Episodes
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Stottern ist eine Störung des Redeflusses, die für Betroffene meist mit grossem Leiden verbunden ist. Stotternde werden oft unterschätzt und in der Schule nicht selten sogar gemobbt. «Reporter» porträtiert drei junge Männer, die ihren Weg trotz dieses Handicaps gemacht haben.
Harish Shritaran war der erste stotternde Student, der an der Pädagogischen Hochschule Luzern aufgenommen wurde. Dozierende zweifelten an seiner Fähigkeit zu unterrichten. Mit seiner Beharrlichkeit schaffte Harish die Ausbildung zum Lehrer trotz aller Bedenken.
Nach dem Ende seiner Schulzeit befürchtete auch Joël Rieble, beruflich keine Karriere machen zu können. Doch nach seiner Lehre zum Polymechaniker hängte er die Berufsmatura und ein Studium an und arbeitet heute als Entwicklungsingenieur. «Es war hart», erinnert sich Joël, «aber ich wollte es allen zeigen: Was ihr könnt, kann ich auch.» -
In der Familie Winzenried prallen linke und rechte Ansichten aufeinander. SRF-Reporterin Kathrin Winzenried besucht vor den US-Wahlen 2024 ihre Verwandten in Cody, Wyoming und will wissen: Wie bewältigt die Familie die enormen politischen Spannungen?
Die USA sind politisch gespalten und dieser Riss geht durch viele Familien. Auch durch die Grossfamilie von SRF-Reporterin Kathrin Winzenried: Die Positionen reichen von «far right» bis «left wing».
Beim Besuch mit der Kamera gilt deshalb eine klare Regel: keine Diskussion über Politik an einem Tisch mit allen Beteiligten. Diskutiert wird in diesem Film trotzdem sehr viel – und der Eklat ist unvermeidlich. Doch wie Familie Winzenried mit diesem Konflikt umgeht, zeigt wohl den entscheidenden Unterschied zum Rest der Gesellschaft: Politische Meinungen sind das eine. Die Gemeinschaft der Familie lässt sich dadurch aber nicht sprengen. -
Missing episodes?
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Lukas Bucheli tritt mit 39 Jahren zur Lehrabschlussprüfung an. Er hat seinen lukrativen Managerjob bei einem internationalen Konzern in China an den Nagel gehängt, um Käser zu werden und sein eigenes Unternehmen zu gründen. Dafür müssen er und seine Familie über Jahre auf vieles verzichten.
Er hätte einfach so weitermachen können: Lukas Bucheli machte international Karriere als Marketing-Manager und verdiente gut. Aber vollends glücklich machte ihn das nicht. Er wollte etwas Eigenes aufbauen und beweisen, dass er auch als Unternehmer besteht.
Nach vielen Berufsjahren in der Lebensmittelbranche glaubte er, eine Marktlücke gefunden zu haben: Mozzarella und Burrata. Sein Plan: eine Lehre als Milchtechnologe machen, eine Firma gründen, tüfteln, Kredit aufnehmen, Mitarbeitende einstellen – und raus auf den Markt. Ein Plan, der auch seiner fünfköpfigen Familie einiges abverlangt. -
Das Baugewerbe ist eine Männerwelt. Und das Baugewerbe hat ein Problem: Fachkräftemangel. Hängt beides zusammen und könnten Frauen Teil der Lösung sein? «Reporter» ist auf den Bau gegangen und schaut in den Berufsalltag von zwei Frauen zwischen Baucontainer und Familie.
Als Milena Frühauf ihren Eltern mitteilte, dass sie Strassenbauerin werden will, fielen diese aus allen Wolken. Bauberufe stehen auf der Wunschliste vieler Eltern nicht gerade weit oben. Noch grösser die Irritation, wenn es die eigene Tochter ist, die auf den Bau will.
Mit einem Frauenanteil von 11,9 Prozent sind Bauberufe eine Männerdomäne. In dieser bewegt sich auch Marlise Hofmann seit vielen Jahren, sie ist Baumaschinenführerin und hat eine kleine Tochter.
Reporterin Christa Ulli über zwei Frauen, die alles andere als Mainstream sind aber in ihrem Beruf nichts Besonderes sehen. -
Lennard ist ein sogenanntes Sternenkind. Seine Mutter Sarah brachte das Baby bereits tot zur Welt. Geschätzt 350-mal passieren solche Totgeburten jedes Jahr in der Schweiz. 350-mal gehen dabei Welten unter, vor allem für die Eltern.
Das eigene Kind nie kennengelernt zu haben, ist für die betroffenen Eltern vielleicht der schlimmste, denkbare Verlust. Sarah und Phil haben Lennard kurz vor dem Geburtstermin verloren, ihnen geht es jetzt ums Erinnern und nicht ums Vergessen.
Reporter darf die Familie auf ihrem Weg der Bewältigung zwei Jahre lang begleiten und geht der Frage nach, was bleibt, wenn ein Kind kurz vor der Geburt stirbt. -
Bitcoin-Millionär Niklas Nikolajsen erfüllt sich teure Bubenträume: Autos, Villa am Zugersee und Panzer. Der extrovertierte Däne setzte früh auf Kryptowährungen und machte ein Geschäft damit. Sein Vermögen wird auf 250 Millionen Franken geschätzt. «Reporter» wollte wissen, was diesen Mann antreibt.
Der 48-jährige Niklas Nikolajsen zeigt seinen Reichtum gerne. Der Softwareingenieur habe hart dafür gearbeitet und das erste Krypto-Handelsunternehmen in Zug gegründet: Bitcoin Suisse. Das Magazin «Bilanz» zählt ihn zu den 300 reichsten Schweizern.
Nikolajsen provoziert gerne. Er veranstaltet Feuerwerke und wirft in seiner Heimat Dänemark Geld zum Fenster raus. Der Bitcoin-Millionär setzt auch auf bewährte Werte. Am Zugersee hat er den denkmalgeschützten St. Karlshof umgebaut – und sich damit ein eigenes Denkmal gesetzt. Reporter Harry Stitzel begleitete den Mann, der die Freiheit liebt und den Staat eher weniger. -
Nils Landolt will die Bildung revolutionieren. Die Kinder sollen selbstbestimmt und frei lernen – sie sollen den Unterricht mitgestalten. Und das nicht nur in seiner Privatschule in Glarus, sondern auch in der Volksschule. Als Klassenlehrer unternimmt Nils ein Wagnis, das heftige Reaktionen auslöst.
Nils und Hanna Landolt sind überzeugt, dass Kinder freier und selbstbestimmter lernen sollten, als das in der Volksschule der Fall ist. Deshalb haben sie in Mollis GL eine Privatschule gegründet.
Doch die Finanzen sind knapp und Nils Landolt nimmt einen Job als Klassenlehrer in Wald ZH an. Auch an der Volksschule will er ohne Noten und ohne Fächer unterrichten. Das Wagnis löst heftige Reaktionen aus. Die Eltern wehren sich gegen Landolt und schliesslich wird sein Vertrag aufgelöst. Doch Landolt macht immer weiter und unternimmt im Kanton Glarus einen politischen Vorstoss für den Schulwandel. -
Auf der Suche nach Antworten fährt Donat Hofer in einem knallgelben Bus kreuz und quer durch die Schweiz. Er trifft auf Menschen und ihre Geschichten. Immer mehr unter uns fühlen sich einsam, obwohl sie nicht allein sind – warum ist das so?
«Es ist ein raumforderndes, schmerzendes Gefühl in der Magengegend.» Überraschend übereinstimmend beschreiben viele das quälende Gefühl der Einsamkeit. Nebst seelischen kann Einsamkeit auch körperliche Beschwerden hervorrufen und ernsthaft krank machen. So unterschiedlich, wie die Menschen, denen Donat Hofer auf seiner Reise begegnet, sind die Ursachen für diese ungewollte Vereinsamung – der Verlust des geliebten Menschen, Gebrechlichkeit im Alter, fehlende Elternliebe oder sich schlicht und einfach nicht dazugehörig zu fühlen.
Das Thema ist schambehaftet und meist scheuen sich die Betroffenen, sich anderen gegenüber mitzuteilen. Dabei gäbe es verschieden Angebote, um in Kontakt zu kommen. Sei es via Nachbarschaftshilfe, an der Plauderkasse oder an einem Kuschelnachmittag mit Fremden. Donat Hofer mischt sich in den Kuschelhaufen und findet weitaus mehr als blosse körperliche Nähe. -
Sie stehen unter Leistungsdruck und sind einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt: Professionelle Musikerinnen und Musiker zahlen einen hohen Preis, um von ihrer Musik leben zu können. Im Gegensatz zum Spitzensport ist ihre Gesundheit im Berufsleben oft ein Tabu.
Anaïs Chens Finger machen nicht mehr mit. Jahrelang ging bei der Schweizer Violinistin alles gut. Doch nun steht die Karriere der international renommierten Künstlerin für Alte Musik auf dem Spiel. Sie leidet unter einer fokalen Dystonie, dem Musikerkrampf.
Gegenüber SRF «Reporter» bricht sie ein Tabu und zeigt ungeschönt, was es bedeutet, wenn bei einer Profi-Musikerin die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Wird sie es schaffen, auf die Bühne zurückzukehren? «SRF Reporter» begleitet die 43-Jährige auf ihrem Weg zwischen Diagnose und Karriere. -
Machtmissbrauch, Übergriffe, verbale Entgleisungen: Der Glanz der schillernden Opernwelt bröckelt beim Blick hinter die Kulisse. «SRF Reporter» begleitet talentierte Sängerinnen, die nicht mehr schweigen wollen.
«Mach‘ deinen Job und schweig», hat man Opernsängerin Marion Ammann zu Karrierebeginn geraten. Und Regula Mühlemann, der Star am Schweizer Opernhimmel, sagt: «In der Branche herrscht ein Machtgefälle. Das birgt die Gefahr, dass die Leute auf der unteren Stufe sich nicht wehren.»
Auch Marysol Schalit hat in ihrer internationalen Karriere mehrfach sexistische und verbale Grenzüberschreitungen erlebt. «Der Verhaltenskodex in den Theatern ist mehrheitlich Alibi», sagt die preisgekrönte Sopranistin. Die Bernerin erzählt von einer Welt abseits der Scheinwerfer und dem Mut, für sich einzustehen. -
Stundenlanges Arbeiten im Flow, Kreativität, Blick fürs Detail, logisches Denken und Zuverlässigkeit – autistische Erwachsene haben Arbeitgebenden viel zu bieten. Doch im Zwischenmenschlichen ecken sie oft an. Geschätzte 80 Prozent sind arbeitslos.
Das Gefühl, anders zu sein als die anderen, begleitet Stephanie, seit sie sich erinnern kann. Sie bemühte sich als Kind und Jugendliche mit allen Kräften, «normal» zu wirken. Erst ein Burnout im Erwachsenenalter und die darauffolgende Diagnose Autismusspektrumsstörung führten der Art Directorin vor Augen, woher ihr Anderssein rührt. Heute kann die 28-Jährige klar formulieren, was sie von ihren Arbeitgebenden für Bedingungen braucht, um ihr Potenzial zu entfalten.
«Reporter» porträtiert Menschen im Autismusspektrum und zeigt, welche Aspekte der Arbeitswelt Stress auslösen. -
Schon als Kind träumt Isabel Stadnick von den Weiten der Prärie. 1989 reist sie nach Süddakota, verliebt sich in einen Lakota, heiratet und wird Mutter dreier Kinder. Das Glück scheint perfekt. Doch das Schicksal hat andere Pläne.
Im Pine Ridge Reservat – auf dem Land ihres mittlerweile verstorbenen Mannes Bob – hat Isabel Stadnick vor Jahren eine Waldorfschule gegründet. Heute ist diese ein wichtiges Zentrum für die Kinder der Lakota, die hier gratis Schulbildung erhalten.
Das Leben im Reservat ist hart: Suizide, Diabetes, Alkohol, Drogenmissbrauch und häusliche Gewalt gehören zum Alltag. Isabel und ihre Töchter kämpfen seit Jahren unermüdlich gegen dieses Elend an. -
Immer mehr Männer sind verunsichert: Wie geht «Mann-Sein» heute? In Männergruppen und mit Hilfe von Coaches machen sie sich auf die Suche nach Antworten. «Reporter» zeigt, wie die Männerbewegung in der Schweiz wächst und Männer in geführten Seminaren zu einer neuen Männlichkeit finden.
Mario Meier aus Solothurn coacht Männer auf dem Weg zu einer achtsamen und bewussten Männlichkeit. Er nennt es den «Mann der neuen Zeit».
Mit Übungen wie Seilziehen im Regen oder blind durch den Wald tappen, lernen Männer, männliche und weibliche Energien bestmöglich zu kombinieren.
Der Zürcher Männercoach Arsim Muslija schlägt kritischere Töne an. Bei ihm lernen Männer, wieder selbstbewusster durchs Leben zu gehen. Er sagt, viele Männer seien heute verweichlicht. Männliche Eigenschaften wie Direktheit oder Stärke würden heute zu wenig geschätzt. -
Hannes Jacobs Hände scheinen kleine und grosse Wunder vollbringen zu können. Vielen Menschen geht es nach seinen Behandlungen besser – oder sie sagen gar, sie seien geheilt worden. Sein Spezialgebiet: Allergien. Aber auch bei anderen Erkrankungen hat er erstaunliche Erfolge.
«Extraktion von pathologischer Information», kurz EPI – so nennt sich die Heilmethode, die Hannes Jacob erfunden hat. Zwei kurze Behandlungen, wenige Tage nacheinander, sollen in der Regel reichen für eine Verbesserung oder die Genesung. In der Romandie hat der gebürtige Appenzeller damit grossen Erfolg. In der Deutschschweiz kennt man ihn dagegen noch kaum.
Schulmedizinische Offenheit gegenüber seiner Methode ist selten, Desinteresse bis Ablehnung die Regel. Dabei wünscht sich Hannes Jacob nichts mehr, als mit der Wissenschaft in einen Austausch zu kommen.
Reporter Simon Christen begleitet den «Wunderheiler» in seiner Arbeit.