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Die Podcaster sprechen über Doris Wirths Roman „Findet mich“, der von Erwin handelt, einem Mann, der innerlich und äußerlich vor seinem Leben davonläuft. Auch in Anna Katharina Hahns neuem Roman „Der Chor“ geht es am Rande um psychische Gesundheit, vor allem aber um spezielle Frauen und ihre Geschichten. Wobei, ist nicht jeder Mensch auf seine Weise speziell? Jane Campbell veröffentlicht mit über 80 Jahren ihren ersten Roman „Bei aller Liebe“. Dort geht es zu wie in einem griechischen Drama. Oder bei Sigmund Freud in der Theorie-Kladde.
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Die 100. Folge des Literaturpodcasts widmet sich dem neuen Roman der Zeitgeist-Autorin Sally Rooney. In „Intermezzo“ geht es um ein ungleiches Brüderpaar. Neige Sinno versucht in „Trauriger Tiger“, sich mit ihrem eigenen sexuellen Missbrauch in der Kindheit auseinanderzusetzen. Und Katja Lange-Müller widmet sich in ihrem Roman „Unser Ole“ auf gnadenlose Weise Frauen und ihren Kindern.
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Beim Reeperbahnfestival 2024 treffen sich Abendblatt-Kulturredakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Leiter Rainer Moritz live auf St. Pauli, um drei aufregende Neuerscheinungen zu besprechen. Eckhard Nickels 'Punk' ehrt die Popmusik und ihre Fans auf eindrucksvolle Weise. Monika Zeiners 'Villa Sternbald' präsentiert ein gewagtes Familienepos, das in der Tradition von Thomas Mann das Thema Schuld und deutsches Verhängnis behandelt. Und Carys Davies führt uns in 'Ein klarer Tag' auf eine abgelegene schottische Insel, wo nur ein einzelner Mann zurückgeblieben ist. Erleben Sie spannende Einblicke in diese literarischen Highlights!
Thomas Andre und Rainer Moritz freuen sich auf Ihr Feedback unter [email protected]. Abonnieren Sie unseren Podcast und verpassen Sie keine Folge.
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Reinhard Kaiser-Mühlecker schreibt mit „Brennende Felder“ seine Österreich-Saga fort. Die Romanheldin ist eine erstaunlich dysfunktionale Figur und in der Wahl ihrer Liebespartner wenig zimperlich: Sie lebt mit ihrem Stiefvater zusammen. Wie gelungen ist der dritte Band dieser krachenden Familiengeschichte? Darüber diskutieren beide Podcaster in dieser Folge. Außerdem sprechen sie über Daniela Kriens Trauerbuch „Mein drittes Leben“ sowie Jackie Thomaes Roman „Glück“, der sich Frauen widmet, denen die Biologie im Nacken sitzt.
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Colm Tóibín hat mit „Long Island” die Fortsetzung von „Brooklyn“ vorgelegt. Ein neuer Roman über Liebesunordnung zwischen Amerika und Irland, der es besonders einem der beiden Podcaster stark angetan hat. Hari Kunzru berichtet in „Blue Ruin“ von ähnlichem und außerdem der Kunstszene, vornehmlich der der Neunzigerjahre. Manche Vorkommnisse sind tragikomisch, insgesamt aber doch eher dramatisch. Der Kunzru-Sound ist unübersehbar, der Kubiczek-Sound auch: In „Nostalgia“ erzählt André Kubiczek, der Meister im Beschreiben von Teenagerwelten, wieder vom Jungsein und der DDR. Vor allem jedoch von seiner aus Laos stammenden Mutter, die er früh verlor.
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Richard Russo ist zurück in der amerikanischen Provinz. Zurück bei seinen Heldinnen und Helden in North Bath, die wir bereits aus „Ein grundzufriedener Mann“ und „Ein Mann der Tat“ kennen. „Von guten Eltern“ ist der Abschluss der „Fools“-Trilogie, mit der der US-amerikanische Autor drei Jahrzehnte lang beschäftigt war. Es sind die kleinen Leute und ihre Lebensumstände, die wie gehabt im Mittelpunkt stehen. Außerdem geht es um einen Kriminalfall. Ein dickes Buch, das sich die beiden Podcaster vorgenommen haben. Die anderen beiden in dieser Folge sind schmal. Da ist zum einen die Novelle „Die seligen Jahre der Züchtigung“, eine Wieder- und Neuentdeckung für die deutsche Leserschaft. Die auf Italienisch schreibende Schweizerin Fleur Jaeggy wird derzeit von Suhrkamp neu aufgelegt, eine lohnenswerte Angelegenheit. Die Irin Claire Keegan legt nun auf Deutsch auch eine Novelle vor: „Reichlich spät“ erzählt von einer geplatzten Hochzeit. Muss man mit dem Mann, der sich da so gnadenlos blamiert, eigentlich Mitleid haben?
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Hark Bohm legt mit Mitte 80 seinen Debütroman vor. Ein gemeinsames Werk mit Philipp Winkler, übrigens. Der Co-Autor steht freilich nicht auf dem Cover, nun denn. Gelungen ist der 1945 spielende, autobiografisch inspirierte Entwicklungsroman aber dennoch. Lust auf die Insel macht er übrigens auch. Das gilt ebenso für Caroline Wahls „22 Bahnen“-Nachfolger „Windstärke 17“. Nach Tilda steht nun die jüngere Schwester Ida im Mittelpunkt der Handlung. Sie strandet im Leben, sie strandet auf Rügen. Kein Kitschroman, das kann man sagen, kann er aber das Niveau des Vorgängers halten? Und wie ist Elizabeths Strouts Roman „Am Meer“, das vierte Werk inzwischen mit der Hauptfigur Lucy Barton? Das kann man hier nachhören – in einer sommerlich gestimmten Folge von Next Book Please.
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Ein neues Buch des Hamburger Autors Saša Stanišić? Tolle Sache! Aber ist das eigentlich ein handelsüblicher Erzählungsband? Darüber diskutieren die Podcaster. Außerdem Thema dieser Folge: Das Debüt einer Wiener Autorin, die tatsächlich den Namen Toxische Pommes trägt. Ihre Herkunft ähnelt der des auch aus Ex-Jugoslawien stammenden Stanišić, und von dieser Herkunft, vor allem aber vom Ankommen in der neuen Heimat Österreich erzählt der tragikomische Roman „Ein schönes Ausländerkind“. Drittes Buch in dieser Folge „Tag der Befreiung“ von George Saunders. Saunders gilt als King der Shortstory. Dem Trademark und seiner Legitimation geht Next Book Please in dieser Folge nach.
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Mareike Fallwickl legt mit „Und alle so still“ einen feministischen Roman vor, der bemerkenswert unsubtil ist. Die Frauen erleiden in diesem Buch einen kollektiven Burnout und entscheiden sich, nicht länger im Patriarchat mitzuspielen. Ein Buch mit vielen Botschaften. Kann es ästhetisch überzeugen? Die beiden anderen in dieser Freestyle-Folge besprochenen Titel sind Elmore Leonards lupenreiner Western „Letztes Gefecht am Saber River“ und Rocko Schamonis Underground-Hymne „Pudels Kern“, in der die Hamburger Szene besungen wird und der Autor seinem eigenen, komplizierten Werden nachspürt.
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Constanze Debrés autobiografischer Roman „Love Me Tender“ schlug hohe Wellen in Frankreich. Eine Mutter, die nach ihrem Coming-out ihren Sohn verlässt, den Anwaltsberuf an den Nagel hängt, um nur noch für Sex und Schreiben zu leben: Wird das Buch auch hierzulande polarisieren? Außerdem widmet sich diese Ausgabe Dana von Suffrins grandiosem Familienroman „Nochmal von vorne“ und Michael Lentz‘ Vater-Sohn-Geschichte „Heimwärts“, in der sich der Autor zum wiederholten Male seiner Herkunft zuwendet.
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Vigdis Hjorth ist in ihrer Heimat ein Star und dabei durchaus auch umstritten. Jetzt soll die Norwegerin auch hierzulande endlich bekannt werden. „Ein falsches Wort“ erscheint nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre auf Deutsch, eine Kuriosität am Rande. Hjorth, eine radikale Meisterin des Autobiografischen, erzählt von Bergljot, die wegen eines Kindheitstraumas seit Jahrzehnten überkreuz mit ihrer Familie liegt und nun zurück in deren Bannkreis gezogen wird. Eine intensive Lektüre, finden beide Podcaster. Die Hamburger Debütantin Julja Linhof ist auch eine Entdeckung. In „Krummes Holz“ folgt sie den Wegen eines Geschwisterpaares, das nach einer lieblosen Kindheit auf einem Bauernhof genau dort wieder zusammenzufinden versucht. In einem sprachlich dichten Text spürt Linhof einem schwierigen Aufwachsen auf dem Land nach.
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Mary Beth Keane erzählt in „Sieben Tage einer Ehe“ von den unterschiedlichen Eheleuten Malcolm, Barbesitzer, und Jess, Juristin. Sie verlässt das Haus und den nichtsahnenden Mann, sie müsse nachdenken. Anschließend kreist der Roman um die Frage, wie es dazu kam. Die Amerikanerin Keane weiß viel über Psychologie und Beziehungen, das merkt man ihrem Roman an. Bei Lize Spit ist es ähnlich. In „Der ehrliche Finder“ geht es nicht um Liebe, sondern um Freundschaft. Die zwischen dem belgischen Jungen Jimmy und dem Kosovaren Tristan. Es sind die 90er-Jahre, der Kriegsflüchtling ist von der Abschiebung bedroht und hat einen Plan, der Jimmys Freundschaft zu ihm auf die Probe stellt. Roberto Savianos neues Buch heißt „Falcone“ und ist eine Hommage an alle Mafiajäger: Doku-Fiction nach Art des Hauses Saviano, unbedingt fesselnd. Aber ist das auch gute Literatur? Darüber lässt sich streiten.
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In dieser Folge geht es um neue Literatur von Barbara Kingsolver, Iris Wolff und Andreas Stichmann. Barbara Kingsolvers „Demon Copperhead“ ist ein praller, glorreicher Roman über Amerika und, na klar, in der Tradition Charles Dickens‘ geschrieben. In Kingsolvers mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Buch setzt auch sein deutscher Verlag große Hoffnungen. Bestseller-Status wäre unbedingt angemessen: Wer das Lesen liebt, wird diesen Roman lieben. Wo Kingsolver ein 800-Seiten-Panorama hinlegt, ist ihre deutsche Kollegin Iris Wolff wieder im reduzierten, pointierten kleineren Format unterwegs. Ihr Roman „Lichtungen“ erzählt einmal mehr von Rumänien, dem Land, in dem Wolff geboren wurde. Tatsächlich „pointiert“ ist Wolffs kunstvolle Prosa natürlich insofern nicht, als sie eine Meisterin des poetisch Ungefähren ist. Andreas Stichmann ist ebenso ein suggestiver Erzähler: In seinem Erzählungsband „Loreley“ entblättert er Vignetten der Einsamkeit und nicht vergehender Hoffnungen.
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Der deutsche Bestsellerautor schreibt über das Sterben, Nathan Hill über die Ehe – und Niviaq Korneliussen über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben finden will: Next Book Please beschäftigt sich diesmal mit drei recht unterschiedlichen Büchern. Wobei der Amerikaner Hill ganz sicher das unterhaltsamste geschrieben hat. „Wellnesse“ ist eine erstklassige Version der Great American Novel, ein Roman über die Liebe und unsere Gegenwart. Niviaq Korneliussens „Das Tal der Blumen“ dagegen ist eine klassische Coming-of-age-Geschichte, aber auch ein Portrait Grönlands. Wann liest man so etwas schon einmal? An Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ scheiden sich die Geister; einer der beiden Kritiker bleibt dem so erfolgreichen Autor gegenüber ziemlich kritisch.
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Eine Frau, die mit 80 Jahren zur Schriftstellerin wird? Wird unbedingt zum Hit. Wenn sie wie die die Britin Jane Campbell schreibt. Über ein Sujet, das bislang zu kurz gekommen ist: die alte Frau. Campbells Storys haben Biss, Witz und Melancholie. Sie überraschen. Tun das auch die neuen Romane von Jonas Jonasson und Camille Laurens? Darüber sprechen die Podcaster in dieser Folge von Next Book Please.
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Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre jeweilige Top Ten des Jahres 2023 vor. Spoiler: Tonio Schachinger und Daniel Kehlmann sind nicht dabei. Dafür aber unter anderem Terézia Mora, Charlotte Gneuß und Max Richard Leßmann. Rainer Moritz steht auf Nordeuropäer, Thomas Andre ebenso. Rainer Moritz mag Johnny Cash, Thomas Andre Anselm Kiefer: Auch Sachbücher kommen in dieser Geschenketipp-Ausgabe zu ihrem Recht.
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Rainer Moritz und Thomas Andre sprachen diesmal ihren Podcast live vor Publikum ein: Auf Einladung der Blankeneser Buchhandlung Wassermann im Pop-up-Store in Osdorf. Thema waren vier Romane. Zum einen Inger-Maria Mahlkes vorzügliche "Buddenbrooks"-Variation "Unsereins". Ein Werk, mit dem die Buchpreis-Gewinnerin viel wagt und viel gewinnt. Außerdem wurden Uwe Timms "Alle meine Geister", Florian Illies' "Zauber der Stille" und Anne Rabes "Die Möglichkeit von Glück" besprochen.
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Eine VIP-Folge mit Deutschlands erfolgreichem Literatur-Export Daniel Kehlmann und Büchnerpreis-Gewinnerin Terézia Mora. Außerdem wird das Debüt von Amerikas Shootingstar Tess Gunty besprochen: „Der Kaninchenstall“. Der vielleicht außergewöhnlichste Titel in diesem Roman-Trio ist jedoch vermutlich Terézia Moras „Muna oder Die Hälfte des Lebens“: Eine oft haltlose Frau, die sich von einem Mann schlecht behandeln lässt – darüber kann man engagiert diskutieren.
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Rainer Moritz und Thomas Andre stellen ihre Shortlists des Literatur-Herbsts vor. Der Clou: Französinnen sind auch mit dabei. Und eine Nordirin. Außerdem aus dem schönen Bereich der deutschsprachigen Literatur Autorinnen und Autoren wie Dana Vowinckel, Maxim Biller und Steffen Kopetzky. Johnny Cash spielt auch eine Rolle – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
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Angelika Klüssendorfs autobiografisch inspirierte Trilogie wurde zu Recht von Kritikerinnen und Kritikern rauf und runter gelobt. Jetzt gibt es mit „Risse“ einen Nachschlag. Wieder geht es um „das Mädchen“ und die schwierigen Verhältnisse, aus denen es stammt. Wolf Haas hat einen neuen Roman geschrieben, der sich ebenfalls in der eigenen Biografie bedient beziehungsweise der der Mutter. „Eigentum“ ist im typischen Haas-Sound geschrieben und schlägt einen Bogen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart. Nele Pollatschek ist in „Kleine Probleme“ dagegen in der Gegenwart und da bei uns allen, die wir prokrastinieren und aufschieben, bis der Tag irgendwann vorbei ist und wieder nichts geschafft. Ein außergewöhnlicher Stoff, finden Rainer Moritz und Thomas Andre.
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