Episodit

  • Die 1980er waren die goldene Zeit des West-Berliner Kulturlebens. In Kreuzberger Hinterhöfen prĂ€sentierten winzige Theater neueste StĂŒcke, die den Vergleich mit New-Yorker-Produktionen nicht scheuen brauchten. Der Kulturjournalist Axel Schock, der bei Eldoradio regelmĂ€ĂŸig darĂŒber berichtete, nimmt uns in dieser siebten und letzten Episode des „Eldoradio-Podcasts“ mit in eine Zeit, die nach Aufbruch schmeckte. Schließlich entstanden damals nicht nur Eldoradio und andere Medien wie die SiegessĂ€ule, auch der lesbisch-schwule Filmpreis „Teddy“ wurde erstmals vergeben. Eins immerhin hat sich bis heute nicht geĂ€ndert: Schon damals sorgten Entscheidungen der Jury fĂŒr Streit, wie Ausschnitte aus den damaligen Eldoradio-Sendungen beweisen. Dass die Arbeit von Axel Schock und den anderen Redakteur*innen auch in Ost-Berlin auf Interesse stieß, zeigten indes nicht nur die Reaktionen von Hörer*innen, die sich mit Veranstaltungstipps und Fragen an ihn wandten. Sogar die Stasi sammelte ĂŒber ihn Informationen und legte eine Akte an. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • Er war der erste offen schwule Abgeordnete in einem deutschen Parlament: Im Jahr 1985 zog Stefan Reiß fĂŒr die Alternative Liste (AL), die VorlĂ€ufer-Partei der GrĂŒnen, in das West-Berliner Abgeordnetenhaus ein. Damit war er Dauerobjekt der Berichterstattung durch Eldoradio. In der sechsten Episode des "Eldoradio Podcasts" erzĂ€hlt er, wie Eldoradio auf Hörer*innen wirkte. „Wie jede gute Radiosendung bot Eldoradio immer Anlass, sich zu ereifern und eine Position zu beziehen. Und es ist ja schon ein Gewinn an sich, wenn die Leute endlich mal eine Position haben“, erinnert er sich. Stefan Reiß gibt aber auch Einblicke in seine Zeit als Abgeordneter der AL, die von den anderen Fraktionen des Abgeordnetenhauses mit skeptischer Vorsicht betrachtet wurden. Er berichtet, welche Themen ihn in jenen Jahren besonders beschĂ€ftigten, warum er nach zwei Jahren froh war, dem Parlament wieder den RĂŒcken zu können, und welche Eigenschaften es braucht, um im Politikbetrieb nicht verrĂŒckt zu werden. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • Puuttuva jakso?

    Paina tästä ja päivitä feedi.

  • Als bei Dirk Ludigs bestem Freund eine HIV-Infektion diagnostiziert wurde, war der gerade 17 Jahre alt. Mit 24 Jahren ist er an Aids gestorben. HIV und Aids haben die schwul-lesbische Community Berlins in den 1980ern und 1990ern aufs Tiefste erschĂŒttert. Auch in der Arbeit von Eldoradio, Deutschlands erster queerer Radiosendung, war HIV und Aids deshalb regelmĂ€ĂŸig Thema von Reportagen, Berichten und Kommentaren. Dirk Ludigs, der sich als Journalist bei Eldoradio frĂŒh dem Thema widmete, berichtet in der fĂŒnften Episode des „Eldoradio-Podcasts“, wie das Aufkommen von HIV ihn und die Community damals ĂŒberrollte und welcher Druck von einer teilweise hysterisch wirkenden Öffentlichkeit aufgebaut wurde. „Die Leute fragten sich: Wie lange dauert es, bis die Schwulen die Republik mit HIV verseuchen?“, erinnert er sich. Er erzĂ€hlt aber auch wie die schwul-lesbische Szene reagierte, um der Gefahr zu begegnen und ob wir daraus etwas fĂŒr den Umgang mit der Corona-Pandemie lernen können. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • Sex ist allgegenwĂ€rtig. Und dennoch scheint Joachim Schulte die heutige Zeit prĂŒde, jedenfalls im Vergleich zu den 1980ern. Damals sendete Eldoradio sogar lesbische pornografische Kurzgeschichten im Nachmittagsprogramm in den Äther, wie ein Mitschnitt beweist. Doch anders als heute stand nicht die Kommerzialisierung sexueller Beziehungen im Fokus, sondern der selbstbewusste Kampf um Gleichberechtigung. In der vierten Episode des „Eldoradio-Podcasts“ plaudert der langjĂ€hrige Eldoradio-Redakteur und -Moderator Joachim Schulte aus dem NĂ€hkĂ€stchen. „Über Sex zu reden, war damals noch ein Tabubruch“, sagt er. Deshalb ist es keine Überraschung, dass die offensive Auseinandersetzung mit Sex auch innerhalb von Radio 100, dem Sender, auf dem Eldoradio ausgestrahlt wurde, umstritten war. Beispielsweise, wenn es um Pornografie und die von Alice Schwarzer initiierten PorNo-Kampagne ging. Im GesprĂ€ch berichtet Joachim Schulte außerdem, wie HIV und Aids die queere Szene prĂ€gten und warum auch Lederkerle im Grunde ihres Herzen spießig sein konnten. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • LĂ€ngst stand die große Eldoradio-Lesben-Party im November 1989 auf dem Programm, als ĂŒberraschend die Mauer fiel. Hunderte Ost-Berliner Eldoradio-Hörer*innen strömten nach Kreuzberg, um mitzufeiern. Und weil die noch kein West-Geld besaßen, durften sie ihr Bier dort mit Ost-Mark zahlen. Nie sollte es dem Eldoradio-Team in den kommenden Monaten gelingen die eingenommen Ost-Mark in Ost-Berliner Kneipen wieder zu vertrinken. Die Anekdote zeigt: Weil Radiowellen an Mauern nicht Halt machen, hatte die 1985 gegrĂŒndete West-Berliner Sendung Eldoradio zahlreiche Hörer*innen in Ost-Berlin. Davon berichtet in der dritten Episode des „Eldoradio-Podcasts“ die Eldoradio-Mitarbeiterin Andrea Winter. Sie erklĂ€rt auch, warum eine provokante und radikale Sendung wie Eldoradio damals fast nur in West-Berlin denkbar war, warum ihre Freund*innen sie vor ihrem Umzug aus Franken in die große Metropole gewarnt hatten und ob sie froh ist, darauf nicht gehört zu haben. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • Eigentlich studierte Angela Gobelin an der Kirchlichen Hochschule in Berlin Theologie, um Pfarrerin zu werden. Doch ein Besuch im Eldoradio-Studio funkte dazwischen und stellte ihre Zukunftsplanung völlig auf den Kopf. WĂ€hrend eines StudiogesprĂ€chs, zu dem sie als Gast eingeladen war, packte sie nĂ€mlich das Radio-Fieber, als sie zum ersten Mal das Aufnahmelicht leuchten sah. Direkt danach wurde Angela Gobelin die erste lesbische Mitarbeiterin von Eldoradio. Als fester Teil des Eldoradio-Kosmos produzierten Lesben anschließend aufwĂ€ndige Science-Fiction-Hörspiele, setzten sich in Essays mit dem VerhĂ€ltnis von Feminismus und HomosexualitĂ€t auseinander oder besuchten fĂŒr Reportagen zum Thema Pornographie schon einmal schwule Sexshops. In der zweiten Episode des „Eldoradio-Podcasts“ erzĂ€hlt Angela Gobelin von der Skepsis, die Eldoradio unter Lesben ursprĂŒnglich entgegenschlug, vom Kampf um lesbische Sichtbarkeit und warum die Homo-Ehe fĂŒr sie eine Frage der Gerechtigkeit ist. Mehr Infos auf der ⁠Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule⁠! Moderation: Manuela Kay und ⁠Tobias Sauer⁠.

  • Eines ist klar: Ohne Eldoradio wĂŒrde die queere Medienlandschaft in Berlin heute ganz anders aussehen. Auch Manuela Kay war seit 1986 Teil des Eldoradio-Teams. In dieser ersten Folge des siebenteiligen „Eldoradio-Podcasts“ berichtet die Verlegerin von SIEGESSÄULE und L-MAG, welche todesmutigen Schritte sie unternahm, um bei Eldoradio vors Mikrofon zu kommen und wie ihr die Sendung anschießend Gelegenheit bot, sich tabu- und respektlos auszuprobieren. FĂŒr Manuela Kay war das eine lebensverĂ€ndernde Erfahrung: „Der Spaß und die Erfahrung bei Eldoradio haben mich zur Journalistin gemacht.“ Sie stellt die GrĂŒnder von Eldoradio und deren Ideen vor, berichtet von der Produktion der einzelnen Sendungen und wie Eldoradio ĂŒberhaupt zu empfanden war. Vor allem aber erklĂ€rt sie, wie Dildos damals Radiojingles inspirieren konnten, warum sie Eldoradio sogar beim Sex hörte, und ob sie es bedauert, nach dem Ende der letzten Eldoradio-Sendung nicht zur Gewalt aufgerufen zu haben. Exklusiv fĂŒr alle Hörer*innen des "Eldoradio Podcasts" hat sie außerdem die besten Songs der Eldoradio-Zeit in einer Playlist zusammengestellt. Mehr Infos auf der Eldoradio-Seite der SiegessĂ€ule! Moderation: Manuela Kay und Tobias Sauer.