Episodi
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„Wir haben den Anspruch perfekt zu sein“ und „Wenn es um das Produkt geht: keine Kompromisse“: Jochen Dreissigacker weiß, wie alles sein soll. Das galt auch für den Neubau des Weingutes Dreissigacker, das er selbst plante. Die Grundsätze des Unternehmens sollten sich dort widerspiegeln: dauerhaft, zeitlos, nachhaltig. Für einen perfekten Wein. ‚Einmal planen ohne Rücksicht auf Verluste‘ war das Motto von Jochen. Dazu gehörte eine komplette Neu-Planung. Jetzt steht in Bechtheim eine Immobilie, die über zehn Millionen Euro kostete – mit einem freitragenden Voll-Holz-Dach mit einer Spannbreite von 37 Metern, begrüntem Dach, Photovoltaik. Wir sprechen über die Relevanz von stützenfreien Räumen, die Nutzung der Isolationskraft des Bodens zehn Meter in der Tiefe, über das Heizen mit Trester und warum das bisher noch nicht funktionierte und darüber, wie der Kreislaufgedanke in einem solchen Unternehmen mitgedacht wurde.
Jochen Dreissigacker erobert mit seinen Produkten gerade die Welt, exportiert in über 40 Länder. Mit 20 baute er seinen ersten Wein aus, wenige Jahre später erfolgte dann die Übergabe des Familien-Weingutes an die Söhne, worauf 70 Prozent der Kunden verloren gingen. Weil der Wein der jungen Brüder eben ganz anders war. Jochen bot als erstes Weingut in Europa NFT für Weine an, sein Team, von dem er sich unternehmerisches Denken wünscht, kreiiert seine eigene Kollektion. Mit einem Winzer muss es auch um die Seele der Weine gehen, um den Riesling und dessen eher schlechtes Image in Deutschland. Wein, Neubau, Team – ein perfektes Triangle für diesen Podcast, den man auch mit einem guten Wein vor sich hören kann. -
„Wenn Deutschland niest, schüttelt es Österreich“: Diesen Satz sagt mir Walter Senk bei unserem Spaziergang durch den 7. Bezirk von Wien. Wie gerade im Intro gehört, habe ich mit ihm über eine der größten Immobilien-Pleiten gesprochen. Walter Senk ist Herausgeber und Chefredakteur der „Unabhängigen Immobilienredaktion“, seit 27 Jahren in der Immobilienbranche in Österreich unterwegs und sehr fest verankert. Walter fängt mit den positiven Signa-Dingen an, die da heißen: sehr gute Projekte umgesetzt, Visionen gehabt für eben jene Projekte, die niemand sonst hatte, ein kompetentes Team. Wir sprechen aber auch über die derzeitige Situation der Immobilienbranche in Österreich. Im Wohnsegment ist er komplett anders, weil ein Großteil gedeckelt ist. Problem derzeit: kaum Neubau und Sanierungen, die Nebenkosten schließen fast zu den Mieten auf. Es geht natürlich um die Vorbildwirkung von Wien, die allerdings nun eher Patina ist. Walter erzählt, warum die KIM-Verordnung den Wohnungsmarkt fast zum Erliegen brachte, warum Verdichtungen und Aufbauten nicht funktionieren und wie er zu dem Satz kommt: „Früher waren wir eine Demokratie, heute sind wir eine Bürokratie.“ Viele Insights in den Markt der Nachbarländer mit einem echten Insider!
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Episodi mancanti?
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„Wir haben derzeit eine Milliarde Euro, für die wir einkaufen können. 80 Prozent davon sind für Büroimmobilien vorgesehen.“ Das können derzeit nicht alle Player und deshalb blickt Christian Göbel von Manova Partners mit dem Investorenauge auf verschiedene Projekte. Sein Blick reicht weit, dieser Podcast ist eine kleine Weltreise. Zwölf Milliarden Assets under Management in Europa, USA, Lateinamerika, Australien hat das Unternehmen, basierend auf einem 25jährigen Trackrecord. 160 Mitarbeiter sitzen in 18 Büros, Investments in 23 Ländern. Falls es jemand noch kennt: Manova Partners hat seinen Ursprung in der GLL Real Estate Partners.
Bei Christian Göbel ist alles etwas anders: Während andere Player wachsen, wird Manova zur Boutique, während zwischen 2008 und 2013 nicht viel ging, konnte er investieren, er lässt sich mit lokalen Teams tief in die jeweiligen Kulturen ein, überlegt, was bald angesagt sein könnte. Während andere noch schauen, geht er auf Einkaufstour, beispielsweise in Warschau. Officeprojekte haben für ihn auch in der USA Konjunktur zu „Preisen, die wir so vorher noch nie gesehen haben“. Apropos: Wir sprechen natürlich auch über die Trump-Politik und warum die für Europa gut ist. Kurz stoppen wir in Lateinamerika, genauer gesagt in Mexico, wo Manova eine große Logistik-Expertise aufgebaut hat. Das Intro könnte ich noch mit mehr Themen anreichern, empfehle hier aber: Anhören! Und verspreche – das haben wir schon ausgemacht – dass wir einen zweiten Podcast machen. -
„Standortverlagerung ist eine ungeheure Kraftanstrengung – administrativ und operativ.“ Ein Satz, der vieles sagt über das, was hinter einem Umzug eines Unternehmens wirklich steckt – nicht nur logistisch, sondern auch kulturell. Jonas Kubon kennt diese Prozesse aus erster Hand. Er und sein Team von pro m² sehen: Ein solcher Schritt bringt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ideelle Kosten mit sich – gerade in einem Land, in dem knapp 14 Millionen Menschen regelmäßig pendeln und durchschnittlich 30 Minuten für den Arbeitsweg einplanen. Und dann ist da noch das Thema Homeoffice. „In der Praxis sehe ich den Trend (noch) nicht“, sagt Jonas – und macht genau um dieses „noch“ eine Klammer. Denn: Während einige Unternehmen wieder mehr Präsenzpflicht einfordern, zeigt sich am Verhalten der Mitarbeiter bislang wenig Veränderung. Gleichzeitig nehmen die Diskussionen zu, wie man künftig mit Homeoffice umgeht – zwischen verzimmerten Strukturen, neuen Erwartungen verschiedener Generationen und einem Mietdruck, der in Deutschland ganz anders wirkt als etwa in Österreich.
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„Ich verstehe nicht, warum Leute keinen Bock haben zu arbeiten“: Clara Hunnenberg ist eine Unternehmerin der Zukunft. Gemeinsam mit ihrer Mutter Heike leitet sie das Familienunternehmen Hunnenberg, zu dem eine Manufaktur für Kettelei und ein Großhandel mit Bodenbelägen gehört. Doppelt so viel habe sie gearbeitet, eine Horrorvorstellung sei es für sie gewesen, wenn Kunden gedacht hätten, dass sie nur wegen ihrer Mutter nun auch Chefin sei. Sie hält ein flammendes Plädoyer für das Handwerk und wundert sich über dessen schlechte Image in Deutschland. Wir sprechen über Sondermaße, Digitalisierung und wie Kommunikation in einem Team klappt, in dem Menschen aus elf Ländern arbeiten. Wie schon im Intro gehört: Clara Hunnenberg hat eine sehr klare Meinung. Zur Vier-Tage-Woche auch. Social Media habe dazu beigetragen, dass viele denken, dass es ganz normal ist auf Bali Homeoffice zu machen. Und so lautet einer ihrer Sätze: „Ich bin dagegen, dass die Menschen vier Tage arbeiten und fünf Tage bezahlt werden, das entspricht nicht dem Prinzip.“ Hier geht es mal nicht nur um Häuser, sondern um Werte in einer Gesellschaft.
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„Büros zu vermieten ist kein Selbstläufer, dafür braucht man Ideen“: Dr. Sebastian Schmidt hatte gleich mehrere. Er gründete SleevesUp!, das dann mit Work Inn zu United Workspace, 40 Standorten in 30 Städten und damit einem der größten Anbieter von flexiblen Offices wurde. Jetzt der Launch zu Rivvers. Sebastian erzählt, was er und sein Team unter diesem Namen vorhaben. Die Expansion nach Berlin spielt dabei eine Rolle. Wir sprechen über die Professionalisierung von Anbietern, die auf der Nachfrageseite das Image des Hippen und Bunten langsam auflöst. Es geht um die Individualität der Flächen, die eine immer größere Bedeutung bekommt. Klassische Coworking Spaces sind nur noch ein Teil, ergänzt durch Zellenbüros, Rückzugsräume, Suiten, Gemeinschaftsflächen, Konferenzräume. Dazu wird das Geschäft immer kurzfristiger und kleinteiliger. Sebastian führt aus, dass Deutschland tatsächlich mal vorn liegt: nämlich dann, wenn es um die Dichte an Coworking-Flächen geht. Und wir sprechen über den Frankfurter Officemarkt, über die Spitzenmieten und vor allem auch über den Untermietmarkt.
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„Wir haben einen realistischen Blick auf das Jahr 2025“: Maximilian Tappert glaubt, dass das Jahr ähnlich wie 2024 verlaufen wird. Max verantwortet bei der HIH Invest Real Estate die Logistik-Transaktionen. Diese Assetklasse werde oft immer noch belächelt, liegt aber nach Wohnen ganz weit vorn bei Investoren. Das ist bei HIH im Ankauf nicht anders. Eines unserer Themen ist der Fonds HIH Deutschland+ Core Logistik Invest, momentan bei 100 Millionen und einer Rendite von 4,75. Zielgröße bei der Auflage 2021 waren 400 Millionen, also noch eine große Strecke zu gehen. Sieben Assets – davon drei in den Niederlanden – sind derzeit im Fonds, der Vertrieb wieder gestartet. Wir sprechen außerdem über Lage und Arbeitskräfte, über den schwierigen Markt in Leipzig, auf dem es viel Produkt und wenig Mieter gibt. Max erzählt über den LogPark in der Messestadt, der immerhin 450.000 Quadratmeter umfasst. In diesem Jahr werden dort Bestandsbauten abgerissen, der Neubau soll Ende 2025 beginnen. Zielgruppe sind dann KMUs und Handwerker. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Mietenentwicklung und auf die Trends.
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„Das ist kein Hexenwerk“: Alex Gadeberg sieht den Zweitmarkt für Alternative Investmentfonds als einen simplen Marktplatz. Der Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG spricht über diesen Sekundärmarkt – schon mal als stille Liquiditäts-Revolution bezeichnet –, der nicht nur für diejenigen gut ist, die aus einem Fonds raus wollen, sondern eben auch für die, die drinbleiben. Eine alte Weisheit beleben wir in unserem Gespräch: Man merkt erst das Liquidität fehlt, wenn sie nicht mehr da ist. Es geht also um ein Ventil, um die Stabilisierung von Fonds. Bei Zwangsauflösungen gebe es nur Verlierer. Momentan sieht Alex institutionelle Investoren, die Geld ausgeben wollen. In eine Strategie, denn sie kennen die Inhalte der Fonds. Wir sprechen darüber, warum Trading in Deutschland noch nicht so angesagt ist wie anderswo, über eine Mentalität der Vorsicht, die Korrelation zwischen Vertrauen und Handeln, über Diskretion und Transparenz, über Erwartungsmanagement hinsichtlich der Renditen, über Regulierung, von der nicht nur Alex genervt ist und geopolitische Unsicherheit. Für mich eine Lehrstunde zu einem Thema, mit dem ich mich nicht so oft befasse. Deshalb aber sehr spannend, ich hoffe, auch für alle anderen.
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„Der Schritt in das 21. Jahrhundert würde vielen gut tun.“ Emanuel Heisenberg ist einer der Vordenker in Deutschland und Gründer von ecoworks. Das Unternehmen hat sich der seriellen thermischen Sanierung verschrieben. Er sagt auch: „Wir sind keine Klimaverrückten.“ Die Ignoranz der Aktualität werde viele Unternehmen aus dem Markt bringen. Wir sprechen über Manager, die eher Kernergebnisse im Sinn haben und nicht die langfristige Entwicklung ihrer Bestände und das Föderales System als Bremse. Und natürlich über staatliche Förderungen, Festpreise für die Sanierung und darüber, wie 700 oder 800 analoge Schritte nun bei ecoworks komplett automatisiert sind. Emanuel gibt einen Einblick, wie viel des Umsatzes er in die Forschung steckt. Apropos Umsatz: ecoworks hat derzeit knapp 25 Projekte mit einem Volumen von 150 Millionen in der Pipeline, im Jahr 2024 24 Millionen erwirtschaftet. 2028 soll es eine Milliarde sein. „Für mich ist die Milliarde ein Zeichen dafür, dass wir wirklich im Markt einen dominierenden, technologisch-fokussierten Spieler bauen.“ Emanuel sagt zudem: „Am Ende wird es der Markt richten.“ Und ja, ich spreche mit Emanuel auch über seine Familie, den Großvater, der einen Nobelpreis bekam, und wie seine Eltern auf seinen Job schauen.
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„Im Wohnsegment wurden die Abwertungen oft aufgefangen durch die gestiegenen Mieten“: Hilfreich kamen die Inflation und die Dynamik im Markt dazu. Adalbert Pokorski schaut in unserem zweiten Podcast auf den aktuellen Markt. Er konstatiert, dass viel Angebot im Markt ist, allerdings: nur wenig Opportunitäten. Zwar hätten sich die Preisvorstellungen angeglichen, aber nicht flächendeckend. Greenwater Capital, das Unternehmen von Adalbert, hat etwa 300 Millionen Assets under Management, im vergangenen Jahr wurde eingekauft, das soll auch jetzt weitergehen. Greenwater ist eher mit kleineren Tickets unterwegs, spezialisiert auf Projekte in Schieflage oder wie Adalbert es sagt: mit einem großen Hausaufgabenheft. Wir sprechen über einen funktionierender Exitmarkt im Wohnbereich, auch wenn er geschrumpft ist. Versorgungswerke oder Pensionskassen seien nicht mehr so sehr auf der Suche – egal, ob im Bestand oder im Neubau. Bei den Faktoren blickt Adalbert Pokorski auf folgende Zahlen: früher Faktor 30, heute Anfang 20. Für ihn die neue Welt. Für Projektentwicklungen in guten Lagen sei Interesse bei Mitte 20 vorhanden, „aber gesehen habe er diese Transaktionen so noch nicht. Und wir sprechen darüber, dass die Energiebilanz des Vermieters dem Mieter vollkommen egal ist, „nur leider werde der Vorstand des institutionellen Investors in der Zeitung zitiert und eben nicht der Mieter“. Das sind nur einige der Themen aus dem Podcast. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
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„Möglicherweise ist fast jeder Kredit gegebenenfalls notleidend, wenn damit Büroimmobilien in den vergangenen vier Jahren erworben worden sind“: Jan Düdden ist trotzdem optimistisch für das Jahr 2025. Allerdings: Diese positive Sicht kommt erst am Ende des Podcastes mit dem Managing Director von Arcida Advisors. Vorher sprechen wir über die Verdopplung der NPL-Quote zum Vorjahr. Jan Düdden hält es zudem mit einer CBRE-Studie, wonach die Finanzierungslücke im Gewerbeimmobilienbereich bei 70 Milliarden liegt. Auch deshalb ist er überzeugt, dass es in den kommenden Jahren große Portfolien geben wird, die Banken abstoßen. Es geht um die Höhe der Abwertungen, einen Fakt, bei dem das Prinzip Hoffnung nicht funktioniert. Jan Düdden schaut auf den amerikanischen Markt, in dem Büroimmobilien sich in der Krise befinden. Viel Geld ging dort verloren, im Gegensatz zum deutschen Markt schaut man in den USA nach vorn und nicht nach hinten. Da ziehe sich die Krise nicht wie Kaugummi. Ansonsten geht es um Renditen, den richtigen Einstieg für Investoren – der übrigens jetzt sei –, vergangene Euphorie und den Herdentrieb innerhalb der Branche, das gemeinsame Ringen um Projekte und Geld. Eine klare Analyse, bis zum Ende Hören lohnt sich.
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„Man kann nicht einfach reinserven und sagen: Ich mache hier jetzt mal Revitalisierung“: Blödsinn sei das, weil eine sehr komplexe Sache. Dominik Barton spricht wieder Klartext und krönt sich mit diesem Podcast zum Super-Stammgast. Der Chef des vollintegrierten familiengeführten, bundesweit tätigen Immobilien-Investmenthauses Barton Group hat aber noch andere Themen parat. Seine Expertise sind Wohnimmobilien, die nicht Rendite-Kicker, sondern ein stabiles und vor allem langfristiges Investment sein sollen. In der Breite sieht er noch keinen angesprungenen Motor für den Transaktionsmarkt. Institutionelle Investoren und Family Offices befinden sich noch in einer Orientierungsphase, Dominik Barton sagt aber auch: Wer investieren will, sollte das jetzt tun. Es geht um 35 Jahre Erfahrung, um das weltweite Geschäft mit Filteranlagen, dem Ursprung des Familienunternehmens. Und von da zur Lage der Wirtschaft. Balance dürfe eben nicht über Work stehen, Engagement sei wichtig. Für den Immobilienbereich fordert er vernünftige ESG-Investments, in die Tasche lügen, bringe gar nichts. Das alles wie immer sehr prägnant formuliert und durchdacht.
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„Politik ist kein Wunsch-Konzert“: So kann man das auch sagen. Mit IVD-Präsident Dirk Wohltorf habe ich über die Bundestagswahl gesprochen, über Deals in Koalitionen, über die einzelnen Parteien. Und über seine Kritik, dass Eigentum kein Elitethema sein darf. Wir sprechen über den Fach- und Sachkunde-Nachweis für Politiker, über das Bauministerium, das es wohl nicht mehr geben wird. Es geht um grün-linke Kampagnen und warum es die Immobilienbranche nicht schafft laut zu sein. Dirk Wohltorf macht sich zudem Sorgen, wie die Themen der Branche in die Bevölkerung kommen, Ehrlichkeit sei das, was Akzeptanz schaffe. Es müsse wieder Vertrauen von allen Seiten aufgebaut werden. Mietpreisbremse: ein Thema, das Dirk Wohltorf nicht mehr hören kann. Den Schlamassel, den sie gebracht hat, sehe man jetzt. Warum Politiker das immer noch nicht verstanden haben, versteht er wiederum nicht. Und zum Schluss muss es natürlich um Hertha BSC gehen, die gerade eine schlechte Saison haben. Für den gebürtigen Berliner und Fan nicht gerade schön.
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„Wir konnten nicht Zeichnungsscheine als Abreißblock verteilen“, stellt Jens Bodem klar. Der Vorstand der MAGNA asset management AG gilt als ‚Investorenversteher‘, auch wenn er das selbst nicht so gern hören mag. MAGNA hat 1,1 Milliarden Assets under Management in knapp 40 Projekten. Ich spreche mit ihm über einen irritierten Markt und warum 2025 besser wird als das Vorjahr. Amerikanische Player wollen eine Rendite von über sechs Prozent und schauen dann eher, während die Deutschen mittlerweile wieder zu Gesprächen einladen, sagt Jens Bodem. Verhaltener und vorsichtiger seien alle, dafür aber mehr im Detail unterwegs. Fakt ist: Investoren machen sich heute mehr Gedanken über ihre Engagements und beziehen klarer Position. Es geht um den neuen Wohn-Fonds von MAGNA und damit auch um das Vertrauen in Projektentwickler. Mit denen sei man wieder auf Augenhöhe, ringe um das Produkt. Wir sprechen außerdem über eine Projektinsolvenz, die MAGNA traf, und die Learnings daraus. Wichtig für Jens Bodem und die Branche: Die Immobilie hat für Investoren weiterhin Substanz und Existenzberechtigung.
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„URBAN CELL ist die Antwort auf die derzeitige Krise“: Jana Mrowetz hat dieses modulare Konzept in Holzmodulbauweise entwickelt. Eine Kombination aus hohen Anforderungen und Wirtschaftlichkeit oder wie sie es sagt: eine Mischung aus Lego und Hello Fresh. Wir sprechen über das Pilotprojekt in Portugal, das gerade in Umsetzung ist, über die Suche nach Grundstücken in Deutschland, wo das nächste Projekt entstehen soll, und über die Ganzheitlichkeit von Einsparungen – verbunden mit einem Buchtipp. Jana Mrowetz sagt auch: „Was wir heute bauen, entspricht oft nicht unserer Lebensrealität.“ Immer noch seien Wohnungen für Familien hoch im Kurs, dabei gibt es immer mehr Single-Haushalte. Es geht um Umdenken, das auch bei alten Prinzipien wie Assetklasse, A-, B- und C-Lage oder Preis pro Quadratmeter nicht aufhören darf. Und wir thematisieren die Komplexität, die heute mit Bauen daher kommt. Und natürlich muss es bei der studierten Architektin um ihren Lebenslauf gehen: Filmarchitektin in Hollywood, dann großer Einstieg in das Fix&Flip-Geschäft, der Verlust des Millionenvermögens 2008 und den Neuanfang.
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„Wir leben am Beginn eines neuen Zeitalters, in dem lebenslanges Lernen und Spaß an Veränderung wichtig werden“: Gedanklich mache ich mich mit Heiner Kolde auf den Weg. In verstaubte Hörsäle, in altmodische Büros. Mit seinem Team von bkp will er auch diese ‚Welt ein bisschen schöner machen‘. Bedeutet: sehr viele Prozesse und radikal denken. Oder eine Antwort auf die Frage finden, wie man alte Häuser in diese neue Zeit ‚katapultiert‘. Dafür arbeitet der Gründer von bkp und Innenarchitekt interdisziplinär, will nicht nur schöne Häuser bauen, sondern auch die Prozesse optimieren. Dazu gehört es, dass man die Teams mitnimmt. Und: Es wird emotionalisiert. Nämlich weg von den harten Kennzahlen von Projekten, hin zur Stimmung in dem Projekt. Was passt, welche Probleme gibt es? Es geht um das Kennen der individuellen Kanäle und warum das auch nützt, wenn mal etwas schief geht. Um Führen auf Distanz, die firmeneigene bkp-Academy und den Flow. Irgendwie ein Softener, besser eigentlich ein Weichmacher – wenn das nur nicht so negativ besetzt wäre. Hier ist es vollkommen positiv gemeint. Denn die Themen von Heiner werden alsbald zu unseren Themen: Achtsamkeit und Wertschätzung in einer unruhigen Zeit.
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„Hier ist noch das Land von Milch und Honig“: Ja, richtig gehört. Swen Nikolaus und Christian Hoffmann haben den globalen Blick. Amerika hat eine doppelt so hohe Inflationsquote, 67 Prozent sind es in der Türkei, dazu gibt es eine massive Abwertung der Währung. Die Deutschen verstünden es sehr gut sich selbst schlecht zu machen. Es gebe aber jetzt wieder eine gute Basis, um sich für die Zukunft aufzustellen. Die Zukunft von Swen und Christian begann schon 2023, denn da unterschrieben sie einen Vertrag mit Keller & Williams, brachten damit das amerikanische Maklernetzwerk nach Deutschland. Weltweit sind darin über 200.000 Makler in über 60 Ländern organisiert. Swen und Christian sprechen mit mir über Transparenz und Miteinander als Grundlage für das Netzwerk, über die Internationalität innerhalb Deutschlands, Strukturen, Prozesse und Ineffizienzen. Es geht um das Image der Makler, die Kooperation mit dem IVD, um die Nachweispflicht für die Kompetenz eines Maklers und Lokalität. Ebenfalls erwähnenswert: der schöne Ryan Gosling, Reisen in mehr als 100 Länder, Süßigkeiten, das Dreamteam und die Rose am Revers. Ein Blind Date also für die Immobilienbranche.
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„Die Kunden brauchen Sicherheit und Zuverlässigkeit“ und „Wenn wir bauen, kaufen die Leute auch“: Sophie Jenßen ist Head of Sales bei Bonava. Sehr offen spricht sie über die Verkaufszahlen der Jahre 2023 und 2024 und über die Entlassungen im Unternehmen. Es geht aber auch um die über 50 Projekte, die derzeit in der Pipeline sind, um Festpreisgarantie, garantiertes Fertigstellungsdatum und Vorverkaufsquoten. Ich spreche mit Sophie über das Einsparpotenzial im Ausstattungsbereich und wie die potentiellen Käufer darauf reagieren, über technische Lösungen und Happy Neighborhood. Sophie erzählt über ihr Jahr in Amerika und warum sie das zur Immobilie brachte, verrät, wer ihre größte Kritikerin ist und warum sie Altbau nicht und Woltersdorf sehr gern mag. Dazu noch Blaubeeren und Himbeeren, fertig ist der Podcast.
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„Es gehört zur Wahrheit, dass die Branche nicht immer in einem starken Wettbewerb stand und deshalb die Dynamisierungskräfte nicht besonders groß sind“: Das sagt Rüdiger Grebe, der Oberbeauftragte für Weiterbildung in der Immobilienbranche. Das ist natürlich nicht sein echter Titel, richtig ist: Leiter der EBZ Akademie seit 2012, bei der EBZ seit mehr als 25 Jahren tätig. Wir sprechen über die Notwendigkeit von anderen Antworten, wenn es um das Thema Work-Life-Balance und Teilzeit sowie die damit verbundenen Herausforderungen an Führung geht, über die Chance für Ideen, über Dialogkultur und über Erwartungshaltung im Zusammenhang mit Arbeitsverdichtung. Es geht um die Frage, ob kleine Unternehmen resilient genug für die Anforderungen der jetzigen Zeit sind, gerade wenn man beispielsweise über Effizienzgewinne durch Digitalisierung sprechen möchte. Fusionen gibt es, bei Genossenschaften sind die schon schwerer: Was macht es aber für alle, wenn sie bereichsübergreifend arbeiten sollen? Mit anderen Teams, mit anderen Firmen? Das meint hier keinen Vorschlag, sondern aufgrund der vielen Impulse von außen eine Pflicht. Wir haben also über nicht weniger als Zukunftsbilder für Unternehmen und Transparenz gesprochen, dazu über Pinguine, Netzwerke, alte weiße Männer und die Balance zwischen Dynamik und Stabilität. Viel Zukunft und viel Neues, in einer Branche mit einem langfristigen Produkt.
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„Es war für uns eine richtige Challenge, Mut und Glück waren auch dabei“: Mit Eva Welzenbach habe ich ein richtiges Best Practice besprochen. Als Geschäftsführerin von ADVENIS Deutschland haben sie und ihr Team knapp 50 Gebäude under Management. Das 2016 erworbene Bürogebäude mit einem langfristigen Mieter namens SIEMENS – wie bereits im Intro gehört – steht nach gescheiterten Mietverhandlungen perspektivisch leer. Innerhalb von sehr kurzer Zeit wandelt sich das Haus aus den 1990er-Jahren in eine Schule mit einem ebenfalls neuen pädagogischen Konzept. Sehr bunt, mit Hund. Eva Welzenbach spricht über die Vorbehalte gegenüber der Verwaltung und was an denen dran war. Sie erläutert den Prozess: von einer Machbarkeitsstudie, über die Mietverhandlungen bis hin zur Eröffnung mit einigen Besonderheiten. 600 Euro pro Quadratmeter wurden ausgegeben, ein Mietvertrag über 20 Jahre abgeschlossen. Sicherheit geht also vor: bonitätsstarker, langfristiger Mieter, dafür aber weniger Miete. Zudem gibt Eva Welzenbach einen Einblick in das Portfolio und mögliche weitere Umnutzungen. Und es geht um einen Hubschrauberlandeplatz, Lichtsignal und die fehlende Pausenklingel.
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