Episodes
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"Lechts und rinks kann man nicht velwechsern", dichtete Ernst Jandl Mitte der 1960er-Jahre. Um gleich darauf festzustellen: "Werch ein illtum!" Auf die Mesalliance von rechts und links, eine kreative Vermischung der Sphären, haben in der Weimarer Republik auch revolutionäre Nationalsozialisten und "nationale Bolschewisten" gesetzt. Eine Strategie, die unter dem Label "Querfront" bekannt wurde. Heute, im Zeitalter zunehmender politischer Verwirrtheit, erleben Querfront-Konzepte ein unerwartetes Comeback. Denn: Rechts und Links kann man sehr wohl verwechseln.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 17. 02. 2025.
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Was haben radikale Linke und extreme Rechte gemeinsam? Manchmal mehr, als man denken mag. In den Jahren der Weimarer Republik etwa wurde der Begriff der "Querfront" geprägt.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 18. 02. 2025.
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Episodes manquant?
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Wenn der Schweizer Vortragsredner Daniele Ganser zu einem seiner Speaking-Spektakel bittet, strömen die Massen herbei - und zahlen dafür gerne bis zu 50 Euro Eintritt. Ob in Berlin oder Wien, in Zürich, Erfurt oder Wels: Daniele Ganser begeistert seine Fans. Oft stehen sie stundenlang an, um den Ausführungen ihres Idols lauschen zu dürfen. Wenn Ganser dann - rhetorisch versiert - gegen die Nato oder das Weltwirtschaftsforum in Davos polemisiert, ist ihm der Beifall seiner Anhänger sicher. Der Berliner Zeithistoriker Wolfgang Benz hält den Schweizer für einen Scharlatan. "Als Historiker nehme ich den Mann nicht ernst. Daniele Ganser ist in erster Linie Geschäftsmann, einer, der seine Bücher mit manipulativer Demagogie an den Mann und an die Frau bringt."
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 19. 02. 2025.
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Die Kritik am Zins, etwa durch Theologen des Mittelalters, ist so alt wie das Finanzwesen selbst. Seit der Wirtschaftstheoretiker Silvio Gesell, dem Anarchismus nahe stehend, seine Kritik am Zinssystem auch im zwanzigsten Jahrhundert formulierte, gilt Zinskritik als irgendwie "fortschrittlich". Zu Unrecht, denn sie greift zu kurz.
Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Gesendet in Ö1 am 20. 02. 2025.
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Müdigkeit und Erschöpfung? In unserer Gesellschaft? Nicht erwünscht! Die Depression scheint weiterhin ein Tabu zu sein. In sozialen Foren hingegen, also auf Instagram und TikTok, erzählen immer mehr Menschen, wie sich eine Depression anfühlt. Wie geht es den Depressiven im digitalen Zeitalter?
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 11.02. 2025.
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Rund siebzig Prozent der Menschen nehmen Antidepressiva nicht wie vereinbart ein, sagt Psychiater Roger Pycha. Nicht für jede Person ist die Behandlung einer Depression mit Medikamenten zielführend. Die Psychiatrie setzt schon lange nicht mehr rein auf die Gabe von Antidepressiva. Im Idealfall einigen sich Psychiater:in und Patient:in gemeinsam auf einen Fahrplan.
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 11.02. 2025.
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Die Insta-Userin @gruenesherzimschatten malt Bilder über das Verdrängen von Gefühlen und über Perfektionsstreben und stellt diese auf ihren Account. Nora Wunderwald erzählt auf YouTube von ihrem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Joyce als @partial_print teilt in einer Story, wie sie sich nach wochenlanger Care-Arbeit mit kranken Kindern zu Hause einsam und ausgelaugt fühlt. Sie geht frische Luft schnappen, vor allem für den Kopf. Psychische Gesundheit wird bei den Jungen mittlerweile großgeschrieben, ist auch der Psychologe und Bestsellerautor Lukas Klaschinski überzeugt. Viele Studien weisen darauf hin, dass seit der Einführung von Social Media psychische Erkrankungen zunehmen. Wie damit umgehen?
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 12.02. 2025.
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Wie weiter leben nach einer (postpartalen) Depression? Festhalten an Routinen? Einhalten von Ruhephasen? Genügend Schlaf? Malen oder Puzzles lösen? Was hilft wirklich? Die Musikerin Violetta Parisini und die Lyrikerin Ulrike Schrimpf gehen ihren Weg über die Kunst, während Richard Santifaller in Vereinen mitwirkt, die sich für psychische Gesundheit einsetzen.
Gestaltung: Katharina Godler. Redaktion: Alexandra Augustin. Gesendet in Ö1 am 13.02. 2025.
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Bis zum Zweiten Weltkrieg war die sprachliche Färbung nicht weiter wichtig, erst nach 1945 begann sich eine sprachliche Identität in Österreich zu entwickeln. Einfluss darauf nahmen unter anderem das Bundesministerium für Unterricht, aber auch die Besatzungsmächte. Die Ö1 Sprachviertelstunde widmet sich in vier Folgen den Eigenmerkmalen des österreichischen Deutsch.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 10. 02. 2025.
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Wie viele Begriffe hat die Sprache des Nazismus geschändet und vergiftet!", bemerkte der deutsche Philologe und Politiker, Viktor Klemperer, 1947 zur Sprache des Dritten Reiches. Manche wurden damals auch erst geschaffen und lebten noch lange weiter: "bis zur Vergasung" für "bis zur Erschöpfung" wurde viele Jahre bedenkenlos verwendet, aber auch scheinbar neuere Begriffe, wie die der "Lügenpresse" gehen auf die Nazi-Zeit zurück. Und feste Begriffe, die heute neutral gebraucht werden und zum alltäglichen Sprachschatz gehören, haben ihren Ursprung in der NS-Zeit: die Autobahn, die Luftwaffe oder auch der Volkswagen gehören dazu. Nur wenige Jahre später brachten die Besatzer - vor allem englische - Wörter, die im Original oder in deutscher Übersetzung blieben. Der Kaugummi, der Jeep oder die Jeans sind heute nicht mehr wegzudenken.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 11. 02. 2025.
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Ein neuer Staat braucht eine eigene Sprachenpolitik: Konzepte für den Schulunterricht gab es bald nach Kriegsende. Unterrichtsminister Hurdes entschied zum Beispiel, dass das Schulfach "Deutsch" durch "Unterrichtssprache" ersetzt werden sollte, um nicht an das Deutsche Reich zu erinnern. Darüber hinaus verlangen die Alliierten die Einführung eines zweisprachigen Unterrichts für die Sprachminderheiten. Die erste slowenischsprachige Sendung, "Dober dan, Koroska" (Guten Tag, Kärnten) wurde am 2. Mai 1958 im Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt. Der 1955 gegründete ORF legte außerdem Wert auf regionalsprachliche Vielfalt und ein Deutsch mit österreichischer Färbung.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 12.02. 2025.
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"Österreichisch ist Deutsch mit Schlagobers." Glaubt man dem Zitat, dessen Verfasser:in nicht sicher belegt ist, gilt es als besonders charmant, dieses österreichische Deutsch. Wie sahen die Österreicher:innen und wie die Deutschen "ihre" Sprachen in der Nachkriegszeit? Was dachten Germanist:innen, Intellektuelle, Schriftsteller:innen seit der Zeit des Nationalismus darüber?
Gestaltung: Ute Maurnböck. Gesendet in Ö1 am 13. 02. 2025.
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Sollen die Klimaziele erreicht werden, werden Nebenbahnen wohl in Zukunft wieder eine größere Rolle spielen als heute.
Über 291 Brücken und spektakuläre Viadukte, sowie 91 Tunnel schraubt sich der Schweizer Glacier-Express auf über 2000 Meter in die Höhe. In Panoramawagons können die Reisenden unter Anderem den Ausblick auf das Matterhorn genießen.
Gestaltung: Andreas Wolf; Redaktion Monika Kalcsics.
Gesendet in Ö1 am 6. 2. 2025 -
Schnelles oder dichtes Netz
Am Beispiel Frankrreich und der Schweiz -
Das Auto verdrängt die Bahn
Eine relevante strecken- und fahrplanmäßige Verdichtung des Nebenbahnnetzes ist derzeit nicht vorgesehen, stattdessen werden als Zubringer in die Ballungsräume verstärkt S-Bahnen gebaut. Damit sollen Pendler möglichst auf ihr Auto verzichten.
Gestaltung: Andreas Wolf; Redaktion Monika Kalcsics.
Gesendet in Ö1 am 4. 2. 2025 -
Wiederkehr einer Erfolgsgeschichte?
Neben der ÖBB betreiben auch zahlreiche private Anbieter und Museumsvereine Nebenbahnen. Ohne Förderungen währen aber fast alle Nebenbahnstrecken unrentabel. Das liegt zum einen an der jahrzehntelangen Präferierung der Autoinfrastruktur, zum andern an der Ausdünnung des Nebenbahnnetzes. Kaum vorhandene Anschlüsse, und eine geringe Taktfrequenz machen Nebenbahnen vielerorts unattraktiv - doch es gibt Ausnahmen.
Gestaltung: Andreas Wolf; Redaktion Monika Kalcsics.
Gesendet in Ö1 am 3 2. 2025 -
Fast überall auf der Erde geht die Biodiversität zurück. Mit der Convention on Biological Diversity (CBD) der UNO werden seit 1988 von Forschenden Wege gesucht, die vorhandene biologische Vielfalt der Erde zu schützen. Biodatenbanken weltweit versuchen dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzusteuern und sammeln Pflanzenbestandteile, Samen und Gene für die Zukunft. Wie genau kann man Pflanzenbestandteile, Samen und Gene aufbewahren? Welche unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es?
Gestaltung: Susanne Lettenbauer. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 27. 01. 2025
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Seit 2003 gehört das britische Kew Gardens zum UNESCO Weltkulturerbe. Die 1759 angelegte Gartenanlage diente von Anfang an als Sammelstelle für verschiedenste Pflanzen und Samen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt steht im Mittelpunkt der Arbeit von Kew, angefangen bei den weltweit führenden wissenschaftlichen Sammlungen mit über 8,5 Millionen Objekten bis hin zur Aufgabe, die weltweite Pflanzen- und Pilzvielfalt zu dokumentieren und zu verstehen.
Es ist das führende Forschungszentrum für Pflanzenwissenschaften in Großbritannien, unterstützt bei der Bewältigung globaler Umweltprobleme wie Klimawandel und Artenverlust.Gestaltung: Susanne Lettenbauer. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 28. 01. 2025.
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Statt die natürlich vorkommende Vielzahl von Getreide-, Reis- oder Hirsesorten zu nutzen, beschränkt man sich im globalen Handel und bei der Züchtung auf wenige Sorten. Dinkel, Einkorn, Ur-Roggen, Kamut oder Emmer sind alte Getreidearten, die gerettet wurden und immer mehr an Bedeutung gewinnen. In traditionellen Streuobstwiesen haben sich alte Obstsorten erhalten, die sich besser an Klimaschwankungen anpassen können. Trotzdem gibt es kaum eine Handvoll unterschiedlicher Äpfel oder Birnen im Supermarkt. Die Zahl der genutzten Medizin- und Gewürzpflanzen kann nur geschätzt werden. Hier sollen von den 422.000 Blütenpflanzen, laut FAO (Food and Agriculture Organisation of the United Nations) weltweit nur zwischen fünf und zwölf Prozent Verwendung finden. In Linz befindet sich Österreichs größte Genbank für Getreide, Bohnen, Heil- und Wildkräuter.
Gestaltung: Susanne Lettenbauer. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 29. 01. 2025.
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Biodatenbanken wie in Linz, in Großbritannien und dem größten Biotresor im Permafrost im norwegischen Spitzbergen mit rund 830.000 Samenkopien von über 60 Institutionen sorgen für Begehrlichkeiten. Diese Schatzkisten der biologischen Vielfalt sollen grundsätzlich als Grundlage für traditionelle Wiedervermehrung genutzt werden, wenn der Bestand einer Art in natürlicher Umgebung drastisch zurückgeht aufgrund von Umweltkatastrophen oder politischen Krisen wie Kriege. Die wertvollen Sammlungen von Nutzpflanzen bzw. allgemein von gefährdeten Arten bieten aber auch Material für gentechnische Anwendungen und Genforschung. Patente auf diese Züchtungen sind lukrativ und äußerst wertvoll. Und die Kritik daran ist groß.
Gestaltung: Susanne Lettenbauer. Redaktion: Monika Kalcsics. Gesendet in Ö1 am 30. 01. 2025.
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