Episodes
-
Vor Jahren bekam ich beinah allergische Hautausschläge, wenn jemand mit dem Wort «normal» daher kam. Bloss nicht! Doch ein Retreat an einem supernormalen Ort diesen Sommer hat mir die Augen nochmals mehr geöffnet: Normal ist grossartig, mitten im Stinknormalen ist es genau so still, wie im Rückzug auf einem Hügel im Yogaretreatzentrum. Dass die Stille nicht an Bedingungen geknüpft ist, war mir klar – doch dass ich schlussamänd eigentlich wieder dort lande, wo ich angefangen hatte, das ist chli ein Schock. Und unglaublich lustig, irgendwie. Ebe, da sind wir unterwegs mit der Überzeugung, dass das Leben irgendwie speziell aussehen wird, wenn wir dann erst wach sind oder 24/7 in der Stille leben. Nope. Am Ende sitzt du wieder im Dorf, siehst vielleicht aus wie ein Bettler von weitem, so wie der Hotei, bist aber einfach zufrieden mit dem, was ist.
Mehr über Babaji findet ihr hier (leider fand ich nirgend Belege zu seiner Arbeit in den Minen oder seinem Fernsehkonsum) und Infos zum deutschen Zenmönch Muho hier oder hier. Über den Yogi Patanjali und seine Yogasutras wurde viel geschrieben, hier findet ihr zum Beispiel eine Neuübersetzung oder hier mehr über die Person. -
Wherever I go, her colour healing sprays are in my bag: I often use them to prepare a room, whether it’s to record with a guest or to work with clients or facilitating a workshop. There’s something truly uplifting and calming about them – and they smell incredible. Allison Kaylor creates these essences and sprays from scratch in her workshop in the backyard of her house in Portland. During our summer break I got to visit her – and ask her everything about every single thing in her workshop. Like why she places the water she uses to mix the sprays first on a loudspeaker, or how smells correspond to certain colours – and how she got to discover that she’s a witch.
-
Episodes manquant?
-
Es ist nicht einfach, sich dieser Frage ehrlich und echt auszusetzen. Wüki nöd. Die Versuchung, entweder in Ohnmachtsgefühle zu versinken oder aber mit einem spirituell-pinken Pinsel alles als «momoll, scho guet so» anzustreichen, ist gross. Entweder oder, das mag der Kopf, das macht das Existieren einfacher. Vermeintlich.
In der echten Auseinandersetzung jedoch verbirgt sich die Entdeckung vom «sowohl als auch»: Dinge können sowohl schrecklich sein als auch aufgehoben in (oder als) Gott. Das eine schliesst das andere nicht aus – auch wenn das so viel angenehmer wäre für unsere Gehirne und Köpfe und separaten liebenswerten Ichs! Die Antwort oder Lösung lässt sich wie so oft über den Körper erahnen, ebe, dieses «sowohl als auch». Patrick und ich nehmen euch mit in diese Auseinandersetzung, die ohne Plattitüden oder Verkürzungen auskommt.
Angeregt wurde unser Gespräch von einem Kommentar auf meinen Beitrag «Getriggert – so what?!» – eure Überlegungen und Fragen sind superwertvoll und lassen uns gemeinsam dieses Gesprächsnetz um die ganz existenziellen Fragen weiterspinnen. -
Wenn man weiss, wie viel Schmerz möglich sei, sei man wagemutiger – sagt die Autorin Yvonne Eisenring. Ihr neuster Bestseller «Life Rebel» erzählt genau davon. Ein Gespräch über die Experimentierfreude nach Verlusten, warum Erfolg oder Misserfolg letztlich unwichtig ist und das Wohlwollen ihres Körpers.
Das Leben der Autorin Yvonne Eisenring ist - an Schweizer Massstäben gemessen - ein Unkonventionelles: Sie lebt die Hälfte des Jahres im Ausland, nimmt Arbeit nur dann an, wenn es sich richtig anfühlt und findet Neuanfänge grossartig. Ihr neustes Buch «Life Rebel» hat sie zu sowas wie einem Schweizer Popstar angehoben – sie wird um Selfies gebeten, Menschen erzählen ihr davon, wie sie ihr Leben geändert haben, nachdem sie ihr Buch gelesen hatten. «Verrückt», findet das Yvonne. Und berührend. «Life Rebel» handelt von ihrem Leben in sechs verschiedenen Städten und «der Suche nach dem, was wirklich zählt». Was wirklich zählt, das ist für Yvonne spätestens seit dem Tod ihres Vaters glasklar: Die Zeit, die sie hier hat und die Art und Weise, wie sie mit dieser begrenzten Ressource umgeht. -
Es ist ein durch und durch gestylter Ort, dieses Lasalle-Haus. Ein Ort, an dem ganz viel “sowohl als auch” geschieht – sei das in der Architektur, aber auch im dortigen spirituellen Leben. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen Schweizer Jesuiten den ehemaligen Wasserkurort, Ende der 60er Jahre baute der Zürcher Architekt André Studer das Haus um und seit den 90er Jahren ist das Lasalle-Haus ein zentraler Ort des Zens in der Schweiz. Seit einem Jahr ist nun Toni Kurmann Leiter des Hauses – er sagt:
“Ob ich dem Erleben jetzt Stille sage oder ob ich da drin mein jüdisch-christliches Gottesbild sehe, es ist beides Mal unverfügbar und wenn ich mich dieser Wirklichkeit aussetze, verändert sie mich.”
Holy Embodied war zu Besuch in Bad Schönbrunn und hat sich mit den vielen vermeintlichen Widersprüchen auseinandergesetzt. -
Letzthin traf ich im Tessin zufällig auf eine Spitalpfarrerin, mit der sich ein wunderbares Gespräch über Seelsorge aus der Stille oder Leere entfaltete. Zusammen mit der Situation einer Freundin, die zum Zeitpunkt der Aufnahme ordentlich im Schlamassel steckte, ergab das die Frage: Ja, was ist denn wirklich unterstützend in einer Krise? Patrick und ich landen im weitesten Sinn bei Darshan, dem hinduistischen Konzept von “so gesehen werden, wie Gott dich sieht”. Darin liegt eine unendliche Kraft, die letztlich heilt und gleichzeitig unverfügbar bleibt, also nicht “gemacht” werden kann.
Was hilft denn dir, wenn du in Schwierigkeiten oder in einer Krise steckst? Welche Art von Zuwendung oder Begegnung wünschst du dir dann? Wir freuen uns, von dir zu hören – via [email protected] oder über Instagram. -
Im Prinzip spiele es gar keine Rolle, wie ruhig oder still wir sind, meint Ilona Monz. Nach einigen Jahren in einer sehr disziplinierten Praxis (unter anderem Vipassana), ist ihr aufgegangen: Genau so, wie es ist, ist es bereits gut. Ganz im ur-reformierten Gedanke der Rechtfertigung, die bereits gegeben ist und nicht erst erarbeitet werden muss. Unser Gespräch an einem regnerischen Abend in Kappel dreht sich um Ilonas “drei in eins” Leben, ihre Erfahrungen der Stille im Körper und den auch so ganz unstillen Alltag als Pfarrerin.
-
Leider gibt es kein Schulfach mit dem Titel: life skills, Lebenskompetenzen. Es wird wohl angenommen, dass wir diese anderswo erlernen. Doch anderswo ist, sind wir ehrlich, in den meisten Fällen nirgendwo. Wir straucheln über unsere eigenen Geschichten, die nie deutlicher auftauchen als in Beziehung zu einem Gegenüber. Wie können wir lernen, dass ein Streit oder eine Meinungsverschiedenheit zwar unangenehm, aber kein Beziehungsabbruch ist? Gibt es Orte, wo sich ein gesundes in Beziehung sein üben lässt? Patrick und ich teilen, wo und wie wir dies erleben, was uns dabei hilft und warum Bäume wunderbare Partner sein können in diesem Unterfangen.
-
Wenn Alexandra Kruse loslegt, dann gibt’s kein Halten mehr: Ein Gespräch mit ihr ist hochassoziativ, intuitiv und folgt seiner eigenen Glitzer-Spur. Wir kennen uns seit Langem, haben im selben Jahr geliebte Menschen verabschiedet und sind Verbündete zumindest im Äther, wenn auch kaum im «echten» Leben.
Alex hat sich in den letzten Jahren als Instagram-Astrologie-Fee etabliert, schreibt Horoskope für Zeitschriften wie die Vogue oder Annabelle und bietet «logische, astro-logische Hilfe zur Selbsthilfe» an. Wir haben uns einen Tag nach dem Zürcher Traditionsfest «Sächsilüüte»* getroffen, in einer Zeit, die astro- und meteorologisch einige Stürme zu bieten hatte.
Warum das Universum Alexandras Sugardaddy ist, wie Astrologie ein pragmatisches Werkzeug sein kann und wie sich das alles auch ganz körperlich auswirkt – hört ihr in dieser Folge von Holy Embodied.
*Der «Böögg» ist eine Nachbildung eines Schneemanns, in dessen Kopf Feuerwerkskörper eingebaut sind – jedes Jahr im April wird diese Figur im Rahmen des Zürcher Traditionsfests «Sächsilüüte» auf dem Sächsilüüte-Platz am Bellevue verbrannt. Das Fest ist unter anderem ein alter Brauch, den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heissen: Je schneller der Kopf vom Böögg explodiert, desto besser soll der Sommer werden. Hoffen wir, dass das nicht stimmt, denn dieses Jahr konnte der Böögg wegen starker Böen gar nicht erst verbrannt werden. -
Wir werden beide demnächst 40 und haben beide eine hohe Affinität für diverse Hacks, wenn es ums körperliche Wohlbefinden geht: Patrick träumt von der eigenen Mandelmilch-Maschine und ich schmeisse Eidotter in meinen Kaffee. Wir nehmen Kurkuma und Collagen, kleben uns den Mund zum Schlafen zu und schwören aufs Baden im kalten Wasser. Bireweich, könnte man sagen. Einverstanden. Doch unsere Bestrebungen, unsere Körper so lang wie möglich so wohl wie möglich zu halten, erblassen im Angesicht dessen, was unter dem Namen Langlebigkeit (oder eben «longevity») noch so angestellt wird. Manche versuchen, so wenig wie möglich zu atmen, andere investieren ihre Tech-Millionen in einen religiösen Kampf gegen das körperliche Altern (siehe Bryan Johnson mit seinem Slogan «Don’t die») – doch die Frage bleibt: Wozu? Warum möchten wir ewig leben, statt uns ins ewige Leben zu entspannen?
-
He’s one of the big spiritual influencers himself – yet he’s very frank about contemporary spirituality being highly egotistical and often just another form of our trauma. Chris Bale is having a deep dive with Leela into what actual embodied evolution looks like, why true meditation seems boring and how all this plays into relationship.
-
Das Erleben von Gott ist nicht abgekoppelt vom Körper, sondern findet unmittelbar im und über den Körper statt. «Warum Gott mehr mit deinen Zehen zu tun hat, als du denkst»: Diesen Claim wollen wir gemeinsam als konkrete Erfahrung im Körper entdecken.
Fun Fact: Dies ist die 100. Folge von Leela, die sie fürs RefLab produziert hat. Alles Gute zum Jubiläum! -
Das Da-Sein als Mensch ist etwas, was mich zutiefst fasziniert – und immer mal wieder auch zutiefst verwirrt. Wir sind zugleich super irdisch und super himmlisch, da ist diese ewige Stille, die uns lebt UND wir tun Dinge wie Staubsaugen. Ein Paradox, das für mich in der Jesus-Geschichte so glasklar zum Ausdruck kommt: Ganz Fleisch und ganz Gott.
-
Ist euch das auch aufgefallen? Viele Social Media Konten, die etwas mit Spiritualität zu tun haben, sind seit Kurzem sehr monochrom in allen möglichen Beige-Tönen unterwegs. Janna und ich sehen das als Ausdruck einer angestrebten «nichts berührt mich»-Haltung – ein Leben, das gleichförmig verläuft, ohne grosse Ausschläge. Mir scheint, das passt auch zu unserer Mentalität und Konditionierung hier in der Schweiz, gerade im reformierten Kontext: Emotionen sind zu laut, zu viel, störend. Auch in anderen spirituellen Traditionen werden Gefühle am besten wegmeditiert. Janna Horstmann hält diesem Ansatz sowohl mit ihrem Wesen als auch mit ihrem Podcast «I feel you» entgegen. Unser Gespräch ist ein Plädoyer fürs Leben in allen Farben, für Gefühle – und den angebrachten Umgang mit ihnen.
-
Intuitiv scheint mir klar zu sein: Wir sind nicht bloss einmal auf dieser Erde unterwegs, sondern dürfen / müssen diverse Runden drehen. Patrick hingegen meint: Nei voll nöd, das ist eine einmalige Angelegenheit, das macht die Zeit hier umso wertvoller. Je länger Patrick und ich uns aber über diese ursprünglich hinduistisch-buddhistische Sichtweise vom ewigen Kreislauf befassen, desto näher rücken wir uns wieder. Denn was auf den ersten Blick so fremd scheint, ist es am Ende vielleicht gar nicht: Man denke bloss an die Ostererzählung – da war einer tot und lebt dann doch wieder.
-
Hanna Wick war 15 Jahre Wissenschaftsjournalistin, preisgekrönt erst noch – und wechselte 2019 über zu Gymnasiallehrerin. Also zunächst studierte sie nochmals fürs Lehramt und unterrichtet heute Physik und Mathematik. Genauso engagiert und begeistert, wie sie auch als Journalistin unterwegs war. Wir kennen uns aus unseren Tagen beim Schweizer Radio – und obwohl wir in so unterschiedlichen Redaktionen und Kontexten unterwegs waren, verstanden wir uns auf Anhieb.
Von ihrer Aussage, sie sei gläubige Katholikin war ich damals sehr überrascht. Inzwischen ist Hanna aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten, was an ihrem Glauben aber gar nicht so viel ändert. Ein Gespräch über Angst, verschiedene Zugänge zur Welt - und den Unterschied zwischen Schwarzwälder Torte und Knäckebrot. -
Beispiele gibt es en masse: Selbst die stabilsten Gemeinschaften sind nicht gefeit davor, dass sie einer Illusion verfallen. Gerade wenn Religion und Spiritualität im Fokus stehen, sind Einzelpersonen und Gruppen leider sehr anfällig dafür. Wann sind Gemeinschaften bloss aussergewöhnlich – und wann kippt es?
-
Her viewpoint is the complete opposite of all of society’s narrative on romance: Kiran Trace, internationally renowned spiritual teacher and human development expert, shares how the common conception of soulmates is not something great, but the absence of freedom. Choosing another instead of God doesn’t allow for your being to evolve and pursue its true purpose – which would be to be free and autonomous. Instead, it keeps us imprisoned and addicted. Kiran and I both have seen directly, how destructive soulmates on the very extreme end of the spectrum (so called twinflames) are. Why soulmates are like cocaine and horrible – listen to this week’s episode with my mentor and very close friend.
-
Soll ich noch bleiben oder doch lieber gehen? Immer wieder stehen wir vor solchen Entscheidungen, mögen sie klein oder gross sein. Schon nur alleine das banale Beispiel, Emails zu beantworten, beinhaltet diese Frage – in der Form einer Einladung, präsent zu bleiben mit dem, was ist. Eine Einladung, zu hören, wann es Zeit ist, weiterzugehen. Wir sammeln Anhaltspunkte dafür, wie wir Kairos hören oder spüren können – und wissen gleichzeitig: einfacher macht es das nicht unbedingt. Denn in diesem Unwissen oder Unbekannten auszuharren ist nicht auf Anhieb ein Ort, an dem wir uns wohl fühlen. Doch die Entscheidungen, die von dort aus geboren werden, aus dem Sein heraus aufsteigen, das sind richtig richtig gute Entscheidungen.
-
Der Körper ist für uns beide zentral – doch auf ganz unterschiedliche Art. Ist er für mich ein Ort der Freude, wo ich Gott unmittelbar und direkt erlebe, ist er für Sarah Staub ein Ort von Schmerz und Leiden. Sarah lebt mit einer multisystemischen Körperbehinderung – dem so genannten Ehlers-Danlos-Syndrom, kurz EDS – und findet das richtig scheisse. Zumindest jetzt grad. Auf Gott ist sie wütend – und findet auch das nicht einfach, grundsätzlich und gerade als Pfarrerin in der evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz. Warum sie dennoch und trotzdem nicht nur verzweifelt – hat mit der Entdeckung der Theologie der Behinderung zu tun.
Das Buch von Nancy L. Eiesland heisst «Der behinderte Gott». Die US-Amerikanerin war Religionssoziologin und ist 2009 im Alter von 44 Jahren verstorben.
Sarahs hat für RefLab unter anderem “Ich war zu jung für den Schmerz” geschrieben oder “Der behinderte Gott”. - Montre plus