Episodes

  • Es war ein feierlicher sogenannter Aufstellungsappell am Donnerstag in Vilnius. Die Panzerbrigade der Bundeswehr ist in Litauen in Dienst gestellt worden. Über die deutsche Brigade spricht Host Anna Engelke mit Marco Seliger. Für den Journalisten der NZZ und Bundeswehr-Kenner hat das eine historische Dimension. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg werde deutsches Militär mit einem Kampfverband außerhalb Deutschlands dauerhaft stationiert. Dies sei „tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Zeitenwende“. Die Brigade der Bundeswehr soll bis Ende 2027 einsatzfähig sein. Laut aktuellen Umfragen stehen bis zu 90 Prozent der Litauer der Stationierung positiv gegenüber, erklärt Seliger. In ihrer Perzeption seien die deutsche Brigade und das deutsche militärische Engagement im Rahmen der Nato ihre Existenzversicherung. Allerdings gebe es Zweifel, ob Deutschland - wenn es zum Schwur käme - sein Beistandsversprechen einhalte.
    Kai Küstner fasst die aktuelle Lage in der Ukraine zusammen. Auch nach dem Telefonat der Präsidenten Trump und Putin gebe es nicht das geringste Anzeichen für eine Bewegung Richtung Feuerpause. Kai spricht mit Blick auf Friedenshoffnungen von “Potemkin’scher Diplomatie” Putins, weil vieles darauf hindeutet, dass er echte Verhandlungsbereitschaft nur vortäuscht. Während die EU ein 17. Sanktionspaket verabschiedet hat, scheint US-Präsident Trump den Druck auf Moskau nicht erhöhen zu wollen. Kai erläutert auch, was hinter der Aussage Putins steckt, in der Grenzregion zur Ukraine eine Pufferzone schaffen zu wollen.
    Lob und Kritik, alles bitte per Mail an [email protected]
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Das ganze Interview mit Marco Seliger
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Seliger-Paradigmenwechsel-in-der-deutschen-Sicherheitspolitk,audio1879272.html
    NSA-Report zu russischen Cyberangriffen
    https://www.nsa.gov/Press-Room/Press-Releases-Statements/Press-Release-View/Article/4193749/nsa-and-others-publish-advisory-warning-of-russian-state-sponsored-cyber-campai/
    Link zu neuer Staffel von “Killed In Action – Trauma Bundeswehr”
    https://1.ard.de/Killed_in_Action_1
    Stefan Niemann über NATO-Manöver an der Ostflanke auf tagesschau24 https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1469548.html

  • Folge 5: Überleben
    Wie geht es den Veteranen Alex, Annika, Robert jetzt - und wie Stefano B., der in Ulm Geiseln genommen hatte, um sich von der Polizei erschießen zu lassen? Anja J., deren minderjährige Tochter eine der Geiseln war, ist es wichtig, "Menschen, die mit einer PTBS zurückkommen, vorzeitig zu helfen" - bevor sie eine Tat wie Stefano B. begehen. Der Vorfall müsse Konsequenzen haben für die Bundeswehr und ihren Umgang mit traumatisierten Soldaten. Die Situation wirke wie ein "Dampfkessel", sagt Traumatherapeut Dr. Arne Hofmann: "Wenn jemand verzweifelt und voller Power ist - Soldaten sollten voller Power sein - dann ist er unter Druck".
    Die Unterstützung für kranke Veteranen müsse optimiert werden - Fehlentscheidungen kämen zu häufig vor. Etwa bei der ehemaligen Luftlandesanitäterin Annika, deren Einsatzschädigung lange nicht anerkannt wurde. Die Tiere auf ihrer "kleinen Farm" schützen sie vor dem Suizid.
    Auch der PTBS-Beauftragte der Bundeswehr Peter Zimmermann räumt ein, das Versorgungssystem der Bundeswehr sei "noch nicht an einem endgültigen Punkt". Wie es im internationalen Vergleich abschneidet und warum Experten wie der Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer eine Beweislastumkehr zugunsten der Erkrankten fordern, darum geht es in dieser letzten Folge.
    Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
    Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
    Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
    https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
    Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
    https://www.veteranenverband.de/hilfe/
    Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).
    Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
    Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Der SpDi bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
    Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.
    Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression:
    https://www.deutsche-depressionshilfe.de
    Informationen zu Angsterkrankungen:
    https://www.angstselbsthilfe.de
    Für Angehörige:
    https://www.bapk.de
    Robert Sedlatzek-Müller – "Soldatenglück: Mein Leben nach dem Überleben" (Edel Books)
    "Panorama"-Beitrag:
    https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
    ARD-Sendung "Mitreden!":
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
    Podcast-Tipp: "Mein Mensch":
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/mein-mensch/14301485/

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  • Folge 4: Papierkrieg
    In dieser Folge tauchen wir tiefer ein in den "Papierkrieg" eines Wehrdienstbeschädigungsverfahrens. Um finanziell abgesichert und versorgt zu werden, prüft die Bundeswehr genau, ob die PTBS eines Veteranen die Folge eines Einsatzes ist: "Oftmals werden dann noch Zeugen gesucht. Dann wird das Einsatztagebuch versucht einzusehen und zu prüfen", erklärt Bernard Drescher vom Bund deutscher EinsatzVeteranen.
    Bei psychischen Erkrankungen dauert es im Schnitt 22 Monate bis zum Bescheid.
    Dem gehen Gutachten und viel Schriftverkehr voraus. "Wir leben in einem Verwaltungswahn. Jemand mit einer psychischen Krankheit ist da grundsätzlich überfordert", sagt Psychiaterin Dr. Ulrike Schmidt.
    Auch wenn der PTBS-Beauftragter der Bundeswehr Peter Zimmermann betont, die Gutachter innerhalb wie außerhalb der Bundeswehr hätten "wirklich Freiheiten", äußern Fachleute und betroffene Soldaten den Verdacht, dass die Gutachter tendenziell im Sinne des Auftraggebers urteilen.
    Der ehemalige Fallschirmjäger Robert, dessen Einsatzschädigung zwölf Jahre nach dem Einsatz in Kabul anerkannt wurde, berichtet von strukturellen Problemen im Verfahren wie einer monatelang nicht bearbeiteten Akte, "weil die liegt in einem Stahlspind und wir finden den Schlüssel nicht. Das muss endlich aufhören".
    Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
    Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
    Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
    https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
    Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
    https://www.veteranenverband.de/hilfe/
    Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).
    Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
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    "Panorama"-Beitrag:
    https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
    ARD-Sendung "Mitreden!":
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
    Podcast-Tipp: "ARD Crime Time": https://www.ardaudiothek.de/sendung/ard-crime-time-der-true-crime-podcast/64622682/

  • Folge 3: Schrei nach Anerkennung
    Den traumatisierten Afghanistan-Veteranen Annika, Alex und Robert geht es nicht nur um eine juristische Anerkennung ihrer Krankheit, sondern auch um Wertschätzung. Der Veteranentag, erstmals am 15.6.2025 begangen, wirft auch Licht auf erkrankte und gefallene Soldaten - mit gut 100 Vorträgen, Ausstellungen und Gedenkmärschen bundesweit: "Wertschätzung für diejenigen, die sich mit ihrem Leben für das Recht und die Freiheit unseres Landes einsetzen oder eingesetzt haben, ob in Afghanistan, in Mali oder im Roten Meer" bezweckt Bundesverteidigungsminister Pistorius damit.
    Im Alltag fehlt Anerkennung oft. Das Wehrdienstbeschädigungsverfahren dauert Jahre: "Man kriegt immer mehr mit, dass die Krankheit so hingestellt wird, als wenn man etwas ergaunern möchte", so der ehemalige Feldjäger Alex.
    Die frühere Luftlandesanitäterin Annika erlebt einen Spagat zwischen der Nicht-Anerkennung ihrer PTBS – und ihren Auszeichnungen, die nun im Militärhistorischen Museum Dresden hängen: "Ich bin krank geworden, weil ich Gefallene nicht dem Feind überlassen habe. Und jetzt ist keiner für mich da."
    Außerdem werden Einrichtungen beleuchtet, die Veteranen unterstützen: Etwa der Bund deutscher EinsatzVeteranen, der Bundeswehrverband, eine Art "Soldatengewerkschaft", und der Sozialdienst der Bundeswehr.
    Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
    Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
    Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
    https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
    Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
    https://www.veteranenverband.de/hilfe/
    Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).
    Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
    Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
    Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.
    Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression:
    https://www.deutsche-depressionshilfe.de
    Informationen zu Angsterkrankungen:
    https://www.angstselbsthilfe.de
    Für Angehörige:
    https://www.bapk.de
    "Panorama"-Beitrag:
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    ARD-Sendung "Mitreden!":
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
    Podcast-Tipp: "Sprechen wir über Mord?!"
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/sprechen-wir-ueber-mord/72550376/

  • Nach dem Telefonat von US-Präsident Trump und Russlands Machthaber Putin ist eine Feuerpause in der Ukraine weiterhin nicht in Sicht. Westliche Politiker zweifeln, dass Moskau überhaupt zum Verhandeln bereit ist. Beim ukrainischen Präsidenten merke man zwischen den Zeilen die Enttäuschung über das Gespräch, sagt ARD-Korrespondent Vassili Golod, der gemeinsam mit Host Stefan Niemann das Telefonat analysiert. Selenskyj und die Menschen in der Ukraine ärgerten sich darüber, dass es keine weiteren US-Sanktionen gegen Russland gibt – und dass obwohl Moskau nicht zur Waffenruhe bereit sei. Vergangene Woche hatten russische und ukrainische Delegationen in Istanbul erstmals seit mehr als drei Jahren wieder persönlich miteinander gesprochen. Vassili hat dazu Insider-Informationen erhalten. Demnach hätten sich russische Vertreter provokativ geäußert und den Ukrainern gedroht. Außerdem berichtet Vassili über die aktuelle Lage an der Front, wo es weiterhin heftige Kämpfe gibt.
    Die Ostflanke der NATO und eine wachsende Bedrohung durch Russland ist das Thema des Interviews von Host Stefan mit Jürgen-Joachim von Sandrart. Der General a.D. ist sich sicher: In dem Moment, in dem Russland das Gefühl hat, „dass das Mittel Krieg aus seiner Sicht legitimiert und zweckmäßig ist, politische Ziele zu erreichen, wird es weitermachen.“ Der ehemalige kommandierende General des multinationalen Korps Nordost in Stettin erklärt, welchen Beitrag die Bundeswehr im multinationalen Kontext leisten sollte und wo Verbesserungsbedarf besteht. Die vom ehemaligen Bundeskanzler Scholz angekündigte Zeitenwende sei eine Zeit ohne Wende gewesen, bemerkt er kritisch. Man müsse sie nun tatsächlich in eine gestaltende Sicherheitspolitik umwandeln. 
    Fragen zum Live-Podcast mit Rebecca Barth bitte per Mail an [email protected]
    Infos und Anmeldung zum Live-Podcast am 11.6. in der Zentralbibliothek Hamburg
    https://www.ndr.de/unterwegsimkrieg100.html
    Das ganze Interview mit Jürgen-Joachim von Sandrart
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Von-Sandrart-Bedrohung-durch-Russland-waechst,audio1876842.html
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

  • Erstmals seit drei Jahren verhandeln russische und ukrainische Delegationen wieder direkt miteinander. Darüber spricht Host Anna Engelke mit Christian Mölling. Der Sicherheitsexperte vom European Policy Center erklärt, in welcher Situation sich derzeit die Präsidenten Selenskyj und Putin befinden. Russland werde sich im Ukraine-Krieg nicht bewegen, solange „wir nichts tun, was Russland wirklich wehtut." Als wichtigsten Faktor in den Verhandlungen sieht Mölling die USA mit Präsident Trump. Die Verbindung der Europäer zu den USA sei nicht besser geworden, auf Trump könnten sie sich nicht verlassen. Die Europäer müssen aus Sicht des Sicherheitsexperten unabhängiger werden. Allerdings hätten nicht alle Länder den finanziellen Spielraum, einige sähen auch nicht die Notwendigkeit für mehr Ausgaben. In Deutschland kann sich der neue Außenminister Johann Wadephul vorstellen, fünf Prozent der Wirtschaftskraft in Verteidigung zu investieren. Die Reaktionen: zurückhaltend, wie Kai Küstner zusammenfasst. Er erklärt im Gespräch mit Anna, welche Botschaften Wadephul damit auszusenden versucht. Und analysiert in Sachen Verhandlungen, wie Trump den von den Europäern mühsam erzeugten Druck wieder von Putin genommen hat. Außerdem berichtet Kai über die aktuelle militärische Lage. Die Ukraine hat ein drittes F16 Kampfflugzeug verloren. Am Boden ist Russland weiterhin in der Offensive, es bleibt aber bei minimalen Verschiebungen unter hohen Verlusten.
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    alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    das Interview mit Christian Mölling:
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1874472.html
    Neue Podcast-Staffel zu Traumatisierten Soldaten und Bundeswehr
    Folge 1: https://www.ardaudiothek.de/episode/14564381/
    Folge 2: https://www.ardaudiothek.de/episode/14569557/
    Panorama-Film zu traumatisierten Soldaten:
    https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
    Podcast-Tipp: extra 3 – Bosettis Woche: Koks, Katar und Korruption mit Ralf Schmitz
    https://1.ard.de/extra-3-bosettis-woche-cp

  • Folge 2: Systemfehler
    In dieser Folge geht es darum, was die drei ehemaligen Soldaten, Luftlandesanitäterin Annika, Feldjäger Alex und Fallschirmjäger Robert im Einsatz erlebt haben und wie sich ihre Posttraumatische Belastungsstörung am Anfang zeigte. Eine Gewöhnung an traumatische Situationen tritt Psychiaterin Dr. Ulrike Schmidt zufolge nicht ein. Traumazentren und – behandlungskonzepte sind für die Bundeswehr neu, erläutert Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer - sie war auf traumatisierte Soldaten lange nicht eingestellt, "weil man ja immer auch davon ausgegangen ist, die Bundeswehr macht mehr so ein bisschen Unterstützungs- und Hilfseinsätze, und da wird schon nichts passieren".
    Doch es ist etwas passiert im schwersten Gefecht in der Geschichte der Bundeswehr, Karfreitag in Kundus 2010 - drei Gefallene, acht Verletzte. Mit Folgen für Annika, Alex - und Robert, der bereits 2002 traumatisiert worden war. Sie funktionieren zunächst weiter, doch haben jahrelange Schlafstörungen, quälende Flashbacks, teils Suizidgedanken. "Man hat sich das nicht eingestanden. Man will ja nicht krank sein. Ein Soldat ist nicht krank", so Feldjäger Alex. In dieser Ausgabe geht es außerdem um die Doppelrolle der Ärzte: Einerseits entscheiden sie im Auftrag der Bundeswehr über Geldzuwendungen und berufliche Zukunft, andererseits sollen sie als Mediziner helfen: "Das ist ein ganz hochproblematischer Punkt, dass die Soldaten manchmal von Vorgesetzten behandelt werden", sagt Trauma-Expertin Schmidt.
    Die nächsten Folgen von „Killed in Action – Trauma Bundeswehr“ werden am 22.5. veröffentlicht.
    Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke:
    https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
    Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 5887957
    Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
    https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
    Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
    https://www.veteranenverband.de/hilfe/
    Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117)
    Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt (112)
    Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
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    Informationen zu Depressionen:
    https://www.deutsche-depressionshilfe.de
    Informationen zu Angsterkrankungen:
    https://www.angstselbsthilfe.de
    Für Angehörige:
    https://www.bapk.de
    “Panorama”-Beitrag:
    https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
    ARD-Sendung “Mitreden!”:
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
    Podcast-Tipp: "Alles Geschichte - der History-Podcast":
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/82362084/

  • Folge 1: Drei Kriege
    Viele Soldatinnen und Soldaten kommen traumatisiert aus einem Einsatz. Ein Gefecht, Todesangst und das Töten anderer können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen - so ergeht es Tausenden. Um Hilfe zu bekommen - zunächst eine Therapie, später oft auch finanzielle Versorgung - müssen die Veteranen viele Jahre kämpfen: Gegen die Bundeswehr. Die ist als Dienstherr der Soldaten in einer "schizophrenen Rolle", wie es Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer formuliert: "Weil er auf der einen Seite zur Fürsorge verpflichteter Dienstherr ist und auf der anderen Seite das Verfahren prüfen und durchführen muss. Und diesen Spagat kriegt er oft nur sehr schwer hin". Warum dauern Wehrdienstbeschädigungsverfahren so lange und was macht das mit dem Image der Bundeswehr - in Zeiten, in denen verstärkt um Nachwuchs geworben wird, um die Landes- und Bündnisverteidigung zu intensivieren? Die ehemalige Luftlandesanitäterin Annika, der frühere Fallschirmjäger Robert haben PTBS - und auch Ex-Feldjäger Alex: "Ich saß vorm Fernseher und es liefen die ganze Zeit Bilder vom Krieg. Bis ich dann irgendwann mitgekriegt habe, der Fernseher ist ja gar nicht an".
    Wie eine PTBS diagnostiziert wird, warum die Dunkelziffer weit höher liegt als bei 200 Neuerkrankungen pro Jahr und was der Amoklauf des ehemaligen Soldaten Stefano B. in Ulm damit zu tun hat - das hört ihr in der ersten Folge der vierten Staffel von "Killed in Action".
    Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke:
    https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
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    Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117)
    Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt (112)
    Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
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    0800-1110111 oder 0800-1110222
    Informationen zu Depressionen:
    https://www.deutsche-depressionshilfe.de
    Informationen zu Angsterkrankungen:
    https://www.angstselbsthilfe.de
    Für Angehörige:
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    Michael A. Tegtmeier – "Traumatischer Stress bei militärischen Kräften":
    https://www.verlagdrkovac.de/978-3-8300-5351-4.htm
    “Panorama”-Beitrag:
    https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
    ARD-Sendung “Mitreden!”:
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
    Podcast-Tipp: "Wie wir ticken - Euer Psychologie-Podcast":
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/94700346/

  • Kommt es zu direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine? Noch ist nicht klar, ob sich die Präsidenten Putin und Selenskyj am Donnerstag in Istanbul wirklich treffen, sagt Anna Engelke im Gespräch mit Host Kai Küstner. Die ARD-Hauptstadtkorrespondentin hatte am Wochenende den neuen Bundeskanzler bei seiner Reise nach Kiew begleitet. Friedrich Merz sowie die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Großbritannien und Polen unterzeichneten eine Erklärung, in der sie eine Feuerpause ohne Vorbedingung für 30 Tage fordern und Russland - sollte es sich nicht darauf einlassen - mit Sanktionen drohen. Dabei bekamen sie Unterstützung von US-Präsident Trump. Zumindest am vergangenen Wochenende standen die USA und Europa also seit dem Amtsantritt von Trump erstmals auf einer Seite, erklärt Anna. Ob der US-Präsident bei seiner Linie bleibt, sei aber nicht sicher. Gleichzeitig ist man vom Frieden im Ukraine-Krieg noch weit entfernt. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Putin Abstriche bei seinen Kriegszielen macht. Die Forderungen der Europäer hat Russland abgelehnt. Anna berichtet außerdem über die Bundesregierung, die über neue Waffenlieferungen für die Ukraine nicht mehr öffentlich sprechen will. Ein Grund: man möchte Russland im Unklaren lassen.
    Etwa 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, im Südosten Estlands, findet derzeit die NATO-Übung "Griffin Lightning" statt. Von dort meldet sich Stefan Niemann. Er beobachtet das Manöver, an dem mehr als 27.000 Soldaten teilnehmen - darunter auch von der Bundeswehr. Ziel ist es, die multinationalen Kräfte der NATO und verschiedene Szenarien zu trainieren.
    Kokainvorwürfe gegen Merz und Co
    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/merz-macron-starmer-kokain-100.html
    tagesthemen-Interview mit Friedrich Merz auf Kiew-Reise
    https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/video-1465584.html
    Tweet von Emmanuel Macron:
    pic.x.com/qYTL0gQWFF
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    Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

  • Frankreich und Polen – Die ersten Auslandsreisen von Friedrich Merz haben ihn in wichtige deutsche Nachbarstaaten geführt. In Paris und Warschau ist die Erwartung groß, dass mit dem neuen Bundeskanzler ein frischer Wind weht, sagt der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke im Gespräch mit Host Stefan Niemann. Mit Merz verbindet sich die Hoffnung auf eine Erneuerung des Weimarer Dreiecks. Im Verhältnis zu den USA habe Merz jetzt die Chance, mit einem selbstbewussten Auftreten im Namen der Europäer kenntlich zu machen, dass die europäische Freundschaft eine wichtige Rolle spielt. Von Lucke spricht im Interview auch über die Rolle des neuen Außenministers Johann Wadephul, welche Vorteile es hat, wenn Kanzler und Außenminister aus derselben Partei stammen. Und es geht um die Notwendigkeit eines nationalen Sicherheitsrates. Worüber Kanzler Merz in seinem ersten Telefonat mit US-Präsident Trump und mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesprochen hat, berichtet Astrid Corall. Sie fasst die Gedenken rund um das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren sowie die Lage an der Front zusammen. Denn trotz einer von Russland ausgerufenen Feuerpause schweigen die Waffen im Krieg nicht.
    Führung trotz Fehlstart? Merz Aufgaben in Brüssel
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/merz-besuch-bruessel-100.html
    Putin rechtfertigt bei Weltkriegsgedenken den Ukraine-Krieg
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-parade-weltkriegsgedenken-100.html
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    das Interview mit Albrecht von Lucke
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1869836.html
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Podcast-Tipp: Berlin Code
    https://1.ard.de/berlincode

  • Friedrich Merz brauchte zwei Wahlgänge, um neuer Bundeskanzler zu werden. Doch nicht nur die Kanzlerwahl bestimmt diese Woche, sondern auch das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. In Russland soll es am 9. Mai eine große Militärparade geben. Moskau hat rund um die Feierlichkeiten eine dreitägige Feuerpause vorgeschlagen, die Ukraine spricht von einem Täuschungsmanöver und verlangt, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen. Astrid Corall berichtet darüber. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass man von einer Feuerpause weit entfernt ist. Denn auf beiden Seiten gibt es Angriffe mit Drohnen.
    Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine häufen sich auch in Deutschland die Sichtungen von Drohnen über Bundeswehrstandorten und kritischer Infrastruktur. Wie gut sind die deutschen Sicherheitsbehörden eigentlich für die Drohnenabwehr aufgestellt? Diese Frage klärt Host Stefan Niemann im Gespräch mit Julia Weigelt. Die Reporterin hat zur Bedrohungslage recherchiert und berichtet von bedenklichen “Fähigkeitslücken” und hinderlichem Zuständigkeitswirrwarr unterschiedlicher Bundesländer und Behörden. Die Kräfte müssten dringend gebündelt werden, um Deutschlands Abwehrmöglichkeiten zu stärken.
    Ballung von neuen Drohnensichtungen im Norden
    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/drohnen-ueberfluege-102.html
    Fast 450 Drohnen über Bundeswehrstandorten gesichtet
    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/zunahme-drohnensichtungen-100.html
    Zwei Deutschrussen festgenommen ‒ Ermittlungen zu Sabotageplänen in Deutschland
    https://www.tagesschau.de/investigativ/russland-sabotage-100.html
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    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Podcast-Tipp: Dr. Ketamin
    https://www.ardaudiothek.de/episode/14524121/

  • Nun also doch: die USA und die Ukraine haben ein Rohstoff-Abkommen unterzeichnet. Im Vergleich zu den Entwürfen der vergangenen Wochen sei mit dieser Vereinbarung der größte Schaden für die Ukraine abgewendet worden, befindet Gustav Gressel im Interview mit Host Kai Küstner. Dieses Abkommen sei kein "kolonialer Deal", ob es tatsächlich etwas bringt, aber fraglich. Der Militär- und Sicherheitsexperte spricht über den unberechenbaren US-Präsidenten Trump und Europäer, die Verhandlungen zwischen den USA und Russland hinterherliefen und für die Zeit nach einem Waffenstillstand planten. Gressel ist sich dagegen sicher: "Die amerikanisch-russischen Gespräche werden keinen Waffenstillstand produzieren - zumindest nicht in absehbarer Zeit." Die Europäer müssen sich aus seiner Sicht daher um ihre Verteidigungsfähigkeit und militärischen Defizite kümmern, um die Ukraine auch ohne die USA unterstützen zu können. Seine Prognose: "Wenn wir es nicht schaffen, die Ukraine als geeintes Europa am Leben zu halten, dann haben die Russen überhaupt keinen militärischen Respekt mehr vor uns. Und dann ist im Grunde der nächste Krieg um Europa schon vor programmiert." Gressel erklärt auch, vor welchen Herausforderungen die neue Bundesregierung steht und wie groß der Modernisierungsbedarf im militärischen Bereich ist.
    Mit Stefan Niemann bespricht Kai Details des Rohstoffabkommens, das - soweit bekannt - keine zusätzlichen Waffenlieferungen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorsieht. Stefan berichtet auch über die Lage an der Front, über den zunehmend schwieriger werdenden Abwehrkampf der Ukrainer sowie den ersten prominenten Abgang aus dem Team von US-Präsident Trump.
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    tagesschau.de: US-Abkommen mit der Ukraine
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/usa-ukraine-abkommen-faq-102.html
    das ganze Interview mit Gustav Gressel
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1865116.html
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Podcast-Tipp: “Russlands Sabotage 3: Auf der Spur mysteriöser Drohnen”
    https://www.ardaudiothek.de/episode/14490871/

  • Russlands Präsident Putin hat eine einseitige Feuerpause verkündet - vom 8. bis zum 10. Mai. Kai Küstner ordnet im Gespräch mit Host Stefan Niemann ein, was dahintersteckt und wie der ukrainische Präsident Selenskyj auf diese Ankündigung aus Moskau reagiert. Klar ist: Es gibt viele Gründe, sie skeptisch zu betrachten. Zumal die russischen Truppen langsam, aber stetig vorankommen. So haben sie etwa die russische Region Kursk fast ganz von der Ukraine zurückerobert. Dort hatten auch nordkoreanische Soldaten an der Seite Russlands gekämpft, wie Moskau und Pjöngjang mittlerweile bestätigt haben. Kai berichtet außerdem über US-Präsident Trump, der ungeduldiger mit Putin geworden ist - nachdem er am Rande der Beerdigung des Papstes mit Selenskyj im Petersdom zusammengesessen hat. Über die Stimmung in Moskau vor dem 80. Jahrestag des russischen Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai spricht Stefan Niemann mit Silke Diettrich. Die ARD-Korrespondentin kann derzeit nur mit einer befristeten Sondergenehmigung im Studio Moskau arbeiten. Sie berichtet über die Situation von Journalistinnen und Journalisten in Russland, wie die Propaganda Putins verfängt - und über die Angst von Russinnen und Russen, denunziert zu werden. Denjenigen, die die den Krieg zu kritisieren wagen, drohten hohe Strafen.
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    Alle Folgen von "Streitkräfte und Strategien"
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    weitere Informationen auch auf tagesschau.de
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-angriffe-108.html
    Podcast-Tipp: Dark Matters Spezial: Zwei Schüsse ins Herz
    https://www.ardaudiothek.de/episode/14460473/

  • „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland.“ So hat sich US-Präsident Trump Mitte der Woche geäußert. US-Medien berichten, dass der Vorschlag der USA für ein Ende des Krieges in der Ukraine den russischen Forderungen weit entgegenkommt. Es wirkt sogar so, als wolle Trump den Aggressor Russland für seinen völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine belohnen. Denn das Angebot soll unter anderem vorsehen, die russische Besatzung von vier Regionen in der Ostukraine anzuerkennen – genau wie die Annexion der Krim. Die Professorin für Europa- und Völkerrecht, Paulina Starski von der Universität Freiburg, ordnet diesen Plan im Gespräch mit Host Stefan Niemann rechtlich ein. Aus ihrer Sicht wird damit an den Grundfesten der Völkerrechtsordnung gerührt. Derzeit erleben wir, so Starski, eine Kehrtwende der USA, eine Bewegung weg vom Völkerrecht hin zu einer Regelung, bei der das Recht des Stärkeren gilt. Welche weiteren Gefahren drohen, sollte der Friedensplan so umgesetzt werden, analysiert Stefan Niemann mit Kai Küstner. Der berichtet auch darüber, vor welchem Dilemma die Europäer stehen und warum der Besuch von NATO-Generalsekretär Rutte in Washington ein rhetorischer Drahtseilakt ist. Außerdem guckt Kai auf die aktuelle Lage in der Ukraine, wo Russland – trotz aller Friedensbeteuerungen – den schwersten und tödlichsten Luftangriff des Jahres auf Kiew durchgeführt hat.
    Interview: "Die Krim gehört völkerrechtlich klar zur Ukraine"
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krim-voelkerrecht-100.html
    Interview mit Paulina Starski
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/StarskiEs-wird-gerade-an-Grundfesten-der-Voelkerrechtsordnung-geruehrt,audio1860618.html
    Link zum Interview mit Markus Reisner:
    https://www.ardaudiothek.de/episode/interview/reisner-russland-setzt-auf-abnutzungskrieg/ndr-info/14460799/
    Trump irritiert mit Aussagen: "Wladimir, STOPP!"
    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-veraergerung-putin-ukraine-100.html
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Podcast-Tipp: 11KM der tagesschau-Podcast über russische Agenten https://1.ard.de/11KM_Russland_Sabotage_1
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  • Die von Wladimir Putin angekündigte 30-stündige Waffenruhe über Ostern hat nicht gehalten. Beide Kriegsparteien beschuldigen sich gegenseitig, dagegen verstoßen zu haben. „Putin habe versucht, eine Finte zu legen, indem er scheinbar die Hand gereicht hat“, vermutet Markus Reisner im Podcast „Streitkräfte und Strategien“. Host Kai Küstner befragt den Militärhistoriker und Oberst des Österreichischen Bundesheeres auch zur Entwicklung an der Front, wo Russland nach Einschätzung des Experten wieder die Initiative übernimmt, obwohl Putins Truppen nur im „Schneckentempo“ vorankämen. Die russische Armee sei auch im vierten Kriegsjahr nicht zusammengebrochen. „Es geht nicht darum, wie lange Russland diesen Krieg führen kann, sondern die Frage ist: Wie lange kann die Ukraine durchhalten?“, so Reisner.
    Co-Host Stefan Niemann berichtet über erste Anzeichen für direkte Gespräche zwischen der Ukraine und Russland und einen Vermittlungsvorschlag der USA. Offenbar erwägt die Trump-Regierung, die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland anzuerkennen und der Ukraine die Aufnahme in die NATO zu verweigern. Weitere Themen: der US-Militäreinsatz gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen und der neue Skandal um die Weitergabe von Militärgeheimnissen in einem zweiten, privaten Signal-Chat durch Verteidigungsminister Pete Hegseth.
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    Verteidigungsminister Hegseth vor dem Aus?
    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/hegseth-signal-chat-100.html
    Wie sicher ist der NATO-Luftraum? (Von Markus Reisner erwähnt)
    https://www.ft.com/content/5953405f-d91a-4598-8b6b-6345452ca328
    Interview mit Oberst Markus Reisner
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/Reisner-Russland-setzt-auf-Abnutzungskrieg-,audio1858208.html
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    Podcast-Tipp: Wild Wild Web
    https://1.ard.de/wild-wild-web

  • Das Entsetzen über den russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy am Wochenende ist groß. Mindestens 35 Zivilisten wurden getötet - in einer Zeit, in der es doch angeblich um Friedensverhandlungen geht. Was über den Angriff bekannt ist und wie europäische Spitzenpolitiker reagiert haben, fasst Kai Küstner zusammen. Er schaut auch auf die US-amerikanische Reaktion. Präsident Trump hat die Gelegenheit – mal wieder – genutzt, um zu einem Rundumschlag gegen seinen Vorgänger Biden und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj auszuholen. Die Menschen in der Ukraine, die auf Trump gesetzt und gehofft hatten, dass sich die Lage mit seiner Präsidentschaft verbessert, sind enttäuscht, erklärt Florian Kellermann. Im Gespräch mit Host Stefan Niemann berichtet der ARD-Korrespondent im Studio Kiew über den Zusammenhalt der Ukrainerinnen und Ukrainer, über die Probleme des ukrainischen Militärs, Personal zu rekrutieren sowie über die erwartete russische Frühjahrsoffensive. In Deutschland erhält die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern neue Nahrung. Was diese Diskussion in der Ukraine auslöst und welchen Unterschied die Lieferung von Taurus für das Land machen würde, ist ebenfalls ein Thema in dieser Ausgabe von Streitkräfte und Strategien.
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    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html
    tagesschau.de: Rutte trifft Selenskyj in Odessa
    https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-452.html
    Podcast-Tipp: Amerika, wir müssen reden!
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4932.html

  • Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen Drohnen auf beiden Seiten eine wichtige Rolle. Früher wurden sie zur Aufklärung genutzt, heute auch als Präzisionsmunition eingesetzt. Die Bundeswehr will der aktuellen Entwicklung nicht hinterherhinken – und hat Verträge für die Anschaffung von sogenannten Kamikaze-Drohnen unterschrieben. Dies ist für Generalleutnant a.D. Frank Leidenberger ein notwendiger Schritt. Drohnen seien auf dem Gefechtsfeld eine sehr wirksame Option, Ziele zu bekämpfen. Im Gespräch mit Host Kai Küstner erläutert der Vorstandsvorsitzende beim IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI, die Funktionsweise von Drohnen. Er beantwortet die Frage, ob sie ein Gamechanger im Krieg sind, welche Herausforderungen es bei der Beschaffung großer Mengen gibt und auch, wie man Drohnen im Krieg wirkungsvoll bekämpfen kann – zum Beispiel durch den Einsatz von Netzen. Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine sieht Leidenberger die Zeichen nicht auf Friedensverhandlungen stehen.
    Derweil hat die Ukraine zwei chinesische Staatsbürger festgenommen, die an der Seite der Russen gekämpft haben sollen. Dies hat zu heftigen Verwerfungen zwischen der Ukraine mit der Führung der Volksrepublik geführt, erklärt Stefan Niemann. Er berichtet außerdem über das Treffen der Verteidigungsminister aus mehr als 30 Staaten sowie der Ukraine Kontaktgruppe in Brüssel und über weitere deutsche Unterstützung für das von Russland angegriffene Land.
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    Drohnenkrieg in der Ukraine:
    https://www.theguardian.com/world/2025/jan/04/it-is-impossible-to-outrun-them-how-drones-transformed-war-in-ukraine
    Sicherheitswende? Was der Koalitionsvertrag bedeutet (Sonderfolge):
    https://www.ardaudiothek.de/episode/streitkraefte-und-strategien/pistorius-bekommt-zeit-und-geld-sonderfolge-mit-anna-engelke/ndr-info/14405937/
    Interview mit Frank Leidenberger
    https://www.ardaudiothek.de/episode/14413797/
    Podcast-Tipp: Weltspiegel "Nicaragua: Das Nordkorea Amerikas?"
    https://www.ardaudiothek.de/episode/14414301/
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

  • Was bedeutet der Koalitionsvertrag für die Sicherheit Deutschlands und der Ukraine? Das fragt Host Kai Küstner in einer Sonderfolge des Podcasts „Streitkräfte und Strategien“ Anna Engelke, die im ARD-Hauptstadtstudio die Regierungsbildung der Union mit den Sozialdemokraten auch mit Blick auf die Sicherheitspolitik beobachtet. Verteidigungsminister bleibt wohl Boris Pistorius, so die Einschätzung von Anna. Und weil die SPD das Verteidigungsministerium behalten soll, wird die CDU das Außenressort bekommen. Außen- und Verteidigungsministerium werden in deutschen Regierungen in der Regel von unterschiedlichen Parteien besetzt. Kandidat für die CDU ist Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein, den Kai und Anna schon auf der Sicherheitskonferenz in München eng an der Seite von Friedrich Merz wahrgenommen haben. Armin Laschet hat zwar vor kurzem bereits Außenministerin Baerbock auf einer Reise nach Syrien begleitet, in der Union wünschen sich aber nur wenige Parteifreunde den ehemaligen Kanzlerkandidaten im Kabinett. Beliebter als in der eigenen Partei ist dagegen Boris Pistorius. Als neuer und alter Verteidigungsminister hat er jetzt keine Ausreden mehr, so Anna, und muss sich beweisen: "Boris Pistorius wird beides haben - genügend Zeit und Geld." Im Koalitionsvertrag wird ein deutliches Bekenntnis zur weiteren Unterstützung der Ukraine abgegeben, sowohl materielle als auch politische Sicherheitsgarantien sind geplant. Außerdem geht es im Podcast um die Einrichtung eines „Nationalen Sicherheitsrats“ im Kanzleramt, der für ein besseres Lagebild sorgen soll. "Die Beziehungen zu den USA bleiben essenziell", sagt Anna Engelke über das transatlantische Verhältnis in Zeiten von Donald Trump. Sie erklärt beim Thema Wehrdienst auch das „schwedische Modell“, das auf Freiwilligkeit setzt. Zunächst jedenfalls. Dabei sei es eher unwahrscheinlich, dass die Bundeswehr künftig Frauen anschreibt, dafür sei eine Grundgesetzänderung mit Zweidrittelmehrheit notwendig. Da die Linke dagegen stimmen würde, wäre das also nur mit Stimmen der AfD durchzusetzen.
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    FAQ: Wie Schwarz-Rot regieren will
    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/koalitionsvertrag-schwarz-rot-100.html
    Koalitionsvertrag als PDF zum Nachlesen https://www.bundestag.de/resource/blob/194886/696f36f795961df200fb27fb6803d83e/koalitionsvertrag-data.pdf
    Podcast-Tipp: Zehn Minuten Wirtschaft über das Börsenchaos
    https://1.ard.de/10_Minuten_Wirtschaft?=cp
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    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

  • Es ist ein Tabu-Thema im Krieg: Die Einnahme von Drogen. Warum greifen Soldatinnen und Soldaten zu Aufputschmitteln, zu Cannabis oder zu Pillen, die enthemmen? Wie kann süchtigen Veteraninnen und Veteranen geholfen werden? Diesen Fragen ist Julia Weigelt nachgegangen, sie schildert im Gespräch mit Host Stefan Niemann ihre Erkenntnisse. Dabei beschreibt ein ehemaliger Frontsoldat, warum er die blutige Schlacht um Bachmut, den Dauerbeschuss der Russen, die Todesangst und die totale Erschöpfung ohne seine "battle meds", seine Pillen, nicht durchgestanden hätte. Offiziell ist Drogenkonsum in den ukrainischen Streitkräften verboten. Die Studie einer NGO mit 1.000 befragten Soldaten zeigt jedoch, dass viele regelmäßig Drogen nehmen. Dies werde von der Regierung aber nicht als Problem gesehen - eine Lösung sei entsprechend schwierig. Julia Weigelt berichtet auch von der Situation bei der Bundeswehr. Für das Jahr 2024 seien 139 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit Suchtproblemen behandelt worden - bei einer Truppenstärke von 180.000. Viel deute auf eine hohe Hemmschwelle hin, Suchtprobleme zu melden.
    In der Ukraine gibt es weiterhin keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Krieges. Auf die aktuelle Lage und den russischen Angriff auf die Heimatstadt von Präsident Selenskyj blickt Kai Küstner. Nach dem laut UN tödlichsten Bombenangriff auf Kinder seit Beginn des russischen Angriffskriegs stellt sich die Frage: Wann ist die Geduld von US-Präsident Trump mit dem russischen Machthaber Putin am Ende? Kai Küstner erklärt unter anderem auch, warum das lange geplante Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und den USA immer noch nicht unterschrieben ist und welchen Einfluss die Zoll-Entscheidung Trumps auf den Krieg haben könnte.
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    Collateral damage: Assessing substance use in Ukraine's military
    https://globalinitiative.net/analysis/collateral-damage-assessing-substance-use-in-ukraines-military/
    Verein Suchtselbsthilfe Bundeswehr
    https://www.suchtselbsthilfe-bundeswehr.de/
    Selenskyj bestätigt Truppenpräsenz in Belgorod
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-einsatz-belgorod-100.html
    Keine US-Zölle für Russland:
    https://www.dw.com/en/donald-trump-tariffs-russia-belarus-sanctions-imports-trade-goods/a-72150328
    Podcast-Tipp: 11KM Spezial – Das Gift in dir
    https://1.ard.de/11KM_Stories_Das_Gift_in_Dir?=cp
    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
    https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast2998.html

  • Vielleicht ist der kommende der letzte Sommer, den wir noch im Frieden erleben. Mit diesem Satz hat der Militärhistoriker Sönke Neitzel viele aufgeschreckt. Im Gespräch mit Host Anna Engelke erklärt er, was ihn zu dieser Aussage bewogen hat und welche Gefahr er durch Russland sieht. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass ein Russland, das große Schwierigkeiten hat, seine Ziele in der Ukraine zu erreichen, eine beherrschbare militärische Bedrohung ist. Professor Neitzel widerspricht ihnen. Er empfiehlt der NATO, sich auf den Worst case vorzubereiten. Die Bundeswehr ist aus Sicht des Militärhistorikers ein dysfunktionales System. Sie zu reformieren sei eine Herkulesaufgabe für die neue Bundesregierung. Neitzel glaubt, dass die neue Regierung zwar Reformschritte gehen wird. Er hält es aber für unwahrscheinlich, "dass wir die Reform sehen, die wir wirklich brauchen".
    Auf das Treffen der Außenminister der NATO in Brüssel und das chinesische Militär-Manöver vor der Küste Taiwans blickt Stefan Niemann. Manche China-Experten fürchteten, Chinas mit enormer Machtfülle ausgestattete Staats- und Parteichef Xi Jinping könnte sich ermutigt fühlen, im Schatten des Ukraine-Krieges den Angriff auf Taiwan zu riskieren. Die Lage in der Ukraine hat sich kaum verändert, gleichzeitig schafft Russlands Präsident Putin weiter Fakten - etwa mit einem neuen Dekret für die besetzten Gebiete.
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    Alle Folgen von “Streitkräfte und Strategien”
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    Das Interview mit Sönke Neitzel:
    http://www.ndr.de/nachrichten/info/audio1847470.html
    Das Buch von Sönke Neitzel:
    https://www.chbeck.de/neitzel-bundeswehr/product/37979257
    Phoenix Runde vom 07.03.2025:
    https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-runde/phoenix/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvNDgyMTU5Mg
    Podcast-Tipp: Weltspiegel Extra - Trumps America First
    https://1.ard.de/Trumps_America_First_WeltspiegelPodcastExtra?cp=sus