Episoder
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Es klingt wie ein Aufsteiger-Märchen: Mohamedou Slahi stammt aus einem der ärmsten Länder der Welt. Der Sohn eines mauretanischen Kamelhirten kommt mit einem Stipendium nach Deutschland und studiert Elektrotechnik in Duisburg. Am Fraunhofer Institut wird er Ingenieur. Auf den ersten Blick ist es eine Erfolgsgeschichte. Doch in Wahrheit führt Slahi ein Parallelleben, das ihm zum Verhängnis wird.
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Ein Anruf verändert alles in Slahis Leben. Er kommt von seinem Cousin Abu Hafs al-Mauritani, der damals einer der wichtigsten Anführer einer noch weitgehend unbekannten Organisation ist: al-Qaida. Er bittet Slahi um Hilfe – und die Geheimdienste hören mit. In dieser Folge erfahren wir, dass Slahi selbst in der Vergangenheit nach Afghanistan gereist ist und Osama bin Laden die Treue geschworen hat. Wie kam es dazu? Warum ist er nach Deutschland zurückgekehrt?
Und - vor allem - mit welcher Haltung? -
Manglende episoder?
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In Deutschland hat Slahi Kontakt zu Islamisten. Einem hilft er, in den Dschihad zu ziehen. Drei andere nimmt er in seiner Wohnung auf und rät ihnen, nach Afghanistan zu reisen. Seine zwei engsten Freunde sitzen heute als verurteilte Terroristen im Gefängnis. Angesichts dieser Nähe: Kann es wirklich sein, dass Slahi selbst kein Terrorist war? Er verstrickt sich in Widersprüche. Als ihm der Verfassungsschutz auf den Fersen ist, verlässt er Deutschland. Doch es wird nicht besser …
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Zurück in Mauretanien führt Slahi ein ziemlich normales Leben. Der Geheimdienst hat ihn freigelassen. Dann gerät die Welt am 11. September 2001 aus den Fugen – und Mohamedou Slahi steht wieder im Fokus der Geheimdienste. Die CIA entführt ihn aus seinem Heimatland mit Hilfe des mauretanischen Geheimdienstes, dessen Chef in dieser Folge über seine zwielichtige Rolle spricht.
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Mohamedou Slahi geht davon aus, dass er in den USA einen fairen Prozess bekommt. Doch er landet in Guantanamo Bay: dem Ort, an dem die Amerikaner die „Schlimmsten der Schlimmsten“ festhalten.
Slahi gilt als einer der wichtigsten Gefangenen dort, denn die Ermittler gehen davon aus, dass er Verbindungen aufdecken kann und eine Schlüsselrolle bei den Anschlägen des 11. September gespielt hat.
Er wird monatelang verhört. Auf eine Art und Weise, mit der Slahi wohl nicht gerechnet hat. Es entsteht eine faszinierende Begegnung zwischen Slahi und einem der FBI Agenten, der ihn verhört.
Das Dossier zum Thema von DIE ZEIT:
https://www.zeit.de/2021/36/folter-guantanamo-mohamedou-ould-slahi-gefangener-folterer-gespraech-terrorismus -
Warnung: In dieser Folge wird Folter explizit beschrieben.
Sechs Monate lang hat das FBI Mohamedou Slahi verhört – ohne Erfolg. Jetzt übernimmt das Militär und es beginnt, was damals „erweiterte Verhörmethoden“ genannt wurde. Folter. Mister X ist der Verhörer, der sie anwenden muss. Er hat die Nachtschicht und hat die Aufgabe, Slahi zu brechen. Mit jeder Nacht, die dieser schweigt, denkt sich Mr. X eine neue Grausamkeit aus. In dieser Folge hören wir zum ersten Mal, wie ein Folterer aus Guantanamo auf seine Taten blickt, welche Gefühle er damals hatte – und welche er heute hat. -
In dieser Folge lernen wir Stuart Couch kennen, den Militärstaatsanwalt, der Mohamedou Slahi anklagen soll. Einer seiner Freunde kam am 11. September ums Leben, als Co-Pilot eines der entführten Flugzeuge. Couch will Rache – und nimmt sich vor, sie mit den Mitteln des Rechts zu erlangen. Für Slahi will er die Todesstrafe fordern, weil er davon ausgeht, dass dieser die Entführer vom 11. September für al-Qaida angeworben hatte. Doch als er nach Guantanamo reist, wird er Zeuge von etwas, das für ihn alles ändert.
Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen diesen NDR Info Podcast "Killed in Action - Deutschland im Krieg"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/podcast4574.html -
Warnung: In dieser Folge wird Folter explizit beschrieben.
Das Folterteam bekommt einen neuen Chef: Dick Zuley. Im Glauben, den nächsten Großanschlag verhindern zu müssen, intensiviert er die Folter. Er selbst übernimmt die Verhöre von Slahi und er lässt seine Leute die aufwendigste Aktion in der Geschichte Guantanamos planen, um Slahi zu brechen. -
Dem Folterteam ist scheinbar der Durchbruch gelungen: Slahi redet und redet. Er liefert auf den ersten Blick wertvolle Informationen, aber dann melden die Geheimdineste Zweifel an. Stimmt das wirklich, was Slahi da erzählt? Das Special Projects Team lässt einen Lügendetektortest durchführen.
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Nachdem klar ist, dass Slahi nicht angeklagt wird, bleibt Slahi einfach weiter in seiner Zelle, zwölf weitere Jahre. Zuerst hat er Rachefantasien. Doch er denkt nach und merkt, dass Rache ihn nicht weiterbringen würde. Slahi zieht daraus den radikalen Schluss: Er will seinen Peinigern vergeben. Im Oktober 2016, nach insgesamt 14 Jahren, kommt er aus Guantanamo frei. Was dort passiert ist, kann er bis heute nicht abschütteln. Genauso wenig, wie es zwei andere Menschen können: Mister X, der Folterer, und Sydney, die Geheimdienstanalystin. Auch ihr Leben wird noch immer von Guantanamo dominiert.
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Slahi lebt wieder in Mauretanien und will dort seine Peiniger aus Guantanamo treffen. Nachdem der investigative NDR-Journalist John Goetz sie nach langer Suche in den USA gefunden hat, fragt er sie, ob sie ein Gespräch mit Slahi führen wollen. Einige haben zugestimmt. In dieser Folge hören wir zwei der insgesamt drei Gespräche: Jenes mit der Geheimdienstanalystin Sydney, die heute noch überzeugt ist, dass Slahi ein Terrorist ist. Und jenes mit einem Wärter, der in Guantanamo ein Jahr mit Slahi verbracht hat. In diesem Gespräch offenbart sich, dass Mohamedou Slahi eine Strategie verfolgt.
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17 Jahre nachdem der eine den anderen gefoltert hat, sprechen Mister X und Mohamedou Slahi wieder miteinander. In Wahrheit ist es viel mehr als ein Gespräch – Mr. X bezeichnet es als „einen Akt der psychologischen Kriegsführung“. Er ist immer noch überzeugt, dass Slahi ein Terrorist ist. Wie unter einem Brennglas offenbart sich in dieser Konversation die Psychologie dieser beiden Männer, zeigen sich ihre Ängste, ihre Intelligenz und ihre Verflochtenheit mit den großen politischen Fragen. Wer wird dieses Duell gewinnen? Und was lernen wir aus dieser Geschichte über die letzten 20 Jahre? Gibt es einen Sieger im „Krieg gegen den Terror“?