Episodes
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HĂ€ndeschĂŒttelnde Royals inmitten fĂ€hnchenschwenkender Fans â so kennt man heute den Auftritt monarchischer Familien. Doch zu Habsburgs Zeiten galt der Kaiser als unberĂŒhrbar â nur wenigen Standesgleichen reichte er die Hand. Der Monarch stand zwar an der Spitze einer Machtpyramide und konnte ĂŒber Krieg und Frieden entscheiden, doch in seinem Alltag war er in hohem MaĂ fremdbestimmt. Das strenge spanische Hofzeremoniell sowie der groĂe Arbeitsaufwand lieĂen ihm hier kaum eigenen Gestaltungsspielraum. In dieser Ausgabe spricht Mariella Gittler mit dem Schönbrunner Historiker Martin Mutschlechner ĂŒber Besonderheiten und SkurrilitĂ€ten des Wiener Herrscherlebens.
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FĂŒr eine gewisse Zeit sieht das Auto um 1900 wie die Lösung aus: Europas GroĂstĂ€dte versinken im Pferdemist und -urin. Der LĂ€rm der Pferde auf dem Asphalt wird als unertrĂ€glich empfunden. Das Pferd ist in der Stadt zum Feindbild schlechthin verkommen. Das Auto macht auch LĂ€rm und hat ebenfalls Ausscheidungen, aber beides ganz anders. Die damalige TechnikglĂ€ubigkeit verfĂŒhrt dazu, jedes Problem durch eine Innovation fĂŒr ĂŒberwindbar zu halten. Doch das Auto kann die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfĂŒllen. Vor allem auf dem Land formiert sich Widerstand, immer wieder werden Stahlseile ĂŒber die StraĂe gespannt, die die Automobilisten köpfen. Schauriges und Wissenswertes in dieser Folge mit Anne-Kathrin Ebert und Moderatorin Mariella Gittler.
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Kein Verkehrsmittel entwickelt eine solche Sprengkraft wie das Fahrrad um die Jahrhundertwende. Von den einen kultartig verehrt als Befreiung von den ZwÀngen des öffentlichen Verkehrs, von den anderen beschimpft und bekÀmpft wie eine grassierende Krankheit. Die ersten RÀder mit edlen Stahlrahmen und Uhrwerktechnik kommen aus England und kosten ein durchschnittliches Jahresgehalt. Prominente wie Arthur Schnitzer oder Kaiserin Elisabeth befördern und bewerben den Hype um das Zweirad. Auch die Frauenemanzipation hat dem damaligen Boom einiges zu verdanken. Mit Anne-Katrin Ebert vom Wiener Technischen Museum taucht Mariella Gittler in dieser Folge in die Geburt des Fahrrads ein.
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Die ElektromobilitĂ€t stand schon einmal in den Startlöchern, um den StraĂenverkehr zu erobern. Ende des 19. Jahrhunderts experimentierten die ersten heimischen Autobauer mit allen möglichen Motoren. Erste Geschwindigkeitsrekorde von zweihundert Stundenkilometern wurden mit einem Dampf-Automobil aufgestellt. Alternativ speisten sich Elektromotoren aus Batterien, etwa im Taxibetrieb. Die Stromzellen lagen im Kofferraum und wurden mit jeder Fahrerschicht ausgetauscht, sodass der Wagen vierundzwanzig Stunden im Einsatz sein konnte. Auch Ferdinand Porsche begann als Adept der E-MobilitĂ€t, wandte sich dann aber zunĂ€chst dem Hybrid- und in der Folge ganz dem Verbrennerantrieb zu. Die Technik-Historikerin Anne-Katrin Ebert erzĂ€hlt Mariella Gittler von den AnfĂ€ngen des Autos hierzulande.
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Auf wenig wird um 1900 so sehr geschimpft wie auf die Radfahrer und auf die Autos. Radfahren ist damals âthe big thingâ, es ist ein Boom mit allen Licht- und Schattenseiten. Die Faszination fĂŒr das Rad geht aber nach und nach auf das Auto ĂŒber: ohne Muskelkraft selbstbestimmt hinfahren, wo man will. Warum sich der Benzinmotor durchsetzt, hat nicht nur technische GrĂŒnde â das Auto ist eine Abenteuermaschine, und nichts erzeugt dieses GefĂŒhl mehr als die nahezu unbegrenzte Reichweite des Verbrenners. Anne-Katrin Ebert vom Wiener Technischen Museum geht mit Mariella Gittler zurĂŒck in die wilde Zeit, als vieles, was uns heute wieder bewegt, erstmals in Gang gekommen ist.
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Viel ist heute vom Umstieg auf die Bahn die Rede, dabei ist sie schon einmal das Verkehrsmittel Nummer eins gewesen, nĂ€mlich im 19. Jahrhundert, als sie der Schifffahrt den Rang ablief. In der Bahn treffen alle sozialen Schichten aufeinander â die erste Klasse ist gleich hinter der Lok, hier hĂ€ngt die RauchsĂ€ule noch hoch in der Luft, sie schlĂ€gt sich erst auf die hinteren Waggons in Form von RuĂ und Gestank nieder. Die Bahn begrĂŒndet die Zeit neu â jeder Ort hat damals seine eigene Zeit an der Kirchturmuhr, jetzt muss alles vereinheitlicht werden. Und auch der Buchmarkt reagiert: BĂŒcher, so kurz wie eine Bahnfahrt, entstehen reihenweise und verdrĂ€ngen die dafĂŒr untauglichen Tausend-Seiten-WĂ€lzer. Mit der Leiterin des Bereichs Verkehr und MobilitĂ€t am Technischen Museum Wien, Anne-Katrin Ebert, spricht Mariella Gittler in dieser Ausgabe.
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BandenkriminalitĂ€t ist keine Erfindung unserer Zeit. Schon im 19. Jahrhundert streifen organisierte Gruppen durch die WĂ€lder, die noch nicht voll von der Staatsgewalt kontrolliert werden. Auch in der Stadt ist man vor KriminalitĂ€t nicht sicher, es hĂ€ufen sich Eigentumsdelikte und auch solche gegen Frauen. Manche RĂ€uber werden dank eines geschickten Marketings zu Stars, sie geben Teile ihrer Beute an die Armen ab. LegendĂ€r ist Johann Grasel, der etwa einmal 250 Gulden fĂŒr ein Fest in einem Dorf spendet und ankĂŒndigt, selbst dort zu erscheinen. Das riesige Polizeiaufgebot, das ihn dort erwartet, narrt er, indem er zwar nicht zum Fest kommt, aber dafĂŒr zeitgleich die Steuerkasse im Amtshaus ausrĂ€umt. Grasel wird am Ende verraten und hingerichtet. Schaurige Geschichten wie diese erzĂ€hlt der Historiker Peter Becker im GesprĂ€ch mit Mariella Gittler.
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Lebensmittelskandale sind so alt wie die Lebensmittel selbst. Hunderte Kilo Fleisch, die mit BandwĂŒrmern infiziert waren, beanstandete etwa ein Wiener Kontrolleur. Betroffen waren meistens die unteren Schichten, denen das Gammelfleisch angedreht wurde. Hier liegen die AnfĂ€nge unseres heutigen Konsumentenschutzes, dem 1896 das erste Lebensmittelgesetz folgt. Auch in anderen Bereichen greift eine strengere Produktkontrolle Platz, in der Lebensmittelchemie und auch im Hygienebereich, etwa wenn ein schwĂ€rzendes HaarfĂ€rbemittel Silbernitrat enthĂ€lt, das die Kopfhaut verĂ€tzt. Der Historiker Peter Becker geht in dieser Ausgabe mit Mariella Gittler zurĂŒck in die Zeit, als sich der Nahrungsmittelmarkt durch die Dampfschifffahrt und den billigen amerikanischen Weizen globalisiert und der Phantasie der werblichen Produktversprechungen keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen.
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Die Arbeitsunwilligkeit der österreichischen Beamten in der Habsburgermonarchie ist sprichwörtlich. Doch was hat es wirklich damit auf sich? Der Historiker Peter Becker hat sich eingehend mit dem PhĂ€nomen des Beamtenstaates befasst und erzĂ€hlt, wie es mit deren tatsĂ€chlicher Arbeitsmotivation ausgesehen hat. Wer Beamter wurde, trat in eine Arbeit mit sicherer und leistungsunabhĂ€ngiger Bezahlung ein. Ein groĂes GefĂ€lle in der Arbeitsleistung lag zwischen Hauptstadt und Land - erstere hatten ihre Aufgaben schon nach ein paar Stunden pro Tag erledigt, zweitere gingen in Akten und Eingaben regelrecht unter. Ein GesprĂ€ch gefĂŒhrt von Mariella Gittler, die auch die BrĂŒcke zu den Themen des heutigen Beamtentums und der KI schlĂ€gt.
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Kaiser Franz Joseph war ein regelrechter Workaholic. Ein Schreibtischheld, der im Laufe seines Lebens ĂŒber 450.000 Verfahren bearbeitete. Diese begleiteten ihn ĂŒberall hin, nicht einmal im Urlaub machte er eine Pause. Auch seine Ehe mit Sissi litt unter ihren unterschiedlichen Lebensstilen: er, ein FrĂŒhaufsteher und immer beschĂ€ftigt, sie, eine SpĂ€taufsteherin und ein Freigeist. Dabei wĂ€re es ĂŒberhaupt nicht notwendig gewesen, so rastlos seiner Arbeit nachzugehen. 93% seiner Akten waren EinzelfĂ€lle und daher relativ unwichtig, strategische und grundlegende Fragen hatten fĂŒr ihn dagegen keine PrioritĂ€t. In dieser Ausgabe des Podcasts redet Mariella Gittler mit dem Historiker Peter Becker ĂŒber den Schreibtisch des Kaisers.
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Im 19. Jahrhundert gibt es im stĂ€dtischen BĂŒrgertum einen groĂen Zuwachs an MĂ€gden und Dienstboten. Gartenarbeit, Kochen, Putzen, Kindererziehung âŠ, fĂŒr jede Aufgabe im Haushalt gibt es eigene Bedienstete. Doch nicht immer bedeutet diese Arbeit nur Ausbeutung, vielen ermöglicht sie auch soziale und finanzielle Sicherheit. Manche Bedienstete bleiben sogar ihr ganzes Leben im gleichen Haushalt. Die NĂ€he zum Dienstherren hat aber auch ihre Schattenseiten, ungewollte Schwangerschaften haben nicht nur fĂŒr MĂ€gde hĂ€ufig fatale Konsequenzen, sondern schaden auch dem Mann erheblich in seinem Ansehen. In dieser Ausgabe des Podcasts redet Mariella Gittler mit der Historikerin Margareth Lanzinger ĂŒber die Entwicklung des Dienstbotenwesens.
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Heirat aus Liebe - im 19. Jahrhundert ist dieses Konzept fĂŒr die meisten Menschen eine Illusion. Die Ehe dient in erster Linie der ökonomischen und sozialen Absicherung. Das letzte Wort hat in dieser Sache lange die Katholische Kirche, nicht der Staat. Wenn der örtliche Bischof aber etwas gegen eine EheschlieĂung einzuwenden hatte, kommt es nicht selten vor, dass Paare sogar bis nach Rom zum Papst pilgern, um von diesem eine Erlaubnis zu bekommen. Heiraten war lange ein Privileg der Wohlhabenden. Die Ă€rmeren Leute waren lange de facto mit einem Heiratsverbit belegt - so wollte man Ă€rmlichen Nachwuchs vermeiden, der dann der ArmenfĂŒrsorge zur Last fallen wĂŒrde. Es erklĂ€rt der hohen Anteil unehelicher Kinder in dieser Zeit. In dieser Folge des Podcasts redet Mariella Gittler mit der Historikerin Margareth Lanzinger ĂŒber Ehekonzepte.
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EheschlieĂungen zwischen Cousins und Cousinen nehmen im 19. Jahrhundert zu â begĂŒterte Frauen und ihre Mitgiften sollen so in der Familie gehalten werden. Auch die Vertrautheit, dass man sich von Kind auf kennt, zĂ€hlt. Mit der Trennung von Arbeits- und Privatleben im 19. Jahrhundert werden Frauen zunehmend in den Haushalt zurĂŒckgedrĂ€ngt. Die âklassischenâ Rollenbilder sind geboren. Doch nicht alle Frauen werden deswegen automatisch unterdrĂŒckt, viele betĂ€tigen sich kĂŒnstlerisch, engagieren sich in WohltĂ€tigkeitsorganisationen oder pflegen in Salons ein reiches gesellschaftliches Netzwerk. Nicht zuletzt bedeuten Heirat und die Eingliederung in die bĂŒrgerliche Ordnung fĂŒr viele auch einen sozialen Aufstieg. In dieser Woche spricht Mariella Gittler mit der Historikerin Margareth Lanzinger ĂŒber die Rolle der Hausfrau.
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Die Lebenserwartung steigt im 19. Jahrhundert, die Generationen ziehen sich auseinander. Entsprechend mĂŒssen die JĂŒngeren lĂ€nger warten, bis die Altvorderen abtreten und ihr Platz frei wird. Mancher Bauer ist vierzig, bis er den Hof ĂŒbernehmen kann. BĂ€uerliche Eltern investieren oft viel in die Söhne, dafĂŒr leben diese auch mit sehr klaren Erwartungen der Eltern, was sie spĂ€ter einmal zu tun haben. Ungehorsam gegen die Eltern, etwa in Form von âFlausenâ der Söhne oder frĂŒhen unehelichen Schwangerschaften bei den Töchtern ahnden sie mit Enterbungen. Der Vater hat das ZĂŒchtigungsrecht fĂŒr seine Familie, er darf es mit der vĂ€terlichen Gewalt nur nicht ĂŒbertreiben, sonst steht er auch schon damals vor Gericht. In dieser Folge des Podcasts spricht Mariella Gittler mit der Historikerin Margareth Lanzinger ĂŒber die Familie im Wandel.
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Erfindungen, die die Welt verĂ€ndern, made in Austria. Die Habsburgermonarchie ist im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum mit gewaltiger innovativer Strahlkraft. Insbesondere in der Medizin gehört Ăsterreich zur absoluten Weltspitze. Die Ălförderung im habsburgischen Galizien ist damals die drittgröĂte weltweit nach den Vereinigten Staaten und Russland - nur leider weiĂ zu diesem Zeitpunkt noch niemand, wofĂŒr das ganze Ăl gut sein soll. Als man es dann wirklich brauchen wĂŒrde, hat sich die österreichische Erdölförderung mangels Nachfrage bereits verlaufen. Auch im Bereich des Kinos ist die Monarchie eines der fĂŒhrenden LĂ€nder, im Hollywood Ungarns, entstehen Filme, die die Massen begeistern. In dieser Folge des Podcasts sprich Mariella Gittler mit Historiker Hannes Leidinger ĂŒber Erfindergeist und groĂe technologische VerĂ€nderungen.
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Wien um 1900 ist eine der gröĂten StĂ€dte der Welt, in diesem Schmelztiegel prallen die groĂen Ideologien und Weltsichten der Zeit aufeinander. Hier befinden sich mit Hitler, Stalin und Tito die drei fĂŒr Europa prĂ€gendsten Diktatoren des zwanzigsten Jahrhunderts zum selben Zeitpunkt nur wenige Kilometer voneinander entfernt, ohne etwas voneinander zu wissen. Die zunĂ€chst medizinisch inspirierte Debatte um die Volksgesundheit kippt in Eugenik und Rassismus, der NĂ€hrboden fĂŒr die Unmenschlichkeit der folgenden Jahrzehnte. Das ambivalente Erbe Karl Luegers wird bis heute heftig diskutiert, die Stadt ist damals eine Hochburg des Antisemitismus, aber auch des Zionismus unter der FĂŒhrung Theodor Herzls. Gleichzeitig floriert die Philosophie, revolutionĂ€re Ideen entstehen, die unser Denken bis in die Gegenwart prĂ€gen. In dieser Folge des Podcasts spricht Mariella Gittler mit dem Historiker Hannes Leidinger ĂŒber soziale und politische Extreme in der Kaiserstadt.
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Der Nationalismus, aus dem unsere heutigen Nationalstaaten hervorgegangen sind, setzt in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Revolution von 1848 ein. Bevölkerungsgruppen, die sich ĂŒber Jahrhunderte miteinander arrangiert haben, entdecken jetzt die GegensĂ€tze zwischen einander. Die Nation wird zum definierenden Merkmal â politisches Gift fĂŒr einen Vielvölkerstaat wie die Habsburgermonarchie. Nach der GrĂŒndung des Parlaments wollen nicht nur die Ăsterreicher politische Teilhabe, auch die Tschechen, Polen, Kroaten und andere kĂ€mpfen um Mitbestimmung und Autonomie. Aber nur in Ungarn kommt es tatsĂ€chlich zum âAusgleichâ, der Unmut im Rest der Monarchie wĂ€chst. In dieser Woche sprechen Mariella und der Historiker Hannes Leidinger ĂŒber NationalitĂ€tenkonflikte und die AnfĂ€nge unseres Parteiensystems.
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Das Parlament ist das HerzstĂŒck unserer Demokratie. Doch es stammt aus einer Zeit, als sich die Monarchie noch mit aller Kraft gegen jeden Machtverlust stemmte und Mitbestimmung gerade so weit zulieĂ, wie die UmstĂ€nde es erzwangen. Von der Revolution 1848 bis zu dem freien Parlamentarismus, den wir heute kennen, ist es noch ein weiter Weg. Die AnfĂ€nge des Parlamentarismus sind auch begleitet vom Nationalismus, dessen ZentrifugalkrĂ€fte am Ende ĂŒber den Zerfall des habsburgischen Vielvölkerstaates mitentscheiden. Der Historiker Hannes Leidinger fĂŒhrt zurĂŒck in diese bewegte Zeit und folgt im GesprĂ€ch mit Mariella Gittler den Linien bis heute.
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Die âGâsunde Watschnâ gilt bis heute als Inbegriff eines gestrigen Erziehungsideals. FrĂŒher, so meint man oft pauschal, wĂ€re Kindheit einfach nur schlimm gewesen. Doch wie erlebten Kinder und Jugendliche frĂŒher tatsĂ€chlich ihr Leben? War es wirklich so fremdbestimmt und gewaltgeprĂ€gt, wie das Klischee es erzĂ€hlt? Die Historikerin Christina Lutter hat in dieser Ausgabe wieder einige ĂŒberraschende Antworten parat, die tief in die Erziehungs- und Bildungsmethoden der Vergangenheit hineinfĂŒhren. Wichtige Schuleinrichtungen waren damals die Klöster. Wie viel von dem christlichen Spirit schlug sich im praktischen Umgang mit den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern nieder?
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Europa lebt seit Jahrtausenden in einer von MĂ€nnern dominierten Gesellschaftsordnung, Frauen waren stets der unterdrĂŒckte Teil der Bevölkerung â so lautet eine gĂ€ngige Wahrnehmung unserer Geschichte. Dass es so nicht war, erzĂ€hlt die Historikerin Christina Lutter in dieser Ausgabe des Podcasts von Ăsterreich die ganze Geschichte im GesprĂ€ch mit Mariella Gittler. Der Status und die LebensqualitĂ€t einer Person hingen ĂŒber weite Strecken von vielen Dingen ab, primĂ€r aber vom sozialen Rang, erst danach spielte auch das Geschlecht eine Rolle. Eheleute waren einander erbrechtlich und auch in der Alltagspraxis oft gleichgestellt. Und auch in den Herrscherfamilien lief die Thronfolge nicht immer nur ĂŒber die mĂ€nnliche Linie, beziehungsweise regierten Frauen oft fĂŒr minderjĂ€hrige Söhne.
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