Episodios
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Was für ein Jahr! In dieser letzten Folge von 2024 diskutieren Stephan und Manuel über nervenaufreibende Weihnachtszeiten, ausbleibende Adventsstimmung, nostalgische Festtagsrituale – aber auch über die Zukunft dieses Podcasts. Und warum die beiden «Ausgeglaubt» beinahe eingestellt hätten…
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Die Kirche ist dem Untergang geweiht. Das weiss ja jeder. Oder doch nicht? Manuel und Stephan diskutieren in dieser Spezialfolge die Thesen des Theologen Matthias Zeindler zur «Zukunft der Kirche». Wer sie nachlesen möchte: Hier sind sie...:
«Auf Gottes Zukunft setzen»: Das Kommen Gottes und die Erneuerung der Kirche
«Man dient Gott auch durch Nichtstun, ja durch keine Sache mehr als durch Nichtstun.» (Martin Luther)
7 Thesen von Matthias Zeindler (November 2024)
1. Kirche ohne Zukunft?
Kirche, zumindest in Westeuropa, zweifelt an ihrer Zukunft. Dem steht die Zusage des Auferstandenen entgegen, dass er bei den Seinen bleiben werde bis an der Welt Ende (Mt. 28,20). Zweifel der Kirche an ihrer Zukunft ist faktisch Zweifel an Gottes Treue.
2. Jesu Auferweckung als Grund der erneuerten Kirche
Christlicher Glaube ist Glaube an Jesus, den Gott von den Toten auferweckt hat. Und da-rum die gewisse Hoffnung, dass Jesus Christus, der gekreuzigt wurde, die Zukunft gehört. Erneuerung der Kirche gibt es somit allein aus der Orientierung am auferweckten Gekreu-zigten.
3. Erneuerung der Kirche aus dem Hören auf die biblische Botschaft
Erneuerung der Kirche geschieht stets im Sinne des semper reformanda secundum Evangelium: als Erneuertwerden durch die Verheissung des Reiches Gottes. Konkret be-ginnt Erneuerung der Kirche immer mit neuem Hören auf die biblische Botschaft.
4. In der Hoffnung leben (1): entlastete Kirche
Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine entlastete Kirche: ent-lastet vom Druck, sich selbst und die Welt zu retten. Im Wissen darum, eine Gemeinschaft von geschöpflichen, sündigen und erlösungsbedürftigen Menschen zu sein.
5. In der Hoffnung leben (2): ermutigte Kirche
Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine ermutigte Kirche: dessen gewiss, dass der Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat, seine Schöpfung nicht verloren gibt.
6. In der Hoffnung leben (3): Kirche mit Perspektive
Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine Kirche mit klarer Perspektive: durch ihre Solidarität mit allem Geschaffenen die unverbrüchliche Solidari-tät Gottes mit seiner Schöpfung zu bezeugen.
7. In der Hoffnung leben (4): fröhliche Kirche
Als entlastete, ermutigte und orientierte lebt die Kirche in der Freiheit, zu der «uns Chris-tus befreit hat» (Gal. 5,1). Es ist die Freiheit derer, die auf eine Zukunft Gottes setzen, in der alle Tränen der Vergangenheit abgewischt und jeder Schmerz geheilt wird. Und die deshalb einstimmen können in den Ruf: «Freut euch im Herrn allezeit!» (Phil. 4,4) -
¿Faltan episodios?
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In diesem Live-Special von «Ausgeglaubt» diskutieren Manuel und Stephan über das, was Kirche ausmacht. Wo soll sich die Kirche an ihre Zeit anpassen, um anschlussfähig zu bleiben – und wo muss sie gerade ihren USP («Unique Selling Point») bewahren?
Die christlichen Kirchen aller Konfessionen sind von einem massiven Bedeutungsverlust in unserer Gesellschaft betroffen. Die Frage drängt sich auf: Wie können wir Kirche sein und bleiben in einer Zeit, in der das Christentum seine Selbstverständlichkeit eingebüßt hat?
Manuel und Stephan setzen sich mit Versuchen auseinander, den «Markenkern» von Kirche zu bestimmen, und erzählen auch aus ihren persönlichen Erfahrungen. Sie spielen sich ihre jeweiligen drei Kriterien zu, die sie zur Bestimmung der Kirche formuliert haben – und versuchen eine Spur zu finden, auf der sich Kirche nicht selbst verliert in den sich verändernden Zeiten…
Diese Folge wurde in der Reformierten Kirche Nidau bei Biel aufgenommen. Wir danken den Verantwortlichen für ihre großartige Gastfreundschaft und die wunderbare Atmosphäre während der Veranstaltung! -
Manuel und Stephan berichten in dieser Folge von ihrem Konferenzbesuch in San Diego – und streiten über die Frage, ob es der Theologie um Wahrheit oder um Lebensdienlichkeit gehen sollte…(oder am Ende um beides???)
Es gibt wüstere Orte, um theologische Gespräche zu führen, als in San Diego auf der Sonnenterrasse… Aber Stephan und Manuel haben sich in diesen Tagen nicht ausgeruht, sondern das volle Programm reingezogen – am «AAR-Meeting», der grössten Konferenz für Theolog:innen und Religionsphilosoph:innen der Welt. Hunderte von Vorträgen zu allen denkbaren Fragen um Religion, Spiritualität, Ethik usw. kann man dort besuchen. In dieser Sonderfolge von «Ausgeglaubt» reden die beiden über einige der Inputs, die sie mitgenommen haben, und verwickeln sich in ein einigermassen nerdiges Gespräch über Sinn und Ziel der Theologie. Was das alles mit Design Thinking, dem Spaghettimonster und queeren Menschen in Ruanda zu tun hat, erfahrt ihr in den folgenden Minuten… -
Der Tod und die Auferstehung von Jesus sind nicht einfach das Eintrittsticket in den Himmel – sie machen uns in diesem Leben schon zum Teil einer neuen Geschichte…
Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht die Person von Jesus Christus – und genauer: sein Leben, Sterben und seine Auferstehung. Für Christinnen und Christen war immer klar, das Jesus «für uns» gestorben und auferstanden ist. Das bedeutete aber nicht einfach, dass diejenigen, die daran glauben, das Ticket in den Himmel und die Garantie auf eine jenseitige Belohnung erhalten.
Nein: Jesus hat für seine Nachfolgerinnen und Nachfolger eine Tür in eine neue Wirklichkeit aufgestossen – er hat sie zum Teil seiner Geschichte gemacht. Das macht einen Unterschied auch und gerade in diesem Leben. In der Kirchengeschichte wurde in diesem Zusammenhang oft von «Heiligung» gesprochen: ein Begriff, der viele Missverständnisse provoziert hat und manchmal mit einem christlichen Perfektionismus verbunden wurde, der die Vermeidung von Fehlern zum höchsten Ziel erklärt.
Das ist aber kaum, was Jesus und die frühe Jesusbewegung im Sinn hatte. Manuel und Stephan diskutieren über ein alternatives Verständnis von «Heiligung», das nicht dazu führt, weniger Fehler zu machen, sondern eher dazu, mehr Fehler zu machen – weil man mehr wagt, weil man inspiriert und ermächtgigt wurde, sich nicht in einem allzu berechenbaren Leben einzurichten, sondern im Namen Gottes aufzubrechen…
Also: Waghalsigkeit und Fehlerfreundlichkeit als Kennzeichen der Nachfolge Jesu? -
Jesus ist am Kreuz gestorben. Das ist auch historisch ziemlich unbestritten. Aber für Christinnen und Christen hat dieser Tod eine einzigartige Bedeutung. Warum eigentlich?
Auch in dieser Folge gilt es zunächst, einige Missverständnisse auszuräumen, welche den Weg zum Verständnis des Todes Jesu versperren. Populär ist vor allem eine Deutung geworden, die den Kreuzestod des Gottessohnes als notwendigen Preis erachtet, der für einen gerechten und zornigen Gott bezahlt werden musste. Gott muss hier gewissermassen zuerst Blut sehen, bevor er in versöhnliche Stimmung kommt…
Manuel und Stephan weisen diese Interpretation des Todes Jesu als verfehlt ab – und versuchen dann, die Bedeutung der Selbsthingabe Jesu am Kreuz zu erklären, ohne eine zweifelhafte Theorie des stellvertretenden Strafleidens zu bemühen. Der Hebräerbrief liefert ihnen einige Schlüssel zum Verständnis. Hier wird Jesus als der Hohepriester vorgestellt, der aber nicht ein Opfertier schlachtet, sondern sich selbst hingibt.
Wirklich Sinn macht diese Erzählung aber erst im Rückblick: Nur von der Auferstehung her wird klar, dass Jesus nicht einfach ein missverstanderer Wanderprediger oder ein kläglich gescheiterter Messiasanwärter war, sondern tatsächlich der «Christus», der Gesalbte Priester, König und Prophet… -
In Jesus zeigt Gott sein Gesicht – diese fundamentale christliche Überzeugung hat’s in sich. Wie passen Gott und Mensch zusammen?
Jesus nimmt für sich Dinge in Anspruch, die über das Selbstverständnis eines Wanderpredigers oder Weisheitslehrers weit hinausgehen. Er lässt wenig Zweifel daran, dass sich in ihm der lebendige Gott höchstpersönlich dem Menschen zeigt. Theologen und Theologinnen der Kirche haben sich über viele Jahrhunderte den Kopf darüber zerbrochen, wie man das stimmig zusammendenken kann: Gott und Mensch in derselben Person, Gott als Mensch… geht das?
Stephan und Manuel lassen sich in dieser Folge nicht auf die hoch philosophischen Diskussionen um die «Zweinaturenlehre» Jesu ein. Sie versuchen nicht zu klären, wie das Miteinander von Gott und Mensch genau zu denken ist – sie gehen vielmehr davon aus, dass Jesus einen Selbstanspruch vertrat, der sich in einzigartiger Weise mit der Gegenwart Gottes verbindet, und dass Menschen eben das auch in der Begegnung mit Jesus bezeugten.
Nun ist gerade dieser Jesus aber einen jämmerlichen Tod am Kreuz gestorben – und mit ihm sind zunächst auch alle Erwartungen seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger beerdigt worden. Das ist aber, wie wir wissen, nicht das Ende der Geschichte. Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens ist gerade die Auferstehung Jesu: der Gekreuzigte wurde zum neuen Leben auferweckt und inspiriert seither die handfeste Hoffnung, dass das Böse und der Tod nicht das letzte Wort hat. -
Was hat es eigentlich mit diesem Jesus auf sich? In allen christlichen Konfessionen ist diese Person unbestrittenes Zentrum des Glaubens. Was für ein Typ war das denn?
Es ist leicht, Menschen zu finden, die mit der Kirche oder dem Christentum nichts anfangen können oder sogar darauf schimpfen. Schwerer ist es, Leute zu finden, die Jesus doof finden. Irgendwie scheint dieser galiläische Wanderprediger noch immer in gutem Ruf zu stehen – und nicht wenige sind von seiner Person regelrecht fasziniert.
Aber was zeichnet Jesus aus? Stephan und Manuel stellen ihn zunächst als Weisheitslehrer und Rabbi vor, der Menschen bis heute zu einem barmherzigen, menschenfreundlichen, versöhnlichen Leben inspiriert.
Doch er war noch mehr und anderes als das. Jesus war nicht einfach der gute Nachbar von nebenan, der nirgends aneckte und niemanden ärgerte – er tritt vielmehr auch als grosser Provokateur in Erscheinung. Er bricht geradezu strategisch mit den Konventionen seiner Zeit, besonders wenn sie Menschen im Wege stehen. Er entheiligt den Sabbat, kümmert sich nicht um Reinheitsgebote und spricht mit Menschen, die man eigentlich meiden sollte…
Überhaupt steht im Leben von Jesus bei näherem Hinsehen vieles Kopf. Es tritt ja auch mit dem Anspruch, das «Reich Gottes» anbrechen zu lassen – eine neue Wirklichkeit, die nach ganz anderen Regeln «funktioniert»: Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein; die Erniedrigten werden erhöht, die Stolzen gedemütigt; die Reichen haben Eintrittsprobleme (wie ein Kamel durchs Nadelöhr…), die Armen werden glückselig genannt (Seligpreisungen); die Feinde werden gesund geliebt; die Zerbrochenen und Verzweifelten werden willkommen geheissen, die frommen Selbstdarsteller in die Wüste geschickt… und Jesus selbst ist die ultimative Verkörperung dieser neuen Logik: Der Gottessohn wird am Kreuz hingerichtet.
Was für ein eigenartiger Mensch! -
Der Mensch ist Ebenbild Gottes… und gleichzeitig wird er in der Bibel als Sünder bezeichnet. Was soll das heissen? Ist der Begriff der Sünde noch zu retten?
Der Theologe Klaar Huizing geisselt die «Sündenverbiesterung» besonders der reformierten Kirchen – und fordert dazu auf, die Rede von der Sünde aufzugeben.
Manuel und Stephan unterhalten sich in dieser Folge zuerst über Fehlentwicklungen, welche die Lehre von der Sünde in der Geschichte der christlichen Kirche genommen hat. Darauf können wir in unserem «sechsgänge-Menu» gerne verzichten.
Aber hat sich damit der Sündenbegriff erledigt? Ein Blick auf den Realismus der Bibel in der Beschreibung seiner Helden und Heldinnen zeigt: Hier wird nichts beschönigt. Abraham, Isaak, Jakob, David, Salaomo und viele andere Väter und Mütter des Glaubens werden als zerbrochene, fehlbare Menschen gezeichnet, die Eifersucht, Vergeltungsdrang, Selbstbezogenheit, Mordlust und viele andere Motive kennen.
Der Begriff der Sünde erinnert daran, dass wir als Menschen aneinander schuldig werden – aber er hat eine noch viel tiefere Dimension: «Sünde» bezieht sich auf die fundamentale Störung der menschlichen Beziehung zu Gott – und sie weist zugleich auf den Gott, der sich von der Sünde des Menschen nicht abhalten lässt, immer wieder dessen Nähe zu suchen und ihm heilsam zu begegnen. -
Was macht den Menschen einzigartig? Der christliche Glaube antwortet auf diese Frage mit der besonderen Beziehung, in der Gott zum Menschen steht…
In der Geschichte der Menschheit wurden die unterschiedlichsten Eigenschaften des Menschen als Alleinstellungsmerkmale behauptet. Der Verstand, das Vermögen sich selbst zu reflektieren, das Selbstbewusstsein, der freie Wille, die Sprache und vieles mehr wurden als spezifisch menschlich ausgewiesen. Und vieles davon gerät spätestens seit den Errungenschaften künstlicher Intelligenz in Bedrängnis: die Technik macht dem Menschen viele scheinbare Einzigartigkeiten streitig.
Was bleibt dem Menschen noch? Theologisch kann das Einzigartige des Menschen im Begriff der Gottebenbildlichkeit kondensiert werden: Gott erschafft den Menschen nach dem ersten Schöpfungsbericht «zu seinem Ebenbild» – das heisst als Entsprechung zu sich selbst, zu deinem personalen Gegenüber. Entsprechend wird auch bei der Erschaffung des Menschen zum ersten Mal erzählt, dass Gott zu jemandem spricht: Der Schöpfer redet den Menschen an und gibt ihm die Aufgabe, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.
Manuel und Stephan diskutieren über das faszinierende Bild, das die biblischen Erzählungen vom Menschen zeichnen – und über die absolute Spitzenaussage, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch geworden ist: Was sagt es über die Würde und Einzigartigkeit des Menschen, wenn Gott selbst unter die Menschen geht? Und wenn er das Menschsein in sich selbst aufnimmt… denn nach christlicher Überzeugung ist das Menschsein nicht nur eine vorübergehende Episode in der Biographie Gottes: Der Gottessohn kehrt als (auferstandener) Mensch in die Gegenwart Gottes zurück.
Der Gott des Christentums ist für immer menschlich geworden. -
Gott der Vater ist der Schöpfer der Welt – diese christliche Grundüberzeugung qualifiziert auch das Verhältnis zwischen Gott und seiner Schöpfung.
Die christliche Vorstellung von Gott als dem Schöpfer dieser Welt leitet sich nicht einfach aus der Betrachtung der Natur ab – sie verdankt sich einem Gott, der sich selbst in seiner Geschichte mit dem Menschen mitteilt.
Der christliche Glaube nennt das «Offenbarung» – und die biblischen Geschichten des ersten und zweiten Testamentes sind voll davon: Gott spricht zu Adam und Eva, zu Abraham, Isaak und Jakob, zu David und zu den Propheten – und natürlich ultimativ zu uns durch Jesus Christus. Immer teilt sich Gott dabei selbst mit, nimmt sein Volk Israel und seine Gemeinde in eine lebendige Geschichte mit. «Offenbarung» bedeutet darum nicht das «Herunterladen zeitloser Informationen über Gott», sondern das Reden Gottes in ganz bestimmte Zusammenhänge und Situationen.
In all dem wird deutlich: Gott steht zur Welt nicht in einem Verhältnis der totalen Bemächtigung – Gott hält seine Schöpfung nicht in einer Art und Weise in seiner Hand, welche ihr keine Eigendynamik und Selbstbestimmung zugesteht, sondern alles kontrolliert und determiniert. Vielmehr ist die Beziehung Gottes zur Welt ein Verhältnis der liebevollen Ermächtigung: Gott schafft in der Schöpfung Raum für die Welt und für den Menschen, er befreit seine Geschöpfe zu einer Geschichte mit ihm.
Das gilt auch dann noch, wenn ein Leben scheitert, wenn es sich nicht mehr als Geschenk erfährt, sondern unter der Last des Schicksals zu zerbrechen droht: Jenem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist auch zuzutrauen, dass er leidgeprüfte Lebensgeschichten irgendwann zu einem guten Ende erzählt… -
GOTT! Was meinen Christen, wenn sie Gott als den «Vater und Schöpfer von Himmel und Erde» bekennen – und welche Erfahrungen verbinden sich mit diesem Glauben?
Das erste Thema, das sich Manuel und Stephan in der neuen Staffel von Ausgeglaubt vornehmen, taucht schon tief in die Glaubenswelt des Christentums ein: Christ:innen glauben an Gott, den Schöpfer der Welt. Die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel legt davon Zeugnis ab und ist ein kraftvolles Statement dafür, dass sich unser Leben und die Existenz des Universums überhaupt dem guten Willen Gottes verdankt.
Dabei gibt es menschliche Erfahrungen, die ein solches Verständnis unseres Lebens nahelegen: Die Geburt eines Kindes, der Zauber eines Sonnenaufgangs, die Mächtigkeit der Berge, das Kribbeln des Verliebtseins… zahlreiche und entscheidende Momente im Leben jedes Menschen lassen einen «Bedeutungsüberschuss» erkennen – sie gehen nicht auf in möglichen naturwissenschaftlichen Erklärungen dessen, was sich hier gerade ereignet hat. Sie haben einen Sinn und Wert, der über sich hinaus auf einen Gott weist, dem wir unser Leben verdanken.
Dieses Bewusstsein steht nicht im Gegensatz zur naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt, aber es macht deutlich, dass unser Leben immer mehr ist die Erklärungen, welche die Biologie, Astrophysik und Chemie dafür liefern kann. Oder mit anderen Worten: Die Geschichte des Urknalls und der Evolution erklärt die Genese unserer Welt – die Geschichte der Schöpfung erklärt die Bedeutung unserer Welt. -
Eine neue Ausgeglaubt Staffel beginnt! Manuel und Stephan lassen sich auf ein Experiment ein – und laden euch ein, sich daran zu beteiligen!
Der bekannte Animationsfilm «Ratatouille» gibt die Spur vor, auf der sich Manuel und Stephan in den folgenden Gesprächen bewegen wollen: Dem griesgrämigen, verbitterten Restaurant-Kritiker Anton Ego wird gegen Ende der Geschichte ein Teller mit Ratatouille serviert – und er hat ein Offenbarungserlebnis: Plötzlich fühlt er sich in seine Kindheit zurückversetzt, verlässt seine Kritikerrolle und wird zum Geniesser…
Auf diese Weise möchten Manuel und Stephan in dieser Staffel ein sechsgängiges Menu servieren, das euch die Grundlagen des christlichen Glaubens auftischt – aber nicht als distanzierte systematische Abhandlung, auch nicht als Überzeugungsversuch oder Gottesbeweis. Nein, die beiden reden über die fundamentalen Glaubensinhalte als Menschen, die vom «Ratatouille» selbst gekostet haben und begeistert sind – die es aber überhaupt nicht in der Hand haben, ob sich auch bei Hörerinnen und Hörern ein solches Ereignis einstellt.
Macht euch gefasst auf (voraussichtlich) sechs mal zwei spannende Podcastfolgen zu den Themen «Gott», «Mensch», «Jesus Christus», «Geist», «Kirche» und «Himmel» – und gebt bitte euer Feedback, eure Kommentare und Bemerkungen dazu ab ([email protected])! -
In dieser Folge reagieren Manuel und Stephan auf ein Podcastgespräch des «Zentrums für Glaube und Gesellschaft» und nehmen es kritisch in den Blick…
Die Folge «Cancel Culture, Fake News & Doppelmoral» im Podcast «Glaube und Gesellschaft» gibt ein Gespräch zwischen Oliver Dürr, Nicolas Matter und Johannes Hartl wieder. Manuel und Stephan kennen alle drei persönlich – werden aber mit vielen ihrer Aussagen nicht wirklich glücklich.
Sie steigen ein mit der Diskussion um die «Unum»-Konferenz, die parallel zum Münchner «Christopher Street Day» stattfand und für einige Aufregung sorgte. Dass die journalistische Erregung darüber überzogen war, gestehen Manuel und Stephan gerne zu – sie stossen sich aber an den Beschreibungen queerer Identitäten, wie sie im Podcast verhandelt wird.
Und sie werfen einen Seitenblick auf die erbitterten Debatten um die (vermeintliche) Abendmahls-Verhöhnung an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: Sind es dieselben Leute, die sich gegen die «woken» Empfindlichkeiten linker Kreise aufregen und auf Meinungsfreiheit pochen, die dann ausgesprochen empört und mit Boykottaufrufen reagieren, wenn ihr eigener Glaube (vermeintlich) aufs Korn genommen wird?
Am Beispiel der Kindererziehung, die im Podcast von «Glaube und Gesellschaft» auch angesprochen wird, diskutieren Manuel und Stephan dann die Frage, ob wir tatsächlich schon wissen müssen, was das Gute und Wahre ist, um es unseren Kindern mitzugeben – oder ob nicht auch eine viel «schwächere» Position ausreichend sein könnte…
Ein Dank an die Verantwortlichen des «Freiheitsprojektes» für ihre sportliche Einladung, auf ihre Gespräche zu reagieren! -
Freiheit ohne Ende: Ist der Spätmoderne Mensch überfordert mit seinen vielen Freiheiten? Manuel und Stephan vertiefen in dieser Folge die Diskussion um den Modernen Begriff der Freiheit…
Zu Beginn erzählt Manuel von der Überforderung, als junger Vater mitten im eng getakteten Familienalltag einen freien Samstag sinnvoll zu gestalten… Das Erlebnis führt zur Diskussion des Verhältnisses von negativer und positiver Freiheit: Ist es so, wie die These der Jungs von Glaube und Gesellschaft behauptet, dass wir in der Spätmoderne zwar viele negative Freiheiten errungen haben (Freiheit von äusseren Einschränkungen und Zwängen), aber unsere positiven Freiheiten nicht zu verwirklichen wissen, weil wir mit von Optionen des Lebens paralysiert sind?
Stephan stellt die Gegenthese auf: Man kann gar nie zu viele negative Freiheiten haben, weil die negativen Freiheiten immer erst im Namen positiver Freiheiten erkämpft werden – sprich: Menschen mit positiven Vorstellungen der selbstbestimmten Lebens stossen sich an gesellschaftlichen und politischen Einschränkungen und arbeiten auf deren Beseitigung hin… Aber gibt es nicht doch das Phänomen, dass Angehörige der Multioptionsgesellschaft überfordert sind, ihr Leben inmitten all der Möglichkeiten in der Wahl von Beruf, Religion, Lebensstil, Werte usw.?
Stoff für angeregte Diskussionen…! -
Es geht weiter in der fulminanten Freiheitsgeschichte – Manuel und Stephan fragen sich, ob man denn eigentlich frei sein und sich zugleich an etwas oder jemanden binden kann…
In der letzten Folge sind Manuel und Stephan bis zu Martin Luther gekommen – diese Folge setzt ein mit Immanuel Kants Ruf zur Autonomie des vernünftigen Menschen, der sich von der selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit – und Jean-Jacques Rousseaus Idee der «Volkssouveränität», wonach die wahre Freiheit darin besteht, sich den Gesetzen zu unterwerfen, die man sich selbst gegeben hat.
Und hier ist sie wieder: die eigenartige Verschränkung von Freiheit und Gebundenheit, von Unabhängigkeit und (freiwilliger) Unterwerfung – ein Miteinander, das bei Schleiermacher theologisch gefasst wird: Der Mensch wird wahrhaft frei, wenn er seine «schlechthinnige Abhängigkeit» von Gott anerkennt. Barth, ein eigentlicher Antipode Schleiermachers, bekräftigt diesen Grundsatz auf seine Weise: Wahre Freiheit gewinnt der Mensch nur im Gehorsam gegenüber Gott. Aber wie ist das zu denken?
Stephan und Manuel diskutieren über die christliche Idee, dass der Mensch erst dann zu sich selbst und seiner Bestimmung (und damit zu seiner «positiven Freiheit») findet, wenn er in Beziehung zu Gott steht – zugespitzt (und mit Paulus) ausgedrückt: Wenn er sich unter die Herrschaft Gottes begibt.
Aber ist das nicht ein übler Taschenspielertrick, mit dem Menschen doch wieder unter ein fremdes Gesetz gebracht und in eine bestehende Ordnung eingefügt werden? Gibt es nicht viele Christ:innen, welche den geistlichen Gehorsam gegenüber Gott und die lebenspraktischen Vorgaben christlicher Kirchen alles andere als befreiend erlebt haben? -
Mit diesem Special reagieren Manuel und Stephan auf eine Podcast- und Videoserie, welche das Fribourger «Zentrum für Glaube und Gesellschaft» unter dem Titel «Freiheitsprojekt» lanciert haben. Es hebt stark auf die Unterscheidung von «negativen» und «positiven» Freiheiten ab: Der Freiheit von staatlichen Restriktionen, und gesellschaftlichen Zwängen (negative Freiheiten wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Marktwirtschaft, Pressefreiheit…) – und der Freiheit zur selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Lebens nach persönlichen Werten und Zielen (positive Freiheiten wie Berufsfreiheit, Bildung, soziale Sicherheit, Gleichstellung, Kultur, Kunstfreiheit…).
Doch woher kommt diese Unterscheidung – und in welchem Verhältnis steht sie zur biblischen Rede von der Freiheit in Christus, oder zu Luthers Plädoyer für die «Freiheit eines Christenmenschen»? Manuel und Stephan nehmen euch mit auf eine biblisch-theologische Spurensuche. Sie führt von der paradigmatischen Exoduserzählung über das Freiheitsversprechen von Jesus Christus bis zu Paulus («Zur Freiheit hat Christus euch befreit!») – und sie zeigt auch die Gefahren theologischer Freiheitsbegriffe auf: Braucht man sich um die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse überhaupt noch zu kümmern, wenn Christ:innen doch sowieso «innerlich», geistlich frei sein können? Wie soll man das berühmte Lutherwort verstehen: «Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – und: Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan»? -
Dass es schlechte Theologie gibt, bestreitet kaum jemand. Aber was zeichnet dann eine «gute Theologie» aus? Manuel und Stephan versuchen, sich über entsprechende Kriterien zu verständigen…
Diese letzte Folge in unserem Ausgeglaubt-Summer-Special widmen wir einem zentralen Thema unseres Podcasts: Wir unterhalten uns über die Kennzeichen «guter Theologie».
Ein wichtiges Gespräch, in dem wir nicht miteinander streiten, sondern gemeinsam das Bild einer Theologie entwickeln, die mutig und leidenschaftlich ist, ohne fundamentalistisch zu werden…
Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!
Manuel hat letzte Woche für einigen Wirbel gesorgt, als er der Predigt eines bekannten evangelikalen Pastors öffentlich widersprach. Unter anderem ging es dabei um das Bibelverständnis und den Wahrheitsanspruch – und im weiteren Sinne um die Frage, was eigentlich eine gute Theologie auszeichnet.
Darüber spricht er hier mit Stephan. Beide haben sich überlegt, was für sie zu einer gesunden, hilfreichen Theologie gehört. Dabei geht es ihnen nicht um bestimmte Positionen, die es zu vertreten gälte, sondern vielmehr um die Art und Weise, auf die man zu seinen Positionen gelangt und in der man sie vertritt.
Um schon ein wenig zu spoilern: Manuel hängt seine drei Kennzeichen einer guten Theologie an den Begriffen Neugierde, Leidenschaft und Bescheidenheit auf – und Stephan spielt seine eigenen Merkmale mit ein… Ein spannendes und hoffentlich weiterführendes Gespräch. -
Stephan liebt Hillsong! Oder mindestens dieses eine Lied des Hillsong-Brands «United», das sogar dem reformierten Theologen eine Gänsehaut bereitet…;-)
Wenige Monate nach Ausstrahlung dieser Folge von Ausgeglaubt ist der australische Megachurch-Brand «Hillsong» durch eine Podcastreihe unter dem Titel «Toxic Church» auch im deutschsprachigen Kontext in Verruf gekommen. Vorwürfe eines manipulativen oder ausbeuterischen Umgangs mit freiwilligen Mitarbeitern, Geschichten um fragwürdige Verwendung von Spendengeldern und schliesslich ein Skandal um die Affäre des New Yorker Hillsong-Pastors Carl Lentz trüben das Licht, das seit Jahren auf das Erfolgsmodell «Hillsong» fiel.
Manuel und Stephan haben darüber eine eigene Folge von Ausgeglaubt aufgenommen, die ihr hier nachhören könnt – in dieser Folge hier soll es aber nicht um diese Vorwürfe gehen, sondern um ein besonderes Lied, das aus der Hillsong-Kirche hervorgegangen ist: Fast sieben Minuten lang ist die Hymne auf den Gott der Schöpfung und auf die Menschenliebe, die sich in Jesus zeigt. Sogar Stephan hat sich davon mitreissen lassen… Grund genug, euch die Folge nochmal ausdrücklich ans Herz zu legen…
Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!
Dieses Lied konnte für einmal sowohl Manuel als auch Stephan begeistern. Mit «So Will I» hat das australische Worship-Kollektiv «Hillsong UNITED» eine eindrückliche, dichte, theologisch reiche Hymne geschaffen, die reichlich Anlass für Diskussionen gibt.
Lässt sich von den Wundern der Natur wirklich auf Gott schliessen? Wie gesund ist es, sich die Menschenliebe von Jesus zum Vorbild zu nehmen? Und warum muss Manuel bei einer bestimmten Zeile des Liedes immer mit den Tränen kämpfen? -
Überzeugt uns die Verteidigung des christlichen Glaubens heute noch, die der Erfinder der Narnia-Geschichten C.S. Lewis vor 70 Jahren verfasst hat?
Auch auf diese Folge von «Ausgeglaubt» konnten wir in unserem Summer-Special nicht guten Gewissens verzichten. Zu bekannt ist C.S. Lewis bis heute sowohl unter Christen wie unter säkularisierten, kirchenfernen Menschen – und zu angeregt ist das Gespräch, das Manuel und Stephan über den absoluten Klassiker der apologetischen Literatur aus der Feder dieses Autors führen… also:
Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!
Ok, in dieser Folge geht’s um einen absoluten Klassiker der christlichen Literatur, aus der Feder des britischen Denkers C.S. Lewis. Selber kein Theologe, sondern Professor für Literaturwissenschaft, hat Lewis mit «Mere Christianity» eine Verteidigung des christlichen Glaubens vorgelegt, die viele Millionen Mal verkauft und in 36 Sprachen übersetzt wurde.
Wir unterhalten uns über die Plausibilität der Argumente, die Lewis für den Glauben an den christlichen Gott vorbringt, über das berühmte Trilemma «Lord, Liar or Lunatic» (Herr, Halunke oder Hirnrissiger) und über die poetische Kraft seiner Sprache. Und wir fragen uns, ob das Buch in den letzten 70 Jahren gut gealtert ist – oder ob es heute nur noch nostalgischen Wert hat… - Mostrar más