Episodit

  • Die Fortschritte der Medizin ermöglichen das Überleben von extrem früh geborenen Kindern. «Die Überlebenschancen sind bereits nach 23 Wochen sehr gut; jedoch ist das unreife Gehirn bei diesen Kindern äusserst empfindlich», erklärt Entwicklungspädiaterin Bea Latal. Dies kann unter Umständen Folgen für ihre kognitive, sprachliche und motorische Entwicklung haben, die bis ins Erwachsenenalter andauern. «Doch unsere Langzeitbeobachtungen zeigen erfreulicherweise, dass die Lebensqualität der meisten Kinder und Erwachsenen ausgezeichnet ist; viele können ein vollkommen normales Leben führen.»

    Wie sich Kinder nach extremer Frühgeburtlichkeit entwickeln und welche Möglichkeiten die Medizin bietet, erfahren Sie im Vortrag von Bea Latal. Sie gibt zudem alltagsnahe Empfehlungen, was frühgeborene Kinder stärkt und wo sie Unterstützung benötigen.

    Finden Sie alle weiteren Referent*innen der Vortragsreihe "Kosmos Kind" auf der Website der Akademie. Für das Kind.

    Zur Person

    Prof. Dr. Bea Latal ist Leiterin der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich; die Kinder- und Jugendmedizinerin ist zudem Extraordinaria für Entwicklungspädiatrie ad personam an der Universität Zürich. Am Kinderspital werden pro Jahr über 1500 Kinder aller Altersstufen mit Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten abgeklärt, beraten und therapeutisch begleitet.

    Die Professorin und Forscherin hat sich zudem auf Kinder mit Entwicklungsrisiken spezialisiert: Frühgeborene sowie Kinder mit einem schweren angeborenen Herzfehler. Im Rahmen von Langzeitstudien beobachtet sie deren Entwicklung, untersucht eventuelle Auffälligkeiten und Spätfolgen und unterstützt sie dabei, ihre Lebensqualität zu verbessern. Ziel der Studien ist auch, jene Folgen zu erkennen, die bei der Geburt und in den ersten Lebensjahren noch nicht absehbar sind. Für ihre Forschungsarbeit wurde die Mutter von zwei Söhnen mehrfach ausgezeichnet – u.a. mit dem «Newburger-Bellinger Cardiac Neurodevelopmental Award» und dem «Georg Friedrich Götz-Preis».

  • Er zählt zu den profiliertesten Schweizer Forschern über die Mediennutzung im Kinder- und Jugendalter: Prof. Dr. Daniel Süss ist Medienpsychologe, Medienpädagoge und Kommunikationswissenschaftler. Die von ihm betreuten repräsentativen Studien zum Medienalltag der jungen Generation in der Schweiz (JAMES- und MIKE-Studien) liefern jeweils die empirische Basis für den – in der Gesellschaft oft kontrovers geführten – Diskurs über den «richtigen» Umgang mit Medien.

    Daniel Süss leitet das Psychologische Institut der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und ist Professor für Mediensozialisation und Medienkompetenz an der Universität Zürich. Während zehn Jahren war Daniel Süss in der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen aller Stufen tätig. Sein Engagement gilt darüber hinaus dem Erkenntnistransfer von der Forschung in die Medienbildung, in den Jugendmedienschutz und in die Beratung von Erziehenden.

    Zum Vortrag

    «Wenn wir den Medienumgang von Kindern verstehen wollen, müssen wir ihren gesamten Alltag in den Blick nehmen», so das Plädoyer des renommierten Medienpsychologen. «Denn sowohl Medienerfahrungen als auch direkte Erfahrungen können entwicklungsförderlich oder riskant sein.» Immer jüngere Kinder bewegen sich selbstständig per Smartphone im Internet und sind dabei auch mit neuen Risiken konfrontiert. Sie konsumieren nicht nur Angebote von Dritten, sondern geben auch viel von sich selbst preis. Sie erproben ihre Identität auf der digitalen Bühne, die eng mit dem direkten Alltag verwoben ist.

    Neben Medienanbietern und Regulierungsbehörden, die ihren Teil zu einer kindergerechten Medienwelt beitragen müssen, kommt Eltern und Pädagogen eine wichtige Rolle zu, betont Daniel Süss. Sein Appell: «Begleiten Sie die Kinder bei diesen Schritten. Als Bezugspersonen können Sie dazu beitragen, dass Kinder Medienkompetenz erwerben und sich selbst- und sozialverantwortlich verhalten.» Wie Ihnen Forschungs- und Anwendungsprojekte helfen können, den passenden Stil für die eigene Familie oder Schulklasse zu finden – das verrät Daniel Süss in seinem Vortrag.

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  • Wie können wir Kinder beim Lernen begleiten? Dazu sprach Entwicklungspsychologin Sonja Perren vor einem Live-Publikum. Perren ist Professorin für Entwicklung und Bildung in der frühen Kindheit an der Universität Konstanz sowie an der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG).

    Positive Beziehungen und anregende Interaktionen sind die Basis für Entwicklung und Lernen von Kindern. Damit ist die Beziehungs- und Interaktionsgestaltung ein wichtiges Qualitätskriterium für Kindertagesstätten und Spielgruppen. «Unsere Forschung zeigt, dass die meisten Fachpersonen gut darin sind, die Kinder emotional und in Bezug auf ihr Verhalten zu unterstützen», erläutert Sonja Perren. «Bei der aktiven Lernunterstützung gibt es jedoch noch enormes Entwicklungspotenzial.»

  • Was ist das Beste für mein Kind? Wie können Eltern und Schule den Weg in ein gelingendes, selbstständiges Leben gestalten? Und was brauchen Kinder und Jugendliche, damit es ihnen seelisch und körperlich gutgeht? Antworten auf diese Fragen geben Beziehungsexperte Guy Bodenmann, Ethikerin Barbara Bleisch, Medienpädagoge Daniel Süss, Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm und viele weitere. Verständlich, inspirierend und alltagsnah.
    Ein Podcast der Akademie. Für das Kind und der Stiftung Elternsein.