Episodit

  • Kreditkarten, Amazon und Radiowecker: Das alles hat Edward Bellamy vorhergesehen in seiner Utopie "Looking Backward" (dt. "Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf das Jahr 1887"). Andere Dinge haben sich bis heute nicht erfüllt - obwohl sein Roman damals sogar eine soziale Bewegung entfachte. Es ist die zweite Episode unserer Reihe "Neue Welten Klassiker", in der wir zu zweit über Utopien in Romanen, Filmen, der Kunst oder in Computerspielen sprechen.

    Im Science-Fiction-Roman "Looking Backward" stellt sich der US-Journalist und -Autor Edward Bellamy das Leben im Jahr 2000 vor - und zwar aus seiner Perspektive des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sehr detailreich entwirft er eine neue Staatsform, eine Art Sozialismus mit Planwirtschaft und einem allgemeinen Arbeitsdienst und leider auch einigen autoritären Tendenzen. Geld, Kriege und Verbrechen gibt es in dieser Gesellschaft nicht mehr, dafür sind Frauen (fast) gleichberechtigt und Bildung steht allen offen.

    Wir untersuchen die utopischen Ideen, die Edward Bellamy in dem Buch unterbringt, und gleichen sie mit der Realität und dem geschichtlichen Kontext ab.

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  • 500 Jahre nachdem die Spanier das heutige Mexiko erobert haben, sind die Zapatistas in Europa gelandet. Weitgehend unter dem Radar der Medien haben sie auch Deutschland besucht. Luz Kerkeling hat diese zapatistische Delegation getroffen - nachdem er selbst schon zig Mal die Zapatistas in Chiapas in Mexiko getroffen hat. Grund genug für uns, ihn nach aktuellen Entwicklungen der zapatistischen Bewegung - und gelebten Utopie - zu fragen.

    Wir haben bereits in einer anderen Episode über die Utopie des Zapatismus gesprochen, damals mit Nico Klomann. Eventuell empfiehlt es sich, diese Folge zuerst zu hören, falls ihr das nicht eh schon getan habt: LINK

    Nach einem kurzen bewaffneten Aufstand 1994 leben die Zapatismus im mexikanischen Bundesstaat Chiapas in weitgehender Autonomie. Offiziell zu Mexiko gehörend haben sie parallele Strukturen gebaut: Sie regieren und verwalten sich selbst basisdemokratisch, haben eigene Gerichte, ein eigenes Gesundheits- und Bildungssystem. Außerdem haben sie die Großgrundbesitzer vertrieben und bewirtschaften nun ihr eigenes Land. Obwohl sie vom mexikanischen Staat militärisch und auf verschiedene Weisen psychologisch in einem sogenannten "Krieg niederer Intensität" bekämpft und durch große Infrastrukturprojekte des Staats mit Beteiligung internationaler, auch deutscher Firmen, bedroht werden, haben konnten sie zuletzt sogar eine Ausweitung ihres Einflussbereichs verkünden. Das liegt sicher auch am besonderen Appeal der "gelebten Utopie" der Zapatistas.

    Luz Kerkeling ist im deutschen Zapatista-Unterstützer-Netzwerk "Ya Basta!" aktiv sowie im emanzipatorischen Verein "Zwischenzeit" in Münster. Er hat die Zapatistas schon viele Male besucht und schreibt oft über sie, macht Filme und schreibt auch Bücher, darunter "La lucha Sigue - EZLN - Ursachen und Entwicklungen des zapatistischen Aufstands" und die "Kleine Geschichte des Zapatismus", eine Art Graphic Sachbuch bzw. Sachcomic, den wir als Einstieg sehr empfehlen können: https://www.unrast-verlag.de/gesamtprogramm/reihen/kleine-geschichte/kleine-geschichte-des-zapatismus-detail

    Der Verein Zwischenzeit e.V. versammelt progressive Projekte für die Zeit bis zur Revolution: http://www.zwischenzeit-muenster.de/

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  • Puuttuva jakso?

    Paina tästä ja päivitä feedi.

  • Die Bundestagswahl - der einsame Höhepunkt unserer demokratischen Mitbestimmung über die Geschicke dieser Gesellschaft - ist gerade vorbei und wir fragen uns: War das schon alles? Während die Parteien ausklamüsern, was genau nun mit unseren Stimmen passiert und was ganz grob dann tatsächlich in den nächsten vier Jahren passieren soll, sprechen wir mit Marie Jünemann vom Verein Mehr Demokratie e.V. über die direkte Demokratie. Über mehr Mitbestimmung etwa in Form eines bundesweiten Volksbegehrens, über per Los ausgewählte Bürgerräte, über sinnvoll und nicht so sinnvolle Referenden. Und auch über kontrovers diskutierte Dinge wie: Führt direkte Demokratie zu mehr Populismus oder ist es die schlaueste Idee, um Populismus zu bekämpfen? Verzögert direkte Demokratie Entscheidungen oder beschleunigt sie die Dinge?

    Marie auf Twitter: https://twitter.com/mariejunemann

    Mehr Demokratie e.V.: https://www.mehr-demokratie.de/

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  • Mit den besten Kumpels Bowlen gehen, Creedence Clearwater Revival hören, White Russian trinken und Joints in der Badewanne rauchen: So sieht das Leben von Jeff Lebowski, dem Dude, aus. Bis er mit einem sehr reichen Typen verwechselt wird und auf seinen Teppich gepinkelt wird. "The Big Lebowski" ist nicht nur ein unglaublich gut gealteter "Uralt-Film" der Coen-Brüder - es steckt auch so einiges an Kapitalismuskritischem und Utopischem in dem Film. Utopisches, das mit dem Recht auf Faulheit zu tun hat, mit einer entspannten Art von Männlichkeit, mit einem in mancher Hinsicht komplett neuen Menschenbild und mit Bowling. Und irgendwie auch mit Taoismus. Einiges davon hat der Münchner Journalist Ferdinand Meyen erzählt und aufgeschrieben für den Zündfunk von Bayern 2. Weshalb wir uns mit Ferdinand ein paar White Russians gemixt haben für eine lockere Plauderrunde über den Dude und die Religion, die sich um ihn herum entwickelt hat: Den Dudeismus.

    Den hervorragenden Artikel von Ferdinand zu "The Big Lebowski" findet ihr hier: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/warum-die-kapitalismus-kritik-in-the-big-lebowski-heute-wieder-aktuell-ist-100.html

    Folgt Ferdinand auf Twitter: https://twitter.com/ferdimeyen

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  • Eine erstklassiges Gesundheits- und Bildungssystem, eine moderne Infrastruktur inklusive bestmöglich ausgebautem öffentlichen Nah- und Fernverkehr, auskömmliche Renten für alle und ein Recht auf Wohnen, eine staatliche Jobgarantie, ein groß angelegter Green New Deal: Das sind nur einige der Dinge, die wir uns leisten könnten, wenn wir der Modern Monetary Theory, kurz MMT, folgen - sagt Maurice Höfgen in seinem Buch "Mythos Geldknappheit". Laut der MMT kann der Staat sehr viel mehr Geld ausgeben, als Politiker*innen und Wirtschaftswissenschaftler*innen gemeinhin annehmen. Denn der Staat als Währungsherausgeber kann unbegrenzt Geld aus dem Nichts erschaffen - solange die Wirtschaft des Staates Ressourcen hat, die durch dieses Geld in Bewegung gebracht werden können.


    Arbeitslosigkeit und ungenutzte Ressourcen und Produktionskapazitäten sind demnach ungenutzte Wirtschaftskraft, die wir nutzen könnten, um einen höheren Lebensstandard zu erreichen - ein gutes Leben für alle. Maurice Höfgen entwirft in "Mythos Geldknappheit" eine vergleichsweise nahe Utopie von einem Staat, der sich nicht aus vermeintlicher Geldknappheit immer mehr zurückzieht. Sondern der sich kümmert, der die Wirtschaft aktiv gestaltet und seine Bürger*innen so gut wie möglich versorgt - und auch die Klimawende voranbringt. Maurice hat uns erklärt, wo Mainstream-Ökonom*innen falsch liegen und warum all die schönen Dinge keine Frage des sich leisten Könnens sind - ganz im Gegenteil.

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    Das Buch von Maurice Höfgen "Mythos Geldknappheit. Modern Monetary Theory oder warum es am Geld nicht scheitern muss" gibt es hier: [https://shop.schaeffer-poeschel.de/prod/mythos-geldknappheit](https://shop.schaeffer-poeschel.de/prod/mythos-geldknappheit)

    Im Youtube Channel "Geld für die Welt" postet Maurice alle paar Tage Videos zu generellen und aktuellen Aspekten und Fragen rund um die MMT, die Fehlschlüsse der deutschen Regierung oder den Bitcoin-Hype: [https://www.youtube.com/channel/UCqLv2nTsMB_FXtQRFNXjWhA](https://www.youtube.com/channel/UCqLv2nTsMB_FXtQRFNXjWhA)

    Ihr könnt Maurice auf Twitter folgen: [https://twitter.com/MauriceHoefgen](https://twitter.com/MauriceHoefgen)

    Oder seine und Dirk Ehnts' Website besuchen und dort den MMT Newsletter abonnieren und der MMT Facebook Gruppe beitreten. Außerdem gibt es Artikel von Maurice und Dirk Ehnts zu verschiedenen Aspekten der MMT: [https://modernmonetarytheory.de/](https://modernmonetarytheory.de/)

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  • "Defund the Police!" - "Kürzt der Polizei die Mittel!" Dieser Slogan wurde 2020 nach der Tötung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA auch hierzulande aufgegriffen. Die Idee dahinter: Der Polizei die Mittel streichen und das eingesparte Geld an anderer Stelle für sinnvollere Sachen wie Sozialarbeit, Prävention oder Beratungsstellen auszugeben. Noch weiter geht die Idee von "Abolish the Police!" - "Schafft die Polizei ab!".

    Warum die Polizei für sehr viele Menschen eher Probleme schafft statt Probleme zu lösen und wie eine Welt ohne Polizei und Gefängnisse aussehen könnte, darüber haben wir mit Fee Grabow und Nine Yamamoto-Masson gesprochen. Sie haben uns erzählt, was an die Stelle der Polizei rücken würde bzw. wie anders mit Gewalt umgegangen werden müsste, damit alle Menschen (und nicht nur die weiße Ober- und Mittelschicht) in Sicherheit leben. Wir haben auch die Geschichte der Polizei gestreift, ihre strukturellen Probleme, über Unterschiede zwischen "Defund" und "Abolish the Police" und vor allem über ein alternatives Lösungsmodell unter dem Namen "Transformative Justice".

    Fee engagiert sich im Bereich Transformative Justice und hat mitgewirkt an der Broschüre bzw. dem Toolkit "Was macht uns wirklich sicher". Das Toolkit gibt es hier kostenlos als PDF Download: https://www.transformativejustice.eu/wp-content/uploads/2017/07/toolkit-finished-1.pdf

    Und hier gibt es das Toolkit als Buch in einer aktualisierten Version: https://www.edition-assemblage.de/buecher/was-macht-uns-wirklich-sicher/

    Nine ist Künstlerin und Akademikerin, ihre vielfältigen Projekte, Kunstwerke und Texte findet ihr hier: https://nineyamamotomasson.com/

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    Eine Einführung in Community-basierte Konzepte von Sicherheit gibt es bei "Analyse & Kritik", geschrieben von Melanie Brazzell, die auch maßgeblich am Toolkit beteiligt war: https://www.akweb.de/bewegung/mit-transformative-justice-zu-mehr-sicherheit-ohne-polizei/

    "Analyse & Kritik" bietet gerade auch ein "Sonderheft Polizeiproblem" an, viele Text sind auch online frei zugänglich: https://www.akweb.de/ausgaben/665-sonderheft-polizeiproblem/

    Das Konzept von Transformative Justice geht auf die US-amerikanische Abolitionistin Mariame Kaba zurück. Hier ein gutes Interview mit ihr: https://www.thenation.com/article/culture/mariame-kaba-interview-til-we-free-us/

    Im März 2021 ist der 19-Jährige Qosay Kh. in Delmenhorst nach seiner Verhaftung wegen einem Joint in Polizeigewahrsam gestorben. Die Details des noch ungeklärten Falls weisen doch sehr in eine Richtung: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/tod-polizeieinsatz-101.html

    Auch linke Menschen sind von Polizeigewalt betroffen, sowohl bei linken Demos als auch als Einzelpersonen. Beispielhaft ist der aktuelle Fall der Studentin und Antifa-Aktivistin Lina E., die behandelt wird wie eine Terroristin, und das wegen angeblicher Schlägereien mit Nazis: https://www.akweb.de/bewegung/free-lina-paragraf-129-verfolgungswelle-gegen-linke/

    Die Liste der Betriebe, die von den Niedrigstlöhnen der Gefangenen profitieren: https://ggbo.de/profiteurinnen/

  • Der Weltraum - unendliche Weiten: So beginnt 1966 ein der größten Science Fiction Erzählungen aller Zeiten. Star Trek breitet in mittlerweile fast 800 Episoden, in mehr als einem Dutzend Kinofilmen, in über 1.000 Comics und mehr als 700 Romanen und Kurzgeschichten eine Geschichte unserer fernen Zukunft aus. Und beschreibt nebenbei eine utopische Gesellschaft, die stets mit der jeweiligen Gegenwart im Dialog steht, von den 1960er Jahren bis heute. Wir freuen uns, mal wieder ein popkulturelles Phänomen auf seinen utopischen Gehalt hin abzuklopfen und mit Dr. Sebastian Stoppe über die Vereinte Föderation der Planeten, die oberste Direktive, eine Welt ohne Geld, Künstliche Intelligenz und viele weitere Aspekte der Star Trek Utopie zu sprechen.

    Sebastian stellt in seinem Buch „Unterwegs zu neuen Welten - Star Trek als politische Utopie“die Hypothese auf, dass es sich bei Star Trek um einen utopischen Text handelt, der starke Ähnlichkeiten etwa mit Thomas Morus' "Utopia" aufweist. Vor allem aber hat er ALLE Star Trek Folgen geschaut und uns ein paar sachdienliche Hinweise gegeben, welche besonders utopischen Folgen wir uns anschauen könnten.

    In der Podcast-Folge konzentrieren wir uns vor allem auf die Serie "Star Trek - The Next Generation", die von 1987 bis 1994 im Fernsehen lief. Denn "The Next Generation", entstanden am Ende des Kalten Krieges und in der kurzen Zeit der Aufbruchsstimmung danach, zeigt vielleicht am deutlichsten die utopische Seite von Star Trek. In der Serie hat Captain Jean-Luc Picard das Kommando über die USS Enterprise, mit dabei sind Commander William T. Riker, der Androide Data oder der Klingone Worf. Und der utopisch-humanistische Geist von Star Trek-Erschaffer Gene Roddenberry.

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    Hauptforschungsgebiet von Sebastian Stoppe sind unter anderem Film- und Fernsehstudien, insbesondere Science Fiction und Musik für Film und Fernsehen. Hier geht´s zu seiner Homepage: https://www.sebastian-stoppe.de

    Sebastians Dissertation "Unterwegs zu neuen Welten - Star Trek als politische Utopie" erschien 2014 im Büchner-Verlag: https://www.buechner-verlag.de/buch/unterwegs-zu-neuen-welten/

    Eine überarbeitete Version der Dissertation mit einem neuen Kapitel zu den jüngsten Serien erscheint voraussichtlich Ende 2021 in englischer Sprache bei McFarland Publishers: https://mcfarlandbooks.com

    2019 erschien zudem der Sammelband "Neue Welten, Star Trek als humanistische Utopie?", herausgegeben von Michael C. Bauer. Hier steuerte Sebastian den Text "Aus dem Chaos in die Ordnung, Die Schaffung politisch-sozialer Strukturen in Star Trek" bei: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-57449-2

    Auch die Filmkritiker Rüdiger Suchsland und Georg Seeßlen haben sich intensiv mit "Star Trek" auseinandergesetzt. Hier bietet etwa Seeßlen einen guten Überblick über die Star-Trek-Saga: http://www.getidan.de/kritik/film/georg_seesslen/2114/die-star-trek-saga

    Hier analysiert Suchsland "Star Trek Beyond“: https://www.heise.de/tp/features/Star-Trek-Beyond-Positiver-Realismus-und-der-Geist-der-Utopie-3276712.html

    Alle sieben Staffeln von "Star Trek - The Next Generation" (und weitere Star Trek Serien) gibt es bei Netflix.

  • Für die aktuelle Episode haben wir in den Süden Mexikos geschaut. Dort leben die Zapatisten in einer Utopie, die zumindest teilweise schon realisiert ist. Seit einem Aufstand 1994 verwalten sie dort, im Bundesstaat Chiapas, ihre Geschicke selbst in weitestgehender Autonomie. Der Staat Mexiko ist zwar auch in diesem Gebiet offiziell Machthaber, und es gibt auch eine starke Militärpräsenz mexikanischer Soldaten, aber die Zapatisten haben ihre eigenen Strukturen aufgebaut.

    Es gibt viele spannende Aspekte, die wir zusammen mit Nico Klomann aus Mexiko näher beleuchten. So haben die Zapatisten ihre eigenen Räte und Regierungen, die sehr basisdemokratisch, gewissermaßen anarchistisch funktionieren. Zudem haben sie eine eigene Armee sowie ihre eigenen Gerichte, Schulen und Krankenhäuser. Der wichtigste Aspekt ist, dass sie als überwiegend aus Indigenas bestehende Bewegung auch das Land besitzen, auf dem sie arbeiten, und die Landwirtschaft und Wirtschaft selbst in der Hand haben, und versuchen, es weniger kapitalistisch zu organisieren als im Rest des Landes. Die emanzipatorische Bewegung arbeitet nicht darauf hin, die Macht in Mexiko zu übernehmen, sondern will die Gesellschaft sofort von unten verändern – was durch die Vertreibung der Großgrundbesitzer und die Verteilung des Landes an die Bauern und Bäuerinnen auch gelungen ist.

    Seit dem Aufstand von 1994 setzen sich die Zapatisten für die Rechte der indigenen Bevölkerung Mexikos, aber auch generell gegen neoliberale Wirtschaftspolitik und für autonome Selbstverwaltung ein. Nico Klomann beschäftigt sich als Wissenschaftler und Aktivist insbesondere mit dem Widerstand der indigenen Gruppen am Istmo de Tehuantepec, der nun auch von einem Megaprojekt, dem Corredor Transistmico, bedroht ist. Weil der gesamte Südosten Mexikos einem industriellen Entwicklungsplan unterworfen werden soll, spielt nun der Zapatismus laut Nico Klommann wieder eine größere Rolle. Er bietet mit seiner jahrzehntelangen Vernetzungsarbeit den widerständigen Gruppen integrale Netzwerke an, und auch ideologisch wird der Zapatismus aufgrund der Bedrohungslage in anderen Landesteilen bestätigt. Somit werden, sagt Nico, das autonomistische Projekt der Zapatisten und dessen Organisationsformen zunehmend attraktiver.

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    Im Sommer kommt eine Delegation der Zapatisten per Segelschiff nach Europa (und den Rest der Welt) - 500 Jahre nach der angeblichen "Eroberung" dessen, was heute Mexiko ist, "landen" sie in Madrid: https://www.graswurzel.net/gwr/2021/02/das-virus-der-rebellion-geht-auf-reisen/

    Hier geht es zur Seite der Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN, deutsch: Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) mit den neuesten offiziellen Mitteilungen der Organisation: https://enlacezapatista.ezln.org.mx/

    Hier gibt’s eine deutschsprachige Seite mit aktuellen News zu den Zapatisten. Zum Beispiel will die Zapatistische Befreiungsbewegung EZLN im Sommer 2021 eine Delegation aus Mexiko in die ganze Welt schicken: https://www.gruppe-basta.de/

    Der Comic „Kleine Geschichte des Zapatismus“ von Luz Kerkeling und Findus bietet das Buch einen hervorragenden Einstieg und Überblick über alle Aspekte des Zapatismus: https://www.unrast-verlag.de/gesamtprogramm/reihen/kleine-geschichte/kleine-geschichte-des-zapatismus-detail

  • Den Kapitalismus beenden, oder zumindest seine negativen Seiten bändigen: Das verspricht die Utopie der Gemeinwohlökonomie. Und zwar, indem nicht mehr der Profit der Unternehmen an erster Stelle steht, sondern das Gemeinwohl - der Beitrag eines jeden Unternehmens zum guten Leben für alle. Wie genau dieses Gemeinwohl definiert ist, wie es berechnet wird und wie es den Profit als wichtigste Kennzahl ersetzen soll, erzählt uns Martina Dietrich aus Köln. Sie berät mit ihrer Firma Sinnovation Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit - und in Sachen Gemeinwohlökonomie. Martina erklärt uns auch die für die Gemeinwohlökonomie zentrale Gemeinwohl-Bilanz, die Unternehmen, aber auch Gemeinden oder einzelne Personen ziehen können und in einer besseren Welt auch sollten. Die Bilanz untersucht das Gemeinwohl in vier Kategorien: 1) Menschenwürde, 2) Solidarität & Gerechtigkeit, 3) Transparenz & Mitgestaltung, 4) ökologische Nachhaltigkeit und bezieht dies jeweils auf fünf Berührungsgruppen: 1) Lieferant*innen, 2) Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, 3) Mitarbeitende, 4) Kund*innen, 5) das gesellschaftliche Umfeld. Heraus kommt ein Score, der anzeigt, wie weit vorn ein Unternehmen oder eine Gemeinde in Sachen Gemeinwohl ist - wie gut sie für die Gesellschaft sind.

    Die Gemeinwohlökonomie ist aber keineswegs beschränkt auf die Gemeinwohl-Bilanz, weswegen wir auch über die Ideen der Bewegung etwa zur Politik, zu öffentlicher Grundversorgung wie Bildung und Gesundheit und zu sozialer Gerechtigkeit sprechen. In Sachen Politik tritt sie zum Beispiel für mehr direkte Demokratie ein, für Konvente, die von der kommunalen bis zur obersten staatlichen Ebene mitreden und mitentscheiden können und für Volksentscheide. Eine Idee für mehr soziale Gerechtigkeit ist ein Startgeld für alle 18-Jährigen, das aus einem staatlichen Erbschaftsfond bezahlt wird. Aber auch die Gemeinwohl-Bilanz - und damit schließt sich der Kreis - würde, wenn sie für alle verpflichtend wäre, zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen.


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    Mehr zu Martina und ihrer Beratungsfirma Sinnovation: https://www.sinnovation.koeln/

    Die Website der Gemeinwohlökonomie-Bewegung, Unterseite der Regionalgruppen, in denen man sich engagieren kann - hier sieht man auch gut, wo die Gemeinwohlökonomie weltweit schon Fuß gefasst hat: https://web.ecogood.org/de/die-bewegung/regionalgruppen-und-vereine/

    Die Gemeinwohlbilanz der Sparda Bank München - es gibt eine leicht verstandene Tabelle und einen 109-Seiten-Bericht: https://www.sparda-m.de/gemeinwohl-oekonomie-wirtschaft-der-zukunft/#text_image_1

    Zum Schneeballeffekt der Gemeinwohl-Bilanz: Der Bürgermeister der bayerischen Gemeinde Kirchanschöring, Hans-Jörg Birner, im "GWÖ Podcast aus Bayern". Birner spricht auch darüber, wie die Bewohner*innen des Dorfes auf die Einführung der Gemeinwohl-Bilanz reagiert haben und was sich seitdem verändert hat: https://gwoebayern.letscast.fm/episode/2-hans-joerg-birner-buergermeister-von-kirchanschoering

    Unsere Folge zur Postwachstumsgesellschaft mit Dr. Barbara Muraca - auch die Gemeinwohlökonomie will das Wachstum begrenzen: https://neuewelten.podcaster.de/neuewelten/2-degrowth-mi...

  • Heute zoomen wir ganz weit raus - zeitlich, aber auch philosophisch: Transhumanismus und Posthumanismus sind Utopien bzw. vielleicht eher Dystopien, die auf je verschiedene Weiße den Menschen hinter sich lassen wollen. Gaaanz vereinfacht: Transhumanismus will den Menschen mit technischen Mitteln verbessern, ihn zu einem Cyborg machen, der den Mensch, wie wir ihn bzw. sie bisher kennen, vor allem von seinen Fähigkeiten her übertrumpft. Der technologische Posthumanismus will sich vom Menschen komplett verabschieden: Die Ideen reichen vom Upload des menschlichen Bewusstseins in die Cloud - um dort gewissermaßen als Künstliche Intelligenz mit menschlichen Wurzeln unendlich weiter zu leben. Oder gleich einer dem Menschen unendlich überlegenen Künstlichen Intelligenz das Zepter der Geschichte und der Evolution in die Hand zu geben. Beides nicht unbedingt Utopien, wie unser Gast, Janina Loh von der Universität Wien, unterstreicht.

    Janina ist derzeit Universitätsassistentin in der Technik- und Medienphilosophie an der Uni Wien, außerdem Autorin zu Büchern zum Posthumanismus und Transhumanismus und zur Roboterethik. Und sie ist Anhängerin des kritischen Posthumanismus, einer utopischen Denkrichtung, die nicht unbedingt den Menschen, aber auf jeden Fall den Humanismus überwinden will - und damit die Vorstellung, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei, dass der (Weiße, heterosexulle, männliche) Mensch im Zentrum der Welt steht und die Natur nach seinem Willen umformen und beherrschen könne. Der kritische Posthumanismus bezieht auch Tiere, Dinge und Elemente in Seine Überlegungen ein und träumt von einer Welt, in der diese gleichberechtigt neben bzw. zusammen mit dem Menschen leben. Eine Utopie, das zu radikal neuen Arten der Beziehungen zwischen Menschen untereinander, aber auch zwischen Menschen, Tieren und der Natur führt.

    Eine konkrete Idee ist das Parlament der Dinge, in dem auch Tiere, Dinge und Elemente wie das Wasser vertreten sein würden. Doch der kritische Posthumanismus lässt sich kaum auf solche konkreten, gemeinsamen Ideen festnageln. Janina Loh selbst etwa spricht sich für eine Utopie der Gefährt*innenschaft aus, in der statt Subjekte die Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Dingen im Mittelpunkt stehen. Sie will von unseren bisherigen exklusiven Ethiken zu einer radikal inklusiven Ethik kommen.


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    Janinas Seite bei der Uni Wien (in der Navi rechts findet ihr ihre Publikationen und Interviews, darunter viele weitere Podcast Gespräche): https://philtech.univie.ac.at/team/janina-loh-nee-sombetzki/

    Hier im Falter beschreibt Janina ihre Utopie der Gefährt*innenschaft bzw. der "unheimlichen Freundschaften": https://cms.falter.at/blogs/thinktank/2020/09/21/utopie-der-unheimlichen-freundschaften/

    Hier spricht Janina im sehr guten Podcast Wohlstand für alle über Roboterethik: https://wohlstandfueralle.podigee.io/1004-neue-episode

    Janinas Buch im Junius Verlag, "Trans- und Posthumanismus. Zur Einführung": https://www.junius-verlag.de/Programm/Trans-und-Posthumanismus-zur-Einfuehrung.html

  • Hallo ihr Lieben! Diesmal covern wir gleich fünf und eine halbe Utopien in einer Folge. Es geht um Science Fiction mit anarchistischen Ideen, sei es ein kompletter anarchistischer Planet oder anarchistische Strömungen im Wettlauf mit anderen Utopien oder auch Dystopien. Dr. Peter Seyferth hat uns seine fünf liebsten Anarcho-Utopien aus den letzten fünf Jahrzehnten mitgebracht und stellt sie vor (und eine weitere ganz unverhofft). Die Episode ist auch als kleines weihnachtliches Advents-Special gedacht, denn alle fünf bzw. sechs Bücher machen sich auch ausnehmend gut unterm Weihnachtsbaum oder unter gar nichts, wer Weihnachten vielleicht nicht so arg zelebriert. Wir empfehlen allerdings, die Bücher nicht bei Amazon zu bestellen, sondern beim sympathischen Buchladen eures Vertrauens.

    Wer noch nicht so recht sattelfest in Theorie und Praxis des Anarchismus ist, dem legen wir die vorangegangene Episode ans Herz, ebenfalls mit Peter. Dort geben wir eine kleine Einführung zum Anarchismus und klären weit verbreitete Vorurteile auf.

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  • Die Anarchie hat einen denkbar schlechten Ruf: Anarchie bedeutet Regellosigkeit und Chaos, Anarchist*innen sind gewalttätige Revoluzzer, Anarchismus wäre in einem industriell geprägten Land schlicht nicht möglich - so die landläufige Meinung. Wir haben den radikalen Anarchisten Dr. Peter Seyferth eingeladen, um diese Vorurteile einmal auf ihren Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen und darüber zu sprechen, was Anarchismus tatsächlich bedeutet und wie eine anarchistische Gesellschaft aussehen würde. Wie kann Anarchie funktionieren? Wo hat sie schon einmal funktioniert? Und wo steht der Anarchismus heute? Wir haben so viel geredet, dass wir gleich zwei Sendungen daraus machen werden - unser Gespräch über anarchistische Welten in der Science Fiction schicken wir als Weihnachts Special raus! :)

    PS: Wir mussten Peter Seyferth zwei Mal zum Gespräch einladen. Die ganze, ärgerliche, aber doch auch ein wenig positive Story gibt's zu Beginn der Episode. ;) Die deswegen auch mit einer kleinen Verspätung kommt.

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    Peter gibt auch in mehreren Youtube-Videos von AcTVism Munich Einblicke in den Anarchismus, zuletzt ging's um Anarchie und Corona: https://www.youtube.com/watch?v=UvlZmzDLDi4

    Peters Website: https://seyferth.de/

    Hier geht’s zur Anarchie Folge vom Future Histories Podcast von Jan Groos: https://www.futurehistories.today/episoden-blog/s01e12-daniel-loick

    Ein Beitrag von Arte über das sehr gute Buch "Mein Katalonien" von George Orwell: https://www.arte.tv/de/videos/092007-000-A/george-orwells-katalonien/

    Mehr Infos zu Anarchie und Anarchismus: Die deutschsprachige anarchistische Zeitschrift (und der Verlag) Graswurzelrevolution: https://www.graswurzel.net/gwr/

    Mehr Infos zu Anarchie und Anarchismus: Die englischsprachige anarchistische Plattform Crimethink: https://de.crimethinc.com/

    Das Episodenbild stammt noch von der ersten, gescheiterten Aufzeichnung vor dem "Lockdown light" in der leeren Favorit Bar in München.

  • In der dritten Folge von „Neue Welten“ sprechen wir über das Buch „Island“ (dt. „Eiland“) von Aldous Huxley. Es ist die erste Episode unserer Reihe „Neue Welten Klassiker“, in der wir über Utopien in Romanen, Filmen, der Kunst oder in Computerspielen sprechen wollen. „Island“ erschien 1962, dreißig Jahre nach Huxleys Alptraumvision „Brave New World“. Im Gegensatz zu dieser berühmten Dystopie ist „Island“ einer der größten utopischen Romane des 20. Jahrhunderts.

    Das Buch erzählt die Geschichte des schiffbrüchigen englischen Reporters Will Farnaby. Er lernt die tropische Insel „Pala“ kennen – eine Insel, die nie kolonialisiert wurde. Die Gesellschaft auf Pala lebt eine Mischung aus westlich-rationaler Wissenschaft mit abendländischem Pragmatismus und östlicher Mystik mit tantrischem Buddhismus und Meditation.

    Wir wollen wissen, welche utopischen Ideen Aldous Huxley in dem Buch verarbeitet: Anfang der 1960er Jahre greift er hier Themen vorweg wie Freie Liebe, Drogen, Pazifismus, Yoga oder eine anti-autoritäre Erziehung. Wir fragen uns: Was wurde davon bereits umgesetzt und was noch nicht? Welche Ideen können wir für unsere Gesellschaft vielleicht noch mitnehmen? Und ist die Insel-Gesellschaft von „Island“ eine Utopie, in der wir gern leben würden?

    „Island“ ist der letzte Roman von Aldous Huxley, der 1963 an den Folgen einer Krebserkrankung starb. Er versammelt in diesem letzten Werk noch einmal viele seiner Ideen, die ihn ein Leben lang beschäftigten – und von denen manche heute auch seltsam anmuten. Andere sind schon beinahe umgesetzt – wenn auch in einem gänzlich anderen Kontext.

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  • In unserer zweiten Folge geht es um die Degrowth-Bewegung, die Utopie einer Postwachstumsgesellschaft. Auch diesmal aus aktuellem Anlass: Die Corona- und die damit einhergehende Wirtschaftskrise haben gezeigt: Der Kapitalismus muss immer am Laufen gehalten werden. Die Läden mussten schnell wieder auf machen, weil die Leute schnell wieder Sachen kaufen mussten, damit andere Leute wieder Geld verdienen und ihre Miete und ihr Essen bezahlen können. Obwohl viele gar kein Problem damit hatten, mal nicht so viel zu konsumieren und nicht so viel zu arbeiten, muss das jetzt wieder passieren, sonst würde alles in sich zusammenfallen. Und tatsächlich muss der Kapitalismus nicht nur weiter laufen - er muss auch immer schneller laufen, muss immer weiter wachsen und expandieren. Das kann - nicht nur aus ökologischen Gründen - nicht ewig gut gehen.

    Die Degrowth-Bewegung will deshalb (und wegen der vielen ökologischen, sozialen und individuellen negativen Begleiterscheinungen des Wachstumsdogmas) die Gesellschaft so verändern, dass sie auch ohne ständiges Wachstum auskommt - und ohne einen großen Crash, ohne Rechtsruck, Bürgerkriege und internationale Verteilungskämpfe. Wie diese Gesellschaft aussehen wird und welcher Weg am ehesten zu ihr führt, das hat uns Dr. Barbara Muraca erzählt, Assistant Professor of Philosophy and Environmental Studies an der University of Oregon und Autorin von unter anderem "Gut Leben - Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums". Wie sieht eine Gesellschaft ohne Wachstum aus? Worauf müssen wir verzichten, was gewinnen wir? Warum reicht ein Green New Deal nicht und wie verhindert man, dass die Gesellschaften weiter auseinander brechen und nach rechts rücken? Antworten in Episode 2 von Neue Welten, eurem Utopie Podcast!

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  • Für die erste Folge unseres Utopie Podcasts haben wir uns gleich für ein ganzes Netz aus Utopien entschieden: den Afrofuturismus. Afrofuturistische Geschichten und Ideen finden sich in der Musik, in der Literatur, in Comics, in der Kunst, im Theater und im Film – zuletzt auf ganz großer Leinwand in der Marvel Comic Verfilmung „Black Panther“. Wir selbst sind zum ersten Mal in der Popmusik – mit Songs von Sun Ra genauso wie von Lee „Scratch“ Perry – über den Afrofuturismus gestolpert. Und wollen es jetzt genau wissen: Warum gibt es spezielle Utopien für People of Color, warum braucht es sie? Eine Frage, die sich nach der Ermordung von George Floyd gerade leider wieder sehr dringend stellt… Was unterscheidet afrofuturistische Utopien von anderen Utopien? Dürfen Weiße Menschen auch dabei sein? Wer genau war W.E.B. DuBois? Und was verbirgt sich hinter dem Konzept des „Afrofuturismus 2.0“?

    Darüber haben wir mit Dr. Natasha A. Kelly gesprochen, Kommunikationssoziologin mit den Forschungsschwerpunkten Post-/Kolonialismus und Feminismus, außerdem Künstlerin, Autorin, Aktivistin und, ganz entscheidend: Afrofuturistin. Das Gespräch hat uns auch immer wieder zur Geschichte und aktuellen Situation der Schwarzen Community in den USA und in Deutschland geführt, zu struktureller Benachteiligung, zu unterdrückter Geschichte und unterdrücktem Wissen und zu der Feststellung, dass Deutschland in Sachen Rassismus-Diskurs gut 100 Jahre hinter den USA hinterherhinkt.

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  • Bald geht's los! Wir geben einen kleinen Einblick in unseren brandneuen Utopie-Podcast "Neue Welten". Einmal im Monat wollen wir mit einem/r Expert*in über eine Utopie sprechen. Das kann eine konkret politische oder eine eher popkulturelle Utopie sein, eine bereits erprobte oder noch nie gewagte - aber immer eine mögliche Alternative zum neoliberalen Status Quo. Wir sind super euphorisch und hoffen ihr auch! ;)

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