Episodit
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Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten - darunter kann man sich bei Soldatinnen und Soldaten etwas vorstellen. Aber wie sehen zivile Hilfseinsätze aus? Neben dem Militär leisten nämlich auch andere Organisationen ihren Beitrag zum internationalen Krisenmanagement. In dieser Folge gibt daher die Peacekeeperin Eva-Maria Velickovic Einblicke in ihre persönlichen Erlebnisse und erzählt von ihrem Tätigkeitsfeld während der Auslandseinsätze. Außerdem diskutieren wir das Konzept der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect), wie sich Frieden auf lange Sicht bestmöglich sichern lässt, aber auch über das Aufgabenspektrum ziviler Missionen in Krisengebieten.
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Die Bilder des Arabischen Frühlings von 2011 gingen um die Welt. Tausende von Menschen gingen auf die Straßen und protestierten gegen die machthabenden Regime. Alles begann mit der verzweifelten Selbstverbrennung eines jungen Gemüsehändlers in Sidi Bouzid, einer Kleinstadt in Tunesien. Über die Ausbreitung des Revolutionsgedanken auf weitere Staaten im arabischsprachigen Raum und die die Absetzung zahlreicher Machthaber, sprechen wir in dieser Folge mit Politikwissenschaftlerin Dr. Irene Weipert-Fenner. Wir ergründen neben den Hintergründen der Arabellion auch die durchwachsene Bilanz - heute 12 Jahre nach den Protesten - und weshalb Dr. Weipert-Fenner die Meinung vertritt #NichtsIstVorbei.
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Puuttuva jakso?
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In Hessen leben aktuell zwischen 7.000 bis 10.000 Sinti und Roma. Sie sind die größte in Deutschland anerkannte nationale Minderheit. Ihre Geschichte ist geprägt von Vorurteilen, Hass und Hetze. Die Verfolgung gipfelte in der Ermordung einer halben Million Sinti und Roma während des Nazi-Regimes. Die Ausgrenzung und Abwertung der aus dem heutigen Pakistan stammenden Volksgruppe nahm jedoch schon vor 600 Jahren ihren Lauf. Über die vergessene Geschichte der Sinti und Roma erzählt in dieser Folge Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Hessischen Landesverbandes der Sinti und Roma. Neben seinen Erfahrungen als Sinto, erzählt er auch über seinen Wunsch nach mehr #AufklärungÜberAntiziganismus.
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Protestanten gegen Katholiken - Nationalisten gegen Unionisten - England gegen Irland. 30 Jahre lang traumatisierte der bürgerkriegsähnliche Identitäts- und Machtkampf Nordirland. Zwischen 1966 und 1998 starben knapp 3500 Menschen bei Anschlägen und Auseinandersetzungen, zigtausende wurden verletzt. Nach Verabschiedung des Friedensabkommens von 1998 beruhigte sich der Konflikt zunächst, doch in Folge des Brexits droht der Konflikt zwischen den katholischen Nationalisten und den protestantischen Unionisten wieder aufzuflammen. In der heutigen Folge erläutert die Historikerin und Friedens- und Konfliktforscherin Dr. Corinna Hauswedell die Hintergründe des Nordirlandkonflikts und erklärt wie sich am besten #DemokratieInDenKaltenFrieden einbringen ließe.
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In Europa schien das Zeitalter der bilateralen Kriege der Geschichte anzugehören. Umso mehr erschütterte Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine das bislang vorherrschende Sicherheitsempfinden. Dabei kam es auch in jüngster Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Konflikten am Rande Europas – so auch im Sommer 2008 beim Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen die beiden georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien. Einblicke in die Hintergründe des #Georgienkrieges von 2008 gibt in dieser Folge Oberst a.D. Wolfang Richter von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er erklärt außerdem, weshalb sich Russlands Sicherheitspolitik und das Verhältnis zum Westen nach der Jahrtausendwende stetig verhärteten. Zudem geben wir einen Ausblick auf die daraus resultierenden Folgen für den aktuellen Krieg in der Ukraine.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Timestamps
00:00 Einstieg und Rückblick
01:19 Transfer der Kriegssituation von 2008 zum aktuellen Krieg in der Ukraine
01:32 Entwicklung der Beziehungen zwischen Ost und West nach dem Kalten Krieg
02:20 Versprechungen nach dem Kalten Krieg und die NATO-Russland-Grundakte
04:23 Rechtsverbindliche Festlegungen im 2-plus-4-Vertrag
05:08 Russische Sicherheitsbedenken ernst genommen
06:04 Vertiefung der NATO-Russland-Verbindungen
07:22 NATO-Erweiterung und konventionelle Rüstungskontrolle
09:28 Beitritt der baltischen Staaten und Rumäniens und Bulgariens
10:11 Veränderung der Beziehungen nach der deutschen Einheit
10:39 Rüstungskontrolle als Hebel gegen Russland
12:51 Putins Narrativ zur Ukraine
15:18 Souveräne Entscheidung über NATO-Mitgliedschaft
16:02 Kaukasus-Krieg als Wendepunkt
19:54 Vergleich zwischen 2008 und der heutigen Situation
20:37 Unterschiede zum gegenwärtigen Krieg
21:11 Bruch des Völkerrechts und der europäischen Sicherheitsordnung
24:11 Falsche Narrative und fehlgeleitete Angriffsstrategie
27:39 Unterschiede und Parallelen zu Georgien 2008
30:36 Verhindern einer Ausweitung des Krieges und eines Nuklearkrieges
33:23 Deeskalation durch Abkommen und Kommunikation
34:29 Eskalation als Kriegsausweitung
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In Europa schien das Zeitalter der bilateralen Kriege der Geschichte anzugehören. Umso mehr erschütterte Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine das bislang vorherrschende Sicherheitsempfinden. Dabei kam es auch in jüngster Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Konflikten am Rande Europas – so auch im Sommer 2008 beim Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen die beiden georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien. Einblicke in die Hintergründe des #Georgienkrieges von 2008 gibt in dieser Folge Oberst a.D. Wolfang Richter von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er erklärt außerdem, weshalb sich Russlands Sicherheitspolitik und das Verhältnis zum Westen nach der Jahrtausendwende stetig verhärteten. Zudem geben wir einen Ausblick auf die daraus resultierenden Folgen für den aktuellen Krieg in der Ukraine.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Timestamps
00:00 Einstieg und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine
02:59 Der Georgisch-Russische Krieg von 2008
09:03 Konflikte und Gewalt in der Sowjetunion
14:19 Prekärer Sonderstatus der Konfliktgebiete
9:14 Verhältnis zwischen Georgien und Russland
23:50 Eskalation der Konflikte bis 2008
29:36 Verhärtung der Konflikte in Abchasien und Süd-Ossetien
35:07 Ausbruch des Fünf-Tage-Krieges
40:54 Russlands Operation in Abrasien
42:31 Diskussion über russische Invasion
45:03 Beendigung der Kämpfe durch Waffenstillstandsverhandlungen
47:12 Anerkennung von Süd-Ossetien und Abchasien als unabhängige Staaten
48:14 Bruch des Völkerrechts durch Russland
49:57 Eiszeit zwischen Russland und dem Westen
53:09 NATO-Beitritt von Ukraine und Georgien nicht auf der Agenda
54:33 Ablenkung des Westens und Beharren Russlands auf Sicherheitsfragen
55:17 Schlüsselerlebnis: Blockade der Schwarzmeerflotte
56:57 Annexion der Krim
57:13 Der Krieg und seine Folgen
58:30 NATO-Osterweiterung
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Seit den Rebellenaufständen der Tuareg in Nordmali im Jahr 2012, weitet sich die Krise fortlaufend auf weitere Landesteile und Konfliktparteien aus. Aufklärung über die Komplexität des Krieges liefert daher in dieser Folge Christian Klatt, Landesvertreter der FES in Mali. Er erklärt den Einfluss des Arabischen Frühlings auf den Krisenbeginn und weshalb trotz des Friedensabkommens von 2015 keine Stabilisierung der Region in Sicht ist. Christian Klatt betont zudem die Bedeutung eines stärkeren öffentlichen Diskurses, damit #Malinichtvergessen wird. Außerdem diskutieren wir die Rolle Frankreichs in diesem Konflikt, sowie die deutsche Beteiligung der Bundeswehr.
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Innerhalb von 100 Tagen ereignete sich einer der blutigsten Völkermorde Afrikas. Zwischen April und Juli 1994 töteten radikale Angehörige der Gruppe der Hutu mehr als 800.000 Tutsi und mindestens 100.000 moderate Hutu während des Bürgerkriegs in Ruanda. Über die Hintergründe dieses schrecklichen Verbrechens, dessen juristische Aufarbeitung und die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft, sprechen wir in dieser Folge mit dem Völkerrechtler und Sprachwissenschaftler Gerd Hankel. Er erklärt außerdem wie Hutu und Tutsi heutzutage in Ruanda zusammenleben und warum er an die #ZukunftfürRuanda glaubt.
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Trotz erbitterter Gegnerschaft schlossen Hitler und Stalin noch am Vorabend des Zweiten Weltkriegs einen Pakt, der für die Völker, die er zum Gegenstand ihrer rigorosen Machtpolitik machte, traumatische und historische Folgen hat – bis heute. Vieles über diese mörderische Allianz ist den Historikern bekannt, aber kaum mehr im öffentlichen Bewusstsein. Fast vergessen sind über die bloßen Fakten das Leid, das in der Folge dieses Zweckbündnisses die Bevölkerung in den jeweiligen von beiden Mächten besetzten Gebieten zu ertragen hatte. Welche weltgeschichtlichen Folgen der Pakt hatte und wie weit sie bis heute reichen, ist Thema dieses Podcast mit der Osteuropahistorikerin Claudia Weber.
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Die große Mehrheit der Historikerinnen und Historiker ist sich einig: Es war der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts. 1904 lehnte sich das bis dahin massiv unterdrückte Volk der Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, gegen die deutsche Kolonialherrschaft auf. Doch der Aufstand wurde kurz darauf von den deutschen Schutztruppen blutig niedergeschlagen und artete in eine Art Vernichtungskrieg aus. Um die 80% der Herero und 20% der Nama kamen ums Leben. In der heutigen Folge erklärt der Historiker und Afrikawissenschaftler Andreas Eckert die Geschichte des #KolonialkriegNamibia, weshalb die Bundesregierung den Völkermord nach fünfjährigen Verhandlungen mit Namibia nun doch anerkennt und wie Deutschlands Kolonialerbe auch heute noch seine Schatten wirft.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Seit hunderten Jahren werden sie verfolgt, deportiert und ermordet – die Kurden. Sie sind das größte Volk der Welt ohne eigenen Staat und zudem auch der größte Spielball im Pulverfass Naher Osten. Warum der Zerfall des Osmanischen Reichs dem Volk nicht das gewünschte Land brachte, was die Ethnie der Kurden eigentlich eint und wie es ihnen in den vier Hauptsiedlungsländern Iran, Irak, Syrien und der Türkei ergeht, diskutiert in dieser Folge die Professorin und Ethnologin Susanne Schröter. Außerdem erklärt sie, warum sie #GerechtigkeitfürdieKurden fordert und warum eine Lösung des Konflikts aktuell in weiter Ferne scheint.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Sie war das Flaggschiff des DDR-Fernsehens und das Lieblings-Sprachrohr der SED-Parteiführung: Die Aktuelle Kamera. Das ostdeutsche Pendant zur westdeutschen Tagesschau wurde auch schon mal als „Trompete der Partei“ verhöhnt, weil ihre Sprecherinnen und Sprecher nur verkünden durften, was von Staats- und Parteiführung abgesegnet war. Umso erstaunlicher ist, was der Forschungsverbund SED-Staat unter Leitung von Jochen Staadt herausgefunden hat: Die Staatssicherheit hat nicht nur versucht, die Westmedien zu unterwandern, der Geheimdienst hat auch den staatseigenen Sendebetrieb ausspioniert. Wie die Stasi vorging, Karrieren zerstörte und wovor sie Angst hatte, beschreibt Jochen Staadt in diesem Podcast.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Vor gerade einmal 25 Jahren erschüttern Bilder der blutigen Bürgerkriege im zerfallenen Jugoslawien Menschen auf der ganzen Welt. Während der grausamen Kämpfe kommt es auch zur Massenermordung tausender bosnischer Muslime. Im Juli 1995 greift das bosnisch-serbische Militär die UN-Schutzzone Srebrenica an und tötet über 8.000 der sich dort aufhaltenden Flüchtlinge. Völkerrechtler Lars Berster erklärt, weshalb Serbiens Leugnung des Völkermords aus juristischer Sicht sogar begründbar ist. Außerdem diskutiert Historiker Markus Koller in dieser Folge, wie die #AufarbeitungderVergangenheit dem anhaltenden Nationalismus in den Balkanstaaten entgegenwirken könnte und warum das Massaker von Srebrenica auch in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Der Fund tausender Leichen in Massengräbern, jahrelange Vertuschungsversuche, gegenseitige Schuldzuweisungen und der erbitterte Propagandakampf um ein Kriegsverbrechen. Was sich liest wie ein düsterer Krimi, ist leider bittere Realität. Während des Zweiten Weltkriegs lässt Josef Stalin ein Massaker an tausenden polnischen Kriegsgefangenen verüben und sie im Wald bei Katyn verscharren. Welche Rolle Deutschland bei diesem Verbrechen spielte, wieso der Flugzeugabsturz der polnischen Regierungsmaschine vor zehn Jahren etwas damit zu tun hat und was sich hinter dem Hashtag #1GrabdeswiederauferstandenenPolens verbirgt, erklärt in dieser Folge Historiker und Politikwissenschaftler Martin Aust.
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Aghet - armenisch für „die Katastrophe“ – beschreibt ein besonders dunkles Kapitel des Ersten Weltkriegs. Im osmanischen Reich findet einer der schwersten Völkermorde der damaligen Zeit statt. Schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier werden von der jungtürkischen Regierung systematisch ermordet. Doch bis heute leugnet die Türkei ihre Verantwortung für den Genozid am armenischen Volk. Aber auch das frühere deutsche Kaiserreich ist in dieses Verbrechen verwickelt. Völkerrechtler Lars Berster erläutert, inwiefern Deutschland eine juristische Mitschuld trifft und weshalb sich die Türkei seit über 100 Jahren gegen eine Anerkennung des Verbrechens sträubt. Warum Historiker Markus Koller dennoch an #VernunftundGlaubeandieZukunft appelliert, erfahren Sie in dieser Folge.
Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/