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„Wenn das Onlinevideo als Hero Piece gesehen wird, ist alles andere nur 'Konfetti'. Das spricht mir und meinem Team ab, dass wir auf Social oder auf anderen Kanälen mindestens genauso starke Ergebnisse erzielen können.“
Was bedeutet „Digital First“, wenn man den Begriff ernst nimmt? In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Aissu Diallo, Executive Director Digital Excellence bei der Agentur BUTTER., über die strukturellen Veränderungen, die nötig sind, um digitale Kreativität nicht nur mitzudenken – sondern zur selbstverständlichen Säule von Markenführung zu machen.
Aissu verantwortet ein interdisziplinäres Digitalteam aus elf Expert*innen für Social, Tech, Design und Innovation. Ihr Ansatz: Plattformen sind keine Kanäle zur Verlängerung klassischer Kampagnen, sondern eigenständige Räume, in denen Marken relevant werden müssen – schnell, zielgruppenspezifisch, mit einer klaren Haltung.
Sie beschreibt, warum die Struktur einer Agentur über kreative Exzellenz entscheidet, wie Social Media sich von reiner Adaption emanzipieren kann – und warum Beratung und Projektmanagement oft unterschätzt, aber zentral für digitale Schlagkraft sind. BUTTER. setzt dabei bewusst auf Retainer-Modelle statt auf einmalige Social-Stunts – um strategisch und kontinuierlich arbeiten zu können.
Im Gespräch geht es um Big Ideas jenseits der überholten TVC-Denken, um den Abschied vom Hero-First-Prinzip, um den Wandel von Agenturrollen und die zunehmende Relevanz echter Kollaboration – intern wie extern. Aissu plädiert für mehr Präzision in der Sprache, mehr Mut zur Prozesskritik und ein klares Ziel: Relevanz in digitalen Räumen beginnt nicht beim Content, sondern bei der Struktur, die ihn ermöglicht. -
„Angst ist der schlechteste Nährboden für Kreativität. Wir müssen wieder lernen, mutig zu sein, verrückte Ideen zu feiern und echte Charaktere in den Vordergrund zu stellen.“
In dieser Sonderfolge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz auf der IT Matters Konferenz von Weischer mit Guido Heffels, Co-Founder von HeimatTBWA und CCO für Hornbach über die Frage, wie eine echte Kreativkultur entsteht – und warum sie in der Branche oft verloren zu gehen scheint.
Guido wirft grundlegende Fragen auf: Warum lähmt die Angst vor Fehlern viele Agenturen? Wie kann eine Kultur entstehen, die nicht von Prozessen dominiert wird, sondern von Vertrauen, Mut und dem Willen, über den Tellerrand hinauszudenken? Seine Forderung: eine Rückbesinnung auf Haltung und Eigenständigkeit.
Im Gespräch wird deutlich, es geht nicht um den nächsten Pitch oder die perfekte Kampagne, sondern um die Haltung dahinter. Guido gibt Einblicke in mehr als zwei Jahrzehnte kreativer Arbeit - von der Agenturgründung bis zu Kampagnen, die weit über die klassische Werbung hinauswirken. Dabei spart er nicht mit Kritik: Die Branche sei zu brav geworden, echte Reibung und lebhafte Diskussionen gebe es kaum noch.
Sein Appell ist klar. Es braucht ein neues Selbstverständnis, das Freigeister fördert, Perspektivenvielfalt zulässt und den kreativen Austausch wieder in den Mittelpunkt stellt. Nur so könne die Branche den Glanz und die Autorität zurückgewinnen, die sie dringend brauche. -
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„Bei Apple geht’s ums iPhone. Bei Amazon um den Klick. Aber in Agenturen? Da redet niemand übers Produkt – obwohl es alles ist.“
In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Björn Bremer, CEO der DDB Germany Group, über das Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft – und über das Vorhaben, eine Agenturgruppe mit großer Legacy in eine neue Arbeitsrealität zu überführen.
Björn, selbst jahrelang Kreativer mit CCO-Erfahrung, sieht einen blinden Fleck in der Branche: Es wird viel über Prozesse, Tools und Purpose gesprochen – aber zu wenig über das eigentliche Produkt: kreative Arbeit. Für ihn ist klar: Wer relevant bleiben will, muss beides beherrschen – kreative Exzellenz und operative Schlagkraft.
Was bedeutet das konkret? Björn spricht über den Umbau der DDB Germany Group, über neue Führungsprinzipien, über Zusammenhalt in einer fragmentierten Agenturstruktur – aber auch über das, was (noch) nicht funktioniert hat. Der gescheiterte Aufbau einer PR-Unit in München gehört ebenso dazu wie der tägliche Balanceakt zwischen wirtschaftlichem Druck und kreativer Haltung.
Er erzählt von Kunden wie Telekom und Lufthansa, von Kollaboration mit anderen Agenturen, von strukturellem Denken im Operating Model – und warum KI kein Heilsbringer ist, sondern ein Werkzeug unter vielen.
Dabei wird deutlich: Gute Führung bedeutet für ihn vor allem eines – die Freude an der Arbeit wieder sichtbar zu machen. Mit „Let my people go surfing“ bringt er auf den Punkt, woran er glaubt: Das Team, das am meisten Spaß hat, gewinnt am Ende. -
„Warum begrüßt mich eine Website nicht wie ein Mensch? Warum fragt sie nicht, was ich wissen will – ob ich einen Cultural Fit suche, Cases sehen will oder wissen will, ob jemand CGI kann? Technisch geht das längst.“
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Stefan Mohr, COO der Digitalagentur Argonauten, über die Potenziale und Missverständnisse rund um KI im Agenturalltag. Für Stefan ist klar: Echte Transformation beginnt nicht mit Tools, sondern mit Haltung.
Er gibt Einblicke in die Praxis der Argonauten: von automatisierter Projektsteuerung über virtuelle Meeting-Avatare bis hin zu ethischen Anforderungen an KI-Systeme. Es geht um interne Lösungen wie „Open“, die Wissen im Team halten sollen - damit Expertise nicht verschwindet, wenn Menschen gehen. Und es geht um die Frage, wie sich Aus- und Weiterbildung verändern müssen, wenn KI selbstverständlicher Teil der Arbeit wird.
Stefan erklärt, welche Rolle Agenturen in einer Welt spielen, die zunehmend von Tech-Giganten dominiert wird. Er ist der Meinung: Agenturen haben sehr wohl ihren Platz - wenn sie ihr Wissen über Marken, Nutzer*innen und Services klug mit Technologie verknüpfen. Sie müssen nicht selbst bauen, aber sie sollten orchestrieren. Nicht steuern, sondern gestalten. Und vor allem: Kontext geben, wo Technologie allein zu wenig kann.
Ein weiteres Thema - neue Vergütungsmodelle jenseits von Zeit gegen Geld - und die Frage, was in Zeiten automatisierter Prozesse eigentlich noch menschliche Arbeit ist. Eine Serie über Systeme, die effizienter werden - und Organisationen, die dabei ihre Seele nicht verlieren dürfen. -
„Die meisten, die schon lange bei uns sind, haben das Gefühl, sie haben in fünf verschiedenen Firmen gearbeitet – sie sind nur ihrem Chef treu geblieben.“
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Torsten Eichten, Gründer und CEO von The Marmalade, sowie Petra Monheim, COO, über die permanente Transformation eines Unternehmens – und was es bedeutet, Wandel nicht nur zu bewältigen, sondern konsequent als Teil der eigenen Identität zu begreifen.
The Marmalade ist heute ein visuelles Kreativstudio mit internationaler Ausrichtung, das Strategie, Kreation, Produktion und Postproduktion unter einem Dach vereint. Der Standort in Hamburg-Bahrenfeld ist dabei bewusst als Möglichkeitsraum konzipiert – ein Ort, an dem nicht nur kreative Arbeit stattfindet, sondern neue Formen der Zusammenarbeit entstehen können.
Torsten und Petra erzählen, wie sie über die Jahre hinweg immer wieder Strukturen hinterfragt, Geschäftsmodelle verändert und dabei nicht selten Kunden verloren haben – und warum genau diese Entscheidungen langfristig zum Aufbau eines agilen, zukunftsfähigen Studios geführt haben. Sie sprechen über den Wandel von der klassischen Postproduktion zur hybriden Kreativeinheit, über das Arbeiten mit globalen Marken wie Ferrero oder Celsius und über den Aufbau einer modularen Video-Asset-Library mit inzwischen über 8000 Assets. Diese ermöglicht es, Content skalierbar und effizient zu produzieren, ohne dabei Qualität oder kreative Eigenständigkeit zu verlieren.
Ein zentrales Thema ist auch der technologische Umbruch durch KI. Petra und Torsten reflektieren, wie sich kreative Prozesse verändern, wo die Chancen liegen – und warum die gute Idee auf dem Papier mehr denn je zählt. Dabei wird klar: The Marmalade setzt nicht auf kurzfristige Hypes, sondern auf nachhaltige Strukturen, starke Partnerschaften und echte Begegnung. Wandel ist hier kein Trend, sondern gelebter Alltag – aus Überzeugung, mit Erfahrung und einer großen Portion Neugier. -
„Werbefilme, die Menschen wirklich berühren, entstehen nicht durch zwanghaftes Mafo-Testing, sondern durch einen mutigen Wettstreit der Visionen, Ideen und Argumente. Doch stattdessen regiert die große Angst-Olympiade: Gold für visionslosen Einheitsbrei, Silber für Bullshit-Bingo und Bronze fürs professionelle Mitnicken.“
Sebastian Strasser hat das Werbefilmgeschäft geprägt wie kaum ein anderer. 250 internationale Awards, darunter 20 Cannes Lions. Der Gunn Report listet ihn als einen der einflussreichsten Regisseure der Branche. Seine Filme – von Bertha Benz bis Kids on Steps – sind Meisterwerke der Inszenierung. Doch die Branche, die er mitgeprägt hat, verändert sich radikal – nicht immer zum Besseren.
Heute startet #WhatsNextCreatives – das spin-off von What’s Next Agencies und Campaign Germany. Kim Alexandra Notz und Co-Host Bärbel Unckrich sprechen mit Sebastian über die Transformation des Werbefilms – und darüber, was verloren geht, wenn Angst mutige Ideen erstickt.
Denn genau das passiert gerade. Marken haben verlernt, groß zu denken. Kampagnen sind so glattgebügelt, dass sie niemanden mehr berühren. Agenturen laufen Trends hinterher, anstatt sie selbst zu setzen. Werbung, einst ein Spielfeld für Visionär:innen, ist oft nicht mehr als eine berechenbare Aufgabe geworden.
Wird GenAI den Werbefilm neu erfinden? Strasser glaubt nicht an eine „AI-Apokalypse“ für Kreativität – sondern an eine Revolution. Eine, die das Handwerk neu definiert. Hybrid-Produktionen, die echte Inszenierung mit generierten Bildern verschmelzen. Budgets, die endlich wieder große Ideen ermöglichen. Eine Technologie, die Werbung aus ihrer Komfortzone zwingt – und Marken dazu bringt, sich neu zu erfinden.
Mit seinem Studio Lipstick sprengt Strasser gerade alle Regeln. Sein für Vodafone produzierter AI-Werbefilm Rhythm of Life ist mehr als ein Experiment: Er zeigt, wie GenAI Produktionsbudgets halbieren, kreative Räume öffnen – und das Werbefilmgeschäft auf links drehen kann. Doch eines ist für ihn klar: AI wird nie die emotionale Tiefe echter Inszenierung erreichen. Und genau darin liegt die Chance für mutige Originalität.
Und welche Werbefilme beeindrucken ihn? Die ehrliche Antwort: keine. Nicht, weil er sie nicht respektiert – sondern weil die Werbung nur selten aus sich selbst heraus inspiriert, sondern ein Erguss aus anderen Inspirationsquellen ist. Die spannendsten Impulse zieht er aus Spielfilmen, Malerei und Videokunst. Genau dort entsteht das Neue.
Was bleibt? Was geht? Und wie sehr wird KI das Werbefilmgeschäft verändern? Strasser gibt radikale Einblicke in das, was kommt – und warum am Ende nur eine Frage zählt: Do you have something to say? -
„Wir setzen Craft oft mit Exzellenz gleich. Aber TikTok ist wie Kunst: Ist ein dreimonatiges Ölgemälde besser als Duchamps umgedrehte Toilette? Beides kann exzellent sein. Es geht um Wirkung, nicht nur um handwerklichen Aufwand.“
In dieser Sonderfolge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz live auf der DMEXCO-Bühne mit Götz Ulmer, Top-Kreativer bei David+Martin und ehemaliger Kreativvorstand bei Jung von Matt, sowie Paulina Schumann, Mitgründerin der Social-First-Agentur charles & charlotte, über kreative Exzellenz auf TikTok. Während klassische Agenturen über Originalität, Craft und Markenführung sprechen, setzen Creator*innen längst die Trends. Die große Frage ist: Warum hinkt Werbung oft hinterher, anstatt selbst Impulse zu setzen?
Götz Ulmer spart hier nicht mit Kritik: Alles auf TikTok sei kreativ – außer Werbung. Während täglich neue, hochkreative Formate entstehen, beschränken sich Agenturen oft darauf, Influencer*innen zu buchen oder bestehende Trends zu imitieren. Statt kreative Speerspitze zu sein, laufen sie hinterher. Für ihn ist klar: Wer Werbung macht, sollte den Anspruch haben, selbst Trends zu setzen – und nicht nur andere zu kopieren.
Paulina hingegen sieht TikTok als riesige Chance. Für sie geht es nicht darum, den Kanal mit klassischen Werbemaßstäben zu bewerten, sondern ihn zu verstehen und mit Marken-DNA zu verbinden. Exzellenz liegt für sie nicht in Hochglanzproduktion, sondern in Relevanz: Inhalte müssen sich nativ in die Plattform einfügen und dennoch auffallen. Marken, die TikTok richtig nutzen, profitieren von direktem Community-Feedback und haben die Möglichkeit, ihre Identität in Echtzeit weiterzuentwickeln.
Ein weiteres großes Thema ist die Geschwindigkeit. Während klassische Agenturen monatelang an Kampagnen feilen, müssen Social-First-Strategien oft innerhalb weniger Tage stehen. Doch ist Schnelligkeit ein Qualitätskiller? Nicht unbedingt. Kampagnen wie EDEKAs „Komm in die Gruppe“ oder Michael Kors’ Kollaboration mit Nara Smith beweisen, dass markengerechte Kreation auf TikTok funktionieren kann, wenn sie mutig gedacht wird.
Am Ende bleibt die Frage: Können Agenturen wieder Vorreiter sein – oder überlassen sie die kreative Hoheit endgültig den Creator*innen? Götz Ulmer fordert mehr Eigenständigkeit und weniger Anpassung, Paulina Schumann sieht die Plattform als Spielwiese für originelle Markenkommunikation. Klar ist: Wer auf TikTok erfolgreich sein will, muss mehr als nur Trends mitmachen. Es braucht mutige, eigenständige Ideen, die Nutzer*innen wirklich begeistern. -
„Pitches und Kampagnen basieren oft auf Erfahrung und Bauchgefühl – aber was, wenn man den Erfolg schon vorher messen könnte? Immer mehr Agenturen setzen auf datengetriebene Pretests, um ihre Ideen zu validieren und Kunden zu überzeugen. Denn Social Effectiveness bedeutet nicht nur Reichweite, sondern echten Impact.“
Erfolg in Social Media wird oft an schnellen Zahlen festgemacht: Wie viele Menschen haben eine Kampagne gesehen? Wie viele Likes und Shares gab es? Doch sagen diese Werte wirklich aus, ob eine Marke langfristig in den Köpfen der Konsument*innen bleibt?
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Johanna Lück, Senior Customer Success Manager bei Appinio, über eine zentrale Frage der modernen Markenkommunikation: Wie misst man echte Wirkung auf den Social Media Plattformen? Gemeinsam gehen sie der Frage nach, warum klassische Methoden wie Brand-Lift-Studien oft zu kurz greifen und wie Agenturen und Unternehmen Kampagnen strategisch besser auswerten können.
Ein Schlüsselbegriff dabei: mentale Verfügbarkeit. Die Idee dahinter: Eine Marke ist nur dann erfolgreich, wenn sie in möglichst vielen relevanten Kauf- und Entscheidungssituationen präsent ist. Anstatt nur darauf zu achten, ob eine Kampagne Reichweite erzielt, geht es darum, ob Menschen eine Marke mit den richtigen Momenten und Bedürfnissen verbinden. Laut dem Ehrenberg-Bass Institute, dem weltweit größten Marketingforschungsinstitut, sollten Brands nicht nur auf einen USP setzen, sondern breit aufgestellt sein und z.B. gezielt nach unbesetzten Lücken - nach wichtigen Category Entry Points - suchen, erklärt Johanna im Gespräch.
Doch wie lässt sich das in der Praxis nutzen? In der Agenturwelt gewinnen Pretests zunehmend an Bedeutung – nicht nur zur Absicherung, sondern auch als strategisches Instrument. Agenturen investieren enorme Summen in Pitches, doch oft fehlt ihnen ein entscheidendes Argument: belastbare Daten. Gerade in Pitch-Situationen kann es helfen, ungenutzte Potenziale und Schwachstellen des Wettbewerbs zu kennen.
Neben den Möglichkeiten der Marktforschung diskutieren Kim und Johanna auch die Auswirkungen der technologischen Entwicklung: Welche Rolle spielt generative KI in der Datenauswertung? Wird sie Marktforschung verändern oder lediglich Prozesse beschleunigen? Und wie können Agenturen und Unternehmen die neuen Tools sinnvoll für sich nutzen? -
„Unternehmen denken oft, Kunst sei etwas für Sammler*innen oder Vorstandsbüros. Dabei kann sie viel mehr: Sie schafft Aufmerksamkeit, Emotionen und kulturelle Tiefe - genau das, was gute Kommunikation braucht“.
Was passiert, wenn eine Agentur Markenkommunikation neu definiert – und Kunst nicht nur als Stilmittel nutzt, sondern als strategisches Element? In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz darüber mit Nina Preuss, CEO und Michael Preuss, CCO von PREUSS UND PREUSS. Ihre Agentur bewegt sich bewusst zwischen zwei Welten: klassischer Kommunikation und freier Kunst.
Was vor 15 Jahren als Kreativagentur begann, hat sich während der Pandemie radikal weiterentwickelt: Die Kunst wurde zum zweiten Standbein. Heute betreiben sie eine eigene Galerie in Berlin und Stuttgart, kuratieren Kunst für Marken, gestalten Installationen und entwickeln Kampagnen, die weit über klassische Werbung hinausgehen. Unternehmen wie Aldi, Porsche oder Mercedes-Benz setzen auf ihren experimentellen Ansatz – zwischen Strategie, Kunst und kommerzieller Kommunikation.
Doch wo liegt die Grenze zwischen künstlerischer Freiheit und Markenstrategie? Wie schafft man Projekte, die für beide Seiten – Marken und Kunst – wirklich wertvoll sind? Und welche Unternehmen sind offen für diesen kreativen Paradigmenwechsel?
Nina und Michael teilen ihre größten Learnings aus 15 Jahren Agenturgeschichte: Warum es sich lohnt, mutige Wege zu gehen, wie man Kunst und Marken authentisch zusammenbringt – und warum sie in Zukunft noch mehr an ‚ultra contemporary Projekten‘ arbeiten wollen. -
„Trends kommen und gehen – wenn ich erst noch durch sieben Abstimmungsschleifen muss, ist der Moment vorbei. Wer also ‘social first’ sagt und meint, muss sich committen. Dafür müssen sich Marken und Agenturen wirklich vertrauen und gemeinsam schnelle Entscheidungen treffen, sonst funktioniert es nicht.”
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Louise Stodtko, CEO von Granny, und Lisa Robben, COO von Saatchi & Saatchi, darüber ob Social First Agenturen die neuen Leadagenturen sind – oder ob es ein völlig neues Modell der Zusammenarbeit braucht.
Im Gespräch macht Louise schnell klar: Erfolgreiche Social-Kampagnen entstehen nicht aus klassischen Kampagnen, die am Ende für Instagram & Co. adaptiert werden. Sie beginnen mit einem echten Verständnis für digitale Kultur, Trends und Community-Dynamiken. Was bewegt die Menschen gerade? Was wird diskutiert? Ideen müssen aus den Plattformen heraus gedacht und gemeinsam mit den Communities entwickelt werden – in Echtzeit, nicht im Rückblick.
Social lebt von Relevanz. Granny setzt deshalb auf Social Creatives, die nicht nur Ideen entwickeln, sondern direkt produzieren – weil Trends eben keine Wochen auf eine Freigabe lang warten. Wer zu langsam ist, verliert.
Lisa sieht Social First als zentralen Bestandteil moderner Markenkommunikation, aber sie erlebt oft das gleiche Problem: Marken fordern Agilität, aber halten gleichzeitig an klassischen Abstimmungsprozessen fest. Endlose Feedbackschleifen töten jede Relevanz. Erfolgreiche Social-Strategien entstehen nur, wenn Unternehmen bereit sind, Verantwortung abzugeben.
Das klassische Lead-Agentur-Modell passt nicht mehr zu einer Welt, in der Echtzeit-Content zählt. Wer steuert, wenn Social schneller ist als jede Strategiepräsentation? Und wie bleibt Social First wirtschaftlich, wenn Vergütungsmodelle auf Einzelpreisen statt auf Impact basieren? -
„Intern hatte BBDO früher in der Gruppe oft den stärksten Raum. Die anderen Agenturen spielten im Verbund mit, nach festen Regeln. Das haben wir geändert. Heute denken wir ausschließlich im Sinne des besten Teams für den Kunden.“
Integrierte Zusammenarbeit ist das große Versprechen der Agenturbranche – doch in der Realität bleibt sie oft eine Illusion. Statt echter Kollaboration gibt es interne Konkurrenz, Silodenken und Kämpfe um Leadrollen. TEAMBBDO will genau das ändern.
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Christian Rätsch, CEO von TEAMBBDO, und Boris Terwey, CEO von Interone und COO von TEAMBBDO, über den schwierigen, aber notwendigen Bruch mit alten Strukturen – und darüber, wie aus Skepsis Vertrauen wurde.
Denn TEAMBBDO ist keine klassische Fusion, sondern ein neues Modell der Zusammenarbeit. BBDO, Interone, die Peter Schmidt Group und Batten & Company bleiben eigenständige Agenturmarken, doch sie agieren nicht mehr als Wettbewerber unter einem Dach, sondern als echte Einheit. Kunden sollen nicht länger zwischen Spezialist*innen und Disziplinen navigieren müssen. Stattdessen wird aus einem interdisziplinären Pool das beste Team für jede Herausforderung zusammengestellt – flexibel, integriert, ohne interne Machtspiele.
Eine vielversprechende Idee. Doch kann sie im Agenturalltag wirklich funktionieren? Der erste große Test kam mit einem Pitch für E.ON. Dort nahm diesmal nicht die klassische Kreativagentur den Lead, sondern Interone – die Digitalagentur. Ein bewusster und mutiger Bruch mit alten Hierarchien. Die Entscheidung wurde intern intensiv diskutiert, aber das Ergebnis überzeugte: Weniger Reibungsverluste, tiefere Kundeneinblicke, effizientere Zusammenarbeit.
Doch das neue Modell wirft auch neue Fragen auf: Wie hält man das Gleichgewicht zwischen vier eigenständigen Agenturen, ohne dass alte Muster zurückkehren? Wie sorgt man dafür, dass keine Agentur die dominierende Rolle einnimmt? Trotz gemeinsamer Führung bleiben die einzelnen Agenturen mit eigener Identität bestehen – ein echter Spagat zwischen Integration und Unabhängigkeit. TEAMBBDO hat neue Strukturen geschaffen und zeigt, wie das Prinzip im Alltag funktionieren kann, wenn es um Kundenwünsche, Budgets, Ressourcen und Entscheidungswege geht. -
„Wir arbeiten für Kunden, aber auch für Fans. Die Kunden bezahlen uns, aber die Fans danken es uns - weil wir selbst Fans sind. Es gibt nichts Ernüchternderes, als wenn Marken sich in Kulturen einmischen, ohne sich wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen.“
In der aktuellen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Tommy Gmür, Managing Director von DRAVT, darüber, wie Sportmarketing neu gedacht werden muss, um wirklich relevant zu bleiben. DRAVT, ein Joint Venture von Sportfive und Dojo, versteht sich nicht als klassische Agentur, sondern als kreativer Hub, der Marken mit Subkulturen und Communities verbindet.
Tommy macht unmissverständlich klar: Ein Logo auf dem Trikot reicht nicht mehr. Wer die Fans wirklich erreichen will, muss ihre Welt verstehen und bereit sein, etwas zurückzugeben. Deshalb setzt DRAVT auf Co-Kreationen, kulturelle Projekte und nachhaltige Partnerschaften, die mehr sind als PR-Maßnahmen - sie haben das Ziel, echte Beziehungen aufzubauen.
Doch der Weg dorthin ist alles andere als einfach. Tommy spricht offen über die Herausforderungen einer Branche, die oft noch von konservativen Strukturen geprägt ist. Sportmarketing bewegt sich zwischen Tradition und Innovation, zwischen schnellem Sichtbarkeitsgewinn und der langfristigen Frage, wie Marken Verantwortung übernehmen können. DRAVT zeigt, wie es gelingen kann, Fans nicht nur zu erreichen, sondern Teil ihrer Welt zu werden. -
„Die große Tech-Wette ist: dass Künstliche Intelligenz die letzte menschliche Erfindung sein wird, und alle Erfindungen danach – einschließlich ihrer Patente und Produktivitätserfolge – von der KI selbst stammen.“
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Robert Andersen, Managing Creative Director bei Jung von Matt CREATORS, über die AI-Transformation und die Frage, was Kreativität in Zukunft überhaupt bedeutet.
Denn AI ist längst mehr als ein Werkzeug, das Prozesse beschleunigt. Sie verändert, wie Ideen entstehen. Agenturen stehen vor einer Entscheidung: Nutzen sie AI nur zur Unterstützung – oder verschmelzen sie Technologie mit Kreation, um völlig neue Ausdrucksformen zu schaffen?
Zwei Projekte von Jung von Matt CREATORS zeigen, was passiert, wenn AI nicht nur mitläuft, sondern zum kreativen Motor wird. Für Hyundai entwickelte das Team gemeinsam mit der Agentur Neckar eine Kampagne, die klassische Werbung auf den Kopf stellte. Statt Konsument*innen nur fertige Anzeigen zu präsentieren, gab ihnen ein AI-Bildgenerator die Möglichkeit, selbst visuelle Welten rund um das Auto zu erschaffen. Ob surreale Fantasielandschaften, persönliche Traumreiseziele oder das eigene Auto virtuell vor der Haustür – die Motive spiegelten die individuellen Vorstellungen der Nutzer*innen wider. Werbung wurde so nicht mehr nur konsumiert, sondern aktiv mitgestaltet.
Ein weiteres Projekt ging anlässlich des Weltfrauentags an den Start: der Mansplainer-Bot. Eine AI, die mit Studien gefüttert wurde und in typisch gönnerhaftem Ton Antworten formulierte – belehrend, selbstsicher und voller überflüssiger Erklärungen. Eine satirische Antwort auf ein Problem, das viele Frauen täglich erleben: ungefragte, herablassende Ratschläge von Männern.
Doch diese Experimente sind erst der Anfang. Was passiert, wenn AI nicht nur Inhalte produziert, sondern eigenständig Ideen weiterdenkt? Wird Kreation zum hybriden Prozess zwischen Mensch und Maschine? Die Branche steht vor einer Entscheidung: Mitziehen oder abgehängt werden.
Robert plädiert für ein radikales Umdenken. Die wahre Revolution ist nicht, dass AI Arbeit schneller macht – sondern dass sie völlig neue Spielfelder schafft. Die Frage ist: Wer traut sich, darauf zu spielen? -
„Die Zukunft gehört den Agenturen, die sich nicht als Dienstleister, sondern als Partner verstehen. Strategisches Denken, kulturelle Relevanz und die Fähigkeit, Business-Lösungen zu entwickeln, sind entscheidend, um in einer komplexen, digitalen Welt erfolgreich zu sein.“
In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Giuseppe Fiordispina, Marketing Director bei CUPRA und SEAT Deutschland, über digitale Kreativität und die Zukunft von Agenturen.
Im Gespräch fordert Giuseppe einen Paradigmenwechsel: Agenturen müssten mutig und strategisch agieren, um Marken langfristig erfolgreich zu machen. Dabei sei es wichtig, Unternehmen tief in den Lebenswelten ihrer Zielgruppen zu verankern und echte Beziehungen aufzubauen.
Wie das funktionieren kann, zeigt CUPRA. Die Marke, die 2018 als Challenger Brand gestartet ist, setzt auf moderne Technologien und kulturelle Relevanz. Eine Mixed-Reality-Anwendung bringt Fahrzeuge virtuell in Showrooms, bevor sie physisch verfügbar sind. Das Projekt vereint digitale und physische Erlebnisse und bietet Kunden ein interaktives Highlight, während es Händler*innen ermöglicht, frühzeitig in den Verkaufsprozess einzusteigen.
Giuseppe betont, dass technologische Innovation allein nicht ausreicht. Sie muss durch eine enge Verknüpfung mit kulturellen Themen ergänzt werden. CUPRA arbeitet daher gezielt mit Partner*innen im Bereich Musik, Gaming und Elektromobilität zusammen. Diese Kooperationen sollen die Marke dort verankern, wo sie für ihre Zielgruppen relevant ist. Die Zusammenarbeit mit dem Videospiel Forza Horizon macht beispielsweise zukünftige Fahrzeugmodelle frühzeitig virtuell erlebbar.
Die Zukunft der Agenturen hängt laut Giuseppe davon ab, ob es ihnen gelingt, nicht nur Werbung zu kreieren, sondern umfassende Businesslösungen anzubieten. Viele Agenturen liefen Gefahr, sich auf ausführende Tätigkeiten zu reduzieren, wenn sie den gesellschaftlichen und strategischen Anspruch vernachlässigten. -
„Mit Veränderungen positiv umgehen: Das ist der Kern resilienter Marketingorganisationen.“
Doch wie wird man als Unternehmen oder Agentur wirklich resilient? Wie schafft man es, vom Reflex zur Reflexion zu kommen? Genau darüber spricht Kim Alexandra Notz in der neuen Folge von #WhatsNextAgencies mit Sebastian Vieregg, Sr. Head of Consultancies & Tech Partners bei Google.
Sebastian macht klar: Resilienz ist keine Reaktion auf Krisen, sondern ein Mindset. Es geht darum, Veränderungen zu antizipieren, Chancen zu erkennen und Strukturen zu schaffen, die Flexibilität ermöglichen. Besonders spannend wird es, wenn er über Agenturen spricht. ‚Sie müssen proaktiver werden, Kund*innen herausfordern und technologische Disruptionen als Chance statt als Bedrohung sehen,‘ betont er.
Aber es geht um mehr als das: Wie wird Marketing vom ‚Cost Center‘ zum ‚Profit Center‘? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz dabei? Und warum ist es so entscheidend, dass CFOs endlich verstehen, welchen Wert Marketing für das Unternehmen liefert? Sebastian teilt Einblicke aus seiner Arbeit mit führenden Playern und erklärt, wie datengetriebene Entscheidungen und klare Ziele den Unterschied machen.
Diese Episode zeigt, warum technologische Kompetenz genauso wichtig ist wie Mut zur Veränderung – und warum diejenigen, die den Wandel aktiv gestalten, nicht nur Schritt halten, sondern die Zukunft dominieren. -
„Die größte Disruption im Influencer-Marketing wird durch AI kommen: Content-Erstellung, Community-Management und sogar Recherche – alles wird effizienter, und wer das nicht nutzt, wird zurückbleiben.“
In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Adil Sbai, CEO von WeCreate, über die Transformation des Influencer Marketings, die Kraft der Creator Economy und die Rolle von künstlicher Intelligenz.
Adil gibt Einblicke, wie datenbasiertes Creator Management Marken dabei hilft, die richtigen Partner*innen frühzeitig zu erkennen - bevor sie zum Mainstream werden. Doch es geht um mehr: Er plädiert für echte Partnerschaften, bei denen Marken und Creator*innen gemeinsam nicht nur Kampagnen, sondern auch Produkte entwickeln, um Zielgruppen authentisch anzusprechen.
Ein zentraler Punkt ist die Disruption durch Künstliche Intelligenz. Wie verändert sie Content-Produktion, Community-Management und das gesamte Influencer-Ökosystem? Adil zeigt auf, welche Chancen KI bietet, warnt aber auch davor, Authentizität und die persönliche Bindung zwischen Creator*in und Community zu unterschätzen.
Gleichzeitig wirft er einen kritischen Blick auf die Agenturwelt. Warum klassische Modelle wie „Zeit gegen Geld“ nicht mehr ausreichen und wie WeCreate mit neuen Geschäftsmodellen vom Buchprojekt bis zur Produktentwicklung neue Wege geht. -
„B2B-Marketing entwickelt sich vom Anhängsel des Vertriebs zum entscheidenden Businesstreiber - ein Wandel, der nicht nur Marketingabteilungen, sondern ganze Unternehmen fordert.“
In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Matthias Specht, Co-CEO und Partner der wob AG, einer B2B-Agentur, über den Wandel des B2B-Marketings.
Matthias erklärt, wie B2B-Marketing zur strategischen Schlüsselrolle im Unternehmen wird. Statt nur Erfüllungsgehilfe des Vertriebs zu sein, schaffen datengetriebene Strategien, smarte Technologien und kreative Ansätze neue Möglichkeiten, um Kunden zu begeistern und Unternehmensziele zu erreichen. Als „Architekt“ hilft wob B2B-Unternehmen dabei, diese Potenziale zu nutzen – von der Optimierung digitaler Customer Journeys bis hin zur Transformation von Marketingorganisationen.
Die Folge liefert dabei Antworten auf zentrale Fragen, wie: Wie können sich Marketingabteilungen an die zunehmende Komplexität anpassen? Welche Chancen bietet der Inhouse-Trend? Und wie gelingt es, B2B-Marketing langfristig als echten Business Driver zu etablieren? -
„Pitches fühlen sich manchmal wie ein schlechtes Date an – du weißt, es passt nicht, aber du gehst trotzdem weiter, weil du schon zu tief drinsteckst.“
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Niat Asfaw Graça, General Managerin bei Serviceplan Bubble, und Christoph Weber, CMO der Bitburger Braugruppe, über das Thema Pitchkultur. Spoiler: Pitches, wie wir sie kennen, haben ein großes Problem – oder sogar mehrere.
Niat und Christoph bringen auf sehr offene Art und anhand konkreter Erfahrungen Agentur- und Kundenperspektive in diese Diskussion ein. Christoph erzählt, wie er bei Bitburger einen Pitch-Prozess gestaltet hat, der auf echte Partnerschaft setzt. Statt reiner Hochglanzideen ging es um Teamdynamiken, Chemistry Meetings und strategische Workshops. ‚Ich wollte nicht die eine perfekte Antwort – ich wollte ein Team, das langfristig mit uns wachsen kann.‘
Niat schildert hingegen, welche Herausforderungen Pitches aus Agentursicht oft mit sich bringen: unrealistische Deadlines, fehlende Transparenz und der Druck, weiterzumachen, selbst wenn klar ist, dass es nicht passt.
Trotz unterschiedlicher Perspektiven teilen sie eine Überzeugung: Die Pitchkultur braucht ein Update. Chemie statt Show, klare Kommunikation und der Mut, auch mal Nein zu sagen – Niat und Christoph geben Anregungen, wie der Prozess für beide Seiten besser werden kann. -
„Angst ist der schlechteste Nährboden für Kreativität. Wir müssen wieder lernen, mutig zu sein, verrückte Ideen zu feiern und echte Charaktere in den Vordergrund zu stellen.“
In dieser Sonderfolge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz auf der IT Matters Konferenz von Weischer mit Guido Heffels, Co-Founder von HeimatTBWA und CCO für Hornbach über die Frage, wie eine echte Kreativkultur entsteht – und warum sie in der Branche oft verloren zu gehen scheint.
Guido wirft grundlegende Fragen auf: Warum lähmt die Angst vor Fehlern viele Agenturen? Wie kann eine Kultur entstehen, die nicht von Prozessen dominiert wird, sondern von Vertrauen, Mut und dem Willen, über den Tellerrand hinauszudenken? Seine Forderung: eine Rückbesinnung auf Haltung und Eigenständigkeit.
Im Gespräch wird deutlich, es geht nicht um den nächsten Pitch oder die perfekte Kampagne, sondern um die Haltung dahinter. Guido gibt Einblicke in mehr als zwei Jahrzehnte kreativer Arbeit - von der Agenturgründung bis zu Kampagnen, die weit über die klassische Werbung hinauswirken. Dabei spart er nicht mit Kritik: Die Branche sei zu brav geworden, echte Reibung und lebhafte Diskussionen gebe es kaum noch.
Sein Appell ist klar. Es braucht ein neues Selbstverständnis, das Freigeister fördert, Perspektivenvielfalt zulässt und den kreativen Austausch wieder in den Mittelpunkt stellt. Nur so könne die Branche den Glanz und die Autorität zurückgewinnen, die sie dringend brauche. -
„Warum macht die Sparkasse jetzt den Praktikant*innen-Rap zum Girokonto? Warum müssen Supermärkte sich mit Jo-Handbewegungen batteln? Das waren meine Hip-Hop-Pain-Points. Aber: Marken wie Porsche, o2 oder die Rügenwalder Mühle zeigen, dass es anders geht. Sie haben mir Raum gegeben, Kultur auf authentische Weise zu erzählen, indem wir eine gemeinsame Basis gefunden haben – Kreativität und das Streben nach Einzigartigkeit.“
In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Niko Backspin, Chief Cultural Officer (CCO) und Managing Partner von Serviceplan Culture, über den Aufstieg der Culture Agencies, ihren Sinn - und ob nicht eigentlich jede Agentur von Grund auf ein kulturelles Verständnis mitbringen sollte.
Niko, selbst mit seiner Plattform BACKSPIN seit mehr als 20 Jahren tief in der Hip-Hop-Kultur verwurzelt, betont, dass Kultur keine Spielwiese für schnelle Kampagnen ist. Stattdessen nennt er positive Beispiele wie die Zusammenarbeit mit Porsche für das Projekt ‚Back to Tape‘, einer Plattform, die Hip-Hop über mehr als fünf Jahre einen echten Raum gegeben hat, statt ihn nur zu instrumentalisieren.
Hip-Hop ist längst Popkultur, und Marken, die das Potenzial von Subkulturen ausschöpfen wollen, müssen sich authentisch einbringen – mit Budget, Expertise und langfristiger Verbindlichkeit. Nur so lassen sich echte Beziehungen aufbauen, die der Community genauso nützen wie der Marke.
Früher hat Hip-Hop an die Tür geklopft, heute gehört uns das verdammte Haus‘, bringt Niko es auf den Punkt. Doch diese Stärke der Kultur verlangt Respekt und Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Marken, die nur versuchen, Trends zu kopieren oder Subkulturen oberflächlich zu bedienen, schaden nicht nur ihrer Reputation, sondern gefährden das Vertrauen ganzer Communities. - Show more