisten durch Inhouse-Fortbildungen selbst heranzuzĂŒchten, sei hĂ€ufig steinig, weil die benötigten Anforderungsprofile sehr speziell seien, insbesondere mit Blick auf Anwendungen mit KĂŒnstlicher Intelligenz.

    Vielversprechender ist laut Sarah Fischer der Einsatz von Interim-Managern. „Diese können schon einmal die Strukturen und Prozesse schaffen, wĂ€hrend parallel die neuen FachkrĂ€fte noch gesucht werden. Das spart Zeit und bringt Tempo.“

    Welche Fehler bei der Rekrutierung von Finanzspezialisten mit digitalem Know-how hÀufig gemacht werden und mit welchen Tricks und Kniffen die Kandidatensuche deutlich erfolgversprechender in Gang gesetzt werden kann, das verrÀt uns die Recruiterin bei FINANCE-TV.