03.10.2015 – 31.07.2016, ZKM_Atrium 1+2
Knowledge is power. And power is possessed especially by whoever controls the flow of information. This applies particularly in digital culture, where all the information in the World Wide Web can be manipulated, uncontrolled. For a long time, a hope for new forms of democratic participation arose from the use of these digital instruments, but recently they have been misused as the ideal door opener for the surveillance of billions of people. Democratic states have long reserved the right to spy even on their »friends«, in all military, economic, and social aspects, and on all levels: governments, organizations, NGOs, and individual citizens are all under surveillance.
Besides mass analysis of communications metadata and massive access to personal data, there is increasingly open or clandestine censorship through manipulation or shutting down. Where the fear of this threat has no effect, the secrecy of important information is enforced, with methods ranging from hindering publication to kidnapping and assassinating journalists. Being at the mercy of overwhelmingly powerful authorities of control and censorship has become the conditio humana of our time. Today a large part of the public has already resigned in the face of a ubiquitous state and commercial surveillance.
This exhibition is based on the collaboration with a network of scientists, journalists, activists, and artists in some twenty countries around the world, and in cooperation with expert organizations such as the German PEN Center, the Chaos Computer Club, Reporters Without Borders, and such platforms as netzpolitik. org, digitalcourage.de, WikiLeaks, and others. The exhibition’s aim is to expand public debate about the ever-present surveillance and censorship methods, which is an urgent priority not only due to constant new reports in the media, but especially because of the extensive obstruction of the investigation of these practices.
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03.10.2015 – 31.07.2016, ZKM_Lichthof 1+2
Wissen ist Macht. Und Macht hat vor allem, wer den Fluss der Informationen beherrscht. Dies gilt in besonderem Maße in der digitalen Kultur, in der alle Informationen im weltweiten Netz unkontrollierbar manipuliert werden können. Erwuchs aus dem Umgang mit diesen digitalen Instrumenten lange die Hoffnung auf neue Formen demokratischer Partizipation, so werden sie in jüngster Zeit als ideale Türöffner zur Überwachung von Milliarden Menschen missbraucht. Längst nehmen sich auch demokratische Staaten das Recht, selbst ihre »Freunde« auszuspionieren, und dies in allen militärischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen sowie auf allen Ebenen: Regierungen, Organisationen, Unternehmen, NGOs und einzelne BürgerInnen werden gleichsam überwacht.
Neben die Massenanalyse der kommunikativen Metadaten und den massenhaften Zugriff auf personenbezogene Daten tritt immer häufiger die offene oder geheime Zensur durch Manipulation oder Abschaltung. Wo die Angst vor dieser Bedrohung nicht wirkt, wird die Geheimhaltung wichtiger Informationen durch direkte Behinderung von Veröffentlichungen bis hin zur Verschleppung und Ermordung von JournalistInnen durchgesetzt. Das Ausgeliefertsein an übermächtige Instanzen der Kontrolle und Zensur ist zur conditio humana unserer Zeit geworden. Bereits heute hat ein großer Teil der Öffentlichkeit vor der Allgegenwart staatlicher und kommerzieller Überwachung resigniert.
Die Ausstellung, die im Rahmen der Infosphäre präsentiert wird, beruht auf der Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von WissenschaftlerInnen, JournalistInnen, AktivistInnen und KünstlerInnen in allen Erdteilen und in rund 20 Ländern sowie der Kooperation mit Expertenorganisationen wie dem PEN-Zentrum Deutschland, dem Chaos Computer Club (CCC), Reporter ohne Grenzen, Villa Aurora und mit Plattformen wie netzpolitik.org, digitalcourage.de, WikiLeaks und anderen. Ziel der Ausstellung ist eine Erweiterung der öffentlichen Diskussion über die allgegenwärtigen Überwachungs- und Zensurmaßnahmen, die nicht nur aufgrund stetig neuer Berichte in den Medien, sondern vor allem angesichts der weitgehenden Behinderung der Aufklärung über diese Praktiken als dringlich erscheint.