Episodes

  • Jesus ist am Kreuz gestorben. Das ist auch historisch ziemlich unbestritten. Aber für Christinnen und Christen hat dieser Tod eine einzigartige Bedeutung. Warum eigentlich?

    Auch in dieser Folge gilt es zunächst, einige Missverständnisse auszuräumen, welche den Weg zum Verständnis des Todes Jesu versperren. Populär ist vor allem eine Deutung geworden, die den Kreuzestod des Gottessohnes als notwendigen Preis erachtet, der für einen gerechten und zornigen Gott bezahlt werden musste. Gott muss hier gewissermassen zuerst Blut sehen, bevor er in versöhnliche Stimmung kommt…

    Manuel und Stephan weisen diese Interpretation des Todes Jesu als verfehlt ab – und versuchen dann, die Bedeutung der Selbsthingabe Jesu am Kreuz zu erklären, ohne eine zweifelhafte Theorie des stellvertretenden Strafleidens zu bemühen. Der Hebräerbrief liefert ihnen einige Schlüssel zum Verständnis. Hier wird Jesus als der Hohepriester vorgestellt, der aber nicht ein Opfertier schlachtet, sondern sich selbst hingibt.

    Wirklich Sinn macht diese Erzählung aber erst im Rückblick: Nur von der Auferstehung her wird klar, dass Jesus nicht einfach ein missverstanderer Wanderprediger oder ein kläglich gescheiterter Messiasanwärter war, sondern tatsächlich der «Christus», der Gesalbte Priester, König und Prophet…

  • In Jesus zeigt Gott sein Gesicht – diese fundamentale christliche Überzeugung hat’s in sich. Wie passen Gott und Mensch zusammen?

    Jesus nimmt für sich Dinge in Anspruch, die über das Selbstverständnis eines Wanderpredigers oder Weisheitslehrers weit hinausgehen. Er lässt wenig Zweifel daran, dass sich in ihm der lebendige Gott höchstpersönlich dem Menschen zeigt. Theologen und Theologinnen der Kirche haben sich über viele Jahrhunderte den Kopf darüber zerbrochen, wie man das stimmig zusammendenken kann: Gott und Mensch in derselben Person, Gott als Mensch… geht das?

    Stephan und Manuel lassen sich in dieser Folge nicht auf die hoch philosophischen Diskussionen um die «Zweinaturenlehre» Jesu ein. Sie versuchen nicht zu klären, wie das Miteinander von Gott und Mensch genau zu denken ist – sie gehen vielmehr davon aus, dass Jesus einen Selbstanspruch vertrat, der sich in einzigartiger Weise mit der Gegenwart Gottes verbindet, und dass Menschen eben das auch in der Begegnung mit Jesus bezeugten.

    Nun ist gerade dieser Jesus aber einen jämmerlichen Tod am Kreuz gestorben – und mit ihm sind zunächst auch alle Erwartungen seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger beerdigt worden. Das ist aber, wie wir wissen, nicht das Ende der Geschichte. Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens ist gerade die Auferstehung Jesu: der Gekreuzigte wurde zum neuen Leben auferweckt und inspiriert seither die handfeste Hoffnung, dass das Böse und der Tod nicht das letzte Wort hat.

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  • Was hat es eigentlich mit diesem Jesus auf sich? In allen christlichen Konfessionen ist diese Person unbestrittenes Zentrum des Glaubens. Was für ein Typ war das denn?

    Es ist leicht, Menschen zu finden, die mit der Kirche oder dem Christentum nichts anfangen können oder sogar darauf schimpfen. Schwerer ist es, Leute zu finden, die Jesus doof finden. Irgendwie scheint dieser galiläische Wanderprediger noch immer in gutem Ruf zu stehen – und nicht wenige sind von seiner Person regelrecht fasziniert.

    Aber was zeichnet Jesus aus? Stephan und Manuel stellen ihn zunächst als Weisheitslehrer und Rabbi vor, der Menschen bis heute zu einem barmherzigen, menschenfreundlichen, versöhnlichen Leben inspiriert.

    Doch er war noch mehr und anderes als das. Jesus war nicht einfach der gute Nachbar von nebenan, der nirgends aneckte und niemanden ärgerte – er tritt vielmehr auch als grosser Provokateur in Erscheinung. Er bricht geradezu strategisch mit den Konventionen seiner Zeit, besonders wenn sie Menschen im Wege stehen. Er entheiligt den Sabbat, kümmert sich nicht um Reinheitsgebote und spricht mit Menschen, die man eigentlich meiden sollte…

    Überhaupt steht im Leben von Jesus bei näherem Hinsehen vieles Kopf. Es tritt ja auch mit dem Anspruch, das «Reich Gottes» anbrechen zu lassen – eine neue Wirklichkeit, die nach ganz anderen Regeln «funktioniert»: Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein; die Erniedrigten werden erhöht, die Stolzen gedemütigt; die Reichen haben Eintrittsprobleme (wie ein Kamel durchs Nadelöhr…), die Armen werden glückselig genannt (Seligpreisungen); die Feinde werden gesund geliebt; die Zerbrochenen und Verzweifelten werden willkommen geheissen, die frommen Selbstdarsteller in die Wüste geschickt… und Jesus selbst ist die ultimative Verkörperung dieser neuen Logik: Der Gottessohn wird am Kreuz hingerichtet.

    Was für ein eigenartiger Mensch!

  • Der Mensch ist Ebenbild Gottes… und gleichzeitig wird er in der Bibel als Sünder bezeichnet. Was soll das heissen? Ist der Begriff der Sünde noch zu retten?

    Der Theologe Klaar Huizing geisselt die «Sündenverbiesterung» besonders der reformierten Kirchen – und fordert dazu auf, die Rede von der Sünde aufzugeben.

    Manuel und Stephan unterhalten sich in dieser Folge zuerst über Fehlentwicklungen, welche die Lehre von der Sünde in der Geschichte der christlichen Kirche genommen hat. Darauf können wir in unserem «sechsgänge-Menu» gerne verzichten.

    Aber hat sich damit der Sündenbegriff erledigt? Ein Blick auf den Realismus der Bibel in der Beschreibung seiner Helden und Heldinnen zeigt: Hier wird nichts beschönigt. Abraham, Isaak, Jakob, David, Salaomo und viele andere Väter und Mütter des Glaubens werden als zerbrochene, fehlbare Menschen gezeichnet, die Eifersucht, Vergeltungsdrang, Selbstbezogenheit, Mordlust und viele andere Motive kennen.

    Der Begriff der Sünde erinnert daran, dass wir als Menschen aneinander schuldig werden – aber er hat eine noch viel tiefere Dimension: «Sünde» bezieht sich auf die fundamentale Störung der menschlichen Beziehung zu Gott – und sie weist zugleich auf den Gott, der sich von der Sünde des Menschen nicht abhalten lässt, immer wieder dessen Nähe zu suchen und ihm heilsam zu begegnen.

  • Was macht den Menschen einzigartig? Der christliche Glaube antwortet auf diese Frage mit der besonderen Beziehung, in der Gott zum Menschen steht…

    In der Geschichte der Menschheit wurden die unterschiedlichsten Eigenschaften des Menschen als Alleinstellungsmerkmale behauptet. Der Verstand, das Vermögen sich selbst zu reflektieren, das Selbstbewusstsein, der freie Wille, die Sprache und vieles mehr wurden als spezifisch menschlich ausgewiesen. Und vieles davon gerät spätestens seit den Errungenschaften künstlicher Intelligenz in Bedrängnis: die Technik macht dem Menschen viele scheinbare Einzigartigkeiten streitig.

    Was bleibt dem Menschen noch? Theologisch kann das Einzigartige des Menschen im Begriff der Gottebenbildlichkeit kondensiert werden: Gott erschafft den Menschen nach dem ersten Schöpfungsbericht «zu seinem Ebenbild» – das heisst als Entsprechung zu sich selbst, zu deinem personalen Gegenüber. Entsprechend wird auch bei der Erschaffung des Menschen zum ersten Mal erzählt, dass Gott zu jemandem spricht: Der Schöpfer redet den Menschen an und gibt ihm die Aufgabe, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.

    Manuel und Stephan diskutieren über das faszinierende Bild, das die biblischen Erzählungen vom Menschen zeichnen – und über die absolute Spitzenaussage, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch geworden ist: Was sagt es über die Würde und Einzigartigkeit des Menschen, wenn Gott selbst unter die Menschen geht? Und wenn er das Menschsein in sich selbst aufnimmt… denn nach christlicher Überzeugung ist das Menschsein nicht nur eine vorübergehende Episode in der Biographie Gottes: Der Gottessohn kehrt als (auferstandener) Mensch in die Gegenwart Gottes zurück.

    Der Gott des Christentums ist für immer menschlich geworden.

  • Gott der Vater ist der Schöpfer der Welt – diese christliche Grundüberzeugung qualifiziert auch das Verhältnis zwischen Gott und seiner Schöpfung.

    Die christliche Vorstellung von Gott als dem Schöpfer dieser Welt leitet sich nicht einfach aus der Betrachtung der Natur ab – sie verdankt sich einem Gott, der sich selbst in seiner Geschichte mit dem Menschen mitteilt.

    Der christliche Glaube nennt das «Offenbarung» – und die biblischen Geschichten des ersten und zweiten Testamentes sind voll davon: Gott spricht zu Adam und Eva, zu Abraham, Isaak und Jakob, zu David und zu den Propheten – und natürlich ultimativ zu uns durch Jesus Christus. Immer teilt sich Gott dabei selbst mit, nimmt sein Volk Israel und seine Gemeinde in eine lebendige Geschichte mit. «Offenbarung» bedeutet darum nicht das «Herunterladen zeitloser Informationen über Gott», sondern das Reden Gottes in ganz bestimmte Zusammenhänge und Situationen.

    In all dem wird deutlich: Gott steht zur Welt nicht in einem Verhältnis der totalen Bemächtigung – Gott hält seine Schöpfung nicht in einer Art und Weise in seiner Hand, welche ihr keine Eigendynamik und Selbstbestimmung zugesteht, sondern alles kontrolliert und determiniert. Vielmehr ist die Beziehung Gottes zur Welt ein Verhältnis der liebevollen Ermächtigung: Gott schafft in der Schöpfung Raum für die Welt und für den Menschen, er befreit seine Geschöpfe zu einer Geschichte mit ihm.

    Das gilt auch dann noch, wenn ein Leben scheitert, wenn es sich nicht mehr als Geschenk erfährt, sondern unter der Last des Schicksals zu zerbrechen droht: Jenem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist auch zuzutrauen, dass er leidgeprüfte Lebensgeschichten irgendwann zu einem guten Ende erzählt…

  • GOTT! Was meinen Christen, wenn sie Gott als den «Vater und Schöpfer von Himmel und Erde» bekennen – und welche Erfahrungen verbinden sich mit diesem Glauben?

    Das erste Thema, das sich Manuel und Stephan in der neuen Staffel von Ausgeglaubt vornehmen, taucht schon tief in die Glaubenswelt des Christentums ein: Christ:innen glauben an Gott, den Schöpfer der Welt. Die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel legt davon Zeugnis ab und ist ein kraftvolles Statement dafür, dass sich unser Leben und die Existenz des Universums überhaupt dem guten Willen Gottes verdankt.

    Dabei gibt es menschliche Erfahrungen, die ein solches Verständnis unseres Lebens nahelegen: Die Geburt eines Kindes, der Zauber eines Sonnenaufgangs, die Mächtigkeit der Berge, das Kribbeln des Verliebtseins… zahlreiche und entscheidende Momente im Leben jedes Menschen lassen einen «Bedeutungsüberschuss» erkennen – sie gehen nicht auf in möglichen naturwissenschaftlichen Erklärungen dessen, was sich hier gerade ereignet hat. Sie haben einen Sinn und Wert, der über sich hinaus auf einen Gott weist, dem wir unser Leben verdanken.

    Dieses Bewusstsein steht nicht im Gegensatz zur naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt, aber es macht deutlich, dass unser Leben immer mehr ist die Erklärungen, welche die Biologie, Astrophysik und Chemie dafür liefern kann. Oder mit anderen Worten: Die Geschichte des Urknalls und der Evolution erklärt die Genese unserer Welt – die Geschichte der Schöpfung erklärt die Bedeutung unserer Welt.

  • Eine neue Ausgeglaubt Staffel beginnt! Manuel und Stephan lassen sich auf ein Experiment ein – und laden euch ein, sich daran zu beteiligen!

    Der bekannte Animationsfilm «Ratatouille» gibt die Spur vor, auf der sich Manuel und Stephan in den folgenden Gesprächen bewegen wollen: Dem griesgrämigen, verbitterten Restaurant-Kritiker Anton Ego wird gegen Ende der Geschichte ein Teller mit Ratatouille serviert – und er hat ein Offenbarungserlebnis: Plötzlich fühlt er sich in seine Kindheit zurückversetzt, verlässt seine Kritikerrolle und wird zum Geniesser…

    Auf diese Weise möchten Manuel und Stephan in dieser Staffel ein sechsgängiges Menu servieren, das euch die Grundlagen des christlichen Glaubens auftischt – aber nicht als distanzierte systematische Abhandlung, auch nicht als Überzeugungsversuch oder Gottesbeweis. Nein, die beiden reden über die fundamentalen Glaubensinhalte als Menschen, die vom «Ratatouille» selbst gekostet haben und begeistert sind – die es aber überhaupt nicht in der Hand haben, ob sich auch bei Hörerinnen und Hörern ein solches Ereignis einstellt.

    Macht euch gefasst auf (voraussichtlich) sechs mal zwei spannende Podcastfolgen zu den Themen «Gott», «Mensch», «Jesus Christus», «Geist», «Kirche» und «Himmel» – und gebt bitte euer Feedback, eure Kommentare und Bemerkungen dazu ab ([email protected])!

  • In dieser Folge reagieren Manuel und Stephan auf ein Podcastgespräch des «Zentrums für Glaube und Gesellschaft» und nehmen es kritisch in den Blick…

    Die Folge «Cancel Culture, Fake News & Doppelmoral» im Podcast «Glaube und Gesellschaft» gibt ein Gespräch zwischen Oliver Dürr, Nicolas Matter und Johannes Hartl wieder. Manuel und Stephan kennen alle drei persönlich – werden aber mit vielen ihrer Aussagen nicht wirklich glücklich.

    Sie steigen ein mit der Diskussion um die «Unum»-Konferenz, die parallel zum Münchner «Christopher Street Day» stattfand und für einige Aufregung sorgte. Dass die journalistische Erregung darüber überzogen war, gestehen Manuel und Stephan gerne zu – sie stossen sich aber an den Beschreibungen queerer Identitäten, wie sie im Podcast verhandelt wird.

    Und sie werfen einen Seitenblick auf die erbitterten Debatten um die (vermeintliche) Abendmahls-Verhöhnung an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: Sind es dieselben Leute, die sich gegen die «woken» Empfindlichkeiten linker Kreise aufregen und auf Meinungsfreiheit pochen, die dann ausgesprochen empört und mit Boykottaufrufen reagieren, wenn ihr eigener Glaube (vermeintlich) aufs Korn genommen wird?

    Am Beispiel der Kindererziehung, die im Podcast von «Glaube und Gesellschaft» auch angesprochen wird, diskutieren Manuel und Stephan dann die Frage, ob wir tatsächlich schon wissen müssen, was das Gute und Wahre ist, um es unseren Kindern mitzugeben – oder ob nicht auch eine viel «schwächere» Position ausreichend sein könnte…
    Ein Dank an die Verantwortlichen des «Freiheitsprojektes» für ihre sportliche Einladung, auf ihre Gespräche zu reagieren!

  • Freiheit ohne Ende: Ist der Spätmoderne Mensch überfordert mit seinen vielen Freiheiten? Manuel und Stephan vertiefen in dieser Folge die Diskussion um den Modernen Begriff der Freiheit…

    Zu Beginn erzählt Manuel von der Überforderung, als junger Vater mitten im eng getakteten Familienalltag einen freien Samstag sinnvoll zu gestalten… Das Erlebnis führt zur Diskussion des Verhältnisses von negativer und positiver Freiheit: Ist es so, wie die These der Jungs von Glaube und Gesellschaft behauptet, dass wir in der Spätmoderne zwar viele negative Freiheiten errungen haben (Freiheit von äusseren Einschränkungen und Zwängen), aber unsere positiven Freiheiten nicht zu verwirklichen wissen, weil wir mit von Optionen des Lebens paralysiert sind?

    Stephan stellt die Gegenthese auf: Man kann gar nie zu viele negative Freiheiten haben, weil die negativen Freiheiten immer erst im Namen positiver Freiheiten erkämpft werden – sprich: Menschen mit positiven Vorstellungen der selbstbestimmten Lebens stossen sich an gesellschaftlichen und politischen Einschränkungen und arbeiten auf deren Beseitigung hin… Aber gibt es nicht doch das Phänomen, dass Angehörige der Multioptionsgesellschaft überfordert sind, ihr Leben inmitten all der Möglichkeiten in der Wahl von Beruf, Religion, Lebensstil, Werte usw.?

    Stoff für angeregte Diskussionen…!

  • Es geht weiter in der fulminanten Freiheitsgeschichte – Manuel und Stephan fragen sich, ob man denn eigentlich frei sein und sich zugleich an etwas oder jemanden binden kann…

    In der letzten Folge sind Manuel und Stephan bis zu Martin Luther gekommen – diese Folge setzt ein mit Immanuel Kants Ruf zur Autonomie des vernünftigen Menschen, der sich von der selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit – und Jean-Jacques Rousseaus Idee der «Volkssouveränität», wonach die wahre Freiheit darin besteht, sich den Gesetzen zu unterwerfen, die man sich selbst gegeben hat.

    Und hier ist sie wieder: die eigenartige Verschränkung von Freiheit und Gebundenheit, von Unabhängigkeit und (freiwilliger) Unterwerfung – ein Miteinander, das bei Schleiermacher theologisch gefasst wird: Der Mensch wird wahrhaft frei, wenn er seine «schlechthinnige Abhängigkeit» von Gott anerkennt. Barth, ein eigentlicher Antipode Schleiermachers, bekräftigt diesen Grundsatz auf seine Weise: Wahre Freiheit gewinnt der Mensch nur im Gehorsam gegenüber Gott. Aber wie ist das zu denken?

    Stephan und Manuel diskutieren über die christliche Idee, dass der Mensch erst dann zu sich selbst und seiner Bestimmung (und damit zu seiner «positiven Freiheit») findet, wenn er in Beziehung zu Gott steht – zugespitzt (und mit Paulus) ausgedrückt: Wenn er sich unter die Herrschaft Gottes begibt.

    Aber ist das nicht ein übler Taschenspielertrick, mit dem Menschen doch wieder unter ein fremdes Gesetz gebracht und in eine bestehende Ordnung eingefügt werden? Gibt es nicht viele Christ:innen, welche den geistlichen Gehorsam gegenüber Gott und die lebenspraktischen Vorgaben christlicher Kirchen alles andere als befreiend erlebt haben?

  • Mit diesem Special reagieren Manuel und Stephan auf eine Podcast- und Videoserie, welche das Fribourger «Zentrum für Glaube und Gesellschaft» unter dem Titel «Freiheitsprojekt» lanciert haben. Es hebt stark auf die Unterscheidung von «negativen» und «positiven» Freiheiten ab: Der Freiheit von staatlichen Restriktionen, und gesellschaftlichen Zwängen (negative Freiheiten wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Marktwirtschaft, Pressefreiheit…) – und der Freiheit zur selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Lebens nach persönlichen Werten und Zielen (positive Freiheiten wie Berufsfreiheit, Bildung, soziale Sicherheit, Gleichstellung, Kultur, Kunstfreiheit…).

    Doch woher kommt diese Unterscheidung – und in welchem Verhältnis steht sie zur biblischen Rede von der Freiheit in Christus, oder zu Luthers Plädoyer für die «Freiheit eines Christenmenschen»? Manuel und Stephan nehmen euch mit auf eine biblisch-theologische Spurensuche. Sie führt von der paradigmatischen Exoduserzählung über das Freiheitsversprechen von Jesus Christus bis zu Paulus («Zur Freiheit hat Christus euch befreit!») – und sie zeigt auch die Gefahren theologischer Freiheitsbegriffe auf: Braucht man sich um die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse überhaupt noch zu kümmern, wenn Christ:innen doch sowieso «innerlich», geistlich frei sein können? Wie soll man das berühmte Lutherwort verstehen: «Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – und: Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan»?

  • Dass es schlechte Theologie gibt, bestreitet kaum jemand. Aber was zeichnet dann eine «gute Theologie» aus? Manuel und Stephan versuchen, sich über entsprechende Kriterien zu verständigen…

    Diese letzte Folge in unserem Ausgeglaubt-Summer-Special widmen wir einem zentralen Thema unseres Podcasts: Wir unterhalten uns über die Kennzeichen «guter Theologie».

    Ein wichtiges Gespräch, in dem wir nicht miteinander streiten, sondern gemeinsam das Bild einer Theologie entwickeln, die mutig und leidenschaftlich ist, ohne fundamentalistisch zu werden…

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Manuel hat letzte Woche für einigen Wirbel gesorgt, als er der Predigt eines bekannten evangelikalen Pastors öffentlich widersprach. Unter anderem ging es dabei um das Bibelverständnis und den Wahrheitsanspruch – und im weiteren Sinne um die Frage, was eigentlich eine gute Theologie auszeichnet.

    Darüber spricht er hier mit Stephan. Beide haben sich überlegt, was für sie zu einer gesunden, hilfreichen Theologie gehört. Dabei geht es ihnen nicht um bestimmte Positionen, die es zu vertreten gälte, sondern vielmehr um die Art und Weise, auf die man zu seinen Positionen gelangt und in der man sie vertritt.

    Um schon ein wenig zu spoilern: Manuel hängt seine drei Kennzeichen einer guten Theologie an den Begriffen Neugierde, Leidenschaft und Bescheidenheit auf – und Stephan spielt seine eigenen Merkmale mit ein… Ein spannendes und hoffentlich weiterführendes Gespräch.

  • Stephan liebt Hillsong! Oder mindestens dieses eine Lied des Hillsong-Brands «United», das sogar dem reformierten Theologen eine Gänsehaut bereitet…;-)

    Wenige Monate nach Ausstrahlung dieser Folge von Ausgeglaubt ist der australische Megachurch-Brand «Hillsong» durch eine Podcastreihe unter dem Titel «Toxic Church» auch im deutschsprachigen Kontext in Verruf gekommen. Vorwürfe eines manipulativen oder ausbeuterischen Umgangs mit freiwilligen Mitarbeitern, Geschichten um fragwürdige Verwendung von Spendengeldern und schliesslich ein Skandal um die Affäre des New Yorker Hillsong-Pastors Carl Lentz trüben das Licht, das seit Jahren auf das Erfolgsmodell «Hillsong» fiel.

    Manuel und Stephan haben darüber eine eigene Folge von Ausgeglaubt aufgenommen, die ihr hier nachhören könnt – in dieser Folge hier soll es aber nicht um diese Vorwürfe gehen, sondern um ein besonderes Lied, das aus der Hillsong-Kirche hervorgegangen ist: Fast sieben Minuten lang ist die Hymne auf den Gott der Schöpfung und auf die Menschenliebe, die sich in Jesus zeigt. Sogar Stephan hat sich davon mitreissen lassen… Grund genug, euch die Folge nochmal ausdrücklich ans Herz zu legen…

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Dieses Lied konnte für einmal sowohl Manuel als auch Stephan begeistern. Mit «So Will I» hat das australische Worship-Kollektiv «Hillsong UNITED» eine eindrückliche, dichte, theologisch reiche Hymne geschaffen, die reichlich Anlass für Diskussionen gibt.

    Lässt sich von den Wundern der Natur wirklich auf Gott schliessen? Wie gesund ist es, sich die Menschenliebe von Jesus zum Vorbild zu nehmen? Und warum muss Manuel bei einer bestimmten Zeile des Liedes immer mit den Tränen kämpfen?

  • Überzeugt uns die Verteidigung des christlichen Glaubens heute noch, die der Erfinder der Narnia-Geschichten C.S. Lewis vor 70 Jahren verfasst hat?

    Auch auf diese Folge von «Ausgeglaubt» konnten wir in unserem Summer-Special nicht guten Gewissens verzichten. Zu bekannt ist C.S. Lewis bis heute sowohl unter Christen wie unter säkularisierten, kirchenfernen Menschen – und zu angeregt ist das Gespräch, das Manuel und Stephan über den absoluten Klassiker der apologetischen Literatur aus der Feder dieses Autors führen… also:

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Ok, in dieser Folge geht’s um einen absoluten Klassiker der christlichen Literatur, aus der Feder des britischen Denkers C.S. Lewis. Selber kein Theologe, sondern Professor für Literaturwissenschaft, hat Lewis mit «Mere Christianity» eine Verteidigung des christlichen Glaubens vorgelegt, die viele Millionen Mal verkauft und in 36 Sprachen übersetzt wurde.

    Wir unterhalten uns über die Plausibilität der Argumente, die Lewis für den Glauben an den christlichen Gott vorbringt, über das berühmte Trilemma «Lord, Liar or Lunatic» (Herr, Halunke oder Hirnrissiger) und über die poetische Kraft seiner Sprache. Und wir fragen uns, ob das Buch in den letzten 70 Jahren gut gealtert ist – oder ob es heute nur noch nostalgischen Wert hat…

  • Der TikTok-Trend des «Manifestierens» ist in aller Munde – hier reden Manuel und Stephan über ein Buch, das dem Trend gewissermassen zu Grunde liegt…

    Diese Folge musste einfach in die Auswahl unseres Sommerprogramms – zum einen, weil es ein superspannendes und auch irgendwie witziges Gespräch geworden ist. Es stammt aus der Staffel, in der wir die grössten religiösen Bestseller unserer Zeit besprochen haben. Die Abmachung war eigentlich, dass wir die zentralen Thesen der Bücher zuerst möglichst urteilsfrei und neutral wiedergeben – hier ist uns das beiden nicht gelungen, weil wir das Buch einfach, mit Verlaub, gequirlte Kacke fanden. Rhonda Byrnes vertritt eine unsäglich plumpe und unverantwortliche Version des positiven Denkens.

    Und das ist der zweite Grund dafür, warum diese Folge hier nicht fehlen darf: So schlecht das Buch ist, so erfolgreich ist das dahinterstehende Denken gerade wieder geworden: Der Trend des «Manifestierens» hat in den letzten Monaten hohe Wellen geschlagen und Millionen junge Menschen begeistert – und er ist eine exakte Anwendung dessen, was «The Secret» uns auftischt. Wer also die Probleme und Abgründe besser verstehen will, die hinter dem aktuellen Trend stehen, ist mit dieser Folge gut bedient…

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Ausgeglaubt nimmt sich den weltweiten Bestseller der australischen Autorin Rhonda Byrne vor, die uns nichts weniger als das Geheimnis des Universums verrät!

    Manuel und Stephan geben sich alle Mühe, zuerst das Wahrheitsmoment des Buches zu würdigen, sie kommen um eine radikale Kritik aber nicht herum. Was hier als das «Gesetz der Anziehung» beschrieben wird, ist eigentlich eine Zuspitzung des klassischen Tun-Ergehen-Zusammenhangs, der schon in der Bibel durch die Geschichte Hiobs widerlegt und dann auch von Jesus selbst aufgesprengt wird.

    Warum aber übt gerade diese Form des gnadenlosen Erfolgsdenkens auf viele Christen eine derartige Faszination aus? Wie ist es zu erklären, dass breite Teile der pfingstlich-charismatischen Szene einer christlichen Version von «the Secret» nacheifern – und wie könnte eine Alternative dazu aussehen?

  • Eckhart Tolle begeistert weltweit Millionen. Das Gespräch über sein berühmtestes Buch ist dann auch die mit Abstand meistgehörte Folge von Ausgeglaubt – und sie darf in diesem Summer-Special natürlich nicht fehlen!

    Der Erfolg dieser Folge hat uns selbst völlig überrascht. Über 50'000 Mal wurde sie bereits abgespielt – und bis heute erhalten wir Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern, besonders solche, die Manuel erklären, warum er Eckhart Tolle einfach nicht verstanden hat…

    Auf jeden Fall hat dieses Gespräch über Eckhart Tolle denkwürdigen Charakter – nicht zuletzt, weil Stephan für Manuel nach langer Freundschaft noch einmal so richtig fremd geworden ist: Was in Gottes Namen findet er an Tolle so toll?

    Und hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Heute geht’s um das bekannteste Buch des modernen Weisheitslehrers Eckhart Tolle. Das Gespräch findet allerdings unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen statt: Stephan ist das Buch in den vergangenen Jahren sehr wichtig geworden, während Manuel bis vor wenigen Wochen weder vom Titel noch vom Verfasser je etwas gehört hat.

    Mit dem esoterischen Jargon kann er wenig anfangen, und auch sonst hat er einige kritische Anfragen an Tolles Spiritualität der Selbstfindung. Stephan liest ihn wesentlich wohlwollender und sieht zahlreiche Parallelen zur christlichen Tradition – sogar mit seinem Christusverständnis kann er erstaunlich viel anfangen…

    Ein spannendes und spannungsvolles Gespräch, das auch jenen zu empfehlen ist, die das Buch nicht kennen.

  • Stephan zieht nach! In dieser Folge redet er mit Manuel über seinen ganz persönlichen Versuch, die Essenz seines Glaubens zu formulieren…

    Wir haben diese und die vorausgehende Spezialfolge von «Ausgeglaubt» ursprünglich an eine Staffel drangehängt, die sich um die ganz grossen, wirkmächtigen Bibeltexte dreht. Von der Schöpfung über die Sintflut, Gesetzgebung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu bis zur Offenbarung hatten wir dort ganz zentrale Stationen der biblischen Geschichte und des christlichen Selbstverständnisses diskutiert – und zum Schluss gemerkt, dass wir zu unserem eigenen Glauben noch etwas sagen müssten.

    Daraus ist der Versuch entstanden, ein ganz persönliches «Glaubensbekenntnis» zu formulieren. Es sind zwei sehr ehrliche, nahbare Folgen geworden, in denen wir zu verdichten versuchen, was uns «wichtig bleibt», wie unser «Ausgeglaubt»-Claim sagt – und in denen wir uns vom Glauben des anderen inspirieren und herausfordern lassen.
    «Ausgeglaubt» at it's best, könnte man sagen…

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Zum Schluss unserer aktuellen Staffel von «Ausgeglaubt» formulieren wir unser ganz persönliches Glaubensbekenntnis – und jetzt ist Stephan an der Reihe!

    Manuel spricht mit ihm über den eigenwilligen Einstieg seines Textes, und dann auch über die Idee, dass Gott Platz macht, damit seine Schöpfung entstehen kann. Spannend wird auch die Diskussion über die Frage, ob es wirklich etwas gibt, was eine Schwimmübung im Rhein von einer kirchlichen Taufe unterscheidet, oder warum das Leiden und der Tod von Jesus es nicht in Stephans Bekenntnis geschafft haben…

    Stephans Bekenntnis im Wortlaut:

    Ich vertraue darauf, Teil einer Kirche zu sein, in der sich Menschen seit Jahrhunderten versammeln, Bilder teilen und Worte weitergeben, denen ich Glauben schenken will.

    Ich stelle mir einen Gott vor, der vor über 13 Milliarden Jahren Platz gemacht hat. Für das Universum, das ich nicht überblicke und unseren Planeten, auf dem ich lebe.

    Aus diesem Gott sind wir alle und alles, was ist. Gott kennt jedes einzelne Leben und jedes Ding. Er sieht sie kommen, wachsen und vergehen. Alles hat seine Zeit. Alles bleibt in ihm geborgen.

    Auch uns Menschen hat er Raum und Zeit gegeben.
    Weil wir von ihm kommen, sind uns Räume und Zeiten zu eng. Wir fragen nach mehr und nach Sinn. Ich hoffe, dass das kein Zufall ist, sondern unsere Verbindung zu Gott.

    Ich sehne mich nach Gottes Schönheit und fühle mich in ihm geborgen. In der Spur der biblischen Geschichten und dem Reich Gottes, das Jesus von Nazareth in unsere Welt gebracht hat, möchte auch ich Gottes Geist überall in dieser Welt entdecken: In Kunst, Beziehungen, gutem Essen, Religionen oder Philosophien. Und in mir selbst.

    Ich spüre, dass Gott mich hört, wenn ich vor ihm schweige und Anteil nimmt an dem, was mich beschäftigt, erfreut oder bedrückt.

    Ich habe gelernt, dass ich Schuld loslassen kann und frei werde. Und ich vertraue darauf, dass andere auch meine Schuld loslassen werden.

    Ich hoffe, dass Gottes Liebe uns alle gewinnen wird. Stärker wird als unsere Ängste, mächtiger als der Tod. Überraschend wie Auferstehung.

    Ich wünsche mir, dass ich in dieser Hoffnung fröhlich leben und neugierig sterben werde. Und dass mich nichts je von Gottes Liebe trennt.

  • Manuel bekennt Farbe! In dieser Folge redet er mit Stephan über seinen ganz persönlichen Versuch, die Essenz seines Glaubens zu formulieren…

    Wir haben diese und die folgende Spezialfolge von «Ausgeglaubt» ursprünglich an eine Staffel drangehängt, die sich um die ganz grossen, wirkmächtigen Bibeltexte dreht. Von der Schöpfung über die Sintflut, Gesetzgebung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu bis zur Offenbarung hatten wir dort ganz zentrale Stationen der biblischen Geschichte und des christlichen Selbstverständnisses diskutiert – und zum Schluss gemerkt, dass wir zu unserem eigenen Glauben noch etwas sagen müssten.

    Daraus ist der Versuch entstanden, ein ganz persönliches «Glaubensbekenntnis» zu formulieren. Es sind zwei sehr ehrliche, nahbare Folgen geworden, in denen wir zu verdichten versuchen, was uns «wichtig bleibt», wie unser «Ausgeglaubt»-Claim sagt – und in denen wir uns vom Glauben des anderen inspirieren und herausfordern lassen.
    «Ausgeglaubt» at it's best, könnte man sagen…

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören!

    Heute wird’s persönlich. Manuel wagt den Aufschlag – und formuliert sein eigenes, selbstgestricktes Glaubensbekenntnis. Mit Stephan kommt er dann über den Gott ins Gespräch, der Liebe ist, der irgendwie aus drei Personen besteht – und der mal wiederkommen wird. Nicht, um die Geschichte zu beenden, sondern um eine neue Geschichte anzufangen…

    Manuels Bekenntnis im Wortlaut:

    Ich glaube an einen Gott, der Liebe ist.
    Leidenschaftliche, hingegebene, kreative, kompromisslose Liebe. Ein Gott, der in der Gemeinschaft von Vater, Sohn und Geist lebt – und der aus dieser Gemeinschaft der Liebe heraus die Schöpfung hervorgebracht und den Menschen als sein Gegenüber erschaffen hat.

    Ich glaube an einen Gott, der uns als guter Vater niemals aufgibt.
    Gott schreibt seine Geschichte mit den Menschen und ringt beharrlich um unsere Gemeinschaft – er wartet auf uns Jenseits von Eden, begibt sich mit den Vätern auf Reisen, zeltet mitten unter seinem Volk und beginnt nach Rückschlägen, Enttäuschungen und Niederlagen immer wieder von neuem.

    Ich glaube an einen Gott, der als eingeborener Sohn einer von uns wird.
    Gott betritt in Jesus Christus den Staub dieser Erde, tritt in unsere Lebenswelten ein, teilt unsere Anfechtungen, begegnet unseren Nöten, wird in den ungerechten Systemen dieser Welt aufgerieben – und beweist in seiner Auferstehung, dass nicht das Leid und der Tod das letzte Wort haben.

    Ich glaube an einen Gott, der uns als Heilige Geistkraft umgestaltet.
    Gottes Geistkraft erfüllt seine Kirche mit ihrer Gegenwart und durchdringt jeden Winkel unserer Wirklichkeit – sie ist überall schon am Werk, bewegt Menschen zum Guten, Wahren und Schönen, verwandelt uns von innen heraus und arbeitet auf die Transformation unserer Gesellschaft(en) hin.

    Ich glaube an einen Gott, der uns noch einmal überraschen wird.
    Gott wird diese alte, geschundene Schöpfung erneuern und diese zerbrochene Menschheit heilen. Das letzte Kapitel ist noch nicht geschrieben – und wenn es einmal soweit ist, dann wird sich zeigen, dass es zugleich das erste Kapitel einer neuen Geschichte ist, die Gott mit uns beginnt…

  • Die Kirche ist am Ende! Mit dieser Message hat Peter Hempelmann viele provoziert. Manuel und Stephan reden mit ihm über seine Gründe für diese niederschmetternde Diagnose…

    Diese Aufnahme ist eine Spezialfolge vom März 2021, zu der wir einen Freund zu Gast hatten. Mit Heinzpeter Hempelmann hat Manuel später den Philosophie-Podcast «mindmaps» gestartet – hier geht es aber nicht um Philosophie, sondern um das Überleben der Kirche: Peter hat für einige Aufregung gesorgt mit einem provokativen Aufsatz unter dem Titel: «Warum die Kirche keine Zukunft hat».

    Gerade weil wir die Kirche lieben und nicht bereit sind, vorzeitig das Licht zu löschen, sind wir überzeugt, dass es solche ehrlichen, ungeschönten Auseinandersetzungen braucht. Und Peter bringt nicht nur jahrzehntelange Erfahrung mit Kirche mit, sondern auch tiefgreifende Kenntnis der Lebensweltforschung, die er ins Gespräch einspielt und die uns an vielen Stellen wirklich die Augen öffnet.

    Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Anregung oder Aufregung beim Hören!

    Heute gibt’s ein Special, das es in sich hat! Der Theologe Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann hat vor kurzem für einige Aufregung gesorgt mit einem Text zur Frage, ob die Kirche überhaupt noch eine Zukunft hat. Er meint ganz frech: nein. Und verteidigt diese Überzeugung in 11 provokativen Thesen.

    Darüber mussten wir mit ihm natürlich reden. Ist die Kirche wirklich in der Situation der Titanic, die ihrem unausweichlichen Ende entgegengeht? Und was bedeutet das für uns? Sollen wir an Bord noch so lange wie möglich zur (Orgel-)Musik tanzen? Oder gibt es Rettungsboote, die sich noch rechtzeitig wassern lassen?

    Schlussendlich wird klar, dass wir gemeinsam sowohl an der Kirche leiden als auch für sie hoffen. In diesem Sinne: Schiff ahoi!

    Hier schon mal die 11 Thesen im Wortlaut:

    1. Kirche hat keine Zukunft, weil sie kommunikativ ihre Anschlussfähigkeit verloren hat.
    2. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche ein geschlossenes System und veränderungsunfähig ist.
    3. Kirche hat keine Zukunft, weil konstantinisches Kirchentum nur noch eine historische Größe ist.
    4. Kirche hat keine Zukunft, weil viele Christen sich schämen, zur Kirche zu gehören, und sich deshalb auch nicht gerne zu ihr bekennen.
    5. Kirche hat keine Zukunft, weil sie nicht (mehr) lebensnotwendig ist.
    6. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche falsch ausbildet, die falschen Leute ausbildet und auch noch stolz darauf ist.
    7. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche eine Theologie duldet, akzeptiert und sogar fördert, die tödlich ist und geistliches Leben wie Gemeindewachstum zerstört.
    8. Kirche hat keine Zukunft mehr, weil Kirche ihren Unique Selling Point (USP) verloren hat.
    9. Kirche hat keine Zukunft, weil sie nicht mehr weiß, wer sie ist, und weil sie scheut und zutiefst ablehnt, was sie ist.
    10. Kirche hat keine Zukunft, weil sie selbstsicher im Bewusstsein lebt, sie besitze eine Ewigkeitsgarantie.
    11. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche ihre Zukunftsfähigkeit verspielt, indem sie ihre Ressourcen für deren Reflexion aufbraucht…