Episodit

  • Ein Stadtteil, benannt nach einem NS-Kriegsverbrecher. Die Hermann-Röchling-Höhe in Völklingen war ein Alleinstellungsmerkmal. Doch die Umbenennung scheiterte, obwohl die Röchlings schon lange weg waren.​

    In diesem Podcast habt ihr alles über eine Begegnung mitten im Krieg gehört. Am 17. Dezember 1944 wurden Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch in der Völklinger Hütte erschossen. Die Schützen, Nikolaj Bonka und Wassilij Djatschenko, wurden gefasst, verurteilt und hingerichtet. Nach dem Krieg verbreitete der Unternehmerclan eine Legende über den Tod von Carl Theodor. Angeblich erschoss ein Killerkommando der Gestapo den einzigen Sohn von Hermann Röchling. Die Legende wurde Teil eines größeren Mythos um die Röchlings.​

    In der sechsten Ausgabe von Mordfall Röchling geht es um die Folgen des Röchlingkults von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.

    Nach dem Tod von Hermann Röchling und der Wiedervereinigung des Saarlandes mit der Bundesrepublik kehren die Röchlings 1956 nach Völklingen zurück. Dort werden sie von der Bevölkerung begeistert empfangen. Im Jahr 1978 verkauft die Familie das Werk wieder und zieht sich danach ganz aus dem Geschäft mit Kohle, Stahl und Waffen zurück. Sie verlassen Völklingen, doch in der Stadt wird der Kommerzienrat Hermann Röchling weiterhin verehrt. Und das, obwohl er ein verurteilter Kriegsverbrecher ist.

    Im Zuge der Erinnungskultur werden Zwangsarbeit und Lagersystem in Völklingen aufgearbeitet. Der ehemalige Hüttenarbeiter Hubert Kesternich engagiert sich daraufhin in einer Bürgerinitiative. Sie wollen die Hermann-Röchling-Höhe umbenennen. Warum das scheitert, hört ihr in der letzten Folge dieses Podcasts.

  • Carl Theodor Röchling wurde angeblich von einem Killerkommando der Nazis erschossen. Diese Legende von einem Gestapo-Mord wurde bis zuletzt über den Tod des Geschäftsführers der Völklinger Hütte erzählt.

    In der fünften Folge von Mordfall Röchling hört ihr, warum vielen Menschen diese Geschichte glaubhaft erschien und wie sie sich so hartnäckig halten konnte. In dieser zweiten Version spielen Wassilij Djatschenko, Nikolaj Bonka und Matrjona Kalita keine Rolle. Die drei Zwangsarbeiter wurden für ihre Beteiligung an der Tat angeklagt. Die beiden jungen Männer wurden noch kurz vor Kriegsende hingerichtet, Kalita kam mit ihrem Leben davon.

    Inge Plettenberg traf Kalita im Jahr 2010 in Sankt Petersburg. Erst das Interview mit der letzten Zeugin überzeugte Hubert Kesternich, dass die Nazis nichts mit dem Tod von Carl Theodor und Heinrich Koch zu tun hatten. Kesternich hat selbst 44 Jahre lang in der Völklinger Hütte gearbeitet. Der 79-Jährige erzählt im Podcast, warum er selbst an die Legende geglaubt hat.

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  • Zwei Zwangsarbeiter stehen vor Gericht. Sie haben im Winter 1944 Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch erschossen. Die Justiz ist jedoch nicht an echter Aufklärung interessiert, denn die Todesstrafe steht schon vorher fest.

    In der vierten Folge von Mordfall Röchling geht es um den Prozess gegen Nikolaj Bonka, Wassilij Djatschenko und Matrjona Kalita. Die drei jungen Menschen aus der Sowjetunion werden im Krieg ins Saarland deportiert, in Lagern interniert und zum Arbeiten gezwungen. Sie entkommen ihrer Gefangenschaft und verstecken sich auf dem Gelände der Völklinger Hütte. Dort treffen sie auf den Geschäftsführer der Hütte und seinen Oberingenieur.

    Die Leichen der beiden Deutschen werden am 27. Dezember 1944 aufgefunden. Kriminalkommissar und SS-Obersturmführer Ludwig Kehl leitet die Ermittlungen in dem Fall. Er lässt die drei Zwangsarbeiter verhaften und findet bei Bonka und Djatschenko die Uhr von Carl Theodor und tausend Mark. Das Sondergericht in Saarbrücken verhandelt den Fall am 26. Januar 1945. Bonka und Djatschenko werden zum Tode verurteilt, Kalita kommt mit vier Jahren Haft davon.

    In dieser Folge hört ihr, wie die beiden jungen Männer kurz vor Ende des Krieges hingerichtet werden. Außerdem geht es um die Endphase des Krieges, in der im ganzen Land Chaos und Gewalt herrschen.

  • Drei junge Menschen werden im Krieg nach Deutschland verschleppt, um Zwangsarbeit zu verrichten. Sie entkommen ihrer Gefangenenschaft und verstecken sich kurz vor Kriegsende auf dem Gelände der Völklinger Hütte. Dort werden sie von zwei Deutschen entdeckt.

    Nikolaj Bonka und Wassilij Djatschenko zücken ihre Waffen und erschießen Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch am 17. Dezember 1944. Matrjona Kalita ist dabei und bezeugt die Tat Jahrzehnte später im Gespräch mit Inge Plettenberg.

    In der dritten Folge von Mordfall Röchling geht es um das Leben der drei jungen Menschen aus der Sowjetunion. Sie sind Zwangsarbeiter und leben in Lagern hinter Stacheldraht. Das System ist riesig. Züge verbinden zehntausende Lager, die über das ganze Reich verteilt sind. Die Menschen sollen arbeiten, doch viele sterben aufgrund der schrecklichen Bedingungen. Die Historikerin Inge Plettenberg hat den Alltag von Zwangsarbeit und Lagern untersucht und berichtet davon bei einem Besuch im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

  • Es ist eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung. Hermann ist der mächtigste Unternehmer im Land und fordert große, industrielle Leistungen von Carl Theodor, seinem einzigen Sohn. Doch der konzentriert sich lieber auf Sport und das Fliegen.

    Ab 1935 kommen sich Vater und Sohn sehr nahe. Carl Theodor Röchling zieht nach Völklingen, wird Geschäftsführer der Hütte und wohnt in direkter Nachbarschaft zu seinem Vater. Hermann hat geholfen, das Saarland wieder "heim ins Reich" zu holen. Deshalb macht er im Nationalsozialismus Karriere. Der kommende Krieg verspricht große Gewinne für das Familienunternehmen. Um das zu feiern, kommt Joseph Goebbels ins Saarland. Der Propagandaminister spricht vor Arbeitern der Völklinger Hütte und witzelt über den Erzfeind, die Franzosen.

    In der zweiten Folge von Mordfall Röchling geht es um die Familie Röchling und den Weg des Saarlandes in den Nationalsozialismus.

  • Am 17. Dezember 1944 treffen vier Menschen in einem Stahlwerk aufeinander. Kurze Zeit später sind alle vier tot. Das ist der Mordfall Röchling - ein Podcast der Saarbrücker Zeitung.

    Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Völklinger Hütte stillgelegt und die Front nur wenige Kilometer entfernt. Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch machen einen Rundgang durch das Werk. Sie treffen auf zwei junge Männer, die dort nicht sein dürften. Röchling und Koch werden erschossen. Die beiden Fremden tauchen unter, doch sterben kurze Zeit später im Kugelhagel. Doch es ist mehr als nur eine Zufallsbegegnung, denn die Geschichte der vier Menschen ist eng miteinander verknüpft.

    Dieser Podcast erzählt in sechs Folgen, wie die Geschichte von Täter und Opfer zusammenhängt. Der Mordfall Röchling spielt aber nicht nur in der Vergangenheit, denn der Fall hat Auswirkungen bis in die Gegenwart. Bis zuletzt wird eine Legende über den Tod von Carl Theodor Röchling verbreitet. Sie ist Teil eines Kults, dem viele Menschen im Saarland anhängen. Wie das aufgelöst wird, darum geht es später.

    In dieser Folge dreht sich erst einmal alles um die Tat selbst. Um über die Schüsse auf Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch zu sprechen, treffen sich SZ-Redakteur Jakob Hartung und Historikerin Inge Plettenberg für einen Rundgang am Tatort. Der liegt auf dem Gelände von Saarstahl in Völklingen, einer kleinen Stadt im Saarland. Inge Plettenberg hat den Fall fast 70 Jahre nach der Tat aufgelöst. Dazu ist sie nach Russland gereist, um mit der letzten Zeugin des Mordfalls zu sprechen. Diese Frau heißt Matrjona Kalita und hat ihr Leben lang geschwiegen. Erst im Jahr 2010 legt sie Zeugnis ab und berichtet Inge Plettenberg erstmals, was damals wirklich passiert ist.

  • Es ist eine Begegnung mitten im Krieg. 1944 treffen vier Menschen in einem Stahlwerk aufeinander. Kurze Zeit später sind alle vier tot. Das ist der Mordfall Röchling – ein Podcast der Saarbrücker Zeitung.
    Der Mordfall steht im Mittelpunkt der sechsteiligen Miniserie. Täter und Opfer kennen sich nicht, doch ihre Geschichte ist eng miteinander verknüpft. Es geht um Kriegswirtschaft, Lagersystem und die Nazis. Nach dem Krieg wurde all das verdrängt und eine Legende über die Tat verbreitet. Diese konnte sich bis zuletzt halten und hat die wahren Hintergründe des Mordfalls verschleiert. Deshalb haben wir den Fall noch einmal aufgerollt. Neue Folgen kommen immer sonntags und los geht es am 24. September.