Episódios
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Márta und Teresa sind Kusinen, zusammen sind sie am Plattensee aufgewachsen. Dann zieht Teresa mit ihren Eltern nach Ost-Berlin. Márta folgt ihr in die Großstadt und taucht ein in die Literaturszene der DDR. Sie lieben den gleichen Mann, ein fatales Liebesdreieck entsteht - das sich in einem Städtedreieck entfaltet, Orte die auch Autorin Nikoletta Kiss etwas bedeuten:Budapest, wo sie geboren wurde. Ost-Berlin, wo sie aufwuchs und BWL studierte. Und Wien, wo sie heute mit ihrer Familie lebt und als Verlagslektorin arbeitet. In "Rückkehr nach Budapest" nimmt sie uns mit in die Vorwendezeit, die Ostberliner Bohèmeszene und die der Budapester Dissidenten, die in Privatwohnungen Samisdat-Schriften herstellten.Stephan Ozsváth hat Nikoletta Kiss in der Berliner Oranienburger Straße getroffen, wo die Schluss-Szene des Romans spielt.Stephan Ozsváth empfiehlt"An unseren Grenzen haben wir Angst, Emigration aus Ungarn". Hrsg. Zoltán Lesi, danube books. 192 Seiten. 22,00 Euro.Nikoletta Kiss empfiehltTerézia Móra: "Muna oder die Hälfte des Lebens". Luchterhand. 448 Seiten. 25 Euro.Das BuchNikoletta Kiss: "Rückkehr nach Budapest", 301 Seiten, Insel Verlag.Der OrtOranienburger Straße, FriedrichstraßeDie AutorinNikoletta Kiss, 1978 in Budapest geboren, in Ost-Berlin aufgewachsen. BWL-Studium an der Humboldt-Universität. Nach Stationen in Australien und den USA lebt sie heute mit ihrer Familie in Wien und ist als Verlagslektorin tätig. "Rückkehr nach Budapest" ist ihr zweiter Roman. Er steht auf der Longlist des Puchheimer Buchpreises.Podcast-Empfehlung"The Dynasty" – here is Direkt36’s documentary about the economic empire of the Orbán family https://www.direkt36.hu/en/a-dinasztia-itt-a-direkt36-filmje-az-orban-csalad-gazdasagi-birodalmarol/
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Im Zug zu einer gemeinsamen Lesung fing es an, erzählen Franziska Hauser und Maren Wurster. Die beiden Schriftstellerinnen, die eine 1975 in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen, die andere 1976 im Schwabenland, reden über die eigene Prägung, darüber, wie sie aufgewachsen sind und dabei unbewusst heute dem gängigen Klischee der Ost- bzw. West-Frau entsprechen.Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung prägt das Großwerden in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen Mutterschaft, die Liebe, Berufsweg? Und weil sie auf immer mehr Fragen und Themen stoßen, haben sie Autor*innen nach ihren Perspektiven gefragt und daraus eine Anthologie gemacht: "Ost*West*Frau" heißt sie.Darüber hat Nadine mit den Maren Wurster und Franziska Hauser auf der gemeinsamen Bühne von ARD, ZDF und 3Sat auf der Leipziger Buchmesse gesprochen.Buch dieser FolgeMaren Wurster, Franziska Hauser (Hrsg.) "Ost*West*Frau", Frankfurter Verlagsanstalt, 254 Seiten.AutorinnenFranziska Hauser, 1975 in Berlin-Pankow geboren und aufgewachsen, ist Fotografin und Schriftstellerin. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, "Die Gewitterschwimmerin" war 2018 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien "Keine von ihnen". Sie hat zwei Kinder und lebt in Berlin.Maren Wurster, 1976 im Schwabenland geboren und aufgewachsen, hat am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, sowie das Memoir "Papa stirbt, Mama auch", sowie das erzählende Sachbuch "Totenwache." Gerade erschien ihr neuer Roman: "Hier bleiben können wir auch nicht". Sie lebt mit ihrem Sohn im Wendland.Nadine empfiehltVigdis Hjorth "Wiederholung", S. Fischer, 160 Seiten, aus dem Norwegischen übersetzt von Gabriele HaefsAnne-Dore empfiehltKjersti Anfinnsen: "Letzte zärtliche Augenblicke", Septime Verlag, 180 Seiten, aus dem Norwegischen von Sabine Richter.
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Estão a faltar episódios?
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Als sie dieses Mal Berlin besuchte, stellte die israelische Autorin Zeruya Shalev keinen neuen Roman vor: Denn seit dem 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden Krieg kann sie nicht mehr schreiben. Andere Dinge sind jetzt drängender: Demonstrieren gehen, Grabreden schreiben, kritische Artikel und Essays veröffentlichen.Anne-Dore hat die Bestsellerautorin im Berlin Verlag getroffen, in dem seit einem Vierteljahrhundert Shalevs Romane erscheinen. Sie sprechen über ihren momentanen Alltag, ihre Kritik an Netanjahus Politik, über den Roman, der in der Schublade wartet und Zeruya Shalev erzählt, warum sie schon als Fünfjährige Erzählungen von Franz Kafka kannte.Die AutorinZeruya Shalev wurde 1959 im Kibbuz Kinneret am See Genezareth geboren und lebt heute in Haifa. Ihre Romane sind Bestseller, auf Deutsch erschienen u.a. "Liebesleben", "Mann und Frau", "Schmerz" und "Schicksal" – alle im Berlin Verlag, übersetzt von Mirjam Pressler bzw. Anne Birkenhauer.Zeruya Shalev empfiehltVirginia Woolf: "Zum Leuchtturm", neu übersetzt von Antje Rávic Strubel, Anaconda Verlag, 288 Seiten 7,95 Euro.Anne-Dore empfiehltZeruya Shalev: "Nicht ich". 30 Jahre nach seinem ersten Erscheinen ist 2024 Zeruya Shalev Debüt das erste mal auf Deutsch erschienen. Eine wilde Geschichte über eine junge Frau, die Kind und Mann verlässt und ihre Sexualität auslebt. Übersetzt von Anne Birkenhauer, Berlin Verlag, 208 Seiten, 24,00 Euro.
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Eduard Brünhofer, gefeierter Autor von Liebesromanen, aktuell aber in einer Schreibkrise, sitzt im Zug - er fährt von Wien nach München und soll ein neues Projekt vorstellen. Mit im Abteil sitzt die Therapeutin Catrin Meyr, die ihm ein Gespräch über die Liebe abringt, auf das er zunächst keine Lust hat.Es knistert gehörig im neuesten Roman von Bestsellerautor Daniel Glattauer. Man kann schmunzeln, man wird beim Lesen überrascht - und vor allem hat man großen Spaß an dieser Geschichte, findet unser Reporter. Obwohl Routinier, sind dem Autor Daniel Glattauer Schreibblockaden nicht fremd, wie er Stephan Ozsváth auf einer Zugfahrt erzählt hat. Ein Gespräch über die Lust und Unlust am Schreiben, die Freuden der Langzeitbeziehung und was Liebe wirklich ausmacht.Stephan Ozsváth empfiehltSasha Filipenko: Der ehemalige Sohn. Diogenes, 320 Seiten, 22 Euro.Daniel Glattauer empfiehltJohanna Sebauer: Nincshof, Dumont-Verlag, 368 Seiten, Gebunden 22,70 Euro, Taschenbuch 14 Euro.Hier geht es zur Orte-und-Worte-Folge mit Johanna Sebauerhttps://www.ardaudiothek.de/episode/orte-und-worte/auf-der-suche-nach-nincshof-mit-johanna-sebauer/rbb/94675574/Das BuchDaniel Glattauer "In einem Zug", 208 Seiten, DuMontDer OrtIm Zug von Wien nach Tulln und zurückDer AutorDaniel Glattauer ist 1960 in Wien geboren, wo er auch lebt. Nach seinem Studium der Pädagogik und Kunstgeschichte wurde er Journalist, 20 Jahre schrieb er für die Tageszeitung "Der Standard" Gerichtsreportagen und Feuilletons. Der Durchbruch kam mit seinem Roman "Gut gegen Nordwind", es wurde in den Wiener Kammerspielen als Theaterstück uraufgeführt und mit Nora Tschirner verfilmt. Glattauers Werke wurden in drei Dutzend Sprachen übersetzt. "In einem Zug" ist sein autobiografischstes Buch, sagt er.
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Bettina Wilpert und Nadine frühstücken beide gerne. Satt und zufrieden lässt es sich auch einfach besser reden. Darüber, wie Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft den Blick auf sich selbst und die Welt verändern und was eigentlich bei all dem mit dem Körper und dem Körperbild passiert. Darüber und über ihre eigene Mutterschaft, sexuelle Identität und den Geburtsvorgang schreibt Bettina in ihrem neuen Roman "Die bärtige Frau".Der Verbrecher-Verlag nennt das "radikale Körperliteratur". Es geht um eine Frau zwischen eigenen Ansprüchen, Erwartungen der Gesellschaft und körperlichen Tatsachen. Bettina hat sich mit Nadine in ihrem alten Berliner Lieblingscafé zum Frühstück getroffen und sich auch darüber unterhalten, wie sich eine Geburt in Sprache übersetzen lässt, warum Bettina dieses Buch unbedingt schreiben musste und warum der weibliche Körper oft noch immer eine Tabuzone in der Literatur ist.Nadine Kreuzahler empfiehlt(Hrsg.) Sandra Kegel: "Prosaische Passionen: Die weibliche Moderne in 101 Short Stories", 928 Seiten, Manesse.Bettina Wilpert empfiehltMaggie Nelson: "Die Argonauten", übersetzt aus dem Englischen von Jan Wiln, 192 Seiten, Hanser Berlin.Das BuchBettina Wilpert: "Die bärtige Frau", 192 Seiten, Verbrecher Verlag.Der OrtFrühstückscafé und Bäckerei "Zimt & Mehl", Weigandufer 16, Berlin.Die AutorinBettina Wilpert wurde 1989 in Bayern geboren, hat in Potsdam, Berlin und Leipzig Kulturwissenschaft, Anglistik und Literarisches Schreiben studiert und 2018 ihren vielfach ausgezeichneten Debüt-Roman "nichts, was uns passiert" veröffentlicht. 2022 erschien ihr zweiter Roman: "Herumtreiberinnen". Bettina lebt und arbeitet als Mutter von zwei Kindern in Leipzig.
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In Belarus sind seine Bücher verboten, in Deutschland bekommt Alhierd Bacharevič dieses Jahr für seinen Roman "Europas Hunde" den Preis zur Europäischen Verständigung. Ein Buch über Sprache und Macht, wild, phantasievoll, politisch und schon insofern außergewöhnlich, weil er eine eigene Kunstsprache für den Roman erschaffen hat: Balbuta.Für "Orte und Worte" hat Alhierd Bacharevič mit Anne-Dore in der Dachlounge des rbb über das Buch gesprochen - mit Blick auf Berlin, das seit kurzem sein neues Zuhause ist, denn seit 2020 leben er und seine Frau, die Lyrikerin Julia Cimafiejeva, an verschiedenen Orten im Exil. Ein Gespräch über die Stadt Berlin, über Kunstsprachen, Dys- und Utopien und den Glauben an die Kraft der Literatur.Das BuchAlhierd Bacharevič: "Europas Hunde", übersetzt von Thomas Weiler, ist bei Voland & Quist erschienen, hat 744 Seiten und kostet 36,00 Euro.Alhierd Bacharevič empfiehltJulia Cimafiejeva: "Der Angststein". Gedichte. Aus Belarusischen von Tina Wünschmann sowie Thomas Weiler, Uljana Wolf und Lydia Nagel. Edition fotoTAPETA, Berlin 2022.Jeny Bisky: "Berlin, Biographie einer großen Stadt". Aus dem märkischen Sand zur Großstadt, expandierte, zerstört wurde, wieder auferstand, heute einer der beliebtesten Orte Europas. Rowohlt Berlin Verlag. 976 Seiten, 38 Euro. Paperback 28,00 Eiro.Der AutorAlhierd Bacharevič wurde 1975 in Minsk geboren. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben und u.a. Hans Magnus Enzensberger, Wilhelm Hauff und Jan Wagner ins Belarussische übertragen. Seit 2020 leben er und seine Frau im Exil, u.a. haben sie in Österreich, der Schweiz und Hamburg gelebt, vor kurzem sind sie nach Berlin gezogen. Am 26. März wird dem Autor für „Europas Hunde“ der Preis zur Europäischen Verständigung verliehen.Der OrtStudio 14, die rbb Dachlounge. Programm und Informationen unter https://www.radiodrei.de/kultursalon
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Es ist nicht nur getrockneter Fisch oder Pelmeni, die man in einem Supermarkt wie dem Leipziger "Magasin" findet, sondern auch ein osteuropäisches Lebensgefühl. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat Gewissheiten zerstört, die Propaganda verschmutzt die Köpfe.Die jüdisch-ukrainisch-moldauische Familie Kapitelman hat so einen Laden wie den "Rossija" in Berlin-Charlottenburg in den 1990er Jahren in Leipzig aufgemacht. In zwei Teilen erzählt Dmitrij Kapitelman vom Leben in der Diaspora und wie der Krieg in Köpfe und Leben der Verwandten und Freunde in der alten Heimat kriecht.Kann man trotzdem die russische Sprache lieben? Antworten gibt "Russische Spezialitäten". Stephan Ozsváth hat sich beim Einkauf mit dem Autor über die Waren in den Auslagen, die Lage in der Ukraine, Heimat, das Schreiben und die Liebe zur russischen Sprache unterhalten – zwischen den engen Regalen des Supermarktes "Rossija".Stephan Ozsváth empfiehltPaavo Matsin: "Gogols Disko", 176 Seiten, Homunculus Verlag, 21 EuroDmitrij Kapitelman empfiehlt Oliver Lovrenski: "Bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann", Hanser Berlin, 256 Seiten, 22 EuroDas Buch"Russische Spezialitäten", Hanser Berlin, 192 Seiten, 23 EuroDer OrtSupermarkt "Rossija", S-Bhf CharlottenburgDer AutorDmitrij Kapitelman wird 1986 in Kijiv geboren. Sein Vater Leonid ist Mathematiker mit jüdischen Wurzeln. Seine Mutter Vera Romashkan stammt aus Moldau. Als sogenannte "Kontingentflüchtlinge" kommen sie in den 1990er Jahren nach Leipzig.Aus Furcht vor antisemitischen Ressentiments hat Dmitrij Kapitelman zunächst Zeitungstexte mit dem Nachnamen seiner Mutter unterzeichnet. "Russische Spezialitäten" ist sein dritter Roman. Die beiden Vorgänger wurden ausgezeichnet.Dmitrij Kapitelman setzt sich in seinen Büchern mit seiner Herkunft und dem Leben in Deutschland und der Ukraine auseinander. Den Begriff "Heimat" mag er nicht. Er gehört zu den Mitbegründern des PEN Berlin.Podcast-Empfehlung"Ostausschuss der Salonkolumnisten" auf Apple Podcastshttps://podcasts.apple.com/de/podcast/ostausschuss-der-salonkolumnisten/id1641873299
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Beliban zu Stolberg schreibt Drehbücher und Romane. Mit Nadine unterhält sie sich zum Start der Berlinale – den Internationalen Filmfestspielen von Berlin – über ihre Arbeit. Sie erzählt, warum das Schreiben für den Film sich für sie wie die Arbeit einer Designerin oder Tischlerin anfühlt, während sie die Kreation von Prosa eher mit dem Wachsen einer Pflanze vergleicht.Die in Berlin lebende Autorin arbeitet in Writer's Rooms, als Headautorin oder Junior Producerin an Konzepten und Drehbüchern für Krimi-Serien, Spielfilme und Telenovelas. 2023 ist ihr Roman "Zweistromland" erschienen – eine Geschichte über eine familiäre Spurensuche in den kurdischen Gebieten der Türkei.Nadine Kreuzahler empfiehltLuca Kieser: "Pink Elephant", 304 Seiten, Blessing VerlagBeliban zu Stolberg empfiehlt "Mein Name ist Ausländer | Benim Adım Yabancı", Deutsch – Türkisch, Gedichte von Semra Ertan, herausgegeben von Zühal Bilir-Meier, Cana Bilir-Meier, 240 Seiten, Edition AssemblageDas BuchBeliban zu Stolberg: "Zweistromland", 208 Seiten, Kanon VerlagDer OrtRestaurant "Lasan", Adalbertstraße 96, Berlin KreuzbergDie AutorinBeliban zu Stolberg wurde 1993 als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdischen Vaters in Husum geboren und wuchs in Hamburg auf. Sie studierte Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und arbeitet seitdem als Drehbuchautorin für Kino, TV und Streamingdienste. 2023 erschien ihr erster Roman: "Zweistromland". Im Moment arbeitet sie an ihrem zweiten Roman.
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Die Schriftstellerin Rabea Edel geht ins Kino, wenn sie mal eine Pause braucht vom Schreiben oder neue Kraft sucht. Ihr neuer Roman "Portrait meiner Mutter mit Geistern" ist gerade erschienen und liest sich wie ein Film, findet Nadine. Die generationenübergreifende Mütter-Töchter-Geschichte führt hinein in die Traumata einer Familie und des ganzen 20. Jahrhunderts. Das Buch ist eine Hommage an Rabea Edels Mutter.Im Independent-Kino Moviemento in Berlin Kreuzberg unterhalten sich Rabea und Nadine über Recherchen in der Familie, filmisches Denken, Bücher und die Liebe zum Kino.Nadine Kreuzahler empfiehltDie Romane von Abbas Khider, z.B.:"Die Ohrfeige", Hanser Verlag, 224 Seiten"Der Erinnerungsfälscher", Hanser Verlag, 128 Seiten Rabea Edel empfiehltDani Shapiro: "Inheritance. A Memoir of Genealogy, Paternity, and Love", 272 Seiten, Gardners BooksDas BuchRabea Edel: "Portrait meiner Mutter mit Geistern", 396 Seiten, C.H.Beck.Der OrtMoviemento Kino Berlin KreuzbergDie AutorinRabea Edel, geboren 1982 in Bremerhaven, lebt heute an der Mosel und in Berlin. Sie ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Fotografin. Ihr Debütroman "Das Wasser, in dem wir schlafen" erschien 20006, danach folgten der Roman "Ein dunkler Moment" (2011), das Hörspiel "Ihre Geister sehen" (2021) und das Fotobuch "A second beating heart" (2021).
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Paulina verdient als alleinerziehende Krankenschwester in der Slowakei zuwenig, um ihren beiden Jungs eine Zukunft bieten zu können. So entschließt sie sich, zwei Wochen im Monat in Oberösterreich in einer Familie die alte Mutter zu pflegen, die nach einem Schlaganfall Hilfe braucht. Während sie in Österreich zur unverzichtbaren Familienmanagerin wird, entgleitet ihr ihr eigenes Leben in der Slowakei. "Halbe Leben" erzählt von einem Beziehungsgeflecht zwischen Ost und West, vom Dienen und Herrschen, von gegenseitigen Abhängigkeiten und einer modernen Dienstleistungsgesellschaft, die Menschen erster und zweiter Klasse kennt.Stephan Ozsváth hat die Autorin Susanne Gregor am Wiener Hauptbahnhof getroffen, einem Transitort, wo die Dienstleister aus dem Osten zum Arbeiten ankommen und nach Dienstschluss wieder in die Nachbarländer fahren. Ein Gespräch über Brain Drain, weibliche Care-Arbeit, slowakischen Kulturkampf und eine Identität zwischen den Stühlen.Stephan Ozsváth empfiehltDaniel Stögerer: "Luzia – Kindheit zwischen zwei Kriegen", Edition Keiper, 136 Seiten.Susanne Gregor empfiehltPaul Lynch: "Das Lied des Propheten", Klett-Cotta, 320 Seiten.Samantha Harvey: "Umlaufbahnen", dtv, 224 Seiten.Das BuchSusanne Gregor: "Halbe Leben", 192 Seiten, Zsolnay.Der OrtWiener HauptbahnhofDie AutorinSusanne Gregor, 1981 in Žilina (Slowakei) geboren als Zuzana Gregorova. Im Alter von neun Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Oberösterreich. Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg. 2010 Exil-Literaturpreis für den Roman "Territorien", sie unterrichtet neben ihrer Tätigkeit als Autorin Deutsch als Fremdsprache in Wien. "Halbe Leben" ist ihr sechster Roman.
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Lou ist Kunsthistorikerin, aber nach einer Fehlgeburt traumatisiert. Ihr Mann Sergej ist Konzertpianist am Rande des Burnout. Ihre Tochter Rosa bringt aus dem Kindergarten verstörende Fragen mit, etwa ob ein gewisser "Herr Hitler" das Tagebuch der Anne-Frank geschrieben habe. Und dann ist da noch die 90-jährige Tante – die als einzige Überlebende des Holocaust - über die Erinnerung wacht und sie manipuliert. Zu ihrem Ehrentag kommt die verstreute ex-sowjetische Familie in ein heruntergekommenes Hotel auf den Kanaren. Eine jüdische Identitätssuche.Olga Grjasnowa erzählt in Wien über das Schreiben-Lehren, das Schreiben-Können zwischen Babysitter und eigenem Anspruch, über fluide Identitäten und Mehrsprachigkeit.Stephan Ozsváth empfiehlt Ferenc Karinthy: "Das goldene Zeitalter". Schirmer Graf. 128 Seiten.Miklós Vámos: "Das Buch der Väter". Btb. 512 Seiten. Als E-Book erhältlich.Olga Grjasnowa empfiehlt Alle Bücher von Sigrid NúnezPercival Everett: "Die Bäume", Heyne-Verlag 368 Seiten.Percival Everett: "James", Carl Hanser Verlag, 336 SeitenDas BuchOlga Grjasnowa. "Juli, August, September", 224 Seiten, Hanser.Der OrtJüdisches Museum WienDie AutorinOlga Grjasnowa, 1984 in Baku in eine russisch-jüdische Familie geboren. Mit 12 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie schreibt Romane, Theaterstücke und Essays. Sie war auch Kolumnistin im rbb24 Inforadio (100 Sekunden Leben). Mit ihrer Familie lebt sie in Wien. Dort ist sie seit März 2023 Professorin am Institut für Sprachkunst an der Universität der Angewandten Künste.
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Orte und Worte war wieder live im Studio 14 der rbb Dachlounge hoch über den Dächern Berlins. Die Lichter der Stadt glitzerten dabei fast so verführerisch durch die Fenster wie der Bosporus in Istanbul. Dorthin, auf einen Roadtrip durch die Türkei, geht es mit dem neuen Roman "Verkin" von David Wagner.Verkin ist der Name einer kosmopolitischen Frau und Unternehmerin, einer Türkin und Armenierin, die sieben Sprachen spricht und fast genauso viele Ehemänner hatte, in Paris, New York und Düsseldorf lebte, und überall vor Ort gewesen zu sein schien, wo gerade zufällig Weltgeschichte passierte.Wie David Wagner mit Fakten und Fiktion spielt, wie er Istanbul und die echte Verkin erlebt hat, und inwiefern sein Roman auch vom Völkermord an den Armeniern und den politisch-historischen Verhältnissen in der Türkei erzählt, hört ihr in dieser Folge.Das BuchDavid Wagner "Verkin", 400 Seiten, RowohltDer AutorDavid Wagner, 1971 geboren, schreibt Romane, Essays, Erzählungen, Feuilletons. "Meine nachtblaue Hose" war im Jahr 2000 sein Debütroman. 2013 bekam er für "Leben" den Preis der Leipziger Buchmesse, 2019 veröffentlichte er den Roman "Der vergessliche Riese" über seinen demenzkranken Vater. Als Großstadtflaneur erkundet er in Büchern wie "Verlaufen in Berlin" oder "Vier Äpfel" Orte wie Supermärkte, Hotels und seine Wahlheimat Berlin. "Verkin" ist sein fünfter Roman.Nadine Kreuzahler empfiehltUlrike Edschmid: "Die letzte Patientin", Suhrkamp, 111 SeitenDavid Wagner empfiehltHelmut Graf Moltke: "Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 – 1839, Hansebooks, 444 SeitenRobert Walser: "Der Spaziergang", Suhrkamp Insel, 117 Seiten Cao Xueqin: Der Traum der roten Kammer, aus dem Chinesischen von Franz Kuhn, Suhrkamp, 831 SeitenDer Ort Studio 14 – Die rbb Dachlounge
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Auf ihren Schreibtischen hat Julia Schoch gerade die letzten zehn Jahre zusammengeräumt. Denn mit "Wild nach einem wilden Traum" ist ihre Trilogie fertig, in der sie, so der Untertitel, die "Biographie einer Frau" erkundet. Dieses Mal ist der Erzählmotor eine Affäre mit einem Katalanen, eine Begegnung, die in der Rückschau Erkenntnisse, Ereignisse und Erinnerungen in Gang setzt, u.a. an einen Wald in Mecklenburg-Vorpommern und die Freundschaft eines Mädchens mit einem Soldaten.Anne-Dore trifft die Potsdamer Autorin in ihrem Arbeitszimmer in der Innenstadt, in dem Schoch seit 15 Jahren schreibt. Sie sprechen über das Verhältnis von Erzählen und Schreiben, über Fahrstuhlreisen durch die Zeiten und über die Einsamkeit der Erinnerung.Das BuchJulia Schoch: "Wild nach einem wilden Traum. Biographie einer Frau", dtv Verlag, 176 Seiten, 23,00 Euro.Julia Schoch empfiehlt"Der Ekel" von Jean-Paul Sartre, z.B. bei rororo, 252 Seiten, 15,00 Euro.Der OrtJulia Schochs Arbeitszimmer in der Potsdamer InnenstadtDie AutorinJulia Schoch wurde 1974 in Bad Saarow geboren und lebt in Potsdam. Für ihre Bücher, u.a "Der Körper des Salamanders", "Mit der Geschwindigkeit des Sommers" und "Schöne Seelen und Komplizen" hat sie zahlreiche Preise gewonnen. 2022 erschien mit "Das Vorkommnis" der erste Teil ihrer "Biographie einer Frau", 2023 folgte "Das Liebespaar des Jahrhunderts". "Wild nach einem wilden Traum" ist der Abschluss.
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Maria-Christina Piwowarski war zehn Jahre lang Buchhändlerin in Berlin, bevor sie sich selbständig machte als Moderatorin, Podcasterin und Bookfluencerin. Auf verschiedenen Kanälen vermittelt sie Literatur und spricht darüber. Ein Wendepunkt in ihrem Leben. Als sie dann auch noch eine lange Beziehung beendete, wuchs ihre Sehnsucht nach passenden Texten über U-Turns, Krisen und Abzweigungen im Leben. Der Sammelband "Und ich" – wurde geboren mit 20 Texten von Schriftstellerinnen wie Zsuzsa Bánk, Marica Bodrožić, Ann Cotten, Olga Grjasnowa, Gabriele von Arnim.Maria hat sich mit Nadine bei ihrem Lieblingsitaliener verabredet, um über Wendepunkte im Leben, das Lesen und Schreiben, die beste Carbonara und natürlich über Bücher zu sprechen.Nadine Kreuzahler empfiehltLing Ma: "Glückscollage", aus dem Englischen übersetzt von Zoe Beck, 213 Seiten, Culturbooks.Maria-Christina Piwowarski empfiehltSamantha Harvey: "Umlaufbahnen", aus dem Englischen von Julia Wolf, 224 Seiten, dtv.Das Buch von Maria-Christina Piwowarski, über das wir im Podcast redenMaria-Christina Piwowarski: "Und ich – 20 Geschichten über Wendepunkte im Leben", 268 Seiten, park x Ullstein.Der OrtDas italienische Restaurant "DaPiada" in Berlin MitteDie AutorinMaria-Christina Piwowarski, aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Magdeburger Börde, hat lange als Buchhändlerin bei "Ocelot" in Berlin gearbeitet, saß in Literaturjurys und spricht seit 2019 mit Ludwig Lohmann in ihrem Podcast "blauschwarzberlin" über Bücher. Sie moderiert Lesungen auf der Bühne und auf Instagram.
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Großvater und Gastwirt Ivo versteckt die Dinare im Radio. Die Großmutter bekämpft Zahnschmerzen mit Zigaretten. Die Kinder flüchten in Geheimsprachen und unter Walkman-Kopfhörer. In "Zehnfingermärchen" erzählt Manuela Tomić von der Zwischenwelt des bosnischen Flüchtlingskindes, das sie selbst einmal war. Vom Leben ihrer Eltern, die sich als LKW-Fahrer und Putzfrau in Österreich durchschlagen müssen. Von Zähnen, die durch die Süßigkeiten der bosnischen Großmutter löchrig wurden.Die Prosaminiaturen sind zuerst als Kolumnen in der Wiener Wochenzeitung "Die Furche" erschienen. Jedes Leben ist wert, erzählt zu werden. Das ist das Credo der Autorin, die Prosa, Lyrik und Hörspiele schreibt. Die "Zehnfingermärchen" setzen denen, die in der Öffentlichkeit oft unterbelichtet sind oder als Problem wahrgenommen werden, ein sprachmächtiges und augenzwinkerndes Denkmal: Migranten.Stephan Ozsváth hat die Österreicherin bei bosnischen Teigschnecken am Wiener Westbahnhof getroffen.Stephan Ozsváth empfiehltMaylis de Kerangal: Weiter nach Osten. Suhrkamp, 90 Seiten, 20 Euro.Miljenko Jergović: Das verrückte Herz. Marlboro Sarajevo remastered. Suhrkamp. 304 Seiten, 25 Euro.Damir Ovčina: Zwei Jahre Nacht. Rowohlt. 750 Seiten. 36 Euro.Manuela Tomić empfiehltIsidora Sekulić: Briefe aus Norwegen. Friedenauer Presse. 120 Seiten. 18 Euro.Octavio Paz: Der sprachgelehrte Affe. 131 Seiten. Antiquarisch.Georges Perec: Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof? Diaphanes, 80 Seiten. 10 Euro.Das Buch von Manuela Tomic, über das wir im Podcast reden Manuela Tomic: Zehnfingermärchen. Wieser-Verlag. 108 Seiten, 21 Euro.Der OrtPitawerk Wien, bosnischer ImbissDie AutorinManuela Tomic, 1988 in Sarajevo geboren, in Kärnten aufgewachsen. Bis 2024 Redakteurin der Wiener Wochenzeitung “Die Furche”. Schreibt Prosa, Lyrik und Hörspiele. Ihr Hörspiel “Bljiedi sati/Blasse Stunden” (ORF 2023) gewann in diesem Jahr den Prix Europa und den Prix Italia. Ab 4. Januar 2025 einen Monat lang hier zu hören:https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-hoerspiel/blasse-stunden-tomic-100.htmlPodcast-TippDirk Auer: Balkan-Gambit – Bundeszentrale für politische Bildung:https://www.bpb.de/mediathek/podcasts/balkangambit/
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Orte und Worte hat Lucy Fricke quasi zu sich nach Hause eingeladen, ins Studio 14 – die Dachlounge des rbb. Live vor Publikum hat sich Nadine mit Lucy über ihren neuen Roman "Das Fest" unterhalten. Darin geht’s um einen 50. Geburtstag und all die Fragen, die die Mitte des Lebens aufwirft. Im Mittelpunkt steht Jakob, der nicht feiern will. Er pendelt zwischen Selbstmitleid und Weltschmerz, Resignation und Midlife Crisis. Wäre da nicht seine beste Freundin Ellen, die mit Torte und Champagner vor der Tür steht und für ihn heimlich einen Tag voller Überraschungen und Begegnungen inszeniert. Eine Reise in die Vergangenheit, die das Leben feiert.Lucy hat gerade erst – am 14. Dezember – ihren eigenen 50. Geburtstag gefeiert. "Endlich!", sagt sie. Mit Nadine spricht sie über ihr Fest, das Älterwerden, Jugendträume und das Schreiben.Bücher-Geschenktipps zu Weihnachten gibt es auch in dieser Folge.Nadine Kreuzahler empfiehltMaria Christina Piwowarski (Hrsg.), "Und ich – 20 Geschichten über Wendepunkte des Lebens", Park UllsteinLucy Fricke empfiehltMaren Amini, "Ahmadjan und der Wiedehopf", Carlsen (Graphic Novel).Das BuchLucy Fricke "Das Fest", 144 Seiten, ClaassenDer OrtKultursalon Radio 3 – Studio 14 in der Dachlounge des rbbDie AutorinLucy Fricke lebt seit fast 25 Jahren in Berlin, geboren wurde sie 1974 in Hamburg. "Das Fest" ist ihr sechster Roman. "Töchter" wurde 2018 nicht nur ein in mehrere Sprachen übersetzter Bestseller, sondern auch mit Birgit Minichmayr und Alexandra Maria Lara in den Hauptrollen fürs Kino verfilmt. 2022 erschien ihr Roman "Die Diplomatin", der in Botschaftskreisen in Uruguay und Istanbul spielt.
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35 Jahre nach dem gemeinsamen Philosophie Studium in Schottland trifft John von Düffel seine Kommilitonin Fiona wieder. In ihrer radikalen Art hat sie ihn sehr beeindruckt: Sie aß nichts bzw. wenig, kaufte nichts und wenn man fragte, was sie später machen wolle, sagte sie: "Ich möchte auf einem Stein sitzen und nachdenken". Jetzt möchte er anknüpfen an ihren damaligen Austausch und verabredet sich mit ihr in Edinburgh. Ein kluges philosophisches Gespräch beginnt, das den Dissens aushält und ohne erhobenen Zeigefinger zum Nachdenken anregt.Anne-Dore hat sich mit John von Düffel in Studio 14 des rbb verabredet und spricht vor Publikum mit ihm über sein neues Buch "Ich möchte lieber nichts" - die Geschichte einer Frau, die wenig hatte und das Wesentliche zum Prinzip machte.Das BuchJohn von Düffel: "Ich möchte lieber nichts", Dumont, 208 Seiten, 24 Euro.Der AutorJohn von Düffel Jahrgang 1966 ist Autor zahlreicher Bücher, Theaterautor und Dramaturg, er war u.a. am Hamburger Thalia und am Deutschen Theater. Ab Sommer 2025 übernimmt er die Intendanz des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg.Der OrtStudio 14, die rbb Dachlounge. Programm und Informationen unter https://www.radiodrei.de/kultursalonPodcast-Tipp: "Frei" von Lea Ypihttps://1.ard.de/lea-ypi-frei
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Orte und Torte heißt es diesmal. Es gibt Kekse, Schokokuchen und Christstollen und jede Menge Büchertipps. Anne-Dore hat in ihr Wohnzimmer eingeladen, um sich mit Nadine und Stephan im adventlichen Kerzenschein über Jahreshighlights im Bücherregal auszutauschen. Welche Begegnung aus diesem Jahr, welcher Roman ist besonders im Gedächtnis geblieben? Eignen sich die Geschichten der Literaturnobelpreisträgerin Han Kang als Geschenk? Welches Buch verbinden die drei mit einer besonderen Phase im Leben?Nadine Kreuzahler empfiehltPaula Fürstenberg: "Weltalltage", 320 Seiten, Kiepenheuer & Witsch.Rainald Goetz: "Rave", 272 Seiten, Suhrkamp.Rainald Goetz: "Celebration. Texte und Bilder zur Nacht", 278 Seiten, Suhrkamp.Han Kang: "Die Vegetarierin", übersetzt von Ki-Hyang Lee , 190 Seiten, Aufbau Taschenbuch und als Hörbuch vorgelesen von Rike Schmidt, Devid Striesow und Thomas Loibl, Audio-CD, Argon Verlag.Markus Thielemann: "Von Norden rollt ein Donner", 287 Seiten, C.H. Beck.Anne-Dore Krohn empfiehltKatja Oskamp: "Die vorletzte Frau", 208 Seiten, park x ullstein.Paul Auster: "Mond über Manhattan", aus dem Englischen übersetzt von Werner Schmitz, 416 Seiten, Rowohlt Taschenbuch.Han Kang: "Weiß", übersetzt von Ki-Hyang Lee, 151 Seiten, Aufbau Verlag.Christoph Peters' Berlin "Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns": "Der Sandkasten" (2022), "Krähen im Park" (2023) und "Innerstädtischer Tod" (2024). Alle im Penguin Verlag.Stephan Ozsváth empfiehltGábor Fónyad: "Was noch kommt", 200 Seiten, Elster & Salis Wien.Maria Bidian: "Das Pfauengemälde", 320 Seiten, Zsolnay.Christ Stewart: "Unter den Zitronenbäumen. Ein Optimist in Andalusien", 284 Seiten, Goldmann Verlag.Han Kang: "Menschenwerk", übersetzt von Ki-Hyang Lee, 222 Seiten, Aufbau Taschenbuch.Vedran Džihić: "Ankommen", 112 Seiten, Kremayr & Scheriau.Judith Kohlenberger: "Gegen die neue Härte", 256 Seiten, dtv.Manuela Tomić: "Zehnfingermärchen", Wieser Verlag.Paula Fürstenberg empfiehlt:Asmus Trautsch (Herausgeber): Martina Hefter: Tanzen- Verschriftlichung einer Installation mit dem Titel "Tanzen, eine Vorratskammer", 48 Seiten, Verlagshaus Berlin.Katja Oskamp empfiehlt:Katja Lange-Müller "Unser Ole", 240 Seiten, Kiepenheuer & Witsch.Maria Bidian empfiehlt:Dorothee Riese: wir sind hier für die Stille, Berlin Verlag, 240 Seiten.Der OrtBei Anne-Dore zu Hause im Wohnzimmer
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Das Dorf liegt auf einer Donauinsel, die Bewohner hoffen auf den Messias. Sie haben ihre Träume, vergangene und aktuelle. Sie leben und sie sterben mit dem Fluss. Da sind die beiden Mädchen, die der Fluss mitreisst, das Pferd, das gerade noch gerettet wird, da ist Frau Holle im modernen Kontext westlicher Firmen mit östlicher Belegschaft und dem Traum vom Reichtum. Da ist die Journalistin aus Wien, die nach dem Golem sucht und für Internet-Clicks irgend etwas erfindet. Das Dorf dient als Kammerspiel, die Donau als großer Rahmen.Noémi Kiss ist eine wichtige zeitgenössische Stimme der ungarischen Literatur. Die 50-jährige lebt selbst in Budapest und in dem Dorf Kisoroszi auf einer Insel im Fluss. Stephan Ozsváth war mit ihr auf der WIENER Donauinsel. Sie hat ihm erzählt, warum Reiten für Autor/inn/en gut ist, warum ungarische Literatur immer melancholisch ist und woher die Sehnsucht nach einem (neuen) Messias in Ungarn kommt.Stephan Ozsváth empfiehltHan Kang: "Menschenwerk", atb, 222 Seiten, 12,00 Euro.Noémi Kiss empfiehltMohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen", Hanser, 448 Seiten, 27,00 Euro.Péter Nádas: "Schauergeschichten", Rowohlt, 576 Seiten, 30,00 Euro.Das Buch Noémi Kiss: "Der Nebelmann. Geschichten von der Donau", 164 Seiten, danube books.Der OrtDie Donauinsel in WienDie AutorinNoémi Kiss ist 1974 in Gödöllö geboren. Sie hat Hungarologie, Komparatistik und Soziologie studiert und über Paul Celan promoviert. Sie unterrichtet Literatur in Eger, schreibt für Zeitungen und Zeitschriften, auch in Deutschland. Für die ungarische Ausgabe der Erzählungen "Der Nebelmann" wurde sie mit dem Pál-Békés-Preis ausgezeichnet.
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Eine Videothek ist Schauplatz im Roman “Videotime” von Roman Ehrlich. Hier leiht sich der Ich-Erzähler als Kind regelmäßig mit seinem Vater Filme aus und überspielt sie auf Leerkassetten. So entsteht eine private Piraten-Videothek. Jahrzehnte später besucht der Erzähler seinen Vater, die alte Videothek ist längst geschlossen. Aber plötzlich stößt er auf die alten Videokassetten. Erinnerungen strömen auf ihn ein.Roman Ehrlich hat einen Familienroman geschrieben, der von Prägungen, Erinnerung und Fiktion erzählt. Vom Vor- und Zurückspulen und Überspielen. Von verzerrten Familien- und Rollenbildern.Nadine und Roman treffen sich für diese Folge in einer Videothek in Britz in Berlin Neukölln, lassen Erinnerungen auf sich einströmen und unterhalten sich über Prägungen, Filme und das Schreiben.Nadine Kreuzahler empfiehltLorena Simmel: "Ferymont", 170 Seiten, Verbrecher Verlag.Roman Ehrlich empfiehltMara Genschel: "Midlife Prosa". Performative Erzählungen, 170 Seiten, Engeler Verlag.Stephan empfiehltMiljenko Jergović: "Das verrückte Herz". Sarajevo Marlboro remastered. Erzählungen", Suhrkamp.Das Buch Roman Ehrlich "Videotime", 368 Seiten, S. Fischer.Der OrtDie Videothek "Videobox" in Britz in Berlin NeuköllnDer AutorRoman Ehrlich, geboren 1983 in Aichach, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, lebt in Berlin. Er hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Freien Universität Berlin studiert. Sein Debütroman "Das kalte Jahr" erschien 2013, 2020 stand er auf der Longlist Deutscher Buchpreis mit "Malé". Für seinen aktuellen Roman "Videotime" war er in diesem Jahr für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert.
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