Episodes
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Wahnsinn, gestörte Sexualität, sadistische Neigungen, Hass, Bösartigkeit – für Serienmörder – vor allem solche, die besonders blutig morden – fallen uns viele Eigenschaften ein, die es uns erleichtern, uns zum einen von Taten und Tätern zu distanzieren, und zum anderen, das Unbegreifliche greifbar zu machen. Doch manchmal werden solche Taten von Menschen begangen, und im Grunde liegt schon in der Bezeichnung die Wertung. Menschen begehen unmenschliche Taten. Und mehr noch: manchmal entziehen sich Serienmörder aufgrund ihrer charakterlichen Besonderheiten einer moralischen Bewertung. Fritz Haarmann, der Werwolf von Hannover, ist so ein Fall.
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Bei dem Versuch, der Wahrheit um die Galapagos-Affäre näherzukommen, haben wir in der letzten Folge Friedrich Ritter und Dore Strauch aus Berlin kennengelernt, er ein selbstbesoffener Narzisst, sie seine ihm grenzenlos ergebene Schülerin und Geliebte. Außerdem die Familie Wittmer aus Köln, deren Lebenstüchtigkeit unter den harten Bedingungen der Galapagosinseln ebenso groß ist wie ihre Feigheit in Konfliktsituationen. Die beiden Parteien haben zwar kein herzliches Verhältnis, kommen aber weitgehend friedlich miteinander aus. Auch dank der regelmäßigen Besuche des Milliardärs und Philantropen Allan Hancock lässt sich das Leben auf Floreana aushalten.
Das ändert sich, als eines Tages im Herbst 1932 eine falsche Baronin und ihre zwei ihr emotional vollkommen hörigen Liebhaber auf Floreana ankommen. Das Trio wirkt zunächst nur wie ein kurioses Ärgernis, doch dann halten Gewalt und Lügen Einzug in dem Inselparadies. Die Lage wird zunehmend angespannt und während einer mehrmonatigen Dürre Anfang 1934 kommt es zur Katastrophe. -
Episodes manquant?
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Unter brennender Sonne treffen auf einer einsamen Insel mehrere sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. In neurotischer Ich-Bezogenheit kommt es zu allerlei Intrigen zwischen ihnen und am Ende ist eine der Frauen tot. Eine überkandidelte Diva, die allen Männern auf der Insel den Kopf verdreht oder es zumindest versucht hat.
Klingt vertraut?
Kein Wunder, es sind die Zutaten von „Das Böse unter der Sonne“, einer hinreißenden Verfilmung des gleichnamigen Romans um den Meisterdetektiv Hercule Poirot von der Großkaiserin der Krimiliteratur, Agatha Christie.
Es sind aber auch die Zutaten unserer heutigen Geschichte. Denn manchmal passieren auch in der realen Welt Dinge, die so schrill sind, dass sie wie die Handlung eines Films anmuten. Die beteiligten Personen wirken grell überzeichnet, die Ereignisse so halsbrecherisch mysteriös, dass alles eher dem Gehirn eines den Drogen sehr zugetanen Drehbuchschreibers zu entstammen scheint als der Wirklichkeit. Die Geschichte trug sich vor 96 Jahren auf der Galapagosinsel Floreana zu. -
Liebe – dieses Wort vertuscht Missbrauch von Mädchen und Frauen seit Jahrtausenden.
Der Stalker, der eine Frau das Leben zur Hölle macht? Handelt aus Liebe.
Der Mann, der seine Frau lieber umbringt als zuzulassen, dass sie ihn verlässt? Seine Liebe war so groß, dass er sich nicht vorstellen konnte, ohne sie zu leben.
All das hat natürlich mit Liebe nichts zu tun, aber wo romantische und/oder erotische Motivationen zugrunde liegen, haben wir eine verhängnisvolle Tendenz dazu, übergriffiges Verhalten zu verharmlosen.
Auch unser heutiger Fall wurde immer wieder als verrückte Tat eines hoffnungslosen Romantikers verbrämt. Was ihn aber so besonders macht, ist der Umstand, dass die Frau, an der die Tat begangen wurde, nicht mehr lebte. Ganz recht, eine Tote wurde das Opfer dieses „Romantikers“. -
Wenn monotheistische Religionen es mit einer intelligenten, unabhängigen Frau zu tun bekommen, geht das für die Frau selten gut aus. Das muss im 16. Jahrhundert auch die protestantische Predigerin Anne Askew erfahren, deren Ansichten und Aktivitäten der katholischen Kirche ein Dorn im Auge sind. Sie wird gefoltert und stirbt am 16. Juli 1546 mit gerade einmal 25 Jahren auf dem Scheiterhaufen.
Heute begleiten wir diese mutige Frau, die Zeit ihres Lebens für ihre Überzeugungen eintritt und sich dabei weder von mächtigen Männern noch von der katholischen Kirche einschüchtern lässt. Die Folge wird auch etwas anders als die anderen, weil nicht nur die tatsächlichen Begebenheiten, sondern auch die sie umgebenden Umstände sowie die Recherche selbst ein Wort wert sind. -
Jack the Ripper – nur wenige Namen haben sich so sehr in das post-industrialisierte Bewusstsein eingebrannt wie der dieses Mannes, der im Herbst 1888 mehrere Frauen im East End von London ermordete und dessen Identität bis heute unbekannt ist. Dabei war er weder der erste noch der einzige Serienmörder dieser bewegten Zeit. Doch nur über Jack the Ripper gibt es unzählige kulturelle Erzählungen, die die öffentliche Wahrnehmung ebenso geprägt haben wie die Ereignisse selbst. Alles verschwimmt darin, Tatsachen und Fiktion vermischen sich, das Ereignis überwindet die Begrenzungen des Faktischen und wird zu einer Idee, größer als das Leben.
Warum ist das so? Was macht Jack the Ripper als Kulturphänomen so verführerisch? -
Am 17. Juni 1816 sticht im französischen Rochefort ein kleiner Schiffsverband mit Ziel Senegal in See. Doch die Fahrt ist gefährlich und am Ende sind fast 200 Menschen tot.