Episodes
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Johann König gilt als einer der wichtigsten Köpfe in der internationalen Kunstszene. Doch dass er es so weit schaffen würde, haben anfangs wohl viele nicht für möglich gehalten. Denn als Kind verliert der Galerist sein Augenlicht. Durch einen Unfall im Kinderzimmer mit explodierenden Schwarzpulverkügelchen wird er nahezu blind. Er kommt auf eine spezielle Schule für Sehbedinderte und muss eine immense Anzahl an Operationen über sich ergehen lassen. Heute erzählt er, warum sein Blindsein ihn nicht von einer Karriere in der Kunst abgehalten hat, wie er Kunst und die Welt wahrnimmt und wie der Kunstmarkt so tickt. Es ist ein Gespräch, das wieder einmal zeigt, dass alles und vor allem die Überwindung von Traumata möglich ist, wenn man an sich glaubt.
Hinweis: Wer Lust auf noch mehr Einblicke in die Kunstwelt hat, hört sich Johanns Podcast "Was mit Kunst" an, in dem er bekannte Persönlichkeiten der Kunstszene trifft und interviewt. -
[Triggerwarnung: In dieser Folge wird körperliche Gewalt geschildert.]
Die Österreicherin Nathalie Birli ist Profisportlerin und Triathletin. Die Geburt ihres Kindes liegt noch nicht lange zurück, sie will mit dem Training wieder beginnen und ist auf einer ihrer ersten Radtouren alleine unterwegs. Kurz darauf geschieht das, was zum schlimmsten Moment in ihrem Leben wird: Sie wird von einem Auto angefahren, doch statt vom Fahrer Hilfe zu bekommen, wird sie zusammengeschlagen und entführt. Stunden ist sie gefangen und muss mehrere Mordversuche über sich ergehen lassen, bevor es ihr gelingt zu entkommen. In der heutigen Folge erzählt sie, wie genau sie es geschafft hat, ihren Entführer von einer Freilassung zu überzeugen und wie das Ereignis sie geprägt hat. -
Missing episodes?
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Helge Achenbach ist kein Unbekannter in der Kunstszene. In den 70er und 80er Jahren macht sich der studierte Sozialpädagoge mit Geschick als selbst ernannter Kunstberater einen Namen und verkauft moderne und angesagte Kunst an die Reichen und Mächtigen in Deutschland. Sie setzen auf sein Insiderwissen und vertrauen ihm Millionenbeträge an, für ihn bleibt die Vermittlungsprovision. Doch er will zu viel: vom großen Geld, vom Ansehen, von allem. Für den Aldi-Erben und Unternehmer Berthold Albrecht lässt er sich auf einen Deal ein, der ihm offiziell zu wenig Provision bringt, woraufhin er mehrere Rechnungen fälscht. Das fliegt auf und in einem Gerichtsprozess wird er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. In der heutigen Folge spricht er vom Aufstieg und Fall, was ihn damals an dieser Karriere reizte und wie viel Narzisst ihn ihm eigentlich steckt. Es ist ein Gespräch über die Kunst Menschen zu begeistern, über das schillernde Leben mit Luxusgütern, über Reue und über Narzissmus.
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[Hinweis: Wer selber Suizidgedanken hat oder durch eine schwere emotional und psychisch labile Phase geht, kann unter der Nummer 0800 111 0 111 jederzeit oder auch bei lokalen Einrichtungen Hilfe bekommen.]
Geprägt von Entzugserscheinungen als Säugling, Angstzuständen und mit einer Esstörung wächst Susanne Döring in einer Familie auf, ungewollt und vernachlässigt. Durch eine frühe Heirat versucht sie zu entkommen, wird schwanger, studiert sogar. Doch ihr Leben verläuft sprichwörtlich wie auf einer Achterbahn. Nach Hochzuständen folgen depressive Phasen, sie wird alkohol- und medikamentenabhängig, um ihr Leben zu bewältigen. Erst 2007, im Alter von 37 Jahren erhält sie die Diagnose: Bipolare Persönlichkeitsstörung. Heute erzählt Susanne Döring wie es sich mit dieser Störung lebt, wie sie fühlt, welche Techniken helfen, und vor allem sagt sie: Schaut nicht weg, wenn jemand offensichtlich Hilfe braucht. -
Hans-Peter Durst ist einer der jüngsten Geschäftsführer eines Brauereikonzerns, ehrgeizig, zielstrebig, glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Doch der 9. Mai 1994 wird alles für ihn verändern. Bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall erleidet er ein Schädel-Hirn-Trauma, liegt mehrere Wochen im Koma und niemand weiß wie es weiter geht. Als er wieder zurück kommt, ist klar: Sein Leben von vorher gibt es so nicht mehr. In der heutigen Folge schildert der heute 62-jährige wie er sich und die Zeit nach dem Koma erlebt und sich sein Leben zurückerkämpft hat, wie er danach zum erfolgreichen Olympiasieger im Paracycling wurde und seitdem andere inspiriert und sich für sie stark macht. Es ist eine Geschichte, die Mut macht, nicht aufzugeben
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Jenny Neuffer ist gerade Anfang 20 als ihr die Gynäkologin aufgrund familiärer Vorbelastung einen Gen-Test zur Überprüfung ihres Brustkrebs-Risikos empfiehlt. Die Angst vor dem Ungewissen hält sie ab. Erst zehn Jahre später dann der Test – nahezu zu spät – und die intensive Beschäftigung mit der Frage: Lasse ich mir die Brüste abnehmen und Eierstöcke entfernen, um das Risiko einer Krebserkrankung zu minimieren? In der heutigen Folge spricht sie über diese Angst, die Besonderheit des in den Medien bekannten "Angelina-Jolie-Gens" und zeigt auf, dass es noch mehr an Aufklärung bedarf, darüber ob und wie wir in unsere Genetik eingreifen dürfen sollten.
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[Triggerwarnung: In dieser Folge wird sexuelle und körperliche Gewalt an Kindern und Erwachsenen geschildert.]
Andreas Marquardt – auch bekannt als Karate-Andy – galt als einer der brutalsten Zuhälter und Geldeintreiber Deutschlands. Der Kampfsportler wächst in Berlin-Neukölln in schwierigen Verhältnissen, denen er schon als Kind mit Kampfsport versucht zu entfliehen, auf. Dort so erfolgreich, dass Kontakte aus dem Rotlichtmilieu auf ihn und seine offenbar unendliche Härte aufmerksam werden. Die Karriere als Geldeintreiber und Zuhälter beginnt. Der Erfolg in der Szene ist verlockend, die Brutalität gegenüber Schuldnern und sein Frauenhass werden immer größer. Erst während seiner Haftzeit traut er sich einem Therapeuten an und bricht das Schweigen über die Erlebnisse in seiner Kindheit. In der heutigen Folge spricht er über diese, seine Brutalität und zeigt, dass er zwar seinen Peinigern nicht verziehen, aber sein Leben dennoch geändert hat. -
Als erste Frau überhaupt wurde Margot Käßmann 2009 zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ernannt. Für sie war und ist Glaube und Religion ein fester Bestandteil im Leben. In der heutigen Folge sprechen die Theologin und der Psychologe darüber wie Glaube entstanden ist, warum wir alle mehr glauben sollten, welche Kritik Käßmann aber auch an der Kirche hat, wie es als Frau in einer männerdominierten Szene ist und wie der Glaube uns auch psychisch bei Krisen helfen kann.
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Der 74-jährige Helmut Feldmann ist an der bislang unheilbaren Lungenkrankheit COPD erkrankt. Weil diese ihm das Leben erschwert, will er – wenn die Schmerzen und Beschwerden unüberwindbar werden – selbstbestimmt und mittels aktiver Sterbehilfe sein Leben beenden. Für diesen assistierten Suizid kämpft der Rentner seit vielen Jahren und bekam im Februar 2020 vom Bundesverfassungsgericht Recht. In der heutigen Folge geht es um den würdevollen Tod, Feldmanns Einsatz für die aktive Sterbehilfe, aber vor allem um das Leben.
[Hinweis: Wer Suizidgedanken hat, kann jederzeit unter der Nummer 0800 111 0 111 oder auch bei lokalen Einrichtungen Hilfe bekommen.] -
[Triggerwarnung: In dieser Folge wird körperliche Gewalt geschildert.]
Die Journalistin Antje Joel ist eine von vielen Frauen, die in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt werden. Wie sie selber betont, steht ihre Geschichte in der heutigen Folge dabei nur exemplarisch für das, was eben kein tragischer Einzelfall ist, sondern ein strukturell-gesellschaftliches Problem. Die Folge beleuchtet diese Strukturen und legt den Fokus auf die Täter, damit Victim-Blaming in diesem Fall keine Chance mehr hat.
In diesem Jahr erschien Antje Joels Buch “Prügel – Eine ganz gewöhnliche Geschichte häuslicher Gewalt”, welches noch genauer auf die Thematik eingeht und ihre persönliche Geschichte beleuchtet.
[Hinweis: Wer selber betroffen ist, kann beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der Rufnummer 08000 116 016 sich jederzeit anonym und kostenlos beraten lassen.] -
[Triggerwarnung: In dieser Folge werden sexuelle Gewalt und Suizidalität geschildert.]
Bei Kay wird eine dissoziative Identitätsstörung (DIS) – früher auch bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung – diagnostiziert. Wieso Kay diese zu den psychischen Krankheiten gehörende Störung hat, was diese so besonders macht und wie es sich lebt, wenn unterschiedlichste Persönlichkeiten im Kopf miteinander kommunizieren, schildert sie in der heutigen Folge. Wir bekommen Einblick in eine traumatische Geschichte von der auch wir dennoch viel lernen können, wenn es mal wieder "laut" im Kopf ist.
[Hinweis: Wer selber Suizidgedanken hat oder durch eine schwere emotional und psychisch labile Phase geht, kann unter der Nummer 0800 111 0 111 jederzeit oder bei lokalen Einrichtungen Hilfe bekommen.] -
Maximilian Pollux gerät in das hinein, was in den Medien oftmals als glorreich und aufregend dargestellt wird. Es ist aber alles andere als das: Als Teenager, gefühlt noch ein Kind, begeht Maximilian erste Straftaten, später wird er zum Intensivtäter und flieht aufgrund eines Haftbefehls nach Tschechien. In den Niederlanden wird er schließlich gefasst, eine lange Haftstrafe wartet auf ihn. In der heutigen Folge erzählt Maximilian Pollux, wie es so weit kommen konnte, er berichtet von der Macht der Angst und dem Leben als Gangster. Er klärt schonungslos über seine Vergangenheit auf, um andere davon abzuhalten, den gleichen Weg einzuschlagen.
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Ariane Speckhahn wächst in der ehemaligen DDR auf. Ihr Kindheitstraum: Mit der Volleyball-Nationalmannschaft an Olympia teilnehmen und Gold gewinnen. Dass sie auf ihrem Weg dahin gedopt wird, ist weder ihr noch ihren Eltern bewusst. Die Karriere endet, ohne dass der Traum in Erfüllung gegangen ist, dafür mit psychischer und physischer Krankheit. In der heutigen Folge erzählt sie als anerkanntes Doping-Opfer was es bedeutete Leistungssportlerin im System DDR zu sein und welchen Preis und Nachwirkungen sie dafür in Kauf nehmen musste. Es ist eine Geschichte, die kein Einzelfall geblieben ist und zeigt was der Wunsch nach Erfolg für Folgen hat.
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Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner wird 2017 bei einem Workshop in der Türkei zusammen mit allen Anwesenden durch die türkische Polizei verhaftet. Nun kommt er selbst in die Lage, dass andere sich für ihn einsetzen müssen und dass er die Methoden, die er sonst lehrt, selber anwenden muss. Wie schafft er es die Ungewissheit über das weitere Prozedere und die Haft im türkischen Gefängnis auszuhalten? In der heutigen Folge erzählt er uns von dieser Zeit und warum Achtsamkeit und Solidarität für ihn keine leeren Begriffe sind.
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Schon als Teenager – fast noch ein Kind – nimmt Eric Stehfest, der im Osten Deutschlands aufwächst, die harte Droge Crystal Meth. Es kommt so weit, dass er beim traurigen Höhepunkt dieser Drogenabhängigkeit sogar komplett neun Tage wach ist. In der heutigen und letzten Folge von Staffel 4 erzählt Stehfest wie er diese Tage erlebt hat, wie es so weit kommen konnte und wie er parallel ein Schauspielstudium absolviert hat. Es ist eine Geschichte mit enormer Fallhöhe, die dennoch positiv endet.
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Deborah Feldman wächst in der jüdisch-ultraorthodoxen Gemeinde der Satmarer im angesagten Stadtteil Williamsburg in New York City auf. Dass sie als Mädchen kein Mädchen und erst recht keine Frau sein durfte, welche strikten Regeln in der chassidischen Gemeinde herrschen und was sie letztendlich zur Flucht getrieben hat, schildert sie in der heutigen Folge. Es ist eine Geschichte über Religion, die Nachwirkungen des Holocausts, strengen Rollenbildern und die Frage nach dem Selbst. Wie in allen Folgen bekommen wir auch hier Einblicke in ein Leben, das uns zunächst sehr fremd scheint, aber von dem wir viel für unseres lernen können.
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Jörg Böckem wird schon als Teenager abhängig. Erst von Cannabis, dann von der Liebe und zuletzt von Heroin. In der heutigen Folge erzählt er seinen Lebensweg und wie er trotz Heroinabhängigkeit Karriere als Journalist machte – vom Verheimlichen vor den Kollegen, dem Schuss setzen im Büro und bis hin zu Interviews mit berühmten Persönlichkeiten auf Entzug führen, weil er nicht genug Heroin vorrätig hatte. Das Gespräch zeigt wie Drogenabhängigkeit den Menschen verändern kann, was hinter seiner persönlicher Sucht steckt und erzählt die Geschichte, wie man es aus der Abhängigkeit wieder raus schafft.
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Prof. Dr. Dieter Seifert ist Leiter der forensischen Psychiatrie in Münster. Hier kommen Menschen hin, die straffällig geworden sind, aber die als psychisch krank und somit schuldunfähig gelten. Was sind das für Krankheiten und kann man Fachpersonal täuschen, um dem Gefängnis zu entgehen? Im heutigen Experten-Gespräch berichtet Dieter Seifert von seiner Arbeit in der Klinik und gibt uns Einblicke in die extremen Köpfe, die bei ihm in der Klinik stationiert sind.
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Triggerwarnung: In dieser Folge geht es um die Themen Vergewaltigung und Selbstverletzung.
Jana wächst in der Schweiz in den Bergen auf. Weiter weg von der erzählten Idylle aus "Heidi" könnte ihre Kindheit und Geschichte aber nicht sein. Sie durchlebt die schlimmsten Erfahrungen, die man einem Kind antun kann. Das hat für ihre Psyche und ihre Bindung zu anderen Menschen Konsequenzen. Erst mit Anfang 20 dann die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung. Was das für sie bedeutet und was diese Krankheit auszeichnet, erzählt sie in der heutigen Folge.
Hinweis: Wer Suizidgedanken hat oder durch eine schwere emotional und psychisch labile Phase geht, kann unter der Nummer 0800 111 0 111 jederzeit Hilfe bekommen. -
Naomi Seibt ist gerade einmal 19 Jahre alt und hat dennoch schon jetzt starke polarisierende Meinungen zu fast allen Themen. Sie gilt als AFD-nah, leugnet den von Menschen gemachten Klimawandel, verneint systematischen Rassismus, bezeichnet sich als libertär und betreibt einen YouTube-Kanal auf dem sie regelmäßig ihren über 90.000 Followern ihre Meinung mitteilt. In der heutigen Folge wollte Leon wissen, wie eine junge Frau zu so starken Thesen kommt, was dahinter steckt und vor allem wie sie zu der Person geworden ist, die sie heute darstellt. Es ist ein Gespräch über konträre Meinungen und der Versuch jemanden mit komplett entgegengesetzter Meinung verstehen zu wollen.
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