Episoder

  • „Gaslighting“ stammt aus einem Theaterstück von 1938, in dem ein Mann seine Frau so manipuliert, dass sie nicht mehr weiß, was wahr ist. Seit den 60er-Jahren wird „Gaslighting“ in der Psychologie als Begriff für seelische Manipulation verwendet. Beim Medical Gaslighting nehmen Ärztinnen und Ärzte die Symptome von Patient*innen nicht ernst, wodurch Betroffene oft auf eine jahrelange Diagnose-Odyssee geschickt werden. Erkrankungen wie ME/CFS, die oft nach Long Covid auftreten, zeigen, wie gravierend die Folgen solcher Fehleinschätzungen sein können: Viele Betroffene sind bettlägerig und arbeitsunfähig. Die Erkrankten brauchen oft jahrelange Diagnosen, und viele stehen dadurch vor großen Herausforderungen. Seit 2014 hat sich die Zahl der Patienten fast verdreifacht: In Westfalen-Lippe allein stieg sie von 9.000 auf 23.000 Betroffene im Jahr 2023. Diese Erkrankung ist kaum erforscht, und ein Viertel der Betroffenen kann das Haus nicht mehr verlassen, während etwa 60 % arbeitsunfähig sind. Weltweit sind rund 17 Millionen Menschen betroffen, und die Zahlen steigen weiter.

  • Bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler unterstützt die gesetzliche Krankenkasse Versicherte, indem sie ein kostenfreies Gutachten des Medizinischen Dienstes (MD) veranlassen kann. Der erste Schritt ist die Meldung bei der Krankenkasse, wo Betroffene Informationen zu Patientenrechten und zum Ablauf der Prüfung erhalten. Die Krankenkasse fordert dann erforderliche Unterlagen an, um den Fall zu bewerten. Bei der AOK NordWest waren es im vergangen Jahr 826 Fälle, bei denen Versicherte einen Behandlungsfehler vermutet haben. Bei 20 % hat sich der Verdacht bestätigt. Die Landesärzte-kammern könnten für eine außergerichtliche Schlichtung eingeschaltet werden, um den Schadenersatzanspruch festzustellen. Das Verfahren ist kostenfrei und unverbindlich. Zusätzlich ermöglicht das Portal „Mehr Patientensicherheit“ die anonyme Meldung kritischer Fälle im Gesundheitswesen. Diese werden von Experten analysiert, um die Patientensicherheit zu verbessern.

  • Manglende episoder?

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  • Nadine wurde als Baby an der Fontanelle operiert. Das ist weiche Stelle am Kopf eines Neugeborenen, an denen die Schädelknochen noch nicht verwachsen sind. Über 40 Jahre später bekam Nadine einen Anfall. Bei der Operation wurde im Gehirn ein Stück Schlauch entdeckt. Jahrelang litt Nadine bis zum Anfall unter Kopf- und Nervenschmerzen. Solche gravierenden Fehler, sogenannte „Never Events“, kommen häufiger vor, als man denkt. Im Jahr 2023 wurden 150 solcher Fälle gemeldet, 75 Menschen starben infolge medizinischer Pannen. Bei fast 30 % der Betroffenen bleiben die Schäden dauerhaft. Experten schätzen, dass es jährlich bis zu 168.000 vermeidbare Fehler in deutschen Krankenhäusern gibt. Dr. Stefan Gronemeyer, der Vorsitzende des Medizinischen Dienst Bund fordert dringend eine Meldepflicht, um solche schwerwiegenden Fehler zu verhindern.

  • Am 22. März 2020 gab es den ersten Corona-Lockdown in Deutschland. Es gab zwar keine Ausgangssperre, aber es gab ein Kontaktverbot. Schulen und Kitas wurden geschlossen, Großveranstaltungen waren verboten, Kirchen blieben zu. Dann kam die Maskenpflicht, Hygieneregeln wie Händewaschen, Abstandhalten. Auch Dorothee Beckord hat sich wie viele von uns impfen lassen. Die Naturheilpraktikerin bekommt aber schwere gesundheitliche Probleme, die sie auf die Corona-Impfung zurückführt. Trotz intensiver medizinischer Behandlungen und alternativer Therapieversuche bleiben ihre Schmerzen. Entschlossen, ihr Leiden als Impfschaden anerkennen zu lassen, klagte sie gegen den Pharmariesen Biontech/Pfizer auf 100.000 Euro Schmerzensgeld. Wie sie den Prozess erlebt hat, ihre heutige Lebensqualität und ob sie anderen in ähnlicher Lage raten würde, zu klagen erzählt sie uns bei den „Ärztlichen Kunstfehlern“.

  • Silja ist ein lebensfroher Mensch. Sie hat wunderbare Freunde, Erfolg im Job und viele Interessen. Dann kommt ME/CFS, das Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, eine schwere und häufige Multisystemerkrankung, die kaum bekannt ist. Silja muss auf all das Stück für Stück verzichten, bis sie schließlich entscheidet, dass der heilsamste nächste Schritt ist, ihr Leben zu beenden. Dies ist die Episode davon, wie ihre Schwester Birte und ihr Umfeld damit zurechtkommen, und wie sie alle gemeinsam Siljas letzte Zeit erleben. Es ist eine Geschichte über Pflege, Trauer und Schmerz, aber auch eine Geschichte von unglaublichem Zusammenhalt, tiefer menschlicher Nähe und - letztendlich Liebe zum Leben.

  • In dieser Episode geht es um den Fall der Ärztin Bianca W. aus Dresden, die während der Corona-Pandemie tausende gefälschte Gesundheitszeugnisse ausstellte. Für diese Taten kassierte sie über 47.000 Euro, nutzte dafür jedoch ein umstrittenes Bioresonanz-Gerät, das sogar einer Leiche Vitalwerte attestierte. Das Gericht verurteilte die Ärztin zu 32 Monaten Haft und einem dreijährigen Berufsverbot. Während der Urteilsverkündung kam es zu chaotischen Szenen im Gerichtssaal, als Anhänger der sogenannten "Querdenker"-Bewegung die deutsche Nationalhymne sangen und Tumulte verursachten. Trotz der Schwere der Vorwürfe und der Verurteilung bleibt die Ärztin vorerst auf freiem Fuß. Polizei und Gerichtsreporter Alexander Schneider der Sächsischen Zeitung hat alles miterlebt und berichtet für die „Ärztlichen Kunstfehler“.

  • Ein Patientenbeauftragter der Bundesregierung ist auf nationaler Ebene ein wichtiger Ansprechpartner im Gesundheitswesen. Er setzt sich für die Rechte und Interessen aller Patienten in Deutschland ein. Dazu gehört, Missstände im Gesundheitssystem zu identifizieren und Lösungen zu fördern. Er informiert die Öffentlichkeit über Patientenrechte und medizinische Versorgung. Außerdem berät er Regierung und Parlamente in Gesundheitsfragen und bringt die Bedürfnisse der Patienten in politische Entscheidungsprozesse ein. Er sammelt auch Beschwerden und Anliegen von Bürgern und hilft, diese an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Sein Ziel ist es, die gesundheitliche Versorgung zu verbessern und die Patientensicherheit zu stärken. Ich stelle Euch Stefan Schwarzte (SPD) vor.

  • Die KI – die künstliche Intelligenz - revolutioniert die Medizin. Sie hilft Ärzten, Krankheiten schneller und genauer zu diagnostizieren. Mit ihr können große Datenmengen analysiert werden, um Muster zu erkennen und Behandlungspläne zu verbessern. Seit einiger Zeit werden schon Roboter, die mit KI ausgestattet sind, bei Operationen eingesetzt und machen sie sicherer. Patienten profitieren von personalisierten Therapien und einer schnelleren Genesung. KI kann auch Vorhersagen treffen, um Epidemien frühzeitig zu erkennen. Zudem entlastet sie medizinisches Personal, sodass mehr Zeit für die Patienten bleibt. KI in der Medizin verspricht eine bessere und effizientere Gesundheitsversorgung für alle. Allerdings kann die künstliche Intelligenz niemals ein Arztgespräch ersetzen.

  • Emily ist am Neujahrstag 2023 gestorben. Das kleine Mädchen wurde nur vier Jahre alt, weil es laut Gutachten ein kollektives Versagen der Ärzteschaft gab. Eine Blutvergiftung wurde viel zu spät erkannt und nicht richtig behandelt. Emily wäre dieses Jahr in die Schule gekommen. Ihr Geburtstag wurde von den Eltern mit Torte, Kerzen und Geschenken für das Grab gefeiert. Außerdem hat die Familie Luftballons mit Wünschen für Emily in den Himmel steigen lassen. „Emily hat gewusst, dass sie sterben muss“, sagt Mutter Lara. „Die Ärzte haben nicht auf sie gehört. Es ist doch wohl ungewöhnlich, dass ein kleines Kind so etwas sagt“. Zurück bleiben die Eltern und die große Schwester Kiara. „Kiara denkt, dass, wenn man ins Krankenhaus reingeht, nie mehr herauskommt“, so Lara. Es gab aber auch eine große Überraschung: Baby Elias. „Ich bin sicher, dass Emily uns den Jungen geschickt hat. Ein Geschenk des Himmels. Und ich möchte, dass Emily nie vergessen wird!“.

  • Es war die Zeit „zwischen den Jahren“. Emily hatte Fieber,
    musste sich erbrechen, blaue Flecken, Nasenbluten und die Beine taten der
    Vierjährigen weh. Nachdem Mutter Lara in der Notfallsprechstunde eines
    Kinderarztes war, wurde sie beruhigt und wieder nach Hause geschickt. Als es
    aber nicht besser, sondern eher schlimmer wurde, ist Lara mit der Kleinen in
    die Notfallambulanz gefahren und hat da Stunden mit Warten verbracht. Auch da
    haben die Ärzte die Mutter vertröstet und sie wieder nachhause geschickt. Es
    wurde wieder nicht besser. Am Telefon sagte man ihr bei ihrem erneuten
    Krankenhausanruf, dass sie eine Wartezeit von acht Stunden mitbringen müsse. Am
    anderen Morgen ist Lara zu einer Kinderärztin in die Notfallsprechstunde
    gefahren. Sie schreib eine Überweisung aus mit der Vermutung „Sepsis“. Was dann
    kam, war ein Aneinanderreihen von medizinischen Fehlern. Emily hätte das lebensrettende
    hochdosierte Antibiotika bekommen müssen, stattdessen musste sie sterben. Am Neujahrstag 2022 mit
    vier Jahren.Medizinischer Dienst Westfalen-Lippe: www.md-wl.deÄrztekammer Westfalen-Lippe: www.aekwl.deUnabhängige Patientenberatung, gebührenfreie Hotline
    0800/0117722: www.patientenberatung.deArbeitskreis Medizingeschädigter: www.akmg.deAktionsbündnis Patientensicherheit: www.aps-ev.dePatientenanwälte: www.patientenanwalt.de, Zähne: [email protected],
    kostenfreie Hotline: 08000/5171317 (Mittw. 15.00 – 19.00 Uhr)Depressionen: kostenlose
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  • Ein Oberarzt der Berliner Charité muss sich vor
    Gericht verantworten, weil er zwei schwerstkranke Patienten getötet haben soll.
    Auf der kardiologischen Intensivstation soll er 2021 und 2022 eine Patientin
    und einen Patienten, beide 73 Jahre alt, mit einem Narkosemittel überdosiert
    haben. Der angeklagte Arzt weist die Vorwürfe von sich. Beide hätten sich in
    einem akuten Sterbeprozess befunden. Um ihr Leiden zu mindern, habe er das
    Sedierungsmittel verabreicht, sagte er im Prozess. Der 56-jährige Arzt befindet
    sich seit Mai 2023 in Untersuchungshaft. Von der Charité war er 2022
    freigestellt worden. Hat er Sterbebegleitung geleistet? Ist er über Grenzen
    gegangen? Hat er aus Mitleid gehandelt? Und was sagt ein Mediziner aus dem
    Ethik-Komitee zu dem Fall? Medizinischer Dienst Westfalen-Lippe: www.md-wl.deÄrztekammer Westfalen-Lippe: www.aekwl.deUnabhängige Patientenberatung, gebührenfreie Hotline
    0800/0117722: www.patientenberatung.deArbeitskreis Medizingeschädigter: www.akmg.deAktionsbündnis Patientensicherheit: www.aps-ev.dePatientenanwälte: www.patientenanwalt.deZähne: [email protected],
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  • Lia ist ein absolutes Wunschkind
    als sie 2014 auf die Welt kommt. Eigentlich wollte Mutter Nina im Stehen
    gebären, aber da die Hebamme mit der Methode unerfahren war, wurde klassisch
    entbunden. Die schmerzhafte Geburt im Klinikum zog sich Stunden hin, bis die
    Hebamme den Arzt rief. Der griff zu rabiaten Methoden, zog und drückte mit dem
    Ellenbogen auf Ninas Bauch. Letztendlich war Lia da, aber ihr linkes Ärmchen
    hing schlaff herunter. „Das dauert nicht lange und wird schon wieder“, wurde
    Mama Nina gesagt. Ein Irrtum. Es war eine Plexus- Parese, ein recht häufiger
    Geburtsschaden, der einmal bei 1000 Geburten vorkommen kann. Lias linker Arm
    ist gelähmt. Sie kann ihn kaum bewegen. Nach dem ersten Schock hat Mutter Nina
    geklagt und ist damit einen langen, steinigen Weg gegangen. Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/Gendermedizin: https://www.dgesgm.deMedizinischer Dienst Westfalen-Lippe: www.md-wl.deÄrztekammer Westfalen-Lippe: www.aekwl.deUnabhängige Patientenberatung, gebührenfreie Hotline
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  • Eine 72-Jährige war 2020 bei einem Autounfall verletzt
    worden. Ungefähr vier Wochen nach dem Unfall traten Komplikationen auf und sie
    wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr Hausarzt hatte den Medikationsplan
    aufgestellt, in dem vermerkt war, dass die Frau jeweils donnerstags ein
    bestimmtes Arzneimittel nehmen sollte. Diese wichtige Information wurde
    offenbar nicht weitergeben. Liegt der Fehler im Kliniksystem oder hat die
    Ärztin, die die Frau aufnahm, falsche Eingaben gemacht? Der Fehler wurde
    tagelang nicht entdeckt, der Frau ging es immer schlechter. Auch ein weiterer
    Klinikaufenthalt half nicht, da die Daten von einem Krankenhaus ins nächste
    übernommen wurden. Zum Schluss starb die 72-Jährige an einer Sepsis, an einer
    Blutvergiftung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der
    fahrlössigen Tötung. In diesem Fall müssen sich eine Medizinerin und zwei ihrer
    Kollegen vor Gericht verantworten.Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/Gendermedizin: https://www.dgesgm.deMedizinischer Dienst Westfalen-Lippe: www.md-wl.deÄrztekammer Westfalen-Lippe: www.aekwl.deUnabhängige Patientenberatung, gebührenfreie Hotline
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  • Der 14-jährige Kevin war bei einer Kniespiegelung an der Narkose verstorben. Der Narkosearzt wurde zu 10.000 Euro Schmerzensgeld und einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die Eltern bekamen von der Krankenhausversicherung 130.000 Euro. Dabei wollten sie nur eine Entschuldigung des Arztes hören. Aber Entschuldigungen vor Gericht sind auch Eingeständnisse für die eigene Schuld. Über bleibt die Frage: Was ist ein Menschenleben wert? Was sagt dazu der zuständige Rechtsanwalt, der eine gesellschaftliche Diskussion vermisst, wenn es um die Angehörigen geht. Was antwortet ein Ethikmediziner, der auch die Gesellschaft in der Pflicht sieht, wenn es um das deutsche Gesundheitssystem geht. „Geld kann den Schmerz der Hinterbliebenen nicht helfen“, sagt er. Und was sagt ein Philosophie-Professor? Er sagt, ein Menschenleben ist wertlos! Der Mensch habe einen inneren Wert, Würde. Alle Antworten hört Ihr in dieser Folge.Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/

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  • Die 83-jährige Renate weiß genau, was sie will, und was sie nicht will. Sie lebt in einem Alten- und Pflegeheim und hat es sich in ihrem Zimmer mit kleinem Tisch, Sofa, Bett, Kommode und vielen Bildern an der Wand gemütlich gemacht. Renate war vor einiger Zeit sehr krank, hat sich aber wieder ins Leben zurück gekämpft. „Ich lebe gerne, aber nicht um jeden Preis. Ich möchte nicht, dass man mich, wenn es so weit ist, zurückholt oder mir noch irgendwelche Medikamente gibt“, sagt sie resolut. „Ich möchte unterm Baum liegen. Ich will kein Grab mit grün“. Diese spezielle Patientenverfügung hat sie mit einem ACP-Mitarbeiter in mehreren Sitzungen ausgefüllt. ACP (advance care planning) ist eine voraus-schauende Gesundheitsplanung. Jeder in Renates Heim und ihre Tochter wissen Bescheid. „Die hat schon ein bisschen geschluckt“, sagt Renate, als sie auf ihre Tochter angesprochen wird. „Aber dann hat sie gesagt, das ist meine Mutter!“Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/



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  • Wir wollen uns alle natürlich nicht mit dem Schlimmsten, was uns passieren kann, auseinandersetzten. Meist geht es ja auch gut aus. Aber wenn dann doch was passiert, dass wir in jungen Jahren zum Beispiel ein Schlaganfall bekommen, oder dass wir unerwartet einen furchtbaren Verkehrsunfall haben, oder wir bekommen plötzlich die Nachricht, dass wir an einer tödlichen Krankheit leiden. Dann sind wir darauf angewiesen, dass uns Ärztinnen und Ärzte mit all ihrem Möglichkeiten sehr gut versorgen und behandeln. Aber, wo sind da die Grenzen? Wer entscheidet über unser Leben? Haben wir als Patient/Patientin ein Mitspracherecht? Und was sagen unsere Angehörigen, die uns nicht gehen lassen wollen? In dieser Folge geht es um die Patientenverfügung und acp – advance care planing – die vorausschauende Gesundheitsplanung. Letztere ist für Menschen, die gepflegt werden müssen, besonders wichtig, denn es geht um Leben oder Tod.Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/Gendermedizin: https://www.dgesgm.deMedizinischer Dienst Westfalen-Lippe: www.md-wl.deÄrztekammer Westfalen-Lippe: www.aekwl.deUnabhängige Patientenberatung, gebührenfreie Hotline 0800/0117722: www.patientenberatung.deArbeitskreis Medizingeschädigter: www.akmg.deAktionsbündnis Patientensicherheit: www.aps-ev.dePatientenanwälte: www.patientenanwalt.de,Zähne: [email protected], kostenfreie Hotline: 08000/5171317 (Mittw. 15.00 – 19.00 Uhr)Depressionen: kostenlose Telefon-Hotline der deutschen Depressionshilfe 0800 - 33 44 5 33 Gewalt bei Geburt: www.traumageburtev.de, www.mother-hood.deFeedback: [email protected]

  • Kevin war gesund und fit. Der 14-Jährige wollte nur sein Knie spiegeln lassen und wurde dafür unter Narkose gesetzt. Er ist im Krankenhaus gestorben. Kevin ist erstickt, weil die Beatmungsschläuche falsch angeschlossen waren. Der Anästhesist wird nach einem langjährigen Prozess wegen fahrlässiger Tötung zu einer 16monatigen Bewährungsstrafe verurteilt und 10.000 Euro Schmerzensgeld. Auch das Krankenhaus räumt Versäumnisse ein. Die Versicherung der Klinik zahlt den Eltern 130.000 Euro. Kevins Eltern waren fast jeden Tag bei dem Prozess dabei. Was war Kevin für ein Junge? Wie haben sie das Ganze verkraftet? Wie geht es ihnen mit dem Urteil? Was war der Grund, dass ihr Kind sterben musste? Fahrlässigkeit? Unvermögen? Geräteversagen? Der beauftragte Anwalt kannte Kevin sogar persönlich aus dem Box-Club. Wie schwer ist es ihm gefallen, Gerechtigkeit für Kevin einzufordern? Die Folge liefert Antworten.    Gendermedizin: https://www.dgesgm.de

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  • „Ich habe als Therapeutin aber auch als Patientin
    Erstaunliches und Erschreckended erlebt!“ Mit dieser Aussage hat uns Julia
    natürlich neugierig gemacht. Sie hat uns geschrieben unter [email protected] , hat
    alle unsere Folgen in Rekordzeit gehört und hat gemerkt: Hier kann und möchte
    ich selber beitragen und berichten. Sie möchte lieber anonym bleiben, denn sie
    arbeitet in einer ehr kleinen Physiopraxis und möchte nicht, dass jemand ahnt,
    über welchen Patienten sie gesprochen hat. Denn dieser weiß wahrscheinlich bis
    zum heutigen Tag gar nicht, dass er ein Opfer ist. Subjektiv ist der Mann nämlich
    mit seinem Leben einverstanden so, wie es jetzt ist. Welche inneren Konflikte
    Julia bei seiner Therapie durchgemacht hat, davon hat sie uns sehr lebhaft und
    bewegt erzählt. Und: Sie hat am eigenen Körper, genauer gesagt am Knie gespürt,
    wie Ärzte als „Handwerker“ versagt haben. Fotos und weiterführende Infos zu Ärztliche Kunstfehler auf www.instagram.com/podcastfabrik/

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  • In Deutschland sterben jedes Jahr mehr Menschen durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle und mehr als zwei Drittel dieser Toten sind Männer. Wieso eine geschlechtergerechte, ein Gendermedizin das ändern kann, habe wir mit Dr. Ute Seeland besprochen. Sie ist Ärztin und Vorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin DGesGM“ und Privatdozentin an der Berliner Charité. „Boah, bitte nicht wieder so‘n nerviges Frauending!“ hörten wir da schon Proteste. Nein, Gender-Medizin ist ein Frauen-, Männer- und Transpersonen-Ding und für alle Menschen brandspannend. Dr. Ute Seeland: „Es geht hier nicht um Frauenmedizin. Es entsteht der Eindruck, weil wir dieses Gender-Data-Gap haben. Weil bisher die Forschung vorwiegend an männlichen Mäusen und an Männern vollzogen worden ist. Aber tatsächlich haben wir auch einen großen, großen Bias (=Voreinge-nommenheit) bei den Männern“. Wieso diese festgefahrenen Geschlechter-bilder lebensgefährlich sein können, wie spannend die Forschung ist und warum der kleine Unterschied tödlich sein kann – das hört Ihr in dieser Episode.

    Shownotes
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  • In der Medizin ist der Mann das Maß aller Dinge: 1.80 groß, 75 Kilo schwer. Frauen, die abweichen, bekommen häufig Fehldiagnosen, falsche Medikamente und haben womöglich sogar eine höhere Sterblichkeit. Am häufigsten sterben Frauen an Herz¬-Kreislauf-Erkrankungen. 37 Prozent aller Todesfälle gehen darauf zurück. Das liegt auch daran, dass Frauen andere Symptome haben als Männer. Oder Aspirin. Das schützt gesunde Männer vor einem Herzinfarkt, bei Frauen wirkt das aber nicht. Auch auf Narkosemittel reagieren Frauen teilweise schlechter als Männer und haben nach Betäubungen stärkere Probleme. Biologische und vor allem soziale Faktoren führen zu zahlreichen Unterschieden in der Gesundheit von Frauen und Männern. Dennoch gibt es auch in der Medizin noch verbreitete Vorurteile über vermeintlich typisch weibliche und männliche Erkrankungen. Darum hat das Bundesgesundheitsministerium eine Broschüre zur Frauengesundheit herausgeben: "Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland".

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    Bundesgesundheitsministerium: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/details/gesundheitliche-lage-der-frauen-in-deutschland-wichtige-fakten-auf-einen-blick
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