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Wenn wir das Leben von Jesus anschauen, fällt etwas auf: Jesus hatte keine Berührungsängste. Er sass mit denen am Tisch, die am Rande der Gesellschaft zuhause waren. Jesus ging zu den Armen und den Kranken und half ihnen. Jesus hat Nächstenliebe nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt. Nach seinem Vorbild liegt der Fokus in der sozialethischen Tradition auf gelebter Nächstenliebe, also im sozialen Engagement und in karitativer Arbeit.
Dahinter steht die Überzeugung, dass jeder Mensch Würde besitzt und die Welt es wert ist, dass wir uns um sie kümmern und ihr Sorge tragen. Wie das konkret aussehen kann und ob man auch zu viel Gutes tun kann – das diskutiert Leonie Walder mit Felix Ruther in der aktuellen Folge von «glauben & denken». -
Religion und Wissenschaft werden gerne gegeneinander ausgespielt. Doch Glauben und Denken sind alles andere als ein Widerspruch. Das war bereits im Mittelalter bekannt. Die scholastische Tradition betont, dass die Wissenschaft und die ganze Welt mit Gott in Verbindung stehen. Weil die Gesetzmässigkeiten unserer Welt Hinweise auf ihren Schöpfer, auf Gott sind. Denken ist damit kein Widerspruch zum Glauben, sondern ein glaubender Zugang zu Gott.
In der Scholastik sucht man die Wahrheit. Und nach Gründen für den eigenen Glauben. Denn ein Glaube, der seine Gründe und Grenzen kennt, muss auch keine Angst vor Fragen haben. Das heisst auch, dass die Scholastik dazu ermuntert, das eigene Glaubensgerüst immer wieder kritisch zu durchleuchten und mit der Realität abzugleichen.
Felix Ruther zeigt im Gespräch mit Leonie Walder, wie man sich immer wieder auf die Suche nach der Wahrheit machen kann und weshalb es sich lohnt, auch mal wieder ein Buch zu lesen. -
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Gott als Vater, Jesus als Sohn – und dann ist da noch der Heilige Geist, der gar nicht so einfach zu verstehen ist. Er spielt im christlichen Glauben aber eine zentrale Rolle: als Tröster, Erneuerer und Ermutiger. Und auch in der Kirchengeschichte liest man immer wieder vom Wirken des Heiligen Geistes: Von Kirchen, deren Mitglieder eine solche Begeisterung ausstrahlen, dass sie wachsen und immer mehr Leute anziehen. Man spricht in dem Zusammenhang auch von Erweckung. Diese Kirchen bezeichnen sich oft als Pfingstbewegungen oder auch einfach als charismatische Kirchen.
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Ein Buch aus vielen Büchern: Kaum ein Buch hat die Welt so geprägt wie die Bibel. Dass wir die Bibel heute in unserer eigenen Sprache lesen können, ist aber keine Selbstverständlichkeit. Das verdanken wir unter anderem den beiden Reformatoren Martin Luther und Huldrych Zwingli. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass jeder und jede die Bibel in der eigenen Sprache lesen und verstehen kann. Denn für die reformatorischen Anliegen war die Bibel zentral. Sie wollten eine Kirche und einen christlichen Glauben, die sich ganz auf die Bibel berufen. Traditionen oder Lehren, die der Bibel widersprachen, waren ihnen ein Dorn im Auge – so zum Beispiel der Ablasshandel.
In der heutigen Folge von «glauben & denken» gehen wir der reformatorischen Tradition auf den Grund und wollen wissen, wie die Bibel unsere Gesellschaft geprägt hat und was sie uns heute zu sagen hat. -
Ein Sonnenuntergang am Meer, der Blick auf das Nebelmeer oder eine richtig gute Orange – manchmal lässt uns die Natur einfach ehrfürchtig staunen. Diese Ehrfurcht vor der Schöpfung ist ein wichtiger Bestandteil der klösterlichen Tradition. Seit Jahrhunderten lenkt die Schöpfungsspiritualität unseren Blick auf die Natur und lehrt uns, wie wir in der Natur Gott begegnen können.
Dieser Glaubenstradition wollen wir in der heutigen Folge auf den Grund gehen und herausfinden, warum uns ein Leben in Dankbarkeit gut tut. Und wie die Auseinandersetzung mit der Natur uns zu einem massvollen Leben führen kann. Denn wenn hinter all der Vielfalt, die uns auf der Erde begegnet, ein Schöpfer steht, können wir ihn und sein Wesen darin erkennen. -
Über 100 Kirchen gibt es alleine in der Stadt Zürich. Manche erkennt man schon von weitem an ihren hohen Türmen und den grossen Zifferblättern, andere sind eher unscheinbar untergebracht. So vielfältig wie die Kirchengebäude daherkommen, so unterschiedlich kann auch der christliche Glaube gelebt werden. In manchen Kirchen steht Stille und Meditation im Vordergrund, andere setzen ihren Fokus mehr auf die Musik und bei dritten steht die Bibelauslegung im Zentrum. In diesem Zusammenhang spricht man auch von unterschiedlichen Glaubenstraditionen – von unterschiedlichen Arten, wie man das Christsein versteht und auslebt.