エピソード

  • Für eine weitere Episode von Genuss im Bus habe ich Kai und Kristina in Korb adieu gesagt, bin dann nur kurz mit der Fähre übergesetzt und habe auf der anderen Rheinseite in Bacharach Anne Kauer vom Weingut Dr. Kauer getroffen. Die Geschichte dieses Weinguts ist zwar keine, die sich über Generationen oder gar Jahrhunderte zurückverfolgen lässt, aber doch eine gänzlich andere als diejenige von Kai und Kristina. Von Randolf Kauer und seiner Frau Martin 1982 als ökologisches Weingut gegründet, ist nun deren Tochter Anne gerade dabei, die Zügel in ihre Hände zu nehmen. Im Podcast-Interview will ich von ihr wissen, mit welchen Ideen vom Weinmachen sie zu Werke geht und wie sie es schaffen will, das Weingut von einem Nebenerwerbs- zu einem Vollerwerbsbetrieb umzustellen. Fast zwangsläufig vertiefen wir in unserem Gespräch die Situation der Mittelrheinwinzer, ihre Leiden genauso wie die Potenziale und Chancen für eine bessere Zukunft.

  • Für eine weitere Ausgabe meines Podcasts „Genuss im Bus“ - der mobile Weinpodcast habe ich den Terroir-Enthusiasten Florian Lauer in Ayl an der Saar besucht. Ich steige in seinen Geländewagen und schon geht es los. Zunächst zum Ayler Scheidterberg, dann zum Rauberg und schließlich auf die andere Seite von Ayl zur Lage Schonfels. Überall hat er ausschließlich Riesling-Reben stehen. „Das ist unsere einzige Rebsorte“, erklärt er mir und ergänzt: „Diese Landschaft hier will ich in die Flasche bringen, mit nur einer Rebsorte kann ich in diesen unterschiedlichen Terroirs eine hohe geschmackliche Diversität erzielen.“
    Florian ist in seinem Element, wenn er über die große Vielfalt der Terroirs der Saar spricht. Durchdrungen, detailverliebt und voller Enthusiasmus. Einer, der den Dingen auf den Grund geht, Fragen stellt, wo so manch anderer zu denken aufhört. Eine unverkennbar wissenschaftliche Ader fließt durch ihn hindurch und gleichzeitig spürt man schon bei der ersten Begegnung: Florian ist keineswegs nur Analytiker, sondern ein Schaffer und Macher, ein Umsetzer, der Ergebnisse sehen will.
    Die berühmte Ayler Kupp zeigt er mir aus der Ferne, ebenso die Feils, direkt am Eingang des Altarms der Saar gelegen. Allmählich bekomme ich ein Gefühl für das ungemein komplexe Terroir der Saar und ahne, weshalb die Weine von Ayl so ganz anders performen als diejenigen von Kanzem, Wiltingen und Ockfen. Fortdauernd wechseln die Gegebenheiten, die Höhenlage, die Steilheit der Weinberge, ihre Ausrichtung zur Sonne, die Nähe bzw. Distanz zum Fluss und auch die Situation, ob die Lage windoffen oder windgeschützt ist, beeinflusst die mikroklimatischen Konstellationen in den Weinbergen.
    Logisch, dass wir über all diese Dinge im Podcast sprechen, ausführlich sogar, wie könnte das mit einem so kenntnisreichen und detailverliebten Gesprächspartner auch anders sein.

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  • Fast in Rufweite zum Weingut von Günther Jauch, der in der 181. Episode von Genuss im Bus mein Gast am Mikrofon war, ist ein weiteres Spitzenweingut der Saar beheimatet. Cantzheim ist sein Name. Ganz anders als von Othegraven blickt es nicht auf eine Jahrhunderte lange Tradition zurück. Im Gegenteil. Es handelt sich um ein echtes Startup, eine Weingutsgründung, die Anna und Stephan Reimann im Jahr 2016 auf den Weg gebracht haben.
    Seither ist nicht viel Zeit vergangen und doch sind die Weine der beiden bereits in der Spitze der Region Saar angekommen. Es sind zeitlose Dokumente einer der aufregendsten Weinlandschaften Deutschlands, ohne jeden vordergründigen Charme, puristische, reine Weine ohne Lametta und schmückendes Beiwerk. Dafür brillieren sie mit Tiefe und Eleganz, mit zugleich tänzelnder Leichtigkeit und Komplexität, mit salziger Länge und einer so seidigen Textur, dass man sie streicheln möchte. Nur Zeit sollte man ihnen geben, denn ihren ganzen Reichtum zeigen sie nicht schon kurz nach der Flaschenfüllung.
    Immer mal wieder bin ich Ihnen begegnet, im Restaurant, beim Darmstädter Vinocentral oder bei einem Besuch des Saar-Riesling-Sommers. Dieser steht übrigens gerade wieder vor der Tür: am 24. und 25. August öffnen die Saar-Weingüter ihre Keller und Vinotheken und laden alle Interessierten ein, ihre Weine zu verkosten und mit den Machern ins Gespräch zu kommen. Eine wirklich tolle Gelegenheit - auch um diese wundervoll wilde Region mit all ihren Facetten einmal persönlich in Augenschein zu nehmen.
    Anna und Stephan Reimann vom Weingut Cantzheim sind natürlich auch mit von der Partie. In ihrer architektonisch ungemein ästhetisch gestalteten Orangerie schenken sie und die Gastwinzer Alexander Loersch von der Mosel und Simone Adams aus Ingelheim ihre Weine aus und geben Gelegenheit zum persönlichen Gespräch.
    All jenen, die am 25./26. August keine Zeit haben, lege ich das Wochenende 7./8. September ans Herz, denn dann präsentiert das Cantzheimer Winzerpaar Anna und Stephan den neuen Jahrgang. Weitere Infos finden sich auf der Website des Weinguts, die ich in den Shownotes zu dieser Episode gerne noch einmal verlinke.

  • Für eine weitere Episoden von Genuss im Bus bin ich noch einmal im Weinbaugebiet Mittelrhein unterwegs, also in einer Region, die ein irres weinbauliches Potenzial bereithält, aber nicht zuletzt aufgrund der ungemein arbeitsintensiven Bewirtschaftung der im Gebiet vorherrschenden Steil- und Steilstlagen zunehmend weniger wettbewerbsfähig geworden ist. Wer hier seriöse Weine im Preissegment unter 8 - 10 Euro auf die Flasche ziehen will, kann das nur auf der Basis - ich sag’s mal salopp - auf der Basis von Selbstausbeutung tun. Fakt ist aber: Trotz hoher Arbeitsintensität, in der Regel bis zum fünffachen dessen, was in der Ebene zu veranschlagen ist, belaufen sich die durchschnittlichen Flaschenpreise der Weine vom Mittelrhein unter denen anderer deutscher Anbaugebiete. Verkehrte Welt könnte man meinen!
    Die Protagonisten der heutigen Episode von Genuss im Bus begeben sich in exakt diesen Kontext. Sie haben - wie ich meine - einen riesengroßen Schritt gewagt: die Gründung eines Weinguts in Kaub mit tatsächlich ausschließlich Steil- und Steilstlagen. Sie starten, während immer mehr Betriebe aufgeben. Ihre Weinberge liegen in spektakulären Lagen inmitten des UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
    Da ist und wie könnte es anders sein, viel Leidenschaft und Enthusiasmus im Spiel. Herzblut für den Wein, das Winzerhandwerk und auch für die Kulturlandschaft, die das Tal des Rheins zwischen Bingen und Koblenz seit Jahrhunderten prägt.
    Die beiden, um die es hier geht, sind Kai und Kristina. Kai arbeitet aktuell an seiner Promotion zu einem in der Weinbranche brandaktuellen Thema: Er erforscht den von vielen Winzern gefürchteten „Sonnenbrand“. Kristina arbeitet in einem Luxemburger Forschungslabor, inhaltlich u.a. mit Fragen, wie den Herausforderungen des Klimawandels begegnet werden kann.
    Die beiden haben sich vor ein paar Jahren im Weinbau Studium in Geisenheim kennen- und lieben gelernt. Nach einigen Praktika hat es sie beide gereizt, einen eigenen Wein zu machen und so haben sie KMH Weine gegründet. Gestartet sind sie mit einem einzigen Fass Rotwein. Jetzt wollen sie ernst machen. In Kaub am Mittelrhein haben sie zugeschlagen, haben die Chance genutzt, das Bio-Weingut von Wolfgang Hillesheimer zu übernehmen und sich damit einen lang gehegten, gemeinsamen Traum zu verwirklichen.
    Die große Party zur Eröffnung des Weinguts findet am 18. August 2024 in Kaub statt. Fühlt Euch eingeladen und rockt mit den beiden auf ihr geniales Projekt. Gut möglich, dass ihr mich dort auch irgendwo erspäht. Würde mich freuen!

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich einen jungen Südtiroler Winzer ans Mikrofon geholt, der 2021 im Eisacktal in der Nähe von Brixen - auf der Basis von Vorarbeiten seiner Mutter - sein eigenes Weingut gegründet hat. Die Rede ist von Daniel Sigmund, der demnächst seinen 27. Geburtstag feiert.
    Als Daniel 2017 nach Veitshöchheim geht, um dort die Technikerschule für Weinbau zu besuchen, ist er überzeugt, dass die besten Weine aus Südtirol kommen und dass die Kellermeister der berühmten Genossenschaften seiner Heimat den Schlüssel für große Weine in Händen halten. Er hat dann nicht schlecht gestaunt, als es immer wieder seine aus Südtirol mitgebrachten Weine sind, die bei den Tastings mit seinen Mitschülern halbvoll übrig bleiben, während viele andere Flaschen ausgetrunken werden. Ein Umdenkungsprozess beginnt. Daniel erkennt, wie viel mehr möglich ist und so konkretisiert sich mit der Zeit ein gänzlich anderes Ideal an Weinstilistik. Nicht ganz unschuldig an diesem Lernprozess sind die Diskussionen mit seinen damaligen Mitstreitern in Veitshöchheim: u.a. Carsten Saalwächter Konrad Buddrus und Jonas Brand - alle miteinander heute Protagonisten des handwerklichen, naturbelassenen Weins.
    Und auch seinen Plan, einmal Kellermeister einer der großen südtiroler Kellereigenossenschaften zu werden, beerdigt er. Stattdessen reift in ihm die Idee, sein eigenes Weingut zu gründen.
    Wie es dann tatsächlich zur Gründung kommt, wie es ihm gelingt, seine Ideen vom handwerklichen, naturbelassenen Wein in die Praxis umzusetzen und dann auch schon ganz bald einen begeisternden Markt für seine Silvaner, Spätburgunder, Portugieser und Rieslinge zu finden, das alles ist Gegenstand unseres Podcast-Gesprächs.

  • Für die heutige Episode bin ich noch einmal in Franken unterwegs und habe mit Thomas Patek einen jungen Mann ans Mikrofon geholt, der zunächst als Entwicklungsingenieur mit beiden Beinen im Berufsleben stand, dann aber in eine persönliche Krise geriet und schließlich im Weinbau sein neues Glück gefunden hat. Ich sage an dieser Stelle „Herzlichen Dank, lieber Thomas, Danke für deine schonungslose Offenheit, mit der du die Dinge ansprichst und Chapeau, mit wie viel Verve und Engagement du dich ins Leben als Winzer hineingeworfen und dabei einen Weg gefunden hast, deine Talente zum Zuge kommen zu lassen ohne deine Schwächen zu ignorieren.
    Über all das reden wir im Podcast und logisch, natürlich reden wir auch über seine Weine, seine Art der Weinbergspflege und wie er den Prozess der Weinbereitung im Keller begleitet. Immer wieder zum Vorschein kommt dabei seine große Liebe zum Silvaner, dieser landauf landab noch immer unterschätzten Rebsorte. Thomas mag ihre robuste Performance im Weinberg ebenso wie ihre leise, vielleicht sogar introvertierte Art im Glas. Sie ist ihm wesensverwandt.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich in den Rheingau gefahren und habe - inmitten einer malerischen Landschaft - Schloss Vollrads einen Besuch abgestattet. Bereits von Winkel aus wird der Blick frei auf das Schloss, umgeben von sanften Hügeln und Weinbergen. Eine idyllische Szenerie offenbart sich dem Blick des Besuchers. Besonders markant wirkt der runde Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert, der als Wahrzeichen von Schloss Vollrads gilt. Dieser Turm verleiht dem Schloss einen wirklich einzigartigen romantischen Charme.
    Verabredet bin ich mit dem GF Ralf Bengel und dem Kellermeister Jochen Bug. Von den beiden will ich wissen, wie es einem so alten und traditionsreichen Weingut gelingt, Innovationskraft und Veränderungsbereitschaft an den Tag zu legen, ohne die Vergangenheit zu vergessen oder sie gar zu leugnen. So kommt es, dass wir darüber sprechen, worin der Kern der Identität von Schloss Vollrads eigentlich besteht, aus welchen Bausteinen diese Identität aufgebaut ist. Gibt es so etwas wie einen Wertekanon, der den Umgang mit der Natur, das soziale Miteinander und auch die Leitplanken im Prozess der Weinbereitung orientiert, einen Wertekanon, der Halt gibt und den Handelnden eine klare Richtung weist.
    Natürlich reden wir auch über die Besitzverhältnisse, die Dynastie der Grafen Matuschka-Greiffenclau ebenso wie die Nassauische Sparkasse. Wir reden über das besondere Terroir von Schloss Vollrads, die Stilistik der Weine und das aktuelle Portfolio. Logisch, dass wir auch die beiden aktuellen Großprojekte thematisieren: die gerade abgeschlossene Umstellung der Weinbergsflächen auf ökologische Bewirtschaftung und den Bau des neuen, hochmodernen Kellergebäudes, das derzeit in Hanglage direkt oberhalb des Schlosses errichtet wird. Der Neubau dient zum einen der Weinproduktion, aber auch der Energieversorgung des gesamten Schlosses. Mithilfe von Photovoltaik, Batteriespeichern und Blockheizkraftwerk soll das Gebäude den Wärme- und Energiebedarf der gesamten Schlossanlage – inklusive Weingut, Gutsrestaurant und Veranstaltungsbereich – zu 80% aus erneuerbaren Energien decken. Die Trauben sollen in der neuen Weinhalle nach dem Gravitationsprinzip verarbeitet werden, weil das schonender sei und zu besserer Weinqualität führt, so zumindest erläutern mir das Geschäftsführer und Kellermeister.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich nach nun tatsächlich längerer Zeit mal wieder an die Saar gefahren und habe - inmitten einer dramatischen und zugleich malerischen Steillagenlandschaft - einen Weingutsbesitzer ans Mikrofon geholt, den wohl die meisten Menschen aus anderen Kontexten kennen. Die Rede ist von Günther Jauch, der 2010 zusammen mit seiner Frau Thea das Weingut von Othegraven in Kanzem von Dr. Heidi Kegel, einer entfernten Verwandten übernommen und damit zurück in Familienbesitz geführt hat.
    Wie es dazu kam und was Günther Jauch seinerzeit motivierte, das Projekt „Weingut“ in sein Leben zu holen, ist Teil unseres Podcast-Gesprächs. Wir sprechen darüber hinaus sehr intensiv über den Zustand des Saar-Rieslings, seine goldenen Jahrzehnte Ende des 19. Jahrhunderts, den Niedergang in den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts und dann die fulminante Renaissance seit nun etwa 15 Jahren.
    Logisch, dass wir sein aktuelles Lagen- und Produktportfolio genauer unter die Lupe nehmen und auch den ein oder anderen Wein gemeinsam verkosten. Bei all dem wird nicht nur deutlich, wie sehr Günther Jauch sein Herz an den Wein und sein Weingut verloren hat, sondern auch wie pudelwohl er sich in dieser Welt fühlt. Er genießt die Nähe und den Austausch mit den anderen Winzern in der Region und ist begeistert, von der sensationellen Hilfsbereitschaft, wie sie in der Szene herrscht. Vieles ist in dieser Welt so ganz anders wie in der Welt der Medien und des Fernsehens. Er ist, so zumindest mein Eindruck, ziemlich happy, diesen Schritt vor nunmehr 14 Jahren gegangen zu sein. Das hat, so sagt er selbst, sein Leben und seinen Erfahrungshorizont um ein vielfaches bereichert. Und ihm neue Freundschaften beschert.

  • Christian Ottenbreit hat mit dem 2018er seinen ersten Jahrgang heimgeholt, insgesamt 2000 Flaschen waren das damals. Im Rückblick gesteht er, mit diesem Jahrgang so ziemlich alles falsch gemacht zu haben, was man falsch machen konnte. Vor allem viel zu spät gelesen und dann Weine auf Flaschen gefüllt, die viel zu viel Alkohol besaßen.
    Seither ist jede Menge passiert. Es hat einen deutlichen Flächenzuwachs gegeben und aus 2.000 Flaschen sind 50.000 Flaschen geworden. Die Qualitätssprünge von Jahr zu Jahr sind enorm. Hinter allem verbirgt sich eine glasklare Strategie, ein durchdachtes, stimmiges Konzept, auch wenn, wie Christian wiederholt betont, sein Bauchgefühl Takt und Rhythmus bestimmt.
    Christian geht es im Kern darum, ein zukunftstüchtiges Weingut auf der Basis ethisch klar definierter Prinzipien so aufzubauen, dass es den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist. Dazu gehört u.a. die ökologische Bewirtschaftung der Weinberge, die Anpflanzung neuer, pilzwiderstandsfähiger Rebsorten und der schonende Ressourceneinsatz. Im Keller setzt er auf Spontangärung, langes Vollhefelager und so wenige Eingriffe, wie möglich.
    Er sagt: „Wenn die Traubenqualität stimmt, dann ist die Weinbereitung kein Hexenwerk. Dann ist es einfach nur ein Stück weit ein Begleiten des Weinwerdungsprozesses und kein Weinmachen. Wir betreiben im Weinberg viel Aufwand, da können wir im Keller die Zügel locker lassen.“
    Schnell hat Christian dann auch sehr sehr viel Wertschätzung für seine Weine erfahren. Klar, da sind Zufälle, da ist etwas Glück im Spiel, aber seine Weine sind tatsächlich auf ganz unaufgeregte Weise charmant und generös, super balanciert und alle mit einer tollen Haptik, einem animierenden Gaumenauftritt, cremig, saftig und fordernd zugleich, exzellente Speisenbegleiter quer durch das Sortiment. Und auch ihr Gewand, in dem sie sich präsentieren, die Flaschenetiketten sind sehr sehr ansprechend, modern und doch auch bodenständig, vor allem aber super individuell, eben erfrischend anders. Und all das anscheinend ohne Masterplan, dafür umso mehr mit ganz ganz viel Bauchgefühl.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich noch einmal in Franken unterwegs und habe in Kitzingen Martin Hirsch ans Mikrofon geholt.
    Sollte Martin je einen konkreten Plan von seinem Leben gehabt haben, so kommt ein Leben als Winzer darin sicher nicht vor. Eigentlich haben sich die Dinge für ihn immer irgendwie ergeben, so ganz ohne großen Masterplan. Zwar ist er groß geworden als Sohn eines Winzers, aber nach dem Abitur ist eins klar: Erst mal raus aus der dörflichen und familiären Enge, hinaus in die große Welt. Er will mehr von allem, was da draußen lauert, erleben und er ahnt, dass auch er selbst sich dabei noch mal ganz neu erleben, vielleicht neu erfinden, auf jeden Fall weiterentwickeln wird.
    Eigentlich will er Tourismus-und Event-Management studieren, überlegt sogar, das in Asien zu tun. Aber dann kommen die Dinge doch ganz anders. Mehr oder weniger zufällig landet er in einer 3D-Agentur in Frankfurt. Einige Jahre später macht er sich in der Medienbranche selbstständig und jobt nebenbei im Service des Gourmetrestaurants Emma Metzler.
    Dann kommt Corona und seine Aktivitäten in Frankfurt liegen auf Eis. Was folgt ist hochinteressant, mehr noch, es ist beeindruckend und erfrischend anders. In kürzester Zeit entstehen unter seiner Regie extrem spannende und bemerkenswert eigenständige Weine. Doch lassen wir dazu den Protagonisten der heutigen Podcast-Episode selbst zu Wort kommen.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" habe ich spontan die Himmelsrichtung gewechselt und den Bulli gen Westen gesteuert, um die beiden Protagonisten eines jungen Startups kennenzulernen. Sie 27, er 21, Luisa und Elias. Die beiden haben einen großen Schritt gewagt: die Gründung eines Weinguts in Kaub am Mittelrhein mit aktuell ausschließlich Steil- und Steilstlagen.
    Sie starten, während immer mehr Betriebe aufgeben. Kaub hat zwar eine lange Weinbautradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht und liegt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, das für seine steilen Weinberge bekannt ist. Und auch die Weinberge bieten ideale Bedingungen für die Produktion exzellenter Rieslinge, aber immer weniger Winzer können von den Früchten ihrer harten Arbeit leben. Die Zahl der Arbeitsstunden, die hier pro Hektar veranschlagt werden müssen, übertrifft die vieler anderer Weinbaugegenden um das 4- bis 5-fache. Die Flaschenpreise liegen jedoch nicht selten weit unter denen anderer Regionen.
    In diesen Kontext begeben sich Luisa und Elias. Beide sind absolute Quereinsteiger, beide ohne weinbaulichen Hintergrund, sie aus Oberbayern, er aus Osthessen. Kennengelernt haben sie sich in der Berufsschule im Rahmen ihrer Ausbildung zum Winzer. Anfangs haben sich beide eher ignoriert, dann nach ein paar Wochen im Pausenhof doch mal mal miteinander gesprochen und gleich gemerkt, dass die Chemie stimmt, dass sie ganz ähnlich ticken und schon vier Wochen später war den beiden klar, dass sie gerne einen Weinberg gemeinsam bewirtschaften möchten.
    Luisa und Elias strahlen so viel Unbeschwertheit aus, so viel Enthusiasmus und Begeisterung für den Winzerberuf, dass es eine große Freude ist, ihnen zuzuhören. Ganz ohne romantische Überhöhungen wirkt ihre Art ansteckend und allen Hörerinnen und Hörern, die insgeheim mit dem Gedanken spielen, ins Weinbusiness einzusteigen, möchte ich zurufen: Nehmt Euch in acht, denn leicht könnte beim Hören dieser Podcast-Episode der Funke überspringen und ein Feuer in Gang gesetzt werden, dass sich so schnell nicht wieder löschen lässt.
    Als Interimslösung bietet sich die Teilnahme an der Crowdfunding-Kampagne der beiden an. Ihr könnt euch eine beliebige Menge des 24er Jahrgangs bereits heute sichern, bekommt die Weine dann, sobald sie für den Verkauf freigegeben werden. Ein genialer Win-Win-Deal: Luisa und Elias können die Kosten für aktuelle Aufwendungen decken, Ihr kommt in den Genuss des 24er Jahrgangs zu vermeintlich lukrativen Konditionen, schließlich ist damit zu rechnen, dass die Preise von Jahr zu Jahr steigen werden. Das jedenfalls, was ich ich an Fassproben im Glas hatte, ist schon heute exzellent und die Entwicklung der beiden wird, sofern die Natur da mitspielt, da bin ich mir ganz sicher, nur eine Richtung kennen. Den Link zu ihrer Crowdfunding-Plattform habe ich in die Shownotes zu dieser Episode gepackt

  • Für eine weitere Episode von Genuss im Bus habe ich ein weiteres Winzertalent aus Franken ans Mikrofon geholt, einen, der gar nicht mehr ganz so jung ist, der schon 2002 seine Ausbildung zum Winzer startete und danach nur kurze Zeit in der Weinbranche gearbeitet hat, nicht weil ihm der Spaß daran verloren gegangen war, sondern weil er vorübergehend andere Prioritäten setzen wollte. Die Rede ist von Florian Reus, der seinerzeit auszog, die Welt der Ultraläufer so richtig aufzumischen. Mehrere nationale und einen Weltmeistertitel heimste er ein, bevor er dann den Weg zu seiner alten Leidenschaft, den Wein zurückfand. 2018 gründet Florian in Franken sein eigenes Weingut, pflegt seine Weinberge aber zunächst noch vom Taunus aus. Mittlerweile hat er sich zwar in seiner alten Heimat häuslich niedergelassen, seine Betriebsstätte und der Umfang seiner Rebanlagen entsprechen jedoch noch immer denen eines Garagenweinguts. Schnelles Wachstum strebt Florian auch gar nicht an, denn er hat keineswegs vor, seine zweite Leidenschaft, den Ultralaufsport gänzlich aufzugeben. An Wettkämpfen will er zwar nur noch sporadisch teilnehmen, aber die Tätigkeiten als Berater und Coach machen ihm ebenso viel Freude wie gelegentliche Impulsvorträge zu den Themen Motivation, Ausdauer und Grenzüberschreitungen. Er sagt: Mein großes Glück ist, dass ich beide Interessen, beide Leidenschaften total gut miteinander verbinden und mir dabei die Zeit so einteilen kann, wie sie gerade gebraucht wird. Das ist durchaus ein Modell auf Dauer.“
    Ich habe Florian in Randersacker besucht und mit ihm gemeinsam sein Sortiment verkostet. Ich war und bin von seinen Weinen beeindruckt: athletisch gebaut, straff, vibrierend lebendig, Weine mit viel Energie, Struktur und Länge, Weine mit enorm viel Gripp und einem von der ersten bis zur letzten Sekunde beeindruckender Präsens am Gaumen.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" mache mich auf den Weg in den Rheingau. Der Grund dafür ist kein gewöhnlicher, schließlich geht es darum, einem wahren Monument der deutschen Weinkultur einen Besuch abzustatten. Schloss Johannisberg, das erste Riesling-Weingut der Welt.
    Auf Schloss Johannisberg wird nicht nur exzellenter Riesling erzeugt, es ist darüber hinaus ein beliebter Ort für Festivitäten ganz unterschiedlicher Art, für Konzerte und auch für Gala-Dinners. Von Anfang an war das Schloss Spielstätte des Rheingauer Musik-Festivals.
    Hochinteressant ist das zehn Meter tief in den Berg hinein gegrabene 900-jährige Kellergewölbe mit der Schatzkammer des Schlosses, der magischen Bibliotheca subterranea, wo derzeit rund 25.000 Flaschen aus allen großen Jahrgängen seit 1748 lagern.
    Getroffen habe ich vor Ort Stefan Doktor, den Geschäftsführer von Schloss Johannisberg. Unser Gespräch dreht sich im Kern um die Frage, wie es Schloss Johannisberg gelingt, sich modern und zukunftsfähig aufzustellen, ohne seine Wurzeln und die 1200-jährige Geschichte zu vergessen. Ich will von Stefan Doktor wissen, welche Kraft und Ausstrahlung in so einer langen Historie liegen und wie man sie für die aktuellen Herausforderungen nutzbar machen und was man davon lernen kann. Mich interessiert natürlich auch die andere Seite der Medaille, nämlich die Frage: Können Traditionen gelegentlich auch lähmen, können sie das Tempo für notwendige Modernisierungsmaßnahmen drosseln und Anpassungsprozesse auf die lange Bank schieben? Und noch eine Frage treibt mich um: Welche Vor- und welche Nachteile hat die unternehmerische Verfasstheit von Schloss Johannisberg - im Besitz der Familie Oetker und Teil der Henkell-Freixenet Holding.
    Fragen über Fragen! Und ein großes Vergnügen, mit dem charmanten und eloquenten Stefan Doktor all diese Dinge zu erörtern.

  • Ein weiteres Mal bin ich bei meiner Suche nach interessanten, charakterstarken Jungwinzern in Franken fündig geworden, einer Region, die ja leider immer noch etwas unter dem Radar läuft und im Schatten der an Rhein und Mosel gelegenen Anbaugebiete steht. Mag sein, dass das Gros der Weine in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich nicht viel mehr Aufmerksamkeit verdiente, aber seit ein paar Jahren ist Bewegung in die Sache gekommen. Die Herangehensweise wird individueller, die Pflege der Weinberge wird intensiviert und im Keller wird zurückhaltender gearbeitet. Immer mehr vor allem junge Winzerinnen und Winzer haben erkannt, dass in einer globalisierten, scheinbar grenzenlos gewordenen Weinwelt das Originelle, das Authentische und Unverwechselbare auf besondere Art und Weise wertvoll geworden ist. Damit Weine mit echtem Ursprungscharakter möglich werden, widerstehen sie den Verlockungen der modernen Önologie, verzichten sie auf Reinzuchthefen und Gärenzyme, aufs Filtrieren und Schönen. Sie wagen Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und sie sind bereit, auf diesem Weg Risiken in Kauf zu nehmen.
    Einer dieser Charakterwinzer ist Nicolas Olinger aus Iphofen. Nach Winzerausbildung und Auslandsaufenthalten hat er zunächst eine Sommelierausbildung absolviert, dann in Geisenheim internationale Weinwirtschaft studiert. Ich habe ihn in Iphofen besucht, er hat mir seine Weinberge gezeigt und ich hatte Gelegenheit, mich durch sein Sortiment zu verkosten.
    Dabei bin ich nicht nur exzellenten, ungemein harmonischen, balancierten und fein texturierten Weinen begegnet - animierenden, kräuterwürzigen Silvanern ebenso wie gnadenlos guten Burgundern, sondern mit Nico einem Winzer, der mit viel Herzblut und Leidenschaft, aber auch einer guten Portion Gelassenheit und Nachdenklichkeit zu Werke geht. In dem einen Moment sprüht er nur so vor Begeisterung für die kreativen Möglichkeiten seines Berufs, um dann wenige Augenblicke später voller Demut zu konzedieren, dass sich die Natur nicht beherrschen lässt, dass er als Landwirt ihr zu dienen habe. Keine Frage, Nico liebt seinen Beruf und doch begegnet er seinem Berufsstand mit einer gewissen kritischen Distanz. Er hat den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Der Versuch, ihn in eine der gängigen Schubladen zu stecken, ist zum Scheitern verurteilt. Macht Euch selbst ein Bild.

  • Zur Zeit bin ich ja mit meinem Podcast in den verschiedenen deutschen Weinbaugebieten unterwegs und halte Ausschau nach interessanten, vielversprechenden jungen Winzertalenten. Mit diesen jungen Menschen möchte ich über ihre Erfahrungen in den Lehr- und Studienjahren sprechen und wie ihnen dann anschließend der Einstieg in den Weingutsalltag gelungen ist. Mich interessiert, wie die Generation Z so tickt, was sie antreibt, was sie begeistert und ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht und was sie zu den wichtigen Themen der Weinbranche zu sagen haben. Logisch, dass ich auch neugierig bin, welche Weinstilistik sie besonders wertschätzen und wo in der Welt sie sich immer mal wieder Inspirationen holen.
    Noch einmal bin ich bei meinen Recherchen in Franken fündig geworden, eine Region, die leider noch immer etwas im Schatten der an Rhein und Mosel gelegenen Anbaugebiete steht. Zu allem Übel ist die Region gerade von zwei frostigen Nächten so stark heimgesucht worden, dass an manchen Orten die Erträge in diesem Jahr extrem gering ausfallen dürften. Von manchen Weinbergen wird gar ein Totalausfall gemeldet. Auch von anderen Weinregionen werden ähnlich traurige Nachrichten verbreitet. Genaueres wird sich sicher erst in den nächsten Tagen herausstellen.
    Auch mein heutiger Gast hier bei Genuss im Bus ist von den Frostereignissen betroffen. Es ist Peter Leipold aus Ober-Volkach. Hier seine Stellungnahme im O-Ton: „Es ist nicht so schlimm wie in 2020, aber nach der 2. Frostnacht rechnen wir aktuell nun mit ungefähr 60% Verlust in unserem Weingut. Das ist schwer zu verkraften. Gerade wo dieses Jahr alles so super draußen ausgeschaut hat... Aber das Wichtigste ist dennoch, dass wir alle gesund sind und es auch dem Nachwuchs gut geht!“
    Peter Leipold ist ein leiser, bescheidener und ungemein besonnener junger Winzer. So manch anderer Zeitgenosse würde, angesichts der famosen Silvaner und Spätburgunder, die unter seiner Regie auf Flaschen gefüllt werden, eine größere Lippe riskieren. Nicht, dass es Peter an Selbstbewusstsein fehlen würde, ganz und ger nicht, aber er trägt es nicht lauthals zur Schau und er muss auch nicht immer und überall in der ersten Reihe stehen.
    Seine Vita kann sich sehen lassen: 2006 macht er sein erstes Praktikum bei Paul Fürst in Bürgstadt, es folgt die Lehre bei der LWG in Veitshöchheim. Anschließend arbeitet Peter vier Jahre bei Klaus Peter Keller im Rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim, eine Zeit, die wie er sagt - ihn sehr geprägt hat. Zwischenrein schiebt er einen Aufenthalt bei Comte Liger-­Belair in Vosne-Romanée, von denen er heute immer mal wieder Fässer für seinen Pinot bezieht. Und seit die Hip-Hop-Ikone Madlib begeisterer Fan seiner Weine ist, ist Peter international um einiges bekannter als hierzulande.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts Genuss im Bus war ich erneut in Franken unterwegs und habe in Retzstadt den Benny May getroffen, den Juniorchef des Weinguts Rudolf May.
    Retzstadt liegt etwa auf halber Höhe zwischen Würzburg und Karlstadt, etwas abseits vom Main in dem kleinen Seitental Eberstal, umgeben von Weinbergen, Obstbäumen und viel ursprünglicher Natur. Erst 1998 startete die Familie May ihre Karriere als selbstständige Winzer. Die Generationen vorher betrieben Weinbau jedoch schon seit über 300 Jahren. Vor knapp 10 Jahren erfolgte die Umstellung auf ökologischen Weinbau und das aus der tiefen Überzeugung heraus, dass nur gesunde Böden gesunde Trauben hervorbringen. Junior Benny, der immer mehr die Regie im Betrieb übernimmt, formuliert das so: Nur auf der Basis gesunder, vitaler Böden können Weine entstehen, die authentisch ihre Herkunft transportieren und unser Weingut und unsere Region optimal vertreten.
    Wir haben uns bei meinem Besuch viel Zeit für einander genommen. Benny hat mir ausführlich seine Weinberge rund um Retzstadt und Thüngersheim gezeigt und die Lagenunterschiede erläutert. Die Böden sind hier vom Muschelkalk geprägt und fast unisono extrem karg, aber genau das schätzt Benny, denn sie bringen, wie er sagt, trockene und finessenreiche Weine hervor, die niemals fett wirken.
    Dann haben wir Keller und Maschinenhalle in Augenschein genommen und schließlich alle wichtigen Weine verkostet und ausgiebig besprochen. Wunderbare Stunden mit einem jungen Winzer, der eine große Zukunft vor sich hat. Die Podcast-Episode haben wir dann ein paar Tage später ganz entspannt remote aufgenommen.

  • Für eine weitere Episode habe ich Antonia Knoll und Marius Rau vom Würzburger Weingut am Stein ans Mikrofon geholt und setze mit den beiden meine Podcast-Reihe mit jungen Winzerinnen und Winzern fort. Wie bereits in den Episoden mit Elena Andres und Philipp Jaillet spreche ich auch mit Antonia und Marius über ihre Erfahrungen in den Lehr- und Studienjahren und wie der Einstieg in den Weingutsalltag im Anschluss verlaufen ist. Wir reden über Ihre Motivation für den Beruf, über Werte und Ideale genauso wie über ihre Praxis in Weinberg, Keller und dem Verkauf. Mich interessiert, wie die Generation Z so tickt, was sie antreibt, was sie begeistert und ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht und was sie zu den wichtigen Themen der Weinbranche zu sagen haben.
    Antonia und ihr Pfälzer Freund Marius sind gerade in den Betrieb einstiegen, den Ludwig und Sandra Knoll aufgebaut und zu einem der qualitativ führenden in Franken ausgebaut haben. Insbesondere mit ihren Abfüllungen vom Stettener Stein bereichern sie Jahr für Jahr die Weinwelt mit außergewöhnlichen Köstlichkeiten. Nicht vordergründige Fruchtigkeit, sondern karge Würze und Kräutrigkeit prägen ihre Performance. Und sie strahlen eine Energie aus, die ihresgleichen sucht. Über diese Dinge habe ich mich hier im Podcast in der 99. Episode mit Ludwig ausführlich unterhalten. In den Shownotes zur aktuellen Ausgabe verlinke ich das für Euch.

  • Für eine weitere Episode von Genuss im Bus habe ich mich mit Elena Andres aus Ruppertsberg in der Pfalz verabredet, um mit Ihr über ihre Erfahrungen als Jungwinzerin zu sprechen. Damit setze ich fort, womit ich in den vergangenen Wochen begonnen habe: eine Podcast-Reihe mit jungen Winzerinnen und Winzern, mit denen ich über Ihre Motivation für den Beruf spreche, über ihre Werte und Ideale genauso wie über ihren Alltag in Weinberg, Keller und dem Verkauf. Mich interessiert, wie die Generation Z so tickt, was sie antreibt, was sie begeistert und ich will wissen, wie ihr Alltag aussieht und was sie zu den wichtigen Themen der Weinbranche zu sagen haben.
    Elena Andres ist gerade in den Betrieb einstiegen, den ihr Papa, der Michel Andres in den 90er Jahren als Startup - quasi von der Peake auf - aufgebaut hat. Seit ein paar Jahren entstehen unter seiner Regie einige der aufregendsten und ausdrucksstärksten Weine der Mittelhaardt, nicht zuletzt weil Michel seine Weinberge mit extrem viel Feingefühl, Intuition und Liebe zur Natur hegt und pflegt. Auch er war einmal hier bei Genuss im Bus zu Gast. Es war die Episode 106. In den Shownotes zur aktuellen Folge werde ich das noch einmal für Euch verlinken.

  • Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" habe ich Alois Clemens Lageder aus Südtirol ans Mikrofon geholt. Er führt das traditionsreiche Familienunternehmen aktuell zusammen mit seinen Schwestern Helena und Anna. Zwei Dinge will ich mit ihm besprechen:
    Erstens will ich von ihm wissen, wie er die Dinge in und um das Weingut so organisiert, dass es zukunftsfähig ist. Es geht also um die Themen Boden- und Pflanzengesundheit, Biodiversität und Nachhaltigkeit, Kooperation und Motivation. Und da die Weinmesse der Lageders, die Summa 2024 in genau 2 Wochen an den Start geht, möchte ich von Clemens wissen, mit welchen Erwartungen er heuer die Pforten zu diesem wirklich ganz besonderen Event öffnet.

  • Für eine weitere Episode von Genuss im Bus habe ich den Bulli noch einmal in die Pfalz gesteuert, diesmal nach Ruppertsberg, wo ich den jungen Winzer Philipp Jaillet getroffen habe. Im Namen verbirgt sich zweifelsfrei etwas unverkennbar Französisches, aber der Ursprung ist, wie die Ahnenforschung ergeben hat, nicht mehr so einfach rekonstruierbar. Alles deutet aber aufs Burgund hin, doch auch das Jura ist als Herkunftsregion seiner Vorfahren nicht ganz ausgeschlossen. Wer mit Philipp spricht, ahnt davon jedoch nichts, so unüberhörbar ist sein Pfälzer Dialekt. Hat man dann erst mal einen seiner Weine im Glas, macht der Namen Jaillet dann doch wieder Sinn und man spürt, dass ein französischer Geist in ihnen pulsiert.
    Philipp hat den Kopf voller Ideen, Visionen und ist bis in die Zehenspitzen motiviert. Aber wichtiger noch ist vielleicht etwas anderes: Philipp traut sich Fragen zu stellen, Fragen zu stellen, wo andere längst zu fragen aufgehört haben, wo viel zu viel unreflektiert und unkritisch hingenommen wird, gemacht und getan wird, nicht weil es schon immer so gemacht wurde, sondern weil es heute fast alle so machen und die Stimmen aus Technik und Chemie das immer nur zu weiter befeuern. Philipp ist einer, der die Dinge hinterfragt und dabei manchmal auf Lösungsansätze stößt, die an die Praxis früherer Generationen erinnern, Konzepte, die heute vielen in der Branche als Anachronismus anmuten.