Episodes
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Europa neu denken – nichts Geringeres haben sich Professor Ulrich Beck, Institut für Soziologie, und Professor Edgar Grande vom Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft in ihrem Buch Kosmopolitisches Europa. Gesellschaft und Politik in der Zweiten Moderne vorgenommen. Darin skizzieren sie Europa als die letzte realpolitisch wirksame Utopie jenseits der Grenzen von Nationalstaatlichkeit. Beide Forscher arbeiten auch im Sonderforschungsbereich „Reflexive Modernisierung“ zusammen.
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Wenn es ein Professor auf die Titelseite der Bild-Zeitung schafft, muss er ein populäres Forschungsgebiet vertreten. Andreas Butz, Professor für Medieninformatik, beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage, wie Interaktion zwischen Mensch und Maschine stattfindet. Neben Computern sind damit Alltagsgegenstände gemeint, die rechnen: Fotoapparate und Kaffeemaschinen, Kuscheltiere und Rollladenkästen. Tastatur und Maus, die Schnittstellen für den Desktop, verlieren in der Allgegenwärtigkeit von Computern ihre Bedeutung.
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Episodes manquant?
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Für viele Menschen ist das eigene Heim ein Lebenstraum, der sich oft nur schwer verwirklichen lässt. Die traditionelle Volkswirtschaftslehre geht dabei davon aus, dass Immobilien sich nicht grundlegend von anderen Vermögensgütern wie Aktien oder Investmentfonds unterscheiden. Professor Sven Rady hat mit seinen Forschungen dazu beigetragen, dass die Besonderheiten von Immobilienmärkten wieder ins Blickfeld der Ökonomen rücken.
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Männer machen leichter Karriere, sie verdienen mehr und überlassen die Familienarbeit immer noch gerne ihren Frauen, auch wenn diese selbst berufstätig sind. Mehrere aktuelle Studien belegen, dass sich der Kampf gegen die geschlechtsspezifischen Diskriminierungen in der Arbeitswelt zäh gestaltet. Das ist selbst in einer Frauendomäne wie der PR-Branche nicht anders. Professor Romy Fröhlich vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medien-forschung (IfKW) hat am Beispiel der deutschen Public Relations-Branche untersucht, wo die Probleme liegen.
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Die „Beherrscherin der Männer“ ist die Königstochter Andromeda aus der griechischen Mythologie dem Namen nach. Professor Ralf Bender von der Universitäts-Sternwarte München und seine überwiegend, aber nicht ausschließlich männlichen Kollegen hat sie immerhin schon in ihren Bann geschlagen. Das international besetzte Astronomenteam untersuchte das blau leuchtende Zentrum unserer nach Andromeda benannten Nachbargalaxie – und stieß dabei auf ein Ungeheuer.
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Für die Begründung des neuen Forschungsgebietes Attosekundenphysik wurde Professor Ferenc Krausz, Lehrstuhl für Experimentalphysik, mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2006 ausgezeichnet. Sein Arbeitsgebiet bildet die Grundlage für andere Forschungsbereiche etwa die hochpräzise Metallverarbeitung und die hochauflösende Mikroskopie lebender Organismen. So werden Laser, die er entwickelt hat, bereits jetzt in Kliniken zur frühen Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten getestet.
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Einer internationalen Forschergruppe, zu der auch der Quantenphysiker und Descartes-Preisträger Professor Harald Weinfurter gehört, gelangen mehrere Durchbrüche, die wahrscheinlich die Kommunikationstechnologien der Zukunft beeinflussen werden. Durch Quantenkryptographie wollen sie das abhörsichere Übertragen von Nachrichten ermöglichen. Dabei werden kleinste Lichtpartikel, die Photonen, versendet.
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Letztes Jahr ging der Nobelpreis für Physik an zwei amerikanische Wissenschaftler und den deutschen Forscher Professor Theodor W. Hänsch. Er wurde vor allem für die Entwicklung des Frequenzkamms ausgezeichnet, eines ultrapräzisen Messinstruments. Doch der Frequenzkamm ist nur eines von zahlreichen Forschungsobjekten, die er als Professor für Experimentalphysik und Laserspektroskopie an der LMU und als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching verfolgt.
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Die Evolution der Fortpflanzungssysteme bei Blütenpflanzen ist nur ein Interesse, das Professor Susanne Renner verfolgt. Sie leitet das Institut für Systematische Botanik der LMU, die Botanische Staatssammlung sowie den Botanischen Garten in München – und findet trotzdem Zeit, ihrer Forschung auch in entlegenen Gebieten der Erde nachzugehen. So begibt sie sich in den Anden auf die Spuren der Laurales, einer viele Millionen Jahre alten Ordnung von Blütenpflanzen, und in China untersucht sie die sich selbst befruchtende Blütenpflanze Caulokaempferia.
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Was vor Jahren mit unscheinbaren Grabungen im unterfränkischen Altmühltal begann, hat in jüngster Zeit die wissenschaftliche Diskussion über die Entwicklung der Federn neu angeheizt: Dr. Ursula Göhlich vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften und ihr amerikanischer Kollege Dr. Luis M. Chiappe zeigen anhand einer neu entdeckten Dinosaurierart, dass die Evolution der Federn sehr viel weniger geradlinig verlief als bisher angenommen.
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Den lang ersehnten Durchbruch im Kampf gegen Krebs versprechen individualisierte Therapien, die sich gegen die genetischen Ursachen der einzelnen Erkrankungen richten. Es gibt unterschiedliche Wege, um zu diesem Ziel zu gelangen; zwei davon stellen wir vor: Privatdozent Christoph Klein, Institut für Immunologie, entschlüsselte die molekularen Grundlagen bestimmter Brustkrebserkrankungen. Den gefährlichsten aller Gehirntumore dagegen konnte Professor Ernst Wagner, Lehrstuhl für Biologie-Biotechnologie, in Mäusen erfolgreich bekämpfen.
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Form follows function heißt es in Design und Architektur. Doch nirgends folgt die Form der Funktion mehr als in der Natur. Strukturen sind es deshalb auch, die Professor Patrick Cramer, Direktor des Genzentrums der LMU, vor allem interessieren – um hoch komplexe Abläufe in der Zelle rekonstruieren zu können. Für die Entschlüsselung des Enzyms RNA-Polymerase II erhielt er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2006 die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Deutschlands.
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Der ostasiatische Wirtschaftsraum boomt seit Jahren. Dies ist jedoch kein einmaliges Ereignis in der Geschichte der Region. Schon in der Zeit des 16. bis späten 18. Jahrhunderts erlebte Ostasien und insbesondere China einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung – und das trotz zeitweise ungünstiger politischer Rahmendingungen. Erforscht wird diese frühe Entwicklung wirtschaftlicher Austauschbeziehungen – von Waren bis hin zu Personen und Wissen – am Department für Asienstudien in einem von der Volkswagen-Stiftung finanzierten interdisziplinären und internationalen Projekt.
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Über das Volk der Philister ist nicht viel bekannt. Bei Grabungen in Palästina stießen Archäologen nun auf eine Tonscherbe mit einer rätselhaften Inschrift. Professor Manfred Görg und Stefan Wimmer vom Lehrstuhl Alttestamentliche Theologie halfen mit, das Artefakt zu entziffern. Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Israel versuchen sie, Licht in das Dunkel der Geschichte der Philister zu bringen. Neben Erkenntnissen zur Herkunft der Philister erhoffen sich die Forscher auch neue Einsichten zur Entstehung des Gottesglaubens in Israel.
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Sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen – was in der Erzählung des Freiherrn von Münchhausen so fabelhaft funktioniert, stellte die mathematische Zunft zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor ein Problem, das ihr Selbstverständnis bedrohte: mit mathematischen Methoden die Konsistenz der Mathematik zu beweisen. Der Philosoph Professor Godehard Link und die Mathematiker Professor Menso Folkerts und Dr. Christian Tapp widmeten sich in einem DFG-Projekt dieser Problematik und zeichnen die frühe Geschichte der Beweistheorie nach.
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Räumliche und zeitliche Schnittpunkte in der Zelle zu finden und die molekulare Kommunikation ihrer Akteure zu belauschen, ist ein moderner Ansatz der biomedizinischen Forschung. Die drei LMU-Wissenschaftler Professor Ralf-Peter Jansen, Professor Karl-Peter Hopfner, beide Genzentrum, sowie Professor Ralph Rupp vom Adolf-Butenandt-Institut der LMU verfolgen ihn bei ihrer Arbeit – unter anderem auch im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Networks in genome expression and maintenance“.
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Der damalige Rektor Professor Andreas Heldrich initiierte im Jahr 2002 ein Projekt zur Erforschung der Geschichte der LMU im Nationalsozialismus. Die Historikerin Professor Elisabeth Kraus wurde mit dieser schwierigen und umfangreiche Arbeit betraut. Nun kann sie gemeinsam mit anderen Beteiligten eine erste Bilanz vorweisen: Ergebnisse der bisherigen Forschungsarbeit gewähren Einblicke in die Institutionen-, Fachwissenschafts- und Personengeschichte der LMU während der nationalsozialistischen Herrschaft.
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Moderne Ethik beschäftigt sich nicht nur mit den fundamentalen Fragen nach Leben und Tod. Sie fragt auch danach, wie gutes Leben möglich ist. Der Philosoph Professor Wilhelm Vossenkuhl lotet in seinem neuen Buch die Möglichkeit des Guten aus. Politikern wie Ärzten, Journalisten, Verbandsfunktionären und allen interessierten Laien will er damit einen Leitfaden für praktische und pragmatische Entscheidungen bei Alltagsproblemen an die Hand geben.
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Modernisierung und Globalisierung haben Gesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifend verändert. Auch das religiöse Leben wurde durch diese Tendenzen stark beeinflusst. Wie sehr die Wandlungsprozesse Konfessionen und die Religiosität der Gläubigen verändert haben, wie die Religion im 21. Jahrhundert beschrieben werden kann – das sind Forschungsschwerpunkte von Friedrich Wilhelm Graf. Der evangelische Theologe ist Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie und Ethik an der LMU.
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