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Maria-Christina Piwowarski war zehn Jahre lang Buchhändlerin in Berlin, bevor sie sich selbständig machte als Moderatorin, Podcasterin und Bookfluencerin. Auf verschiedenen Kanälen vermittelt sie Literatur und spricht darüber. Ein Wendepunkt in ihrem Leben. Als sie dann auch noch eine lange Beziehung beendete, wuchs ihre Sehnsucht nach passenden Texten über U-Turns, Krisen und Abzweigungen im Leben. Der Sammelband "Und ich" – wurde geboren mit 20 Texten von Schriftstellerinnen wie Zsuzsa Bánk, Marica Bodrožić, Ann Cotten, Olga Grjasnowa, Gabriele von Arnim.Maria hat sich mit Nadine bei ihrem Lieblingsitaliener verabredet, um über Wendepunkte im Leben, das Lesen und Schreiben, die beste Carbonara und natürlich über Bücher zu sprechen.Nadine Kreuzahler empfiehltLing Ma: "Glückscollage", aus dem Englischen übersetzt von Zoe Beck, 213 Seiten, Culturbooks.Maria-Christina Piwowarski empfiehltSamantha Harvey: "Umlaufbahnen", aus dem Englischen von Julia Wolf, 224 Seiten, dtv.Das Buch von Maria-Christina Piwowarski, über das wir im Podcast redenMaria-Christina Piwowarski: "Und ich – 20 Geschichten über Wendepunkte im Leben", 268 Seiten, park x Ullstein.Der OrtDas italienische Restaurant "DaPiada" in Berlin MitteDie AutorinMaria-Christina Piwowarski, aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Magdeburger Börde, hat lange als Buchhändlerin bei "Ocelot" in Berlin gearbeitet, saß in Literaturjurys und spricht seit 2019 mit Ludwig Lohmann in ihrem Podcast "blauschwarzberlin" über Bücher. Sie moderiert Lesungen auf der Bühne und auf Instagram.
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Großvater und Gastwirt Ivo versteckt die Dinare im Radio. Die Großmutter bekämpft Zahnschmerzen mit Zigaretten. Die Kinder flüchten in Geheimsprachen und unter Walkman-Kopfhörer. In "Zehnfingermärchen" erzählt Manuela Tomić von der Zwischenwelt des bosnischen Flüchtlingskindes, das sie selbst einmal war. Vom Leben ihrer Eltern, die sich als LKW-Fahrer und Putzfrau in Österreich durchschlagen müssen. Von Zähnen, die durch die Süßigkeiten der bosnischen Großmutter löchrig wurden.Die Prosaminiaturen sind zuerst als Kolumnen in der Wiener Wochenzeitung "Die Furche" erschienen. Jedes Leben ist wert, erzählt zu werden. Das ist das Credo der Autorin, die Prosa, Lyrik und Hörspiele schreibt. Die "Zehnfingermärchen" setzen denen, die in der Öffentlichkeit oft unterbelichtet sind oder als Problem wahrgenommen werden, ein sprachmächtiges und augenzwinkerndes Denkmal: Migranten.Stephan Ozsváth hat die Österreicherin bei bosnischen Teigschnecken am Wiener Westbahnhof getroffen.Stephan Ozsváth empfiehltMaylis de Kerangal: Weiter nach Osten. Suhrkamp, 90 Seiten, 20 Euro.Miljenko Jergović: Das verrückte Herz. Marlboro Sarajevo remastered. Suhrkamp. 304 Seiten, 25 Euro.Damir Ovčina: Zwei Jahre Nacht. Rowohlt. 750 Seiten. 36 Euro.Manuela Tomić empfiehltIsidora Sekulić: Briefe aus Norwegen. Friedenauer Presse. 120 Seiten. 18 Euro.Octavio Paz: Der sprachgelehrte Affe. 131 Seiten. Antiquarisch.Georges Perec: Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof? Diaphanes, 80 Seiten. 10 Euro.Das Buch von Manuela Tomic, über das wir im Podcast reden Manuela Tomic: Zehnfingermärchen. Wieser-Verlag. 108 Seiten, 21 Euro.Der OrtPitawerk Wien, bosnischer ImbissDie AutorinManuela Tomic, 1988 in Sarajevo geboren, in Kärnten aufgewachsen. Bis 2024 Redakteurin der Wiener Wochenzeitung “Die Furche”. Schreibt Prosa, Lyrik und Hörspiele. Ihr Hörspiel “Bljiedi sati/Blasse Stunden” (ORF 2023) gewann in diesem Jahr den Prix Europa und den Prix Italia. Ab 4. Januar 2025 einen Monat lang hier zu hören:https://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-hoerspiel/blasse-stunden-tomic-100.htmlPodcast-TippDirk Auer: Balkan-Gambit – Bundeszentrale für politische Bildung:https://www.bpb.de/mediathek/podcasts/balkangambit/
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Orte und Worte hat Lucy Fricke quasi zu sich nach Hause eingeladen, ins Studio 14 – die Dachlounge des rbb. Live vor Publikum hat sich Nadine mit Lucy über ihren neuen Roman "Das Fest" unterhalten. Darin geht’s um einen 50. Geburtstag und all die Fragen, die die Mitte des Lebens aufwirft. Im Mittelpunkt steht Jakob, der nicht feiern will. Er pendelt zwischen Selbstmitleid und Weltschmerz, Resignation und Midlife Crisis. Wäre da nicht seine beste Freundin Ellen, die mit Torte und Champagner vor der Tür steht und für ihn heimlich einen Tag voller Überraschungen und Begegnungen inszeniert. Eine Reise in die Vergangenheit, die das Leben feiert.Lucy hat gerade erst – am 14. Dezember – ihren eigenen 50. Geburtstag gefeiert. "Endlich!", sagt sie. Mit Nadine spricht sie über ihr Fest, das Älterwerden, Jugendträume und das Schreiben.Bücher-Geschenktipps zu Weihnachten gibt es auch in dieser Folge.Nadine Kreuzahler empfiehltMaria Christina Piwowarski (Hrsg.), "Und ich – 20 Geschichten über Wendepunkte des Lebens", Park UllsteinLucy Fricke empfiehltMaren Amini, "Ahmadjan und der Wiedehopf", Carlsen (Graphic Novel).Das BuchLucy Fricke "Das Fest", 144 Seiten, ClaassenDer OrtKultursalon Radio 3 – Studio 14 in der Dachlounge des rbbDie AutorinLucy Fricke lebt seit fast 25 Jahren in Berlin, geboren wurde sie 1974 in Hamburg. "Das Fest" ist ihr sechster Roman. "Töchter" wurde 2018 nicht nur ein in mehrere Sprachen übersetzter Bestseller, sondern auch mit Birgit Minichmayr und Alexandra Maria Lara in den Hauptrollen fürs Kino verfilmt. 2022 erschien ihr Roman "Die Diplomatin", der in Botschaftskreisen in Uruguay und Istanbul spielt.
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35 Jahre nach dem gemeinsamen Philosophie Studium in Schottland trifft John von Düffel seine Kommilitonin Fiona wieder. In ihrer radikalen Art hat sie ihn sehr beeindruckt: Sie aß nichts bzw. wenig, kaufte nichts und wenn man fragte, was sie später machen wolle, sagte sie: "Ich möchte auf einem Stein sitzen und nachdenken". Jetzt möchte er anknüpfen an ihren damaligen Austausch und verabredet sich mit ihr in Edinburgh. Ein kluges philosophisches Gespräch beginnt, das den Dissens aushält und ohne erhobenen Zeigefinger zum Nachdenken anregt.Anne-Dore hat sich mit John von Düffel in Studio 14 des rbb verabredet und spricht vor Publikum mit ihm über sein neues Buch "Ich möchte lieber nichts" - die Geschichte einer Frau, die wenig hatte und das Wesentliche zum Prinzip machte.Das BuchJohn von Düffel: "Ich möchte lieber nichts", Dumont, 208 Seiten, 24 Euro.Der AutorJohn von Düffel Jahrgang 1966 ist Autor zahlreicher Bücher, Theaterautor und Dramaturg, er war u.a. am Hamburger Thalia und am Deutschen Theater. Ab Sommer 2025 übernimmt er die Intendanz des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg.Der OrtStudio 14, die rbb Dachlounge. Programm und Informationen unter https://www.radiodrei.de/kultursalonPodcast-Tipp: "Frei" von Lea Ypihttps://1.ard.de/lea-ypi-frei
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Orte und Torte heißt es diesmal. Es gibt Kekse, Schokokuchen und Christstollen und jede Menge Büchertipps. Anne-Dore hat in ihr Wohnzimmer eingeladen, um sich mit Nadine und Stephan im adventlichen Kerzenschein über Jahreshighlights im Bücherregal auszutauschen. Welche Begegnung aus diesem Jahr, welcher Roman ist besonders im Gedächtnis geblieben? Eignen sich die Geschichten der Literaturnobelpreisträgerin Han Kang als Geschenk? Welches Buch verbinden die drei mit einer besonderen Phase im Leben?Nadine Kreuzahler empfiehltPaula Fürstenberg: "Weltalltage", 320 Seiten, Kiepenheuer & Witsch.Rainald Goetz: "Rave", 272 Seiten, Suhrkamp.Rainald Goetz: "Celebration. Texte und Bilder zur Nacht", 278 Seiten, Suhrkamp.Han Kang: "Die Vegetarierin", übersetzt von Ki-Hyang Lee , 190 Seiten, Aufbau Taschenbuch und als Hörbuch vorgelesen von Rike Schmidt, Devid Striesow und Thomas Loibl, Audio-CD, Argon Verlag.Markus Thielemann: "Von Norden rollt ein Donner", 287 Seiten, C.H. Beck.Anne-Dore Krohn empfiehltKatja Oskamp: "Die vorletzte Frau", 208 Seiten, park x ullstein.Paul Auster: "Mond über Manhattan", aus dem Englischen übersetzt von Werner Schmitz, 416 Seiten, Rowohlt Taschenbuch.Han Kang: "Weiß", übersetzt von Ki-Hyang Lee, 151 Seiten, Aufbau Verlag.Christoph Peters' Berlin "Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns": "Der Sandkasten" (2022), "Krähen im Park" (2023) und "Innerstädtischer Tod" (2024). Alle im Penguin Verlag.Stephan Ozsváth empfiehltGábor Fónyad: "Was noch kommt", 200 Seiten, Elster & Salis Wien.Maria Bidian: "Das Pfauengemälde", 320 Seiten, Zsolnay.Christ Stewart: "Unter den Zitronenbäumen. Ein Optimist in Andalusien", 284 Seiten, Goldmann Verlag.Han Kang: "Menschenwerk", übersetzt von Ki-Hyang Lee, 222 Seiten, Aufbau Taschenbuch.Vedran Džihić: "Ankommen", 112 Seiten, Kremayr & Scheriau.Judith Kohlenberger: "Gegen die neue Härte", 256 Seiten, dtv.Manuela Tomić: "Zehnfingermärchen", Wieser Verlag.Paula Fürstenberg empfiehlt:Asmus Trautsch (Herausgeber): Martina Hefter: Tanzen- Verschriftlichung einer Installation mit dem Titel "Tanzen, eine Vorratskammer", 48 Seiten, Verlagshaus Berlin.Katja Oskamp empfiehlt:Katja Lange-Müller "Unser Ole", 240 Seiten, Kiepenheuer & Witsch.Maria Bidian empfiehlt:Dorothee Riese: wir sind hier für die Stille, Berlin Verlag, 240 Seiten.Der OrtBei Anne-Dore zu Hause im Wohnzimmer
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Das Dorf liegt auf einer Donauinsel, die Bewohner hoffen auf den Messias. Sie haben ihre Träume, vergangene und aktuelle. Sie leben und sie sterben mit dem Fluss. Da sind die beiden Mädchen, die der Fluss mitreisst, das Pferd, das gerade noch gerettet wird, da ist Frau Holle im modernen Kontext westlicher Firmen mit östlicher Belegschaft und dem Traum vom Reichtum. Da ist die Journalistin aus Wien, die nach dem Golem sucht und für Internet-Clicks irgend etwas erfindet. Das Dorf dient als Kammerspiel, die Donau als großer Rahmen.Noémi Kiss ist eine wichtige zeitgenössische Stimme der ungarischen Literatur. Die 50-jährige lebt selbst in Budapest und in dem Dorf Kisoroszi auf einer Insel im Fluss. Stephan Ozsváth war mit ihr auf der WIENER Donauinsel. Sie hat ihm erzählt, warum Reiten für Autor/inn/en gut ist, warum ungarische Literatur immer melancholisch ist und woher die Sehnsucht nach einem (neuen) Messias in Ungarn kommt.Stephan Ozsváth empfiehltHan Kang: "Menschenwerk", atb, 222 Seiten, 12,00 Euro.Noémi Kiss empfiehltMohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen", Hanser, 448 Seiten, 27,00 Euro.Péter Nádas: "Schauergeschichten", Rowohlt, 576 Seiten, 30,00 Euro.Das Buch Noémi Kiss: "Der Nebelmann. Geschichten von der Donau", 164 Seiten, danube books.Der OrtDie Donauinsel in WienDie AutorinNoémi Kiss ist 1974 in Gödöllö geboren. Sie hat Hungarologie, Komparatistik und Soziologie studiert und über Paul Celan promoviert. Sie unterrichtet Literatur in Eger, schreibt für Zeitungen und Zeitschriften, auch in Deutschland. Für die ungarische Ausgabe der Erzählungen "Der Nebelmann" wurde sie mit dem Pál-Békés-Preis ausgezeichnet.
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Eine Videothek ist Schauplatz im Roman “Videotime” von Roman Ehrlich. Hier leiht sich der Ich-Erzähler als Kind regelmäßig mit seinem Vater Filme aus und überspielt sie auf Leerkassetten. So entsteht eine private Piraten-Videothek. Jahrzehnte später besucht der Erzähler seinen Vater, die alte Videothek ist längst geschlossen. Aber plötzlich stößt er auf die alten Videokassetten. Erinnerungen strömen auf ihn ein.Roman Ehrlich hat einen Familienroman geschrieben, der von Prägungen, Erinnerung und Fiktion erzählt. Vom Vor- und Zurückspulen und Überspielen. Von verzerrten Familien- und Rollenbildern.Nadine und Roman treffen sich für diese Folge in einer Videothek in Britz in Berlin Neukölln, lassen Erinnerungen auf sich einströmen und unterhalten sich über Prägungen, Filme und das Schreiben.Nadine Kreuzahler empfiehltLorena Simmel: "Ferymont", 170 Seiten, Verbrecher Verlag.Roman Ehrlich empfiehltMara Genschel: "Midlife Prosa". Performative Erzählungen, 170 Seiten, Engeler Verlag.Stephan empfiehltMiljenko Jergović: "Das verrückte Herz". Sarajevo Marlboro remastered. Erzählungen", Suhrkamp.Das Buch Roman Ehrlich "Videotime", 368 Seiten, S. Fischer.Der OrtDie Videothek "Videobox" in Britz in Berlin NeuköllnDer AutorRoman Ehrlich, geboren 1983 in Aichach, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, lebt in Berlin. Er hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Freien Universität Berlin studiert. Sein Debütroman "Das kalte Jahr" erschien 2013, 2020 stand er auf der Longlist Deutscher Buchpreis mit "Malé". Für seinen aktuellen Roman "Videotime" war er in diesem Jahr für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert.
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Marica Bodrožić liebt Bäume, Palmen, Sukkulenten und Feigen. Natur und Landschaften dienen ihr nicht nur als Krafttankstelle im Alltag. Auch ihr Schreiben tastet sich an Flora und Fauna entlang, in preisgekrönten Essays, Gedichten, Reisereportagen und Romanen. Auch in "Das Herzflorett" spielt das Verhältnis von Mensch und Natur eine große Rolle.In dem autofiktionalen Roman erzählt Marica Bodrožić die Coming-Of-Age- und Selbstermächtigungsgeschichte eines Mädchens, das als Kind von Jugoslawien nach Deutschland kommt und sich mit Hilfe von Natur und Büchern aus einer Familie voller Gewalt befreien kann. Im Garten der Diaspora in der Michael-Blumenthal-Akademie des Jüdischen Museums unterhalten sich Nadine und Marica über Wurzeln, Verpflanzungen, Schreiben als Akt des Schauens, Bücher und den grünen Daumen.Nadine Kreuzahler empfiehltJoachim Meyerhoff: "Man kann auch in die Höhe fallen", Kiepenheuer und Witsch, 368 Seiten.Marica Bodrožić empfiehltNadeschda Mandelstam: "Erinnerungen an Anna Achmatowa". Mit zeitgenössischem Bildmaterial. Aus dem Russischen von Christiane Körner. Nachwort von Pawel Nerler. Suhrkamp, 206 Seiten.Das Buch Marica Bodrožić: "Das Herzflorett", 288 Seiten, Penguin.Der OrtDer Garten der Diaspora | Jüdisches Museum BerlinDie AutorinMarica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, die in über sechzehn Sprachen übersetzt wurden. Sie hat in Frankreich, Spanien, den USA gelebt und wohnt heute mit ihrer Familie als freie Schriftstellerin in Berlin und in einem kleinen Dorf in Mecklenburg.
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Das Berlin der Zukunft ist eine Insel, umgeben von einer hohen Mauer und nichts als dem Meer. So hat es sich die Schriftstellerin Anne Reinecke ausgedacht. In ihrem zweiten Roman "Hinter der Mauer der Ozean" ist unsere Gegenwart nur noch "die Alte Zeit". Die Natur hat sich die Stadt zurückgeholt. Nur noch fünf Menschen leben hier. Zum Beispiel in einem Hangar auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof. Heute sind die früheren Start- und Landebahnen eine große Freifläche mitten in der Stadt.In ihrem Roman lässt Anne Reinecke hier Büffel grasen. Im echten Leben kommt die Schriftstellerin oft aufs Tempelhofer Feld, um nachzudenken und zu schreiben. Beim Spaziergang mit Nadine erzählt sie, warum sie eine Dystopie geschrieben hat, warum das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Alan Kurdi im Text auftaucht, und dass das Tempelhofer Feld ihr einen ganz besonderen Moment im Leben geschenkt hat.Die Autorin:Anne Reinecke wurde 1978 in Meißen geboren, fünf Jahre vor dem Mauerfall reisten ihre Eltern mit ihr in den Westen aus. Sie ist Kunsthistorikerin und hat viele Jahre als Stadtführerin in Berlin, Potsdam und in der Gedenkstätte Sachsenhausen gearbeitet. 2018 erschien ihr erster Roman "Leinsee" über eine Liebe im Künstlermilieu.Das Buch:Anne Reinecke: "Hinter den Mauern der Ozean", Diogenes, 240 Seiten.Buchtipps:Katharina Peter: "Erzählung vom Schweigen", Matthes & Seitz, 244 Seiten.Bov Bjerg: "Der Vorweiner", Claassen, 240 Seiten.Bernhard Kegel: "Gras", Dörlemann, 384 Seiten.
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Hunter White ist ein Wallstreet-Jongleur mit exzentrischer Ehefrau und teurem Hobby: Er liebt die Großwildjagd. Er will die Big Five voll machen, die Krönung wäre der Abschuss eines Nashorns. Wilderer machen den Plan zunichte. Sein Freund und Safari-Organisator van Heeren macht ihm ein alternatives Angebot: Ob er schon mal von den Big Six gehört hätte. Hunter White lässt sich auf die Menschenjagd ein. Seine "Beute" ist ein Eingeborener, sein Guide dessen bester Freund. Der Deal mit dem Stamm: Mit dem Geld für den Abschuss soll einer aus dem Stamm in den USA studieren dürfen. Eine schwindelerregende Safari in Grenzbereiche menschlicher Moral. Stephan Ozsváth war mit ihr unterwegs zu Giraffen, Elefanten und Nashörnern.Stephan Ozsváth empfiehlt Iida Turpeinen: Das Wunder des Lebens, 320 Seiten, S.Fischer Verlag.Gaea Schoeters empfiehltLara Taveirne: Wolf, 240 Seiten, Prometheus (derzeit nur auf Niederländisch).Das BuchGaea Schoeters "Trophäe", 256 Seiten, Zsolnay.Der OrtBerliner ZooDie AutorinGaea Schoeters, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Drehbuchschreiberin, Opern-Librettistin. Die 1976 geborene Autorin ist mit dem Motorrad durch den Nahen Osten und Zentralasien gereist. Den afrikanischen Schauplatz von "Trophäe" hat sie sich allerdings nur über YouTube-Videos erschlossen. Für die Lesungen in Deutschland hat sie eigens Deutsch gelernt. Sie gehört dem niederländisch-flämischen Autorinnenkollektiv Fixdit an, das sich für mehr Gleichberechtigung in der Literaturbranche einsetzt.
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Die Arbeiterheilstätten Beelitz in Brandenburg waren Anfang des 20. Jahrhunderts die modernste Kureinrichtung Europas für Tuberkuloseerkrankte. Im Laufe der weiteren Geschichte dienten die in einem Wald verstreuten Gebäude als Lazarett und sowjetisches Krankenhaus, bis sie nach der Wende verfielen und zum "Lost Place" und Foto-Mekka wurden.Die Schriftstellerin Ulla Lenze macht die Heilstätten zum Schauplatz ihres neuen Romans "Das Wohlbefinden". Sie spannt einen weiten Bogen von 120 Jahren bis in die Pandemiejahre von heute. Mit Nadine reist sie nach Beelitz und zurück in die Zeit. Es geht um verordnete Entspannung und Wellness-Apps, um Utopie und Spiritualität, um Frauenleben und Reisen nach Indien. Und natürlich um Bücher.Nadine Kreuzahler empfiehltThomas Mann, "Der Zauberberg", 100 Jahre Zauberberg Geschenkausgabe in Leinen, 1120 Seiten, S. Fischer Verlag.Jan Schomburg, "Die Möglichkeit eines Wunders", 269 Seiten, dtv.Ulla Lenze empfiehltGabriele Reuter, "Aus guter Familie. Leidensgeschichte eines Mädchens", 270 Seiten, Reclam Verlag.Das Buch Ulla Lenze: "Das Wohlbefinden", 333 Seiten, Klett-Cotta.Der OrtBeelitz HeilstättenDie AutorinUlla Lenze wurde 1973 in Mönchengladbach geboren, sie lebt in Buckow und Berlin. Mit 16 zog es sie für ein halbes Jahr nach Indien, seitdem reist sie immer wieder dorthin. Lesereisen und Stipendien führten sie auch nach Syrien, in den Irak und Iran, und in die USA. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. "Das Wohlbefinden" ist ihr sechster Roman.
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Die Büchermenschen treffen sich in dieser Woche in Frankfurt auf der Buchmesse, und dort hat sich Anne-Dore auch mit Isabel Bogdan verabredet. In ihrem neuen Buch "Die Wohnverwandtschaften" erzählt die Bestseller-Autorin von einer Hamburger WG: Vier Menschen zwischen Anfang 30 und Ende 60 teilen nicht nur Küche und Bad, sondern auch ihre Sorgen und wichtige Fragen des Lebens.Wer oder was ist eigentlich Familie? Ist man unkomplett, wenn man als Single in einer WG lebt? Und wie geht man damit um, wenn einer krank wird? Anne-Dore und Isabel unterhalten sich auf der ARD-Bühne über Wahlverwandtschaften, Wohnungsnot, Rollenprosa und die Rettung des Wortes "anderthalb".Das Buch von Isabel Bogdan, über das wir im Podcast redenIsabel Bogdan "Wohnverwandtschaften", 272 Seiten, Kiepenheuer & WitschDer OrtDie Literaturbühne von ARD, ZDF und 3Sat auf der Frankfurter Buchmesse, www.buchmesse.deDie AutorinDie Übersetzerin und Autorin Isabel Bogdan wurde 1968 in Köln geboren und lebt in Hamburg. Sie hat u.a. Jane Gardam, Jonathan Safran Foer und Alice Sebold ins Deutsche übersetzt. Von ihr erschienen "Sachen machen. Was ich schon immer tun wollte" (2012), "Der Pfau" (2016) und "Laufen" (2019). "Wohnverwandtschaften" ist ihr dritter Roman.
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"Ein Zimmer für sich allein" – das forderte Virginia Woolf in ihrem berühmten Essay schon vor fast 100 Jahren. Die Übersetzerin Maria sucht und findet dieses Zimmer für sich allein in einem Hotel im heutigen Berlin Prenzlauer Berg. Die junge Mutter polnisch-jüdischer Herkunft flieht vor ihrem eigentlich guten Leben mit Mann, zwei Kindern und Häuschen in Mecklenburg und denkt über Herkunft, das Mutterbild, den Körper, Einsamkeit und ihre Familiengeschichte nach, während sie 100 Jahre alte Briefe deutscher Auswanderer übersetzt. Sie ist die Hauptfigur im zweiten Roman von Slata Roschal: "Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten".Wein gab es nicht beim Treffen von Nadine und Slata Roschal in einem Berliner Hotel, aber auch so haben sie viel Gesprächsstoff gefunden. Die Liebe zu Hotels, das überhöhte Mutterbild in der Gesellschaft, Slatas russisch-jüdische Herkunft, Antisemitismus, die Anschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und natürlich Bücher.Nadine Kreuzahler empfiehltBezad Karim Khani, "Als wir Schwäne waren", 192 Seiten, Hanser Berlin.Domenico Müllensiefen empfiehltNora Zapf, "No Notizen", 42 Seiten, hochroth München.Dana von Suffrin (Hrsg.), "Wir schon wieder. 16 jüdische Erzählungen", (mit einem Text von Slata Roschal), 240 Seiten, Rowohlt.Das BuchSlata Roschal "Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten", 176 Seiten, Ullstein.Der OrtLobby des Hotels Eurostars in Berlin MitteDer AutorSlata Roschal, geboren 1992 in Sankt Petersburg, aufgewachsen in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, ist promovierte Slawistin, Lyrikerin, Literaturwissenschaftlerin und Prosa-Autorin. Ihr Romandebüt "153 Formen des Nichtseins", war 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie lebt in München.
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Domenico Müllensiefen war ein Kleinkind, als die Mauer fiel und wenig später - am 3. Oktober 1990 – die Wiedervereinigung besiegelt wurde. Trotzdem prägen DDR, Wende und Nachwendejahre auch sein Leben bis heute.So geht es auch Marcel, der Hauptfigur in seinem neuen Roman: "Schnall dich an, es geht los!". Marcel harrt aus in der ostdeutschen Provinz, in der Altmarkt, und los geht bei ihm nicht mehr viel. Aber dann kehrt seine Jugendliebe ins Dorf zurück und sein verschwundener Vater taucht plötzlich wieder auf. Domenico Müllensiefen ist mit Nadine nach Salzwedel in die Altmark gefahren und zeigt ihr Schauplätze des Romans und Orte seiner Kindheit und Jugend.Nadine Kreuzahler empfiehltClemens Meyer, "Die Projektoren", 1056 Seiten, S. FischerDomenico Müllensiefen empfiehltAnnika Büsing, "Nordstadt", 128 Seiten, Steidl VerlagDas BuchDomenico Müllensiefen "Schnall dich an, es geht los!", 314 Seiten, KanonDer OrtSalzwedel (Altmark)Der AutorDomenico Müllensiefen, 1987 in Magdeburg geboren, ist auf einem Bauernhof in der Altmark aufgewachsen. Mit 16 hat er eine Lehre zum Systemelektroniker absolviert und als Techniker gearbeitet, bevor er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert hat. Während seines Studiums jobbte er als Bestatter und war jahrelang Bauleiter, bevor 2022 sein Debütroman "Aus unseren Feuern" erschien. "Schnall dich an, es geht los!" ist sein zweiter Roman.
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Im Country-Song "The Streets of Laredo" erzählt ein sterbender Cowboy von seinem Leben. Was hat Country mit Arno Geigers neuem Roman "Die Reise nach Laredo" zu tun? Arno Geiger mag Western und Laredo ist ein Sehnsuchtsort, am Ende der Reise zu sich selbst.Diese unternimmt der zurückgetretene Habsburger Kaiser Karl der Fünfte. Er büxt aus dem Kloster Yuste in der Extremadura aus, des Lebens überdrüssig. Gemeinsam mit seinem unehelichen Sohn und zwei Ausgestoßenen macht er sich auf zur letzten Reise – die zu sich selbst.Der Roman ist Heldenreise, Abenteuergeschichte und vieles mehr: Eine literarische Wundertüte. Stephan Ozsváth war dort, wo Arno Geigers Romane entstehen, in seinem Arbeitszimmer in Wien und hat mit ihm vor der Bücherwand (voller ungelesener und Bücher aus der Papiertonne) über sein Faible für Western gesprochen, über Demut, was er jungen Literaten empfiehlt und warum ihn vor allem der Rücktritt des Monarchen Karl V. interessiert hat. Arno Geiger ist einer der wichtigsten österreichischen Gegenwartsautoren, mit vielen Preisen geehrt.Stephan Ozsváth empfiehltDaniel Gräfe: "Wir waren Kometen", 241 Seiten, danube books.Arno Geiger empfiehltGeorges Simenon: "Die grünen Fensterläden", 251 Seiten, Kampa-Verlag.Anna Seghers: "Transit√, 309 Seiten, Aufbau TB.Anna Seghers: "Das siebte Kreuz√, 448 Seiten, Aufbau. TBDas BuchArno Geiger "Die Reise nach Laredo", 272 Seiten, Hanser.Der OrtDas Arbeitszimmer von Arno Geiger in Wien.Der AutorArno Geiger wurde 1976 in Bregenz geboren, er wuchs in Vorarlberg auf und studierte in Innsbruck und Wien Geschichte, Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft. Für seinen Roman "Es geht uns gut" erhielt er 2005 den Deutschen Buchpreis. In seinem vorletzten Roman “Das glückliche Geheimnis” beschreibt er, wie er gebrauchte Bücher aus Papiertonnen fischte und wie er mit seiner heutigen Frau krank durch die Extremadura wankte – die Keimzelle seines neuen Romans "Reise nach Laredo"
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"Ich erinnere mich nicht zu knapp an Stunden auf Gehwegplatten. Heiße Stunden", schreibt Ulrike Draesner in ihrem neuen Buch "zu lieben". Kurz nachdem sie ihre Tochter aus Sri Lanka adoptiert hatte, verbrachten sie viel Zeit auf dem Bürgersteig - weil das Kind sich weigerte, Schuhe anzuziehen und weiterzulaufen.Anne-Dore und Ulrike Draesner verabreden sich für diese Folge "Orte und Worte" also auf einem Gehsteig in Berlin Prenzlauer Berg. "zu lieben" ist ein persönliches und poetisches Buch über Eltern- und Kindschaft, über Fremdheit und Annäherungen, das weit hinausgeht über eine private Geschichte. Ulrike Draesner erzählt, warum dieses Buch für sie anders ist, warum sie es erst gesprochen hat und wie sie als Mutter irgendwann zum "Erdgeschoss" ihrer Tochter wurde.Das BuchUlrike Draesner: "zu lieben", Penguin Verlag, 352 Seiten, 24,00 Euro.Die AutorinUlrike Draesner wurde 1962 in München geboren und lebt in Berlin. Zuletzt erhielt sie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds (2021) für ihr Gesamtwerk, das multimediale Arbeiten und Übersetzungen einschließt. Von ihr erschienen u.a. "Die Verwandelten" (2023), "Schwitters" (2020) "Kanalschwimmer" (2019) und "Sieben Sprünge am Rand der Welt".Podcast-TippLesungen | Ulrike Draesner: "zu lieben". Gelesen von Nina Kunzendorf.https://www.ardaudiothek.de/sendung/lesungen/9839150/
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Orte und Worte trifft Mithu Sanyal auf der Bühne – ein Ort, an dem die Autorin in den nächsten Monaten häufig anzutreffen sein wird, denn mit ihrem neuen Roman "Antichristie" geht sie jetzt auf Lesereise.In "Antichristie" hat sich Sanyal den indischen Unabhängigkeitskampf gegen das Empire vorgeknöpft. Und wie in ihrem Debüt "Identitti" beweist sie, dass man aktuelle Debatten in humorvolle, fundierte und gleichzeitig unterhaltsame Literatur verwandeln kann.Bei der Weltpremiere im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals sprach Sanyal mit Anne-Dore im Haus der Berliner Festspiele über Zeitreisen, literarische Annäherungen an Berühmtheiten wie Gandhi und Savarkar, über Erkenntnisschranken, Agatha Christie, postmigrantische Identitäten und die Frage, warum Literatur ein Trojanisches Pferd ist.Das Buch von Mithu Sanyal, über das wir im Podcast redenMithu Sanyal: "Antichristie", 544 Seiten, Hanser Verlag, 25,00 Euro.Der OrtAuf der Großen Bühne des 24. internationalen literaturfestivals berlin (ilb) im Haus der Berliner Festspiele. Mehr unter https://literaturfestival.comDie AutorinMithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren. Die promovierte Kulturwissenschaftlerin veröffentlicht Sachbücher, Essays und Artikel. Ihr Romandebut "Identitti" (2021) erreichte die Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet. "Antichristie" steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis.
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War das alles? Was will ich noch von meinem Leben? Was kommt noch? Das sind Fragen in der Mitte des Lebens. Und die stellen sich auch die Protagonisten im neuen Roman des Österreichers Gábor Fónyad, der eigentlich Lehrer und Universitätslektor ist. Aber als Vater von zwei kleinen Kindern weiß er auch um die Untiefen von Beziehungen mit Kindern. Im Roman stellt er die Fragen: Wann wird eine Ehe zur reinen Wir-AG ? Wie lässt der Tanz um die Kinder Beziehungen so erodieren, dass zwei Paare an unverhoffte Weggabelungen kommen? Trigger-Punkt im Roman ist ein gemeinsamer England-Urlaub mit Kindern – und mit Folgen. "Was noch kommt" ist Gábor Fónyads dritter Roman. Er hat selbst ein Jahr in Brighton studiert und hasst Hitze. Typisch für den ungarisch-stämmigen Österreicher ist ein feiner ironischer Ton, der ein Lachen provoziert, das einem im Hals stecken bleibt. Das zeichnete schon den Vorgänger "Als Jesus in die Puszta kam aus".Das Buch von Gábor Fónyad, über das wir im Podcast reden Gábor Fónyad: "Was noch komm", 200 Seiten, Elster & Salis Wien.Stephan Ozsváth empfiehltAlhierd Bacharevic: "Europas Hunde". 744 Seiten, Voland & Quist Leipzig.Gábor Fónyad empfiehltAnthony Powell: "Ein Tanz zur Musik der Zeit". 12 Bände. Elfenbein Berlin.Der OrtFlughafen Wien-SchwechatDer AutorGábor Fónyad, 1983 in Wien geboren, wuchs in einer ungarischen Theologen- und Musikerfamilie auf. Er hat Germanistik und Finno-Ugristik studiert. Gábor Fónyad unterrichtet an einem Gymnasium in Niederösterreich und als Lektor an der Universität Wien. 2015 erschien sein erster Roman "Zuerst der Tee", der in England spielt. Sein zweiter Roman "Als Jesus in die Puszta kam" wurde ins Ungarische übersetzt. Darin geht es um einen Wiener Spielwarenverkäufer, der von einer ungarischen Politsekte zum Messias auserkoren wird. "Was noch kommt" ist sein dritter Roman.
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Wenn Katja Oskamp den Tag am Schreibtisch verbracht hat, dreht sie abends eine Runde im Sportforum Hohenschönhausen. Dort in der Nähe wohnt sie inzwischen, dort hat sie ihren neuen Roman fertig geschrieben: "Die vorletzte Frau". 20 Jahre ihres Lebens beschreibt Oskamp darin: wie sie Autorin wurde, warum sie als Fußpflegerin arbeitete und den Bestseller "Marzahn mon amour" schrieb. Vor allem aber geht es um die großen Liebe zu einem Schweizer Schriftsteller, um den Anfang, das Ende und die Zeit dazwischen, die sie selbst "Sex und Text" nennen.Mit Anne-Dore schlendert Katja Oskamp durch das Sportforum und erzählt, warum sie ihre eigene Geschichte zur Verfügung stellt und dann auch wirklich alles sagen muss, warum es sinnvoll ist, einander mit allen Schwächen zuzumuten und warum das Älterwerden und ihr Marzahn-Buch ihr zu einer anderen Freiheit verholfen haben.Das Buch Katja Oskamp: "Die vorletzte Frau", Ullstein Park, 208 Seiten, 22,00 Euro.Der OrtSportforum Hohenschönhauen Sportforum Berlin und Sportkomplex Berlin Paul-Heyse-StraßeDie AutorinKatja Oskamp, Jahrgang 1970, ist in Berlin aufgewachsen und arbeitete u.a. als Dramaturgin. Von ihr erschienen "Halbschwimmer", "Die Staubfängerin" und "Hellersdorfer Perle". Das Buch "Marzahn, mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin" war ein großer Bestseller und wurde mit dem Dublin Literary Award 2023 ausgezeichnet.Katja Oskamp empfiehltKatja Lange-Müller "Unser Ole", Kiepenheuer & Witsch, 240 Seiten, 24,00 Euro. (erscheint am 5.9.)Anne-Dore Krohn empfiehltJana Scheerer "Die Rassistin", Schöffling, 224 Seiten, 22,00 Euro.Podcast-Tipp"Der zweite Gedanke" ist am 1.09. beim Podcast-Festival "House of Podcast" live zu erleben, um 11 Uhr im Haus des Rundfunks (Masurenallee 8-14, 14057 Berlin. Mehr unter www.houseofpodcast.de oder www.radiodrei.de/podcasts/der-zweite-gedanke
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Große Teile von "Mein drittes Leben" hat Daniela Krien im Café der Hugendubel-Filiale in Leipzig geschrieben, daher nennt sie es auch ihr "zweites Wohnzimmer". In ihrem neuen Roman erzählt die Bestsellerautorin von einer Frau, die ihre Tochter durch einen Unfall verloren hat, von den Phasen der Trauer und vom Finden eines langsamen Wegs zu einer Art Umgang.Mit Blick auf die Thomaskirche sprechen Anne-Dore und Daniela Krien über Figuren, die selbstständig werden, über die kraftspendende Energie des Schreibens, über die erstaunliche Stärke, die in einem steckt und über die große Frage, was dem Leben Sinn verleiht.Das Buch von Daniela Krien, über das wir im Podcast redenDaniela Krien: "Mein drittes Leben", 304 Seiten, Diogenes Verlag, 26,00 Euro.Anne-Dore Krohn empfiehltUlrike Draesner: "zu lieben", erscheint am 11.09.24, Penguin, 352 Seiten, 24,00 Euro.Daniela Krien empfiehltRobert Spaemann: "Moralische Grundbegriffe", C.H. Beck, 109 Seiten, 9,95 Euro.Der OrtCafé der Buchhandlung Hugendubel, Petersstr. 12-14, 04109 Leipzig.Die AutorinDaniela Krien wurde 1975 geboren und lebt in Leipzig. Ihr Debüt erschien 2011: "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" und wurde mittlerweile verfilmt. Es folgten "Muldental" (2014, Erzählungen), "Die Liebe im Ernstfall" (2019), "Der Brand" (2021). "Mein drittes Leben" ist ihr vierter Roman.
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