Episoder
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Feminismus ist spätestens seit der medialen Auseinandersetzung mit der #metoo-Bewegung im öffentlichen Diskurs. Hier geht es darum, Geschlechterungleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen zu skandalisieren. Die Frage, wie Sexismus mit anderen Diskriminierungsformen, z.B. Rassismus, Transfeindlichkeit und Ableismus zusammenwirkt, wird unter dem Begriff “intersektionaler Feminismus” zusammengefasst.
Lange bevor der von Kimberlé Crenshaw eingeführte Begriff “Intersektionalität” im deutschen Sprachgebrauch populär wurde, beschäftigten sich politische Gruppierungen und Bewegungen mit der Frage, wie weiblich positionierte Menschen in aller Unterschiedlichkeit zusammenkommen können. Rassifizierte “Frauen” machten die Erfahrung, dass Mehrfachdiskriminierung in der deutschen weißen christlich geprägten “Frauenbewegung” nur randständig behandelt wurde und begannen deshalb v.a. Anfang der 90er eigene Bündnisse jenseits der dominanzgesellschaftlichen Bewegung zu schließen. Diese sind jedoch durchzogen von Rissen, die bis heute noch die Gründung und Spaltung (queer-)feministischer Bewegungen prägen. Wir nehmen den Faden auf und fragen uns, was wir von den Struggles unserer Vorgänger*innen lernen können. Dazu haben wir mit Aktivist*innen von damals gesprochen, über ihre Erfahrungen und Einschätzungen, auch aus der Perspektive einer zeitlichen Distanz. Dabei verwenden wir den Begriff “Frauen” in Anführungsstrichen, weil wir uns auf die Kämpfe, Diskurse und Sprechweise der damaligen Zeit beziehen, wollen aber auch markieren, dass es uns nicht um einen essentialistischen oder transexklusiven “Frauen”-Begriff geht. -
In dieser kurzen Folge erfahrt ihr, wer hinter „Lose Fäden“ steckt, was uns verbindet und was uns motiviert hat, diesen Podcast zu machen.
Wir sprechen darüber, wie wir zu unseren Themen und insbesondere auf unsere Gesprächspartner*innen gekommen sind, warum wir das Medium Podcast gewählt haben und was euch in den kommenden Folgen erwartet. -
Manglende episoder?
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In der Regel bezeichnet "Brain Drain" die Abwanderung einer Gruppe hochqualifizierter Arbeitskräfte aus dem globalen Süden in den globalen Norden, die damit eine gesellschaftliche Lücke im “Herkunftsland” hinterlässt. Deutschland erlebt in den vergangenen Jahrzehnten einen Brain Drain der besonderen Art. In den 90ern und 2000er Jahren fand bundesweit eine Abwanderung von BIPoC und jüdischen Wissenschaftler*innen statt, welche die Weiterentwicklung von Teildisziplinen wie post- und dekolonialer Forschung auf hiesige Kontexte und damit den Diskurs in Deutschland massiv zurückgeworfen hat. Die Wissenschaftler*innen besetzen mittlerweile zahlreiche Lehrstühle an renommierten Universitäten im Ausland und forschen dort zu post*migrantischen Themen. Die Folge “Brain Drain” geht der Frage nach, wie es zu dieser Entwicklung kam und wie sie auch heute noch unser Denken über Deutschland als post*migrantische und postkoloniale Gesellschaft prägt.