Episoder

  • Die alte Kaiserstadtmetropole an der Donau ist ein lebendiges Freilichtmuseum:
    Biedermeier Gassen, verträumte Hinterhöfe und barocke Paläste, Riesenrad,
    Stephansdom, dazu Kaffeehaus, Burgtheater und Opernball, Fiaker und Handkuss, die Albertina, eine Prise Zentralfriedhof und die schaurig-schöne Kapuzinergruft. Wenn von Wien die Rede ist, herrscht kein Mangel an Klischees. Doch diesmal geht es nicht um Hofburg und Dreivierteltakt.
    Diesmal geht es in die Kanalisation der österreichischen Hauptstadt, in das Sielsystem Wiens, das auch Kulisse für einen der berühmtesten Nachkriegsfilme war, ‚Der Dritte Mann‘ mit Orson Wells.
    Michael Marek beschreibt „Wien von unten“.

  • Im Wettbewerb um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 hat sich Chemnitz gegen Nürnberg, Hannover, Magdeburg und einige andere durchgesetzt. Dresden hatte zuvor selbst aufgegeben. Sachsens drittgrößte Stadt ist weder schön noch eine Kultur-Metropole. In seiner Bewerbung hatte Chemnitz versprochen, im Kulturhauptstadtprogramm auch die Ausschreitungen vom August 2018 aufzuarbeiten. Damals jagten Neonazis und andere Rechtsextremisten Ausländer und andere, die nicht in ihr Weltbild passen, durch die Straßen der Stadt.
    Im 19. Jahrhundert galt Chemnitz als das „sächsische Manchester“. Damals war sie eine der reichsten Industriestädte Deutschlands. Spuren des Aufbruchs finden sich im größten zusammenhängenden Jugendstilviertel Deutschlands auf dem Kassberg und im sächsischen Industriemuseum, einem der größten des Landes.
    Die DDR wollte aus den Trümmern der Industriemetropole nach dem Zweiten Weltkrieg eine sozialistische Musterstadt bauen. Sie hieß nun Karl Marx Stadt und erhielt die weltgrößte Büste der Welt, den Karl Marx Kopf, sächsisch Nischel genannt.
    Nach der Wende verschwanden die Industrie, die Arbeitsplätze und viele Menschen. Fast ein Drittel der einst 360.000 Einwohner zog weg. Die Brüche und Widersprüche finden sich überall im Stadtbild: DDR-Plattenbauten, prächtige Bauwerke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, Brachflächen und Freiräume.
    Die immer noch günstigen Mieten locken Kreative nach Chemnitz, aber auch Neonazis aus ganz Deutschland, die sich hier ihre eigenen Netzwerke geschaffen haben. Eine bunte Zivilgesellschaft hält mutig dagegen. In kaum einer Stadt dieser Größe gibt es eine so bunte, lebendige Kunst- und Kulturszene. Junge Leute bauen einen alten Bahnhof zum Club um, andere organisieren Festivals in leerstehenden Fabriken aus dem 19. Jahrhundert. Ein Mäzen kauft und renoviert leerstehende Bauten, um sie günstig an Künstlerinnen und Künstler zu vermieten. Alternative Wohnprojekte begegnen dem Rechtstrend mit positiven Visionen der Zukunft.
    Eine Reportage von Robert B. Fishman aus Europas Kulturhauptstadt 2025

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  • Nunavik, in der Sprache der Inuit „Das Land, in dem es sich leben lässt“, liegt im hohen Norden der kanadischen Provinz Québec und erstreckt sich über eine Fläche von 510.000 Quadratkilometer - so groß wie Deutschland, Dänemark, Niederlande, Belgien und die Schweiz.
    Ein Land, das sich aus Millionen von Seen und Flüssen zusammensetzt, unterbrochen von Wäldern, Bergen und leuchtenden Moos- und Flechtenteppichen. Ein einzigartiges Stück Natur, in dem Wölfe, Moschusochsen, Karibus, Füchse, Weißkopfseeadler sowie Schwarz- und Polarbären leben. Nur 11.000 Inuit und Naskapi, das Volk jenseits des Horizonts, bewohnen diesen fantastischen Naturraum.
    Von Montréal fliegen Achill Moser und Aaron Moser nach Kuujjuag, die größte Inuit-Siedlung (2.500 Einwohner) in Nunavik. Als Gäste der Inuit, die ihnen tiefe Einblicke in ihre Kultur geben, erfahren sie, dass Kanadas große Wildnis durch die Erkundung von Erzvorkommen bedroht ist, sodass die Inuit um die Erhaltung ihrer angestammten Heimat fürchten.
    Ein Hubschrauber bringt Vater und Sohn von Kuujjuaq in die Wildnis von Nunavik - und setzt sie dort ab. Auf sich allein gestellt erlebt das Duo, per Faltkajak und zu Fuß, eines der letzten großen unberührten Natur- und Tierparadiese unserer Erde.
    Reportagen der Naturfotografen und Buchautoren Achill Moser & Aaron Moser

  • Die Wirtschafts-, Kultur- und Fußballmetropole Zürich ist Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt. Die Stadt an der Limmat ist nicht Bundeshauptstadt (das ist Bern), aber die größte Stadt der Schweiz, und sie hat eine Menge zu bieten: Sieliegt am Zürichsee und wird von einer beeindruckenden Berg-landschaft umrahmt. Die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden und engen Gassen erzählt von einer langen Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
    Neben dem wirtschaftlichen und kulturellen Reichtum lockt Zürich mit einer Vielzahl an Museen, Theatern und Kunstgalerien. Die Stadt ist auch für ihre lebendige Musikszene und ihre vielen Festivals bekannt.
    Michael Marek hat ein uraltes Spezialitätengeschäft entdeckt und stellt außerdem das Fifa-Fußballmuseum vor.

  • Schon aus der Ferne fällt dem Reisenden die einzigartige Silhouette von Nisyros auf, einer Insel, die in fast geometrischer Form wie ein Kegel aus dem Meer ragt. Als die kleinste Insel in der Inselgruppe des Dodekanes im südöstlichen Ägäischen Meer birgt Nisyros eine faszinierende Geschichte und beeindruckende Naturwunder.
    Der jüngste von vier aktiven Vulkanen Griechenlands, so erzählt die Legende, entstand durch einen Streit zwischen Poseidon, dem Gott des Meeres, und dem Titanen Polivotis. Die gesamte Insel ist vulkanischen Ursprungs und für Naturliebhaber ein Paradies. Nisyros ist erstaunlich grün und fruchtbar, mit einer reichen Flora und Fauna, eingebettet in eine bizarre Landschaft aus Vulkangestein, die zum Wandern einlädt.
    Auch in den Thermen von Loutra, nahe des Hauptortes Mandraki, ist vulkanische Aktivität spürbar. In großzügigen Marmorbadewannen lässt sich im heißen schwefelhaltigen Salzwasser gut entspannen und die heilende Wirkung genießen. Schon Hippokrates schickte Patienten hierher, um in den Quellen Linderung zu finden. Die Inselbewohner sind freundlich und offen, was es leicht macht, mit ihnen in Kontakt zu kommen, zum Beispiel bei einem Tanz auf einer Panigiri. Diese traditionellen Feste mit Musik und Tanz sind tief in der Kultur der Insel verankert. Nisyros ist ein Ort, an dem das authentische griechische Leben sichtbar bleibt. Der Tourismus hat sich hier langsam entwickelt, wodurch große Teile der Insel unerschlossen und in ihrer ursprünglichen Einfachheit bewahrt geblieben sind. Ein Ort, an dem die Stille laut ist.
    Eine Reportage von Nina Schwabe

  • Vom Ärmelkanal bis kurz vor den Toren von Paris, von der belgischen Grenze bis zur Normandie – das ist die Region Hauts-de-France, die mit einer enormen Landschaftsvielfalt aufwartet. Breite Sandstrände, windzerzauste Dünenlandschaften und wichtige Fischereihäfen wie Boulogne-sur-Mer prägen die Küste, ebenso wie die Somme-Bucht, ein einzigartiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
    Im Landesinneren trifft man auf Bocage-Landschaften im Avesnois, wo mit Hecken eingefasste Felder, Wäldchen und kleine Seen Lust auf eine Landpartie machen. Kontrastprogramm im ehemaligen Kohlegürtel, im „Bassin Minier“. Hier ragen kegelförmige Erhebungen auf, die „Terrils“. Sie sind als Abraumhalden des Kohlebergbaus über Jahrzehnte, teilweise über Jahrhunderte entstanden, heute oft begrünt, manche sind beliebte Wanderziele, an einem der Hänge wird sogar Wein angebaut.
    Lust auf Kultur? Auf dem Gelände einer ehemaligen Zeche ist 2012 der „Louvre Lens“ eröffnet worden, mit seiner einzigartigen „Galerie du Temps“, der „Galerie der Zeit“, und mit aufwendigen Sonderausstellungen. Weitere Museumshighlights bietet die Hauptstadt der Region, Lille, die sich mit ihrer barocken Pracht, flämisch eingefärbter Gastronomie in gemütlichen „Estaminets“ und einer dynamischen Kulturszene längst zum beliebten Reiseziel entwickelt hat.
    Nicht weit ist es von hier nach Amiens mit seiner imposanten Kathedrale, dem historischen Stadtzentrum und dem Wohnhaus von Jules Verne. Knapp 20 Jahre lebte der berühmte Schriftsteller dort mit seiner Familie - Besucher können in dem zum Museum umgestalteten Wohnhaus in das Universum des Schöpfers von „Kapitän Nemo“ eintauchen.
    Sabine Loeprick war im Norden Frankreichs, in der Region Hauts-de-France unterwegs.

  • Einsame Buchten, feine Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und typisch, griechische Tavernen, das ist die Ägäis. Etwa 3000 Inseln gibt hier, aber nur rund 100 davon sind bewohnt. Besonders die kleinen, touristisch noch wenig entdeckten Inseln sind es, die eine besondere Atmosphäre verbreiten. Kythnos oder Syros zum Beispiel, hier trifft man – wenn überhaupt - griechische Urlauber und ist am Strand eher allein. Die meist unberührte Natur lädt zum Wandern ein.
    Die Überfahrt mit der Fähre von Athen aus dauert nur wenige Stunden, anders als auf dem Seeweg sind diese Inseln auch nicht zu erreichen. Und wer dann noch Lust hat auf das Spiel mit Wind und Wellen – und einigermaßen seefest ist – dem sei ein Segeltörn durch die Kykladen zu empfehlen. So nähert man sich den Inseln gleitend von der Seeseite aus, sieht sie über Stunden langsam näherkommen, blickt auf Steilküsten, in menschenleere Buchten und ankert schließlich, windgeschützt in der Nähe einer Taverne. Dabei sollte es allerdings nicht zu heiß und in den Häfen nicht zu voll sein. Die Monate Juli und August sind deshalb eher weniger zu empfehlen.
    Das Leben an Bord ist ein kleines Abenteuer, je nach Windstärke mehr oder weniger sportlich. In mehreren kleinen Häfen in der Nähe von Athen gibt es die Möglichkeit mit entsprechenden Segelscheinen eine Yacht für z.B. sechs oder acht Personen zu chartern. Der Preis liegt je nach Jahres- und Ferienzeit kaum höher als die Unterkunft in einem Mittelklassehotel.
    Carsten Vick war bei viel Wind in der Ägäis unterwegs.

  • Anfang der 70er Jahre hatte die Popgruppe Middle of the Road der Hauptstadt Kaliforniens ein musikalisches Denkmal gesetzt. Das war auch nötig, denn weder San Francisco noch Los Angeles sind Hauptstadt und Regierungssitz dieses US-Bundesstaates, sondern das kleine Sacramento. Und das konnte Publicity gebrauchen, um sich gegen die größeren Städte im Süden zu etablieren.
    Sacramento hatte es schwer genug: Nach mehreren Überschwemmungen wurde die komplette Stadt höher gelegt. Das "alte" Sacramento aus Goldrauschzeiten lässt sich auch heute noch besuchen - jetzt allerdings unterirdisch.
    Auch Tropfsteinhöhlen eignen sich als Ausflugsziel im Norden des Staates, im Umland Sacramentos.
    Und schließlich will Kaliforniens Hauptstadt auch architektonisch an die Hauptstadt des gesamten Landes im Osten anknüpfen, an das Kapitol in Washington, D.C.
    Guido Meyer war in Sacramento unterwegs.

  • Der Canal du Midi verläuft über 240 Kilometer durch Frankreichs Südwesten, von Toulouse bis zum Étang de Thau, einer Lagune mit Zugang zum Mittelmeer. Schon den Römern schwebte ein künstlicher Wasserweg als Verbindung vom Atlantik bei Bordeaux bis hinunter zur Südküste Galliens vor. Aber wie alle Ingenieure nach ihnen scheiterten sie am Wassermangel des Landstrichs. Bis im 17. Jahrhundert ein wohlhabender Steuereinnehmer namens Pierre Paul Riquet nach jahrelangen Untersuchungen und Berechnungen eine Lösung fand. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1666 und endeten nur vierzehn Jahre später - reine Handarbeit mit Hacke, Schaufel und Körben für den Erdtransport.
    Kein Projekt des 17. Jahrhunderts verschlang mehr Geld als der Bau dieses Kanals - außer das Prunk- und Prachtschloss Ludwigs XIV. in Versailles. Aber der Canal du Midi wurde bald zum wirtschaftlichen Erfolg, bis vor wenigen Jahrzehnten wurde er noch von Lastkähnen befahren, die umweltschonend bis zu zehn LKW-Ladungen auf einmal transportieren konnten.
    Heute ist der Kanal vor allem ein Eldorado für Freizeitkapitäne und Mietboote und - als UNESCO-Weltkulturerbe mit all seinen Schleusen, Brücken und sogar einem Schiffstunnel - ein Touristenmagnet. Das mittelalterliche Carcassone mit seiner riesigen Burganlage, ungefähr auf halber Strecke des Kanals, wird jährlich von mehr als zwei Millionen Besuchern aus aller Welt überflutet.
    Manfred E. Schuchmann hat das Ufer des Canal du Midi in Etappen von Toulouse über Castelnaudary, Carcassone und Béziers bis zu seiner Einmündung in den Étang de Thau bei Marseillan mit dem Rad befahren - bei heftigem Wind und nicht immer nur freundlichem Wetter.

  • Auf dem 60. Breitengrad, genaugenommen bei 60 Grad Nord, 1 Grad West liegen die nördlichsten aller königlichen Inseln: Die Shetlands. Von den Wikingern wurde diese wilde Landschaft Hjaltland, „Klippenland“ genannt. Viele Jahrhunderte haben die Skandinavier die Inselgruppe beherrscht, bis die Shetlands im 15. Jahrhundert. schottisch wurden.
    Und auch wenn die Shetlands zu Schottland gehören- hält man es hier mehr mit den Wikingern, sieht sich ein Stück weit als deren Nahfahren. Die Entfernung zum norwegischen Bergen ist halt kürzer als nach Edinburgh. Auch in der Sprache spürt man den nordischen Einfluss. Noch bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Altnordisch, das „Norn“ gesprochen, nicht Englisch. So sagt man z.B. „midder“ statt „mother“, „faider“ statt „father“, nutzt das Verb „glaep“ nicht „gulp“ oder „swallwo“. Ganz wichtig ist das Adjektiv „peerie“ für „smal“ oder „little“. Ein Shetländer sagt also: I tak a peerie drap o milk in mi tae.
    Die Einheimischen haben Humor und lachen viel. Sie finden es gar nicht skurril, ein Bushäuschen jedes Jahr unter einem neuen Motto zu dekorieren und mit Regalen, Sofas, Gardinen und vielen anderen Dingen auszustatten oder bei 5 Grad Außentemperatur und heftigen Wind im Nordatlantik oder der Nordsee baden zu gehen.
    Der Archipel zwischen Schottland, Norwegen und den Färöern weit draußen im Nordatlantik ist zwar fast baumlos, bietet dafür aber spektakuläre Blicke auf Klippen, den Ozean und Meeresbuchten und eine einzigartige, artenreiche Vogelwelt.
    Dorothea Brummerloh war für uns in Shetland unterwegs.

  • Memphis ist einer der wichtigsten Orte in der Musikgeschichte. In der Beale Street traten von den 1920er bis in die 1940er Jahre Blues- und Jazzgrößen wie Louis Armstrong, Muddy Waters, Memphis Minnie oder B. B. King auf. Jeden Abend gibt es bis heute live Musik in den Bars in Downtown. Die meisten Besucher zieht Graceland an, etwa 650.000 Menschen jährlich pilgern zum Anwesen im Stadtteil Whitehaven, das von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1977 Elvis Presleys Lebensmittelpunkt war. 1982 machte die ehemalige Ehefrau von Elvis, Priscilla Presley, das Haus der Öffentlichkeit zugänglich. Wer die frühere Farm-Villa durch die Eingangstür neben zwei imposanten Säulen betritt, steht zuerst in den Wohnräumen. Im Keller befinden sich ein Fernseh- und ein Billardzimmer mit einer Bar sowie der sogenannte Jungle Room, in dem Elvis 1976 seine letzten beiden Alben aufgenommen hat. Die Sammlung von Oldtimern und Flugzeugen zeigt, wie glamourös das Leben des King of Rock ´n´ Roll war.
    Viele Sänger starteten ihre Karrieren mit Gospel-Musik in Kirchen. Al Green, den das Musikmagazin Rolling Stone zu den besten 100 Sängern aller Zeiten zählte, wurde nach Schicksalsschlägen Baptistenprediger. Als Bishop Green empfängt er Gläubige in einem eigenen Gotteshaus an der Hale Road. Auch wer Freiluftkonzerte mag, ist am Mississippi genau richtig: Seit Mai 2024 findet am Ufer jenes Flusses, auf dem Mark Twains Romanhelden Tom Sawyer und Huckleberry Finn mit einem Floß stromabwärts fuhren, das Riverbeat-Festival statt.
    Nashville, die Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee, ist ein idealer Start- oder Endpunkt für eine Reise und das Zentrum der kommerziellen Country-Musikszene. Singer-Songwritern bieten Bühnen wie der „Listening Room“ gute Chancen, von Managern entdeckt zu werden. Die Country Music Association (CMA) hat in Nashville ihren Hauptsitz. Die jährliche Verleihung der CMA Awards zählt zu den bedeutendsten Veranstaltungen Tennessees. In der Country Music Hall of Fame oder im National Museum of African American Music können Fans stundenlang Filmszenen und persönliche Gegenstände ihrer Lieblingsstars ansehen. Die Gitarrenfirma Gibson Guitar Corporation ist ebenfalls aus Nashville und zeigt ihre besten Instrumente in einer Garage.

  • Der Norden von Wales ist eine Landschaft der Gegensätze. An die schroffe Küstenlinie der Irischen See und der Meerenge von Menai schmiegen sich sandige Strände und kleine alte Hafenstädte mit schiefergedeckten Häusern aus dem Mittelalter. Nur ein paar Kilometer dahinter erheben sich bereits die kahlen Berghänge des mächtigen Massivs um den fast 1100 Meter hohen Mount Snowdon.
    Dicht besiedelt ist die Gegend nicht. Selbst ihre Hauptorte - die Universitätsstadt Bangor und das Hafenstädtchen Caernarfon - haben jeweils nicht einmal 20 000 Einwohner. Und doch gilt sie als das Zentrum der traditionell keltisch-walisischen Kultur. Gut drei Viertel der Menschen hier sprechen die keltische Sprache Walisisch, viele sogar als Muttersprache.
    Die Spuren der Vergangenheit sind hier allgegenwärtig: Dolmenkreise aus der Druidenzeit, spektakuläre Burgruinen aus dem Mittelalter und die Schieferbergwerke und Verladehäfen, die der Gegend im 19. Jahrhundert einen bescheidenen Wohlstand brachten. Heute sind die Grafschaft Gwynedd und die Insel Anglesey ein überraschend unbekanntes touristisches Kleinod fernab der großen Städte. Auf Abenteuerlustige warten hier Bergwanderungen in den Highlands und Ausflüge in alte Minenschächte. Wer es lieber ruhiger mag, kann sich beim Badeurlaub an den langen Stränden entspannen.
    Croeso i Gymru - Willkommen in Wales!
    Matthias Schuch war für uns in Wales unterwegs.

  • Der Begriff "Silicon Valley" ist weltweit eine Marke. Aber dieses "Tal des Siliziums" ist kein topografischer Begriff. Es ist vielmehr ein ideelles Sammelsurium für all die Computerfirmen, von Google über Apple bis Facebook, die sich dort angesiedelt haben. Denn rein geografisch müsste man von San Jose sprechen. Diese Stadt, nur einen Sprung südlich der Metropole San Francisco, ist das Mekka aller Nerds.
    Aber nicht nur der. Dieses "Tal" ist umgeben von Mammutbaumwäldern, in denen sich Freizeitkletterer austoben können. Und weil nichts bleibt, wie es ist, gibt es mittlerweile auch einen historischen Park in der Stadt, der Besuchern das Lebensgefühl der Menschen aus einer Zeit vermittelt, in der von "Silicon Valley" noch keine Rede war.
    Die kleine Perle San Jose überrascht mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten und hat eine kaum bekannte, verborgene Geschichte. Guido Meyer war für uns in San Jose unterwegs.

  • Jordanien ist Bibelland - und voller Geschichten. Wer sich in politisch unsicheren Zeiten auf die Reise begibt, hat die Chance, nicht nur viel über den Nahostkonflikt zu erfahren, sondern auch eines der vielfältigsten Länder der Region zu entdecken.
    Die Wüste im Wadi Rum, Kreuzfahrerburgen und die Korallenbänke im Roten Meer vor Aqaba: Jordanien hat seinen Gästen viel zu bieten. Doch der Krieg im nahen Gaza hat die Besucherzahlen einbrechen lassen. 2024 hätte ein Rekordjahr für den Tourismus werden können, jetzt haben die wenigen Touristen die Highlights Jordaniens an manchen Tagen fast für sich allein.
    Warum sich eine Reise trotzdem - oder gerade jetzt - lohnt, erzählt Florian Guckelsberger in dieser Reportage und nimmt die Hörerinnen und Hörer mit auf den Berg Nebo, in ein Beduinenzelt und natürlich in die legendäre Felsenstadt Petra.

  • Rio de Janeiro ist mit 13 Millionen Menschen (in der Metropolregion) die zweitgrößte Stadt Brasiliens. Und unbestritten gilt sie als die schönste Stadt des Landes. Denn ihre Geografie ist „von Gott gesegnet“, wie es in einem berühmten Lied heißt. Rio liegt in den Bergen und trotzdem am Meer. An einer Seite der Atlantik mit den wunderschönen Stränden Copacabana und Ipanema, an einer anderen Seite die riesige Guanabara-Lagune, ein ideal-geschützter Hafen. Seinen Eingang bewachen zwei Berge – einer davon der weltberühmte Zuckerhut. Es ist sogar möglich, die halbe Strecke zum Zuckerhut hochzuwandern und völlig kostenlos und ohne Gondelfahrt den wunderbaren Blick über die Stadt zu genießen!
    Doch Rio de Janeiro ist mehr als nur schön! Karneval, Fußball, Schönheitskult und Gewalt liegen in dieser Stadt nah beieinander, wie der Mord an der bekannten Politikerin Marielle Franco zeigt, die aus der „comunidade“ Maré kam, aus einer der Favelas, wie sie früher hießen. Marielle kämpfte für die Rechte der schwarzen Mehrheit von Rio de Janeiro. Ein junger Student, der in der Reportage durch die Stadt führt, ist einer von ihnen. Aber auch Weiße mit jüdischen Wurzeln leben in Rio de Janeiro, wie die Filmemacherin Eunice Gutman in der Sendung berichtet.
    Gudrun Fischer war in Rio de Janeiro unterwegs

  • Es gibt Träume, die sich erst nach vielen, vielen Jahren realisieren lassen. Dieser zum Beispiel: eine Reise mit dem Hausboot auf dem Po, Italiens längstem Fluss. Zu mittelalterlichen Städten wie Ferrara und Mantua, zu Städten, die einmal groß und so bedeutend wie Staaten waren und heute Weltkulturerbe. Ins Delta des Po mit seine vielen Inseln und in die Lagune von Venedig.
    Eine Reise nicht allein, sondern mit der Familie, dolce vita inklusive. Was als Erfüllung eines lang gehegten Traums begann, wurde zum Abenteuer. Mit Slalomfahrten zwischen Sandbänken und einer sturmdurchtosten Nacht. Und gerade deswegen: unvergesslich.

  • Das zentralasiatische Land ist in Deutschland kaum bekannt, nur wenige Menschen wissen genau, wo es liegt. Es lohnt, dies herauszufinden. Das Land entlang der alten Seidenstraße ist abwechslungsreich und spannend. Usbekistans Städte vermittelt an vielen Ecken noch einen Eindruck, wie es früher in der Sowjetunion ausgesehen hat. Ihre Zentren wirken oft wie Freilichtmuseen und versprühen einen Charme von Tausendundeiner Nacht. Samarkand, Buchara und Xiva beeindrucken mit Plätzen, Moscheen und Medressen.
    Modern und schnelllebig wirkt dagegen die Hauptstadt Taschkent, deren Bauten und deren Metro stark an ihre großen Vorbilder in Moskau erinnern. Nach dem Erdbeben von 1966 tobten sich hier die Städtebauplaner des Sowjetregimes aus. Große Straßen, mächtige Gebäude - nirgendwo sonst - außer in Russland selbst - gibt es so viele Bauwerke im Brutalismus-Stil.
    Nostalgie versprüht das Zugfahren in Usbekistan. Nicht nur weil die Fahrten hier günstig sind. Die Waggons sind alt, oft sitzt man in ehemaligen DDR-Reichsbahn-Abteilen. Einen Speisewagen gibt es auch. Die meist stundenlange Fahrt durch die Steppe Usbekistans ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit zum Entschleunigen.
    Eine Reportage von Dennis Burk

  • Was gefällt Ihnen am Podcast? Was nicht? Wir freuen uns über eine Teilnahme an unserer Umfrage: https://1.ard.de/ZHuH_Umfrage
    Und nun zur Sendung:
    Nur 39 gibt es von ihnen. Die Rede ist von den Bergsteigerdörfer in den Alpen, die etwas Besonderes sein wollen. In den Alpenanrainerstaaten (außer Liechtenstein und Frankreich) stehen diese Orte, in denen das Motto gilt: „Weniger ist mehr.“ Diese Dörfer in den Alpenanrainerstaaten sind vergleichsweise ursprünglich geblieben, ohne jedoch in Sozialromantik oder Klischees zu verharren. Vielmehr wachsen sie von innen heraus. In ihnen gilt das Motto ‚Weniger ist mehr‘. Die Dörfer setzen auf Natur, Nachhaltigkeit und Niveau. Sie gehen ihren eigenen Weg. Jörg Wunram hat sie gemeinsam mit prominenten Bergsteigerinnen und Bergsteigern besucht. Eine Reise in die bereits gelebte Zukunft des Alpintourismus.
    Eine Reportage von Jörg Wunram

  • Und nun zum Podcast: Wer „Südengland“ hört, denkt schnell erstmal an das bei deutschen Touristen so beliebte Cornwall. Doch wer aus London Richtung Süden fährt, der sollte auch in South Devon anhalten und sich von den sanften grünen Hügeln und beeindruckenden Stränden hier begeistern lassen.
    Zwischen den Küstenorten Torquay, Paignton und Brixham liegt eine Bucht mit dem passenden Namen „English Riviera“. Hier lässt sich so einiges erleben. Zwar sind die drei kleinen Städtchen mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen, aber auch heute noch kann man hier bei sehr mildem Klima hervorragend urlauben. Sei es mit einem traditionellen „Fish & Chips“-Gericht an der Seepromenade von Torquay oder bei langen Küstenwanderungen entlang des „South West Coast Path“.
    Vor Jahrzehnten urlaubten hier in Torquay vor allem die Reichen und Schönen aus London – und mitten unter ihnen war auch eine junge Frau, die später zu einer der bekanntesten Krimi-Autorinnen der Welt werden sollte: Agatha Christie. Sie wurde hier geboren und ließ sich an der „English Riviera“ auch für Tatorte, Mörder und Mordmethoden inspirieren.
    Der Reichtum der Landbesitzer wiederum ist heutzutage einigen Aktivisten der „Right to Roam“-Kampagne ein Dorn im Auge: Sie fordern mehr Zugang zur Natur und Wildnis – die in England oft in Privatbesitz ist.
    Wir begeben uns auf die Spuren von Agatha Christie, lassen uns zeigen, wie man den Fisch für das Nationalgericht „Fish & Chips“ so knusprig bekommt – und wandern mit den „Right to Roam“-Aktivisten durch den malerischen Nationalpark Dartmoor.
    Für uns war Konstanze Nastarowitz in South Devon unterwegs.

  • Sommer in Finnisch Karelien: In den endlosen Nadelwäldern an der Grenze zu Russland reifen die Waldbeeren. Die Sonne glitzert auf dem kristallklaren Wasser des Saimaa-Sees. Der Saimaa ist eine Seenplatte mit tausenden Inseln und Inselchen: einer der größten Seen Europas. Für Wohnmobilisten finden sich überall Übernachtungsmöglichkeiten und in einer der vielen Saunas tauen die zurückhaltenden Finnen auf.
    Wer Sizilien hört denkt oft an die Mafia – was die Sizilianer sehr schmerzt. In Palermo wehren sich die Menschen schon seit 20 Jahren gegen die Cosa Nostra, wie die Mafia auf der größten Insel im Mittelmeer heißt: Die Kampagne „Addiopizzo“ ruft Palermos Geschäftsleute dazu auf, kein „Pizzo“, also Schutzgeld mehr zu zahlen. Touristen können sie dabei unterstützen. Wie, das erfährt man auf einer Anti-Mafia Stadtführung mit Mitgliedern von „Addiopizzo“.
    Albanien ist als Reiseland schwer im Kommen, hat aber ebenfalls mit Vorurteilen zu kämpfen. Das wollen die Gebrüder Prenga ändern: Die in Albanien sehr bekannten Köche führen den Agriturizem „Mrizi i Zanave“ unweit von Shkodra im Norden des Landes. Mit einem Restaurant und einem kleinen Hotel wollen die Prengas den nachhaltigen Tourismus im ländlichen Albanien ankurbeln und so der Jugend Albaniens eine Alternative zur massenhaften Auswanderung bieten.
    Finnland, Sizilien und Albanien: Stationen auf der Reise unserer Autorin Vanja Budde. Seit vier Jahren ist sie dauerhaft in ganz Europa unterwegs: Mit einem 25 Jahre alten Wohnmobil und einem ebenfalls sehr betagten Hund.