Episodit

  • Was hält man im Krankenhaus für selbstverständlich und merkt erst den Wert, wenn es mal nicht läuft? Nein, wir meinen ausnahmsweise mal nicht die Pflege, sondern: die Medizintechnik. Im 21. Jahrhundert und grade nach Corona stützen wir uns in der medizinischen Versorgung auf spezialisierte Geräte und hochentwickelte Anlagen. Eine, die im Hintergrund dafür sorgt, dass uns die Technik nicht im Stich lässt, ist Emma. Sie ist Medizintechnikerin im Kiezkrankenhaus und wartet und repariert hauptsächlich OP-Geräte wie Defibrillatoren.
    Litti und Ollschgich befragen sie zur Abhängigkeit von Geräten im Pflegealltag (Litti: "Ich bin schon so'n bisschen am Fluchen, wenn's nicht funktioniert"), die hohe Verantwortung ihres Jobs und die berühmte (nervige) Frage: Könnt ihr nicht auch mal schnell die Kaffeemaschine anschauen?
    Emma spricht auch darüber, wie sie in die Medizintechnik gekommen ist, wie sie als Frau darin wahrgenommen wird und ob ihr Berufsstand im Krankenhaus überhaupt gewürdigt wird. Außerdem diskutieren wir darüber, was passiert, wenn sich das "Gewohnheitstier" Mensch nach Jahren mit einem neuen Gerät auseinandersetzen muss.

    Ein interessanter, manchmal humorvoller Einblick in die Mensch-Maschine-Beziehung, ohne die's das moderne Krankenhaus gar nicht gäbe. Reinhören, durchhören!

  • “Der Patient ist von heute auf morgen aus seinem Leben gerissen worden." In wenigen Pflegedisziplinen trifft das so zu wie im Bereich der Rückenmarksverletzung. Stationsleitung Susan, einer unserer Gäste diese Woche, merkt immer wieder, dass man in der Pflege großen Respekt und vielleicht auch (Ehr-)furcht vor der Disziplin hat, erzählte sie uns im Vorgespräch. Litti kann das bestätigen. Dabei sei es eine so spannende Arbeit, die einen hohen psychologischen Anteil habe.
    Litti und Ollschgich haben sich mit Susan aus dem Unfallklinikum Berlin und Pfleger aus dem BG Klinikum zusammengesetzt, um euch diese Fachrichtung näher zu bringen. Und ach ja, das Ganze letzte Woche auf dem Deutschen Pflegetag 2024, vor Live-Publikum, am Stand der BG Kliniken. Die sind nämlich u.A. auf die Versorgung von Rückenmarksverletzungen spezialisiert. 

    “Wir sind diejenigen, die den Patienten Ressourcen aufzeigen”, auch wenn nichts mehr so ist, wie es vorher war. Hingehen und waschen funktioniert dort nicht, sagt Susan. Vielmehr geht’s auch darum zu beraten, anzuleiten und zu erklären: “Warum reagiert dein Körper so, wie er reagiert?” Im Gegenzug baue man zu den Patient:innen oft eine “Bindung fürs Leben” auf, sagt Martin. Er betreut z.B. Patienten, die er vor 20 Jahren schon in der Klinik zum ersten Mal aufgenommen hat. 

    Wie kommen die Patient:innen bei euch an? Worauf arbeitet ihr mit ihnen eigentlich hin? (“Gehen ist nie das Hauptziel!”) Was hat sich im Bereich der Therapie von Querschnittslähmung in den letzten 30 Jahren getan? Wie geht ihr mit der Trauer der Rückenmarksverletzten um? Und, mal ehrlich, wie managed ihr eins der Themen schlechthin, die Sexualität? 


    Ein faszinierendes Gespräch mit zwei Pflegenden, die “für untenrum zuständig” sind - mit Live-Atmo. Einschalten, durchhören!

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG-Kliniken. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit!

  • Puuttuva jakso?

    Paina tästä ja päivitä feedi.

  • Weißt du, wie du sterben willst? Sorry für die direkte Frage, aber jeder von uns muss sich damit auseinandersetzen. Wenn das Leben endet, braucht der Mensch nicht nur medizinische Pflege, sondern oft auch Alltags- und seelische Begleitung. Alles findet er im Hospiz und deswegen sprechen wir diese Woche mit Philipp, Pfleger und Leiter des Ricam-Hospiz'.

    Wie läuft Pflege im Hospiz ab? Ist das nicht ein wahnsinnig trauriger Job, fragt Litti...? Muss man ein besonderer Typ Mensch sein, um im Hospiz zu arbeiten? Sind beim Sterben alle Menschen gleich oder gibt's im Sterben auch Unterschiede in den Gesellschaftsschichten? Und Philipp, mal ehrlich - wie stehst du zur Sterbehilfe?

    Diese Folge wird euch nicht nur abholen, wenn euch die Pflege-Arbeit im Hospiz interessiert. Philipp schafft es auch, das Tabuthema so zu beschreiben, dass es viel von seinem Schrecken verliert. Reinhören, durchhören!

  • "Wir wollen unsere Patienten möglichst gut versorgen und das ist in diesem System nicht möglich. Es ist besser geworden, aber es ist an vielen Stellen immer noch gravierend, dazu ist das Schwarzbuch da!" Diese Woche sprechen wir im zwischenschicht Podcast mit Lisa und Leonie, die das "Schwarzbuch Krankenhaus" mitverantworten.
    Jede und jeder Pflegende kennt die Situationen, in denen etwas falsch läuft, gute Pflege nicht klappt und Patient:innen zu Schaden kommen. Warum? Oft, weil die Umstände in den Krankenhäusern es nicht zu zulassen.
    Jetzt gibt es einen Ort, wo diese Episoden gesammelt und dokumentiert werden.
    Und wozu, fragt Litti...? Zur Vernetzung, sagen Leonie und Lisa, und um das Erlebte aufzuarbeiten. Oft sind solche Erlebnisse auch mit Scham verbunden, wenn man den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.
    Werden die eingereichten Berichte überprüft? Können sich Pflegende von den Schwarzbuch-Macher:innen auch beraten lassen? Reagieren die Krankenhäuser (übrigens in allen Größen) darauf?

    Das Schwarzbuch ist ein superinteressantes Beispiel dafür, dass die Pflege nicht passiv den Umständen ausgeliefert ist, sondern es immer Möglichkeiten gibt, sich zu organisieren. Einschaltbefehl!

  • Frauen, Posttraumatische Belastungsstörung, Wehrpflicht - in Teil 2 unserer Doppelfolge zur Arbeit im Bundeswehrkrankenhaus gehen wir noch mal da hin, wo's möglicherweise weh tut.
    Letzte Woche haben wir Tini und Micha, Chirurgin und Pfleger im Bundeswehrkrankenhaus, gefragt, wie sie zur Bundeswehr kamen und erfahren, dass sie zuerst Soldat:innen und dann medizinisches Fachpersonal sind. Diese Woche sprechen wir über die Ausstattung im Bundeswehrkrankenhaus - gibt's auch hier Mangel an Personal? (Spoiler: nicht so schlimm wie anderswo) Und dann nehmen wir uns auch die dicken Eisen vor: Tini, wie ist es als Frau bei der Bundeswehr?
    Wie geht man beim Bund mit PTSD um? Herrscht immer noch das Gebot des Harten Kerls?
    Und wie steht ihr eigentlich zu Wehrpflicht und Zivildienst? Könnte letzterer den allgemeinen Personalmangel in der Pflege abmildern?

    Unser Ziel ist auch in dieser Woche, die Bundeswehr besser zu begreifen und Tini und Micha stehen uns sehr offen Rede und Antwort. Und egal, ob man mit ihnen einer Meinung ist - man versteht nach dieser Folge auf jeden Fall besser eines der zentralen Organe von Deutschland - und seine wichtige Gesundheitsversorgung.

  • Es gibt wohl kaum Institutionen in Deutschland, die so unterschiedlich wahrgenommen werden wie die Bundeswehr. Wo immer wieder negative Schlagzeilen durch die Nachrichten gehen, hat v.a. der Ukrainekrieg sie wieder in ein deutlich positiveres Licht gerückt. Wir wollten sie mal von innen verstehen und machen das diese und nächste Woche aus der zwischenschicht-Perspektive. Natürlich: mit einem Blick in die medizinische Versorgung.
    Tini und Micha arbeiten als Chirurgin und Pfleger im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Dabei sind sie eigentlich "in erster Linie immer Soldat und müssen die soldatischen Tugenden immer zu 100% umsetzen", erklärt Micha. Und ja, das bedeutet auch regelmäßige Übung an der Waffe und im Ernstfall z.B. ein Auslandseinsatz.
    Gleichzeitig ist, das wissen viele sicher auch nicht, das Bundeswehrkrankenhaus v.a. auch für die Zivilbevölkerung offen.
    Wie Tini und Micha diese krasse Doppelbelastung mit sich ausmachen (im Grunde Leben retten und im Extremfall auch das genaue Gegenteil), wieso sie sich für den Dienst entschieden haben und wie eigentlich die Personalsituation im Bundeswehrkrankenhaus ist - das besprechen Litti und Ollschgich im ersten Teil der Doppelfolge.
    Taucht ein in den Mikrokosmos Bundeswehr und lernt ihn mit uns zusammen ein bisschen besser zu verstehen!

  • Fühlt ihr euch eigentlich umfänglich kompetent im Management von Posttraumatischer Belastungsstörung? Von Delir? Von der richtigen Auswahl der Beruhigungsmittel? Wenn eure Antwort "jein" oder "nein" ist, bloß keine Scham! Erst seit ein paar Jahren geht der Blick verstärkt auch darauf, die Zeit nach der Intensivstation für Patientinnen und Patienten so wenig belastend wie möglich zu machen - und das schon während der ITS-Behandlung. Bei Kindern ist das noch wichtiger. Sie erleben die Zeit als noch extremer.
    Diese Woche sprechen wir (mit Co-Host Denise) im zwischenschicht Podcast mit der Ärztin Juliane, die zur Hälfte auf einer Kinderintensivstation arbeitet - und den Rest der Arbeit zum Post Intensive Care Syndrom und natürlich der Prävention forscht. "Man hat in den letzten Jahren immer mehr rausgefunden, dass eine Intensivtherapie an sich bereits negative Folgen auf die Patienten haben kann und teilweise auch auf ihre Familien, die jetzt nicht unbedingt mit der Grunderkrankung zusammenhängen….", erklärt sie. Von Konzentrationsschwierigkeiten über PTSD zum von Neuem Laufenlernen.

    Juliane spricht mit uns über vielschichtige Maßnahmen, die ergriffen werden können, damit es gar nicht so weit kommt; den Druck, beweisen zu müssen, dass es "sich lohnt", die Extrameile für die Patient:innen zu gehen. Und natürlich auch, wie sie selbst mit der Arbeit auf einer der intensivsten Intensivstationen, der Kinder-ITS, klar kommt.

    zwischenschicht hören bildet weiter - wir garantieren euch eine superinformative Folge. Und ihr werdet Julianes direkte und herzliche Art und Weise sehr mögen, versprochen!

  • "Wir brauchen stärkere Pflegefachpersonen", sagt Lina vom DBfK. Pflege müsse ein viel stärkeres Mitspracherecht und auch Selbstbewusstsein haben. "Ich weiß, wie ätzend es ist", zum Beispiel immer wieder mit Ärzten zu diskutieren, aber es lohne sich.
    Im zweiten Teil unseres Gesprächs mit Lina und Johannes, Pflegepowerpaar vom DBfK, diskutieren wir über Berufsverständnis und die Superpower der Pflege, mit den Patient:innen am meisten zu tun zu haben.
    Aber auch darüber, warum es schon sinnvoll es ist, neue englische Berufsbezeichnungen in das uralte Berufsfeld zu bringen (Ollschgich: "Oma Erna" muss es doch auch verstehen).
    Und natürlich, wieso einfach nicht mehr Menschen Mitglieder in den Verbänden sind, wenn sie denn so viel für die Profession tun. "Wenn man [vom Job] so abgegessen ist", wie schafft man es, sich danach noch dafür einzusetzen...?

    Wir garantieren euch eine unglaublich vielseitige, direkte, aber auch unterhaltsame Folge. Wir hatten mit Lina und Johannes einfach einen tollen Flow! Reinhören, durchhören!

  • Dass sich die Pflege nicht genügend für ihre eigene Profession einsetzt und lieber jammert, hören wir im zwischenschicht Podcast immer wieder. Auch wir haben das schon öfter gesagt. Diese Woche haben wir aber zwei Gäste da, die uns Hoffnung für die Zukunft unseres Traumjobs machen.
    De-Be-Ef-Ka - watt? Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, erklären uns Lina und Johannes, beide Mitglieder, Pflegende und wahrscheinlich eins von Deutschlands sympathischsten Pflegepaaren. Ihr beiden, wieso noch ein Organ, neben Kammer und Gewerkschaft? Weil der Verband sich für die fachliche Weiterbildung der Pflegenden einsetzt, sagen sie. "DBfK ist älter als die professionelle Altenpflege!" Was genau der Verband macht, erfahrt ihr im ersten Teil unserer Doppelfolge.

    Lina und Johannes sind aber auch Cracks in Sachen Aus- und Weiterbildung und diskutieren mit Litti und Ollschgich neue Ansätze in der Pflege: mehr Prävention für langfristig weniger Behandlung. Außerdem: ambulante Pflege und wie man die Angerhörigen noch besser schulen könnte.
    Und, was wir uns nie nehmen lassen, wenn ein (noch dazu so nettes) Pflegepaar bei uns sitzt: Wie haltet ihr es eigentlich aus, ständig, auch abends vor Netflix, noch über Pflege zu reden? (Spoiler: "verlockende Tiefe")

    Ihr werdet die beiden sofort ins Herz schließen und auch fachlich richtig viel mitnehmen, garantiert!

  • 24 Stunden pflegen - wie hält man das durch? Wir sprechen jetzt nicht von Extremschichten im Job, sondern: Wenn sich die Pflege nicht nur im Beruflichen bewegt, sondern auch ins Private zieht. Lisa und Katja, beide angestellt im Krankenhaus, pflegen ihre Söhne Cedric und Oskar. Die beiden kennen sich nicht und treffen sich auf unserer zwischenschicht-Couch zum ersten Mal (Litti hat das eingefädelt), haben aber sich aber gleich viel zu sagen. Ihre Lebenssituationen sind sich nicht unähnlich, obwohl ihre Jungs ganz unterschiedliche Geschichten haben. Cedric hat Diabetes I, Oskar hat eine Entwicklungsstörung aufgrund eines Gendefekts.

    Wie schafft man den Alltag, wenn man vor der Frühschicht im Job schon eine Schicht Insulin-Regulieren hinter sich hat? Wie bleibt man sich als Paar nahe, wenn man nachts um elf noch eingenässte Bettwäsche wechselt? Haben alle Erzieher:innen wirklich Bock auf Inklusion? Und wie geht's überhaupt den Kids? Auch den Geschwisterkindern?

    Zudem thematisieren Litti und Ollschgich auch den schweren Klotz der "Regretting Motherhood"-Diskussion: Gibt's Momente, wo euch alles zu viel wird, Lisa und Katja, und ihr bereut, Eltern geworden zu sein?
    Leute, die Folge ist keine leichte Kost, aber wir garantieren euch: Sie wird euch bereichern. Weil Lisa und Katja sehr direkt und offen über die 24/7-Pflege sprechen und ihr sicherlich viele Aspekte finden werdet, die ihr kennt, egal ob ihr auch zuhause pflegt oder nicht.
    Weil's wichtig ist, so war's schon immer in der zwischenschicht, dass man offen miteinander spricht.

  • Was sorgt eigentlich wirklich für mehr Personal in der Pflege? Goodies, Geld, gutes Marketing? "Durch die Teamleistung, 'nen reibungsfreien Arbeitsablauf auch in Stresssituationen und keine Grabenkämpfe", sagt Bereichsleitung Petra aus dem Kiezkrankenhaus. Aufmerksame Hörer:innen kennen sie schon, seit sie Stationsleitung war. Die Folge mit Petra gehört immer noch zu den beliebtesten aller zwischenschicht-Zeiten. Irgendwie schafft sie es, eine unerschütterliche Balance zwischen radikaler Professionalität und 'nem großen Herz zu finden und ihre Leute auch durch heftige Zeiten (und Schichten) zu führen.
    Seit unserer letzten Folge mit ihr ist in der Pflege und bei ihr beruflich viel passiert und diese Woche treffen Litti und Ollschgich sich mit ihr zu einem lang ersehnten Follow Up. Petra, wie gehst du mit dem jetzt noch größeren Druck um? Gibt's auch Neider, die dir deinen Aufstieg nicht gönnen? Denkst du, mit der Vier Tage-Woche begeistern wir wieder v.a. junge Leute für die Pflege? Und werden bei dir im Konzern eigentlich Männer und Frauen gleich gut bezahlt?

    Petra spricht auch darüber, wie es ist, in ihrem Haus, dem sehr großstädtischen Urbankrankenhaus, zu arbeiten und was für Vor- und Nachteile es hat, dem Mega-Konzern Vivantes anzugehören.
    Wir lieben Petra einfach und ihr werdet es euch - wenn ihr es nicht eh schon tut.

  • Hat jeder Mensch ein Recht auf ein Frühstücksei? Steht Patienten im Krankenhaus ein gewisser Standard von Verpflegung zu?

    Krankenhausessen beschäftigt uns bei der zwischenschicht schon lange, sein Ruf ist legendär schlecht. Eine unserer ersten Folgen vor bald vier Jahren hat sich schon damit befasst und fast so lange versuchen wir, jemanden, der es kocht, für eine Folge zu gewinnen. Zum Auftakt der fünften Staffel haben wir's endlich geschafft: Der gelernte Koch und Geschäftsführer Tobias ist in einem Krankenhauskonzern für das Essen von sehr vielen Menschen verantwortlich und hat dabei auch schon sehr viel verändert.

    Litti und Ollschgich diskutieren mit Tobias dabei die Ansprüche der Patienten und des Personals (ja, die Frage nach dem Recht aufs Ei ist wichtig!), wie viel Bio eigentlich geht, wie viel Müll anfällt und wieso Tobias von der Edelgastro ins Großcatering gewechselt ist.
    Dass, wie er selbst sagt, Menschen in der Gastro genauso durchgedreht sind wie Menschen in der Pflege, macht ihn umso sympathischer. Ein unterhaltsamer und informativer Staffelauftakt, der euch vielleicht auch Hoffnung macht für die Zukunft des Krankenhausessens.
    Hört außerdem mal genau hin: Wir zeichnen zum ersten Mal vor Publikum auf!

  • Was hat dich bewegt, in die Pflege gehen? Bei Emely war es ihre Teenager-Zeit auf dem Wasser. "Die haben mich auf den Weg gebracht; ich wär' nie auf die Idee gekommen, in den medizinischen Bereich zu gehen, hätte ich nicht meinen 'Sani' mit 16 gemacht und verstanden, dass es mir ultra gut liegt!" Als Rettungsschwimmerin beim DLRG lernt sie schon früh das Prinzip 'Leben retten'. Bis heute fährt sie zweigleisig - Intensivpflege als Hauptjob, Wasserrettung in der Freizeit.

    Wir alle sind grade im Sommer irgendwo am Wasser. In unserer zweiten Sommerfolge klärt uns Pflegerin Emely nicht nur darüber auf, dass Ertrinken nicht laut ist, sondern schnell übersehen werden kann. Was der Rettungsschwimmer-Blick auf Menschen mit dem Pflege-Blick auf Menschen zu tun hat. Und ja, natürlich wollten wir auch wissen, ob so 'ne Schicht beim DLRG irgendwas mit Baywatch gemeinsam hat.

    Eine Folge, bisschen leichtfüßig, bisschen Weiterbildung, die perfekt in den Sommer passt. Und ihr werdet nie wieder Baywatch schauen wollen, wenn ihr einmal Emely zugehört habt!

  • "Wir haben acht Menschen, die keine Wohnung haben, die wir in einem Logistikzentrum untergebracht haben. Die gehen täglich zur Arbeit, haben Einkommen, sind krankenversichert, haben aber keine Wohnung: Sie gehen nicht nach Hause!" Obdachlosigkeit ist komplex und jede Person, die auf der Straße lebt, hat eine andere, oft vielschichtige Geschichte. Keiner weiß das besser als Pfleger Stephan. Er leistet ganz besondere Nachtschichten ab. Tagsüber Pfleger im Hospiz, macht er sich immer um 1 Uhr auf, Menschen ohne Zuhause zu versorgen. Er bringt Essen, Trinken, aber auch Dinge des täglichen Bedarfs.

    V.a. bringt er aber auch ein offenes Ohr für die, die es wollen oder brauchen. Und viel Verständnis für diejenigen, die ihre Ruhe wollen. "Alleine, dass sich jemand sicher fühlt, dass jemand an meinen Schlafplatz rangeht und nur etwas hinstellt und wieder geht! Und mich nicht angreift oder blöde Kommentare von sich gibt, ist für viele auf der Straße schon ein ganz wichtiges schönes Gefühl!"
    Stephans Engagement hat uns ziemlich ehrfürchtig gemacht. Woher nimmt er die Energie, zusätzlich zu seinem fordernden Job auch noch solche Nachtschichten (auf dem Fahrrad!) zu schieben? Konnte er auch schon Menschen aus der Obdachlosigkeit zurückbringen? Wie ist überhaupt die Situation auf der Straße, gibt es immer mehr wohnungslose Menschen? Und wie schlecht sollte unser Gewissen sein, wenn wir selbst betreten auf den Boden schauen, wenn uns jemand in der S-Bahn nach Geld fragt...?
    Kommt mit Litti und Ollschgich in den Alltag von Stephan, der im Grunde 24/7 Menschen pflegt!

  • "Ist schon mal vorgekommen, dass jemand mit Gläsern nach uns schmeißt, ja. Aber tatsächlich, ich krieg' jeden beruhigt. Also ich geb mir jedenfalls Mühe!". Bis zu 200 Patientinnen und Patienten spricht Micha jeden Tag. Dass das auch mal zu Stresssituationen auf beiden Seiten führt, ist unvermeidlich. Aber wo gehen täglich 200 Menschen ein und aus, fragt ihr euch jetzt. Micha ist pflegerischer Leiter der Unfallchirurgie und Orthopädie in der Ambulanz im Kiez-Krankenhaus. Die Ambulanz ist, so Ollschgich, ein "Zwischenglied" - Patient:innen kommen in der Rettungsstelle mit einem orthopädischen Leiden an, Micha und sein Team übernehmen im Anschluss die Koordination der weiteren Versorgung.

    Bis zu 200 Personen gibt es so also zu versorgen und im bunten Kiezkrankenhaus kommt das noch mal mit zusätzlichen Herausforderungen: "Die Sprache tatsächlich!" Wie Micha und sein durchweg türkischstämmiges Team das täglich regeln, wie er es selbst innerhalb von nur vier Jahren zur Leitung geschafft hat (gibt es Neid?, fragt Litti) und ob ihn der ganze Management-Kram neben der Pflege nicht eigentlich nervt - das hört ihr diese Woche im zwischenschicht Podcast.
    Übrigens: Michas Ausgleich neben dem Job ist übrigens besonders spannend - reinhören, durchhören!

  • Wenn ein Patient oder eine Patientin offentlich aufgeheizt auf deine Station kommt - was machst du? Auf die Person zugehen oder hinter dem Tresen verstecken? So nachvollziehbar Variante 2 ist (kennen wir doch alle) - oft wäre es produktiver, die Situation aufzulösen und in den Kontakt mit dem Menschen zu gehen. Aber: Die richtige Technik macht's! Deeskalationstrainer und Pfleger Friedemann spricht mit Litti und Ollschgich diese Woche drüber, wie sich scharfe Situationen lösen oder zumindest entschärfen lassen.
    Innere Not oder das gute Recht, jemandem auf die Mütze zu geben? Die Unterscheidung ist erst mal wichtig, sagt Friedemann. Innere Not ist, was man deeskalieren kann. "Erstmal sage ich nicht, warum bist du denn sauer, sondern was ist passiert, dass du so bist!", rät er. Oft hilft das schon.

    Was sind aber die Erfolgsaussichten des Ansatzes, will Litti wissen... Und müssten nicht auf den Stationen viel mehr professionelle "Deeskalierer" unterwegs sein - also mal wieder viel mehr Personal. Ollschgich hakt nach, ob das Deeskalationstraining nicht verpflichtend sein sollte.
    Wie das Gehirn in Notsituationen reagiert (oder auch nicht), ob man auch auf körperliche Gewalt sinnvoll reagieren kann und ob die Gesellschaft eigentlich generell immer wütender wird, besprechen wir in dieser zwischenschicht! Wir garantieren euch: Ihr werdet so viel mitnehmen.

  • "Die gucken sich das bei uns an und denken: Boah, hier muss man aber viel machen!" Wie stellst du dir die Arbeit auf der Dialyse-Station vor? Kaffeetrinken und 'ne ruhige Kugel? Mitnichten, sagt Anke. Die gelernte Krankenschwester sieht nicht selten, dass interessierte Pflegende auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ihre Station besuchen. Und nicht selten bald wieder gehen, weil's halt doch anspruchsvoll ist.

    Anke hingegen kann sich nach vielen Jahren ITS vorstellen, bis zur Rente bei der Dialyse zu bleiben. Diese Woche gibt sie uns im zwischenschicht Podcast einen Rundumblick auf das technisch komplexe Feld, bei dem sie ihren Patient:innen meistens bis zum Lebensende immer wieder begegnet. Was für Möglichkeiten der Dialyse gibt es (Spoiler: geht auch zuhause)? Wie ist der pflegerische Alltag dort? Wie ist auch das psychosoziale Miteinander mit den Patient:innen, will Litti wissen, baust du Beziehungen auf? Wie lange wartet man im Durchschnitt auf eine neue Niere, hakt Ollschgich nach...? Und kommen Menschen eigentlich direkt nach wilden Partys zur Dialyse?

    Anke gibt uns einen versierten Blick in eine Pflegedisziplin, die, wie sie selbst sagt, unglaublich vielseitig ist. Und sie macht euch ganz bestimmt doch Bock auf 'ne (zwischen)schicht Dialyse? Einschaltbefehl!

  • "Zwischendrin werd' ich verflucht!", gibt Sabrina diese Woche im Podcast offen zu. Mit ihrer Unternehmung "Pflegeattraktiv" geht Pflegerin Sabrina an Häuser, die sich gute Pflege auf die Fahnen schreiben wollen und prüft, ob sie das auch wirklich durchziehen. Anfangs lieben alle Sabrinas Spirit und dass es jetzt losgeht. Dann geht's ins Audit, Sabrina zeigt auf, was sich alles ändern muss und plötzlich ist sie nicht mehr die Gute. Völlig normal aber, schließlich will sie ja Veränderung anstoßen und die ist anstrengend. Und weil sie die Häuser nicht beraten und wieder gehen, sondern es wirklich um das Prüfsiegel geht, kann sich auch keiner aus der Schlinge ziehen. "Die haben euch dauerhaft am A...h!", fasst Ollschgich zusammen.


    Sabrina, die auch noch regelmäßig an und mit Patient:innen arbeitet und nicht nur am Schreibtisch, will mit ihrem Pflege-TÜV endlich "Pflege-Siegel, die mehr sind als, entschuldigt bitte, so'n läppischer Chefarzt-Flur-Zettel!" Und was haben die Häuser davon? Letztendlich geht's v.a. wie immer darum, Mitarbeitende zu gewinnen.

    Wie läuft so eine Prüfung ab? (Spoiler: Es wird gecheckt, ob das mit der berühmten "Augenhöhe" zwischen den Disziplinen stimmt) Wonach wird geschaut? Wie geht Sabrina vor, wenn die Anfangsmotivation bei den Häusern schwindet? Und woher nimmt sie eigentlich, will Litti wissen, als vierfache Mutter den Drive für diese anstrengende Arbeit?
    Ein mal ganz anderer Blick hinter die Kulissen der Stationen und in die Teppichetagen, der euch ganz nebenbei klar machen wird: Veränderung der Pflege hat ganz viele Wege!

  • "Mir hat mein Kind so'n bisschen leid getan!" Schichtdienst mit Kind ist happig und das schon, wenn beide Elternteile zusammenleben. Was aber, wenn die schichtarbeitende Person noch dazu alleinerziehend ist? "Mein Kleiner ist mit mir früh um vier aufgestanden und Punkt sechs standen wir vor der Kita! Bis 16, 17 Uhr in der Kita war er in der Kita, also quasi über 10 Stunden!", erinnert sich Maria, eine der beiden alleinerziehenden Pflegerinnen in der zwischenschicht.


    Die Familienorganisation als Person in der Pflege ist komplex, das haben wir in über drei Jahren zwischenschicht immer wieder gehört. Deswegen haben wir diese Woche zwei Pflegende eingeladen, bei denen es noch mal eine Schippe schwieriger ist: Sie leben nicht mehr mit den Vätern der Kinder zusammen und müssen Schichtdienst, anstrengenden Job und Kinder-Orga jonglieren.

    Julia hat zwei Kinder, die kurz vor dem Teenageralter stehen, Marias Kleiner ist sechs. Wie kommt ihr mit den Vätern klar, fragt Ollschgich, selbst zweifacher Papa (und vergeben)...? Wie habt ihr auf der Station eure besonderen Anforderungen klar gemacht? Wie hat Maria die Situation mit den 10 Stunden-Kita-Tagen gelöst? Werdet ihr von Kollegen kritisch beäugt? Wie steht's um die Work-Life-Balance, könnt ihr überhaupt noch ausspannen? Und ist die Pflege nicht eigentlich komplett ungeeignet für Alleinerziehende? ("Ich find's gut! So'n Montag- bis Freitag-Job würde mich mehr stressen", sagt Julia).

    Ein Thema, das so viele betrifft, aber über das man viel zu selten spricht. Weil der Arbeitgeber oft erwartet, dass man es halt einfach regelt! Eure zwei "alten weißen Männer" von der zwischenschicht haben bei zwei jungen weißen Frauen reingehört! Einschaltbefehl!

  • Warst du schon mal im Gefängnis? Wir nicht - zumindest nicht bis vor kurzer Zeit! Wir fanden aber unsere Folge mit JVA-Pflegedirektor Christian letztes Jahr so spannend, dass wir seinen Arbeitsplatz mal von innen sehen wollten. Und so kam's, dass wir an einem wunderschönen Frühlingstag unter Stacheldraht, durch zahlreiche Schlösser und schwere Türen, an Gitterstäben und Kameras vorbei, in einem... Krankenhaus rauskamen. Das Krankenhaus der JVA ist der Arbeitsplatz der Pflegenden Jenny und Andi, mit denen wir eine zwischenschicht 'hinter Gittern' aufnehmen konnten. Und, ihr beiden, gewöhnt man sich jemals an dieses Arbeitsumfeld, wollten wir wissen? Schon nach kürzester Zeit schauen sich die Gitterstäbe an den Fenstern weg, sind sich die zwei einig, und der Job ist toll.

    Pflegerin Jennys Umfeld hatte sie gewarnt - ob sie wirklich mit psychisch kranken Straftäter arbeiten wolle...? "Nichts Anderes will ich mehr machen", wusste sie rasend schnell. Andi gefällt auch die soziale Arbeit, die Pflege hier mit bedeutet. Er gibt aber auch zu, dass die Work-Life-Balance noch wichtiger ist als 'draußen': "Man ist quasi der 'Mülleimer' für viele Patienten und das ist schon 'ne Belastung", das müsse man ausgleichen können.

    Muss Jenny sich als Frau in einem Männergefängniskrankenhaus besonders Respekt verschaffen? Wie sehr arbeitet ihr auch an der Resozialisierung der Patienten? Und was passiert, wenn eine Situation wirklich mal eskaliert?

    Leute, sicherlich eine der spannnendsten Folgen ever, im krassesten Setting, in dem wir bisher aufnehmen durften! Wie sehr ist es 'ganz normale' Pflege und wie anders ist es dann doch in der JVA...? Reinhören, durchhören, erfahren!