Episodes
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Nur noch wenige Tage sind es bis zur US-Wahl, und alle Umfragen zeigen:
Es wird sehr, sehr eng. Vor allem die Ergebnisse in den sieben
sogenannten Swing-States werden darüber entscheiden, wer als nächster
Präsident oder Präsidentin ins Weiße Haus einziehen wird – Kamala Harris
oder Donald Trump. Pennsylvania ist der wichtigste dieser
US-Bundesstaaten, und so liefern sich Republikaner wie Demokraten gerade
dort derzeit einen erbitterten Kampf, um auf den letzten Metern noch
möglichst viele der noch Unentschlossenen für sich zu mobilisieren.
In der neuen Folge von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von
ZEIT und ZEIT ONLINE, haben wir etwas Neues ausprobiert – wir sind
mittendrin im Haustürwahlkampf. Die US-Korrespondenten der ZEIT, Amrai
Coen und Paul Middelhoff, waren selbst mit Aktivisten in Pennsylvania
unterwegs. Im Podcast nehmen sie die Hörer und Hörerinnen auf eine Reise
in den US-Bundesstaat, von dem es heißt: Wer diesen gewinnt, wird
nächster Präsident der Vereinigten Staaten – oder nächste Präsidentin.
Coen und Middelhoff lassen in ihrer Reportage die Menschen zu Wort
kommen, die sie trafen und die ihnen erzählt haben, was sie bewegt bei
dieser wichtigsten US-Wahl seit vielen Jahrzehnten. Sie schildern ihren
eigenen Blick auf die Lage in den USA kurz vor der Wahl. Und berichten
über die Motive derer, die dieser Tage bei den
sogenannten"Get-out-the-vote-Kampagnen" für ihre Partei rauszuholen
versuchen, was geht.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang
über das, was die Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe und
diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem
Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz
und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
Hosts: Ileana Grabitz, Heinrich Wefing
Gäste: Amrai Coen, Paul Middelhoff
Recherche und Skript: Carlotta Wald
Schnitt und Produktion: Militsa Tekelieva, Pool Artists
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Elon Musk lässt Raketen ins All starten, er hat den Automobilmarkt
revolutioniert und besitzt eine der größten Social-Media-Plattformen der
Welt. Nun hat er sich mit einer Millionenlotterie in den Wahlkampf
eingeschaltet, und Donald Trump will ihn im Fall seiner Wiederwahl in
die Regierung holen.
Ist Elon Musk inzwischen vielleicht nicht nur der reichste, sondern auch
der gefährlichste Mann der Welt? Wie weit reicht seine Macht, wie groß
ist die Macht der Techmilliardäre insgesamt? Und welche Rolle könnte
Musk in einer zweiten Präsidentschaft von Donald Trump spielen? Darüber
sprechen wir in "Das Politikteil" mit Jeanette Hofmann, Leiterin der
Forschungsgruppe Politik der Digitalisierung am Wissenschaftszentrum
Berlin (WZB).
Die Wissenschaftlerin beschreibt, wie Musk in den vergangenen Jahren
eine politische Kehrtwende vollzogen und mit seinen Unternehmen wie
Starlink, SpaceX, X und Tesla eine Schnittstelle zwischen privater und
öffentlicher Macht geschaffen hat –
und was das wiederum für den amerikanischen Staat bedeutet. Sie erklärt,
warum die Amerikaner ein ganz anderes Verständnis von Meinungsfreiheit
haben als wir Europäer und wie Trumps Behauptung von der "gestohlenen
Wahl" zu einem politischen Glaubensbekenntnis wurde. Und Hofmann macht
Hoffnung: "Desinformation wirkt viel weniger stark, als wir denken",
sagt sie.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang
über das, was die Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe und
diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem
Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz
und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing
Gast: Jeanette Hofmann
Ton- Recherche: Katja Gerland
Schnitt und Produktion: Pool Artists
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Missing episodes?
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Der Tod des Hamas-Anführers Jahia Sinwar ist nur die jüngste Eskalation
des Krieges im Nahen Osten, der so komplex und von so vielen Emotionen
begleitet ist wie kaum ein anderer. Auch alle Journalisten und
Journalistinnen, die darüber berichten, stellt er daher vor große
Herausforderungen: Seit Wochen und Monaten kommen keine externen
Medienvertreter in den Gazastreifen. Auch deshalb kann man aktuell nur
spekulieren, wie genau es um die Hamas steht, die Israel als Reaktion
auf die Terroranschläge vom 7. Oktober vernichten wollte. In Israel wie
auch in den umliegenden arabischen Staaten ist die Pressefreiheit teils
massiv eingeschränkt. Und (nicht nur) hierzulande werden die Medien
dafür kritisiert, wahlweise zu propalästinensisch oder zu proisraelisch
zu berichten.
In einer neuen Ausgabe von "Das Politikteil live" sprechen die
Moderatoren Ileana Grabitz und Heinrich Wefing mit Yassin Musharbash
über seine Arbeit im Nahen Osten und darüber, wie herausfordernd es
gerade in der jetzigen Lage ist, über die Region zu berichten.
Musharbash ist stellvertretender Leiter des Investigativteams von ZEIT
und ZEIT ONLINE. Der Podcast wurde im Bucerius Kunstforum aufgezeichnet,
im Rahmen der Hamburger Woche der Pressefreiheit und auf Einladung der
ZEIT-Stiftung Bucerius.
In "Das Politikteil" erklärt Musharbash, der seit dem 7. Oktober 2023
mehrfach in der Region war, mit welchen Quellen er und seine Kollegen
und Kolleginnen arbeiten, um auch ohne Zugang zum Kriegsgebiet belastbar
über die militärische und humanitäre Lage in Gaza berichten zu können.
Der Sohn eines jordanischen Vaters und einer deutschen Mutter, der
selbst fließend Arabisch spricht, berichtet über die Zensur der Presse
im Nahen Osten. Er erzählt, wie unterschiedlich Israelis und Araber auf
ihn reagieren und wie er persönlich mit den Gefahren in seinem
Berichtsgebiet umgeht. Musharbash erklärt zudem, was er über die
Verhältnismäßigkeit der israelischen Reaktion auf den Terror der Hamas
denkt. Und verrät, warum er – anders als noch vor einem Jahr – heute
kein rot-weißes Palästinensertuch mehr tragen würde.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
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Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich das Gefühl breit gemacht
hat: Früher war mehr Zukunft? Gletscher schmelzen, Heimat verschwindet,
die Demokratie ist weltweit auf dem Rückzug – wie hängt das alles
zusammen? Und was ist aus dem großen Versprechen der Moderne geworden,
die Welt werde immer besser für immer mehr Menschen?
Der Soziologe und Bestsellerautor Andreas Reckwitz (Die Gesellschaft der
Singularitäten) hat darüber ein fundamentales neues Buch geschrieben,
das die verstörenden Phänomene zusammendenkt: Es heißt Verlust. Ein
Grundproblem der Moderne.
In einem dreiteiligen deep dive von Das Politikteil sprechen wir
exklusiv mit Andreas Reckwitz über seine Thesen: Warum produziert die
Moderne unausweichlich selbst die Verluste, die sie bedrohen? Was
bedeutet das eigentlich: Verlust? Und warum eskalieren diese Verluste
gerade jetzt so sehr, dass die Idee des Fortschritts selbst infrage
steht – und damit die Grundlage der westlichen Welt?
In der ersten Folge beschreibt Reckwitz, warum nicht alles, was
verschwindet, ein Verlust ist. Er skizziert, welche Verluste es gibt –
materielle Verluste, Verluste an Status, Heimat, Macht, der Verlust
ganzer Landschaften und Spezies – und wie die moderne Gesellschaft und
das Individuum damit umgehen.
Wir besprechen, was der dystopische Film The Day After mit dem
Fortschrittsoptimismus der 1960er- und 1970er-Jahre zu tun hat und mit
dem aktuellen Boom der Ratgeberliteratur. Und Reckwitz erfindet eine
neue Zeitform: das Futur II der Postapokalypse.
Der Soziologe erklärt, warum die moderne Gesellschaft lange Zeit davon
gelebt hat, Verluste unsichtbar zu machen. Er erläutert das
"Verlustparadox": Die Moderne produziert unaufhörlich selbst massive
Verluste, während sie gleichzeitig von der tief eingeschriebenen
Überzeugung lebt, dass es eine schmerzfreie Welt geben kann. Aber diese
Erzählung, sagt Reckwitz, funktioniert nicht mehr.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir regelmäßig jede Woche eine
Stunde lang über das, was die Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe
und diskutieren Zusammenhänge – immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana
Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu
hören.
Den dreiteiligen deep dive "Hat die Zukunft noch Zukunft?" mit Andreas
Reckwitz moderieren Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt
Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing
Gast: Andreas Reckwitz
Redaktion und Recherche: Carlotta Wald
Schnitt und Produktion: Pool Artists
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Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich das Gefühl breitgemacht
hat: Früher war mehr Zukunft? Gletscher schmelzen, Heimat verschwindet,
die Demokratie ist weltweit auf dem Rückzug – wie hängt das alles
zusammen? Und was ist aus dem großen Versprechen der Moderne geworden,
die Welt werde immer besser für immer mehr Menschen?
Der Soziologe und Bestsellerautor Andreas Reckwitz (Die Gesellschaft der
Singularitäten) hat darüber ein fundamentales neues Buch geschrieben,
das die verstörenden Phänomene zusammendenkt: Es heißt Verlust. Ein
Grundproblem der Moderne.
In einem dreiteiligen deep dive von Das Politikteil sprechen wir
exklusiv mit Andreas Reckwitz über seine Thesen: Warum produziert die
Moderne unausweichlich selbst die Verluste, die sie bedrohen? Was
bedeutet das eigentlich: Verlust? Und warum eskalieren diese Verluste
gerade jetzt so sehr, dass die Idee des Fortschritts selbst infrage
steht – und damit die Grundlage der westlichen Welt?
In der zweiten Folge besprechen wir, warum die Fortschrittserzählung in
den 1970er-Jahren einen Schock erlitten hat, von dem sie sich bis heute
nicht mehr erholt hat. Wir sprechen darüber, was die untergehende Insel
Tuvalu mit den Bronzen von Benin zu tun hat und warum es nicht nur
Verlierer und Gewinner gibt, sondern gerade in einer modernen Welt auch
eine verschärfte Suche nach Verantwortlichen und Sündenböcken.
Reckwitz beschreibt, wie die Populisten als moderne "Verlustunternehmer"
von der tiefen Erschütterung der modernen Gesellschaft profitieren und
ihr selbst gleichzeitig eine Heidenangst einjagen, dass die Demokratie
insgesamt verloren gehen könnte.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir regelmäßig jede Woche eine
Stunde lang über das, was die Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe
und diskutieren Zusammenhänge – immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana
Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu
hören.
Den dreiteiligen Deep Dive „Hat die Zukunft noch Zukunft?“ mit Andreas
Reckwitz moderieren Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt.
Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing
Gast: Andreas Reckwitz
Redaktion und Recherche: Carlotta Wald
Schnitt und Produktion: Pool Artists
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Wann hat das eigentlich angefangen, dass sich das Gefühl breitgemacht
hat: Früher war mehr Zukunft? Gletscher schmelzen, Heimat verschwindet,
die Demokratie ist weltweit auf dem Rückzug – wie hängt das alles
zusammen? Und was ist aus dem großen Versprechen der Moderne geworden,
die Welt werde immer besser für immer mehr Menschen? Der Soziologe und
Bestsellerautor Andreas Reckwitz (Die Gesellschaft der Singularitäten)
hat darüber ein fundamentales neues Buch geschrieben, das die
verstörenden Phänomene zusammendenkt: Es heißt Verlust. Ein Grundproblem
der Moderne.
In einem dreiteiligen deep dive von Das Politikteil sprechen wir
exklusiv mit Andreas Reckwitz über seine Thesen: Warum produziert die
Moderne unausweichlich selbst die Verluste, die sie bedrohen? Was
bedeutet das eigentlich: Verlust? Und warum eskalieren diese Verluste
gerade jetzt so sehr, dass die Idee des Fortschritts selbst infrage
steht – und damit die Grundlage der westlichen Welt?
In der dritten Folge des deep dive richten wie den Blick auf die Politik
– und freuen uns auf eine Weltpremiere: Als Stargast macht der
Schauspieler Ulrich Matthes den Hörerinnen und Hörern ein wunderbares
Geschenk und rezitiert exklusiv für Das Politikteil das Gedicht One Art
der Poetin Elizabeth Bishop.
Andreas Reckwitz spricht darüber, warum ihn dieses Gedicht besonders
beschäftigt und wieso er darin so etwas wie ein Rezept sieht für den
Umgang mit den Verlusten, mit denen wir es überall zu tun haben. Und er
zeichnet drei Szenarien, wie es weitergehen könnte mit der Moderne:
Weiter-so, Untergang oder Reparatur. Zum Schluss diskutieren wir, welche
politischen Kräfte eigentlich besser mit Fortschritt in Zeiten großer
Verluste umgehen können: die Progressiven – oder vielleicht doch die
Konservativen.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir regelmäßig jede Woche eine
Stunde lang über das, was die Politik bewegt. Wir erklären Hintergründe
und diskutieren Zusammenhänge – immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana
Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu
hören.
Den dreiteiligen deep dive "Hat die Zukunft noch Zukunft?" mit Andreas
Reckwitz moderieren Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt
Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing
Gast: Andreas Reckwitz; Ulrich Matthes
Redaktion und Recherche: Carlotta Wald
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Die Politik hat einen Teil ihrer Zukunft verloren: In der vergangenen
Woche sind – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen – gleich zwei
Promis in jungen Jahren zurückgetreten: Ricarda Lang, 30, als
Co-Vorsitzende der Grünen – und Kevin Kühnert, 35, als
SPD-Generalsekretär. Damit müssen sich beide Parteien für das Wahljahr
2025 neu aufstellen. Insbesondere die Grünen sind nun gefordert. Binnen
weniger Jahre vom Liebling der Politik zum Prügelknaben der Nation
verwandelt, stehen sie vor der Herausforderung, den Negativtrend zu
brechen. Fragt sich nur: wie?
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen Ileana Grabitz und Peter
Dausend mit Robert Pausch aus dem Politikressort der ZEIT über den
Abbruch des Aufbruchs, über die Gründe für den radikal veränderten Blick
auf die Grünen und die Frage, ob diese nun zu schnell zu viel wollten –
oder eher zu langsam zu wenig. Pausch analysiert, warum keine andere
Politikerin und auch kein anderer Politiker "so viel Hass abbekommen hat
wie Ricarda Lang", weshalb die Grünen als die Partei der sozialen Kälte
wahrgenommen werden – und wieso die oft gehörte Erklärung, ihr Abstieg
sei im missratenen Heizungsgesetz begründet, falsch ist. Auch eine zu
liberale Haltung bei der Zuwanderung lässt er als Begründung nicht
gelten: "Die Migrationspolitik der Grünen ist rechts von Horst
Seehofer."
Pausch beschreibt zudem, wie sich nun die gesamte Partei auf den
designierten Kanzlerkandidaten Robert Habeck ausrichtet und dass sie
außenpolitisch unverändert so "besserwisserisch" auftritt, wie sie in
der Klimapolitik nicht mehr sein will. Und einen kleinen Exkurs zur Lage
der SPD gibt's auch noch – den aber mit Peter Dausend.
Robert Pausch, Jahrgang 1991, hat in Göttingen Politik studiert und
arbeitete danach am dortigen Institut für Demokratieforschung. 2016/2017
besuchte er die Henri-Nannen-Journalistenschule, seit Januar 2018 ist er
Redakteur im Politikressort der ZEIT in Berlin.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was Politik
beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge.
Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im
Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder
Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
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Ein Jahr ist es her, dass die Hamas Israel überfallen hat. Am 7. Oktober
2023 wurden mehr als tausend Menschen ermordet, weit mehr verletzt und
vergewaltigt. Über 200 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt,
viele sind heute immer noch in der Hand der Terroristen. Israel
reagierte mit Luftangriffen auf Stellungen der Hamas und später einer
Bodenoffensive in Gaza, gerade hat eine weitere Operation israelischer
Truppen im Libanon begonnen.
Wie hat der 7. Oktober Israel verändert – und wie die Welt? Wie geht das
Land mit den Traumata um? Hat es bei seinen Gegenschlägen überzogen,
womöglich sogar Kriegsverbrechen begangen? Und wie hat sich das deutsche
Verhältnis zu Israel verändert, zu dem Land, zu dem wir wegen des
Holocausts ein sehr besonderes Verhältnis haben und dessen Sicherheit
nach einem Satz der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel Teil der
deutschen Staatsräson ist?
Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil mit einem Mann, der
die Ereignisse aus nächster Nähe verfolgt hat. Zu Gast bei Tina
Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Steffen Seibert, der ehemalige
Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel, heute Botschafter der
Bundesrepublik in Israel.
Steffen Seibert erzählt von seinem persönlichen 7. Oktober, von Stunden
in Schutzräumen und von den Begegnungen mit den Angehörigen von Geiseln,
die er immer wieder getroffen hat. "Die Familien", sagt Seibert, "leben
immer noch im 7. Oktober, für sie ist die Zeit stehen geblieben." Und es
bestehe "die echte Gefahr, dass die Geiseln zu einer Fußnote werden".
Mit Seibert diskutieren wir die Lage in Gaza, die fast unerträgliche
Spannung zwischen dem israelischen Recht auf Selbstverteidigung und der
grauenhaften humanitären Lage für die Zivilbevölkerung. Seibert lässt
keinen Zweifel daran, wer dafür die Hauptverantwortung trägt: "Die Hamas
könnte diesen Krieg sofort beenden, noch heute Nachmittag." Und er
erklärt die Haltung der Bundesregierung: "Jetzt, in dieser Lage, kann
unsere Forderung nur sein, dass der Krieg in Gaza endet."
Seibert erzählt von seinen Gesprächen mit israelischen Politikern, von
der unglaublichen Stärke der Zivilgesellschaft, von seinem Gästezimmer,
das viel zu häufig leer geblieben sei, und von Besuchen im Norden des
Landes, dort, wo die Raketen der Hisbollah einschlagen: "Das ist eine
Zone der Verheerung." Angesichts der jüngsten Eskalation im israelischen
Kampf gegen die Hisbollah im Libanon sagt Seibert aber auch: "Nachdem
die militärische Logik so stark war, muss jetzt die diplomatische Logik
greifen."
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und
einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und
Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing
Gast: Steffen Seibert, Deutscher Botschafter in Israel
Recherche und Töne: Katja Gerland
Aufnahme: Charlotte Steinbach, Pool Artists
Aufgezeichnet am 1. Oktober 2024, 9 Uhr
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Die Bevölkerungspyramide steht schon seit Längerem Kopf: Auf immer mehr
Rentner kommen immer weniger Beitragszahler. Die Lage wird sich in den
kommenden Jahren noch einmal verschärfen – dann scheiden die
geburtenstärksten Jahrgänge in der Geschichte der Bundesrepublik, die
sogenannten Boomer, aus dem Berufsleben aus und vergrößern somit das
Heer der Rentner. Mit der Rentenreform 2 versucht die Ampelregierung
nun, den Anstieg der Beiträge zu begrenzen und das Rentenniveau bis 2040
stabil zu halten. Was taugt diese Reform? Und: Wie sicher ist die Rente
wirklich – für die Rentner selbst, deren Kinder und Kindeskinder?
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen Ileana Grabitz und Peter
Dausend mit dem Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup über Sinn und
Unsinn der Ampelreform, die Versäumnisse vergangener Jahre, die
Mutlosigkeit der Politik – und darüber, wie ein ideales Rentensystem
aussehen könnte. Mit dem bestehenden Umlageverfahren bei der Rente geht
Rürup ins Gericht ("Unser System ist Nuschelkram"), warnt vor
Altersarmut vor allem im Osten Deutschlands und räumt eine große
Illusion ab: "Sichere Renten kann es nicht geben."
Allerdings sieht Rürup die Bevölkerungsentwicklung, ein wesentlicher
Einflussfaktor auf die Höhe der Renten, längst nicht so negativ wie
andere Experten: "Die Demografie wird uns nicht überrollen." Zudem
verrät er, wie er sein eigenes Rentenmodell, die Rürup-Rente, heute
betrachtet, was er von der Riester-Rente hält – und in welcher Sportart
er früher beinahe mal an Olympischen Spielen teilgenommen hätte. Aber
dafür muss man das Das Politikteil über sein Ende hinaus hören …
Bert Rürup, Jahrgang 1943, war von 1975 bis 1976 Professor für
Volkswirtschaft an der Universität Essen, von 1976 bis zu seiner
Emeritierung 2009 Lehrstuhlinhaber für Finanz- und Wirtschaftspolitik an
der Technischen Universität Darmstadt. Von 2000 bis 2009 war er einer
der Wirtschaftsweisen, 2005 übernahm er den Vorsitz Gremiums. Auch
heute, mit 80 Jahren, ist er ein viel gefragter Wirtschafts- und
Rentenexperte und zudem Chefökonom des Handelsblatts.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was Politik
beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge.
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Eigentlich hatte sich die Union bis nach den Landtagswahlen in
Brandenburg Zeit lassen wollen, um über ihren Kanzlerkandidaten zu
entscheiden. Doch nachdem in dieser Woche zunächst NRW-Ministerpräsident
Hendrik Wüst, einen Tag später auch Markus Söder auf seine Ansprüche
verzichtete, ist klar: Die Union zieht mit Friedrich Merz als
Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf – mit einem Mann also, der
bei den Wählern und Wählerinnen ähnlich unbeliebt ist wie der Mann, auf
den die SPD abermals setzen dürfte: den amtierenden Bundeskanzler Olaf
Scholz.
Man fragt sich: Kann das eigentlich gut gehen? Was erzählt es über die
Parteien, aber auch über die Wähler und Wählerinnen, dass Union und SPD
beide auf Kandidaten setzen, die als Personen nicht besonders gut
ankommen? Ist Friedrich Merz wirklich der Richtige, um für die Union das
Kanzleramt zurückzugewinnen? Und wie wahrscheinlich ist es, dass die SPD
ihren Kandidaten doch noch auswechselt – in der Hoffnung auf den
Kamala-Harris-Effekt?
Darüber sprechen wir in Das Politikteil mit dem Politikwissenschaftler
Karl-Rudolf Korte. Korte ist Professor an der Universität
Duisburg-Essen, Direktor der NRW School of Governance und zudem als
Chefanalyst des ZDF bei Landtags- und Bundestagswahlen bekannt.
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Nicht mal zwei Monate sind es noch bis zur US-Wahl. Und obwohl die
demokratische Kandidatin Kamala Harris bei dem – wie es einige Medien
formulierten – vielleicht wichtigsten TV-Duell aller Zeiten in den Augen
der meisten Beobachter besser abschnitt als ihr Herausforderer Donald
Trump, ist das Rennen um das Weiße Haus noch lange nicht entschieden.
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen wir mit Constanze
Stelzenmüller über die wichtigsten Erkenntnisse aus dem TV-Duell und
über die aktuellen Kräfteverhältnisse von Demokraten und Republikanern
im Wahlkampf. Und wir diskutieren, wer von beiden die besten Karten hat,
Präsident der USA zu werden. Constanze Stelzenmüller ist eine großartige
Kennerin der USA, Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik und derzeit
als Direktorin des Center on the United States and Europe bei der
Brookings Institution, wo sie auch Inhaberin des Fritz-Stern-Chairs ist.
Laut Stelzenmüller hat Kamala Harris mit ihrem Auftritt bei dem TV-Duell
ihren Anspruch an die Kandidatur zementiert: "Es ging Harris darum,
Trump steuerbar aussehen zu lassen. Trump ist in jede Falle getappt und
hat neben Harris alt ausgesehen." Im Podcast diskutieren wir über den
irren Wahlkampf in den USA, die Beharrungskräfte der Ultrarechten und
den überraschenden Wandel von Harris von der blassen Vizepräsidentin zur
charismatischen Präsidentschaftskandidatin: Wie nachhaltig wird diese
Verwandlung sein? Stelzenmüller erzählt außerdem, warum sie dieser Tage
häufiger an den "Anger Translator" von Barack Obama denken muss – und
verrät, was das Kichern von Kamala Harris mit ihr persönlich zu tun hat.
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Die CDU hat nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen eine
Prüfung vor sich. Mario Voigt und Michael Kretschmer sollen
Ministerpräsident werden beziehungsweise bleiben. Doch um dieses Ziel zu
erreichen – und um die AfD von der Macht fernzuhalten – müssen die
Christdemokraten Bündnisse mit einem Partner eingehen, der vieles
radikal ablehnt, was sie vertreten, und manches fordert, was ihrem
Wesenskern fundamental widerspricht: der Wagenknecht-Partei BSW. Noch
bevor erste Sondierungsgespräche stattfinden, regt sich entschiedener
Widerstand in der Partei. Zerreißt die Regierungsfindung im Osten die
CDU?
In der neuen Ausgabe von Das Politikteil sprechen Tina Hildebrandt und
Peter Dausend mit der ZEIT-Hauptstadt-Korrespondentin Mariam Lau über
die Lage nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Ist die Union
zur Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht verdammt – und
beschädigt sie sich dadurch selbst? Welche anderen Optionen bleiben?
Welche Rolle spielt bei all dem Parteichef Friedrich Merz, könnten
Wahlen im Osten ihm ebenso zum Verhängnis werden wie seiner
Vor-Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer?
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TikTok ist nicht nur das aktuell am schnellsten wachsende soziale
Netzwerk, sondern auch einer der Orte im Internet, wo wohl die meisten
jungen Menschen unterwegs sind – oder, wie der Autor und Internetexperte
Sascha Lobo es ausdrückt, "das definierende Medium einer ganzen
Generation".
Das weckt auch in der Politik Begehrlichkeiten. Allem voran
populistische Parteien wie die AfD haben das große Potenzial der
chinesischen Plattform erkannt, und nutzen die Plattform, um gezielt
junge Leute anzusprechen. Und tatsächlich führen Wahlforscher den
wachsenden Erfolg bei jungen Wählern und Wählerinnen zu einem Teil auch
auf die starke Präsenz der Partei bei TikTok zurück – wo die
demokratischen Parteien dort gerade mal erste Gehversuche unternehmen.
Wie groß ist der Einfluss von TikTok auf die politische Meinungsbildung
wirklich? Begünstigt der Algorithmus der Plattform populistische
Inhalte? Und wie funktioniert das ganz genau? Warum tun sich die
traditionellen Parteien so schwer mit der Plattform und wie kommen die
ersten TikToks des Kanzlers bei der Community an? Sind soziale Netzwerke
insgesamt eine Bedrohung für die Demokratie – auch angesichts des
zunehmenden Einsatzes von künstlicher Intelligenz? Und wenn ja: Was
kann, was muss die Politik und die Gesellschaft unternehmen, um dem
entgegenzuwirken?
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen wir über all diese
Fragen mit Sascha Lobo. Lobo ist selbst Podcaster (Lobo – der
Debattenpodcast, Feel the News), Publizist und Strategieberater mit dem
Fokus auf das Internet und für digitale Technologien. Bei aller
Faszination für die sozialen Medien warnt auch er vor den Gefahren – vor
allem mit Blick auf die wachsende Verbreitung von KI: "Wir brauchen eine
andere Form von Regulierung", sagt Lobo. "Aber wir haben in ganz vielen
Bereichen noch nicht rausgefunden, wie diese Regulierung sinnvoll
aussehen kann."
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
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Erst vor wenigen Monaten ging die Partei an den Start und ist schon im
Begriff, die Parteienlandschaft in Deutschland ordentlich
durcheinanderzuwirbeln: das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Neuen
Umfragen zufolge könnte die Partei bei den Wahlen in Thüringen und
Sachsen Anfang September aus dem Stand auf zweistellige Ergebnisse
kommen – und womöglich sogar eine Ministerpräsidentin stellen.
In der neuen Folge von Das Politikteil diskutieren wir die Hintergründe
dieser jungen Erfolgsgeschichte in der deutschen Parteienlandschaft und
fragen: Was ist die Programmatik des BSW? Was genau macht seinen Erfolg
aus und wie nachhaltig ist dieser Erfolg angesichts der großen, aber
womöglich auch vergänglichen Strahlkraft seiner Parteigründerin? Wer
mischt in dem Bündnis mit, jenseits von Sahra Wagenknecht? Und für den
Fall, dass sich das BSW durchsetzt: Wie regierungsfähig wäre diese junge
Partei? Und wie könnte sie die Politik verändern?
Zu Gast sind Lisa Caspari, Politikredakteurin bei ZEIT ONLINE, die das
BSW seit seiner Gründung eng begleitet und Sahra Wagenknecht kurz vor
der Aufzeichnung zum Interview traf. Und August Modersohn, Leiter des
Leipziger Büros der ZEIT und Politikexperte für Ostdeutschland. Beide
blicken so fasziniert wie besorgt auf die Entwicklung der neu
gegründeten Partei: "Sahra Wagenknecht entfesselt mit ihrem
Schlechte-Laune-Wahlkampf eine Verdrossenheit, die sie wahrscheinlich
selber kaum noch einfangen kann", sagt Lisa Caspari. "Die wichtige Frage
ist: Wann kippt die Aufopferung von Wagenknechts Anhängern?", sagt
August Modersohn. In Thüringen zeichne sich bereits eine leise
Distanzierung zwischen der Spitzenkandidatin Katja Wolf und
Co-Parteichefin Wagenknecht ab. "Hier könnte es in Zukunft knallen."
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge.
Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem
Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend
oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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Mit der Offensive in Kursk gelang der Ukraine ein Überraschungscoup:
Nach bald zweieinhalb Jahren Krieg, der Militär wie Bevölkerung zermürbt
hat, macht der erfolgreiche Vorstoß auf russisches Terrain vielen
Hoffnung, dass es der Ukraine vielleicht doch noch gelingen könnte, die
Oberhand zu gewinnen. Und dennoch bleiben die militärischen und
politischen Ziele des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
unklar: Was genau wollen die Ukrainer damit erreichen? Haben sie
überhaupt genügend Truppen und Waffen, um die eroberten Gebiete zu
halten? Und wie hoch ist das Risiko, dass Russland nach dieser
Provokation zu einem mächtigen Gegenschlag ausholt?
In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen wir mit Olivia Kortas,
Ukrainekorrespondentin der ZEIT, über die Operation der Ukrainer in
Kursk. Sie kommt gerade zurück aus Sumy, eine Stadt nahe der russischen
Grenze, wo sie mehrere Soldaten sprechen konnte, die gerade von ihrem
Einsatz in Kursk zurückkamen. Im Podcast berichtet sie über die Stimmung
im Land, ihre Gespräche mit den Militärs und ihre Einschätzung der
strategischen Lage am Ort. Und wir sprechen über die möglichen Ziele der
Ukrainer – und die Chancen, die militärische Lage doch noch zugunsten
der Ukraine zu drehen.
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Es war einer der spektakulärsten Geheimoperationen der vergangenen
Jahrzehnte: 16 Menschen aus fünf Staaten gegen einen verurteilten
Mörder. Unter den 16 waren auch deutsche Staatsbürger und der wichtigste
Oppositionelle Russlands, den es nach dem Tod von Alexej Nawalny noch
gibt, Wladimir Kara-Mursa.
In Das Politikteil sprechen wir diese Woche mit unserer Kollegin Alice
Bota, die Kara-Mursa am Flughafen Frankfurt ausführlich und persönlich
interviewen konnte. Bota traf einen gezeichneten Mann, der über das
Leben in russischer Gefangenschaft und das System Putin spricht, und der
dennoch sagt: Ich will zurück nach Russland.
Wir sprechen mit ihr über die Frage, ob Alexej Nawalny noch leben
könnte, wenn die deutsche Bundesregierung nicht gezögert hätte, und wir
diskutieren, ob der Austausch richtig war – juristisch, politisch und
menschlich.
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Ab 2026 sollen US-amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland
stationiert werden. Die Bundesregierung schweigt über die genauen Pläne,
die Opposition verlangt eine Debatte und Teile der SPD fürchten eine
militärische Eskalation zwischen Deutschland und Russland.
Was sollen die Waffen erreichen und wer entscheidet über ihren Einsatz?
Warum muss der Bundestag über Einsätze in Mali entscheiden, aber nicht,
wenn ein Manöver stattfindet, das einen grundsätzlichen Strategiewechsel
in der Sicherheitspolitik bedeutet? Und: Wird Deutschland durch diese
Raketen sicherer – oder unsicherer?
Darüber sprechen wir in Das Politikteil mit dem Podcaster, Blogger und
Sicherheitsexperten Thomas Wiegold (Augen geradeaus und
Sicherheitshalber). Wiegold erklärt, warum es anders als oft behauptet
nicht um eine atomare Waffe geht. Er beschreibt, was der strategische
Sinn der Stationierung ist, wohin die Waffen vermutlich kommen werden
und warum die USA nicht allein über ihren Einsatz entscheiden können.
"Die Bundesregierung hat sich maximal döspaddelig angestellt", sagt
Wiegold über die Kommunikationsstrategie des Bundeskanzlers. Und er
sagt, warum es aus seiner Sicht nicht um Aufrüstung geht, sondern darum,
militärische Fähigkeiten zurückzugewinnen, die dringend nötig sind, um
sich gegen mögliche Aggressionen Russlands zu wappnen.
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Proteste auf Mallorca, Eintrittsgelder in Venedig,
Wasserpistolen-Attacken in Barcelona: An immer mehr attraktiven
Reisezielen formieren sich die Einheimischen zum Widerstand gegen immer
größere Touristenmassen, die dort einfallen, wo sie arbeiten, wohnen,
einkaufen und dauerhaft leben – und dadurch ihren Alltag in einen
Albtraum verwandeln. Steigende Mieten, die Verwandlung von Wohnraum in
Ferienwohnungen, Lärmbelästigung, Umweltbelastung und der Verlust
traditioneller Lebensgewohnheiten sind nur einige der Folgen eines
Übermaßes an Tourismus, der zu belegen scheint, was der Schriftsteller
Hans Magnus Enzensberger einst auf den Punkt gebracht hat: "Der
Tourismus zerstört, was er sucht, indem er es findet." Wie können
Lösungen aussehen, die es ermöglichen, dass Menschen weiterhin verreisen
und damit ihren Horizont erweitern, ohne gleichzeitig zur Plage zu
werden?
In der neuen Ausgabe von Das Politikteil sprechen Tina Hildebrandt und
Peter Dausend mit zwei Gästen über das Phänomen des Overtourism: mit
Markus Pillmayer, Professor für Destinationsentwicklung und
Destinationsmanagement an der Hochschule München, sowie mit Patrick
Czelinski, dem stellvertretenden Chefredakteur des Mallorca Magazin.
Czelinski berichtet, wogegen sich die aktuellen Proteste genau richten,
beschreibt, wie aus einem vermeintlich guten Ansatz – der Verteilung der
Touristen über die gesamte Insel – neue Probleme erwachsen sind, und
analysiert, wie der Mix aus Hochpreis- und Ballermann-Tourismus den
Alltag der Mallorquiner verändert: "Die Urlauber dringen längst in den
natürlichen Wohnraum der Einheimischen ein." Außerdem geht Czelinski der
Frage nach, wie viel Wahrheit im Klischee von den Deutschen als
weißbesockte, sandalenbewehrte Sauftouristen steckt.
Markus Pillmayer kritisiert die engstirnige Ausrichtung der
Tourismusindustrie auf Wachstum. "Es bestand die Hoffnung seitens der
Wissenschaft, dass die Pandemie die Branche zum Nachdenken bringt. Das
hat sich als Trugschluss erwiesen." Nun wolle man "zurück in die
Vergangenheit, zurück nach 2019". Ausgehend von einer prinzipiell
positiven Haltung zum Tourismus ("Er ist mehr als ein Wirtschaftsfaktor.
Er ist sinnstiftend, identitätsstiftend, kulturstiftend."), beschreibt
Pillmayer dessen Irrwege, Übertreibungen und neuen Erscheinungsformen
wie etwa den "Instagram-" oder den "Last-Chance-Tourismus". Pillmayer
sieht im Zusammenspiel von Zielorten, Reiseveranstaltern, Reisenden und
Einheimischen die einzige Chance, den "Übertourismus" zurückzudrängen:
"Wir müssen einen Tourismus definieren, mit dem wir leben können und von
dem wir leben können."
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Seit dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump haben
Verschwörungserzählungen in den USA Hochkonjunktur – und heizen den
ohnehin aggressiven Wahlkampf noch zusätzlich an. Unterdessen rätselt
die Welt, ob die US-Wahl mit dem ikonografischen Bild des blutenden,
heroischen Trump, das nur kurze Zeit nach dem Anschlag um den Globus
ging, bereits entschieden ist. Und welche Optionen den Demokraten
überhaupt noch bleiben, um die Geschicke zu ihren Gunsten zu drehen.
In der neuen Folge von Das Politikteil schalten wir zunächst nach
Milwaukee, von wo Rieke Havertz, die internationale Korrespondentin von
ZEIT ONLINE, live vom Parteitag der Republikaner berichtet. "In
Milwaukee erleben wir Trumps Heiligsprechung", sagt sie. Danach sprechen
wir mit Michael Butter, Experte für Verschwörungstheorien und Professor
für Amerikanistik an der Universität Tübingen, über
Verschwörungserzählungen und wie sie die USA spalten – seit
Jahrhunderten schon. Und wir diskutieren über die Szenarien für den
Ausgang der US-Wahl Anfang November. "Die Wahl war vor dem Attentat
schon entschieden", ist Butter überzeugt. Selbst wenn der körperlich und
politisch angeschlagene Präsident Joe Biden seine Kandidatur
zurückziehen und Platz machen würde für einen neuen Kandidaten oder eine
neue Kandidatin: "Für die Demokraten gibt es kaum eine realistische
Option mehr, die Wahl zu gewinnen", meint er.
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Bald 35 Jahre ist es her, dass die Mauer zwischen Ost- und
Westdeutschland fiel, doch auch mehr als drei Jahrzehnte später ist die
innere Einheit, die in den Neunzigerjahren für viele fast wie ein
Automatismus zu sein schien, noch immer nicht vollzogen. "Die
Angleichungsdynamik ist zum Erliegen gekommen", sagt der Soziologe
Steffen Mau, der selbst in Rostock geboren ist und seine Kinder- und
Jugendzeit in der DDR verbracht hat. Die Hoffnung auf eine
"Amalgamierung" zweier komplett unterschiedlicher Gesellschaften sei
mindestens im Nachhinein ein Trugschluss – und werde sich auch weiterhin
nicht erfüllen.
In der neuen Folge von Das Politikteil, die live und vor Publikum beim
Summit der Hertie-Stiftung aufgenommen wurde, fragen wir den
Wissenschaftler, was genau der Grund dafür ist, dass sich Ossis und
Wessis auch heute noch so sehr unterscheiden. Wir diskutieren, ob sich
vor diesem Hintergrund der hohe Zuspruch für die AfD in den ostdeutschen
Bundesländern besser verstehen lässt. Und was diese Entwicklung für die
Zukunft des deutschen Parteiensystems und für die Demokratie bedeutet.
Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu
Berlin, er gehört seit 2021 zum Sachverständigenrat für Integration und
Migration, er ist Autor diverser Bücher – und einer größeren
Öffentlichkeit vor allem auch als Erklärer des Ostens bekannt. Erst vor
Kurzem veröffentlichte er das Buch Ungleich vereint. Warum der Osten
anders bleibt (Suhrkamp).
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