Episodes
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Wer spinnt hier denn rum? Keine Angst vor Thekla und Co: Die achtbeinigen Spider hierzulande sind völlig harmlos.
Viele Zeitgenossen haben eine panische, mitunter sogar krankhafte Angst vor Spinnen. Die gefährliche, bissige Hauswinkelspinne erobere die Wohnungen, heißt es immer wieder. Bis zu zehn Zentimeter groß könnten diese Monster werden. Ein Albtraum auf acht schnellen Beinen. Rette sich wer kann! Was ist dran an diesen und ähnlichen Horrormeldungen? So gut wie gar nix.
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Episodes manquant?
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Sonntagabend, die Schnellstraße am Rand des Ruhrgebiets war angenehm leer. Ich bog in eine kleinere Seitenstraße und verließ auch diese bald, um in ein enges Sträßchen zu fahren, das in den tiefen Waldschatten hineinführte. Dort stellte ich den Wagen am ausgefahrenen Wegrand ab, wo häufig Angler parkten. Von hier aus war es noch ein kleiner Fußweg zum Ziel. Die recht kühle Luft des wolkenverhangenen Sommerabends war erfüllt vom Duft des feuchten Waldes, nichts deutete hier auf die Nähe der Großstädte hin. Ein schmaler Waldweg, dann ein Trampelpfad die glitschige Böschung hinab und ich fand mich in einer anderen Welt.
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„Fuchsjagd beenden! Dieses Hobby schafft Leid und keinen Artenschutz.“ So lautet der volle Titel des Vorschlags von Wildtierschutz Deutschland, der im Herbst auf dem Wahlzettel der dritten bundesweiten Volksabstimmung stehen wird. In der Vorauswahl von ursprünglich 171 Vorschlägen erreichte das Tier- und Naturschutzthema den Platz 1. In den letzten Jahren haben sich über 344.000 Menschen an der von der Initiative Abstimmung21 e.V. organisierten Volksabstimmung beteiligt.
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Es war Ende Mai 2021 als unserem Zeuge am Waldrand von Pfaffenwiesbach (Ortsteil von Wehrheim/Hessen) ein weibliches Reh auffiel, das aufgescheucht durch einen mähenden Traktor von der Wiese flüchtete. Unverzüglich wandte sich der Zeuge an den Landmaschinenfahrer, um ihn darauf hinzuweisen, dass aufgrund seiner Beobachtung sich sehr wahrscheinlich noch ein Rehkitz im zu mähenden Bereich befände. Auf die Frage hin, ob die Wiese vor dem Mähen abgesucht wurde, erhielt der Zeuge die Antwort, „dass die Wehrheimer das schon gemacht hätten, dass es nicht nötig sei und dass er außerdem langsam fahre“, dann mähte er weiter.
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Dass viele Weidetierhalter den Wolf nicht mögen, ist menschlich verständlich, denn er macht ihnen beim Bau von Zäunen, deren Verstärkung zur Wolfsabwehr und deren Unterhalt mehr Arbeit. Die Behauptung, der Wolf überwinde jeden Zaun, entspringt vor allem der chronischen Arbeitsüberlastung der Weidetierhalter. Denn wenn es eh nichts nutzt, muss man ja nichts machen. Dass das im Übrigen nicht stimmt, haben Peter Schütte in Niedersachsen und Swen Keller in Sachsen-Anhalt zweifelsfrei nachgewiesen.
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Beim niederbayerischen Dingolfing, einer Kreisstadt südlich von Regensburg zwischen Landshut und Deggendorf gelegen, sind die Felder eines Biogasunternehmers blutrot.
Ein dortiger Biogasunternehmer hinterlässt offenbar regelmäßig ein Blutbad auf den von ihm bearbeiteten Flächen, wie heute Wildes Bayern berichtet. So sollen Mitarbeiter des Unternehmers immer wieder Wiesen und Felder abmähen, ohne vorher eine Suche nach Rehkitzen oder Schutzmaßnahmen für Jungwild und alle Tiere, die nicht schnell genüg flüchten können, zu veranlassen.
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Anlässlich des Bundesjägertags in Mainz sprach am 21. Juni die Pfarrerin der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau, Dr. Anna Scholz, selber Jägerin, n der Christuskirche in Mainz. In der Vorankündigung des Deutschen Jagdverband hieß es: "Schöpfung bewahren – darum geht es auch bei der Hubertusmesse in der Christuskirche Mainz ... Pfarrerin Dr. Anna Elisabeth Scholz wird unter anderem auf die große Verantwortung von Jägerinnen und Jäger für den Erhalt der Biodiversität und des ökologischen Gleichgewichts eingehen."
Dr. Martin Steverding und Lovis Kauertz, Mitglieder des Vorstands von Wildtierschutz Deutschland hatten im Vorfeld folgende Korrespondenz mit der jagenden Pfarrerin, die wir nachfolgend unkommentiert weitergeben.
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Es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass die Afrikanische Schweinepest jemals von Wild- auf Hausschweine übertragen wurde. Vielmehr gibt es einiges, das gegen diesen Übertragungsweg spricht, allein schon die Tatsache, dass Wildschweine dem in hermetisch abgeriegelten Ställen lebenden „Nutztier“ Schwein praktisch niemals nahekommen.
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Es heißt, nirgends wird so viel gelogen wie vor Wahlen, im Krieg und nach der Jagd. Wer das sagte, kannte noch nicht die polemischen Polit-Scharmützel um die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Dabei sollten wir uns bei dem Thema, ähnlich wie beim Klimawandel, einfach an die Wissenschaftler und die von ihnen belegten Fakten halten. Zu dem im Titel angesprochenen Thema gibt es einiges zu sagen.
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Die Bügel der Schwanenhals-Falle um den Hals zugeschlagen, kämpft sich der Fuchs über unglaubliche 200 Meter, bis ihn der Tod in einer Grundstückseinfahrt von diesen unvorstellbaren Qualen erlöst.
Der Todeskampf muss unerträglich lange, wahrscheinlich Stunden, gedauert haben. Das Tier schleppte sich mit der kiloschweren Falle über diese Strecke durch hohes Gras. Wie viel Kraft hat der Fuchs im Angesicht des Todes mobilisiert. Bis zum letzten Atemzug hat er alles gegeben, er wollte unbedingt leben.
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Baujagd ist extrem brutal. Bestenfalls jagen Hunde den Fuchs aus dem Bau, der von den draußen wartenden Jägern bei seinem Fluchtversuch erschossen wird - bestenfalls. Es kommt aber ebenso vor, dass die Füchsin im Bau bereits Junge geboren hat, die sie mit ihrem Leben verteidigt. Es gibt einen blutigen Kampf auf Leben und Tod, bis die Jäger den Bau aufgraben. Der schwer verletzte Fuchs – falls nicht bereits tot – bekommt mit dem Revolver eine Kugel in den Kopf oder mit dem Spaten einen Schlag ins Genick. Die Welpen werden aus dem Geburtskessel geholt und totgeschlagen. Der schwer verletzte Hund wird mit den eigens dafür mitgebrachten Utensilien notdürftig zusammengeflickt und danach zur Tierklinik transportiert. Stolz wird der Besitzer später die Narben seines Tötungsgehilfen präsentieren.
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Intelligenz und Vorsicht ermöglichten ihr - unserer namenlosen Heldin - einige Jahre in einer überaus feindlichen Welt zu leben. Als Fuchs war ihr die Intelligenz angeboren und auch Vorsicht zählt zum Naturell ihrer Spezies. Die Vorsicht hatte ihre Mutter ihr aber ganz besonders beigebracht. Ihren Vater hat die Füchsin nie kennengelernt, er wurde bereits vor ihrer Geburt erschossen. Es geschah in einer mondhellen Februarnacht im Rahmen sogenannter Fuchswochen.
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Die Dünenlandschaft flimmert in der warmen Mittagssonne. Ein etwas zerzaust wirkender erwachsener Fuchsrüde trottet hechelnd über eine eingezäunte karge Wiese. Vor dem hohen Gitterzaun wartet eine ganze Meute von Naturfotografen, ein Teleobjektiv länger als das andere. Der Fuchs hält genau auf die Gruppe zu. Die Objektive drücken an das Gitter, die Kameras laufen heiß. Völlig ungeachtet der Personen steckt der Fuchs zuerst seinen Kopf durch den Zaun und zieht den restlichen Körper durch die enge Masche, um dann weiter mit sehr gemächlichem Tempo mitten durch die Fotografengruppe hindurchzugehen. Stoisch bummelt er weiter über die sandigen Wiesen, die ihm folgenden Naturpaparazzi scheinen ihn überhaupt nicht zu interessieren.
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Rabenkrähen sind Vögel, die in der Regel respektvollen Abstand zu Menschen halten – außer sie wurden angefüttert. Ab etwa Mitte Mai können sie jedoch für einige Wochen durch außergewöhnliches Verhalten auffallen. Mitunter setzen sie zu Attacken an, die auf den ersten Blick grundlos erscheinen und somit für uns nicht nachvollziehbar sind. Leider kommt es immer wieder vor, dass Medien oder andere Interessengruppen diese Gelegenheiten nutzen, um Panikmache zu betreiben. Sie bringen dann gerne Alfred Hitchcocks Thriller „Die Vögel“ ins Spiel und vermitteln damit ein völlig falsches Bild, das die Tiere in ein schlechtes Licht rückt, unnötig Ängste schürt und den Ruf von Krähen weiter schädigt.
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Am 27. April und am 4. Mai 2024 versammelten sich Mitglieder der Initiative für Wildtierschutz Sachsen in Augustusburg (bei Chemnitz), um gegen die Schliefenanlage vor Ort zu protestieren. In der Anlage werden Füchse dauerhaft gefangen gehalten und immer wieder in Todesangst versetzt, wenn Jagdhunde im Tunnelsystem der Schliefenanlage für die tierschutzwidrige Jagd am Fuchsbau gedrillt werden. In der Anlage werden überwiegend Terrier- und Teckelrassen in künstlichen Gängen auf das Aufspüren, Stellen und Verbellen der Füchse abgerichtet.
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Der Schliefenfuchs Zorro hat sich so tief, wie es in seinem Gefängnis eben möglich ist, verkrochen. Zwischen dem mit Efeu bewachsenen Käfiggitter und einem Holzhaufen drückt er sich in die kleinste verfügbare Ecke und starrt uns mit dem Blick der Angst an.
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Behördenwillkür im Kreis Wesel ... und in vielen weiteren deutschen Amtsstuben. Privat geführten und finanzierten Wildtierhilfen wird in vielen deutschen Städten das Leben schwer gemacht. Es werden unmögliche Auflagen erteilt und wie aktuell im Kreis Wesel sogar mit Nötigung gearbeitet. Voraussetzung für einen Weiterbetrieb sei die Bereitschaft der Wildtierstation, sich mit der Jägerschaft an einen Tisch zu setzen. Die sind aber gar nicht verfahrensbeteiligt. Drohbriefe vermutlich aus dem Kreis der Jägerschaft haben dann das Fass zu überlaufen gebracht. Die Wildtierhilfe Moers im Kreis Wesel schließt die Pforten.
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Auf EU-Ebene setzen sich 270 Tier- und Naturschutzorganisationen für den Erhalt des aktuellen Schutzes von Wölfen ein. Eine Lockerung des Schutzes und damit der Weg zu einem wie auch immer gearteten Bestandsmanagement kommt zwar den einseitigen Forderungen von Landnutzergruppen entgegen, ist aber – wie etliche Studien und auch die Praxis zeigen – nicht zielführend. Weder sinken dadurch die Risszahlen, noch geht die Anzahl illegaler Wolfstötungen zurück. Die wirksamste Lösung für ein Miteinander mit dem Wolf ist ein Bestandsmanagement allein durch das Revierverhalten residenter Wölfe, gepaart mit flächendeckendem Herdenschutz.
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