Episodes
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Das „Institut für Auswärtige Politik“ an der Hamburger Universität wurde durch einen Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft vom 31. Januar 1923 gegründet. Nach dem Vorbild etwa des Council on Foreign Relations der USA sollte an diesem Institut empirisch und interdisziplinär zur vergangenen internationalen Politik und zu einer möglichen zukünftigen demokratisch legitimierten Außenpolitik geforscht werden. Es überstand in der Folge die Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten und eine kurzzeitige Verlegung nach Berlin, um 1973 zusammen mit der Forschungsstelle für Völkerrecht in dem noch heute bestehenden „Institut für internationale Angelegenheiten“ aufzugehen.
Der Hamburger Anzeiger vom 25. November 1924 beschäftigte sich mit dem Institut und erklärte den Leser*innen, warum die Hamburger Universität gut daran tut, über den nationalen Tellerrand hinauszublicken. Frank Riede erklärt es uns. -
Der Reformsozialist Jean Jaurès, der einen humanistisch und pazifistisch fundierten Sozialismus, der über Reformen und nicht durch Revolutionen etabliert würde, in Frankreich prägte, kämpfte vor dem Ersten Weltkrieg für eine friedliche Lösung der Konflikte, die auch einen politischen Ausgleich mit Deutschland bedeuten würde. Am Vorabend des 1. Weltkriegs, am 31. Juli 1914 wurde er im Pariser Café Croissant sitzend vom französischen Nationalisten Raoul Villain durchs Fenster hindurch erschossen. Die Tatsache, dass der Attentäter nach dem Weltkrieg von einem Gericht freigesprochen wurde, könnte darauf hinweisen, dass er vom Bürgertum auch über den Tod hinweg angefeindet wurde. Der Eindruck täuscht wohl, denn seine Überreste wurden am 23. November unter großer Anteilnahme feierlich ins Panthéon überführt, wo sie bis heute neben den anderer großer Persönlichkeiten Frankreichs ruhen. Über diese Prozession berichtet das Hamburger Fremdenblatt am Tag darauf und heute für uns Rosa Leu.
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Episodes manquant?
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1600 Jahre lang, vom namensgebenden römischen Kaiser Konstantin bis zum Untergang des Osmanischen Reiches in den Wirren des Ersten Weltkrieges hatte Konstantinopel alias Byzanz alias Stambul oder Istanbul als Hauptstadt wechselnder Großreiche fungiert. Mit der Entthronung des letzten türkischen Sultans und der Begründung der Türkischen Republik durch Kemal Pascha 1923 war diese Geschichte an ihr Ende gekommen. Die Regierung saß seither im zentralanatolischen Ankara, und auch durch die Verluste fast aller verbliebenen europäischen Provinzen der Türkei fand sich die alte multiethnische Metropole am Bosporus plötzlich in ungekannter Randlage wieder. Ein Bericht aus Konstantinopel, den wir im Hamburgischen Correspondenten vom 23. November 1924 fanden, nennt keinen Autor, vermittelt allerdings deutlich das Bild einer Weltstadt im Niedergang. Es liest Frank Riede.
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Dem italienischen Faschismus wurde von der deutschen Presse im Herbst 1924 eine Krise attestiert, die wir bereits hier im Podcast dokumentiert haben. Der durchgängige Tenor der unterschiedlichen Artikel: Die internationalen Misserfolge und der Machtverlust der Kommunisten führten zu einer Schwächung Mussolinis und zu einem Bröckeln der Unterstützung im Bürgertum. Der Publizist Richard Bahr präsentierte im Hamburger Anzeiger vom 22. November die Überlegungen zur jüngsten Geschichte Italiens des liberalen Historikers Guglielmo Ferrero, die neben einer Analyse der Machtergreifung der Faschisten auch eine allgemeine Reflexion zu Faschismus und Autorität enthalten. Seine Hoffnung auf die parlamentarische Demokratie sollte sich bekanntlich nicht erfüllen – er selbst wurde 1925 unter Hausarrest gestellt und durfte nach internationalen Protesten 1929 in die Schweiz ausreisen. Rosa Leu liest für uns Richard Bahrs Paraphrase von Guglielmo Ferreros Buch „Demokratie und Terror. Die Diktatur in Italien“.
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In Zeiten von Smartphone und Social Media ist sie schleichend aus der Mode gekommen: die Visitenkarte. Dass sie vor einhundert Jahren noch voll im Saft stand, dokumentiert sich in einem Text aus den Altonaer Neuesten Nachrichten vom 21. November 1924, der sich die Mühe macht, zu ergründen, wo historisch die Wurzeln dieses ungewöhnlichen Ausweisdokuments liegen. Die Autorin Berta Tona spekuliert zunächst Richtung Frankreich, dann aber doch eher über Venedig ins ferne China und macht sich zudem ein paar Gedanken auch über Stilfragen. An ihrer Seite ist für uns Frank Riede.
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Die Ausgabe des Hamburger Anzeigers vom 20 November 1924 hatte folgenden Preis auf der oberen rechten Ecke der Titelseite abgedruckt: 10 Pfennige Goldmark = 100 Milliarden Mark.
Insofern war die Hyperinflation des Jahres 1923 mit ihren ungeheuren Summen, die wir vor einem Jahr an dieser Stelle dokumentierten, indem wir täglich die Preise der Zeitungsausgaben in den Anmoderationen nannten, immer noch präsent.
Die Preise der Zeitungsausgaben, als auch aller anderen Güter, waren aber seit der Währungsreform im Großen und Ganzen stabil geblieben. Und genau diese Tatsache feiert der Artikel eines Dr. Erdmann in dieser Ausgabe. Hatten zahlreiche Finanzpolitiker und Wirtschaftswissenschaftler die Wirksamkeit der Rentenmark damals angezweifelt mit dem Hinweis auf bestimmte finanztechnische Zusammenhänge und Logiken, so macht der Autor auf einen Faktor aufmerksam, den 1923 offensichtlich noch nicht so viele als fundamental betrachteten, der aber heutzutage zum Einmaleins der Finanzpolitik gehört: die Psychologie. Über gefühlte Stabilität und die Macht des Glaubens berichtet für uns Rosa Leu. -
Blankenese, Rissen, Stellingen, Eidelstedt, Groß Flottbek und Klein Flottbek – heutzutage etablierte Hamburger Stadteile, gehörten sie vor einhundert Jahren allesamt noch als Landgemeinden zum weitläufigen Kreis Pinneberg. Offenbar fühlten sie sich dort auch ganz wohl, denn die politischen Pläne, sie – nein, nicht mit Hamburg –, sondern mit der preußischen Stadtgemeinde Altona zu vereinen, stießen, wie wir dem Hamburgischen Correspondenten vom 19. November 1924 entnehmen, allenthalben eher auf wenig Begeisterung. Groß-Altona lautete die dahinter stehende Idee, und tatsächlich sollte diese 1927 in ein Gesetz gegossen und allem Widerstand zum Trotz vollzogen werden. Allzu lang währte der Glanz von Groß-Altona freilich nicht. Bereits elf Jahre später wurde selbiges nun seinerseits vom noch größeren Hamburg geschluckt, was man in Flottbek oder Stellingen, wie wir von Rosa Leu erfahren, bereits 1924 vorgezogen hätte.
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Es ist schon eine ganze Weile her, dass Kurt Tucholsky zuletzt als Autor hier im Podcast zu hören war. Umso mehr haben wir uns gefreut, sein Pseudonym Peter Panter unter einem Artikel im Hamburger Fremdenblatt vom 18. November 1924 zu entdecken, der den Titel „Der Bahnhofsvorsteher“ trägt. Um die Wirklichkeit auf deutschen Provinzbahnhöfen geht es hier dennoch nicht bzw. nur kurz. Was Panter alias Tucholsky vielmehr interessiert, ist die Differenz von Expertenblick und Laienblick, die déformation professionnelle im Umgang mit Dingen, auf die wir uns spezialisiert haben und die Frage, was uns in dieser Spezialisierung verloren geht. Unser Spezialist für Texte von Kurt Tucholsky ist von jeher Frank Riede.
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Zweimal bereits war der Autor mit dem etwas prätentiös anmutenden Kürzel I.C.H. in den letzten Monaten bei Auf den Tag genau zu erleben, und beide Male verbanden sich in seinen Texten feines feuilletonistisches Florett mit einem leichten ungut misogynen Zungenschlag. Auch seine heutige Glosse aus dem Hamburger Fremdenblatt am Montag, dem 17. November 1924, weist wieder beide Erkennungsmerkmale auf. Dabei ist der Gegenstand seiner diesmaligen Betrachtungen, die Krawatte, nach seinerzeitigen Maßstäben eigentlich ein urmännlicher; was I.C.H. allerdings nicht daran hindert, auf den letzten Metern trotzdem der emanzipierten Frau noch eine mitzugeben. Man und Frau erst recht hätten also alle Gründe, eine Krawatte auf den Artikel zu haben – Rosa Leu liest ihn trotzdem.
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Der Dawes-Plan, dem die deutsche Regierung zugestimmt hatte und daran zerbrach, sah das Ende der Französischen Besatzung des Ruhrgebiets vor. Die endgültige Räumung war für den Juli/August 1925 geplant, aus einzelnen Städten zogen sich die französischen und belgischen Truppen bereits schrittweise früher zurück. So wurden Dortmund und die Industriekomplexe in Hörde bereits Ende Oktober wieder an die deutschen Behörden übergeben. Nach langem, zehrendem und letztlich vergeblichem Ruhrkampf, feierte man die wiedergewonnene Souveränität. Die Deutsche Volkspartei hielt eine Versammlung zu diesem Anlass ab, auf der Gustav Stresemann eine beachtete Ansprache hielt. Der Hamburgische Correspondent eröffnete auf der Titelseite mit „Glück auf!“ und reiste nach Dortmund, um von der euphorischen und (zumindest in der Rezeption dieser Zeitung) sehr nationalistischen und patriotischen Stimmung zu berichten. Frank Riede ist mit in den Pott gereist.
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Die Heilwirkung des Nordseeklimas ist seit langem bekannt. Dass man bereits in der Kaiserzeit insbesondere Kinder gerne zu entsprechenden Kuren an die Küste zwischen Amrum und Borkum verschickte, weiß nicht nur, wer Else Urys Nesthäkchen-Romane gelesen hat. Was aber waren die nüchtern-physiologischen Gründe für die empirisch evidenten sanatorischen Erfolge? Der Hamburgische Correspondent vom 15. November 1924 bringt uns auf die Höhe der Debatte von vor einhundert Jahren, in der es offensichtlich sehr stark um mentale Gesundheit geht und noch gar nicht – wie heute – um Allergien oder Hauterkrankungen. Es liest Frank Riede.
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1924 befasste sich der Völkerbund auf mehreren Opiumkonferenzen mit den Handelsströmen von Betäubungsmitteln. Es geht auch darum, ob der Handel verboten werden sollte, wogegen sich in einigen Ländern die Ärzte wehren, die Opium und seine Derrivate für die Schmerzmedikation als unabdingbar betrachten. Die Altonaer Neuesten Nachrichten vom 14. November nehmen dies zum Anlass, um über die Herstellung und Wirkung dieses Narkotikums aufzuklären. Um angebliche Unterschiede in der Wirkung von Opium auf verschiedene Bevölkerungen zu erläutern, greift der Artikel auf die damals geläufige Rassentheorie zurück. Trotz dieses rassistischen Konzepts und Vokabulars liest Rosa Leu für uns diesen Text als spannenden Einblick in die Betäubungsmittel-Diskussionen der Zeit.
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Dass Richard Strauss in den Jahren der Weimarer Republik der in Deutschland meistgespielte zeitgenössische Opernkomponist war, bedeutete nicht, dass alle seine Uraufführungen große Erfolge wurden. Seiner „bürgerlichen Komödie“ Intermezzo beispielsweise, mit der sich der Komponist selbst zum 60. Geburtstag beschenkte, war kein durchschlagender Erfolg beschieden. Zu den Kritikern dieses Werkes zählte nicht nur Strauss‘ etatmäßiger Librettist Hugo von Hofmannsthal, der des Komponisten Versuch, diesmal selbst den Text zu seiner Oper zu verfassen, für wenig gelungen hielt. Auch der Kritiker Rudolf Philipp, der am 13. November 1924 im Hamburger Anzeiger die hanseatische Erstaufführung des wenige Tage zuvor in Dresden welturaufgeführten Opus besprach, empfand Intermezzo eher als Peinlichkeit. Wie Strauss hier seine eigene Ehe auf die Bühne brachte und warum das dem Rezensenten viel zu privat war, erläutert uns Frank Riede.
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Die Internationalität der Hamburger wie der Berliner Tageszeitungen aus den 1920er Jahren erstaunt uns immer wieder aufs Neue. Kaum ein Winkel der Welt, in den uns die Reisejournalisten jener Zeit in den vergangenen knapp fünf Jahren noch nicht entführt haben. Und wenn doch, wird das vermutlich nicht mehr lange so bleiben. Auf den Galapagos-Inseln vor der Küste Ecuadors waren wir tatsächlich bislang noch nicht, aber das wollten die Harburger Anzeigen und Nachrichten offenbar nicht länger auf sich sitzen lassen. Zwar hat man keinen eigenen Korrespondenten dort hinschicken können, dafür aber einen Reisereport des amerikanischen Forschers William Beebe so ergriffen rezipiert, dass es am 12. November 1924 im Bericht darüber mit der Erzählerperspektive zwischen dritter und erster Person munter durcheinander geht. Für uns auf Darwins Spuren ins Paradies begibt sich Rosa Leu.
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Als sich Ende Oktober 1918 Matrosen in Wilhelmshaven weigerten im Rahmen eines sicher verlorenen Krieges gegen die britische Flotte, und damit in den sicheren Tod, auszulaufen, begann eine Entwicklung, die sich über das ganze Deutsche Reich ausweitete und in die Geschichte als Novemberrevolution einging. Um die sich ausweitende Meuterei zu unterdrücken wurden Teile der Truppen nach Kiel verlegt, wo sich die dortigen Arbeiter und Soldaten mit ihnen solidarisierten und die rote Fahne der Revolution in der Stadt hissten. In der Nacht vom 5. auf den 6. November schwappte die Revolution auf Hamburg über, eine Gruppe von Soldaten entwaffnete die Boote im Hafen und gewannen die Besatzungen für die Sache. Anschließend wurde der Elbtunnel, der Hauptbahnhof und das Gewerkschaftshaus besetzt und in einem blutigen Kampf die Kaserne eines reichsstreuen Regiments in der Bundesstraße eingenommen.
Der Hamburger Anzeiger vom 11. November druckte einen Artikel, gezeichnet mit dem Pseudonym „Spectator“, ab, in dem an die Revolutionsnächte in Hamburg erinnert wurde. Frank Riede stürzt sich für uns in die Wirren der Hamburger Revolutionstage. -
Der Mythos des heutigen Hamburger Stadtteils St. Pauli reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück, als die seit 1833 so bezeichnete Gegend noch außerhalb der nächtens geschlossenen Stadttore lag – und wohl gerade deshalb dazu prädestiniert war, sich zum bevorzugten Aufenthalts- und Vergnügungsort für die in Hamburg vor Anker liegenden Seeleute zu entwickeln. Unser heutiger Artikel aus den Altonaer Neuesten Nachrichten vom 10. November 1924 zeichnet diese Geschichte nach und belegt, dass St. Pauli damals – entgegen anderslautender Berichte in der internationalen Presse – noch immer oder wieder ein buchstäblich weltoffener Tummel-, Feier- und Begegnungsplatz für Menschen aus allen denkbaren Weltgegenden war. Als historischer Text verwendet eben dieser dabei auch die ein oder andere Vokabel, die heutzutage nicht mehr gebräuchlich ist bzw. als diskriminierend empfunden wird und nähert sich auch der Prostitution auf St. Pauli aus gewohnt patriarchaler Perspektive. Es liest Rosa Leu.
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Der 9. November gilt als der Schicksalstag der Deutschen. Von Pogromnacht und Mauerfall konnte das Hamburger Echo am 9.11.1924 naturgemäß noch nichts wissen, aber neben dem ersten Jahrestag des abgewehrten Hitler-Ludendorff-Putsches gedachte man, wenig überraschend für ein sozialdemokratisches Blatt, auch der sich zum sechsten Mal jährenden erfolgreichen Novemberrevolution. Klassisch sozialdemokratisch positioniert man sich dabei zwischen den Extremen, also denjenigen, denen es zu viel Revolution, und denjenigen, denen es zu wenig Revolution war – und erklärt doch sehr freimütig, dass die Revolution auch aus sozialdemokratischer Sicht noch nicht abgeschlossen sei. Näheres erfahren wir von Frank Riede.
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Deutschland hatte im Jahr 1924 die Inflationskrise überwunden und nahm Anlauf zu den Goldenen Zwanzigern. Anders war die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich. Der galoppierende Werteverfall der Währung wurde dort erst mit einer Währungsreform im Dezember 1924 gestoppt. Die Regierung befand sich also im November 1924 in einem dauerhaften Krisenmodus. Als dann der Eisenbahnerstreik nicht abgewendet werden konnte, trat sie geschlossen zurück. Daran können wir übrigens auch die enorme Bedeutung der Eisenbahn vor 100 Jahren ablesen. Wie der Hamburgische Correspondent vom 8. November die Situation beschreibt weiß Rosa Leu.
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Am 8. November 1924 jährte sich der sog. Hitler-Ludendorff-Putsch. Während Ludendorff für seine Beteiligung nicht bestraft wurde, wurde Hitler zu einer fünfjährigen Haft verurteilt, im Herbst 1924 verdichteten sich aber bereits die Hinweise, dass er vorzeitig entlassen werden könnte. Das Hamburger Echo nahm am 7. November den Jahrestag zum Anlass nach Bayern zu schauen und abzuwägen, ob die politischen Akteure und Netzwerke resilienter gegen Umsturzversuche wären. Rosa Leu führt uns durch diese Bestandsaufnahme.
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Wie Dampfmaschine und Eisenbahn kam auch die Briefmarke ursprünglich aus England, trat von dort aus allerdings sehr rasch ihren Siegeszug um die ganze Welt an und stand in Deutschland, dank der fortgesetzten Kleinstaaterei, bald in besonders reicher und bunter Blüte. Die Vorreiterrolle kam dabei dem Königreich Bayern zu, wo am 1. November 1849 mit dem „Schwarzen Einser“ das erste deutsche Postwertzeichen auf eine Wurfsendung geklebt wurde. Am entgegengesetzten Ende des mittlerweile vereinigten Landes, im norddeutsch-preußischen Wandsbek, nahm der gleichnamige Bote 75 Jahre später, am 6. November 1924, eben jenes Jubiläum zum Anlass, zu gratulieren und dieses wichtige Kapitel deutscher und internationaler Postgeschichte in groben Zügen nachzuzeichnen. Unser Post-Bote dabei ist Frank Riede.
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