Episodit
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Shakespeare hieß die Ratte, mit der Karin S. Wozonig lange Jahre in der Wiener Wohnung zusammenlebte. Das Tier gab ihr zu denken. Die täglichen Beobachtungen des intelligenten Mitbewohners ließ sie den unvermuteten Ähnlichkeiten von Mensch und Ratte nachgehen und macht sie staunen darüber, dass unser Verhältnis zum Nager seit jeher so hundsmiserabel ist. Karin S. Wozonig plädiert ganz klar für einen unverstellten, vorurteilslosen Blick auf das Tier. Immerhin schätzen manche das Verhältnis zur Bevölkerung sogar auf 1 : 1! Grund genug, sich einmal 1:1 über sie zu unterhalten.
Shownotes
[Portrait der Ratten ](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/ratten.html?lid=1)
[Biografie Karin S. Wozonig](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/karin-s.-wozonig.html)
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Nicole Gronemeyer liebt Hühner. Sie beobachtet sie seit Jahrzehnten. Lebt mit ihnen von Kindesbeinen an. Nicole kommt ihrem Verhalten unentwegt auf die Spur und: sie hat recherchiert, das Huhn aus vielen Perspektiven beleuchtet. Mit einer solchen Hühnerkennerin par excellence, die intime Kenntnisse über das Tier teilt, mitten im Gehege zu sitzen und zuzuhören – während die Hühner mal eine Henne von unterem Rang vertreiben, die gerade ein Ei legen will, während sie mit erstaunlicher Präzision die besten Körner aus dem Haufen herauspicken und ihr Ungehaltensein über einen viel zu lang im kleineren Auslauf verbrachten Vormittag zu beobachten, und sie schließlich mit Käse zu besänftigen, war wunderbar. Und erstaunlich:
Ein Huhn kann sich an hundert andere Hühner erinnern und kennt dreißig verschiedene Laute, um sich mit ihnen zu verständigen. Sie zischen und kollern, gakeln und krähen, girren und rähen, glucken und gurren!
Shownotes
[Portrait der Hühner](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/huehner.html)
[Biografie Nicole Gronemeyer](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/nicole-gronemeyer.html)
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Puuttuva jakso?
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Die dornenbewehrten Riesen im Gewächshaus des Botanischen Gartens dämmern im Winterschlaf, während draußen die große Lichtershow vorbereitet wird. Martin Kölbel und ich besuchen die schläfrigen Ureinwohner Amerikas, die erst mit Kolumbus nach Europa kamen. Als der Kaktus noch nicht Kaktus hieß, wurde er in atzekischen Kulten und Riten verehrt und eroberte erst spät auf sonnigen Fensterbänken die Fantasie der europäischen Menschen. Martin sagt: Ein Kaktus ist niemals nur ein Kaktus – er spiegelt immer auch die Wünsche und Wirklichkeiten derer, die ihn kultivieren und betrachten. Wir staunen vor der Vielfalt auf engem Raum unter gläsernem Berliner Dach, Martin berührt sie auch alle, ich trau mich noch nicht recht.
Shownotes
[Portrait der Kakteen](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/kakteen.html)
[Biografie Martin Kölbel](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/martin-koelbel.html)
[Botanischer Garten Berlin](https://www.bgbm.org/de)
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Es sind die Lemuren, die Loriartigen, die Koboldmakis, die Alt- und Neuweltaffen, von denen Volker Sommer hier spricht und wir hören Verblüffendes:Denn es gibt in der Welt der Primaten einfach nichts, was es nicht gibt: Vielmännerei oder ewige Treue, Solosex und ineinander verliebte Weibchen, Misshandlungen der Babys durch Mütter oder aufopfernde Väter, dazu ausgefallene Ernährungsgewohnheiten und Totenwachen. Wir schlendern durch das heute ordentlich besuchte Naturkundemuseum – und wenn Volker Sommer erzählt, wird bald klar: Es gibt nur einen Menschenaffen, der sie allesamt bedroht: Der Homo sapiens.
Shownotes
[Portrait der Affen](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/affen.html?lid=2)
[Biografie Volker Sommer](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/volker-sommer.html) -
Kaum brummt sie durch den Raum, schon fehlt die Fliege, wenn Peter Geimer und ich auf sie warten. Wir sitzen in einem mucksmäuschenstillen Raum im Hinterhof, wo erst gestern noch dicke Fliegen umhersausten, nun sind sie plötzlich verschwunden. Aber wenn die Fliege auftaucht, stört sie, wird wahnsinnig lästig in ihrer völlig unbekümmerten Unberechenbarkeit. Kein Wunder, dass die Fliegen die Menschheit seit der Antike beschäftigen und jeder gern »7 auf einen Streich« erwischte. Diese wehrlosen Insekten erfassen die Welt durch ihre Facettenaugen auf eine Art und Weise, die wir einfach nicht teilen können. Bei der Erforschung der Evolution allerdings nutzt die Fliege uns umso mehr. Warum also lehnen wir sie seit jeher so vehement ab und rücken ihr mit der Klatsche auf den borstigen Insektenleib? Beneiden wir etwa ihre stoische Unbekümmertheit? Oder bringt es uns einfach auf, dass wir ihr so viel gleichgültiger sind als sie es uns je sein wird?
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Die Nashornpagode des Berliner Zoos ragt aus dem Tiergarten! Und noch bevor die Tore sich öffnen für die Zoobesucher, um die gerade aus der Quarantäne entlassenen Nashornbullen aus Great Britain anzuschauen, bekommen Lothar Frenz und ich um 8 Uhr früh die einmalige Gelegenheit, Panzernashorndame Betty unter der Aufsicht von ihrem vertrauten Tierpfleger Ernst und Nashornkuratorin Jennifer Gübert einen Apfelsnack aus dem Eimer reichen zu dürfen. Plump, gelassen & freundlich, genießt sie es, an den behaarten Ohren gekrault zu werden. Unvorstellbar, dass dieser graue Dickhäuter aus Urzeiten in Nullkommanix seine 2,5 Tonnen 40 km/h bewegen und zum wütendem Ungetüm werden könnte, wenn Betty erschrickt. Wir sind kolossal fasziniert.
Das sagenumwobene Horn wird den Nashörnern in der freien Wildbahn allerdings zum Verhängnis, die Bestände sind bedrohlich dezimiert, weiß Lothar Frenz und zieht auf dem Weg von der neu eröffneten Pagode zum Gehege des Spitzmaulnashorns einen herrlich weiten Bogen vom Rhinozeros zu den Möglichkeiten der Gentechnik. -
Über Jahrhunderte wusste man nicht: Ist die Koralle nun Stein, Pflanze oder Tier? Sie scheint ein rätselhaftes Wechselwesen zu sein, dass unter Wasser psychdelische Welten erschafft. Jutta Person erzählt mir von Korallen im Wasser, der Literatur und Kunst, war selbst der Koralle schnorchelnd auf der Spur, fassungslos staunend in der Andamanensee und am Roten Meer. Wir sprechen auf unserer Suche nach der Wunderkoralle im Berliner Aquarium über Saugfüße und giftige Tentakel, die Korallenbleiche und nicht zuletzt über die Koralle als Wunderwaffe gegen den bösen Blick.
Shownotes
[Portrait der Korallen](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/korallen.html?lid=2)
[Biografie Jutta Person](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/jutta-person.html)
[Aquarium Berlin](https://www.aquarium-berlin.de/de)
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Michael ist einer der führenden Grabwespenforscher Deutschlands, er forscht am naturkundemuseum Berlin, geht manchmal selbst mit dem Netz auf Wespenfang. Und er weiß: die Wespe ist eine hilfreiche Ökosystemdienstleisterin, ein sehr intelligentes Insekt und ein evolutionärer Glücksfall, den wir angesichts des Insektensterbens schützen sollten. Weil sie gerade nicht umherschwirren, öffnen wir die Schränke im Berliner Naturkundemuseum, die mit etwa 2 Millionen Hautflüglern gefüllt sind, um der aufgepieksten Wespe auf die Spur zu kommen.
Shownotes
[Portrait der Wespen von Michael Ohl](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/wespen.html?lid=2)
[Biografie Michael Ohl](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/michael-ohl.html)
[Museum für Naturkunde Berlin](https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de)
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Kein anderes Tier ist uns so nah und ähnlich wie das Schwein. Kein anderes Tier wird so häufig gegessen, und auch sprachlich werden das Schwein, die Sau und das Ferkel oft und gern in den Mund genommen. Der ungewöhnliche Bauer Peters kennt seine im Freien natürlich lebenden Schweine, seit Kindesbeinen geht er täglich mit ihnen um – und staunt noch immer. Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho teilt seine Leidenschaft und glaubt: nicht nur weil sie uns so direkt ansehen, fühlen wir uns ihnen nah. Nicht zuletzt, weil nun schon das erste Schweineherz einem Menschen eingepflanzt wurde, wundert es gar nicht, dass sich der Mensch von seinem liebsten Nutztier durch eine schamlose Reihe von Tabus und Vorurteilen abgrenzen will.
Shownotes
[Portrait der Schweine von Thomas Macho](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/schweine.html?lid=2)
[Bauer Peters. Die Bäuerei, auf der die Schweine ein saugutes Leben haben](https://bäuerei.de/bauer/peters-landwirtschaft/)
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Susanne Stephan hat sich den Nelken verschrieben. Sie ist fasziniert von dem Werdegang der Blume, nicht zuletzt, weil die Palette ihrer Ausdrucksformen unter der Fuchtel des züchtenden Menschen so vielfältig wurde wie bei kaum einem anderen Gewächs. In Töpfen und Beeten herangezogen, getauscht, in den verschiedensten Farben und Formen gezüchtet von Adligen und Bürgern, forschenden Gelehrten und gärtnernden Amateuren, gemalt und gezeichnet, vielfach beschrieben, bewundert, aber immer auch wegen ihrer vermeintlichen Künstlichkeit und ihrer Gefügigkeit gegenüber jeder neuen Mode geschmäht: Mal ist die Nelke Symbol des Reichtums, dann des Übergangs und der Trauer, mal Überbringerin einer Heiratsabsicht, dann die eines frivolen Interesses. In weißer Blüte Erkennungszeichen der Antisemiten, trug der Arbeiter ihre Nachbildung aus Polyester bei Jubelfeiern der DDR. Susanne folgt der Grasblume auf ihren verschlungenen Wegen.
Shownotes
[Portrait der Nelken von Susanne Stephan](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/nelken.html?lid=2)
[Biografie Susanne Stephan](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/susanne-stephan.html)
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»Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.« Das wissen Antilochus und Verena Auffermann, die sich seit ihrer Kindheit dem stacheligen Eigenbrötler verbunden fühlt und sich allzu gern manchmal einen Stachelhoodie über den Kopf zöge wie die so wundersame wie wehrhafte Kugel. Der seit Jahrmillionen auf unserem Planeten trippelnde Igel ist ein scheuer, doch überzeugender Held, der Hasen überlistet. Im Nachdenken über ihn entdeckt Verena Auffermann auch die verwundbare Stelle des kleinen Achill – es sind die immer wärmeren Winter und die zunehmend trockene Erde, die sein Fortleben bedrohen.Wir warten auf ihn einen ganzen herrlichen Nachmittag lang. Und während sein ersehntes Schmatzen ausbleibt, ziehen die Zugvögel über uns hinweg gen Süden.
Shownotes
Portrait der Igel von Verena Auffermann
[Biografie Verena Auffermann](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/verena-auffermann.html)
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Andy und ich schlürfen heute zusammen in der Marheineckehalle bei Eric in der Bar Les Épicuriens Austern. Aber wann stirbt sie eigentlich? Beim Öffnen der Schale, beim Abtrennen? Im Mund? Wenn sie den Hals herunterrutscht? Sobald der feste Muskel des beim Verzehr noch lebenden Tiers durchtrennt ist, offenbart sich der darin lebende Mollusk: Er hat ein Herz, aber kein Gehirn, dafür Magen, Darm und After. Vielleicht steht die Auster genau deswegen im Zentrum erotischer Fantasien, als Inbegriff der Kreatürlichkeit. Bevor die Auster zur Delikatesse wurde, war sie billiges Streetfood, ein Arme-Leute-Essen. Und lange bevor die Queer Theory die Frage nach dem Geschlecht zu verflüssigen suchte, war diese unscheinbare Meeresbewohnerin bereits eine Meisterin der gender fluidity: Je nach Witterung wechseln Austern mehrmals im Leben ihr Geschlecht.
Andy war auf Fischmärkten, in Hafenlokalen und auf Schiffen, um letztendlich doch immer zu diesem einen Moment zurückzukehren: der Oyster Conversion Experience, der lebensverändernden Begegnung mit diesem unsichtbaren Meerestier. -
Wilhelm Bode weiß, warum er bei Templin nach den Tannen sucht: denn Christian Hierdeis betreibt den Stadtforst als Dauerwald. Und da liegt sie auch, die größte Tanne Brandenburgs.
Nicht selten ist das, was wir freimütig als ›Tannenbaum‹ besingen, bloß eine Fichte, die als forstlicher Allerweltsbaum und als Pseudotanne in den weihnachtlichen Stuben stand.
Die Tanne ist heute ein Hoffnungsbaum, denn sie erträgt trockene Sommer in ihrem natürlichen Mehrgenerationenhaus eines Laubmischwaldes gut. So ist sie nicht zuletzt eine Ermahnung an die Forstwirtschaft, den Wald als lebendiges Ökosystem, nämlich als ein Kontinuum aus Raum und Zeit, kahlschlagfrei zu bewirtschaften. -
Die niederländische Künstlerin Miek Zwamborn trifft im Botanischen Museum Berlin auf die Oberkustodin des dort beherbergten Algenherbariums, Dr. Regine Jahn. Während Miek vor der schottischen Insel Isle of Mull die Bewegungen der im Wasser tanzenden Algen beobachtet und Kunstwerke aus ihren Fundstücken schaffte, erforscht die Wissenschaftlerin Dr. Jahn seit Jahrzehnten die kleinsten unter ihnen, die einzelligen Kieselalgen. Beide Frauen beugen sich gemeinsam über die Sammlung des Botanischen Gartens. Sie ziehen hier eine vor langer Zeit getrocknete Makroalge aus dem Schrank und nehmen dort die weniger als einen halben Millimeter großen Diatomeen unter die Elektronenlupe.
Im Gespräch erkunden sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven die Schönheit und Rätselhaftigkeit dieser vitalsten und fruchtbarsten pflanzlichen Organismen auf der Erde, die vor Milliarden Jahren Sauerstoff abzugeben begannen und so letztlich auch unser Leben ermöglichten - und das tun sie bis heute. -
Bernhard Kegel hat schon als Kind Käfer gesucht, gefunden, gesammelt, gejagt und mit nachhause genommen. Bis heute begeistern den promovierten Biologen und erfolgreichen Schriftsteller nicht nur die wahnwitzige Anzahl der verschiedenene Arten, sondern auch die Vielfalt ihrer Formen. Dabei ist das gepanzerte Krabbeltier einfach aufgebaut: Ein Kopf, eine Brust, ein Hinterleib. Doch in den zahlreichen Kästen des Käferforschers Kegel offenbart sich die schillernde Bandbreite des allzu oft übersehenen Insekts. Dabei ist er seit jeher unabdingbar für die Kreisläufe auf unserem Planeten. (Wer sonst hätte den massenhaften Dung der Dinosaurier beiseite schaffen können?) – Und das schon weit bevor der Mensch in der Erdgeschichte auftauchte
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Katrin hat sich dem Fuchs verschrieben, diesem charmanten Halunken, dessen flüchtiges Auftauchen auf uns so anziehend wie verunsichernd wirkt. Während dem Fuchs früher unerbittlich nachgejagt wurde, schnürt er heute auf Berlins Bürgersteigen Seit an Seit mit den Nachtschwärmern. Während wir beide den Fennek im Nachtiergehege des Berliner Zoos entdecken, erzählt Katrin von ihren Begegungen und Recherchen über den Fuchs in Hühnerställen, Kinderbüchern und Pelzgerbereien, um schließlich im Haus Goethes zu landen, das der alte Dichter-Fuchs als Bau konzipierte für den Fall, dass die Besucher ihm allzusehr auf den Pelz rücken.
[Buch: Portrait Füchse von Katrin Schumacher](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/fuechse.html?lid=3)
[Biografie Katrin Schumacher](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/katrin-schumacher.html)
[Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold im Audioverlag](https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/fuechse-ein-portrait-schumacher-katrin-978-3-7424-1720-6/)
[Zoo Berlin](https://www.zoo-berlin.de/de)
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Für Andreas Möller ist der als »Wasserteufel« und »Verkörperung des Bösen und Unheilvollen« verschriene Hecht der König der Fische. Seit jeher Angler, weiß Andreas Tuchfühlung mit dem Prädator des Süßwassers aufzunehmen, er hat ihn jahrelang beobachtet, kann die Regungen des Fisches deuten. Wir ziehen also in den frühen Morgenstunden gemeinsam auf dem Kahn los, um diesen Einzelgänger irgendwo im ufernahen Schilf oder unter den Wasserrosen zu finden, wo er auf Beute lauert. Und während Andreas ein ums andere Mal seine Angel aus Kindertagen auswirft, erzählt er zwischen den Ruderschlägen so eloquent wie packend vom Hecht und der Beziehung des Menschen zu diesem größten und gefährlichsten Raubfisch unserer Gewässer.
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Mit Samuel Hamen die »Lungen des Meeres« weiß vor der blau beleuchteten Strömung der Becken im Berliner Aquarium pulsieren zu sehen, war vor allem: beruhigend. In die Tiefen der unerforschten Bereiche der Ozeane konnten wir vor der Scheibe des Aquariums nicht dringen, aber Samuels Erklärungen fangen die schwebende Qualle in all ihren Wandlungen ein und folgen ihren rückratlosen Bewegungen im Wasser.
Quallen zucken nicht mit Wimpern, sondern mit Tentakeln, die je nach Art schon bei flüchtigem Kontakt starke Verbrennungen verursachen können. Wer es dennoch wagt, ihren Schwebebewegungen zu folgen, dem offenbart sich ein Einblick in die früheste Erdgeschichte wie auch in alle erdenkbaren Zukünfte.
Shownotes:
[Buch Portrait über Quallen](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/quallen.html?lid=3)
[Biografie Samuel Hamen](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/samuel-hamen.html)
[Samuel Hamen Luxemburger Autorenlexikon](https://www.autorenlexikon.lu/page/author/907/9078/DEU/index.html)
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Von den direkten Gezeiten über die küstennahe Kontinentalschelfzone, von der Oberfläche des offenen Meeres bis hinab in dessen tiefste, kaum erforschte Bereiche bringen sie mit ihren ungeheuer reizbaren, »wie Hirnmasse in Häute verwandelten Leibern« nicht nur das Wasser zum Leuchten: Quallen. Seit Menschengedenken entziehen sich die Medusen jeglicher Festschreibung. Sie winden und wandeln sich wie organisiertes Wasser in den sie umströmenden Wellen und lassen die Imagination Funken sprühen. Doch gleich, ob als Störfaktor oder Symbol des Digitalen und Immersiven, als gestalterische Idee des Art Déco, als rückgratloses Schreckbild, Alien des Meeres, queeres Wappentier oder alarmistisches Emblem eines radikalen Wandels, bei dem selbst Wissenschaftler:innen mitunter an ihre Grenzen stoßen – Quallen, so zeigt Samuel Hamen in diesem schillernden Portrait, zucken nicht mit Wimpern, sondern mit Tentakeln, die je nach Art schon bei flüchtigem Kontakt starke Verbrennungen verursachen können. Wer es dennoch wagt, ihren Schwebebewegungen zu folgen, dem offenbart sich ein Einblick in die früheste Erdgeschichte wie auch in alle erdenkbaren Zukünfte. -
Ihr Gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst ambivalent. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die World Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Dabei wird nicht nur der herausragende Beitrag der Schnecke zur Architektur- und Filmgeschichte gewürdigt, sondern auch ihre Rolle bei der Entstehung des Geldwesens und der Blasmusik. Und es zeigt sich: In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
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Eckhard Fuhr kam als Jäger über den Wolf aufs Schaf. Und lernte als Wolfsbeauftragter in Brandenburg den Wanderhirten Knut Kucznik aus Altlandsberg kennen. Der schwenkt nach 32 Jahren nun um von der Zucht seiner geliebten Fleischschafe zu den kleinen Skudden. Warum und was es mit dem Tier auf sich hat, erfahren wir bei einem seiner täglichen Rundgänge zur Herde. Und während der Autor und Journalist Eckhard Fuhr bei der Beschäftigung mit dem Schaf eine ganze Kaskade von Bezügen zur Agrar- und Kulturgeschichte findet und in seinem Tierportrait das wollige Tier aus seiner ewigen Opferrolle befreit, weiß der leidenschaftliche Hirte Knut Kucznik: »Ein guter Hirte gibt sein Leben für die Herde und die Herde gibt ihr Leben für den Hirten.«
Shownotes:
[Buch: Eckhard Fuhr Portrait Schafe](https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/schafe.html?lid=1)
[Biografie Eckhard Fuhr](https://www.matthes-seitz-berlin.de/autor/eckhard-fuhr.html)
[Webseite Knut Kuzcnik](https://www.kucznik.de/)
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