Episoder
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Natürlich ist das mit der Commerzbank die dickste Geschichte des Jahres. Aber wenn man tagein, tagaus (und mittlerweile sind es exakt 50 Tage!) immer nur Coba, Coba, Coba auf dem Schreibtisch hat, dann ist man geradezu dankbar, wenn wieder mal eine unserer wunderbaren Quellen im Stile von Schlemihl aus der Sesamstraße herangeschlichen kommt und, nachdem sie sich sicherheitshalber dreimal umgedreht hat, raunt: "Hey, Ihr."
Woraufhin wir, journalistische Ernies, die wir sind, ganz erschrocken ausrufen: "Wer, wir???". Und die Quelle wiederum raunt: "Genaaauuu. Ich hab' da was." Und, tja, was soll man sagen? Erstaunlich oft haben die Quellen dann tatsächlich was.
Zum Beispiel Mitte Oktober, als wir aufdecken durften, dass die Volksbank Düsseldorf Neuss in einen 100-Mio.-Euro-Skandal rund um ein französisches Modeunternehmen namens Kiabi (Kiabi? Nie gehört) verwickelt ist. Oder just diese Woche, als wir ebenfalls exklusiv berichteten, dass bei der in Bingen (Bingen? Ach ja!) ansässigen Sparkasse Rhein-Nahe im letzten Jahr gut 3% der Kreditbuchs verraucht sind. Da freuen sie sich dann, die journalistischen Ernies.
Aber irgendwann fragen sie sich halt auch: Was da draußen ist eigentlich noch Slapstick? Und was ist bereits strukturelles Problem? Insbesondere im Genosektor, wo sich die Skandale und Skandälchen inzwischen derart häufen, dass man schon Graf Zahl sein müsste, um beim Zählen nachzukommen. Jedenfalls: In unserem heutigen Podcast bemühen sich unsere Frankfurter Redakteure Christian Kirchner und Bernd Neubacher, den ganz weiten Bogen zu schlagen. Von der detailgetreuen Nacherzählung des Neusser 100-Mio.-Falls über das generelle Moral-Hazard-Problem der Genosektors über die Offshoring-Exzesse der Deutschen Bank bis hin dann doch wieder zur Commerzbank.
Denn, apropos Graf Zahl: Wussten Sie, dass sich die via Stimmrechts-Mitteilung offengelegten Positionen bei der Commerzbank inzwischen auf fast 70% der ausstehenden Aktien addieren? Was die Frage aufwirft: Wer spielt da eigentlich welches Spiel? Die neue Folge von "Finanz-Szene – der Podcast".
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Fragen und Feedback zum Podcast: [email protected] oder (auch anonym) über Threema: TKUYV5Z6
Redaktion und Host: Christian Kirchner/Finanz-Szene.de
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Unsere Werkstudenten sind nicht nur großartige Werkstudenten – sie sind auch ein Berührungspunkt zu einer Generation, über die wir zwar regelmäßig schreiben, deren Mitglieder ansonsten aber (man selbst ist zu alt, der Nachwuchs noch zu jung) fremde Wesen für uns sind. Gemeint ist: die GenZ, übrigens nicht zu verwechseln mit der GenAI, von der wir ähnlich viel Ahnung haben wie von der GenZ, also keine, aber das nur nebenbei.
Jedenfalls: Da unsere Werkstudenten zwar sehr gewissenhaft, aber leider nicht pro bono arbeiten, begab es sich vor einigen Monaten, dass wir einem neuen Werkstudenten das erste Monatsgehalt überweisen und also die IBAN eingeben mussten. Und siehe da – es war eine litauische IBAN, mithin Revolut, was man als Finanzjournalist natürlich weiß, was einem als User von annähernd 50 Jahren aber dann doch nicht alle Tage unterkommt. Der Gedanke also war: Aha, ein deutscher Revolut-Kunde, die gibt es also auch in echt! Und als wir den neuen Kollegen bei der nächsten Video-Konferenz mit einem unfreiwillig onkelhaften Satz im Sinne von "Du bist also bei Revolut, das ist ja spannend!" begrüßten, erklärte uns der neue Kollege, dass das ja eigentlich eher normal als spannend sei. Zumindest in seiner Kohorte. Sprich: Student, Anfang/Mitte 20, heute ein Auslandssemester in Italien, morgen eins ins Portugal, da gehört das überall heimische Neobank-Konto offenbar zur Grundausstattung.
Es hat also seine Gründe, warum Revolut inzwischen nicht mehr nur in der weiten Welt eine große Nummer und quasi eine Großbank ist (45 Mio. Kunden, 100% Ertragswachstum, 400 Mio. Euro Gewinn, 45 Mrd. Dollar Bewertung), sondern nach Anlaufschwierigkeiten inzwischen auch in Deutschland wächst und wächst und wächst. Mehr also 100.000 Kunden pro Monat gewinnt das britische Fintech hierzulande aktuell. Eine ziemliche Kampfansage, nicht nur an N26, sondern längst auch an ING Diba, DKB und all die anderen.
Höchste Zeit mithin, den Deutschland-Manager Wiktor Stopa in unseren Podcast einzuladen und ihn – platt gesagt – einfach mal zu fragen: Ähhh, wo soll das eigentlich enden?
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Manglende episoder?
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Fusions-Champions gibt es ja einige bei den Genossen. Männer wie Wolfgang Altmüller, dessen Rosenheimer VR-Bank kurz hinter München anfängt und erst kurz vor Salzburgs wieder aufhört. Oder Frauen wie Eva Wunsch-Weber, deren Frankfurter Volksbank inzwischen nicht mehr nur mainabwärts, sondern sogar mainaufwärts expandiert.
Gleichwohl: Die Fusion des Jahres im deutschen Genosektor hat weder Altmüller noch Wunsch-Weber gestemmt – und interessanterweise überhaupt kein Volks- oder Raiffeisenbanker. Sondern ein Mann namens Oliver Lüsch, dessen Karlsruher BB Bank ein Solitär unter den Genobanken ist und die sich auch deshalb ums Regionalprinzip und anderweitige genossenschaftliche Befindlichkeiten nicht zu scheren braucht. Wie dieser Tage berichtet, reißt sich Lüsch also mal eben die mehr als 500 Kilometer entfernte PSD Bank Berlin-Brandenburg unter den Nagel, ein Coup, der im Genosektor (naja: sagen wir, in der PSD-Gruppe) für fast genau so viel Aufsehen sorgte, wie im Rest der Republik der Griff der Unicredit nach der Commerzbank.
Nun wäre es sicherlich ein bisschen viel des Guten, würden wir Oliver Lüsch deshalb jetzt als badischen Andrea Orcel bezeichnen (das geht schon deshalb nicht, weil Lüsch ein früherer Commerzbanker ist). Groß denken tut der Mann allerdings trotzdem. Nachdem die BB Bank ihre Bilanz in den letzten fünf Jahren organisch um 40% (!) ausgebaut hat, mutieren die Karlsruher im Zuge der PSD-Berlin-Fusion zur zweitgrößten Geno-Primärbank überhaupt (Bilanzsumme dann: 20,1 Mrd. Euro).
Und dann? Ist der Berliner Coup ein One-Off, eine gern genutzte Opportunität, weil sich die beiden Institute regional gut ergänzen und sich die Kundenstrukturen ähneln? Oder riecht Lüsch gerade Lunte, kommt da noch mehr? Und überhaupt: Wie eigentlich funktioniert die BB Bank, was ist ihr Modell und mutet sich das Institut – als bundesweite Filial- und Onlinebank – nicht etwas viel zu?
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Fast eine Woche ist mittlerweile vergangen – und doch scheint es in Frankfurt weiterhin nur ein Thema zu geben, nämlich den Griff der Unicredit nach der Commerzbank. Dabei hat sich die Nachrichtenlage, wenn man ehrlich ist, in den letzten Tage kaum weiterentwickelt, mal abgesehen von ein paar Nuancierungen.
So berichtete die "Financial Times" gestern, die Unicredit sei von J.P. Morgan (also von einer der beiden vom Bund mit dem Verkauf der Coba-Aktien beauftragten Banken) explizit "eingeladen" worden, für das Aktienpaket zu bieten. Bei "Bloomberg" lief derweil, die Deutsche-Bank-Führung habe in den vergangenen Tagen erörtert, ob es eventuell Sinn macht könnte, den verbliebenen, 12%-igen Staatsanteil an der Commerzbank ganz oder teilweise selbst zu erwerben (wobei die Erörterungen offenbar fürs erste folgenlos blieben).
Ansonsten? Erhöht der selbstgewisse Herr Orcel im "HB"-Interview langsam den Druck. Hat sich Manfred Knof erstmals öffentlich eingelassen in der Sache (ohne allerdings Berichtenswertes von sich zu geben). Und erinnert die Szenerie darüber hinaus an einen eingefrorenen Western, in dem zwar mehrere Beteiligte die Hand am Halfter haben – aber völlig unklar ist, wann der nächste Schuss fällt, ob morgen, nächste Woche oder vielleicht ja auch erst in ein paar Monaten.
Was also tun in der Zwischenzeit? Nun: Versuchen wir's doch einfach mal mit einem Podcast! Denn: Diskussionsstoff bietet der Coba-Coup der Unicredit ja unendlich viel. Im Rückspiegel (Hat der Bund wirklich nichts gewusst???). Aber mehr noch beim Blick durch die Frontscheibe: Gehen die Italiener bei der zweitgrößten deutsche Privatbank wirklich aufs Ganze – oder geben sie sich einstweilen mit der Rolle eines einflussreichen Minderheitsaktionärs zufrieden? Und was bedeutet das jüngste Manöver für die Deutsche Bank? Muss auch sie jetzt am M&A-Markt aktiv werden? Wird sie sogar selbst zum Ziel?
"Finanz-Szene – Der Podcast", diesmal mit unseren Frankfurter Redakteuren Christian Kirchner und Bernd Neubacher.
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Wenn man so will, dann feiert N26 demnächst seinen – gemessen ab Marktstart – zehnten Geburtstag. Was insofern interessant ist, als sich das immer noch junge Leben der größten deutschen Neobank gewissermaßen in zwei Phasen unterteilt. Die ersten fünf Jahre waren demnach die Zeit der ungezügelten Expansion, kulminierend 2019, als sich die Belegschaft binnen zwölf Monaten verdreifachte und der darob erzeugte Verlust von mehr als 200 Mio. Euro (bei gut 100 Mio. Euro Umsatz) kaum jemanden zu sorgen schien.
Hätte man damals prophezeit, dass N26 fünf Jahre später nahezu profitabel sein würde, womöglich hätte Valentin Stalf das sogar unterschrieben. Und heute??? Heute ist N26 tatsächlich nahezu profitabel (der Juli sei der ergebnistechnisch beste Monate seit Gründung gewesen, bis Jahresende werde man auf Monatsbasis schwarze Zahlen schreiben, sagt CEO Stalf).
Allerdings handelt es sich, anders als 2019 erträumt, nicht um eine Profitabilität, die sich aus explodierenden Umsätzen speist. Sondern um eine Profitabilität, die den in vielerlei Hinsicht schwierigen zweiten fünf Jahren (Rückzug aus UK und den USA, Neukunden-Deckel der Bafin) mühsam abgetrotzt werden musste. Grob geschätzt, kommt N26 heute auf gut zwei Millionen wirklich aktive Kunden, mit denen annualisiert vielleicht 350 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet wird. Zu wenig, um sich weiterhin mit Revolut zu messen. Aber allemal eine ordentliche Basis, um es in den nächsten zehn Jahren zumindest in den großen europäischen Kernmärkten (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien) ernsthaft mit dem Establishment aufnehmen zu können.
Und so erlebten wir dieser Tage in Berlin einen bestens aufgelegten Valentin Stalf, der in der neuen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" erläutert, wie sich N26 nach dem Wegfall des Bafin-Deckels neu positionieren will. Unter anderem mit weniger Premium. Dafür aber wieder mit deutlich mehr Wachstum.
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Wer unsere Sommer-Serie von vorn bis hinten gelesen haben (und wer hat das nicht?), der weiß also jetzt, was den "Scope 2" vom "Scope 3" unterscheidet. Weiß, welche deutschen Banken bereits konkrete ESG-Ziele formuliert haben und welche lieber noch ein bisschen herumlavieren. Weiß, was die CSRD, der LSME oder auch die ESRS sind. Und weiß, dass beispielsweise die Deutsche Bank die ESG-Funktion anders organisiert als, sagen wir, die Commerzbank.
Fragt sich bloß: Und ist man mit diesem Wissen jetzt tatsächlich schlauer? Oder haben wir, um im Bild zu bleiben, mit unserer ESG-Serie zwar ganz, ganz viele Bäume gepflanzt – aber letzten Endes den Wald vergessen?
Dazu muss man wissen: In keiner anderen Industrie, so jedenfalls erklärt's unser heutiger Podcast-Gast, spielt ESG eine dermaßen überragende Rolle wie in der Finanzbranche. Was im ersten Moment paradox anmutet. Denn was ist der Co2-Ausstoß von Frankfurts Banken gegen den der Schweizer Zementindustrie? Freilich: Bei Lichte betrachtet ist's natürlich gar kein Paradoxon, dass die globale ESG-Regulatorik ausgerechnet bei den Banken ansetzt. Schließlich sind's die Banken, die am langen Hebel sitzen. Als Kreditgeber. Als Asset Manager. Als diejenigen, die den Zementhersteller, den Kraftwerksbetreiber, die Erdölraffinerie mit Kapital und Liquidität versorgen.
Im finalen Teil unserer sechsteiligen Sommer-Serie wollen wir uns darum endlich dem Big picture widmen: Ist ESG für die Banken ein Schmiermittel, um den Hebel, an dem sie sitzen, so richtig in Gang zu bringen? Oder ist's eher umgekehrt – ist ESG ein Verhinderungsinstrument, leiden Banken und Sparkassen womöglich längst an einem ESG-Overkill? Hochrelevante Fragen, für die wir (der letzte Teil unserer ESG-Serie ist zugleich unsere 139. Podcast-Folge) den hoffentlich bestmöglichen Gesprächspartner gewonnen haben. Nämlich Ingo Speich, einer der bekanntesten deutschen Kapitalmarktexperten und ganz nebenbei "Head of Sustainability" der Deka.
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Manche Sparkassen sind einfach nur Sparkassen. Nämlich in dem Sinne, dass sie sich auf ihr Brot- und Buttergeschäft vor Ort konzentrieren – und ansonsten auf den Verbund vertrauen. Wozu hat man schließlich die Finanz Informatik? Oder den Sparkassen-Verlag? Die kümmern sich ja dankenswerterweise um all die Dinge, um die man sich als Sparkasse selbst nicht kümmern kann, will oder muss – von der Kern-IT über die Sparkassen-App bis hin zu den großen Trend-Themen da draußen, sei es vor ein paar Jahren die Einführung von Apple Pay oder aktuell die Frage, wie die Finanzbranche mit generativer KI umgehen soll.
Jedenfalls – und bevor es zu Missverständnissen kommt: Selbstverständlich ist auch die Sparkasse Bremen in vielfältigster Weise in die S-Finanzgruppe eingebunden. Und doch hat man bei den Bremern immer das Gefühl, dass ihnen das irgendwie nicht genug ist. Von wegen Tellerrand und so.
Wenn die Sparkasse Bremen, nur mal als Beispiel, neue Vorstände sucht – dann schaut sie sich immer auch außerhalb der roten Gruppe um. Oder, anderes Beispiel: Wenn Neobroker zig Millionen Kunden gewinnen oder die ING Diba mit einer Instant-Baufinanzierung auf den Markt drängt – dann hat man bei manchen Sparkässlern den Eindruck, als würde sie das gar nichts angehen. Dagegen der Sparkasse-Bremen-Chef Tim Nesemann – berichtet glaubhaft, dass ihm solche Themen "schlaflose Nächte bereiten".
Die Frage ist: Kann eine einzelne Sparkassen gegen solche Entwicklungen ansteuern? Antwort: Zumindest die Bremer sind überzeugt, dass man das kann. Sie kooperieren mit etlichen Fintechs. Haben einen eigenen Robo-Advisor. Setzen im Kundenservice seit Jahren auf einen Chatbot. Und gaben 2016 die innenstädtische Zentrale auf, um sich als Organisation komplett neu zu erfinden, inklusive vollständig agiler Strukturen. Ist die Sparkasse Bremen besser als andere Sparkassen? Schwer zu sagen. In jedem Fall aber ist sie – anders!
Darum haben wir schon lange versucht, Vorstandschef Tim Nesemann endlich mal in unseren Podcast zu bekommen. Nun hat es endlich geklappt.
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Inzwischen gibt es dermaßen viele Megatrends da draußen, ob sie nun technischer (Blockchain!), vertrieblicher (Plattformen!) oder sonstiger Natur sind (ESG!), dass wir bei unseren Banken eine gewisse Megatrend-Müdigkeiten zu erkennen glauben.
Was auch erklärt, warum die hiesige Finanzbranche eher zögerlich reagierte, als vor zwei Jahren die sog. "KI-Revolution" ausbrach. Künstliche Intelligenz? Ist das relevant, oder geht das wieder weg? Um es kurz zu machen: Selbstverständlich geht die "KI-Revolution" nicht wieder weg. Die "KI" (speziell: die "generative KI") ist gekommen, um zu bleiben – und längst spielt der neue Megatrend auch in den Überlegungen hiesiger Banken eine gewichtige Rolle.
Da sind zum Beispiel die Sparkassen, die zuletzt angekündigten, mithilfe der Finanz Informatik einen eigenen "Sparkassen-KI-Piloten" zu launchen. Da ist die ING Diba, die mithilfe von künstlicher Intelligenz ihr Nutzer-Feedback analysiert, um Probleme am Frontend schneller aufzuspüren. Dann ist da die Deutsche Bank, die mit einem proprietären KI-Modell die Portfolios ihrer Wealth-Management-Kunden auf Risiken hin durchleuchtet. Und wo mehr oder weniger bereits alle Banken auf artifizielle Intelligenz zurückgreifen – das ist in der Betrugsprävention.
Und wie nun also weiter mit dem Thema? Was sind innerhalb einer Bank die relevanten Einsatzgebiete? Wie finden Banken auf dem Jobmarkt die entsprechenden Experten? Welche Jobs werden umgekehrt durch KI möglicherweise überflüssig? Und wie viel kostet KI eigentlich, und wie viel Geld könnte sie andererseits den Banken künftig sparen? Auf der Suche nach dem passenden Gesprächspartner für all diese Frage sind wir auf Johannes Koch gestoßen, Strategiechef der DZ Bank – und zuständig auf alle "GenAI"-Themen. Wo also setzt ein Institut wie die DZ Bank heute schon künstliche Intelligenz ein, und was sind die Pläne für die Zukunft?
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Irgendwie bezeichnend. Während die bankeigene EPI-Company in den letzten Wochen den Launch der europäischen Bezahl-Wallet "Wero" vorbereitete, verkündete die bankeneigene Paydirekt GmbH die Einstellung von "Giropay". Und just als "Wero" Anfang dieser Tage liveging, sorgte parallel das Zerwürfnis zwischen Paydirekt und mehreren wichtigen Payment Service Providern für die quietschende Begleitmusik. Kann Karma schlechter sein? Vermutlich nicht.
Denn das das vermeintliche Big Picture war angesichts der Gemengelage natürlich ratzfatz gemalt: Wie soll im europäischen Maßstab gelingen, was in Deutschland gerade erst gescheitert ist? Darum heute einfach mal ganz doof gefragt: Ist "Wero" denn wirklich soooo chancenlos? Glaubt man manchen Payment-Nerds, dann lautet die Antwort auf diese Frage schlicht "Ja" (wobei bei Linkedin inzwischen ja jeder als Payment-Nerd gilt, der schon mal eine Apple Watch beim Halten vor ein Bezahl-Terminal fotografiert und das dann gepostet hat). Die Argumente? Sind eigentlich immer dieselben. 1.) Viel zu spät dran. 2.) Nicht vom Kunden her gedacht. 3.) Falscher Fahrplan (erst P2P, dann E-Commerce, dann stationärer POS). 4.) Eine Lösung, wo kein Problem ist. Und 5.) Was von den Banken kommt, taugt eh nicht ...
Nun muss man natürlich sagen: Die Banken haben in der Vergangenheit einiges dafür getan, dass ihnen in puncto Retail-Payment genau dieses Image anhaftet. Und doch: Irgendwie fanden wir es sehr viel spannender, uns zum "Wero"-Launch diese Woche zur Abwechslung mal nicht erklären zu lassen, was denn alles gegen einen Erfolg von "Wero" spricht – sondern was dafür. Frage also an die EPI-Chefin: Kommen Sie in unseren Podcast? Antwort: Sobald der Launch durch ist – sofort.
Und hier sind wir nun: Martina Weimert über die Frage, was "Wero" besser können soll als Paypal, warum "Instant" ein entscheidender Push werden könnte, wer die Zielkunden des P2P-Angebots sind und warum ihr das, was die EZB gerade mit dem digitalen Euro treibt (siehe auch –> EPI vs. EZB: Das stille Ringen um die europäische Payment-Herrschaft), offenbar gehörig gegen den Strich geht.
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Wären wir die „Bunte“ (oder besser, als kleine Geste unserem Minderheits-Gesellschafter Gruner + Jahr gegenüber: Wären wir die „Gala“, die ja viel, viel besser ist als die „Bunte“ …), dann hätten wir heute Morgen aber mal so richtig was zu erzählen. Denn – und das war uns bis vor wenigen Tagen selbst nicht bewusst: Unser heutiger Podcast-Gast ist doch tatsächlich liiert mit einer Bankerin, die neulich ebenfalls zu Gast in unserem Podcast war. Hübscher Zufall! Schöne Geschichte! Und schade nur, dass solche Geschichten unsere Leserinnen und Leser leider überhaupt nicht interessieren, denn die interessieren sich ja mehr für „Transformation“ und solche Themen.
Also, kommen wir zur Sache: Bei unserem heutigen Podcast-Gast handelt es sich um Ingo Mandt, "gut herumgekommen" in der Branche (u.a. BHF, Sal. Oppenheim, LBBW) und seit 2021 Vorstandschef der vor 250 Jahren gegründeten und in den letzten vier Jahren radikal transformierten Fürstlich Castell’schen Bank.
Dass das mit der radikalen Transformation nötig war, hatten wir ja oft genug angedeutet: Seit Jahren machte die Castellbank kaum noch richtig Gewinn, und wenn doch, dann kam der Gewinn nicht aus dem Private Banking, sondern aus Randaktivitäten. Ingo Mandt also: Schloss alle Filialen. Packte die ehemaligen Filial-Mitarbeiter in ein zentrales „Beratungscenter“. Eröffnete einen Standort in Frankfurt. Lagerte radikal aus (KYC-Prozesse, IT, Systemarchitektur …). Und sah zu, wie die Hälfte (!) der einst 215 Köpfe großen Belegschaft über die Jahre das Haus verließen – und zwar überwiegend aus dem Grund, dass sie mit der Radikalkur des Chefs nicht einverstanden waren.
Und nun??? Ob die Radikalkur funktioniert, muss sich zeigen. Die jüngsten Zahlen allerdings stimmen schon mal zuversichtlich, 15 Mio. Euro Gewinn, eine auf 24% fast verdoppelte harte Kernkapitalquote. Trotzdem bleibt die Frage: Kann so eine kleine, unabhängige Privatbank mit nur 1 Mrd. Euro Bilanzsumme wirklich dauerhaft am Markt bestehen, Transformation hin oder her??? So – und nachdem wir Sie jetzt lange genug auf die Folter gespannt, liebe Leserinnen und Leser: Bei Mandts Frau handelt es sich um die Deka-Personalchefin Kalliopi Minga … Allen, die sich nebenbei auch für Transformation interessieren, empfehlen wir derweil wärmstens unseren heutigen Podcast.
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Die Logik gebietet es, dass erst der Stealth-Modus kommt – und dann der Go-Live. Bei der C24 Bank war es lustigerweise umgekehrt. Im Herbst 2020 hatte die Tochter des Münchner Vergleichsportals Check24 ihren Marktstart hingelegt. Doch dann: Hörte und sah man fast nichts mehr. Kaum Marketing. Kaum Kunden. Keine lauten Töne. (Also nichts von dem, was Neobanken normalerweise charakterisiert).
Spätestens, als der bezeichnenderweise in Frankfurt, nicht in Berlin angesiedelte neue Challenger einige Monate nach dem Launch als erstes größeres Produkt-Update ausgerechnet die Girocard einführte (die Mastercard-Debit gab es schon vorher), fragte sich die Community: Was machen die da eigentlich???
Um es gleich vorwegzuschicken: So richtig ist diese Frage auch heute, rund drei Jahre später, noch nicht beantwortet. Fest allerdings steht: Ihren gefühlten Stealth-Modus haben die Check-Banker inzwischen verlassen. Inzwischen hat die C24 Bank allein in den letzten zwölf Monaten rund 250.000 neue Kunden netto gewonnen, ungefähr die Größenordnung, wie man sie von Platzhirschen wie DKB oder ING Diba kennt. Dabei ähnelt die Pricing-Strategie tatsächlich dem Ansatz klassischer Online-Banken – und grenzt sich beispielsweise von der Premium-Strategie von N26 deutlich ab.
Ist die C24 Bank also einfach nur der neue Billigheimer da draußen? Oder steckt mehr dahinter? Der Finanz-Szene-Podcast – heute mit C24-Geschäftsführer Lasse Schmid
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Drei Monate können ganz schön viel verändern. So trug der letzte Podcast unserer Redakteure Bernd Neubacher und Christian Kirchner, veröffentlicht am 19. Februar, den Titel: "Die nächste Bankenkrise – und die ungebrochene Kraft von Fintech". Was wir bezogen auf Fintech/Kraft auch weiterhin so unterschreiben würden (man denke an die jüngsten Updates zu Trade Republic und Raisin).
Was bezogen auf Banken/Krise allerdings im Rückblick fast schon unwirklich klingt. Denn: Selbst wenn es sich bei den Geschehnissen rund um die Deutsche Pfandbriefbank zu Jahresbeginn um eine Krise gehandelt haben sollte und nicht bloß nur um eine Marktpanik – dann wäre diese "Krise" doch erstaunlich schnell vorbeigezogen. Womit das erste Thema für unseren aktuellen Podcast auch schon gesetzt wäre: Was ist bei unseren Hypothekenbanken heute eigentlich anders als vor drei Monaten???
Dasselbe, freilich, könnte man auch in Bezug auf Deutsche Bank und Commerzbank fragen. Deren Aktien nämlich haben seit Februar um grob ein Drittel zugelegt und notieren jeweils auf Mehrjahreshochs. Auch hier drängt sich die Frage nach dem "Warum" auf, und auch diese Frage werden wir in unserem heutigen Podcast stellen. Wer nun aber glaubt, die heutige Folge werde in Friede, Freude und Eierkuchen versinken – den können wir beruhigen. Denn das Gesamtbild mag im Moment zwar unverhofft rosig sein. Dafür haben sich allerdings in den letzten Wochen ein paar neue, teils hausgemachte Probleme aufgetan. Man denke an die filmreifen Gaunereien in mehreren Postbank-Servicepoints (offenbar begünstigt durch ein handfestes KYC-Problem). Oder an die beiden Verbünde, die ihre Zertifikate ungezügelt vertreiben haben, dass jetzt Ärger mit der Bafin droht.
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Dass die "Girocard" die beliebteste Bezahlkarte hierzulande sei – das ist selbstverständlich nur ein Gerücht. Denn in Wahrheit, klar, bezahlen die meisten Deutschen (wie schon vor 10, 20 oder 30 Jahren) immer noch am liebsten mit der "EC-Karte", auch wenn bösartige Unterstellungen besagen, dass es diese gar nicht mehr gibt. Und so antwortete also auch KfW-Chef Stefan Wintels in der "Blitz-Runde" unseres Podcasts auf die Frage, wie er denn an der Supermarkt-Kasse bezahle (Bar? Karte? Wallet?), mit entwaffnender Selbstverständlichkeit: "Ehh-Zehh-Karte." Ein schöner Beleg, dass selbst Top-Banker letztlich Menschen (oder genauer: Gewohnheitstiere) sind. Und dass Markenführung ein zutiefst undankbares Geschäft ist.
Jedenfalls – und damit nun zum eigentlichen Thema: Selbstverständlich haben wir Stefan Wintels nicht in unser kleines Gesprächsformat eingeladen, um mit ihm über die Girocard zu reden. Stattdessen: Geht es in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" zuvorderst um Wintels' eigene Bank, also um die KfW (die ihre Markenführung übrigens vergleichsweise gut hinkriegt, denn "Kreditanstalt für Wiederaufbau" sagt kein Mensch mehr). Auf den Punkt gebracht ist es ja so, dass sich die KfW aktuell wieder mal auf dem Weg zurück in die Normalität sieht. Was allerdings die Frage aufwirft, worin diese "Normalität" denn eigentlich besteht. Normal ist schließlich nur noch wenig da draußen. So konnte man, nachdem die Bilanzsummen von KfW, Rentenbank und Co. in den vergangenen Jahren zeitweise zu bersten schienen, zuletzt ja fast den komplett gegenteiligen Eindruck gewinnen. Nämlich, dass den Förderbanken, zugespitzt formuliert, aktuell schon fast das Geschäft ausgeht. Wie also ist die Lage am Kreditmarkt wirklich? Wie will Wintels die KfW auch vor diesem Hintergrund positionieren? Und dann noch ein persönlich gefärbtes Thema: Wie ist das eigentlich, wenn man als klassischer Investmentbanker (und genau das war der Ex-Citi-Mann Wintels ja sein Leben lang) plötzlich für eine, nun ja, "Kreditanstalt" arbeitet?
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Wenn dieser Tage die exorbitant hohen Gewinne der deutschen Bankenbranche bestaunt werden – dann kommt etwas zu kurz, dass es sich dabei (jedenfalls vielerorts) um die Gewinne des Firmenkunden-Geschäfts handelt. Bei der Deutschen Bank lag dessen Beitrag zum Gesamtergebnis bei 53%, im Falle der Coba waren es 63%, bei der OLB sogar annähernd 70%.
Aus dem ungeliebten Kind der deutschen Kreditwirtschaft (und das war das "Corporate Banking" eine Zeitlang ja durchaus) ist unvermittelt eine Cash-Cow geworden. Wobei: Bleibt das jetzt so??? Diese Frage stellt sich auch für Eddy Henning, Firmenkunden-Chef der ING Deutschland. Schon klar: Für sein Institut (das nach wie vor in erster Linie vom Retailgeschäft lebt) ist das Thema nicht ganz so existenziell ist wie für andere. Indes: Unterschätzen sollte man die intern als "Wholesale Banking" firmierende Sparte trotzdem nicht.
Nach wilden Anfangsjahren (siehe –> 366 Leutchen sorgen für 41% des Gewinns) hat sich das Firmenkunden-Geschäft unter Henning als zweites Standbein der hiesigen ING etabliert. Mit mittlerweile weit mehr als 500 "Leutchen". Und zuletzt deutlich mehr als 400 Mio. Euro Ergebnis. Das Bauchgefühl sagt nun: So wie die ING Diba tickt, müsste sie von hieran jetzt so richtig angreifen! Der Kopf allerdings fragt: Geht das im "Corporate Banking" momentan überhaupt? Angesichts wieder abnehmender Zinsgewinne. Angesichts einer geradezu anämischen Kreditnachfrage. Und angesichts der überwölbenden Grundsatzfrage, ob die Bilanzen unserer Banken überhaupt dafür gemacht sind, die großen Umbrüche da draußen (Klima, Energie, Digitalisierung, Infrastruktur ...) zu finanzieren.
Kurzum, an spannenden Themen hat es für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" weißgott nicht gemangelt. Und wie Sie beim Reinhören rasch merken werden: Eddy Henning ist der genau richtige Mann, um die Themen zu diskutieren.
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Mit dem FC St. Pauli hat die Solarisbank zwar nicht allzu viel gemein. Das Motto des Fußball-Zweitligisten allerdings ("Non established since 1910") würde zum Berliner Fintech fast noch besser passen – mal abgesehen davon, dass die "Solaris Group", wie sie sich inzwischen nennt, erst 2016 gegründet wurde.
Dabei hatte es eigentlich so ausgesehen, als würde sich der "Banking as a Service"-Spezialist rasend schnell in der deutschen Finanzindustrie etablieren. 2021 stieg die Solarisbank zum Unicorn auf und verkündete selbstbewusst, im Jahr darauf an die Börse gehen zu wollen. Doch stattdessen – ging der Chef. Und ein neuer kam, nämlich der Payment-Veteran Carsten Höltkemeyer. Aber nicht, um den IPO zu vollenden. Sondern um die Solarisbank, die sich in der Boom-Phase ziemlich verzettelt hatte (Bafin-Ärger, Contis-Übernahme, ADAC-Deal), wieder in die Spur zu bringen. Personell. Finanziell. Bilanziell.
Rund anderthalb Jahre hat die Operation gedauert, deutlich länger, als ursprünglich gehofft. Wobei Höltkemeyer auf halber Strecke sogar seinen Nebenjob als Vizepräsident des FC St. Pauli aufgab. Begründung: "Intensive berufliche Verpflichtungen." Und nun? Ist Solaris endlich der ersehnte Befreiungsschlag geglückt. Mit einem Funding über 96 Mio. Euro. Zuzüglich einer Finanzgarantie von bis zu 100 Mio. Euro, um die Übernahme des ADAC-Kreditkarten-Portfolios abzusichern.
Auf dieser Basis soll das mit der Etablierung jetzt doch noch gelingen. Wie genau und welche Rolle dabei die rund 20 Mio. ADAC-Mitglieder spielen – das erzählt der Höltkemeyer in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast".
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Als wir zur Vorbereitung unseres heutigen Podcasts (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) noch einmal einen alten Podcast (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) anhörten, da wunderte es uns fast, dass dazwischen nur drei Jahre liegen. Denn eigentlich stammt die damalige Folge – aus einer anderen Zeit.
Kurz ausgeholt: Der gigantische Shift der Jahre 2022/2023 wird ja häufig auf seine beiden überwölbenden Phänomene reduziert. Die Banken bekommen wieder Zinsen. Dafür aber bekommen die Fintechs keine Fundings mehr. Tatsächlich reichen die Veränderungen jedoch viel tiefer. Nicht für alle Player (ein Fintech, dass einfach nur Software herstellt, tut das heute genauso wie vor drei Jahren, halt nur mit weniger Geld). Aber doch für viele. Und wenn man so will, dann ist Scalable Capital (also das Fintech von Erik Podzuweit) hierfür das Paradebeispiel.
Rückblick: Zum Zeitpunkt unseres ersten Podcasts, also im Juni 2021, vollzogen die Münchner gerade den Pivot vom Robo Advisor (als der Scalable ja eigentlich mal gestartet war, lustigerweise mit zwischenzeitlich starkem B2B-Fokus) zum Neobroker. Wer aber nun dachte, dass Scalable damit sein künftiges Geschäftsmodell gefunden haben würde (ein Retail-Broker mit angeschlossener digitaler Vermögensverwaltung), der sah sich getäuscht. Denn plötzlich ebbte der Trading-Boom ab. Und verlangten die Kunden nach Zinsprodukten. Während parallel Krypto crashte. Bevor Krypto ein fast unwirkliches Comeback feierte.
Und als wäre all das noch nicht genug – setzte Brüssel, was man anfangs noch für eine Geisterdebatte hielt, allen Ernstes das "PFOF"-Verbot durch. Womit Neobrokern wie Trade Republic und eben Scalable künftig ein wesentlicher Teil ihrer heutigen Einnahmen wegbricht. Und nun??? Mehr Gebühren wagen? Mehr Banking wagen? Oder muss das Geschäftsmodell der Investment-Fintechs (zumal durch die "Retail Investment Strategy" der EU ja schon die nächste Regulierungs-Keule droht) sogar noch einmal ganz neu gedacht werden?
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Redaktion und Host: Christian Kirchner/Finanz-Szene.de
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Glaubt man den Pitch-Decks der Fintechs, dann ist die Digitalisierung des KMU-Kredits überfällig – und das schon seit Jahren. Denn: Ist es nicht so, dass das Segment von den meisten Banken ohnehin kaum bedient wird? Dass der Wettbewerb letzten Endes nur aus Sparkassen und Volksbanken besteht? Dass diese aber mit regulatorischen Hürden (viel Eigenkapital für wenig Kredit), fehlender Standardisierung, papierlastigen Prozessen und tausend anderen Problemen zu kämpfen haben?
Was natürlich alles irgendwo stimmt. Aber nichts daran ändert, dass die hiesigen Fintechs mit dem Versuch, das KMU-Kreditgeschäft zu knacken, seit mittlerweile zehn Jahren durchweg scheitern. Funding Circle zog sich vom deutschen Markt entnervt zurück. October bald darauf genauso. Lendico verscherbelte sich an die ING Diba. Auxmoney lugte nur mal kurz hinein in das Segment. Und die Solarisbank verstaute ihren "volldigitalen KMU-Sofortkredit" bald schon in der Asservatenkammer. Weshalb kaum mehr überraschte, dass sich zuletzt dann auch noch der Frankfurter Anbieter Creditshelf ins Schutzschirmverfahren flüchtete.
Lässt sich das KMU-Kreditgeschäft am Ende gar nicht digitalisieren?
Oder ist es bloß so, dass dieses Segment aufgrund seiner Komplexität bloß mehr Zeit gebraucht hat als andere? Für die zweite These spricht, dass die großen angelsächsischen Investmentbanken neuerdings in das Geschäft dringen – und dabei auch mit Fintechs kooperieren, die die größten Opportunitäten ausgerechnet im hiesigen Markt sehen. Ein Beispiel ist das Zürcher Startup Teylor, das unter anderem von Barclays satte 275 Mio. Euro Refinanzierung erhielt, um damit insbesondere in Deutschland im großen Stil KMU-Kredite zu vergeben.
Warum soll diesmal funktionieren, was zehn Jahre lang nicht funktioniert hat? "Finanz-Szene – Der Podcast", diesmal mit Teylor-Chef Patrick Stäuble.
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Es gibt ja Banker, die Fintech für erledigt halten. Und das ein für allemal. Was richtig ist an dieser Einschätzung: 1.) Einige Finanz-Startups (Elinvar etwa) haben sich als substanzschwach entpuppt; 2.) Die beiden "Blue-Chips" N26 und Solaris leiden derzeit schwer unter den Fehlern der Boom-Jahre; und 3.) Die Fintech-Branche als Ganzes ist durch die nicht enden wollende Funding-Krise sicherlich um 12-24 Monate zurückgeworfen worden.
Was man aber trotzdem nicht tun sollte: Deswegen zu glauben, dass es das jetzt war mit "Fintech". Stattdessen haben gerade die letzten Wochen gezeigt, dass sogar das Gegenteil der Fall sein könnte. Das sind zum einen die weiterhin stark steigenden Kundenzahlen. Zum zweiten schieben sich Player, die man bislang in der Peripherie verortete, plötzlich mitten auf die Bildfläche (Finom, Tide, Bunq). Und zum dritten ist da der schier unglaubliche Run auf die Cashback-Debitkarte von Trade Republic – ein Coup, der vielen Bankmanagern auch deshalb zu denken gibt, weil man selbst an die Cashback-Debitkarten als Produkt schlicht nicht geglaubt hat.
Kurzum: Die Fintech-Branche sendet also wieder Lebenszeichen. Was auch deshalb auffällt, weil dafür umgekehrt die Banken (oder zumindest die Hypothekenbanken) plötzlich wieder den Krisenmodus rutschen – allen voran die Deutsche Pfandbriefbank, die dieser Tage durch den Ring torkelt wie ein Boxer, der die Fäuste nicht mehr hochkriegt. Hat sich da jemand seinem Schicksal schon ergeben? Und wenn ja, was heißt das für die Aareals und die Landesbanken da draußen? Und geht lediglich den Immobilienfinanzierern die Kraft aus – oder spiegelt sich auch in den jüngsten Zahlen der Deutschen Bank und der Commerzbank eine gewisse Ermattung?
Mithin: Obwohl das Jahr noch jung ist, gibt es Themen satt für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" mit unseren Frankfurter Redakteuren Bernd Neubacher und Christian Kirchner.
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Es ist mal wieder eine eher verwirrende Nachrichtenlage. Die Commerzbank sagt, sie brauche in den nächsten zehn Jahren fast 20.000 neue Mitarbeiter; die Haspa bricht ihr Jobabbau-Programm ab; und bei "Bloomberg" ist von derzeit 33.000 offenen Stellen bei hiesigen Banken und Fintechs die Rede. Doch zugleich – erklärt die Deutsche Bank letzte Woche, sie werde 3.500 Arbeitsplätze streichen (und trotzdem weiter die Erträge hochfahren).
Ja, was denn nun?, möchte man da fragen. Haben unsere Banken nun zu wenige Leute oder zu viele? Oder haben sie einfach nur die falschen??? Fest steht: Das Thema "Personal" ist groß in Frankfurts Bankentürmen, gefühlt auf einer Relevanzstufe mit, sagen wir, "IT". (Wobei man für eine gute "IT" gute "IT'ler" braucht – so gesehen hängt an "Personal" ja letztlich alles.)
Wie aber findet man die richtig guten Leute? Wie bindet man jene, die schon da sind? Und ist es in erster Linie eine Frage des Preises – oder sind am Ende andere Faktoren wichtiger, zumal seit die Fintechs entlassen und eben noch uncoole Banken plötzlich wieder als sichere Arbeitgeber gelten? Um all diese Fragen aufzubohren, haben wir uns für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" an ein Haus gewandt, das mit den Herausforderungen des Arbeitsmarkts bestens vertraut ist – nämlich an die Deka. Dort wurden vor ein paar Jahren rund 10% der damals etwa 4.200 Stellen abgebaut (übrigens geräuschlos); seitdem allerdings ist die Beschäftigtenzahl auch wieder um ein Fünftel gestiegen.
Verantwortet wird die Personalpolitik bei der Deka seit 2022 von Strategiechefin Kalliopi Minga. Was hat sie vom Frankfurter Jobmarkt zu berichten?
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Was man leicht vergisst – Mark Branson war ja selber Banker, bei durchweg noblen Adressen. Warburg Dillon Read zum Beispiel, wie die UBS in den 90ern ihr Investmentbanking nannte. Heute dagegen? Sitzt Branson nicht mehr in Zürich, London, Tokio. Sondern in Bonn-Dransdorf. Der Weg zur Arbeit führt vorbei an „Karosserie Jansen“, „Elektro Schmitz“, einem Autohändler – und gleich gegenüber vom Dienstsitz des Bafin-Präsidenten residiert: „Löwenplay“, eher keine Investmentbank, wenn auch artverwandt.
Interessant, dass zu den vielen Klagen über die Bafin gehört, sie verschlinge zu viel Geld. Wer Mark Branson in Bonn trifft, gewinnt den Eindruck: An den Mietausgaben immerhin liegt’s nicht … Jedenfalls: Branson also. Als der Schweizer im August 2021 nach Deutschland kam, hing die Bafin in den Seilen. Die Pfuschereien bei Wirecard hatte sie übersehen. Und dann wurde auch noch publik, dass die eigenen Leute fleißig mitgezockt hatten in dem Skandal.
Positiv gewendet: Unter Branson konnte es eigentlich nur aufwärts gehen – und in der Tat ist seither mindestens mal ein starkes Bemühen zu erkennen, das neue Leitmotiv von der Aufsicht mit Biss wirklich zu leben. Freilich: Die täglichen Scharmützel, die sich Branson mit Banken und Fintechs liefert, sind ja eher die kleine Münze. Was noch aussteht, das ist die ganz große Bewährungsprobe. Wobei es an potenziellen Auslösern nicht mangelt. Die geopolitische Lage. Die konjunkturelle Fragilität. Letztes Jahr das kurze, aber heftige globale Bankenbeben (mit schwersten Erschütterungen ausgerechnet in Zürich, Bransons vormaligem Aufsichtsgebiet). Und aktuell die Benko-Pleite mit den deutschen Banken mittendrin.
Genügend Stoff für die neue Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“, diesmal also mit dem Bafin-Chef himself.
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