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Die Mönche der Reichenau sprachen nicht nur Latein. Am Bodensee sprachen die Bauern, Adeligen und damit auch die Mönche eigentlich Althochdeutsch – eine Vorstufe unserer modernen deutschen Sprache. In dieser Folge schauen wir uns daher an, wie und wann das Althochdeutsche entstand, und geben einige Klangbeispiele. Dabei fällt der Blick natürlich auch auf das Kloster Reichenau, das in der Überlieferung dieser Sprachstufe eine ganz besondere Rolle spielt und entsprechend die Forschung bis heute prägt.
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In nur wenigen Tagen eröffnet die Große Landesausstellung am Bodensee. An dieser Stelle bieten wir euch daher eine Vorschau auf die Themen der Schau. Im Gespräch mit Olaf Siart werden die herausragendsten und faszinierendsten Objekte vorgestellt, auf die ihr euch freuen könnt. Dabei kommen natürlich auch viele historische Anekdoten und unsere eigenen Lieblinge in der Ausstellung zur Sprache. Die perfekte Einstimmung für den Besuch in Konstanz und auf der Insel Reichenau.
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Episodes manquant?
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Das Kloster Reichenau verfügte über weite Ländereien im heutigen Baden-Württemberg und der heutigen Schweiz – teils reichte der Besitz des Klosters sogar bis an den Comer See in Italien. Gemeinsam mit Harald Derschka werfen wir einen Blick darauf, warum Klöster des Mittelalters überhaupt mit Besitzungen dieser Art ausgestattet oder beschenkt werden. Gleichzeitig gilt es zu klären, wie die Herrschaft und Verwaltung dieser Ländereien durchgesetzt wurde: Zogen Abt und Mönche selbst umher, um Abgaben einzutreiben und Recht zu sprechen? Wer übte Gewalt aus, wenn sich eine Person der Herrschaft widersetzte?
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Als Vermittler zwischen Gott und den Menschen nahmen Heilige im Mittelalter eine wichtige Rolle ein. Gemeinsam mit Katharina Gedigk werfen wir exemplarisch einen Blick auf den Kult des heiligen Meinrads, der auf der Klosterinsel Reichenau zunächst wenig Verehrung erfuhr und sich dann andernorts zu einem Pilgermagneten entwickelte. Dabei werden die grundlegenden Fragen geklärt, was ein eigentlich ein Heiliger ist und was es mit den Reliquien auf sich hat. Ebenso gilt unser Augenmerk der Entstehung des Heiligenkultes und welche Rahmenbedingungen dazu vorhanden sein müssen.
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Die Erinnerung an die Toten – die Memoria – war eine der zentralen Triebfedern der mittelalterlichen Gesellschaft. Auf der Klosterinsel Reichenau haben sich gleich mehrere spektakuläre Quellen zum Totengedenken erhalten, darunter die sogenannte Niederzeller Altarplatte. Auf ihr haben sich ca. 300 Personen im Mittelalter eingeritzt oder eingetragen. Ihre Beweggründe und was die Niederzeller Altarplatte so besonders macht klären wir mit Kirsten Wallenwein. Die Wissenschaftlerin erklärt zudem ganz grundlegend das Totengedenken im Mittelalter.
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Die Reichenau ist ein Zentrum der mittelalterlichen Gartenkultur. In den Klostergärten wuchsen verschiedene Nutzpflanzen und Heilkräuter, die von den Mönchen angepflanzt wurden. Wir sprechen über die Quellen, aus denen wir heute noch unser Wissen schöpfen, und klären verschiedene Fragen – etwa woher wir wissen, welche Pflanzen eigentlich mit den teils veralteten Namen gemeint sind oder wie die Pflanzen im Mittelalter fungierten.
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Hatto III. war der mächtigste Abt der Reichenau. Er stand nicht nur mehreren Klöstern vor, sondern war auch Erzbischof von Mainz und damit Reichskanzler. Durch diese Verpflichtungen war er nur noch selten auf der Reichenau, doch im Winter des Jahres 909 kehrte er noch einmal an den Bodensee zurück. Was ihn dazu veranlasste und wie er von seinen Brüdern nach Jahren der Abwesenheit empfangen wurde, davon berichtet die Bestseller-Autorin Tanja Kinkel in ihrer Geschichte 'Confiteor', aus der sie in diesem Podcast liest.
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Die Bibliothek der Reichenau begleitet das Leben der Mönche seit den Anfängen des Klosters. Gemeinsam mit Annika Stello werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Bibliothek: Welche Themen waren besonders gefragt? Wozu braucht es überhaupt eine Sammlung von Texten? Wie gelangten die Mönche an neue Handschriften und wie konnte sich die Bibliothek über die Jahrhunderte erhalten? Viele spannende Fragen, die es bei einem Ritt durch die Geschichte zu klären gilt.
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Klöster, Bischöfe und die Kirche allgemein sprachen im Mittelalter genauso Recht wie die Kaiser und Fürsten. Mit einem speziellen Blick auf die Situation am Bodensee zu Beginn des 11. Jahrhunderts gehen wir gemeinsam mit Cornelia Scherer der Frage nach, welche Rechtstexte in dieser Zeit rezipiert und genutzt wurden. Dabei klären wir auch ganz grundlegend die Frage, wie Recht und Rechtsprechung im Mittelalter allgemein funktionierte.
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Neben den zahlreichen Männerklöstern gab es im Mittelalter ebenso viele Gemeinschaften für Frauen. Doch inwiefern unterschied sich deren Leben von dem der Mönche? Gemeinsam mit der Theologin Gisela Muschiol sprechen wir über die Entstehung dieser Nonnengruppen, welche Rolle Männer für sie spielten und die Bildung der Frauen.
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Krankheiten und Behinderungen waren im Mittelalter genauso üblich wie in unserer modernen Welt. Der straff strukturierte Klosteralltag scheint auf den ersten Blick jedoch kaum Rücksicht auf die betroffenen Personen zuzulassen. Wie schwierig es ist, diese Phänomene überhaupt quellenkritisch zu greifen, und wie die Klöster mit dieser Aufgabe umgingen, besprechen wir mit Jan Ulrich Büttner.
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Die Handschriften aus dem Kloster Reichenau gehören zu den prachtvollsten des europäischen Mittelalters. Kaiser, Könige und Bischöfe schätzten ihre Qualität und so verwundert es kaum, dass 10 besonders imposante Schriften in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen. Gemeinsam mit Klaus Gereon Beuckers sprechen wir über die Entstehung dieser Highlight-Exponate, die auch in der Großen Landesausstellung ab April 2024 zu sehen sein werden. Dabei entstanden die Handschriften natürlich nicht ohne Zweck und so gibt unser Gesprächspartner auch detaillierte Einblicke in die Verwendung der "Bücher aus Gold".
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Liebe im Kloster? Kann das sein? Gemeinsam mit dem Historiker Albrecht Diem begeben wir uns auf eine spannende Reise durch die Quellen des Frühmittelalters. Neben literarischen Werken werfen wir einen Blick in die Klosterregeln der Zeit, um zu ergründen, wie Freundschaft, Liebe und sexuelle Anziehung zwischen Mönchen im Kloster Reichenau des 9. Jahrhunderts diskutiert wurden.
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Der Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser war für das Europa des 11. Jahrhunderts ein erschütterndes Ereignis. Auch die bis hierhin in Freundschaft koexistierenden Klöster Reichenau und St. Gallen fanden sich auf unterschiedlichen Seiten des Konflikts wieder. Zusammen mit dem Historiker Prof. Dr. Thomas Zotz sprechen wir darüber, was diese Kriegssituation für die Mönche mit sich brachte, wie sie damit umgingen und wie sehr die Klöster in gewaltsame Auseinandersetzungen involviert waren.
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Musik war im Kloster mehr als nur Freizeitgestaltung. Die Klänge von singenden Stimmen und einzelnen Instrumenten waren wichtige Elemente des Gottesdienstes – teils mehr als acht Stunden am Tag sangen die Mönche und Nonnen. Mit dem Musikhistoriker Stefan Morent schauen wir uns genauer an, wie Musik im Kloster funktionierte und wie sie klang. Nicht unerwähnt bleiben kann dabei der Mönch Hermann von der Lahme, der im 11. Jahrhundert bedeutende Abhandlungen zur Musik schrieb und eigene Werke auf der Reichenau komponierte. Unser Interviewpartner gibt zudem spannende Einblicke in die Praxis seines Ensembles für mittelalterliche Musik, mit dem er zuletzt noch einige Werke Hermanns eingesungen hat.
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Die Vorstellung vom dunklen Mittelalter bringt es meist auch mit sich, dass das Latein des Mittelalters als 'Küchenlatein' verschrien und schlecht gemacht wird. Inwieweit dieses Geschichtsbild zutrifft, klären wir mit dem Latinisten Tino Licht. Dabei sprechen wir über kreative Spottverse, Bildung und Lernen im Kloster des Mittelalters sowie das Reichenauer Dichtergenie Walahfrid Strabo. Zusätzlich rezitiert unser Interviewpartner einige lateinische Verse und gibt so einen Einblick, wie die Sprache in den klösterlichen Mauern geklungen hat. Einschalten lohnt sich also!
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Bauen wie im 9. Jahrhundert – diese Zielvorgabe hat sich der Campus Galli gesetzt. Das Projekt in Meßkirch, unweit des Bodensees, hat sich den St. Galler Klosterplan zum Vorbild genommen und möchte auf seiner Grundlage ein frühmittelalters Kloster mit ebenso mittelalterlichen Techniken errichten. Wir sprechen mit dem Geschäftsführer des Campus, Hannes Napierala, darüber, was es bedeutet, die Theorie in die Praxis umzusetzen und welche neuen Erkenntnisse daraus gezogen werden können. Begebt euch mit uns auf eine Reise in die Experimentelle Archäologie und Living History!
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Er ist eines der bekanntesten und spannendsten Zeugnisse aus dem Mittelalter: der St. Galler Klosterplan. Die um 825 auf der Klosterinsel Reichenau angefertigte Zeichnung fasziniert seit Jahrhunderten die Wissenschaft und hat schon allerlei Interpretationen erfahren. Zusammen mit dem Bewahrer des Klosterplans, dem St. Galler Stiftsbibliothekar Cornel Dora, sprechen wir über die lange Forschungsgeschichte und werfen anhand jüngster Forschungen ein neues Licht auf den Plan.
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Die Mahlzeiten und Speisen der Mönche regelte die Benediktsregel – es sollte viel gefastet werden und auf das Fleisch vierfüßiger Tiere verzichtet werden. Für das Kloster Reichenau konnte das mit seiner Insellage an den Fischgründen des Bodensees kaum ein Problem darstellen. Aber ist es wirklich so einfach? Die Wissenschaftlerinnen Amelie Alterauge und Dr. Christine Lehn haben sich eine Reihe von Begräbnisfunden genauer untersucht und die Knochen der Bestatteten naturwissenschaftlichen Analysen unterzogen. Ihre spannenden Ergebnisse stellen sie in dieser Podcast-Folge vor.
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Folgt man den Legenden, wurden viele Klöster in der Wildnis gegründet – aber ist das plausibel? Wir werfen einen genaueren Blick auf die Entstehungszeit vieler Klöster im Frühmittelalter: Dazu klären wir, ob an den Gründungsorten schon vorher Menschen siedelten, wie die ersten Gebäude aussahen und warum ein Kloster mehrere Kirchen benötigte. Im Fokus steht natürlich die Klosterinsel Reichenau, aber wir lassen den Blick auch durch den europäischen Raum schweifen und ziehen Vergleiche zu anderen Klöstern.
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