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Wie durch kluge Planung Wohnräume für alle Lebensphasen entstehen.
Das eigene Zuhause sollte sich dem Leben anpassen – nicht umgekehrt. Doch wie schaffen wir es, dass Wohnräume funktional bleiben, ohne an Wohnlichkeit zu verlieren? Unser Gespräch mit Michael Schlenke zeigt, warum lebenslaufbeständiges Wohnen kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist – nicht nur im Alter.
Warum wir Michael Schlenke eingeladen haben?
Michael Schlenke ist ein ausgewiesener Experte, wenn es um die Zukunft des Wohnens im Alter geht. Als Fachredakteur des Brancheninformationsdienstes CARE INVEST kennt er die Entwicklungen der Pflegewirtschaft und des Senior Living wie kaum ein anderer. Zudem hat er sich schon früh mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf Gesellschaft, Industrie und Kreativwirtschaft auseinandergesetzt. Als Mitglied des Beirats des Universal Design Forum e.V. treibt er die Gestaltung von lebenslaufbeständigen Wohn- und Lebensformen über alle Generationen hinweg aktiv voran. Sein Hintergrund als Möbeltischler und studierter Betriebswirt, kombiniert mit seiner Erfahrung in der Möbel- und Interieur-Design-Branche, machen ihn zu einem einzigartigen Gesprächspartner für diesen Podcast.
Die wichtigsten 5 Fakten aus dem Interview:
• Pflegewirtschaft und Wohnen im Alter: Welche Entwicklungen und Trends bestimmen die Zukunft?
• Demografischer Wandel: Wie beeinflusst er Gesellschaft, Industrie und Kreativwirtschaft?
• Universal Design und lebenslaufbeständiges Wohnen: Warum wir alle davon profitieren.
• Bestandsimmobilien als Chance: Warum der kluge Umbau bestehender Gebäude essenziell ist.
• Internationale Vorbilder: Was wir von den Niederlanden und Skandinavien lernen können.
Lebenslaufbeständigkeit – mehr als nur Barrierefreiheit
Einer der zentralen Begriffe, die Michael Schlenke in unserem Gespräch einführt, ist „lebenslaufbeständig“. Ein Wort, das er aus den Niederlanden mitgebracht hat und das mehr umfasst als das oft verwendete „barrierefrei“:
„Es beschreibt nicht nur, ob man eine Stufe überwinden kann, sondern denkt das ganze Leben mit. Es geht darum, Wohnräume so zu gestalten, dass sie den Menschen in allen Phasen seines Lebens begleiten können – ohne dass er sich eingeschränkt oder stigmatisiert fühlt.“
Dieser Gedanke prägt seine Arbeit im Universal Design Forum, wo es um die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Räumen geht, die für eine möglichst breite Nutzergruppe zugänglich sind – intuitiv, nutzbar und zukunftsorientiert.
Noch mehr Infos gibt es hier:
Linked Profil Michael Schlenke https://www.linkedin.com/in/michaelschlenke/ Universal Design Forum e.V. https://www.universal-design.org/
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Was Werbekampagnen von heute oft fehlt und warum die Einwortstrategie zeitlos ist.
Ein Mann, der die Werbung revolutionierte, ein kreativer Kopf, der immer noch voller Ideen steckt, und ein Musiker mit Herz und Humor: Michael Conrad erzählt in unserem LIVVING Podcast von seinem außergewöhnlichen Lebensweg. Warum ihn die Werbung nie ganz loslassen kann, welche Rolle ältere Generationen in der Kreativbranche spielen und warum er in Memphis einen Song schrieb – all das erfahren Sie in dieser besonderen Episode.
Warum wir Michael Conrad eingeladen haben?
Weil er das ist, was viele wohl als „Werbelegende“ bezeichnen würden.
Michael Conrad, Jahrgang 1944, hat als international agierender Werbemann die Markenwahrnehmung der Boomer-Generation nachhaltig geprägt. Von ihm stammen ikonische Werbeslogans wie „An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD“ aus dem Jahr 1971. Durch seine kreativen Ideen wurde der Fiat Panda zur „tollen Kiste“, und er hat über zwei Jahrzehnte dazu beigetragen, dass der Marlboro-Mann fest im Sattel blieb.
Anfang 2003 verabschiedete er sich offiziell in den Ruhestand – aber ein Visionär wie er bleibt nicht lange untätig. 2004 gründete er mit dem ADC Deutschland die „Berlin School of Creative Leadership“, eine Institution, die sich der Ausbildung kreativer Führungskräfte widmet. Heute lebt Michael Conrad in Zürich, berät weiterhin Unternehmen und bleibt eine kreative Inspirationsquelle für die Branche und darüber hinaus.
Darstellung älterer Menschen in der Werbung?
Die Werbung hat oft ein Problem mit dem Alter – das ist zumindest ein weit verbreiteter Vorwurf. Doch Michael sieht das differenzierter:
„Ich bemerke keine Altersdiskriminierung, aber ich bemerke sehr viel unstrategische, klischeehafte Werbung.“
Für ihn geht es weniger um das Alter an sich, sondern darum, psychografische Zielgruppen zu erkennen – also Menschen mit gemeinsamen Verhaltensweisen und Bedürfnissen, unabhängig vom Geburtsjahr. Besonders hebt er Marken hervor, die dies bereits umsetzen, wie die Dove-Kampagnen, die sich auf authentische Schönheit konzentrieren.
Doch in vielen Fällen wird laut Michael Conrad zu schnell und zu oberflächlich gearbeitet. Gute Werbung brauche einen starken strategischen Ansatz – und das sieht er in vielen modernen Kampagnen nicht mehr.
Warum sind ältere Generationen in der Kreativbranche so wertvoll?
Viele Werbeschaffende über 50 haben das Gefühl, dass sie in der Branche keine Rolle mehr spielen. Ein Fehler, sagt Michael. Gerade in der Kombination aus Erfahrung und frischen Ideen liegt großes Potenzial.
„McDonald's hat 'I'm loving it' nicht von jungen Kreativen bekommen, sondern von zwei erfahrenen Werbern über 60. Und der Slogan läuft seit über 20 Jahren erfolgreich.“
Sein Vorschlag: Unternehmen sollten gezielt ältere Mitarbeiter einbinden – als Berater, als Mentoren oder als kreative Köpfe. Denn in der Werbung geht es nicht darum, jung zu sein, sondern darum, Menschen zu verstehen.
Wie ein Wochenende ohne Gitarre zu einem Song wurde – Michael Conrads Bonustrack
Ein ganz besonderes Highlight erwartet die Hörer am Ende dieser Podcast-Episode: Michael Conrad ist leidenschaftlicher Songwriter, Sänger und Gitarrist. Aus kleinen Alltagsgeschichten werden so großartige Songs. Und das Beste: Michael klingt dabei wie Johnny Cash! Seine tiefe, warme Stimme und der typische Country-Vibe machen den Song zu einem echten Highlight.
Also, unbedingt bis zum Ende dranbleiben – es lohnt sich!
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Warum „Ich bin zu alt dafür“ nur eine Erzählung ist und wie wir unser Denken aktiv ändern.
In dieser Folge des LIVVING Podcasts sprechen wir mit Christine Erlach. Sie ist Expertin für narrative Organisationsentwicklung und hat zusammen mit Michael Müller das Buch geschrieben „In Aktanz gehen: Wie man hinderliche Geschichten loswird“. Ihr Thema ist, wie wir uns von festgefahrenen Überzeugungen lösen und neue Handlungsmöglichkeiten entdecken können.
Das Wichtigste auf einen Blick:
✔ Alte Denkmuster durchbrechen: „Ich bin zu alt dafür“ – oft stecken wir in hinderlichen Narrativen fest, die uns blockieren.
✔ Warum Erzählungen so mächtig sind: Unsere eigenen Geschichten prägen unser Selbstbild und beeinflussen unsere Entscheidungen.
✔ Wie sich Perspektiven verändern lassen: Reflexion und Story Listening helfen, neue Sichtweisen zu entdecken.
✔ Wissen weitergeben, bevor es verloren geht: Ältere Mitarbeitende sind wertvolle Wissensträger – doch oft wird ihr Erfahrungsschatz unterschätzt.
✔ KI und Storytelling für den Wissenstransfer: Neue Technologien könnten helfen, Erfahrungswissen für die Zukunft zu sichern.
Warum prägen uns unsere eigenen Erzählungen?
„Man merkt oft gar nicht, was für Glaubenssätze man hat“, erklärt Christine Erlach im Podcast. Sie beschreibt, wie tief verwurzelte Überzeugungen unser Leben beeinflussen – oft ohne, dass wir es merken. Besonders im Alter spielen diese eine große Rolle: „Viele glauben, dass sie zu alt sind, um noch neue Dinge zu lernen. Aber solche Geschichten sind selbstgemacht – und sie halten uns davon ab, unser volles Potenzial zu entfalten.“
Ein typischer Satz, den sie oft hört: „Ich kann das mit der Technik nicht.“ Doch diese Überzeugung ist nicht in Stein gemeißelt. „Wenn wir uns erlauben, den Schieberegler nur ein kleines Stück zu bewegen, öffnet sich unser Handlungsspielraum“, sagt sie. Statt „Ich kann das nicht“ könnte man sich fragen: „Was, wenn ich mir einfach Zeit nehme, es zu lernen?“
Welche hinderlichen Glaubenssätze haben ältere Menschen oft?
Christine Erlach erklärt, dass ältere Menschen oft mit Glaubenssätzen zu kämpfen haben, die sie selbst oder die Gesellschaft ihnen einprägt. „Ich bin zu alt“ oder „Mein Wissen zählt nicht mehr“ sind typische Überzeugungen, die Menschen in der zweiten Lebenshälfte blockieren. Sie beschreibt, wie wir in Erzählungen gefangen sind, die wir uns selbst oder die uns andere über unser Alter erzählen:
„Manche Glaubenssätze werden dysfunktional, weil sie beginnen, mich einzuschränken. Gerade in der Übergangsphase in den Ruhestand gibt es viele Narrative, die sich schwer anfühlen, die uns unbeweglich machen.“
Doch Veränderung ist möglich. „Wenn wir anfangen, unsere eigenen Geschichten zu hinterfragen, gewinnen wir Leichtigkeit zurück“, so Erlach.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn Profil Christine Erlach: https://www.linkedin.com/in/christine-erlach/
Webseite NARRATA Consult: https://www.narrata.de/ Webseite Narratives Management: https://www.narratives-management.de/
Buch „In Aktanz gehen: Wie man hinderliche Geschichten loswird“ https://amzn.to/4jSpOv0 *
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Wie intelligente Systeme Senior:innen unterstützen und Angehörige entlasten – vom digitalen Notruf bis zur sozialen Teilhabe.
In diesem LIVVING Podcast reden wir mit Dr. Bettina Horster. Warum wir sie eingeladen haben? Weil sie zusammen mit ihren Co-Autorinnen das Buch "Das Altersheim kann warten" geschrieben hat, ein Ratgeber der zeigt, wie ältere Menschen moderne Technologien nutzen sollten, um länger in den eigenen vier Wänden leben zu können.Und sie ist eine Pionierin im Bereich der Digitalisierung sowie der künstlichen Intelligenz und entwickelt selbst Lösungen, die den häuslichen Alltag für Senioren und deren Angehörige deutlich erleichtern.
Welche Technologien helfen Senior:innen im Alltag wirklich?
„Es gibt schon jetzt so viele tolle digitale Lösungen – aber die Menschen wissen oft gar nicht, dass es sie gibt“, sagt Bettina Horster. Der Schlüssel liegt in Assistenzsystemen, die Sicherheit bieten und dabei helfen, den Alltag selbstbestimmt zu gestalten.
Dazu gehören:
• Erinnerungssysteme: „Gerade Menschen mit kognitiven Einschränkungen profitieren enorm von digitalen Erinnerungen – sei es für Medikamente, Trinken oder Arztbesuche.“
• Sturzerkennung: „Fallen ist nicht das Problem – das Problem ist, nicht mehr aufstehen zu können. Unsere Technologie erkennt, wenn jemand stürzt und nicht wieder hochkommt, und setzt dann eine Notfallkette in Gang.“
• Vitalwert-Monitoring: „Blutdruck, Zuckerspiegel, Puls – plötzliche Veränderungen können gefährlich sein. Unsere Systeme erkennen das und alarmieren im Ernstfall automatisch.“
• Soziale Teilhabe: „Viele ältere Menschen vereinsamen, weil sie nicht mehr mobil sind oder Schwierigkeiten haben, digitale Geräte zu bedienen. Wir setzen daher auf barrierefreie Video-Calls und intelligente Sprachassistenten, die echte Unterstützung bieten.“
Welche Rolle spielen Angehörige?
Bettina Horster weiß: Die Digitalisierung in der Pflege hilft nicht nur Senior:innen, sondern auch deren Familien. „Über ein Drittel der Angehörigen lebt über 100 Kilometer entfernt – und die Hälfte nicht mal mehr um die Ecke.“
Hier setzen smarte Lösungen an: „Angehörige können über unsere Systeme sanft eingebunden werden, ohne sich aufdrängen zu müssen. Sie bekommen beispielsweise Mitteilungen, wenn alles in Ordnung ist – oder werden alarmiert, wenn es einen Vorfall gibt.“
Viele Angehörige rufen regelmäßig bei ihren Eltern oder Großeltern an, nur um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. „Aber was, wenn niemand ans Telefon geht? Dann fängt das Kopfkino an!“ Ein intelligentes System, das automatisch meldet, ob der Alltag normal verlaufen ist, kann hier enorme Entlastung bieten.
Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?
Dieses Gespräch mit Bettina Horster zeigt: Die Digitalisierung in der Pflege ist längst keine Zukunftsmusik mehr – sie ist schon da.
Es geht um echte Lösungen, drängende Herausforderungen und die Chance, das Leben älterer Menschen nachhaltig zu verbessern.
Erfahren Sie, wie Technologie den Alltag erleichtert – praxisnah, verständlich und inspirierend.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn Profil von Dr. Bettina Horster: https://www.linkedin.com/in/dr-bettina-horster-676a1810/
Webseite VIVAIcare: https://vivai.care/
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Wie das Beste aus Hotel, Wohnen, Aktivität, Pflege und Service kombiniert werden kann.
In diesem LIVVING Podcast reden wir mit Christina Kainz. Warum wir sie eingeladen haben? Weil sie mit Anfang Dreißig das Leben im Alter revolutionieren will! Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Constantin Rehberg hat sie dazu 2021 das Unternehmen LIVELY gegründet, was Service und Komfort eines modernen Hotels mit der Privatsphäre einer eigenen Wohnung verbinden soll. Ihr Ziel ist es, Senioren so ein selbstbestimmtes Leben in einer inklusiven Gemeinschaft zu ermöglichen.
Die wichtigsten 3 Fakten aus dem Interview:
1. Innovatives Konzept: LIVELY verbindet den Service eines modernen Hotels mit der Privatsphäre einer eigenen Wohnung, um Senioren ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
2. Gemeinschaft und Design: Das Projekt „Weiße Dame“ in Gronau bietet über 120 stilvolle Apartments und zahlreiche Gemeinschaftsflächen, die das Zusammenleben und die soziale Interaktion fördern.
3. Soziale Integration: LIVELY setzt auf die Einbindung in die Nachbarschaft durch Kooperationen mit lokalen Partnern wie Kindergärten und Volkshochschulen, um eine generationenübergreifende Gemeinschaft zu schaffen.
Wohnen neu gedacht: Co-Living für Senioren
Mehr Freiheit, weniger Vorgaben
LIVELY versteht sich als Co-Living für Senioren, inspiriert von Konzepten im studentischen Wohnbereich. Der Fokus liegt auf der Kombination von Wohnstandards aus der Hotellerie und dem individuellen Leben in einer privaten Wohnung. Die traditionellen Modelle wie Pflegeheime oder Seniorenresidenzen waren den Gründern zu starr und unflexibel, weshalb sie eine Alternative schufen, die frei von den engen gesetzlichen Vorgaben der Pflegekasse ist. Statt auf Pflegeleistungen fokussiert sich LIVELY auf den Service und die Gemeinschaftsflächen, ähnlich wie in einem Hotel. Es will so ein neues Zuhause und aktives Lebensumfeld für Senioren mit und ohne Pflegegrad schaffen.
Moderner Wohnkomfort trifft Gemeinschaft
Das erste Projekt von Christina und ihrem Team ist die „Weisse Dame“ im westfälischen Gronau, ein Industriedenkmal und ehemals Europas größter Spinnerei. Über 120 barrierefreie Apartments sind dort entstanden, alle bezugsfertig und sehr stylish mit Loggia und riesigen Fensterflächen im Industrial Design. Dazu gibt es eine Vielzahl an Gemeinschaftsflächen wie Dachterrasse, Gemeinschaftsküche, Fitnessräume, Atelier sowie einen Concierge-Services. Leihautos und Leihräder gibt es direkt am Standort, ebenso wie e-Ladestationen. Außerdem werden sechs voll möblierte Apartments als Hotelzimmer vermietet, z.B. an die Angehörigen der Bewohner oder auch für Businessreisende und Kurzzeitaufenthalte.
Nachbarschaft erleben und Stadtleben genießen
Die Lage der Weißen Dame, nur zehn Fußminuten von der Innenstadt Gronaus entfernt, ist ideal für die Integration in das städtische Leben. Eine barrierefreie Brücke verbindet das Areal mit der Stadtmitte, wodurch die Bewohner leicht am öffentlichen Leben teilhaben können. Zudem sollen externe Nutzer, wie der benachbarte Kindergarten und lokale Vereine, die Gemeinschaftsflächen mitnutzen, was ebenfalls zur Durchmischung der Generationen und Einbindung in die Nachbarschaft beiträgt. Weitere Beispiele sind die Einbindung der Volkshochschule für Kurse oder das Reparaturcafé, das von Externen organisiert wird. Diese soziale Durchmischung trägt wesentlich zum Erfolg und zur Einbindung in das städtische Leben bei.
Mehr Infos: https://www.lively.de/
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Von Seniorenwohnungen bis Mehrgenerationenhäuser – wie Architektur verbindet.
Sebastian Brüning ist Mitglied der Geschäftsleitung bei URBANSKY Architekten in Berlin und bringt als Architekt und Sachverständiger für Barrierefreiheit eine besondere Perspektive in unseren LIVVING-Podcast. Mit seinem reichen Erfahrungsschatz weiß er, wie Gebäude, Außenräume und städtische Umgebungen gestaltet werden müssen, damit sie wirklich allen Menschen offenstehen. Seine große Leidenschaft gilt der Sozialarchitektur – von Pflegeheimen in Deutschland und der Schweiz bis hin zu Kitas, Schulen und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.
Die wichtigsten 3 Fakten aus dem Interview:
1. Barrierefreiheit umfasst weit mehr als nur Rampen und breite Türen. Sebastian betont, dass Barrierefreiheit auch Akustik, visuelle Leitlinien und die Bedürfnisse von Menschen mit motorischen, kognitiven oder sensorischen Einschränkungen berücksichtigen muss. „Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, die klar wahrnehmbar und leicht zu fassen ist“, erklärt er.
2. Die Planung von Senior Living Projekten erfordert eine gute Infrastruktur. Bei der Wahl des Standorts ist es entscheidend, dass Theatern, Museen und Apotheken in der Nähe sind, damit Senioren weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. „Es ist wichtig, dass diese Projekte in gut vernetzte Stadtteile integriert werden, wo die Bewohner noch selbstständig aktiv bleiben können“, sagt Sebastian.
3. Barrierefreiheit muss von Anfang an bedacht werden. Im privaten Wohnungsbau, aber auch in großen Projekten wie Mehrgenerationenhäusern, ist es wichtig, schon in der Planungsphase an spätere Anpassungen zu denken, um aufwändige Umbauten zu vermeiden. „Wenn man von Anfang an auf Barrierefreiheit achtet, schafft man flexible Räume, die später nicht umgebaut werden müssen“, so Sebastian Empfehlung.
Planung von Senior Living Projekten
Ein Herzensthema für Sebastian sind Senior Living Projekte. Hier ist es entscheidend, dass nicht nur der physische Raum barrierefrei ist, sondern dass auch die Umgebung stimmt. Sebastian betont: „Für Senioren muss der Standort gut gewählt sein – nahe an kulturellen Angeboten und mit einer guten Anbindung an die Stadt, damit sie weiterhin aktiv am Leben teilnehmen können.“ Die Planung solcher Projekte muss also sowohl funktional als auch sozial ausgerichtet sein.
Architektonische Herausforderungen und ästhetische Lösungen
Die Kunst liegt in der Balance: Wie verbindet man Funktionalität mit ansprechendem Design? Besonders bei hochwertigen Senior Living Projekten geht es darum, Räume zu schaffen, die beide Aspekte vereinen. "Es geht darum, Räume zu gestalten, die sowohl privat als auch gemeinschaftlich genutzt werden können. Begegnungsstätten wie Gemeinschaftsräume und Gärten sind genauso wichtig wie private Rückzugsorte".
Mehrgenerationenwohnen und Koordinationsaufgaben
Sebastian spricht auch über seine Erfahrungen mit Mehrgenerationenwohnprojekten, die er als besonders komplex empfindet. Hier kommen seine Fähigkeiten zur Moderation und Koordination zum Tragen, da die verschiedenen Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt und integriert werden müssen. „Es ist eine wahnsinnig herausfordernde Aufgabe, bei Mehrgenerationenprojekten alle Ideen und Wünsche unter einen Hut zu bringen. Aber am Ende entstehen dadurch besonders lebendige, inklusive Wohnräume“, sagt er.
Mehr Infos:
URBANSKY Architekten: https://www.urbansky-architekten.de/
LinkedIn-Profil Sebastian Brüning: https://www.linkedin.com/in/sebastian-br%C3%BCning-b5b215128/ -
So werden Boomer zu Botschaftern: THE EMBASSIES OF GOOD LIVING.
Jan Garde redet mit uns über sein neues Wohnprojekt für die Generation 50+. Nach über 20 Jahren im Marketing hat er mit einigen namhaften Partnern ein Modell für das Zusammenleben entwickelt, das nicht nur den Lebensstandard erhöhen, sondern auch soziale Isolation im Alter bekämpfen soll: THE EMBASSIES OF GOOD LIVING,
Mit einer einzigartigen Mischung aus Design, globaler Flexibilität und einer starken Gemeinschaft will er das klassische Senior-Living neu denken. Der erste Standort von THE EMBASSIES in Hamburg umfasst 45 Wohnungen, ein Café, Veranstaltungsflächen, einen Clubbereich mit Co-Working Space, Besprechungsräume, ein Yoga-Studio und eine Sauna.
Besonders spannend: Die Bewohner sollen zwischen internationalen Standorten wechseln können, etwa die Sommermonate in Hamburg und den Winter in Lissabon verbringen. Jan spricht darüber, wie ihn persönliche Erfahrungen mit seinen Großeltern dazu inspirierten, ein Konzept zu entwickeln, das Lebensfreude, Individualität und Gemeinschaft vereint. Das Interview gibt spannende Einblicke in ein zukunftsweisendes Wohnkonzept, das die wachsenden Bedürfnisse einer aktiven, weltoffenen Generation 50+ neu interpretiert.
Zur Webseite: https://embassies.com/de/hamburg
LinkedIn-Profil von Jan Garde: https://www.linkedin.com/in/jangarde/
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Warum die Generation 50+ die Verantwortung für den Klimawandel übernehmen muss
In diesem LIVVING Podcast spricht Claudia Mattheis mit Cordula Weimann, der Gründerin von "Omas for Future“, einer Bewegung, die mittlerweile sogar von der UNESCO ausgezeichnet wurde. Mit einer klaren Mission im Klimaschutz zeigt Cordula, wie die Generation 50+ die Welt positiv verändern kann. Unter dem Motto „Handeln aus Liebe zum Leben“ hat sie bereits über 80 Regionalgruppen etabliert sowie ein Buch veröffentlicht, das Menschen zum Umdenken motiviert.
Vom persönlichen Wandel zur gesellschaftlichen Verantwortung
Cordula Weimann’s Lebensabend verlief nicht wie geplant. Statt Überstunden abzufeiern, mobilisierte sie heute die Generation der Babyboomer für den Klimaschutz. „Nein, so hatte ich mir meinen Lebensabend nicht vorgestellt. Mit 60 noch mal richtig durchzustarten, einen Verein und eine Bewegung zu gründen und aufzubauen. Nein, ich wollte Überstunden abfeiern," sagt sie. Doch ein Gespräch mit einem Klimawissenschaftler änderte alles. Sie erkannte: „Es braucht uns, damit diese Wende diesmal funktionieren kann.“
Besonders ein Blick in die Augen ihres Enkels prägte sie: „Wie will ich eigentlich dem in zehn, fünfzehn Jahren in die Augen schauen, wenn er mich fragt: ‚Sag mal, Oma, damals, was hast du da getan?‘"
Mit interaktiven Formaten wie Quizspielen und Informationsmaterial erreichen die „Omas“ Menschen in Vereinen, Kirchen und Schulen und gestalten dabei eine Gemeinschaft, die durch Individualität und gegenseitige Unterstützung geprägt ist.
Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten
Cordula Weimann inspiriert dazu, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig Freude am Wandel zu finden. Ihre Geschichte zeigt, wie auch kleine Schritte Großes bewirken können.
Noch mehr Infos gibt es hier:
Webseite Omas for Future: https://omasforfuture.de/
Facebook: https://www.facebook.com/omasforfuture
Instagram: https://www.instagram.com/omas_forfuture/?hl=de -
Wie Sinn, Beziehungen und Bewegung zu einem erfüllten Leben beitragen.
Dr. Ursula Wagner (Jahrgang 1964) spricht darüber, wie Menschen nicht nur lange, sondern auch erfüllt leben können. Sie ist eine Pionierin der Lifespan Psychologie und seit zwei Jahrzehnten Mitinhaberin des Coaching Center Berlin, einer der führenden Adressen für Coaching-Ausbildung und Healthy Longevity Coaching im deutschsprachigen Raum. In dieser Zeit hat sie mit ihrem Team über 1.000 Coaches ausgebildet. Sie bringt Medizin mit der Psychologie zusammen und propagiert einen ganzheitlichen Ansatz, der das gute Leben im Blick hat – nicht nur ein langes Leben. Im Podcast teilt sie mit uns ihre Erfahrungen aus der Longevity-Szene.Und das sind unsere Themen:
Ganzheitlicher Ansatz für Langlebigkeit
Dr. Ursula Wagner erklärt, dass Langlebigkeit in der Medizin oft auf physische Gesundheit reduziert wird. Ihr Ansatz geht jedoch darüber hinaus: „Gesunde Lebensjahre sind wichtig, aber was wirklich zählt, ist die Erfüllung dieser Jahre.“ Sie kombiniert medizinische Erkenntnisse mit psychologischen Ansätzen und betont, dass Sinn, gute Beziehungen und positive Emotionen wesentliche Bestandteile eines erfüllten Lebens sind.Die Rolle von Beziehungen und Netzwerken
Beziehungen spielen eine zentrale Rolle in Dr. Wagners Konzept. Sie verweist auf die Harvard-Studie zur Erwachsenenentwicklung, die zeigt, dass soziale Bindungen essenziell für das Wohlbefinden und die Gesundheit sind. Sie sagt: „Ein gutes Leben erfordert nicht nur eine Partnerschaft, sondern ein Netzwerk von liebevollen und sinnstiftenden Beziehungen“.Ziele setzen und loslassen
Ein weiteres Kernthema des Podcasts ist der Umgang mit Zielen. Dr. Wagner erklärt, wie wichtig es ist, Ziele zu verfolgen, aber auch, sie loslassen zu können, wenn sie nicht mehr zur Lebenssituation passen.Longevity-Coaching-Ausbildung für Ärzte
Dr. Wagner beschreibt, warum die Beschäftigung mit Longevity besonders für Ärzte von Bedeutung ist. Denn viele Mediziner fühlen sich unzureichend auf die zwischenmenschliche Kommunikation und die Begleitung von Patienten vorbereitet. Ihre spezielle Coaching-Ausbildung schließt diese Lücke, indem sie medizinische Expertise mit Coaching-Kompetenzen kombiniert. „Die Ärzte sagen oft, das ist der Teil, der in ihrer Ausbildung fehlt“, erklärt sie. Gerade im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung ermöglicht das Coaching, Patienten effektiver zu motivieren, nachhaltige Ziele zu setzen und eine ganzheitliche Sichtweise zu entwickeln.Gesundheitsförderung: Bewegung, Omega-3 und Vitamin D3
Praktische Tipps gibt Dr. Wagner ebenfalls: Die Kombination aus regelmäßigem Krafttraining, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D3 sei wissenschaftlich belegt und fördere Gesundheit und Mobilität bis ins hohe Alter. „Es ist die Synergie dieser Elemente, die wirklich zählt.“Positive Lebenseinstellung
Dr. Wagner hebt hervor, dass Neugier und Humor essenziell für ein gesundes Altern sind.Noch mehr Infos gibt es hier:
Dr. Ursula Wagner: https://ursulawagner.com/
Coaching Center Berlin: https://coachingcenterberlin.de/
Holistic Health & Longevity Coach: https://www.integralhealthacademy.de/
LinkedIn Profil Dr. Ursula Wagner: https://www.linkedin.com/in/%F0%9F%9F%A3ursula-wagner-phd-92022959/ -
Wie Räume unser Wohlbefinden unterstützen und warum jeder Neuanfang lohnt.
Die Gründerin von "Own Your Room“ beweist mit 59 Jahren, dass Veränderung immer möglich ist. Ein Gespräch über mutige Neustarts und wie wichtig ein schönes Wohnumfeld ist.
Neustart mit 59 Jahren – "Ich wollte nochmal mitmischen“: Albena Radszuhn erzählt, warum sie sich nach vielen beruflichen Stationen mit Ende 50 noch einmal entschlossen hat, ein neues Unternehmen zu gründen. Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes 2014 stellte sie ihr Leben auf den Prüfstand: „Ich musste mir die Frage stellen, wie schnell das Leben vorbei sein kann und ob ich wirklich so weitermachen wollte.“ Ein Jahr später war klar, dass sie einen neuen Weg einschlagen wollte. Heute hilft sie mit ihrem Unternehmen "Own Your Room" Menschen dabei, ihre Räume neu zu gestalten und an veränderte Lebenssituationen anzupassen.
"Ohne Ordnung keine Schönheit" – Wohnen als Spiegel der Lebensphasen: Albena betont im Gespräch, dass Wohnräume mehr sind als nur Orte, an denen wir leben. Sie spiegeln unsere Lebensphasen wider und sollten uns unterstützen. „Für mich gibt es ohne Ordnung keine Schönheit“, erklärt sie. Die Ordnung in einem Raum ist für sie der Schlüssel zu innerem Wohlbefinden. Deshalb bietet sie ihren Kunden nicht nur Umgestaltungen, sondern auch Ordnungscoaching an. Viele Menschen haben große Schwierigkeiten, sich von Besitztümern zu trennen – oft steckt hinter dem Festhalten eine Art von Verlustangst oder das Bedürfnis nach Sicherheit. "Ich helfe meinen Kunden nicht nur beim Aufräumen, sondern vermittle ihnen auch Glück und Zufriedenheit mit dem Ergebnis."
Maßschneiderin, Musik-Promoterin, Catering-Expertin, Innenraumgestalterin – ein Lebensweg voller Wandel: Der Lebenslauf von Albena ist geprägt von Wandel und Neuanfängen: Von der Damenmaßschneiderin und Musik-Expertin über eine erfolgreiche Karriere im Catering – sie kochte für Privathaushalte ebenso wie für Empfänge des Potsdamer Oberbürgermeisters – bis hin zur Gründerin von "Own Your Room". Albenas Fähigkeit, immer wieder Neues zu lernen und mit Leidenschaft anzupacken, zieht sich durch ihr Leben wie ein roter Faden. Auch die Ausbildung in Feng Shui, die sie während der Pandemie absolvierte, half ihr, ihre intuitive Herangehensweise an die Raumgestaltung zu vertiefen: „Ich habe begriffen, dass ich das, was ich vorher schon immer gemacht habe, jetzt auch theoretisch untermauern kann.“
Musik und Modeln: Neben der Raumgestaltung lebt Albena ihre Kreativität in vielen weiteren Facetten aus. Sie legt einmal im Monat als DJ im Café "La Lemon" in Potsdam auf. "Musik ist meine zweite große Liebe", sagt sie und erzählt, wie sie mit ihrer Musikauswahl eine Atmosphäre schafft und die Menschen zum Tanzen bringt. Auch als Model ist sie aktiv und sieht darin eine neue Art, sich auszudrücken: "Das macht mir Spaß und ich zeige damit, dass auch das Alter kein Hindernis für neue Herausforderungen ist." Dieser unbändige Drang nach kreativem Ausdruck ist ein weiterer roter Faden in ihrem Leben.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn-Profil von Albena Radszuhn: https://www.linkedin.com/in/albena-radszuhn-4008371b1/
Webseite Own Your Room: https://ownyourroom.de/ -
Warum sich ältere Menschen digitalisieren müssen!
Angelika Kindt, bei LinkedIn auch bekannt als die „Working Silver Lady“, ist mit ihren 75 Jahren alles andere als im Ruhestand. In diesem inspirierenden LIVVING Podcast teilt sie ihre Leidenschaft für lebenslanges Lernen, digitale Teilhabe und das Überwinden von Altersbarrieren.
Ein Leben im Unruhestand
Angelika nennt sich selbst eine „Working Silver Lady“ und lebt begeistert im Unruhestand. Für sie ist der typische Ruhestand keine Option: „Ich bin Wissensarbeiterin und möchte am Ball bleiben.“ Sie will anderen Menschen ab 55 die Angst vor Technologie nehmen und zeigt auf, wie wichtig digitale Teilhabe ist, um Einsamkeit zu verhindern und im Austausch zu bleiben.
Brückenbauerin zwischen den Generationen
Angelika sieht sich als Brückenbauerin zwischen Jung und Alt sowie zwischen der analogen und der digitalen Welt. Sie betont, dass gerade ältere Menschen nicht in der „digitalen Steinzeit“ leben, sondern als Pioniere einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der heutigen Technologien geleistet haben. Für sie ist es wichtig, dass ältere Menschen stolz auf ihre Lebensleistung sind: „Wir haben Kinder großgezogen, im Beruf und in der Familie viel geleistet. Warum sollen wir nicht stolz darauf sein?“
Mutig und neugierig bleiben
Angelika betont, wie wichtig es für sie ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ihr gut tun, und auch im hohen Alter neugierig und offen zu bleiben. Ihr Motto lautet: „Angst fressen Seele auf“ – sie plädiert dafür, Herausforderungen mutig anzunehmen und stets weiterzulernen.
Sie selbst ist das beste Beispiel dafür und hält regelmäßig Vorträge auf Kongressen oder wird von Unternehmen für Workshops gebucht. Ihre Themen sind dabei u.a. „Älter werden mit Vergnügen“ oder „Chefsache Digitalisierung für Mitarbeitende 50 plus!“Unser Lieblings-Zitat von Angelika Kindt
„Das Alter fängt im Dachstübchen an. Ich finde meine Falten total okay, das ist mein Leben. Und jede Falte hat eine Geschichte.“ Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten Dieses Interview ist voller Inspiration und Lebensfreude. Angelika Kindt zeigt, wie man auch im hohen Alter aktiv, neugierig und mutig bleibt. Ihre Geschichten und Ansichten bieten wertvolle Impulse für alle, die sich mit dem Älterwerden und der digitalen Teilhabe auseinandersetzen wollen. Lassen Sie sich von Angelikas Energie anstecken und entdecken Sie, wie erfüllend ein Leben im „Unruhestand“ sein kann.
Noch mehr Infos gibt es hier:
Webseite von Angelika Kindt
LinkedIn-Profil von Angelia Kindt -
Zwei Generationen, ein Zuhause: die „Generationen-WG Berlin“ bringt junge Menschen ab 18 Jahren als Untermieter mit Personen ab 60 zusammen. So sollen gleichzeitig Wohnungsmangel und soziale Isolation bekämpft werden.
Hintergrund: In Berlin leben über 1 Million Menschen über 60 Jahren, 300.000 davon alleine. Dennoch verfügen Personen über 60 in Berlin im Schnitt über 70 Quadratmeter Wohnfläche. Raum, der oft ungenutzt bleibt und für Senior:innen mit kleiner Rente eventuell schwer zu finanzieren ist.
Eine besonders drängende Problematik ist gleichzeitig die Wohnungsnot, die sowohl jüngere als auch ältere Menschen betrifft. Doch mit Kreativität und sozialem Engagement entstehen oft unverhoffte Lösungen, die das Potenzial haben, Leben zu verändern. Eines dieser bemerkenswerten Projekte ist die "Generation WG Berlin", gestartet am 1. Oktober 2024 und initiiert von Jonas Deußer. Im LIVVING Podcast gewährte uns Jonas tiefere Einblicke in seine Vision und in die Umsetzung seiner außergewöhnlichen Idee.
Und das sind unsere Themen:
Das Konzept der Generation WG Berlin: Die Idee basiert auf einem ausgewogenen Miteinander, bei dem beide Seiten profitieren. „Es ist uns wichtig, dass die Unterstützung in beide Richtungen geht – junge Menschen helfen den älteren, aber auch umgekehrt“, erklärt Jonas. Anders als bei anderen Modellen wie „Wohnen für Hilfe“ soll keine Verpflichtung zu pflegerischen Aufgaben bestehen, sondern ein echtes Gemeinschaftsleben entstehen.
Matching-Prozess und Wohnbegleitung: Ein besonderes Highlight des Projekts ist das durchdachte Matching. Senior*innen und junge Menschen füllen jeweils Fragebögen aus, um ihre Vorlieben und Erwartungen zu klären. „Wie wichtig ist dir Ordnung? Wie viel Privatsphäre benötigst du?“ – diese und ähnliche Fragen helfen dabei, passende Wohnpartnerschaften zu finden. Jonas betont: „Wir begleiten die Menschen auch nach dem Einzug weiterhin, um das Zusammenleben so angenehm wie möglich zu gestalten.“
Herausforderungen und Chancen: Jonas ist sich der Herausforderungen bewusst, die das Zusammenleben unterschiedlicher Generationen mit sich bringen kann, betont jedoch auch die Chancen: „Für ältere Menschen, die lange allein gelebt haben, ist es eine große Umstellung, jemanden in den privatesten Bereich ihrer Wohnung zu lassen. Aber es kann auch unglaublich bereichernd sein.“ Dabei geht es nicht nur um die Schaffung von Wohnraum, sondern auch um den Abbau von sozialer Isolation. Besonders wichtig: Junge Menschen zahlen eine faire Miete, die sich an den tatsächlichen Mietkosten orientiert.
Ausblick und Expansion: Das Modellprojekt ist aktuell auf Berlin beschränkt, doch Jonas plant eine Ausweitung. Er spricht von einer Vision, das Konzept auch in ländlichere Regionen zu bringen. „Wir wollen mit einem mobilen digitalen Bus in Dörfer fahren und die digitale Bildung von Senioren fördern“.
Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?Jonas Deusser zeigt mit der Generation WG Berlin, wie innovative Wohnformen generationsübergreifenden Austausch und sozialen Zusammenhalt fördern können. Es geht nicht nur darum, den Wohnraummangel zu lindern, sondern auch um ein lebendiges Miteinander, bei dem beide Seiten voneinander profitieren.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn Profil Jonas Deußer: https://www.linkedin.com/in/jonas-d-57462829b/
Webseite Generationen-WG Berlin: www.generationen-wg-berlin.de
Webseite Sonay soziales Leben gemeinnützige e.V: www.sonaysozialesleben.de
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Von Senioren-WG bis Genossenschaft: Tipps für das altersgerechte Wohnen.
Rechtsexpertin Birgit Danschke enthüllt spannende Möglichkeiten und Fallstricke des gemeinschaftlichen Wohnens für Senioren.
Wie wollen wir im Alter leben? Diese Frage beschäftigt viele von uns. In diesem LIVVING Podcast gibt Birgit Danschke, Fachanwältin für Miet- und Wohneigentumsrecht und Vorstandsmitglied der WGBG, der Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Grundbesitzer, faszinierende Einblicke in innovative Wohnkonzepte für Senioren. Von WGs bis zu Genossenschaften – Birgit Danschke zeigt auf, wie wir unser Leben im Alter aktiv und gemeinschaftlich gestalten können. Und das sind unsere Themen:
Barrierefrei wohnen – aber wie?
Viele Senioren möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. Doch oft sind Anpassungen nötig. "Grundsätzlich besteht ein Anspruch darauf, dass eine Wohnung so weit als möglich barrierefrei gestaltet wird", erklärt Birgit Danschke. Ob Treppenlift oder bodengleiche Dusche – Mieter haben das Recht, solche Umbauten zu beantragen. Allerdings warnt die Expertin: "Wenn man das einfach so macht, könnte das fatale Folgen für das Mietverhältnis haben." Der Vermieter muss also immer einbezogen werden.
Von der Alters-WG bis zum Mehrgenerationenhaus
Birgit Danschke berichtet von inspirierenden Projekten. Eine Hausbesitzerin in Zehlendorf beispielsweise vermietet gezielt an Freundinnen: "Ich möchte alle meine Freundinnen um mich scharen im Alter", zitiert Birgit die Dame. Ein anderes faszinierendes Beispiel findet sich am Maybachufer. Dort haben sich Menschen um die 50 zusammengetan und einen Dachboden zu Gemeinschaftswohnungen umgebaut. "Das finde ich ein ganz, ganz tolles Projekt", schwärmt Birgit Danschke. "Die machen auch ganz viel Veranstaltungen und leben das tatsächlich zusammen."
Gemeinsam wohnen: Rechtliches Minenfeld oder machbare Herausforderung?
Wer eine Alters-WG gründen möchte, hat gute Karten. "Vom Prinzip her ist das ganz einfach", sagt Danschke. Mieter haben einen Anspruch auf Untervermietung. Interessant wird es bei größeren Projekten. Hier rät die Expertin zum genossenschaftlichen Modell: "Im Gegensatz zum Wohnungseigentum biete es weniger Streitpotenzial und mehr Gemeinschaftsgefühl.“
Genossenschaften – das Zukunftsmodell?
Birgit Danschke ist überzeugt: Genossenschaften sind ideal für gemeinschaftliches Wohnen im Alter. "Du hast ein ganz sicheres, stabiles Mietverhältnis", erklärt sie. Als Paradebeispiel nennt sie das Modellprojekt Möckernkiez in Berlin – ein ganzes Neubauviertel mit 14 Wohngebäuden als Genossenschaft. "Durch dieses genossenschaftliche Prinzip ist man halt miteinander verbunden“. Herausforderungen meistern: Praktische Tipps für die Umsetzung
Natürlich gibt es auch Herausforderungen, wenn man ein ein gemeinschaftliches Wohnprojekt angehen möchte. Birgit Danschke geht im Gespräch auf die juristischen und praktischen Aspekte ein, die bei der Umsetzung solcher Wohnprojekte beachtet werden müssen. Sie gibt wertvolle Ratschläge, wie man den ersten Schritt macht – sei es durch die Gründung einer Genossenschaft oder die Umgestaltung einer bestehenden Immobilie. „Man darf den Aufwand nicht unterschätzen“, warnt sie, „aber wer sich frühzeitig mit der Idee einer Genossenschaft auseinandersetzt, schafft sich die besten Voraussetzungen für ein sorgenfreies Leben im Alter.“
LinkedIn Profil Birgit Danschke: https://www.linkedin.com/in/birgit-danschke-705b68242/
WGBG Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Grundbesitzer: https://www.wgbg-hausverwaltung-berlin.de/
GIMA Immobilien sozial verträglich verkaufen: https://gima.berlin/
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Wie wir die Potenziale einer alternden Gesellschaft besser nutzen.
Frank Leyhausen ist kein gewöhnlicher Experte für demografischen Wandel sondern ein "Thought leader in longevity“. Mit diesem Selbstverständnis bringt er frischen Wind in die Diskussion über das Altern in unserer Gesellschaft. Im LIVVING Podcast teilt er seine visionären IdeenSeine Botschaft ist klar: Das Alter birgt enormes Potenzial, das wir bisher kaum nutzen.
Altersmarketing 2.0: Schluss mit Schubladendenken!
"Vergesst alles, was ihr über 50+ Marketing zu wissen glaubt," könnte Leyhausens Motto lauten. Er kritisiert scharf die gängige Praxis, alle Menschen über 50 in einen Topf zu werfen. Stattdessen plädiert er für einen radikal neuen Ansatz: Konzentriert euch auf Lebenssituationen und individuelle Bedürfnisse!
Frank Leyhausen malt uns ein Bild von der Zukunft: "Eine nuanciertere Produktentwicklung könnte die Nutzungsdauer erheblich verlängern. Wenn Smartphone-Hersteller ihre Geräte konsequent barrierefrei gestalten, bleiben diese auch für ältere Nutzer länger attraktiv und nutzbar. Stellt euch vor, Samsung und Apple entwickeln ihre Handys so weiter, dass selbst Menschen mit Sehschwäche und eingeschränkter Motorik sie mühelos bedienen können!“
SENovation Award: Wenn Senioren Startups bewerten
Mit dem von ihm initiierten SENovation Award schafft Leyhausen eine Plattform für Startups, die innovative Lösungen für ältere Menschen entwickeln. Ein Kernmerkmal dieses Wettbewerbs ist die "Höhle der Senioren“, in der ältere Menschen selbst innovative Produkte bewerten – und dabei oft kein Blatt vor den Mund nehmen. "Wir haben eine hybride Veranstaltung in Berlin, wo über 30 Hardcore-Berliner Senioren sitzen, die auch mit Berliner Schnauze die Präsentationen begleiten."
Dieser praxisnahe Ansatz stellt sicher, dass die ausgezeichneten Innovationen tatsächlich den Bedürfnissen älterer Menschen entsprechen und Marktrelevanz besitzen. Eine prämierte Innovation ist zum Beispiel ein System, das über Strom- und Wasserverbrauch ungewöhnliche Aktivitätsmuster erkennt und so die Sicherheit älterer Menschen zu Hause erhöht.
Den Ruhestand neu erfinden
Ein besonderer Fokus des Gesprächs liegt auf der Gestaltung eines erfüllten Ruhestands. Leyhausen betont die tiefgreifenden Veränderungen, die der Eintritt in den Ruhestand mit sich bringt:
"Der Ruhestand verändert dein Leben nachhaltigst wie sonst kaum ein Event. Es verändert sich das Einkommen, die Mobilität, der Status, die Partnerschaft, das Selbstwertgefühl."
Frank Leyhausens Erkenntnisse im LIVVING Podcast bieten wertvolle Einblicke in die Gestaltung einer Gesellschaft, die den demografischen Wandel als Chance begreift. Seine Ansätze zur Neuausrichtung von Marketing, Innovation und Arbeitswelt im Kontext des Alterns sind nicht nur für Unternehmen und Organisationen relevant, sondern für jeden, der sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des Älterwerdens auseinandersetzt.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn Profil Frank Leyhausen: linkedin.com/in/frank-leyhausen-7691b52
Stage not Age: https://stage-not-age.de/de/
SENovation-Award: https://www.senovation-award.de/
Ruhestands-Navi: https://www.ageforce1.com/
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Was ein hochdekorierter Kreativer über neue Techniken und alte Stereotype denkt.
Ingmar Janson ist ein Mann mit einer beeindruckenden Karriere und zahlreichen Auszeichnungen: Ehemaliger Geschäftsführer bei der Werbeagentur Scholz & Friends, Kreativer in Schweden und Südafrika, Marketing-Direktor für ein Cloud-Service-Unternehmen und Stratege für NGOs. Doch heute widmet er sich einem Thema, das uns alle betrifft: dem Altern in einer technologisierten Welt.
Im LIVVING Podcast spricht Ingmar mit uns über Age Tech und Pro Age – Konzepte, die unser Verständnis vom Älterwerden grundlegend verändern könnten. Aber warum beschäftigt sich ein erfahrener Marketingprofi mit diesem Thema?
"Ich gehe auf die 60 zu", erklärt Ingmar. Diese persönliche Erfahrung treibt ihn an, das Potenzial von Technologie für ein erfülltes Leben im Alter zu erforschen. Sein Credo: "Ich war immer am besten, wenn ich mich mit Dingen aus meinem direkten Lebensumfeld beschäftigt habe."
Neue Perspektiven auf das Alter
Ingmar Janson kritisiert veraltete Stereotype in der Werbung für ältere Menschen. Statt fahrradfahrender Großeltern oder schriller Paradiesvögel plädiert er für authentische Darstellungen. "Menschen ändern sich nicht grundlegend, nur weil sie älter werden", betont er.
Age Tech: Schlüssel zu einem selbstbestimmten Alter
Der Podcast gibt faszinierende Einblicke in die Welt der Age Tech:
• Smartwatches zur Gesundheitsvorsorge
• KI-gestützte Ganganalysen zur Sturzprävention
• Innovative Schutzkleidung mit Airbag-Technologie
• Virtuelle Physiotherapie-Assistenten
Ingmar sieht in diesen Technologien enorme Chancen, warnt aber auch: "Deutschland hat im Bereich Age Tech noch Aufholbedarf." Er ruft Start-ups und Investoren dazu auf, dieses Potenzial zu nutzen.
Eine Philosophie des aktiven Alterns
"Man ist dann alt, wenn man mehr Erinnerungen als Pläne hat", zitiert Janson seinen Großvater. Seine Vision vom Altern? Gesundheit, soziale Kontakte und ständige neue Herausforderungen.
Der LIVVING Podcast mit Ingmar Janson ist eine Inspiration, das Älterwerden aktiv und positiv zu gestalten. Er zeigt, dass das Alter keine Phase des Rückzugs sein muss, sondern eine Zeit neuer Möglichkeiten und Erfahrungen sein kann – unterstützt durch kluge Technologien und ein zeitgemäßes Altersbild.
Ein Must-hear für alle, die neugierig auf die Zukunft des Alterns sind und die Chancen der Age Tech-Revolution nicht verpassen wollen.
Mehr Infos:
LinkedIn Profil Ingmar Janson: https://www.linkedin.com/in/ingmar-janson-3b715a13/
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Was kommt jetzt? Ein Ruhestandscoach gibt Antworten und zeigt, welchen Sinn man im neuen Lebensabschnitt finden kann
Für viele Babyboomer steht er unmittelbar bevor oder ist schon eingetreten: Der Ruhestand. Viele freuen sich auf die Freiheit nach dem Arbeitsleben. Doch es gibt oft auch Zweifel, wie die Zeit sinnvoll gestaltet werden kann. Wie der Übergang in eine erfüllte und zufriedene neue Lebensphase gelingen kann erzählt uns in diesem Interview der Ruhestandscoach Peter Lennartz.
Er hat drei Jahrzehnte als Wirtschaftsprüfer für große Konzerne gearbeitet, ist Angel Investor und berät jetzt als zertifizierter Coach und Ruhestandexperte sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen bei allen Fragen rund um das Thema Ruhestand.
In unserem Gespräch geht es u.a. darum, welche Ängste und Befürchtungen viele seiner Klienten haben und wie man den Ruhestand optimal planen kann.
Warum eine Bestandsaufnahme vom Leben wichtig ist
Lennartz' Coaching-Ansatz betont die regelmäßige Reflexion des bisherigen Lebens. Er nutzt das „Lebensrad“, das zwölf Kategorien wie Partnerschaft, Familie, Hobbys, Gesundheit und Finanzen umfasst. Klienten bewerten diese Bereiche von eins bis zehn, um ihre aktuelle Lebenssituation besser zu verstehen. Diese Reflexion bildet die Basis für weiteres Coaching und eine erfüllte Ruhestandsplanung.
Was kommt nach der Karriere?
Viele Klienten von Peter Lennartz, die eine erfolgreiche Karriere hatten, sind es gewohnt, dass ihre Arbeit ihr Leben strukturiert und erfüllt. Der plötzliche Verlust dieser Struktur kann Ängste und Unsicherheiten auslösen. Er beschreibt die Frage „Was kommt danach?“ als zentrale Herausforderung für Ruheständler.
Beispiele aus der Praxis
Peter Lennartz nennt inspirierende Beispiele aus seiner Praxis: Eine pensionierte Lehrerin fand Erfüllung als Telefon-Seelsorgerin, und ein Arzt entdeckte seine Leidenschaft für das Trucking. Diese Geschichten zeigen, dass der Ruhestand eine Chance für neue berufliche oder ehrenamtliche Wege bieten kann.
Wie Unternehmen von älteren Mitarbeitende profitieren können
Neben der Beratung von Privatpersonen arbeitet Peter Lennartz auch mit Unternehmen zusammen. Hier geht es oft darum, den Übergang in den Ruhestand für ältere Mitarbeitende angenehmer zu gestalten und sie weiterhin wertzuschätzen. Viel zu oft werden ältere Mitarbeitende bei wichtigen Projekten übergangen und bekommen keine Weiterbildungschancen mehr. Peter Lennartz sieht jedoch die Notwendigkeit, dass Unternehmen ihre älteren Mitarbeitenden auch weiterhin unterstützen und ihnen sinnvolle und altersgerechte Arbeitsbedingungen bieten sollten.
So gelingt der „ziemlich beste Ruhestand“
Peter Lennartz zeigt, dass der Ruhestand keine Angst machen muss, sondern eine erfüllende Lebensphase sein kann, wenn er gut geplant ist. Durch individuelles Coaching hilft er, Stärken und Wünsche zu erkennen und den Ruhestand aktiv zu gestalten. Für ihn ist der Ruhestand keine Auszeit, sondern ein neues Kapitel, das er bis 70 weiter aktiv gestalten will.
Noch mehr Infos gibt es hier:
LinkedIn Profil Peter Lennartz: https://www.linkedin.com/in/peter-lennartz-3a2ba957/ Webseite: https://ziemlich-bester-ruhestand.de/
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Was Sterbebegleitung, Radieschenlisten und neue Wohnformen miteinander zu tun haben.
In diesem Interview reden wir mit Sabine Stengel darüber, wie sie als Ingenieurin, Innovationstrainerin und Unternehmerin dazu kam, eine Gebrauchsanleitung zum Sterben zu schreiben. Sie erklärt uns außerdem, warum jeder eine Radieschenliste nutzen sollte. Und sie beschreibt, warum die Beschäftigung mit der Endlichkeit des Dasein bei ihr zu dem Entschluss führte, in das das neue generationsübergreifende Wohnprojekt Lichtenrader Revier zu ziehen.
Der Tod als Lehrmeister Sabine Stengel erzählt von ihrer Erfahrung, ihren sterbenden Vater zu begleiten – ein tiefprägendes Erlebnis, das sie dazu inspiriert hat, das Buch "Sterben - Die Gebrauchsanleitung" zu schreiben. In diesem Zusammenhang betont sie die Wichtigkeit, sich aktiv mit dem Sterben auseinanderzusetzen, um Ängste abzubauen. Der Tod sei kein Tabuthema, sondern ein natürlicher Teil des Lebens, den viele jedoch meiden. Durch Workshops wie "Sterben für Anfänger" vermittelt sie praktische Kenntnisse zur Sterbebegleitung und zur Linderung von Symptomen, und bietet damit eine wertvolle Unterstützung sowohl für Betroffene als auch für Angehörige.
Workshops und digitaler Nachlass: Tipps für das Leben danach
Besonders spannend ist Sabines Projekt "Radieschenliste", das Workshops zur Vorsorgeplanung digital und bundesweit anbietet. Hier geht es um Patientenverfügungen, Testamente und Nachlassregelungen. Ein weiteres Thema, das Sabine anspricht, ist die Herausforderung des digitalen Nachlasses. In einem digitalen Zeitalter ist es entscheidend, Regelungen für Social-Media-Profile und andere digitale Vermächtnisse zu treffen. Sabine gibt hierzu praktische Tipps und rät zur Bestimmung eines digitalen Nachlassverwalters, um potenzielle Gefahren wie Identitätsdiebstahl zu vermeiden. Diese Workshops werden von Teilnehmern jeden Alters besucht, vom 21-jährigen jungen Erwachsenen bis zur 85-jährigen Seniorin.
Gemeinschaft und Inklusion im "Lichtenrader Revier"
In Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie hat Sabine erkannt, wie wichtig gemeinschaftliches Leben ist. Diese Erkenntnis hat sie dazu gebracht, sich stärker in das Co-Housing-Projekt "Lichtenrader Revier" in Berlin einzubringen. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Wohnprojekt, das von einem Investor gemeinsam mit den zukünftigen Bewohnern entwickelt wurde. Mit einer Mischung aus sozial geförderten und normalen Mietwohnungen legt dieses Projekt Wert auf Offenheit, Freundlichkeit, gegenseitige Unterstützung und die Möglichkeit, sich auch mal zurückziehen zu können.
Sabine Stengel ist aktive Teilnehmerin des Bewohnervereins und arbeitet im Arbeitskreis für Kommunikation und Technik. Sie organisiert regelmäßige Aktivitäten wie gemeinsame Frühstücke und ist am Auswahlprozess neuer Bewohner beteiligt. Das Projekt umfasst gemeinschaftliche Flächen und Einrichtungen wie einen Gemeinschaftsraum, Sauna, Schwimmbad und einen öffentlichen Marktplatz.
Noch mehr Infos zu Sabine Stengel gibt es hier: https://www.linkedin.com/in/sabine-stengel-a3379b6/
Innovationscoaching: https://die-ideenretterin.de/
Gebrauchsanleitung zum Sterben: https://sterbenlernen.net/
Radieschenliste: https://radieschenliste.de/
Wohnprojekt Lichtenrader Revier:
https://lichtenrader-revier.berlin/
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Einfach mal reden: Warum Gespräche sogar Leben retten können.
In dieser Podcast-Episode geht es um ein Thema, das viele Menschen gerne verdrängen: Einsamkeit im Alter. Dabei hat dieses gesellschaftliche Problem gravierende soziale, gesundheitliche und auch wirtschaftliche Folgen. Denn derzeit sind in Deutschland rund acht Millionen Menschen ab 60 Jahren von Einsamkeit oder Isolation betroffen.
Wir sprechen darüber mit Elke Schilling, die sich mit diesem wachsenden gesellschaftlichen Phänomen besonders gut auskennt. Sie ist Jahrgang 1944 und Gründerin von Silbernetz, einem telefonischem Gesprächsangebot für einsame ältere Menschen ab 60 Jahren, die niemanden haben, mit dem sie reden können.
Der gemeinnützige Verein Silbernetz e.V. wurde 2016 in Berlin gegründet. Seit März 2020 ist die kostenlose Hotline bundesweit geschaltet und täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbar. Dass in fünf Jahren bereits über 600.000 Anrufe eingegangen sind, zeigt, wie wichtig dieses Angebot für die Allgemeinheit ist.
Was uns an Elke so beeindruckt, ist ihr Mut und ihre Kraft, unermüdlich für das Projekt Silbernetz zu kämpfen. Denn obwohl sie für ihre Initiative bereits mehrfach ausgezeichnet wurde - unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Berlin - befindet sich das Silbernetz derzeit in einer schwierigen finanziellen Situation, da Spenden und Fördergelder ausbleiben. Das Silbernetz ist daher dringend auf ehrenamtliche Hilfe und auf Spenden angewiesen!
In unserem Interview geht es aber auch Elkes neues Buch mit dem Titel „Die meisten wollen einfach mal reden.“ Für uns eine der besten Publikationen zum Thema Einsamkeit im Alter. Denn Elke erzählt darin nicht nur von ihren Erfahrungen aus den Gesprächen bei Silbernetz, sondern sie zeigt auch konkrete Wege auf, wie wir als Gesellschaft diese Einsamkeit bekämpfen können.
Was macht das Silbernetz?
Silbernetz bietet ein dreistufiges Angebot für Menschen ab 60 Jahren mit Einsamkeitsgefühlen. Anonym, vertraulich und kostenfrei.
• Silbertelefon: Täglich von 8-22 Uhr finden Senior*innen unter 0800 4 70 80 90 ein offenes Ohr zum „einfach mal Reden“.
• Silbernetz-Freund*innen: Für regelmäßige persönliche Telefongespräche werden interessierte Senior*innen mit Ehrenamtlichen vernetzt, die dann einmal pro Woche für ein persönliches Gespräch anrufen.
• Silberinfo: Silbernetz gibt deutschlandweit Informationen zu Basisangeboten der Altenhilfe in Ländern und Kommunen an die Anrufenden am Silbertelefon.
Weitere Infos:
Zur Webseite vom Silbernetz e.V.: https://silbernetz.org/
Spendenkonto Silbernetz e.V. : IBAN DE20 4306 0967 1218 6586 00.
Silbernetz bei facebook: https://www.facebook.com/Silbernetz
Silbernetz bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/silbernetz/
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Die Kinder sind aus dem Haus? Der Ruhestand ist zu langweilig? Es fehlt an Abwechslung und neuen Kontakten? Eine Weltreise kommt aus finanziellen Gründen nicht infrage? Die Lösung könnte ein Granny-Aupair-Aufenthalt im Ausland sein!
Michaela Hansen, Gründerin von Granny Aupair, stellt uns in dieser Podcast-Folge ihr Konzept vor, das es Frauen 50+ ermöglicht, als Leihgroßmütter die Welt zu bereisen. Ob als Aupair in einer Familie, als Gesellschafterin oder als Freiwillige in einem sozialen Projekt – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Michaela Hansen spricht über die Entstehung ihrer Idee, die Vorteile dieses Austauschs und was es braucht, um als Granny loszulegen. Freuen Sie sich auf eine Episode, die inspiriert und zeigt, wie Frauen mit Lebenserfahrung neue Welten für sich entdecken können
Einige wichtige Erkenntnisse aus unserem Interview mit Michaela Hansen über Granny Aupair:
• Finanzielles und Verpflegung Obwohl die Grannys kein Gehalt für ihren Einsatz erhalten, gewährleisten die Familien freie Kost und Logis, und in manchen Fällen wird ein Taschengeld oder die Beteiligung an den Reisekosten ausgehandelt. Die Form der Entlohnung richtet sich ganz nach den Vereinbarungen zwischen der Granny und der aufnehmenden Gastfamilie.
• Aufgaben und Erwartungen Grannys beteiligen sich nicht nur an der Kinderbetreuung, sondern sind auch Teil des Familienalltags. Je nach Abstimmung mit der Familie können das Kochen, Begleiten zu Freizeitaktivitäten oder leichte Haushaltstätigkeiten dazugehören. Vielseitigkeit und eine offene Kommunikation über Möglichkeiten und Grenzen sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
• Bedeutung von Sprachkenntnissen Zwar ist Englisch die am meisten gefragte Sprache, dennoch sind gute Sprachkenntnisse keine absolute Notwendigkeit. Viele der suchenden Familien sprechen Deutsch oder haben einen deutschsprachigen Hintergrund, was den Umgang erleichtert.
• Der Schlüssel liegt in der Lebenserfahrung Statt junge, oft überforderte Aupairs können reife, weltgewandte Frauen Familien im Ausland unterstützen – und das mit der Weisheit und Gelassenheit des Alters.
• Tausendfach bewährt weltweit Tausende Grannies in über 50 Ländern haben bereits den Schritt mit Granny Aupair ins Ausland gewagt – von Tasmanien bis hin zu den Seychellen.
In unserem Interview geht es u. a. um Fragen wie:
1. An wen richtet sich Granny Aupair?
2. Welche Kriterien müssen Grannies und Gastfamilien erfüllen?
3. Wie sieht der Vermittlungsprozess aus?
4. Wie unterstützt Granny Aupair die Frauen dabei, sich auf ihre Zeit im Ausland vorzubereiten, vor allem, wenn sie zum ersten Mal längere Zeit von Zuhause weg sind?
5. In welchen Ländern ist Granny Aupair besonders beliebt, und gibt es Unterschiede in der Nachfrage nach Grannies weltweit?
6. Wie wichtig Rolle sind Sprachkenntnisse bei der Vermittlung, und wie gehen Sie mit Sprachbarrieren um?
7. Wie sieht die ideale „Granny Aupair" aus? Gibt es bestimmte Fähigkeiten oder Erfahrungen, die besonders wertvoll sind?
8. Was würden Sie Frauen über 50 raten, die überlegen, ob Granny Aupair das Richtige für sie ist?
Weitere Infos: Granny Aupair ist ein preisgekröntes, internationales, viersprachiges Onlineportal. www.granny-aupair.com
Hier geht es zum Buch „Als Granny Aupair in die Welt“ * von Michaela Hansen: https://amzn.to/3wUCHAF
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Warum Sizilien der ideale Ort zum älter werden und für Remote Work ist
In dieser Folge reden wir mit Karin Brünnemann. Sie ist 59 Jahre alt, international erfolgreiche Trainerin für interkulturelle Kompetenz und Leadership Skills. Und sie reist als Analog-Astronautin rund um die ganze Welt. Warum sie seit 3 Jahren auf Sizilien lebt, erzählt sie uns in diesem spannenden Interview. Außerdem reden wir über Altersdiskriminierung im Job und wie die 4-Tage-Woche das Rentensystem finanzieren könnte.
Zentrale Erkenntnisse aus Karins Erfahrungen:
Strategische Planung vor dem Umzug ist wichtig
Die Entscheidung, nach Sizilien zu ziehen, traf Karin strategisch. Sie erstellte eine Liste mit Kriterien. Ausschlaggebend für ihre Wahl waren die italienische Kultur, die Offenheit der Menschen und das weniger touristische Umfeld in der Stadt Marsala an der Westküste von Sizilien. Vor ihrem Umzug organisierte sie bereits eine Wohnungssuche und schloss einen Mietvertrag ab, was ihre Übergangsphase erleichterte. Wichtig zu wissen: In Italien werden eher Immobilien gekauft, Mietobjekte abseits touristischer Gebiete sind jedoch auffindbar.
Integration in die Gemeinschaft funktioniert nur über Sprache
Karin fand schnell Anschluss in ihrer neuen Heimat, trotz der Tatsache, dass sie die einzige Ausländerin in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ist. Mit ihrer freundlichen und offenen Art hat sie gute Beziehungen zu ihren sizilianischen Nachbarn aufgebaut. Ihr Tipp: Italienisch lernen und sich trauen zu kommunizieren, auch wenn man die Sprache noch nicht perfekt beherrscht.
Die sizilianische Kultur: “Dolce Vita" und positive Einstellung zum Alter
Karin Brünnemann lebt seit drei Jahren auf Sizilien und ist fasziniert von der Einstellung der Sizilianer zum Älterwerden und zum Essen. Sie erklärt, wie ältere Menschen in der Gemeinschaft liebevoll integriert und wertgeschätzt werden, was in scharfem Kontrast zur Altersdiskriminierung steht, die in vielen anderen Gesellschaften vorherrscht. Das "Dolce Vita" sowie die Abwesenheit von Massentourismus auf Sizilien machen die Insel für sie besonders attraktiv.
Hier einige Zitate aus dem LIVVING Podcast mit Karin Brünnemann:
Freizügigkeit in der EU: „In der Europäischen Union hat man ja nun zum Glück die Freiheit, sich überall niederzulassen, überall arbeiten zu dürfen, wo man möchte."
Arbeitsmodelle der Zukunft: "Warum um alles in der Welt können wir das jetzt nicht mal so langsam auf vier Tage reduzieren?"
Altersdiskriminierung im Berufsleben: "Ich werde hier überhaupt nicht mit Altersdiskriminierung konfrontiert, weil ich mich in meinem Berufsleben sehr stark weiterentwickelt habe.“
Leben im Ausland: "Italien ist das neunte Land, in dem ich lebe und das 27. Land, in dem ich arbeite."
Integration älterer Menschen in Sizilien: "Ältere Menschen werden überhaupt nicht ausgegrenzt, sondern man nimmt sie einfach mit und man verabredet sich auch mit denen."
Noch mehr Infos zu Karin Brünnemann gibt es hier:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/karinbrunnemann/
Ihr Unternehmen:
www.SiliconSicily.com
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