Episodes
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Am 20. November 2017 erschien in der Tageszeitung "Der Standard" ein Interview, das den Skisport nachhaltig verändert hat: Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg machte eine Vergewaltigung durch einen Teamkollegen und Übergriffe von Skifabrikanten und pädophilen Heimleitern in den 1970er Jahren während ihrer aktiven Zeit bekannt. Der Österreichische Skiverband reagierte zunächst mit einer Klagsdrohung, mittlerweile ist mit Roswitha Stadlober die erste Frau an der Spitze des ÖSV. Die #metoo-Bewegung zog auch im Skizirkus rasch weitere Kreise.
Werdenigg gründete #wetogether als Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch im Sport. Der Kinospielfilm "Persona non grata" erzählt die mutige Geschichte der ehemaligen Skirennläuferin.
Gestaltung: Ulrikk Schmitzer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 8.05.2024 -
Agnes Primocic arbeitete in den 1920er und 1930er Jahren in der Halleiner Zigarettenfabrik und setzte sich dort als Betriebsrätin gegen die Ausbeutung der sogenannten "Tschikweiber" ein. Als Parteimitglied der Kommunistischen Partei Österreichs kämpfte sie gegen den aufkommenden Austrofaschismus und unterstützte mit der "Roten Hilfe" politische Verfolgte. Zur Zeit des Nationalsozialismus war sie aktiv im Widerstand tätig und wurde mehrmals verhaftet. Sie verhalf drei KZ-Häftlingen zur Flucht und konnte durch ihre Courage 17 bereits zum Tode Verurteilte kurz vor Kriegsende retten.
Gestaltung: Ulrikk Schmitzer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 7.05.2024 -
Missing episodes?
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Die Bergbäuerin Barbara Passrugger aus Filzmoos hat mehrmals in ihrem Leben Courage bewiesen: Mit 21 Jahren bezwang sie als erste Frau die Dachstein-Südwand. Sie trennte sich gegen jede Konvention von ihrem Mann, zog später vom Bergbauernhof in eine kleine Wohnung und begann mit 75 Jahren nach einem Rundfunk-Aufruf ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Ihre Bücher "Hartes Brot. Aus dem Leben einer Bergbäuerin" (1989), "Steiler Hang" (1993) und "Mein neues Leben (1998) wurden Bestseller und zogen ein ganzes Genre an Lebenserinnerungen nach sich. 2024 haben junge Filzmooser eine Dokumentation über die Bergbäuerin mit Courage fertiggestellt.
Gestaltung: Ulrikk Schmitzer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 8.05.2024 -
Heimische Singvogelarten: Die Sesshaften.
In Österreich gibt es rund 360 Vogelarten, rund 160 davon sind Zugvögel, die nur zu bestimmten Zeiten in Österreich leben. Wer sind diese gefiederten Mitbewohner? Welche Aufgaben erledigen sie in den Ökosystemen der Natur? Und wie lange werden wir uns noch an ihnen erfreuen? Denn viele heimische Vogelarten sind gefährdet: durch das Verschwinden ihrer Rückzugsräume, durch industrielle Landwirtschaft, durch invasive Arten und nicht zuletzt auch durch den Klimawandel. Zeit, hinzuhören wer noch da ist, wer fehlt und wen wir vielleicht bald vermissen werden.
Gestaltung: Sabine Nikolay. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 29. 04. 2024. -
Heimische Singvogelarten: Die Wanderer.
Haben Sie schon jemals eine Schwalbe singen gehört? Nein? Trotzdem gehören diese wohl bekanntesten Zugvögel, die im Frühling zur Aufzucht ihrer Jungen nach Österreich kommen zu den Singvögeln. Sie haben jedoch keinen charakteristischen Gesang. Den Ruf des Mauerseglers aber, der aufgrund seiner Silhouette oft mit der Schwalbe verwechselt wird, kennen alle Stadtbewohner. Und die Nachtigall, die Königin unter den Sängerinnen kommt im Frühling zu uns und lässt ihren himmlischen Gesang nur nachts ertönen. Wer sind die Wanderer, wie und wo leben sie bei uns?
Gestaltung: Sabine Nikolay. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 30. 04. 2024. -
Singvögel in Gefahr.
Die weite Reise von Zugvögeln birgt die Gefahr durch Wasser- oder Nahrungsmangel unterwegs zu sterben oder einem Beutegreifer zum Opfer zu fallen. Dazu kommt der durch den Klimawandel früher einsetzende Frühling in unseren Breiten, durch den viele Wanderer zu spät zur Brut kommen oder keinen Partner mehr finden. Doch auch die Architektur kann tödlich sein: an großen Glasflächen, Hochhäusern und Bürogebäuden verenden jedes Jahr Millionen Vögel. Und unsere liebsten Haustiere, die Katzen, haben sie zum Fressen gern. Viele Gefahren können leicht entschärft werden - wie, erfahren Sie im Radiokolleg.
Gestaltung: Sabine Nikolay. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 02. 05. 2024. -
Für ein unabhängiges Österreich.
Unter diesem Namen schließen sich in London Ende 1941 österreichische Exilorganisationen zusammen. Das Ziel des Free Austrian Movement - der Freien Österreichischen Bewegung - ist es, die Alliierten und den Widerstand gegen das NS-Regime zu unterstützen und sich für die Befreiung Österreichs einzusetzen.Großbritannien wird zum Endpunkt von mehr als 27.000 Flüchtlingen aus Österreich.
Gestaltung: Barbara Volfing. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 29. 04. 2024. -
Widerstand im Exil.
Im Jänner 1942 findet eine Großveranstaltung des Free Austrian Movement mit mehr als tausend Teilnehmenden statt. Den Anwesenden werden die Ziele der Bewegung verkündet: die Kriegsbemühungen Großbritanniens und des Widerstands zu unterstützen und das Selbstbestimmungsrecht der Österreicher und Österreicherinnen in England zu fördern.
Gestaltung: Barbara Volfing. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 30. 04. 2024. -
Gemeinsam gegen das NS-Regime?
Das Free Austrian Movement unter der Präsidentschaft von Franz West agiert kaum zwei Jahre als Dachverband der österreichischen Exil-Organisationen in Großbritannien, als die Spannungen der diversen politischen Ausrichtungen in den Vordergrund drängen. m Schatten der Moskauer Deklaration 1943 kommt es zum Bruch mit sozialdemokratisch, bürgerlich und monarchisch orientierten Exil-Organisationen, die das Free Austrian Movement verlassen. Ein Schritt, der die Bewegung jedoch nicht scheitern lässt. Die verbleibenden Gruppierungen des Dachverbands schließen sich mit verwandten Organisationen weltweit zusammen.
Gestaltung: Barbara Volfing. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 2.05.2024 -
Vom Anfangen und Aufhören.
Der Anfang ist der Ursprung des Ganzen. Nicht von ungefähr faszinieren uns bei allen Entwicklungen die Anfänge, seien sie unsere persönlichen, beziehungsmäßigen, gesellschaftlichen, kulturellen, religiösen oder politischen. Hier liegen die Wurzeln unserer Selbstwerdung und Gemeinschaftsbildung. Vom Anfang ausgehend entfalten sich der Geist und die Gestaltungskraft. Wenn wir persönlich in einer Krise von unserem Weg abgekommen sind oder als Gesellschaft auf gefährliche Entwicklungen zusteuern - wie aktuell in der Klimakrise, Demokratiekrise und Europakrise - braucht es eine Rückbesinnung auf unsere Anfänge. Es geht dabei darum, die für uns elementaren Werte des Lebens vor Augen zu führen und die wesentlichen Fragen neu zu stellen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was erhoffen wir? Und: Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?
Gestaltung: Johannes Kaup. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 22. 04. 2024. -
Kein Wandel ohne Anfang.
Auch auf der großen Weltbühne gibt es Situationen, in denen etwas endet, ohne dass wir schon einen Anfang sehen können. So beispielsweise, wenn man auf die planetare Klimakrise blickt.
Gestaltung: Johannes Kaup. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 23. 04. 2024. -
Der Anfang und die Kunst.
Immer wieder neu anzufangen ist das, was das Leben von uns verlangt. Jeder Tag bietet uns neue Gelegenheiten, auf das Leben und seine Herausforderungen zu antworten.
Gestaltung: Johannes Kaup. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 24. 04. 2024. -
Der Anfang in Utopie und Religion.
Um in einer als hoffnungslos erscheinenden Situation eine bessere Welt zu schaffen, ist der Rückgang auf die Träume und Phantasien der Kindheit entscheidend. Für das Erinnern unserer Anfänge plädiert der Philosoph Ernst Bloch in seinem Werk "Das Prinzip Hoffnung". Die Utopie denkt er als den Noch-Nicht-Ort, als einen Entwurf, den es erst gemeinsam aus der Möglichkeit zu realisieren gilt.
Gestaltung: Johannes Kaup. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 25. 04. 2024. -
Von Achomitz bis Zwettl.
Österreich war und ist ein mehrsprachiges Land - mancherorts mit stark slawischem Zungenschlag. Slawen siedelten sich neben germanischen, awarischen und anderen Stämmen seit dem 6. Jahrhundert im heutigen Österreich an. Und bis heute kommen Menschen mit slawischen Erstsprachen: als Arbeiter, Künstler:innen, Pflegepersonal, Putzfrauen oder Fachkräfte - und prägen Sprache und Kultur mit.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 22. 04. 2024. -
Sprachliches Nachklingen aus Böhmen.
Wien im 19. Jahrhundert: Viele suchten ihr Glück in der Hauptstadt der Monarchie. Das waren deutschsprachige Migrant:innen aus den böhmischen Ländern (wie die Familie Sigmund Freuds) genauso wie tschechischsprachige. Mit der Liberalisierung des Arbeitsmarkts strömten Hunderttausende in die Residenzstadt und stellten bald rund ein Viertel der Wiener Bevölkerung.
Schon lange davor wurde in Wien und Wiener Neustadt Tschechischunterricht angeboten, er wurde mit dem Zuzug aus Böhmen und Mähren wichtiger.
Die Ziegelbehm, Tagelöhner und Dienstmädchen haben ihre sprachlichen Spuren hinterlassen: sowohl auf Geschäftsschildern als auch in der Kulinarik - oder eben dem Wortschatz: Powidl, Pawlatsche oder Halawachl gehört fix zur Alltagssprache. Heute zählen Tschechen und Slowaken mit ihren westslawischen Sprachen zu den Minderheiten Österreichs.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 23. 04. 2024. -
Balkanische Spuren.
Sie kommen aus Slowenien, Kroatien und Serbien, Bosnien und Herzegowina, aus Bulgarien und Nordmazedonien. Die Burgenland-Kroaten haben sich im 16. Jahrhundert im damaligen Westungarn angesiedelt, die Kärntner Slowen:innen kamen schon tausend Jahre davor. Nicht wenige Intellektuelle wirkten im 19. Jahrhundert in Wien. Die Mehrheit der Südslawinnen und Südslawen aber kam seit den 1960er Jahren mit dem Gastarbeiterabkommen. Allein in Wien leben rund 180.000 Personen südslawischer Herkunft. Sie alle haben Österreich geprägt, auch sprachlich. Wobei man sich da mitunter auf die Suche machen muss, denn Prestigesprachen sind sie bis heute nicht.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 24. 04. 2024. -
Ein sprachlicher Strom aus der Ukraine.
Vielleicht blicken wir in einigen Jahrzehnten zurück auf die sprachlichen Veränderungen, die durch Migration hervorgerufen worden sind. Man denke an polnische Arbeiter oder Pflegerinnen aus Weißrussland. Seit dem russischen Angriffskrieg 2022 sind besonders viele Menschen aus der Ukraine nach Österreich gekommen. Viele Ukrainer:innen haben bis dahin im Alltag mehr Russisch als Ukrainisch gesprochen, der Krieg verstärkt gerade in der Diaspora die Identität. Wie also wird sich das Leben in der neuen Heimat auf das eigene Sprechen der Geflüchteten auswirken? Und wird das Ukrainische auch bei der Mehrheitsbevölkerung sprachliche Spuren hinterlassen? Immerhin hat das auch umgekehrt funktioniert: "drukarnia" ist die Druckerei, "spytal", das Spital und "strum", der Strom.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 25. 04. 2024. -
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Aus diesen Fragen hat Immanuel Kant seine Philosophie entwickelt. Die Antworten, die der große Aufklärer - vor 300 Jahren geboren - gegeben hat, beschäftigen die Philosophie bis heute.
Folge 1: Alles andere als ein schrulliger Stubengelehrter.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 15. 04. 2024. -
Was kann ich wissen?
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 16. 04. 2024. -
Lob der Demokratie.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 17. 04. 2024. - Show more