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Das Weihnachtsbrauchtum ist seit vielen Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten mit mythischen Figuren verbunden. In protestantisch geprägten Gegenden brachte das Christkind in der Weihnacht die Geschenke, in römisch-katholischen Regionen war es ursprünglich der Nikolaus, der am 6.12. die Kinder bescherte. Im Laufe der Zeiten aber kam auch der Weihnachtsmann zu Ehren, der ebenfalls am in der Weihnacht am 25.12. zu den Kindern kam - und nicht selten in manchen Ländern eine symbiotische Verbindung mit dem Nikolaus einging.
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Der Hl. Nikolaus ist in Europa vor allem als Gabenbringer bekannt, der die Kinder am 6. Dezember, seinem Gedenktag, beschenkt. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihn. Tatsächlich steht im Hintergrund der legendarischen Figur eine historische Persönlichkeit: Nikolaus war im 4. Jahrhundert n.d.Z. nicht nur Bischof von Myra, sondern auch ein bedeutender Teilnehmer des Konzils von Nicäa, das für die Entwicklung des christologischen Bekenntnisses entscheidend war.
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Immer schon haben Menschen über das nachgedacht, was nach dem Tod kommt. Sicher stellen sich nicht alle Menschen diese Frage. Die aber, die sie stellen, sehen sich unweigerlich mit dem Thema "Gerechtigkeit" konfrontiert. Es kann daher kaum verwundern, dass gerade im Kontext christlicher Theologie die Idee eines "jüngsten Gerichtes" entsteht. Ein Gott, der nach biblischem Zeugnis das Leben liebt, barmherzig und gerecht ist, stellt eine Herausforderung für das menschliche Denken dar, insofern auch die, die in ihrem Leben ungerecht und möglicherweise menschenverachtend gehandelt haben, prinzipiell auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen dürfen. Gleichzeitig aber wird hierdurch möglicherweise das berechtigte Gerechtigkeitsempfinden derer berührt, die von der Gewalt solcher Täter betroffen waren. Die Bibel mahnt nicht umsonst, dass nicht der Mensch richten soll. Es ist Gottes Sache, die letzte Gerechtigkeit aufzurichten!
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Gerade in der Gegenwart ist die Frage nach der Haltung zu Krieg und Frieden wieder einmal von höchster Bedeutung. Welche Haltung können, welche Haltung müssen Christen hier einnehmen? Was ist ethisch möglicherweise sogar geboten? Sicher ist, dass der Schutz des Lebens - vor allem der Schwachen - an oberster Stelle steht. Sicher ist auch, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist. Sicher ist aber auch, dass einfache Schwarz-Weiß-Lösungen der Komplexität des Lebens nicht gerecht werden.
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Traditionell wird der Sündenfall mit dem Essen der Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse verbunden, wie sie in Genesis 3 überliefert ist. Dort kommt das Wort "Sünde" allerdings nicht nur nicht vor; die Erzählung erzielt auch eher die Heranreifung des Menschen zu einem erwachsenen und selbstverantwortlichen Leben. Das Wort "Sünde" wird erstmalig in Genesis 4 in der Erzählung der Geschichte von Kain und Abel erwähnt. Wenn es einen Sündenfall gibt, dann ist es der Mord Kains an seinem Bruder Abel - und auch den versucht Gott noch zu verhindert. Obschon Gott Kain warnt und der weiß, wohin seine Tat ihn führen wird, kann er nicht von seinem Handeln lassen - und muss nun mit seiner Schuld leben.
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Die Bibel wird von Christen als Heilige Schrift verehrt, in dem Gottes Wort offenbart wird. In diesem Zusammenhang wird auch von einer „Inspiration“ gesprochen. Was aber bedeutet dieser Begriff? Das Zweite Vatikanische Konzil spricht davon, dass Gott durch Menschen nach Menschenart spricht. Die biblischen Autoren sind damit mehr als bloße Werkzeuge Gottes; sie wirken in der Art, wie sie die Texte schreiben, mit. Hinzu kommt die Frage, welche Texte überhaupt als Wort Gottes gelten und welche nicht.
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„Glauben ist nicht Wissen“ – dieser Satz beansprucht eine scheinbare Logik. Tatsächlich sind Glaube und Wissen aber keine Gegensätze, sondern entspringen beide der menschlichen Suche nach Erkenntnis. Gerade im Be-reich der Religion aber stellt sich die Frage, wie religiöse Erkenntnis überhaupt zustande kommt. Theologisch wird hier der Begriff der „Offenbarung“ eine wichtige Rolle. Wie aber kann „Offenbarung“ verifiziert werden? Und welche Wege der – auch speziell religiösen – Erkenntnis gibt es?
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Das Johannesevangelium spielt unter den vier biblischen Evangelien eine besondere Rolle. Nicht nur seine Chronologie unterscheidet sich von den anderen Evangelien, auch sein dramaturgischer und theologischer Duk-tus ist anders. Das wird schon am Beginn des Evangeliums deutlich. Markus beginnt mit der Taufe Jesu im Jordan, Matthäus und Lukas erzählen am Beginn ihrer Evangelien von der Geburt Jesu. Johannes hingegen stellt an den Beginn seines Evangeliums einen großen Hymnus, den Johannesprolog, der einer Ouvertüre die zentralen theologischen Themen komprimiert präsentiert und poetisch verdichtet. So wird der Johannesprolog zu einem Glaubensbekenntnis eigener Art.
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Viele kennen noch die alten Bilder, die in den Wohnungen der Großeltern hingen: Eine Junge und ein Mädchen laufen über eine Brücke. Ein Hund folgt ihnen, während der Junge einen Fisch in der Hand hält. Über beiden schwebt behütend und beschützend ein Schutzengel.
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Work-Live-Balance ist ein postmoderner Begriff, der Arbeit und Leben in zwei Sphären trennt, die in ein Gleichgewicht gebracht werden sollen. Gegenwärtig erscheint Arbeit sogar eher als ein notwendiges Übel, das minimiert werden muss. Die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich soll ein erhöhtes Maß an Freizeit ermöglichen und finanzieren. Dabei erscheint die Gegenübersetzung von Arbeit und Leben durchaus problematisch, wird die Arbeit doch offenkundig zu einem Zustand, in dem kein Leben ist.
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In der kirchlichen Verkündigung ist oft von Nachfolge und Jüngerschaft die Rede. Dabei werden die Begriffe oft nicht sonderlich reflektiert. Schon der Nachfolgebegriff ist ambivalent, weil schon Jesus selbst nicht alle in seine Nachfolge beruft, sondern manche bewusst in ihren Alltag zurückschickt. Aber auch der Jünger-Begriff bedarf einere genaueren Betrachtung. Das wird bei der Erzählung der Himmelfahrt Jesu deutlich, wenn die Zeit der Jüngerschaft endet, in dem der Auferstandene die ehemaligen Jünger zu Zeugen macht: Wo Jünger waren, sollen nun Zeugen sein. Das hat nicht nur Konsequenzen für die christliche Lebensführung; auch die Sakramente der Kirche spiegeln diese Entwicklung prinzipiell wider, ist doch in der römisch-katholischen Tradition die Firmung ein Sakrament der Beauftragung, als Christin und als Christ in der Welt das Wort Gottes wie von Amts wegen zu verkünden und zu bezeugen.
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Die Auferstehung Jesu vom Kreuzestod bildet den Kernbestand des christlichen Glaubens. Es ist daher kein Wunder, dass die Evangelien der Schilderung der Passion weiten Raum geben. Nicht ohne Grund nennt man die Evangelien deshalb auch „Passionserzählungen mit ausführlicher Einleitung“. Während die Kreuzigung Jesu als historisches Ereignis greifbar ist, entzieht sich das Auferstehungsgeschehen dem historischen Zugriff. Geschichtlich verifizierbar ist der Glaube an die Auferstehung der frühesten Christen, die sich bisweilen auf persönliche Begegnungen mit dem Auferstandenen berufen. Auch wenn die Auferstehung selbst nicht historisch greifbar ist, ist es der Glaube als solcher. Vielleicht ist es diese Ambivalenz, die das vorsichtige Tasten der Evangelisten erklärt, wenn es um die Verkündigung der Auferstehung geht. Dabei fällt unter anderem auf, dass es mehrere Traditionen gibt, die zum einen mit Galiläa, dem Ursprungsort der Jesusbewegung, zum anderen mit Jerusalem, dem Ort des Kreuzestodes, verbunden sind.
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Das Triduum Paschale umfasst die Zeit vom Gründonnerstag bis zur Osternacht. Diese Zeit ist in der katholischen Kirche von einer besonderen und einmaligen Liturgie geprägt, die nur an diesen Tagen gefeiert werden. Eigentlich handelt es sich bei dem Triduum Paschale um einen einzigen großen Gottesdienst, der am Gründonnerstag beginnt und in der Osternacht endet. Er fängt mit der Erinnerung an die Einsetzung des Abendmahles am Gründonnerstag an. Am Karfreitag wird die Liturgie vom Leiden und Sterben Christi begangen. Am Karsamstag gedenkt die Kirche der Grabesruhe des Herrn. In der Osternacht schließlich wird in einer breit entfalteten Liturgie die Auferstehung Jesu Christi gefeiert.
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Heutigen Christinnen und Christen ist der Schrecken, den das Kreuz zu Zeiten Jesu verbreitete, abhanden gekommen. Oft kommt er nur dann noch zur Sprache, wenn gegen Kreuze in öffentlichen Räumen mit der Begründung geklagt wird, dass dort ein Folterwerkzeug gezeigt werde. Und genau das ist das Kreuz. Die, die am Kreuz einen qualvollen Tod starben, galten in sich als von Gott Verlassene. Die frühen Christen rangen aufgrund der Auferstehung des gekreuzigten Jesus um das Verstehen des Kreuzestodes Jesu. Das Kreuz als christliches Symbol zu zeigen, kam ihnen aber nicht in den Sinn - gerade weil es ein Folterwerkzeug war. Die älteste öffentliche Kreuzigungsdarstellung entstammt so erst dem Beginn des 5. Jahrhunderts und ist heute noch sichtbar auf der Portaltür der Basilika Santa Sabina in Rom.
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Fasten ist in der Moderne zu einer Lifestyle-Erfahrung geworden, die der Wellness dienen soll. Dabei ist Fasten in der biblischen Tradition mehr als bloßer Verzicht. Es ist der Ausdruck der Trauer in der Angesicht des Todes und der eigenen Sterblichkeit. Es kann daher nicht verwundern, dass die kirchliche Tradition an sich gar keine Fastenzeit kennt – auch wenn der Volksmund die Zeit vor Ostern so bezeichnet. Tatsächlich stehen dort am Anfang mit dem Aschermittwoch und dem Ende am Karfreitag die einzigen beiden Fast- und Abstinenztage, da beide mit dem Gedenken des Todes verbunden sind. Die Zeit dazwischen ist eine Zeit der Vorbereitung, bei der Verzicht helfen kann, aber nicht muss.
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Dass Glaube kein Wissen sei, gehört zu jenen Sätzen, die auf den ersten Blick einleuchten. Tatsächlich aber ist das Verhältnis von Glaube und Vernunft komplexer. So stehen aus theologischer Sicht Glaube und Vernunft in einem komplementären Verhältnis, nicht in einem konträren zueinander: Der Glaube muss sich vor der Vernunft verantworten können. Was unvernünftig ist, kann auch nicht geglaubt werden. Umgekehrt ist aus Sicht der christlich-jüdischen Tradition der Glaube eine Möglichkeit der Erkenntnis, die der Vernunft hilft, Dinge zu erkennen, die dem rein Sichtbaren möglicherweise verborgen bleiben. Es reicht deshalb es ebenso wenig, zu sagen: Das muss man glauben! – wie festzustellen: Das kann man nicht glauben! Man muss die eine wie die andere Aussage eben auch begründen können – und dazu gehört auch die Vergewisserung über die Grundlagen, von denen aus die jeweilige Argumentation vollzogen wird. Das Verhältnis von Glaube und Vernunft ist so in jeder Hinsicht reich an Spannung.
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Gott ist nicht einfach Teil dieser Welt. Glaubende aber ahnen mindestens sein Sein. Insbesondere der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den Christen auch als Vater Jesu Christi bekennen, ereignet sich in Offenbarungen - so glauben zumindest Juden und Christen. Wie aber kann man über Gott reden, wenn er gerade nicht einfach wie ein Ding in dieser Welt ist?
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Nicht nur das Neue Testament enthält viele Worte, die Jesus gesagt haben soll; auch außerhalb des Neuen Testamentes existieren sogenannte Logiensammlungen (Spruchsammlungen), in denen Worte Jesu überliefert sind. Kann man aber sicher sein, dass die so überlieferten Aussagen auch authentisch sind? Oder wurden sie Jesus in den Mund gelegt, vielleicht in der guten Absicht, die Intention Jesu zu treffen?
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