Episoder

  • Wenn ein Patient oder eine Patientin offentlich aufgeheizt auf deine Station kommt - was machst du? Auf die Person zugehen oder hinter dem Tresen verstecken? So nachvollziehbar Variante 2 ist (kennen wir doch alle) - oft wäre es produktiver, die Situation aufzulösen und in den Kontakt mit dem Menschen zu gehen. Aber: Die richtige Technik macht's! Deeskalationstrainer und Pfleger Friedemann spricht mit Litti und Ollschgich diese Woche drüber, wie sich scharfe Situationen lösen oder zumindest entschärfen lassen.
    Innere Not oder das gute Recht, jemandem auf die Mütze zu geben? Die Unterscheidung ist erst mal wichtig, sagt Friedemann. Innere Not ist, was man deeskalieren kann. "Erstmal sage ich nicht, warum bist du denn sauer, sondern was ist passiert, dass du so bist!", rät er. Oft hilft das schon.

    Was sind aber die Erfolgsaussichten des Ansatzes, will Litti wissen... Und müssten nicht auf den Stationen viel mehr professionelle "Deeskalierer" unterwegs sein - also mal wieder viel mehr Personal. Ollschgich hakt nach, ob das Deeskalationstraining nicht verpflichtend sein sollte.
    Wie das Gehirn in Notsituationen reagiert (oder auch nicht), ob man auch auf körperliche Gewalt sinnvoll reagieren kann und ob die Gesellschaft eigentlich generell immer wütender wird, besprechen wir in dieser zwischenschicht! Wir garantieren euch: Ihr werdet so viel mitnehmen.

  • "Die gucken sich das bei uns an und denken: Boah, hier muss man aber viel machen!" Wie stellst du dir die Arbeit auf der Dialyse-Station vor? Kaffeetrinken und 'ne ruhige Kugel? Mitnichten, sagt Anke. Die gelernte Krankenschwester sieht nicht selten, dass interessierte Pflegende auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ihre Station besuchen. Und nicht selten bald wieder gehen, weil's halt doch anspruchsvoll ist.

    Anke hingegen kann sich nach vielen Jahren ITS vorstellen, bis zur Rente bei der Dialyse zu bleiben. Diese Woche gibt sie uns im zwischenschicht Podcast einen Rundumblick auf das technisch komplexe Feld, bei dem sie ihren Patient:innen meistens bis zum Lebensende immer wieder begegnet. Was für Möglichkeiten der Dialyse gibt es (Spoiler: geht auch zuhause)? Wie ist der pflegerische Alltag dort? Wie ist auch das psychosoziale Miteinander mit den Patient:innen, will Litti wissen, baust du Beziehungen auf? Wie lange wartet man im Durchschnitt auf eine neue Niere, hakt Ollschgich nach...? Und kommen Menschen eigentlich direkt nach wilden Partys zur Dialyse?

    Anke gibt uns einen versierten Blick in eine Pflegedisziplin, die, wie sie selbst sagt, unglaublich vielseitig ist. Und sie macht euch ganz bestimmt doch Bock auf 'ne (zwischen)schicht Dialyse? Einschaltbefehl!

  • Manglende episoder?

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  • "Zwischendrin werd' ich verflucht!", gibt Sabrina diese Woche im Podcast offen zu. Mit ihrer Unternehmung "Pflegeattraktiv" geht Pflegerin Sabrina an Häuser, die sich gute Pflege auf die Fahnen schreiben wollen und prüft, ob sie das auch wirklich durchziehen. Anfangs lieben alle Sabrinas Spirit und dass es jetzt losgeht. Dann geht's ins Audit, Sabrina zeigt auf, was sich alles ändern muss und plötzlich ist sie nicht mehr die Gute. Völlig normal aber, schließlich will sie ja Veränderung anstoßen und die ist anstrengend. Und weil sie die Häuser nicht beraten und wieder gehen, sondern es wirklich um das Prüfsiegel geht, kann sich auch keiner aus der Schlinge ziehen. "Die haben euch dauerhaft am A...h!", fasst Ollschgich zusammen.


    Sabrina, die auch noch regelmäßig an und mit Patient:innen arbeitet und nicht nur am Schreibtisch, will mit ihrem Pflege-TÜV endlich "Pflege-Siegel, die mehr sind als, entschuldigt bitte, so'n läppischer Chefarzt-Flur-Zettel!" Und was haben die Häuser davon? Letztendlich geht's v.a. wie immer darum, Mitarbeitende zu gewinnen.

    Wie läuft so eine Prüfung ab? (Spoiler: Es wird gecheckt, ob das mit der berühmten "Augenhöhe" zwischen den Disziplinen stimmt) Wonach wird geschaut? Wie geht Sabrina vor, wenn die Anfangsmotivation bei den Häusern schwindet? Und woher nimmt sie eigentlich, will Litti wissen, als vierfache Mutter den Drive für diese anstrengende Arbeit?
    Ein mal ganz anderer Blick hinter die Kulissen der Stationen und in die Teppichetagen, der euch ganz nebenbei klar machen wird: Veränderung der Pflege hat ganz viele Wege!

  • "Mir hat mein Kind so'n bisschen leid getan!" Schichtdienst mit Kind ist happig und das schon, wenn beide Elternteile zusammenleben. Was aber, wenn die schichtarbeitende Person noch dazu alleinerziehend ist? "Mein Kleiner ist mit mir früh um vier aufgestanden und Punkt sechs standen wir vor der Kita! Bis 16, 17 Uhr in der Kita war er in der Kita, also quasi über 10 Stunden!", erinnert sich Maria, eine der beiden alleinerziehenden Pflegerinnen in der zwischenschicht.


    Die Familienorganisation als Person in der Pflege ist komplex, das haben wir in über drei Jahren zwischenschicht immer wieder gehört. Deswegen haben wir diese Woche zwei Pflegende eingeladen, bei denen es noch mal eine Schippe schwieriger ist: Sie leben nicht mehr mit den Vätern der Kinder zusammen und müssen Schichtdienst, anstrengenden Job und Kinder-Orga jonglieren.

    Julia hat zwei Kinder, die kurz vor dem Teenageralter stehen, Marias Kleiner ist sechs. Wie kommt ihr mit den Vätern klar, fragt Ollschgich, selbst zweifacher Papa (und vergeben)...? Wie habt ihr auf der Station eure besonderen Anforderungen klar gemacht? Wie hat Maria die Situation mit den 10 Stunden-Kita-Tagen gelöst? Werdet ihr von Kollegen kritisch beäugt? Wie steht's um die Work-Life-Balance, könnt ihr überhaupt noch ausspannen? Und ist die Pflege nicht eigentlich komplett ungeeignet für Alleinerziehende? ("Ich find's gut! So'n Montag- bis Freitag-Job würde mich mehr stressen", sagt Julia).

    Ein Thema, das so viele betrifft, aber über das man viel zu selten spricht. Weil der Arbeitgeber oft erwartet, dass man es halt einfach regelt! Eure zwei "alten weißen Männer" von der zwischenschicht haben bei zwei jungen weißen Frauen reingehört! Einschaltbefehl!

  • Warst du schon mal im Gefängnis? Wir nicht - zumindest nicht bis vor kurzer Zeit! Wir fanden aber unsere Folge mit JVA-Pflegedirektor Christian letztes Jahr so spannend, dass wir seinen Arbeitsplatz mal von innen sehen wollten. Und so kam's, dass wir an einem wunderschönen Frühlingstag unter Stacheldraht, durch zahlreiche Schlösser und schwere Türen, an Gitterstäben und Kameras vorbei, in einem... Krankenhaus rauskamen. Das Krankenhaus der JVA ist der Arbeitsplatz der Pflegenden Jenny und Andi, mit denen wir eine zwischenschicht 'hinter Gittern' aufnehmen konnten. Und, ihr beiden, gewöhnt man sich jemals an dieses Arbeitsumfeld, wollten wir wissen? Schon nach kürzester Zeit schauen sich die Gitterstäbe an den Fenstern weg, sind sich die zwei einig, und der Job ist toll.

    Pflegerin Jennys Umfeld hatte sie gewarnt - ob sie wirklich mit psychisch kranken Straftäter arbeiten wolle...? "Nichts Anderes will ich mehr machen", wusste sie rasend schnell. Andi gefällt auch die soziale Arbeit, die Pflege hier mit bedeutet. Er gibt aber auch zu, dass die Work-Life-Balance noch wichtiger ist als 'draußen': "Man ist quasi der 'Mülleimer' für viele Patienten und das ist schon 'ne Belastung", das müsse man ausgleichen können.

    Muss Jenny sich als Frau in einem Männergefängniskrankenhaus besonders Respekt verschaffen? Wie sehr arbeitet ihr auch an der Resozialisierung der Patienten? Und was passiert, wenn eine Situation wirklich mal eskaliert?

    Leute, sicherlich eine der spannnendsten Folgen ever, im krassesten Setting, in dem wir bisher aufnehmen durften! Wie sehr ist es 'ganz normale' Pflege und wie anders ist es dann doch in der JVA...? Reinhören, durchhören, erfahren!

  • 12 Stunden-Schichten, den Beeper immer in der Tasche, durch den Verkehr der ganzen Stadt kämpfen und nie genau wissen, was einen hinter der Haustür, an der Straßenecke, hinter der Böschung erwartet. Das ist Sebastians Berufsalltag - er arbeitet als Notfallsanitäter und erstversorgt, ähnlich wie Pflege und Ärzt:innen in der Rettungsstelle, vom verstauchten Knöchel bis zur Massenkarambolage alles.
    Dabei muss er auch mit dem Stress des Unbekannten klar kommen und oft vor Ort schon eine Art Triage durchführen, wenn z.B. bei einem Verkehrsunfall mehrere Menschen betroffen sind: "Wo sind die roten Patienten?", gilt es dann schnellstens rauszufinden. Doch nicht nur die Bedingungen interessieren uns diese Woche im Podcast, sondern auch die krass komplizierte Logistik hinter den Rettungseinsätzen. Wer bestimmt eigentlich, welches NEF zum Notfallort gerufen wird? Woher wissen die Sanitäter:innen, in welches Krankenhaus sie ihre Patienten bringen? - Ein Schlaganfall braucht z.B. ja eine andere Versorgung als der Glatteisunfall. Wieso bist du nicht in der Pflege geblieben, Sebastian, wo du angefangen hast? Und sind eure Arbeitsbedingungen eigentlich besser als in der Pflege?

    Sebastian liebt seinen Beruf - wieso er ihn trotzdem nicht bis zur Rente machen will, erzählt er Litti und Ollschgich diese Woche genauso wie die Feinheiten der Rettungslogistik. Eine Folge für alle, die sich auch bei jedem Heli fragen, wohin der wohl grade unterwegs ist!

  • "Das sind noch alte Strukturen, die durchbrochen werden müssen. Und wenn diese alten Strukturen, egal in welcher Ebene man jetzt ist, durchbrochen sind, wird's auch besser!" Unser Gast diese Woche Dean ist zuversichtlich für die Zukunft der Pflege. Sollte er auch sein, schließlich unterrichtet er als Pflegepädagoge wortwörtlich genau diese Zukunft der Pflege. Er gibt Fort- und Weiterbildungen für Examinierte und trifft in seinem Job auch immer wieder junge Pflegende.

    "Die neue Generation, die da auf dem Weg ist, wird viel Positives anrichten", ist er sich sicher. Aber wie viel bist du eigentlich selbst noch am Bett, wollen wir wissen, und nehmen dich deine Schüler:innen ernst, wenn du nicht mehr so viel pflegst...? Wie erlebst du die Generation Z, sind die wirklich so schlimm wie alle sagen? Worauf sollte sich die Ausbildung in der Zukunft stärker konzentrieren? ("Mehr Krankheitslehre, Medikamentenlehre, weniger Beratungsfokus") Und wie begeisterst du Leute für die Pflege?

    Durch seinen Job kann Dean einen vielseitigen Überblick mit uns teilen, was grade in der Pflege passiert und ist nah dran, was bald noch noch mehr Thema sein wird. Wenn ihr außerdem wissen wollt, was ihr von Dean zum Thema "Sexualität und sexuelle Bedürfnisse bei Patient:innen" von ihm lernen könnt, wisst ihr ja, wo ihr uns findet!

  • Gibt's auf eurer Station eine psychologische Ansprechpartnerin? Franzi, angehende Psychotherapeutin, ist eine Seltenheit. Sie arbeitet im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt als Stationspsychologin auf einer Intensivstation. Und übernimmt damit viel von der geistigen Arbeit, die, oft "so nebenbei", der Pflege zufällt: die psychische Betreuung der Patient:innen. Und bietet auch der Pflege psychologische Gespräche, Einordnung und einfach ein offenes Ohr an.

    Fremdbestimmt, neue Umgebung, manchmal Trauma - der Aufenthalt in einer ITS ist "ein Einschnitt in den gewohnten Alltag", wie Ollschgich sagt. Und meistens ist es genau diese krasse Lebenserfahrung, die die Leute mit Franzi besprechen wollen. Und gelegentlich halt auch nicht. "Manchmal ist es die einzige Selbstbestimmung, die die Menschen, die bei uns liegen, haben: sich verweigern." Auch die Pflege nimmt das psychologische Angebot mehr und mehr wahr. Durchaus tricky, sagt Franzi, weil sie einerseits Teil des Teams ist und andererseits die berühmte professionelle Distanz braucht...

    Ob und wie sie die immer wahren kann, welche Sorgen Pflege und Patient:innen beschäftigen, wie sie entscheidet, wen sie anspricht - und, werden psychische Leiden eigentlich generell mehr... Das erfahrt ihr in der neuen Folge! Warnung: Nach dem Hören werdet ihr euch definitiv eine Stationspsychologin wünschen!

  • "Boah, Pflege kann ja so viel mehr!" Eine Erkenntnis, die Carsten bis heute begleitet. Er wollte grade nicht schon immer Pfleger werden, ist nach der Schule eher "reingeschlittert". Und hat sich dann aber Hals über Kopf in die Berufssparte verliebt. Die gleiche Begeisterung für die Berufswahl versucht er heute bei Jugendlichen zu wecken. "Dass es nicht nur der medizinische Auftrag ist, sondern dass es mit dem sozialen Umfeld so'n systemisches Ding ist, was Pflege kann!"

    In einem großen Krankenhaus am Rande der Stadt ist er für die zentrale Praxisanleitung zuständig und überblickt die gesamte praktische Ausbildung. Wir brauchen es euch nicht zu sagen, die Pflege hat Personalmangel und jede:r Auszubildende, die/der kommt und nach dem Examen dann auch in der Pflege bleibt, ist unbezahlbar. Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit einem, dessen Mission es ist, die Ausbildung in seinem Haus so gut zu gestalten, dass die Pflege für die Azubis ein Traumjob ist und bleibt.


    Wie Carsten das tagtäglich macht, wie er damit umgeht, wenn Auszubildende nicht gut mitkommen, was er von dem Spruch mit den "Herrenjahren" hält (ihr wisst schon) und ob er eigentlich gegenüber der Pflegedirektion auch mal kritische Töne anschlägt, diskutieren wir diese Woche mit ihm! Wenn ihr außerdem wissen wollt, was Praxisanleiter:innen und Leuchttürme gemeinsam haben - Einschaltbefehl!

  • "Wir in Deutschland kriegen es nicht bewegt!", sagt Pflegepolitikerin Kordula Schulz-Asche von den Grünen. Wie, was meint sie? Im Grunde das gesamte Pflegewesen.

    In Teil 2 unserer inhaltlich superdichten Doppelfolge mit der gelernten Pflegerin, Wissenschaftlerin und Abgeordneten Kordula blicken wir breit über die gesamte deutsche und teilweise europäische Pflege. Was machen die anderen Länder, das wir verschlafen haben? In Österreich ist man auf dem Weg zur Vollakademisierung. In Deutschland undenkbar, das liege auch, so Kordula, an der "mangelnden Mobilisierung der Pflege für den eigenen Beruf". Akademisierung und Neustrukturierung des Berufsstands würde helfen: "Eine gute Pflegeassistenzausbildung für den gesamten Bereich der Grundpflege, da könnten wir so viele Menschen ausbilden und in Arbeit holen".

    Was die Ärzteschaft mit den Problemen der Pflege zu tun hat; inwiefern sich die Kommunen besser um ihre älteren Menschen kümmern sollten; und wieso Menschen, die in einfachen Verhältnissen leben, ein Recht auf die gleiche Gesundheitsversorgung haben sollten wie ein Bänker im Nobelviertel - Litti und Ollschgich diskutieren mit der Pflegepolitikerin die ganz kleinen und ganz großen Themen der Pflege. Ihr werdet aus dem Nicken nicht mehr rauskommen - oder Kopfschütteln, aber kalt lässt euch die Folge nicht, garantiert!

  • "Die Fachpflege in ihrer Bedeutung wahrzunehmen, ist in Deutschland völlig verloren gegangen!". Unser Gast diese Woche, gelernte Krankenschwester und Grünen-Abgeordnete Kordula Schulz-Asche, blickt mit gemischten Gefühlen auf ihre 50 Jahre Pflegepolitik-Erfahrung. Wusstet ihr, dass das heutige patietenfokussierte Pflege-Verständnis in den 70ern aufkam? Es ging nicht nur gesellschaftlich rund, sondern die Pflege gewann massiv an Selbstbewusstsein. Wie wichtig die fachkompetente Patientenversorgung ist, auch sozial und zwischenmenschlich, wie wichtig auch eine gute Ausbildung ist, wie zentral die Gemeindeschwester für die Gesellschaft war - vor fünfzig Jahren hatte die Pflege ein echtes High. Und Kordula als Pflegerin, Wissenschaftlerin und Politikerin mittendrin.
    Und dann? Bis heute, sagt Kordula, werfe sie sich vor, nicht früher erkannt zu haben, wie die Pflege wieder an Selbstbewusstsein verlor. Während sich die Pflege in anderen Ländern radikal akademisierte, blieb sie in Deutschland weiterhin eine Ausbildung... Wir versprechen euch, ihr werdet von Kordula genauso fasziniert sein wie wir. Mit Litti und Ollschgich diskutiert sie diese Woche über die große gesellschaftliche Bedeutung der Pflege über fünf Jahrzehnte: Was ist mit der Pflege passiert, wo ist die gesellschaftliche Wichtigkeit hin? Müssen wirklich alle Pflege studieren? Wie kriegen wir heute mehr Leute in die Pflege? Und was macht eigentlich die Politik für die Pflege, jeden einzelnen Tag?

    Teil 1 einer wahnsinnig interessanten und informativen Diskussion, wieder direkt aus dem "Zentrum der Macht", dem deutschen Bundestag.

  • Ist es eigentlich wirklich gut, in der Pflege emotional zu sein? Wenn wir unsere Gefühle offen zeigen, wirkt sich das auf die Stimmung im Team und v.a. auf die Patient:innen positiv oder negativ aus? Und wie gehen wir in der Gesellschaft, grade mit dem veränderten Geschlechterbild, mit Emotionen um? Sind sie erwünscht? Können v.a. Männer sie offener zeigen? "Durch das Arbeitsleben hab ich endlich  gelernt, auch in meinem Privatleben gewisse Gefühle wieder zu akzeptieren und auch leben zu dürfen", sagt Litti, und es kann auch befreiend sein. Oder werden wir, wie Ollschgich sagt, zur "Weichlappengeneration"?
    Diese Woche diskutieren wir in einer gut besetzten Gäste-Runde: David, Altenpfleger, findet, in einem sozialen Beruf kann und sollte man auch gelegentlich Gefühle zeigen. Privat sei das schon schwieriger. Elena, eher rational, und Micha, eher emotional, aus der Krankenhaushygiene, vertreten die weibliche Perspektive und erleben die Männer im Freundeskreis nicht alle gleich offen, was Gefühle anbelangt.

    Darf man als Mann 2024 endlich Gefühle zeigen? Darf man als männlicher Pfleger weinen? Eine spannende Bestandsaufnahme mit sehr unterschiedlichen Meinungen - zwischenschicht-Style, immer offen für eine gute Diskussion!

  • Jetzt mal Butter bei die Fische: Bist du, die/der uns hört, männlich oder weiblich? Arbeitest du in der Pflege? Und wie viele Männer und wie viele Frauen arbeiten jeweils auf deiner Station? Ja, dachten wir uns schon! Aber wieso ist die Pflege eigentlich immer noch ein Beruf, der vorwiegend von Frauen ausgeführt wird? Wir wollten dieser Frage mal möglichst neutral, aber ohne Scheu nachgehen.

    Diese Woche podcasten wir deswegen offiziell im Viererteam, Taskforce Pflege-Podcast: Tatort Pflege mit Anett und Liane als weibliche Vertreterinnen, zwischenschicht mit Litti und Ollschgich als männliche Fraktion. In unserer ersten Crossover-Folge fragen wir: Wieso gibt's nicht mehr Männer der Pflege? Haben nur Frauen einen Helferkomplex? Wieso wollen pflegende Männer oft schnell aufsteigen und wieso Frauen nicht...? Gesellschaftlicher Druck, Erziehung, Biologie (?), das "Schwesterchen" und Arzt-Klischee - diese Folge beleuchtet direkt, wieso wir wahrscheinlich selbst einfach noch nicht so richtig vorwärtskommen mit der Gleichberechtigung; in der Pflege - und wahrscheinlich auch in der Gesellschaft.

  • "In der Ausbildung zu Fachärzten sind wir unfassbar abhängig vom Wohlwollen der Krankenhausgesellschaft!" Maria, Lilli und Julian sind in einer der entscheidendsten Zeiten ihrer Laufbahn - und proben den Aufstand, wie sie es diese Woche im Podcast formulieren. Sie haben sich bei zwei großen Berliner Krankenhaus-Konzernen in Initiativen organisiert, die die Arbeitsbedingungen der jungen Mediziner:innen anprangern. Dabei sind ihre Forderungen denen der Pflege erstaunlich ähnlich: z.B. deutlich mehr Personal. Und die Reaktion der Krankenhäuser dazu? Mau, sagen die Drei: "Mehr Personal? Wird's nicht geben, wir müssen ja sparen!" Dass das dazu führt, dass manch junger Arzt an schlechten Tagen darüber nachdenkt, lieber gut bezahlt in ein Start Up zu gehen, sollte die Alarmglocken schrillen lassen.


    Inwiefern selbst junge Chefs wieder die gleichen Fehler machen wie die alten; wieso die Initiativen es nicht "Forderungen", sondern "Wünsche" nennen sollen; ob es die Ärzt:innen in manchen Belangen sogar schlechter trifft als die Pflege; und wieso wir, die Pflege, unbedingt mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen solidarisch sein müssen - darüber sprechen Litti und Ollschgich diese Woche mit Maria, Lilli und Julian!

  • "Druck, Angst, dass es dir in den nächsten Jahren schlechter und schlechter und schlechter geht", resümiert Ates die aktuelle Stimmung in der Gesamtbevölkerung. Woher er das weiß? Er wurde von der Bevölkerung gewählt, um ihre Interessen im Bundestag zu vertreten.

    Als Abgeordneter der Linken ist sein Fachgebiet die Gesundheits- und Drogenpolitik. "Es wird nirgendwo so offensichtlich, dass es mit dem Profitsystem nicht funktioniert, [wenn] du Menschen nicht wirklich gesundpflegen kannst, wenn du da Profit rausziehen musst!" Für Ates zeigt Gesundheits- und auch Pflegepolitik sehr direkt die Schwächen des gesamten politischen Systems auf. Litti und Ollschgich diskutieren mit ihm über das große Grundproblem, die Fallpauschalen, was die Profitorientierung mit den Beschäftigten macht (Litti: "der psychosoziale Aspekt"), Lösungsansätze und natürlich auch die Lage der Welt. Was wir uns selbstverständlich auch nicht verkneifen konnten: Ates, was wird jetzt eigentlich aus der Linken?

    zwischenschicht goes Bundestag - wir nehmen euch mit in die Heiligen Hallen der Demokratie und sprechen mit einem sympathischen Welt- und Gesundheitssystemverbesserer!

  • Ist Altenpflege eigentlich ein unangenehmes Thema, fragen wir uns in dieser Folge. "Dass man da so tut, als wenn das nicht existieren würde, 'die Dementen, Alten, Inkontinenten'", drückt Ollschgich es aus. Auch in der zwischenschicht kam die Altenpflege bisher nicht so häufig vor - und genau deswegen wollen wir das in Zukunft ändern. Weil die Kranken- und Altenpflege zwei ähnliche und trotzdem verschiedene Bereiche sind und wir nur voneinander lernen können.
    Zu Gast diese Woche ist David, Pfleger in einem Seniorenstift. Der größte Unterschied zur Krankenpflege ist für ihn die "Beziehungsebene", wie er sagt. Dass es nicht nur um medizinische und Grundversorgung geht, sondern v.a. auch um das tägliche soziale Miteinander, den Alltag. Seine "Leutchen", bei ihm hauptsächlich an Demenz erkrankte Menschen, begleitet er viele Jahre lang, nicht selten bis zum Tod.

    Ob und wie er sich davon abgrenzt, wie eine typische Schicht aussieht und ob es tatsächlich Angehörige gibt, die Senioren "abschieben" - darüber diskutieren Litti und Ollschgich mit David in der aktuellen zwischenschicht!

  • "Boah, die Hygiene kommt wieder!” - Litti weiß, wie manche auf den Stationen zittern, wenn sich das Hygiene-Team ankündigt. Weil sie ganz genau in Ecken, Schubladen, Protokolle schauen und Fehler in den Hygienemaßnahmen der Mitarbeitenden suchen. Unsere Gäste diese Woche, Elena und Micha, von der Viva Hygiene sind da zwar nicht weniger gründlich. Aber viel moderner und nahbarer in der Vermittlung dieser Maßnahmen.
    Litti und Ollschgich sprechen diese Woche mit der Hygiene-Fachärztin und der Digitialisierungsexpertin über Hygiene, vor allem aber auch über Kommunikation. "Wenn ich mittendrin merke, die Person ist gerade supergestresst, dann würde ich noch kurz warten (wenn nicht patientengefährdend) und die Person beiseite nehmen", sagt Elena. Und letztendlich wollen doch alle, Pflege, Ärzte, Hygiene, dass die Patient:innen schnell wieder gesund werden, sind wir uns in der Folge einig. Deswegen vermittelt das Team nicht nur immer wieder geduldig die Basics, sondern hat auch einen erfolgreichen Social Media-Account, wo sie genau die Basics sehr unterhaltsam aufbereiten. Litti und Ollschgich haben sich da dann auch einen kleinen Gast-Auftritt organisiert - seid gespannt! Eine Folge, die euch alles bietet: Weiterbildung und wirklich großartige Unterhaltung mit zwei sympathischen Spezialistinnen!

  • "Pflege war für mich in der Schule ein Traumberuf! Das spür ich heute [bei Azubis] nicht mehr, ich spür' bei vielen, dass es so eine Art 'Lösung' ist", sagt unser Gast diese Woche, der Pflegedirektor Olli. Er und seine Stellvertretung Claudia spüren aber auch, dass sie der Pflege in ihrer Klinik schon sowas wie einen Traumberuf bieten können. Sie leiten zusammen die Pflege im BG Klinikum Duisburg.

    Wie klappt das so, wollen Litti und Ollschgich wissen, streiten sie manchmal? Beide wollen, dass die Pflege mit ihren Belangen jederzeit vor ihrer Tür stehen kann - wird das überhaupt angenommen? Wie steht's um die gesellschaftliche Anerkennung der Pflege - und erkennt sich die Pflege eigentlich genug selbst an? Reicht ein "boah, das könnte ich nicht, toll, dass du das machst!"? Und wie pflegt es sich eigentlich, wenn wenn die Patient:innen so lange und dann auch eng begleitet werden - meistens bis zur Wiederentlassung ins Berufsleben?
    Claudia und Olli aus der Teppichetage sind, Achtung, angenehm auf dem Teppich geblieben und haben uns einen spannenden Einblick in ihre Spezialklinik gegeben!

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    Diese Folge zwischenschicht Podcast ist eine Kooperation mit dem BG Klinikum Duisburg. Vielen Dank für die interessante Zusammenarbeit!

  • "Warum muss sich da die Pflege immer gegenseitig aufreiben? Das treibt ja 'nen Keil in die Berufsgruppe!", sagt unser neuer Gast Alex. Und er hat Recht! Viele von euch haben nach der Folge mit den verdi-Mitgliedern Dana und Mareen kontrovers diskutiert, wie die Pflegekammer dort weg kam. Und weil wir nicht die zwischenschicht wären, wären wir nicht immer für eine laute Diskussion offen, haben wir diese Woche einen Vertreter der Pflegekammer eingeladen. Alex soll uns erklären, warum wir eine Pflegekammer brauchen!

    Litti ist direkt mit seiner Skepsis: "Bei so 'ner Pflegekammer, ... dass ich da festgelegt bin bis ans Ende meiner Arbeitstage! Das macht mir Druck und triggert mich negativ." Und Alex ist ehrlich: "Naja, du erhältst als einzelnes Mitglied nicht wirklich viel... Du hast dann was davon, wenn die Kammer als Sprachrohr der Pflege dient!" Wieso die Pflege dieses Sprachrohr braucht; wie die Pflege endlich wirksam Politik machen kann (Proteste sind gut, aber es braucht mehr, sagt Alex), ob Lobbyarbeit eigentlich zu Unrecht ein schlechtes Image hat und wieso Pflegekammer und Pflegewerkschaften nicht nur friedlich co-existieren sollten, sondern sich endlich am Riemen reißen und an einem Strang ziehen, erfahrt ihr in dieser Folge zwischenschicht!

  • "Ist vielleicht blöd gesagt, aber ich konnte immer besser damit umgehen, wenn sie's am Anfang des Lebens nicht schaffen - das hat nicht sein sollen -, als wenn da so'n Fünfjähriger sitzt mit 'nem Gehirntumor!" Malayns Arbeit und ihre Einstellung dazu hat uns sofort gepackt: Wie kann sie es wegstecken, wenn es nach der intensiven Pflege eines Neugeborenen das Kind leider einfach nicht schafft...?
    Diese Woche sprechen wir im Podcast mit der spezialisierten Kinderkrankenpflegerin über die ganze Bandbreite ihrer faszinierenden Arbeit auf der Neo-ITS. Nicht nur die technischen und praktischen Aspekte der Pflege eines so kleinen Menschen ("wir müssen oft basteln, die sehen zu groß aus für die Kinder - das macht vielleicht dieses Bild so extrem schlimm") bis zur hochkomplexen psychosozialen Arbeit, die die Pflegenden mit den aufgelösten Eltern leisten müssen.

    Von crashenden Erziehungsansätzen zwischen Pflege und Eltern (z.B. das berüchtigte Schreienlassen) und Neugeborene im Drogenentzug über die kuriose mangelnde Studienlange im Bereich der Neonatologie hin zu Littis Frage, ob sie eigentlich viel mit den Babys kuschelt. Die Folge wird euch mitreißen, auch wenn ihr nicht wie Ollschgich zweifacher Papa (oder Mama) seid!