Episodes
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Eine neue Filmographie – ein neues Abenteuer. Selten war dieser abgeschmackte Spruch so wahrhaftig wie im Falle des Schaffen von Peter Hyams. Denn so manche frühe Perle im Oeuvre des Regisseurs hat herzlich wenig mit der Art von actionreichem Genrekino zu tun, mit dem Hyams später (seine) Hollywoodgeschichte schrieb. Dabei ist SPUR DER GEWALT (Busting, 1974) mit seinen spektakulären Verfolgungsjagden und den Testosteronbomben Elliott Gould und Robert Blake in den Hauptrollen noch der erwartbarste Gang auf unserem heutigen Film-Menü. Die tränenreiche Tragikomödie WINTER UNSERER LIEBE (Our Time, 1974) hat Dennis und Patrick aber mindestens ebenso beeindruckt, wenn auch eher aufgrund ihrer leisen, feinfühligen Töne. So gar nicht munden will hingegen der geschwätzige DIE FALSCHE SCHWESTER (Peeper, 1975), dessen Gags im Niemandsland zwischen Blödelkino und Film Noir verenden. Zu guter (und bester?) Letzt empfiehlt sich Hyams für die großkalibrigen Action- und SciFi-Filme, die den Rest seiner Filmgraphie bestimmen sollten: Denn UNTERNEHMEN CAPRICORN (Capricorn One, 1978) ist die verdammte Wucht in Tüten!
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Unsere Trefferquote für wirklich wahnwitzig wundervolle Horror-Highlights zu Halloween ist eher durchwachsen. Und auch in diesem Jahr sollte unser mittelgroßes Zähneknirschen auf den Tonspur angesichts des gruseligen Double Features deutlich hörbar sein. Und beim Stichtwort "Gruseln" wären wir auch gleich beim Thema: Denn ELVIRA: HERRSCHERIN DER DUNKELHEIT (1988) ist albern und laut und wirr und drall - genau wie ihre Hauptdarstellerin - aber in etwa so furchteinflößend wie ein Paukerfilm mit Theo Lingen und Hansi Kraus. Dafür konnte HALLOWEEN III: DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG (1982) mich auch beim wiederholten Wiedersehen mit einer Extraladung Geisterbahngrusel ganz schön begeistern. Warum das unkonventionelle Sequel bei Herrn Gramsch keine ähnlich euphorische Gefühlslage verursachte, bleibt mir weiterhin ein Rätsel …
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Episodes manquant?
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Ist Flucht aus L.A. (Escape from L.A., 1996) von John Carpenter besser als sein Ruf?
Ja.
Und nein.
Und— ach, wir sind uns doch auch nicht einig! 🥹 -
Als Daniel nach Ende unserer letzten Aufnahme ominös flüsterte, er hätte mal wieder Lust auf schwarze Handschuhe, lange Messer und kreischende Opfer in Bella Italia, rannte er damit bei mir natürlich die sprichwörtlichen offenen Türen ein. Sein Wunsch war mir Befehl, und deswegen sprechen wir heute über gleich zwei eiskalte Giallo-Klassiker. Zunächst lassen wir ein Ensemble hübscher Menschen über unsere rhetorischen Klingen springen, und zwar in Duccio Tessaris mörderisch gutem Generemix Blutspur im Park a.k.a. Das Messer (1971). Anschließend begeben wir uns in die verlässlichen, blutbeschmierten Hände von Maestro Dario Argento, der mit Tenebrae – Der kalte Hauch des Todes (Tenebre, 1982) sowas wie den Giallo to end all Gialli inszenierte. Es wird spannend, wild und böse Hunde gibt es obendrauf!
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Gary Sherman ist eine dieser verlässlichen Genregrößen, über die viel zu wenig gesprochen wird. Zeit also, diesen Missstand zu beheben! Aber ehrlich gesagt hatte ich seit Monaten einfach nur nach einem Vorwand gesucht, um endlich mal über eines meiner liebsten Horrorschätzchen Dead and Buried (1981) zu quatschen. Und wie es der Zufall so wollte, steht ja auch seit langer Zeit der ebenfalls von Sherman inszenierte Poltergeist III: Die dunkle Seite des Bösen (1988) auf unserem Zettel. Der nervt zwar eher als dass er beglückt, aber immerhin: Nancy Allen. Yay!
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Kaum eine Filmographie hat uns mit solch großer Zuverlässigkeit Glücksgefühle beschert wie unser #SummerofScott, der nun (bereits mitten im Herbst!) in die letzte Runde geht. Und auch in den letzten Jahren vor Tony Scotts viel zu frühem Tod hat sich der nimmermüde Actionprofi nicht lumpen lassen und noch eimnmal vier echte Bretter aufgelegt … oder dreeinhalb, denn von Keira Knightleys Auftritt als Kopfgeldjägerin DOMINO (2005) ist zumindest eine Hälfte des Podcast-Duos eher wenig begeistert. Dafür herrscht hinsichtlich DÉJÀ VU (2006) kollektive Begeisterung, beim PELHAM 123 (2009) Remake erstaunlich große Euphorie und einer der beiden Fanboys würde UNSTOPPABLE (2010) gar in seine persönliche Top 3 innerhalb des Scottschen Oeuvres packen. Das liegt aber auch zum nicht unerheblichen Teil an Charisma-Bombe Denzel Washington. Hört, hört!
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Es soll ja Menschen geben, die sich über die bei Meinungsverschiedenheiten zum Schneiden dicke Luft zwischen Daniel und mir freuen. Dieser Teil unseres Publikums dürfte heute besonders glücklich sein, denn zum Kinoflop Freibeuter des Todes (The Island, 1980) werden wir uns so gar nicht einig. Da sorgt Nicolas Cage mit seinen Bienen und einer ausgeprägten Liebe für Drahtesel schon für mehr Einigkeit. Zudem finden wir, dass das Remake Wicker Man - Ritual des Bösen (2006) nur höchstens die Hälfte der Häme verdient hat, die so in aller Regel auf den Film einprasselt.
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Alle ein, zwei Jahre wagen wir uns an eine Redux-Episode zu einem bereits besprochenen Film. Im Falle von Paul Verhoevens Meisterwerk RoboCop (1987) hat der letzte Schnack zwischen Daniel und mir schon unglaubliche zwölf Jahre auf dem Buckel! Höchste Zeit also für eine Neubewertung dieses (Spoiler!) rundum perfekten Streifens, das unser beider Filmleidenschaft maßgeblich prägte. Viel Spaß!
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Auweia! Die Aufnahme unserer aktuellen Episode ist schon ein paar Tage her, aber uns brummt immer noch der Schädel von der Dreistigkeit von ROBOTER DER STERNE (1975) und dem Wahnsinn des SUPERDUPER INFRA-MAN (1975) ... also so oder so ähnlich heißt der Film doch, oder? Oder war der Infra-Man nicht etwa dreist und der Sternenroboter wahnsinnig? Wie gesagt, auf unsere verstrahlten Hirne ist heute nicht mehr allzu viel Verlass. Aber ich erinnere mich noch daran, dass Daniel und ich auch über das an dieser Stelle unvermeidbare Thema "SchleFaZ" gesprochen haben und in der Summe doch einigen Spaß hatten. Prost!
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This podcast is on fire! Dennis und Patrick surfen weiterhin mit großen Glücksgefühlen durch den Summer of Scott und blicken etwas wehmütig auf eine Zeit zurück, als Will Smith noch ein ziemlich cooler Hund in Hollywood war. Nach DER STAATSFEIND NR. 1 (Enemy of the State, 1998) stürzen wir uns mit den Prettyboys Brad Pitt und Robert Redford ins SPY GAME - DER FINALE COUNTDOWN (2001) und sind drölfzig Zeit- und Ortssprünge später ein bisschen durch den Wind. Da tut ein erholsamer Trip nach Mexico City gut, wo uns Denzel "Creasy Bear" Washington in MANN UNTER FEUER (Man on Fire, 2004) herzlich begrüßt und uns mit landestypischen Spezialitäten verwöhnt. Aber hey, was will er mit dem Klebeband und dem Klappmesser?!?
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André Wentzel is back, um mir Gesellschaft bei der Entdeckung zweier wenig beachteter Genrefilmperlen der 80er und 90er Jahren zu leisten. Ehrlich gesagt hatte ich vor dem Gespräch mit dem lieben André gedacht, ich würde SOLE SURVIVOR (1984) mehr mögen als es in unserem Schnack vermittelt wird. Aber na gut ... ziemlich krude charmant ist der Lowbudget-Horror von Thom NIGHT OF THE COMET Eberhardt allemal. Richtig exquisit hingegen ist LAST NIGHT (1998) aus dem fernen Kanada, der uns auf verdammt unterhaltsame und auch bewegende Weise mitnimmt ans Ende der Welt. Oder, um präziser zu sein, zu den letzten 24 Stunden der Menschheit. Klingt gut? Ist besser!
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Irgendwas hat mein Gast Udo Fischer (Die Nostromo-Gespräche) da falsch verstanden als er glaubte, er könne mit einem Filmgespräch über MYSTOR - DER TODESJÄGER 2 (1987) mein Herz gewinnen. Denn nein, der Babarenschlock kann bei mir so gar keinen Stich machen. Ganz anders als bei Udo, der sich hoffnungslos in die Albernheiten des späten Corman-Sequels verguckt hat. Immerhin schlagen unsere Herzen für PUMPKINHEAD II: BLOOD WINGS (1994) des wunderbaren Jeff Burr (1963-2023) im Einklang. Denn der Nachfolger zum "Halloween-Monster" hat zwar weniger Pathos an Bord, dafür aber gute Tricks und manch bitterböse Überraschung. Wir sind verzückt!
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Mit dieser Folge machen wir es offiziell (und man hört es auch): Wir brauchen ein paar Tage Urlaub, denn unsere Hirne sind Matsch! Und ähnliches trifft auch auf die besprochenen Filme zu, für deren Genuss kein IQ oberhalb der Raumtemperatur benötigt wird. Bevor ich in den zwei kommenden Wochen liebe Gäste zum Genuss von noch mehr schrundiger Filmkunst im Bahnhofskino begrüße, bringen Daniel und ich unsere Köpfe zum Rauchen mit dem B-Movie par excellence HELL COMES TO FROGTOWN (1988) mit den Lieblingen Roddy "Rowdy" Piper (SIE LEBEN, 1988) und Sandahl Bergman (CONAN, 1982). Außerdem: Sunnyboy Treat Williams (OCTALUS - TOD AUS DER TIEFE, 1997) und Nervbacke Joe Piscopo (WISE GUYS, 1986) als zombifizierte Cops in DEAD HEAT (1988). Und das ist alles noch dumpfbackiger als die Titel vermuten lassen!
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Ich erhole mich noch immer von den schmerzhaften Verlust, den die Welt durch den Tod von Shelley Duvall (1949-2024) erlitten hat. Deswegen habe ich mir Dia Westerteicher, Mastermind hinter dem Fanzine/Blog/YouTube Channel EVIL ED eingeladen, um über eine ihrer großartigsten Rollen zu sprechen. Leider spielt sie diese in einem der größten filmischen Debakel der 80er Jahre: Robert Altmans POPEYE - DER SEEMANN MIT DEM HARTEN SCHLAG (1980) starring Robin Williams als nuschelnder Matrose mit dicken Unterarmen. Dia und ich reden uns die Köpfe heiß bei dem Versuch, zu beschreiben, warum diese Pflaume von Disney-Spektakel fast in allen Belangen scheitert und dennoch unbedingt sehenswert ist.
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Ein filmisches Trio der Güteklasse A mit kleinen Schwächen im Abgang erwartet Dennis und Patrick im dritten Teil ihrer Tony-Scott-Restrospektive. Der "Summer of Scott" wird zunächste mit TRUE ROMANCE (1993) fortgesetzt und beide Herren hegen starke Gefühle für das Zelluloid gewordene erste verkaufte Drehbuch von Quentin Tarantino. Noch doller brodeln Dennis' Emotionen bei CRIMSON TIDE - IN TIEFSTER GEFAHR (1995), den er als besten Scott-Film aller Zeiten rühmt. Eine Wertschätzung, mit der THE FAN (1996) trotz Bob De Niro und Wesley Snipes nicht mithalten kann - obwohl der britische Regisseur wirklich alles gibt, um dem Psychothriller seinen künstlerischen Stempel aufzudrücken.
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Na gut, wir geben es zu: Die beiden heute rezensierten Italowestern haben weniger gemeinsam als es ihre Titel vermuten lassen. Schon gar nicht den Protagonisten Django, der in TÖTE, DJANGO (Se sei vivo spara, 1967) nicht einmal "Django" heißt. Und ein Sequel zum Klassiker DJANGO (1966) von Sergio Corbucci ist der zynische Streifen schon mal gar nicht. Aber im Grunde ist dies auch egal, denn eines eint die beiden fetzigen Filme mit Franco Nero und Tomás Milián: Sie gehören zum Besten, was das das italienische Kino in den Sechzigern zu bieten hatte. Und viel geschossen und massakriert wird auch. Yee-Haw!
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Pssst! Hier ein kleiner Blick hinter die Kulissen: Manchmal geht es ganz schnell … und manchmal dauert es Wochen und Monate, bis wir uns hier eingeklemmt zwischen Mikro und Filmregal auf einen Titel zur Besprechung im Podcast geeinigt haben. Bei meinem heutigen Gast Heiko Hartmann liegt es tatsächlich daran, dass unsere Wunschliste für Filmgespräche mittlerweile hoffnungslos eskaliert ist und wir gar nicht mehr wissen, wo wir denn anfangen (oder aufhören) sollen. Als Heiko dann aber ganz autroritär RED ROCK WEST (1993) des maßlos unterschätzten John Dahl zeigte, war alles klar: Der muss es sein! Und selbst wenn irgendjemandem da draußen bei der Aussicht auf ein doppelbödiges Noir-Roadmovie nicht bereits die Hose feucht wird, sollte zumindest die Besetzung für selbiges sorgen: Nicolas Cage in seinen besten Jahre, Lara Flynn Boyle frisch aus Twin Peaks zugereist, und Dennis Hopper darf freidrehen. Außerdem dabei: Lieblings-Baddie J.T. Walsh. Also worauf wartet ihr noch? Steigt ein!
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Hallo, Patrick hier! Am 11. Juli 2024 starb eine meiner liebsten Hollywood-Schauspielerinnen, die großartige Shelley Duvall (1949-2024). Deswegen lade ich euch herzlich ein, noch einmal in unser Filmgespräch über THE SHINING (1980) aus dem Jahre 2018 reinzuhören. Wir sprechen viel zu wenig über Miss Duvall und viel zu viel über Stephen King … aber es ist ja die Geste, die zählt. Oder?
Ruhe in Frieden, Shelley! -
That's more like it! Nach einem bereits gefälligen ersten Kapitel in Tony Scotts Filmographie zündet Ridleys kleiner Bruder diesmal so richtig die Hochglanz-Actiongranate und liefert spätestens mit THE LAST BOY SCOUT - DAS ZIEL IST ÜBERLEBEN (1991) bereits sowas wie den ultimativen Scott-Actioner der 90er Jahre ab. Aber auch der weitgehend in Vergessenheit geratene REVENGE - EINE GEFÄHRLICHE AFFÄRE (1990) kann überzeugen – sofern man denn die richtige Schnittfassung guckt und Kevin-Costner-Fanboy ist – und wer war das anno 1990 nicht?! Und DAYS OF THUNDER - TAGE DES DONNERS (1990) ist nicht für unsere Steile These des Monats(TM) gut. Und die lautet: Cole Trickle ist der bessere Maverick und DAYS OF THUNDER der bessere TOP GUN (1986). Und ja, wir haben dafür sogar einige gute Argumente auf der Hand … wenn wir auch von Motorsport und Autos keinen blassen Schimmer haben.
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