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  • Hand aufs Hirn Max, wie sieht es mit der Erinnerungskultur in Deutschland aus?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der siebten Folge »Hand aufs Hirn« denkt Max Czollek über die Eigenarten des deutschen Erinnerns nach. Welche Phasen der Erinnerungskultur können wir seit 1945 grob voneinander abgrenzen? Wie wurde in den jeweiligen Zeiten erinnert. Was meint Max Czollek, wenn er von »Versöhnungstheater« spricht. Und: Wie könnten wir in Deutschland erinnern?

    Max Czollek, 1987 in Berlin geboren, studierte Politikwissenschaft an der TU Berlin und schloss 2016 sein Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung ab. Er ist Mitglied des Lyrikkollektivs »G13« und Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Ausgezeichnet wurde Czollek u. a. 2017 mit dem Bonner Literaturpreis und 2021 mit dem Deutschen Fernsehpreis für Freitagnacht Jews. Seit 2021 ist er Ko-Kurator des Projektes »Coalition for a Pluralistic Public Discourse«. Im Frühjahr 2022 war er Kurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt. Neben den Gedichtbände Druckkammern (2012), Jubeljahre (2015) sowie Grenzwerte (2019) erschienen u. a. seine drei Essays Desintegriert Euch! (2018), Gegenwartsbewältigung (2020) und zuletzt Versöhnungstheater (2023).

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
    Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!

  • Hand aufs Hirn Emilia, warum forderst du ein Ende der Institution Ehe?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der sechsten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Emilia Roig über ihre Entscheidung, zu heiraten und sich scheiden zu lassen. In ihrem kürzlich erschienenen Buch »Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe« knöpft sie sich die Institution Ehe vor: Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. Emilia Roig ruft daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Gibt es theoretisch überhaupt wirklich Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in einer Ehe? Woher kommt die Institution Ehe? Wo schränkt uns diese Institution ein? Und: Wie sähe unser Leben aus, gäbe es keine Ehe mehr?

    Emilia Roig ist promovierte Politikwissenschaftlerin, Expertin für Intersektionalität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Antidiskriminierung, die sich für soziale Gerechtigkeit in Deutschland und Europaweit einsetzt. Emilia Roig wuchs in einem Vorort von Paris als Tochter eines jüdisch-algerischen Vaters und einer aus Martinique stammenden Mutter auf. Sie ist Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice in Berlin. Sie promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Science Po Lyon. Emilia Roig lehrte in Deutschland, Frankreich und den USA Intersektionalität, Critical Race Theory und Postkoloniale Studien sowie Völkerrecht und Europarecht. Emilia Roig war Ende 2021 Teil der Kampagne »Lesbische Sichtbarkeit« des Berliner Senats. 2022 wurde sie als »Most Influential Woman of the Year« im Rahmen des Impact of Diversity Award gewählt. Emilia Roig ist Mutter eines Sohnes, geschieden und lebt in Berlin. Sie bezeichnet sich als queer.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
    Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!

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  • Hand aufs Hirn Katja, wie und warum militarisiert sich gerade Putins Russland?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der fünften Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Katja Gloger über ihre ersten Begegnungen mit Vladimir Putin, ihre Tätigkeit als Korrespondentin in Moskau, den Zerfall der Sowjetunion und ihre Einschätzungen über das System Putin, Putins Russland und die Sicht der Menschen dort auf ihre eigene Geschichte. Was hat das mit dem Ukrainekrieg zu tun? Warum befürworten aktuell zwei Drittel der russischen Bevölkerung den Krieg, der nicht als Krieg bezeichnet werden darf? Und: Warum wäre es so absolut notwendig, dass Putins Russland sich mit der eigenen Vergangenheit - ohne Propaganda - auseinandersetzt?

    Katja Gloger ist Journalistin. Sie studierte Russische Geschichte, Slawistik und Politik. Der Titel ihrer Masterarbeit aus dem Jahr 1985: »Die Rezeption des Krimkrieges in zeitgenössischen russischen Monatszeitschriften«. Gloger war anschließend zunächst für den WDR tätig, dann wechselte sie zum Wochenmagazin »stern« und wurde Russlandkorrespondentin, berichtete aus Moskau. Dort erlebte sie den Zusammenbruch der Sowjetunion. Sie interviewte Michail Gorbatschow ebenso wie Boris Jelzin und Wladimir Putin. Sie war »stern«-Korrespondentin in den USA und arbeitete als Autorin des Nachrichtenmagazins mit den Schwerpunkten Russland, Internationale Politik und Sicherheitspolitik. 2010 erhielt sie den Henri-Nannen-Preis, 2014 wurde sie als politische »Journalistin des Jahres« ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Atlantik-Brücke und im Vorstand der deutschen Sektion von »Reporter ohne Grenzen e. V.«. 2017 ist Glogers Buch »Putins Welt - Das neue Russland, die Ukraine und der Westen« erschienen. Dort erklärt Gloger das System Putin, das komplizierte Machtgeflecht im Kreml, die Interessen der Oligarchen. Sie analysiert die imperiale Ideologie des »russischen Weges« und die strategischen Fehler des Westens. Sie beschreibt die verführerische Macht der Propaganda, das gefährliche Leben der Kremlkritiker und den mühsamen Alltag der Menschen, ihre Sicht auf Europa und den Westen. Katja Gloger hat über Jahrzehnte Putins Russland und die handelnden Akteure beobachtet und analysiert.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
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  • Hand aufs Hirn Margot, wer braucht eigentlich noch Erlösung und Erlöser:innen?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der vierten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Margot Käßmann über Erlöser:innen und Erlösung. Was ist eigentlich Erlösung? Warum überfrachten wir Idole und Erlösungsfiguren mit Erwartungen und Hoffnungen? Wie erging es Ihr selbst als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers? Und dann noch als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland? Wie hat sich das öffentliche Bild nach Ihrem Rücktritt verändert? Und warum gibt es so viele patriarchale Erlöserfiguren in unserer Welt?

    Margot Käßmann war die zentrale Hoffnungsfigur der evangelischen Kirche. Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Mit der Wahl hatte eigentlich niemand gerechnet, aber eine Frau sollte auf die Liste, um zu suggerieren, dass eine weibliche Amtsträgerin möglich sei. Parallel zum unerwarteten Bischofsamt dann noch mehr: 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover. Und: 2009/2010 war sie Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Damit war sie die öffentliche Stimme der evangelischen Kirche. Nach ihrem Rücktritt vom Amt 2010 in Folge einer alkoholisierten Autofahrt, zog sie sich keinesfalls mit ihrem Einsatz zurück. Es folgten zahlreiche Bücher, eine Gastprofessur in Bochum und der Botschafterinnenposten des Rates der Evangelischen Kirche. Seit 2018 ist sie im Unruhestand, denkt, schreibt und arbeitet viel im Einsatz für eine bessere Gesellschaft.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
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  • Hand aufs Hirn Lilo, was ist eigentlich Verlangen und Begierde?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der dritten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Lilo Wanders über ihre Erfahrungen als Sexpertin. Was ist Verlangen? Wie hat sie ihr eigenes Verlangen entdeckt? Warum ist es befreiend, sich mit seinem eigenen Verlangen auseinanderzusetzen und wieso wäre die Welt besser, würden wir alle Sexualität weniger tabuisieren?

    Lilo Wanders ist eine Kult-Diva, eine popkulturelle moralische Instanz. Wanders ist die Sex-Aufklärerin der Nation, eine Sexpertin. Von 1994 bis 2004 moderierte sie Wa(h)re Liebe beim Fernsehsender VOX. Immer donnerstags um 23.00 Uhr wurde es plüschig, skurril, pornografisch, aber auch ernsthaft. Alles sehr ungewöhnlich für das damalige Fernsehen: Es gab Reportagen aus Swinger-Clubs, Erotikmessen oder vom Set eines Pornodrehs, Interviews zu Cyber-Sex, erotische Tantramassagen wurden gefilmt oder ein Exhibitionist begleitet. Das alles war revolutionär in der Fernsehgeschichte, die Einschaltquoten waren bezeichnend hoch. Und das alles weit vor Trendbegriffen wie Sexpositivity. Das Fernsehformat brachte in den 90gern und 00ern Millionen deutscher Fernsehzuschauer:innen ungefilterte Wahrheiten über Liebe, Sex und die Pornoindustrie näher. Lilo Wanders traf einen Nerv. Hinter der Moderatorin und Kunstfigur Lilo Wanders steckt ein Hamburger Schauspieler. Er ist schwul, mit einer Frau verheiratet und hat drei Kinder. Bis heute ist die Travestiekunstfigur Lilo Wanders Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft. Die Aufklärungsserie Wa(h)re Liebe fand 2004 nach 10 Jahren ein Ende. Lilo Wanders natürlich nicht: Sie schrieb Bücher wie Exotische Scharfmacher, Voll aufgeklärt – 100 Antworten auf 1000 Fragen, Langenscheidt Sex-Deutsch/Deutsch-Sex oder Tja, mein Leben. Sex war immer ihr Thema. Lilo Wanders spielt Filmrollen im ARD-Programm und im Privatfernsehen und ist regelmäßig Gast in Talk-Shows. Daneben steht sie seit Jahren in den großen Städten und der Provinz mit eigenen kabarettistischen Programmen auf deutschsprachigen Bühnen. Im Sommer führt sie Tourist:innen und Einheimische durch ihren Hamburger Stadtteil St. Pauli. Lilo Wanders klärt uns auf – über die Themen, die manchmal sogar im Schlafzimmer totgeschwiegen werden. Dabei treibt es jeden Menschen um.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
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  • Hand aufs Hirn Stefan, wieso radikalisieren sich Menschen?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der zweiten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Stefan Aust über seine Beobachtungen zur Radikalisierung. Warum hat sich die Linksterroristin Ulrike Meinhof radikalisiert? Wie konnte die RAF entstehen? Was ist da eigentlich passiert? Und wie unterscheidet sich das von der Geschichte des jüngsten Rechtsterrorismus des NSU?

    Stefan Aust ist ein mächtiger deutscher Journalist. Er ist ein Zeitzeuge der jüngeren deutschen Geschichte. Er ist Journalist und Autor. Von 1994 bis 2008 war er Chefredakteur des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel«. Seit 2014 ist er, bis heute, Herausgeber der Tageszeitung »Die Welt«. Bis 2016 war er dort zudem Chefredakteur. 1966 wurde er Redakteur der linksgerichteten Zeitung »konkret«. Dort arbeitete auch Ulrike Meinhof als Kolumnistin, ehe sie 1970 in den Untergrund ging. Sie gründete dann die linksterroristische Rote-Armee-Fraktion mit, kurz RAF. Die RAF ermordete 34 Menschen. Aust kannte die beteiligten Terrorist:innen gut. Sein Buch über die RAF »Der Baader-Meinhof-Komplex« sorgte für internationales Aufsehen. Der darauf basierende Spielfilm wurde unter anderem für den Golden Globe und den Oscar nominiert. Auch in der jüngsten Geschichte deutscher Terrorgruppen ist Stefan Aust nah dran. Das Buch »Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU« wurde als dreiteiliger Dokumentarfilm über die rechtsterroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund verfilmt, unter dem Titel »Der NSU Komplex«. Der NSU ermordete von 2000 bis 2007 neun Menschen mit Migrationsgeschichte und eine Polizistin. Stefan Aust erhielt für seine journalistischen Arbeiten unter anderem den Adolf-Grimme Preis, das Verdienstkreuz 1. Klasse und die Goldene Kamera. Stefan Aust ist ein bedeutender Beobachter unserer Gegenwart und jüngeren Geschichte.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
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  • Hand aufs Hirn Carolin, wie hältst du es mit der Normalität?

    »Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der Bayerischen Staatsoper

    In der ersten Folge »Hand aufs Hirn« denkt Carolin Emcke über das Normalsein und das Anderssein nach. Was heißt es, anders zu sein? Wann kam sie sich anders vor? Welche Mechanismen gehen mit dem Anderssein einher? Kurzum: Wie gehen Deutsche mit dem Anderen um und vor allem, wie können wir als gesellschaftliches Kollektiv besser damit umgehen?

    Carolin Emcke ist eine der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Ihre Bücher sorgen für internationales Aufsehen, »Von den Kriegen« erzählt von ihren persönlichen Erlebnissen in Kriegsschauplätzen der Welt. Sie war acht Jahre bei Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«, als Berichterstatterin aus internationalen Krisengebieten — unter anderem Afghanistan, Pakistan, dem Kosovo und Irak. Anschließend war sie sieben Jahre als internationale Reporterin für die Wochenzeitung »DIE ZEIT« tätig. In ihrem Buch »Wie wir begehren« erzählt sie, wie sie entdeckte und erspürte, dass sie homosexuell ist. In ihrem Buch »Gegen den Hass« beleuchtet sie, wie Hass entsteht, welche Funktion Hass hat und wie wir nicht hassen und uns Hass entgegenstellen. Carolin Emcke hat 2016 einen der wichtigsten Preise erhalten, mit denen man in Deutschland ausgezeichnet werden kann: Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sie studierte Philosophie in London, in Frankfurt am Main bei Jürgen Habermas und in Harvard, wo sie auch promovierte. Unter dem Titel: »Kollektive Identitäten«.

    Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen Staatsoper
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